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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 62.

Versammlungen.

"

Sonntag, den 13. März 1892.

9. Jahrg.

es fürzlich einem in Weißensee   paffirt sei, werde es anderen bekannt gegeben, daß das frühere Mitglied Roggemann seine Bes noch öfter ergehen. Auf eine Anregung, ob es nicht an der Zeit schuldigungen gegen den Vorstand, der Verein wäre durch letzteren fei, eventuelle Anträge betreffs der Statutenänderung zum betrogen", vor Gericht als unbegründet zurückgezogen hat. Der letzte Stre: k und die Lehre für unsere Gewerk Verbandstag zu formuliren, wurde sich die Versammlung dahin fchaftsbewegung lautete das Thema, welches die legte Ver- einig, es solle sich jedes Mitglied die Statuten zur Hand nehmen, Die Versammlung des Fachvereins der Müller und fammlung des Sozialdemokratischen Klubs der im dieselben eingehend prüfen und etwaige Aenderungen dem Filial Mühlenarbeiter, welche am 6. März tagte, ehrte zunächst das Buchdruck gewerbe beschäftigten Arbeiter be Borstand einreichen; alsdann sollten dieselben von der Versamm- Andenken des verstorbenen Kollegen Schmidt in der üblichen fchäftigte. Der Referent bemerkte Eingangs feines Vortrags, daß lung diskutirt und einer Kommission zur Bearbeitung und Weise. Dann referirte Kollege Nielsch über das Thema: dieses Thema schon mehrere Versammlungen beschäftigt habe und zur Einreichung an den Zentralvorstand übergeben werden. Unsere Stellung zum Gewerkschaftstongreß". Redner erläuterte darüber die verschiedensten Auffassungen zu Tage getreten feien. Eine längere Debatte rief ein Vorschlag der Unterstützungs- furs die Ursachen, welche zu der in Aussicht genommenen Zu dem Punkte aber wären wohl alle Kollegen einig, daß der kommission hervor. Weil der Kassenbestand der Filiale sehr Reorganisation der Gewerkschaften den Anlaß gegeben haben und Gewerkverein in Zukunft keine Kaffen, sondern Kampfes- Organi- schwach ist, so erbot sich die Kommission, bei Todesfällen von fritiftete den Entwurf der Generalfommission, sich in seinen Aus­fation fein müsse. Bu bedauern sei deshalb die Ablehnung des Mitgliedern die Kranzspende aus ihren Mitteln zu bestreiten. führungen auf den Boden der Lokalorganisation stellend und 2. Theiles der Resolution Silberberg, worin die strikte Ablehnung Der Vorschlag wurde vom Kollegen Hennig bemängelt, indem gegen die geplanten Unionen plädirend, von denen er infolge der Der Tarifgemeinschaft ausgesprochen wurde. In Versammlungen, er meinte, wenn die 30 pet., welche am Urte bleiben, nicht für bald nöthig werdenden Steuererhöhung eine Verminderung der hier sowohl als außerhalb, habe man in Resolutionen den An die lokalen kleinen Ausgaben genügten, so müßte auf dem Ver- Mitgliederzahl der Zentralvereine befürchtete. Zum Schluß er schluß an die moderne Arbeiterbewegung ausgesprochen, jeht bandstag dafür gesorgt werden, daß ein größerer Prozentsatz am fuchte er, von der Entfendung eines Delegirten Abstand zu müsse dieses Versprechen eingelöst werden. Die Larifgemeinschaft Orte verbleibt. Redner wurde aber vom Kollegen Neumann nehmen. Genosse Eckart( Holzarbeiter) bezeichnete dagegen die habe den Buchdruckergehilfen nur Schaden gebracht. Die Ge- dahin befchieden, daß die Organisation eine Kampfesorganisation Bentralisation als die allein richtige und beste Organisations bilfen