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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 62.

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Lokales.

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Sonntag, den 13. März 1892.

9. Jahrg.

Gegenfäße überbrücken. Sonderbare Schwärmer, die Herren sein Gutachten auf eine vorliegende Vergiftung ab. Die Schlinge, Professoren und Bastoren, noch sonderbarer Reichs- Anzeiger", scheint zum Erwürgen gedient haben zu sollen, doch dürfte die der Du an die Mission dieser Heiligen glaubst!

vom

Geographie mangelhaft. In der Kreuz- Zeitung  ", Nr. 122 12. März findet sich folgende Notiz:

schnelle Wirkung des Giftes hierzu feine Zeit mehr gelassen haben. Die Kranke wurde nach der Charitee befördert. Unter den Effetten der Dame befindet sich eine Rechnung aus dem Hotel" Prinz Heinrich" zu Hamburg   vom 5. d. M. und auch ein neues," scharfgeschliffenes Rafirmesser. Nach der gefundenen Nota erscheint es unrichtig, daß die Frau aus Danzig   gekommen ist. Auch dürfte es zweifelhaft sein, ob der angegebene Name zutrifft. Ob das Rafirmesser zur Ausführung des Selbstmordes oder zu einem anderen Zwecke hat Verwendung finden sollen, ist noch nicht aufgeklärt worden, da die räthselhafte Frau bisher nicht vernehmungsfähig geworden ist.

