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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 31.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

58. Sigung vom 5. Februar, 1 Uhr.

Freitag, den 6. Februar 1891.

Was

8. Jahrg.

von gar=

Aber

Manda und Patta hätte ich im Interesse der Marine abhängig sind von dem Freiherrn von Soden. Denn die Verhält gern behalten, des Hafens des Hafens wegen; aber die Sachver- nisse haben gezeigt, daß die Anordnungen nur getroffen werden ständigen sagten, daß kein Schiedsgericht uns diese Inseln fämen dort an Ort und Stelle. Freiherr von Soden kann von zusprechen würde. Ohne diese Inseln war Witu nicht seinen Befugnissen so viel delegiren, wie er will. Die Herren werthvoll. Der damalige Staatssekretär hat der Ost- treten nur in eine Abhängigkeit vom Reiche. Wir haben jetzt schon Am Tische des Bundesrathes: von Caprivi  , von afrikanischen Gesellschaft eröffnet, daß die Erwerbung des ein Bild vor uns, das besser ist als das Bild vor einem Jahre. Bötticher, von Marschall  , von Malzahn, der Mitulandes zu Kompenfationszwecken erwünscht sei. Die Zu- In Jahresfrist wird es vielleicht noch besser sein. Nur in großen Staatssekretär des Reichsmarine- Amts Hollmann, von stände in Sansibar   waren geradezu unerträglich. Der Besitz von Zeiträumen fann etwas geleistet werden, und ich habe den Kaltenborn. Sansibar   ist für den Handel wichtig, denn an der Küste wird der Glauben an die deutsche Nation, daß sie hinter keiner anderen An Stelle des aus dem Reichstage geschiedenen Abg. Handel durch Inder betrieben, welche sich immer nach Sansibar   Nation zurückstehen, daß sie im Stande sein wird, das Erworbene Müller- Marienwerder wird der Abg. Merbach zum Schriftführer wenden. Wir mußten aber auf Sansibar   verzichten, denn Eng- festzuhalten.( Beifall rechts.) Abg. Richter( dfr.): Den Ausführungen des Reichskanzlers gewählt. land hätte niemals gelitten, daß unser Protektorat über Sansibar  Darauf wird die zweite Berathung des Reichshaus- anerkannt würde. Wir konnten die Sache nicht auf sich beruhen über das deutsch  - englische Abkommen können wir vollständig zu­halts Etats fortgesetzt, und zwar wird fortgefahren in der lassen, denn wir mußten unbedingt die Fahne des Sultans auf stimmen, aber nur nicht dem, daß er von der öffentlichen Meinung Debatte über die Ausgaben für staff rifa, welche in Höhe der Küste beseitigen. Es ist uns der Vorwurf gemacht worden, dabei gesprochen hat. Die öffentliche Meinung wird in diesem Falle Die ganze von 3 500 000 m. verlangt sind. Die Budgetkommission beantragt daß Fürst Bismarck   diese Abtretung schwerlich gemacht hätte. Ich gemacht von Leuten, welche sich kolonialpolitischen Phantasien hin­die Absegung von 1 000 000 m. würde ein ganz pflichtvergessener Mensch sein, wenn ich mich geben und um so lauter find, je einflußloser sie sind. Abg. Dechelhäuser( natl.) wendet sich zunächst gegen einige nicht, selbst wenn mein Vorgänger nicht der bedeutende Mann öffentliche Meinung hat nichts gemein mit dem Handel. Je weiter Ausführungen des Abg. Bamberger   über unsere Ausfuhr nach gewesen wäre, der er war, von den Vorverhandlungen über- vom Meere ab, desto größer die Kolonialschwärmerei, je näher Ostafrika   und stellt fest, daß dieselbe in der kurzen Zeit feit 1889 zeugt hätte. Ich habe das gethan und habe gefunden, daß im der See, desto nüchterner. Kolonialschwärmer sind überhaupt 1889 der frühere Reichskanzler bei der Frage vielfach erst aufgetreten nach einem lebhaften Briefwechsel mit einen ganz bedeutenden Aufschwung genommen habe, zumal da Oktober Witu von erklärt hatte, man müsse dem Reichskanzler, der z. B. erst die Kölner   haute finance be feine Konkurrenz einer ausländischen subventionirten Linie mit der Annexion ob nicht Engländer dort ältere Rechte hätten; wegen mußte, Geld herzugeben. Wenn erst das Trauerjahr für der deutschen   bestanden habe. Obwohl das Aufgeben Sansibars   prüfen, des Lord Salisbury   sei dem Reichs den Fürsten Bismarck vorüber sein wird( Heiterkeit), dann werden nicht leicht zu nehmen sei, stehe er doch dem deutsch  - englischen die Erhaltung Bertrage günstig gegenüber. Es würde jedoch jahrelanger Arbeit tangler wichtiger, als ganz Witu.