feien die eigentlichen Träger des Tarifs; sie hätten den und nicht nur für Unterstützungszwecke da sei, sondern lettere form und forderte diejenigen Mitglieder des Fachvereins Tarif mit ungeheueren Opfern eingeführt und auch nur Nebenfache sind. Nachdem noch verschiedene Redner der Müller, welche mit dem Borrebner nicht einverstanden seien, die Kosten für die Aufrechterhaltung deffelben getragen. Argumente für und wider die Frage ins Feld geführt hatten, auf, dem Fachverein schleunigst den Rücken zu kehren und sich in Die Buchdruckerei Besitzer dagegen hätten denselben nur ge- wurde die Versammlung sich dahin einig, die Sache auf sich bei den Holzarbeiterverband aufnehmen zu lassen. Rebner prophezeite zahlt, wenn es ihnen Nugen brachte, und ihre Unterschrift zurück- ruhen zu lassen. Hierauf wurde von einigen Rednern zur Sprache den Lokalorganisationen, daß wenn sich dieselben nicht zur Zentrali­gezogen, wann es ihnen paßte. Redner erläuterte dieses näher gebracht, daß auf dem Theaterbau Unter den Linden  " fation bekehrten, fie in furzer Zeit vom Kapitalismus verschlungen an Beispielen aus den 70er Jahren. Aus all den Gründen sei österreichische Kollegen für einen niedrigen Lohn be- würden, da es die Zentralverbände in Zukunft ablehnen müßten, die Tarifgemeinschaft für die Gehilfen ein Nonsens und Pflicht schäftigt werden; Derselben sei es, voll und ganz dafür einzutreten, daß die Tarif vor Augen führen man müßte denselben die Solidarität die Lokalorganisationen bei Streits noch irgendwie zu unterstützen. ober wenn fie sich dem nicht Kollege Grunau wies die Propaganda des Vorrebners für den gemeinschaft nimmer wieder fehre. Dies sei um so nothwendiger, zugänglich zeigen, an die Kollegen in ihrer Heimath be- Verband der Holzarbeiter zurück und erklärte, es sei doch wohl als sich auch jetzt wieder einzelne Stimmen im Korrespondent" richten, wie vernehmen ließen, welche für die Tarifgemeinschaft eine Lanze von dort aus Remedur schaffen. Ein Redner meinte, man müßte band es hier aussieht; vielleicht könnte man gleich, ob ein Arbeiter einem Fachverein oder einem Ver­angehöre; die Hauptsache sei, daß brächen. Diese Reaktion müsse bekämpft werden. Redner sich an die Bauverwaltung wenden, die Herren derselben haupt Mitglied einer Organisation iſt. einer Organisation ist. Redner fritisirte geißelte sodann die Bedürfnißlosigkeit vieler Kollegen, welche nicht schwärmten ja sonst immer für unsere Station, und doch nähmen an dem Entwurfe der Generalfommission besonders, daß derselbe etwa darin besteht, daß sie ein Glas Bier verschmähten, nein, sie uns durch fremde Arbeiter in der jetzt so brückenden Zeit das die Müller, Bäcker, Schlächter und Brauer zusammenwerfe. sondern daß sie sich zu wenig um geistige Nahrung fümmern. Brot vom Tisch. Auch im Reichstags- Gebäude sei Aehnliches der Seiner Ansicht nach seien diese Berufe nichts weniger als ver­Der Künstlerstolz beherrsche noch viele. Es müsse dahin gestrebt Fall. Hier wären es Dresdener   Kollegen, welche von einem der wandt. Denn es dürfte wohl nicht vorkommen, daß ein Müller werden, daß aus dem Korporationsstolz ein Ar eiterstolz werde. Shrigen nur 5-6 M. erhielten, während er selbst pro Mann einem Schlächter oder Brauer Konkurrenz macht, dagegen hätten In dieser Hinsicht komme den Buchdruckergehilfen die Ent- 10 M. bekommt. Wenn man auch nichts dagegen