Parteigenoffen! Dienstag, den 15. März, Abends 8 Uhr, findet bei Lips, Brauerei Friedrichshain, eine öffentliche Volts­versammlung statt mit der Tagesordnung: Wie stellen sich die Berliner   Arbeiter gegenüber den Wirthen, welche ihre Lokale zum Alzey  ( Bayern  ), 10. März.( Beschlagnahme und 1. Mai verweigern?" Die Lokalkommission. Anklage.) Gestern wurden hier zwei Nummern des Beobachters" mit Beschlag belegt, in denen Artikel über Zu dem Ukas des Stadtraths Dr. Straßmann, welcher den Gewerksärzten die Behandlung die Rede des Kaisers aus den N. Nachr." und einem die Behandlung von Mitgliedern der Maschinenbauertasse verbietet, wird uns folgendes geschrieben: bayerischen Blatte abgedruckt waren. Gegen den Redakteur Der Boykott, welchen der Gewerkskranken- Verein hiermit ist Anklage wegen Majestätsbeleidigung erhoben." gegen die Maschinenbauerkasse ausübt, ist der denkbar un- pommern Bescheid weiß. Alzey   liegt nämlich nicht in Bayern  , Es hat doch seine Nachtheile, wenn man nur in Hinter­moralischste; denn er ist ein purer Rache att, ohne jeglichen fondern, wie männiglich außer den Geographen der Kreuz- 3tg. Aus Furcht wahnsinnig zu werden hat sich vorgestern Zweck. Bekanntlich ist seit dem 1. Januar d. J. die Orts- bekannt, im Großherzogthum Hessen  . Der Deutschfreifinnige Bam- Morgen um 6 Uhr die unverehelichte 23jährige Anna Krotfchinsti Krankenkasse der Maschinenbauer aus dem Gewerkskranken- berger das Leben genommen. Die K., welche aus Kohlfurt stammt, Verein ausgeschieden und hat die freie Aerztewahl eingeführt. berger ist Vertreter des Reichstags- Wahlkreises Bingen  - Alzey. diente seit dem 1. d. M. in einem Hause der Meyerbeer- Straße Das hat nun die übrigen Kassenvorstände, die als Komitee- Die Baugesellschaft Moabit   ersucht uns um die Mit- bei dem daselbst wohnenden Verleger und Redakteur eines hiesigen mitglieder sich bei dem bisherigen Raffenarzt- System sehr gut theilung, daß sie das Terrain an der Stendalerstraße, wo sich Fachblattes, Herrn M. Die K. wollte jedoch die Stellung bereits standen, in helle Wuth versetzt und zu dem obigen sagen wir bekanntlich die Häuser gesenkt haben, nicht in den achtziger wieder am 1. April d. J. aufgeben, wie sie zu anderen gleichfalls unvorsichtigen" Schritt getrieben, der ihnen vielleicht über Jahren gekauft habe. Die Baugesellschaft Moabit   hat die be- im Haufe dienenden Mädchen äußerte. Am Donnerstag Abend traf furz oder lang den Hals brechen wird. Die Komiteemitglieder treffenden Terrains niemals erwerben oder bebaut, die der die K. eine ihr bekannte Hausbewohnerin Fräulein P. vor der ( einige derfelben nennen sich Arbeiter") fürchten und zwar Gesellschaft gehörigen Terrains liegen an der Beussel-, verlängerten Hausthür und erzählte derselben, daß sie bereits zweimal irrsinig mit Recht daß eine Kasse nach der anderen aus dem Verein Thurm- ,. Rostocker- und Wittstockerstraße, ungefähr 1/2 Kilometer und dieserhalben schon längere Zeit in der städtischen Frren­austreten werden und schließlich das ganze stolze Gebäude zu- von der Stendalerstraße entfernt. fammenbrechen wird, sie fürchten, bei allgemeiner Einführung der anstalt in