( Hört! links.) Es wurde ge- wir sehen, wie die Anhänger der Kolonialpolitit zusammenge für die ostafrikanische Kolonie bedürfen, sich von Sansibar   loszu- sagt: Man könne dem Sultan 10-20 Mill. Mark Entschädigung schmolzen sind. Herr Dechelhäuser hat sich heute als Optimist lösen; die eingenommene Stellung dürfte allerdings nicht wieder für den Küstenstreifen gewähren. Von Entschädigung ist leicht vorgestellt, sonst ist er ein Pessimist, er sieht den Untergang der aufgegeben werden. Die Umwandlung des ehemaligen Schuß- sprechen, nachher wirkt das aber drückend. Wir suchten von der ganzen Zuckerindustrie vor Augen, wenn nicht das Reich zwanzig gebietes in eine Kronkolonie sei nur eine folgerichtige Entwicke- Ostafrikanischen Gesellschaft Geld zu erhalten und andererseits den Millionen jährlich hergiebt. Herr Dechelhäuser ist immer bereit, lung der Verhältnisse, feineswegs ein Mißgriff; die ostafrikanische Preis möglichst herabzudrücken. Wir tamen bis auf 4 Millionen das große Reichsfaß anzuzapfen.( Sehr richtig! links.) Die oft Gesellschaft hätte niemals dauernd Hoheitsrechte ausüben können, Mart; wir brauchen aber weiter Geld, um das zerstörte und afrikanische Gesellschaft wird noch öfter hier eine Rolle spielen, und wenn sie zehnmal stärker gewesen wäre. Bei allmäliger verwüstete Land zu melioriren. Es mußten Wege gebaut und denn sie ist keine reine Privatgesellschaft, sie hat sich auf Kosten Verkleinerung der Schuhtruppe werde man bald im Stande sein, Telegraphen angelegt werden, wofür das Reich kein Geld aus des Reichs von dem Aufstand befreien lassen und erhält jetzt die Verwaltungs- und Schutzkosten aus den Zöllen zu decken. geben wollte; wir mußten zahlungsfähige Leute auf unsere Seite 600 000 Mark aus den Zöllen, ohne daß sie auch nur das Herr Dechelhäuser subventionirten Dampfern Die früher beliebten Anschuldigungen Bamberger's, welche er bringen. Die Ostafrikanische Gesellschaft   brachte die Summe auf. Geringste gethan hätte. erzählt hat, ist diesmal unterlassen habe, seien stets ungerecht gewesen, die Ge- Das Reich übernahm die Verpflichtung, aus den Zöllen, welche den sellschaft habe stets ihre Schuldigkeit gethan. Redner meint, daß die Gesellschaft gepachtet hatte, die Gesellschaft zu einem billigen nicht maßgebend, denn die Dampfer besuchen ganz Ost­trotz aller äußeren Friedensversicherungen die Engländer doch Zinsfuß zu entschädigen. Die Summe, welche das Reich der Ostafrika  , und was entfällt von ihrer Ausfuhr denn auf das unsere schlimmsten Feinde seien, darum müsse das Interessengebiet Gesellschaft zu zahlen hat, 600 000 Mart, ist geringer, als der deutsche Schutzgebiet? Der Entrüstungssturm, von dem der möglichst bald in ein Schutzgebiet umgewandelt werden, um zu Ertrag der Zölle in dem Aufstandsjahr. Es ist also nicht Reichskanzler sprach, hat sich auch gegen den Fürsten Bismarc dieser Zölle unter diese gewendet. Die Herren waren immer entrüstet( Heiterkeit), wenn verhindern, daß unsere lieben Freunde", die Engländer, den Ver- zu erwarten, daß der Ertrag fehr nach dem englischen Gebiete zu lenten, womit sie schon sehr Summe herunterkommt. Der Elfenbeinhandel wird allerdings ein Staatsmann nicht ihren Schwärmereien folgte, sondern auf beschäftigt seien. Durch die Schaffung flarer Rechtsverhältnisse mit dem Verschwinden der Elephanten aufhören. Es werden nüchterne reale Thatsachen Rücksicht nahm. Besser wäre es ge= werde man der Thätigkeit der