haben könnte, die Holzarbeiter durch die Konkurrenz der Müller am meisten zu wickelung des Maschinenwesens zu Hilfe. Kürzlich feien in einer daß reichsangehörige Arbeiter hier beschäftigt werden, so müßten leiden. Im Weiteren sprachen noch die Genossen Fischer, New- Yorfer Beitung infolge Einführung der Maschinenarbeit von sich die Betreffenden doch nach dem am Orte üblichen Lohn Srips und Wolf, sämmtlich Mitglieder des Holzarbeiter 80 Mann 40 entlassen worden. So revolutionire das Maschinen- richten und nicht als Lohnbrücker fungiren. Beschwerde sei auch Verbandes, an deren Ausführungen sich eine lebhafte wesen auch das Buchdruckergewerbe und aus den Künstlern" würden da am Plage. Nachdem dann noch auf die am 13. März in der Debatte knüpfte, an welcher sich von Seiten des Fachvereins Maschinenarbeiter. Der Referent tam sodann auf den Klub zu Brauerei Königstadt stattfindende Bersammlung hingewiesen war, die Kollegen Zugehör, Helmrich und Kreuzen­sprechen und meinte, die Ausgabe deffelben sei es, folche Menschen ging man auseinander. stein betheiligten. Im Schlußworte wies Rollege Nielsch zu erziehen, welche in der Lage sind, die anderen zu belehren. Bei allen Vorträgen solle man Rückschlüsse auf das Buchdruck- Der Fachverein der Tischler Berlins   hielt am 6. März beanspruchten, zurück und erklärte, daß man nicht auf dem extremen die Behauptung, daß die Lokalorganisationen eine Sonderstellung gewerbe ziehen, die Kollegen ständig aufklären. Die äußerst seine außerordentliche Generalversammlung bei Joel ab. Der Standpunkt des Genoffen Gc art stehe und behaupte, die Lokal rege Tistussion bewegte sich im Sinne des Referenten. Aus der große Saal war bis auf den legten Platz gefüllt; handelte es organisation sei die allein richtige, wie derfelbe von der Ben­Witte der Versammlung fam die Aufforderung an den Vorstand sich doch um Stellungnahme zum Verband. Vor Eintritt in die tralisation behaupte. Man fei sogar der Meinung, daß auch eine des Klubs, demnächst eine öffentliche Versammlung zu veranstalten Tagesordnung wurde beschlossen, am 18. März auf die Gräber Bentralorganisation unter Umständen sehr gut sein tönne, da und auf die Tagesordnung derselben das Thema Buchdrucker- der Märzgefallenen einen Kranz niederzulegen. Dann machte man jedoch mit derselben schlechte Erfahrungen gemacht habe, fo tunst oder Fabrikbetrieb?" zu segen. Der Vorsitzende versprach der Vorfiyende bekannt, daß der Streit bei Laborenz in Rigdorf, fei wohl die Annahme gerechtfertigt, daß das im Allgemeinen dies in Erwägung zu ziehen. Nachdem noch der Versammlung Knesebeckstraße, noch unverändert fortdauert, und deshalb die nicht immer der Fall sei. Der Antrag, einen Delegirten nach Mittheilung von dem Rücktritt des 2. Borsitzenden gemacht war Kollegen den Zuzug fernhalten sollen. Hierauf gab Kollege Halberstadt   zu senden, wurde darauf einstimmig abgelehnt. Die und die Anwesenden aufgefordert worden, die gehörten An- Iode einen Rückblick auf die Entwickelung der Organisation übrigen Punfte der Tagesordnung fonnten wegen vorgerückter regungen in weitere Kreise zu tragen, wurde die Versammlung ge- der Tischler, dabei betonend, wie der Fachverein eifrig bemüht Beit nicht erledigt werden. Schloffen. war, die Zersplitterung der Kräfte zu vermeiden. Jetzt sei eine Reorganisation sämmtlicher Gewerkschaften in Aussicht genommen