Dalldorf   gewesen sei. Jetzt sei ihr wiederum so son­freien Aerztewahl ein gutes Theil ihres Einkommens zu ver- Ein Spezialist der Diebes- und Einbrecherznuft be- derbar im Kopf zu Muthe und fie glaube, daß sie nochmals bauerkasse, von denen diese legte natürlich ganz sinnlos ist; daher alle die Machinationen gegen die Maschinen- findet sich gegenwärtig im Untersuchungsgefängniß zu Moabit  , wahnsinnig werden würde. Diese Befürchtung der M. ist an­und zwar in der Person eines etwa 30 Jahre alten Mannes, um halb 6 Uhr weckte die K. das gleichfalls in demselben Zimmer scheinend das Motiv zum Selbstmord gewesen; vorgestern Morgen denn es haben sich 5-600 andere Aerzte der Kasse zur Ver- der den klassischen Namen Theodor Körner   trägt. Der Künst fügung gestellt. Aber der Ufas beweist an und für sich schon ler" in seinem Fache hat auf seinem Gebiete" bisher weder Salzsäure einen sicheren schnellen Tod bereite. Die Befragte, schlafende Kindermädchen und fragte daffelbe, ob Oleum oder die Nothwendigkeit der freien Arztwahl; sind doch unter dem Konkurrenz gehabt, noch ist er in der Ausführung seiner Tricks ein erst 15jähriges Mädchen meinte harmlos, daß ein solcher herrschenden System die Rassenärzte nichts als die gefügigen erreicht oder übertroffen worden. Er baldowert nämlich solche Vergiftungstod wohl möglich sei und nun begab sich die K. in Lohnstlaven der Kassenvorstände. Daß der freisinnige" Herr Möbelmagazine und Aufbewahrungsräume aus, die nicht allein die Küche und nahm eine größere Dosis Salzsäure. Als eine Doktor und Stadtrath seinen Namen zu dieser Vergewaltigung bei Nacht, sondern auch während des Tages verschlossen gehalten Stunde später Frau M. die Küche betrat, sand sie das Dienst­seiner Kollegen hergiebt, kennzeichnet den Berliner   Freijinn werden. In diese bricht er mittels Nachschlüssel ein und stiehlt mädchen bereits todt vor. wieder einmal in seiner ganzen Glorie. Wo er herrscht, da selbst die größten und schwersten Möbelstücke. So verschaffte er unterdrückt er das Prinzip der freien Konkurrenz, das er sonst sich kürzlich Abends gegen 6 Uhr zu einem Möbelspeicher in der Einer empörenden Thierquälerei haben sich ein Pferdes als wirthschaftliches Ideal anbetet, aber er unterdrückt es nur Krautstraße mittels Nachschlüssels Eingang und stahl daselbst vier händler und ein Schankwirth aus der Liebenwalderstraße schuldig da, wo es unter den heutigen Verhältnissen ausnahmsweise ein große Nußbaum- Kleiderspinden und ein Wäschespind. Zum Trans- gemacht. Als nämlich ein Pferd des ersteren sich bei der Aus­mal dem wirthschaftlich Schwächeren von Vortheil ist. port dieser Gegenstände brachte er sich einen großen Möbelwagen mit, fahrt störrisch zeigte, legten sie dem Thiere einen Strick um die auf den er in aller Seelenruhe die gestohlenen Spinden auflud. Bunge und zerrten so heftig daran, daß sie in einer Länge von In der That ist er auch, ohne angehalten zu werden, mit seiner 20 Zentimeter abriß. Das Pferd wurde dann für 30 M. an Beute entkommen. Der Fuhrmann hatte feine Ahnung davon, einen Roßschlächter verkauft. daß er einem gewiegten Verbrecher Dienste leistete. Durch diesen