englischen Agenten am besten aber dann wohl andere Artikel an dessen Stelle treten. Die wesen, das Reich von der Verantwortlichkeit für alle dortigen begegnen. Zum Schlusse wünscht Redner, daß bei der Um- moralische Verpflichtung, daß das Reich, wenn die Zölle niedriger Vorgänge freizulassen. Im Süden, wo noch niemals ein Deutscher  wandlung der Schuytruppe in eine faiserliche auch diejenigen würden, eintreten müsse, habe ich noch nicht empfunden, wie Herr gearbeitet hat, sollte man sich auf die Küstenplätze beschränken. Chefs derselben, welche nicht Offiziere wären, ihre Stellung be- Bamberger   behauptet. Der durch den Aufstand geschädigten Ost: Die ganzen Vorgänge der letzten Zeit zeigen, daß die Verwaltung afrikanischen Gesellschaft müßte Hilfe und Stärkung gebracht in einer Hand liegen muß. Gegen Herrn von Soden, der die halten möchten.( Beifall.) Abg. Graf von Mirbach( tons.): Eine Aeußerung des werden. Herr Bamberger meinte, man hätte das Geschäft von Verwaltung übernehmen soll, liegt nichts vor; er hat schon Herrn Richter hat mich sehr gefreut. Er hat gesagt, es handle Reichswegen machen sollen, das wäre vornehmer gewesen. Vor- eine gewisse Erfahrung in der Kolonialverwaltung. Aber wir Wißmann und Emin Pascha   sollten nicht weiter verwendet sich darum, das Gewonnene zu lohnenden Preisen zu verkaufen. nehm ist das beliebte Verfahren allerdings nicht. Das ist unser Standpunkt, und ich hoffe Herrn Richter mit seiner konnten nicht an den Reichstag   gehen, denn bis zum 29. De werden; die Nachrichten beweisen, daß Wißmann dem Letteren großen Thatkraft als Vertheidiger unserer Wirthschaftspolitik zu zember v. J. hätten wir vom Reichstage das Geld doch nicht ganz unberechtigte Vorwürfe gemacht hat, sowohl bezüg­fehen.( Sehr gut! rechts.) Die Beurtheilung des Herrn Bam- bekommen.( Sehr richtig! rechts.) Es wird gesagt, wir hätten lich des Marfches nach Tabora  , als wegen seines Verhält berger auf Grund des Buches des Herrn Hans Meyer muß ich die Kosten des Aufstandes einziehen können von der Gesellschaft, niffes zu Stokes. Man gewinnt den Eindruck, daß Emin Pascha  bekämpfen. Ich habe mir Informationen zu verschaffen gesucht; ehe sie Zinsen erhält. Das lag nahe, aber das Reichsjuftizamt ohne die genügenden Vorräthe abgezogen ist, daß solche Expedi förperliche Arbeit fällt den Europäern im Tropenklima immer bestritt, daß die Gesellschaft in Anspruch genommen werden könne, tionen überhaupt bedenklich find, wo es an regelmäßigen Ver schwer. Die Kolonialpolitik muß vom idealen Standpunkte aus denn die Unternehmungen in Ostafrita feien nicht im Interesse der bindungen fehlt. Erfreulich ist es, daß der Reichskanzler Fürst  getrieben und auf den Handel das Hauptgewicht neben Ostafrikanischen Gesellschaft, sondern im Interesse des Christen- Bismarck in diesen Verhandlungen vernünftiger war, als es in Blantagenbau durch Eingeborene gelegt werden. Den Erwerb thums und der Zivilisation vorgenommen worden. Daß die Flagge der von ihm reffortirenden Presse erschien; der Kampf gegen die von Helgoland  , so erfreulich er auch ist, kann ich nicht des Sultans neben der deutschen   Flagge wehte, war ein Haupt- Engländerei war also schließlich wohl nicht so ernsthaft gemeint. Die Araber konnten feinen Die kolonialen Fragen bilden nur einen untergeordneten Punkt für eine Kompensation für unsere afrikanischen Abtretungen fehler des früheren Verhältnisses. ansehen. Es müssen hier wohl wichtige politische Gründe mit- Respekt vor Wißmann haben, so lange neben der Reichsflagge in der Beurtheilung internationaler Fragen, weil Deutschland   in gewirkt haben. In Sansibar   konzentriren sich die Fäden des die des Sultanats stand. Deshalb ist der Vertrag mit dem der Mitte von Europa   liegt und deshalb die großen Kosten für Handels so, daß es der angestrengten Thätigkeit eines