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Die Filiale I des Verbandes deutscher Maurer und und gälte es, hierzu Stellung zu nehmen. Ein Antrag von der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter( Gruppe Drahts Eine Branchenversammlung des Verbandes aller in berwandter Berufsgenossen Berlins   und Umgegend( Buyer) Seiten des Vorstandes sei nicht gestellt, vielmehr folle die Verarbeiter) befchäftigte fich am 5. März mit der Lohnbewegung nahm in ihrer regelmäßigen Mitgliederversammlung die Abrech sammlung aus ihrer Mitte selbst ersehen, was gut sei. Es ent- der Drahtarbeiter. Kollege Mude legte Namens der Tarif nung vom Maskenball entgegen. Dieselbe ergab einen Ueber- ipann sich hierauf eine äußerst lebhafte Distusfion, an welcher sich eine fommission der Nadler den Bericht derselben vor. Danach soll Schuß von 111,20 m., welcher der Unterstützungstommiffion große Anzahl Redner betheiligten, 3/4 derfelben waren für Lokal- und die Arbeitszeit auf 9 Stunden beschränkt werden und der überwiesen wurde. Ein Antrag, die Versammlungsberichte regel-/ 4 für Bentralorganisation; alle ftimmten aber darin überein, daß Minimallohn 40 Pf. pro Stunde betragen. Auf Montage mäßig im Vorwärts", sowie im Grundstein" zu veröffentlichen, der Verband in der heutigen Zusammenfeßung den Tischlern innerhalb Berlins   soll ein Zuschlag von 50 Pf. pro Tag gelegt fand mit großer Majorität Annahme. Kollege Diedrich Berlins nicht genügen fönne; er lege den Kollegen bedeutendere und für außerhalb der Zuschlag je nach den Verhältniffen be brachte hierauf zur Sprache, in welcher Weise Anhänger der Opfer auf als der Fachverein, bei ihm vertheile sich die Ge- rechnet werden. Für Ueberstunden, Sonntags wie Nachtarbeit Lotalorganisation Profelyten machten und Mandate für den sammteinnahme zu 83 pt. auf Berwaltungskosten, Reise- Unter- verlangt man 25 pet. Aufschlag. Kollege Schmidt legte Halberstädter Kongreß zu erlangen suchten. Sie meldeten eine ftügung, Obligatorium u. f. w., so daß nur 17 pet. für den darauf den von der Tariskommission ausgearbeiteten Bericht der Versammlung in irgend einem Vorort an, nähmen dann ihre Kampffonds blieben; beim Fachverein dagegen blieben für letzteren Drahtweber vor. Derselbe wurde angenommen. Danach Anhänger und gingen nach der Versammlung hin, in welcher Bwed 60 pet. Verschiedene Anträge auf Schluß der Rednerliste hat für die Vorarbeiten ein angemessener Aufschlag einzutreten, da dieselben meist nur spärlich von anderen Kollegen besucht oder Berkürzung der Redezeit wurden fast einstimmig zurück- ferner werden wegen der Verkürzung der Arbeitszeit 10 pct. für feien sie dann vermöge ihres Rebetalents die Nicht gewiesen, was wohl für das große Interesse zeugt, mit welchem fämmtliche Arbeiten gefordert. Es wurde sodann beschloffen, anhänger der Lokalorganisation majorisiren fuchten. Die Mitglieder der Verhandlung folgten. Da das Lokal indeß nachdem der beschließenden Versammlung des Verbandes die Ans Hätten sie alsdann ein Wlandat erlangt, so würden sie auf dem um 2 Uhr geräumt sein mußte, gelangte ein Antrag auf Ver- legenheit unterbreitet worden sei, vom 19. April ab in die Lohn­Kongreß in die große Lärmtrompete stoßen und sagen: so und so tagung der Versammlung bis nach dem Gewerkschaftskongreß zur bewegung einzutreten, vorher aber die Forderungen den Fabrikanten viel Ortschaften haben wir hinter uns. Man soll deshalb auf Annabme. Im weiteren wurde noch ein Unterstützungsantrag im Birkularwege zu unterbreiten. der Hut sein und den Betreffenden das Handwerk legen; so wie dem Vorstand zur Erledigung überwiesen, und der Versammlung

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