lieren

man

Die Thätigkeit der sogenannten Volkswohle", jener Vereine, die unter dem prätentiösen Titel" Verein zur Förderung der Wohlfahrt des Boltes" auftreten, und zum Unterschied von Wohlthätigkeitsvereinen in" Gemeinnüßigkeit" zu machen vor: Fuhrmann wurde es dann später der Kriminalpolizei jedoch mög- In der sogenannten Haide bei Rummelsburg   ist in der geben, ist an dieser Stelle" wiederholt schon nach Gebühr ge- lich, den Verbleib der Möbel und die Person des Diebes festzu- Nacht vom Donnerstag zum Freitag am Bahndamm ein Mann würdigt worden. Da die Vereine Niemand weiter geniren, Möbelwagen hatte sich Körner noch, einen zweiten Diebesgesellen, den Tod durch Ueberfahren gefunden hat. Die Persönlichkeit des stellen. Zum Transport der Spinden aus dem Magazin zuu mit zerschmettertem Schädel aufgefunden worden, der anscheinend hat die Deffentlichkeit faum irgend welche Veranlassung, fich mit ihnen zu befassen; denn wenn gewisse Leute einen gewissen Hans, in Spizbubenkreisen der füße Hans  " ge Todten, der etwa 30 Jahre alt ist und blonden Schnurrbart in ihrer Sorge um die bequemste Art des Zeittodt nannt, mitgebracht, der später auch festgenommen wurde. Wit trägt, ist noch nicht festgestellt und im Rummelsburger   Schau­schlagens einen Volkswohlverein gründen, so kann den gestohlenen Möbeln, die sämmtlich neu waren, hat Körner hause zu rekognosziren. ihnen die artige Zeitvertreibspielerei schon gönnen. Wer ernstere dann gewöhnlich gleich vom Thatorte aus eine Rundfahrt durch Bflichten zu erfüllen hat, wird nicht daran denken, harmlose große händlern zu ganz ansehnlichen Preisen verkauft. Ueberall hatte Mädchen in der Wohnung seiner Dienstherrschaft in der Meyer mehrere Stadttheile unternommen und die Spinden bei Möbel- Polizeibericht. Am 11. d. M. Morgens vergiftete sich ein Rinder in ihren Spielereien zu stören. Thatsächlich hört man denn auch seit Jahr und er sich als Tischlermeister ausgegeben, und da er früher in einem beerstraße mittels Schwefelsäure. Vormittags versuchte eine Tag nichts mehr von der bahnbrechenden Möbelgeschäft beschäftigt gewesen war, so hatte er sich auch Frau in ihrer Wohnung am Grünen Weg sich mittels Karbola Thätigkeit der Volkswohle, Volfsheime e tutti quanti. Haben doch einige Kenntnisse vom Handel dieser Art angeeignet, so daß er fäure zu vergiften. Sie wurde noch lebend nach dem Kranken­felbft die bürgerlichen Blätter, die sonst jede neue Pfuscherei auf seine Rolle, ohne Verdacht zu erregen, zu spielen vermochte. Bon hause am Friedrichshain   gebracht. In einem Hotel versuchte Sozialem Gebiet mit Behagen breit treten, die totale Bedeutungs- der Verschmigtheit der Spizbuben liefert noch die Thatsache Be- zu derselben Zeit eine dort eingekehrte Dame von außerhalb losigkeit der Bramarbaffe richtig erkannt und ignoriren dem weiß, daß sie auch dem Fuhrmann, indem sie ihn in eine Destillation fich mittels Senffpiritus zu vergiften, nachdem sie vorher bes gemäß die Volkswohle" in fast beleidigender Weise. verschleppten, mit dem Führgeld durchbrannten. reits vergeblich den Versuch gemacht hatte, sich zu erhängen. Sie mußte nach der Charitee gebracht werden. Nachmittags Ein einziges Blatt ist es noch, welches mit Bienenfleiß alle Spalten des professoral öden Zeitschriftchens Volkswohl durch einem hiesigen Gasthofe aufhielt, erzählte einem hiesigen Güter- in der Adalbertstraße mittels Revolvers einen Schuß in die Ein Schwindler, der sich als Dr. Strelau seit Januar in brachte sich ein Kaufmann in der Wohnung seiner Eltern. schnuppert und alle Notizen, den dieses Renommiſtenblättchen makler, daß er sich verheirathen wolle, eine größere Mitgift zu Schläfe bei und verletzte sich so schwer, daß seine Ueberführung über der Boltswohle Thätigkeit veröffentlicht, in einer eignen erwarten habe und daher beabsichtige, einen größeren Grundbesitz nach dem Krankenhouse am Urban erforderlich wurde. Rubrit von Sozialpolitik zum Abdruck bringt. Diese Zeitung zu erwerben. Gelegentlich theilte er dann noch mit, daß der dem Hause Große Frankfurterstr. 101 fiel zu derselben Zeit ein und das ist Charakteristische an der Sache ist der Moniteur König von Sachsen   ihm den Titel Graf Schwarzenegg" ver- Konditor infolge der Glätte zur Erde und brach den Fuß. Er der Regierung, der Reichs- Anzeiger". Danach scheint der Reichs- Anzeiger" in der That noch der Nähe Berlins   aufmerksam, das verkäuflich sei, und beibe be- Von der Kaiser Wilhelmbricke sprang Abends ein unbekannter liehen habe. Der Agent machte ihn auf ein größeres Gut in wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain   gebracht. diefe harmlosen Seifenblasen an der gährenden Oberfläche sichtigten dasselbe. Der angebliche Graf Schwarzenegg   schloß mit etwa 30jähriger Mann in die Spree und ertrank. In der dies Blatt sich einmal die Mühe nehmen und aus eigener An- dem Bevollmächtigten des Besizers eine Punktation ab, wonach Nacht zum 12. d. M. brachte sich ein Tischler in der Wohnung er das Gut für 1 200 000 m. kaufen wollte. schauung über die angebliche Thätigkeit der Volkswohle" unter dem Namen Graf Schwarzenegg stellte sich der angebliche Schuß in den Kopf bei und verstarb bei der Ueberführung nach Unter feiner Eltern in der Prenzlauer Allee mittels Revolvers einen richten, dann würde es sicher von der Meinung abkommen, als Strelau darauf einem hiesigen Bankhause vor und erzählte, daß dem Krankenhause. feien diese Vereinsbildungen ein Glied in der Rette sozialer das Gut H. gekauft habe, hunderttausend Mark anzahlen politischer Unternehmungen.