Menschen- Sultan ein großer Fortschritt. Wir haben Sansibar   dadurch seine Wehrkraft aufwenden muß, fühlen wir uns verpflichtet, uns alters bedürfen wird, um an der Küste gleiche Erfolge zu er- nicht aufgegeben, denn wir haben es überhaupt nicht gehabt, zu wehren gegen irgendwelche kolonialpolitischen Experimente. zielen. Ich will durch eine Kritik das Ansehen der verbündeten sondern haben uns davon in anständiger Form zurückgezogen. Der Reichskanzler geht trotz aller Beschränkung noch viel weiter, Regierungen nicht schwächen; ich glaube vielmehr, daß die Wir werden in das Gebiet der Interessensphäre immer weiter als wir es verantworten fönnen.( Beifall links.) Reichskanzler v. Caprivi  : Ich habe auch die Depeschen Männer, in deren Hand die Entscheidung lag, mit besten Kräften vorgehen, je mehr dies die Interessen der deutschen   Ansiedler das Interesse des Vaterlandes gewahrt haben. Bei den großen verlangen. Bei der Organisation wird unser Bestreben dahin aus Afrika   durchgelesen und bin zu dem Ergebniß gekommen, Ronzessionen an England möchte ich aber auch ein freundliches gehen, das, was wir fest haben, auszubauen. Es wird von der daß hier wahrscheinlich persönliche Differenzen vorliegen. Entgegenkommen der uns befreundeten Großmacht unseren kolonial- Küste aus nach dem Inlande zu organisirt werden müssen. Wir Die Sache ist aber noch nicht spruchreif. Wenn ich vorhin gesagt politischen Bestrebungen gegenüber wünschen. Ich stehe und mit werden vorgehen nach den Mitteln, die dafür bereit stehen. Im habe, die Dinge liegen jetzt beffer als vor einem Jahre, so ver­mir meine politischen Freunde auf den Standpunkt, daß wir Norden werden wir schnell an die großen Seen kommen, wir werden danken wir das hauptsächlich der Thätigkeit des Herrn v. Wiß­unsere Position mit Vorsicht, aber auch mit Nachdruck festhalten einige Karawanenstraßen mit kleinen Stationen befestigen. Daß mann und ich bedauere deshalb, daß er hier im Hause so schlecht sollen. Die Errichtung einer Reichstruppe halten wir für noth- wir mit der Vergangenheit brechen, darin hat Herr Bamberger   beurtheilt worden ist.( Beifall rechts.) Abg. v. Vollmar( Soz.): Wir haben in Deutschland   an wendig und werden für dieselbe stimmen.( Beifall rechts.) vielleicht recht; aber wir thun dies der Noth gehorchend, Reichskanzler von Caprivi  : Bei Ostafrika   handelt es sich nicht dem eigenen Triebe". Kolonien pflegen in der Kindheit idealen Kulturaufgaben noch so viele zu erfüllen, daß es nicht um die bedeutendste Kolonie, um diejenige, welche außerhalb und selbständig zu sein und ebenso im Alter. In der mittleren Zeit nöthig ist, in die Ferne zu schweifen. An geeigneten Männern innerhalb des Hauses das meiste Interesse findet. Des Herrn aber pflegen fie vom Mutterlande aus regiert zu werden. Ost- und an Geldmitteln sind wir dazu noch viel zu arm, um uns Grafen Mirbach Kritik wird das Ansehen der Regierung wohl afrika   ist ja auch jetzt noch nicht beruhigt, namentlich im Süden. um das ferne Ostafrika zu kümmern. An Interesse für die Er­nicht benachtheiligen. Nach dem Abschluß des deutsch   englischen Wie lange das noch dauern wird, wissen wir nicht. Deshalb forschung Ostafrikas   fehlt es auch bei meinen Freunden durchaus Abkommens ging ein Sturm der Entrüstung durch die deutsche fann die Truppe in ihrem Bestande nicht verringert werden, sie nicht, aber wir wollen, daß Kulturbestrebungen in Afrika   aus Presse. Vor Jahresfrist fanden wir in Ostafrika   zwei deutsche fann aber auch nicht in der bisherigen Verfassung bleiben. Das Mitteln von Privatpersonen und Privatgesellschaften, nicht auf Schutzgebiete, das der oftafrikanischen Gesellschaft und Witu, ge- Verhältniß der Offiziere zum Major Wißmann ist doch nicht fest Kosten des Reiches gefördert werden. Das englische Abkommen trennt durch einen breiten Streifen englischen Gebietes. Der genug. Aus der Denkschrift wissen Sie, wie die Schutztruppe neu ist insofern relativ erfreulich, als es der vollständigen Biel­Küstenstrich befand sich in der Hand des Sultans von Sansibar; organisirt werden soll. Das Schicksal der Offiziere, welche jetzt losigkeit der deutschen   Bestrebungen ein Ende macht. Auch der über die Interessensphäre bestand Streit. Das Land befand sich da find, liegt der Kolonialregierung am Herzen. Es wird eine Vertrag unserer Reichsregierung mit der Ostafrikanischen Gesell­im Kriegszustand, auf Sansibar   stritt sich deutscher und englischer Verminderung der Offiziere eintreten, aber wir werden das Be- schaft ist ein relativer Vortheil, weil ein Theil der uns durch Einfluß. Dieser Zustand ist nicht herbeigeführt worden durch das ftreben haben, eine Uebergangszeit eintreten zu lassen, welche den Ostafrika   erwachsenen Kosten auf jene Gesellschaft abgewälzt Wenn wir dadurch den wird. Selbstverständlich bin ich auch gegen die Gründung einer Verschulden der Regierung, auch nicht durch das Verschulden der Offizieren den Rücktritt erleichtert. oftafrikanischen Gesellschaft. Schon unter meinem Amtsvorgänger Etat einmal überschreiten sollten, wird das Haus dies Kronkolonie, aber heute kommt das, was das Reich leistet, auch Die Offiziere, welche dorthin gehen, wirklich diesem, nicht einer Gesellschaft zu Gute. Das Recht des waren Verhandlungen eingeleitet worden, die dahin gingen, mit nicht übelnehmen. England zu einem erträglichen modus zu kommen. Am 2. Mai sollen möglichst das Gefühl behalten, daß sie Deutsche   Reichstages ist bei den heutigen Verhältnissen auch besser gewahrt. Wie die Verwaltung eingerichtet Gefreut habe ich mich, daß wir, nach den Berichten im Weißbuch baren Mittel auf Ostafrika   verwendet werden sollen, daß Witu- werden soll, weiß ich nicht; die Verhältnisse sind zu verschieden, zu schließen, das Morden, Rauben und Sengen nicht gerade zum Land eventuell zur Sicherung der südlichen Interessensphäre preis im Norden und im Süden, im Innern des Landes und an der Prinzip unserer Kriegführung in Afrika   gemacht haben. Gerade gegeben werden könne, daß die Schuztruppe in eine faiserliche Küste. Nach möglichster Entlastung des Reichs trachten wir schon von deutschen   Forschern ist diese Art früher auf das Bestimmteste umgewandelt werden solle, daß eine Autorität eingesetzt werden jeßt. In absehbarer Zeit wird das Reich in die Lage kommen, verurtheilt worden. Nur in einem Bericht des Lieutenants Siegel folle über dem Reichskommissar, daß die Souveränität des Reichs die Kosten, welche es jetzt selbst aufwenden muß, aus den Zöllen begegnen wir einer Schilderung, die an die Stanley'sche Krieg­ausgesprochen werden solle. Nach diesen Direktiven ist verfahren und sonstigen Einnahmen sicher zu stellen. Es wird sehr schwer führung erinnert; es wird geschildert, wie ein Dorf lustig worden. Etwas mehr Witu und Sansibar   spielte für England sein, den Handel von Sansibar   nach der Küste zu ziehen. Es brennt", die Flüchtigen erbarmungslos niedergeschossen werden, feine so große Rolle wie für Deutschland  , wo diese Dinge einen kann das Jahrzehnte dauern; aber ich möchte vor dem Glauben wie unsere Leute dann auf ein Dach flettern und unter friedliché idealen Werth gewonnen hatten. Es handelte sich bei der Unter- warnen, daß alles so leicht geht. Es war ein Fehler des An- Leute schießen. Der kommandirende Offizier schlägt dann vor, den handlung vielfach um ganz unbekannte und unbenannte Größen. fangs unserer Kolonialpolitik, daß die Unternehmer sich die ganzen Stamm der Wangoni auszurotten, früher würde keine Aus­England hatte beim Sultan   von Sansibar   die stärkere Stellung. Sache zu leicht dachten und deshalb leicht ermüdeten. Daß die sicht auf eine Friedensarbeit sein. Das überschreitet doch