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Man braucht nur den zehnten Theil der Renommiſtereien des Volkswohl für baare Münze zu nehmen und man hat das Paradies auf Erden. Was das Dresdener Volkswohl z. B. leistet, dagegen ist die ganze Heilsarmee der wahre Stümper.

Diese Vereinsblüthe leistet sich im letzten Jahres- Geschäfts­bericht folgenden Banegyritus:

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Gerichts- Beitung.

Vor

werde, die Resifaufgelder aber, aufzunehmen gedenke, da das Gut wenig belastet sei. Dem Direktor der Bank erschien die Sache zweifelhaft; er suchte sich über die persönlichen Verhältnisse des Fremden zu unterrichten; es wurde ihm mitgetheilt, daß derselbe Desterreicher sei und eigentlich Graf Eichelburg von Greiffen­stein heiße. Das Geschäft zerschlug sich aber, und der Graf wandte sich nun an den Subdirettor einer hiesigen Lebens- Ver- Wegen eines trenlosen Verhaltens einem Unglücks. " Wir folgen feinem neuen, sondern dem alten Gebote: Wer sicherungsgesellschaft, wies durch Dokumente nach, daß er wegen genossen gegenüber hatte sich gestern der Handelsmann Her­seinen Bruder haffet, der ist in Finsterniß." Die Finsterniß ist Ankaufs des Ritterguts S. in Unterhandlung stehe, stellte auch in mann Walter vor der VII. Straftammer hiesigen Land­vergangen, die Nächstenliebe scheint uns als das wahre Licht, als Aussicht, fich mit 300 000 m. in die Lebensversicherung einzukaufen. gerichts I zu verantworten. Derselbe hatte im Strafgefängniß die göttliche Bestimmung eines jeden Menschen, und wir suchen, Zunächst wolle er aber ein Darlehen von einer Million Mart von Blößensee einen Kaufmann P. fennen gelernt und als er in unbekümmert um die politischen und konfessionellen Kämpfe der aufnehmen, das er mit der Mitgift seiner Braut, eines Fräulein Freiheit kam, besuchte er die Mutter des P. und theilte der Gegenwart, durch unsere Veranstaltungen den Weg zum Herzen v. S. aus Hamburg  , zurückzahlen werde. Der Subdirektor hatte felben mit, daß er von ihrem Sohne den Auftrag erhalten habe, des Volks und zum sozialen Frieden zu finden.( Amen aber auch kein großes Vertrauen zu dem Aristokraten, namentlich ihm 15 M. zur besseren Verpflegung im Gefängniß zukommen zu Ferner heißt es dann, daß der Verein eine Reform da er auf die Frage, was er an eigenem Vermögen befize, er- lassen. Die Mutter übergab ihm auch das Geld, der Angeklagte des geselligen Lebens und der Erholungen des Volkes klärte, daß er nur Lausitzer Kohlenwerke habe. Auch dies Ge- hat aber dasselbe nicht abgeführt, sondern unterschlagen und für anstrebe, eine Geselligkeit ohne Alkohol und Verzehrungszwang, fchäft tam nicht zu Stande; dagegen ist es dem Schwindler fich verwendet. Mit Rücksicht auf die Vorstrafen des Angeklagten eine Versöhnung und Ausgleichung unter den verschiedenen Stän- gelungen, durch ähnliche Vorspiegelungen einem Fabrikanten verurtheilte der Gerichtshof denselben zu einem Jahre den, die Hineintragung von wahrer Bildung und Gesittung in Darlehen in Höhe von 300 M. abzulocken. Heute ist seine Ver- 3 u ch i haus. Die weitesten Volkstreife u. f. w. u. f. w. haftung erfolgt. Er heißt Rudolf Richard Fischer und ist