Alles, Die deutschen   Elemente auf Sansibar   hatten zugenommen und es neue Geschäftsstelle an der Küste liegen muß, ist zweifellos; die was ich von einer deutschen   Expedition erwartet hatte. In dem waren nicht immer die besten Personen; das deutsche Element Sachkenner schwanken zwischen Bagamoyo   und Dar- es- Salam  , von Schußtruppen- Gesetz sagt die Regierung selbst, daß die Verringe­war mehr laut als einflußreich. Ein Vorwurf wegen des deutsch  - welchen letzteres den besseren Hafen hat. Plantagenbau wird rung der Truppe später möglich sein würde. Heute hat aber der englischen Abkommens ging dahin, daß wir nicht genug be- eingeführt werden können, wenn es gelingt, die Bevölkerung Herr Reichskanzler   erklärt, daß gegenwärtig von einer solchen Es war vielleicht nicht günstig, Berringerung nicht die Rede sein könne. Die Offiziere sollen in tommen haben. Ein auswärtiger Staatsmann soll gesagt haben: zum arbeiten zu bringen. Könnte man doch Deutschland   ganz Afrika   geben! Darin liegt daß die Unterdrückung des Sklavenhandels zusammenfiel Zukunft auch richterliche und Verwaltungsbefugnisse übernehmen. das Richtige angedeutet. Wir mußten uns fragen: was mit dem Beginn des Plantagenbaus. Die Araber müssen Warum nimmt man denn für die Schußztrupe nicht auch Zivil­können wir denn auf die Dauer halten, welche Kapitalien geschont werden, weil sie Handelsbeziehungen bis tief ins beamte von vornherein? Gravenreuth ist ja auch nur Reserve­Man hatte Innere habe. Es muß Einer über Alle gestellt werden, hat ein Offizier, Dr. Schmidt und Emin Pascha   standen in gar keinem können denn von Deutschen   dort angelegt werden? an zu vielen Stellen zu gleicher Zeit angefangen und hatte nun Sachkenner gesagt, dieser Eine mußte gefunden werden, und es Militärverhältniß. Man wird später doch vielleicht auch noch Der einzige Bivilbeamte hinzuziehen müssen, und die Lasten der Steuerzahler, beide Hände voll. Ueber eine gewisse Grenze hinaus mußte jede mußte Einer sein, der von anderswoher kam. Vermehrung unseres Gebietes zu einer Schwächung werden, weil Mann, den wir dazu vorschlagen konnten, war Freiherr die schon heute den meisten zu hoch sind, werden dann immer wir das Genommene nicht mehr verwalten konnten. Von den von Soden, der sich aber die Annahme des Amtes vorbehalten größere werden. Abg. v. Kardorf( Reichsp.): Bezüglich der Kolonial­zahlreichen sonstigen bemängelten Punkten ist mancher schon der hat, bis er sich die Sache angesehen hatte. Er kommt zurück, Bergessenheit anheimgefallen. In Bezug auf das Wituland sagen nicht als Optimist, und hält manche Schilderung für übertrieben, schwärmerei möchte ich bemerken, daß ich mich der Zeit entfinne, die Berichte, daß dort der Blantagenbau wenig Aussicht habe, aber er glaubt doch, daß aus der Sache etwas zu machen ist. wo Fürst Bismarck   der Kolonialpolitik sehr viel schärfer gegen­da die Ernten kaum den Lohn aufbringen; die Kokospalmen, Ueber das Schicksal der Männer, die bisher dort gewirkt haben, überstand als nachher. Er wies jeden Gedanken daran ent­welche im Heranwachsen sind, werden erst in 10 Jahren Frucht hat man gesprochen: über Wismann, Peters und Emin Pascha.   schieden zurück. Weshalb ist er zu einer anderen Ueberzeugung geben. Die Berichte sind ja immer sehr verschieden, je nachdem Die Kolonialregierung ist erbötig, die Dienste dieser Männer in gekommen? Ueberredung ist dabei wohl nicht maßgebend ge­der Reisende, der Kaufmann oder der Missionar fie verfaßt hat. Anspruch zu nehmen, denn Plaz ist dort für mehr als eine wesen, sondern er hat erkannt, daß in der Erwerbung von Nach diesen Berichten mußten wir Witu preisgeben. Die Inseln Kraft vorhanden. Wir müssen nur eine Forderung stellen, daß sie Kolonien eine wirthschaftliche Kraftsteigerung des Vaterlandes

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