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Wer an diesen Zielen des Vereins mitarbeiten wolle, der Photograph. Sein Vermögen besteht in vier Pfennigen und hatte sich gestern der Fabrikant Albert Ermisch vor der Wegen Branntwein- Verbrauchsabgaben- Defraudation möge 2 M. abladen, ohne der Mildthätigkeit Schranken zu feßen, einem Pfandschein. denn, damit diese schönen Zwecke des Vereins ganz erreicht werden, II. Straffammer des hiesigen Landgerichts I zu verantworten. müssen immer mehr Kräfte herangezogen werden. Nur dann ist Eine räthselhafte Persönlichkeit beschäftigt seit vorgestern Der Angeklagte ist Inhaber einer Brennerei zur Verarbeitung das letzte Ziel des Vereins: die Verbindung der Selbsthilfe mit die Polizei. In das Hotel zum Rostocker Hof, Eichendorffitr. 11, von Wein zu Kognak und hält ein unter steuerlichem Mit­liebevollem, selbstlosem, gemeinnüßigem Thun" zu erreichen. fehrte am 8. d. M. eine an einem Stocke gehende, gelähmte verschluß stehendes Privat- Theilungslager für unversteuerten über­Wie man aus der Ruhmrederei des Dresdener Boltswohles Dame ein, die sich Frau Rosa Meyer aus Danzig   nannte und destillirten Branntwein zur Herstellung von gespriteten Frucht­fieht, sind es hohe ideale Ziele, denen der Verein nachstrebt. vorgab, ihre Nichte, welche in einem hiesigen Krankenhause von fäften. Er hat 5 Destillirblasen angemeldet, davon 3 für die Nicht weniger als einen Ausgleich der sozialen Gegensäge will er einer schweren Krankheit genesen sei, nach der Heimath zurück- Brennerei und 2 auf die Destilliranstalt. Wie eine am 5. Mai ins Werk sehen. holen zu wollen. Sie ging auch zu dem Zweck der Auffindung 1891 bei demselben vorgenommene steueramtliche Kontrolle er­Was aber thut der Verein Volkswohl in Wirklichkeit? Er des Krankenhauses wiederholt aus, fehrte aber stets mit der Be- geben, hat derselbe auf einer zu seiner Destillir anstalt an= hat Boltsunterhaltungs- Abende veranstaltet, in denen dem Volke" merkung zurück, ihre Nichte noch nicht gefunden zu haben. Als gemeldeten Blase ein Gemisch von 80 Litern sogenannten Kirsch Erholung und Belehrung geboten wird, d. h. Predigten einiger fie am Donnerstag gegen Abend wiederum in den Gasthof heim- bruf", 12 Litern versteuertem Sprit zu 96 pCt. und 70 Litern rebelustigen Bastoren, bie man auch in der Kirche gratis erhalten tehrte, bestellte sie sich ihr Abendessen und verschloß dann ihre sogenannten Lutterrückstandes" abtreiben laffen, ohne daß er tann, wenn es einem danach gelüftet, und an sonstiger geistiger Zimmerthür. Man forschte auch, als das Zimmermädchen eine dem Haupt- Steueramt eine Anzeige davon gemacht hätte; die Speise wird noch anregende" Lektüre geboten. Die Schriften Stunde später das Geschirr holen wollte, aber feinen Ginlaß Steuerbehörde steht auf dem Standpunkte, daß nach den und Traktätchen des Herrn Stöcker werden wohl nicht fehlen. fand, nicht weiter nach, da man glaubte, daß die alte Dame Paragraphen 17 und 18 des Gesetzes vom 24. Juni 1887 Sodann besitzt der Verein ein Mädchen- und ein Lehrlings- bereits zur Ruhe gegangen fei. Da aber auch am nächsten eine folche Anzeige erforderlich ist, weil Kirschdruf die Fähigkeit heim, von deren Thaten der Sänger des Berichts schweigt. Es Morgen die Fremde sich nicht zeigte, auch die Thür habe, in sich selbst Alkohol zu bilden. Bei der Abdestillation geöffnet wurde, betrat man den des Gemischs soll auch 1 pet. wahren Alkohols in demselben ge Obhut besonders bedürftigen Theilen der Bevölkerung nüßen. Raum von dem Nebenzimmer aus. Schaudernd prallten funden worden sein. Die Angelegenheit war für den An Die positive Thätigkeit gipfelt laut Geschäftsbericht also die Eintretenden zurück; auf dem Fußboden neben dem geklagten von nicht geringer Bedeutung, da das Gesez eine ausschließlich in den großen und fleinen Voltsunterhaltungs- Bette lag in einer großen Blutlache mit dem Geficht folche eigenmächtige Abtreibung eines Gemisches, welches zur Abenden, und daneben scheint der Verein noch ein gutgehendes nach unten die Bewohnerin der Stube in bewußtlofem Alkoholgewinnung geeignet ist, mit einer Geldstrafe von 5 bis Restaurationsgeschäft zu betreiben, denn er hofft, durch einfache Zustande. Außerdem war um den Hals eine Schlinge gelegt 10 000. bedroht. Der Angeklagte bestritt, sich einer Steuer­

tönnen.

gemacht zu haben. Der hier in kommende skirschdruf, fei ganz alte verſchimmelte gewesen, für welche die gesetzliche Verbrauchs= bereits bezahlt war. Eine folche Alkohol

beden und alle Theile, Der Stadt mit 2genturen beglücken zu sodann das 7. Polizeirevier. Der Arzt stellte feft, daß noch Frage Leben in dem Körper war und gab im Hinblick auf drei, eine Waare Und mit solchem Rüstzeug will man den Kampf aufnehmen weiße Flüssigkeit enthaltende Flaschen, von deren Inhalt aus Abgabe gegen die Proletarisirung der Massen, will man die sozialen einer eigens zu diesem Zwecke getauften Taffe getrunken war, bildung fei vielleicht bei frischem unverspriteten Kirsch­