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fommiß- Stempels betreffenden Gefeßentwurf vorzulegen. Die Reisekostenvergütung empfangen. Und warum diese Herabminderung Hinter verschloffenen Thüren. Der Hauptmann Curt Stommission für den Staatshaushalts- Etat beantragte die Annahme der geplanten Kundgebung? Das Ober Verwaltungs- Ambrosius Krug, der Feldwebel Hammer und der Sergeant mit der Aenderung, daß das Wort demnächst" durch baldthunlichst" gericht soll in der Erörterung der Zollfrage, weil dies eine all- Nierisch, sämtlich vom Infanterieregiment Nr. 178 zu Samenz, hatten ersetzt wird. Graf Mirbach und mit ihm die Mehrheit des Hauses gemeine politische Frage sei, eine Ueberschreitung der Kompetenzen fich vor dem Kriegsgericht der 32. Division in Dresden   wegen Ingehorsam bezw. Beihilfe zum Ungehorsam, unrichtiger Erstattung will teine organische Reform des Fideikommiß- Gesetzes, sondern nur der städtischen Körperschaften festgestellt haben. Demi müsse man sich einer dienstlichen Meldung und Beleidigung eines Untergebenen zu eine Herabsetzung des Stempels, die Regierung dagegen will sich fügen.

verantworten. Alle drei Angeklagte sind wiederholt disciplinarisch nicht darauf einlassen, einseitig den Stempel herabzusetzen, Dies ist eine gänzlich falsche und überflüssig reaktionäre Aus- vorbestraft. Noch vor Verlesung der Anklageschrift wurde wegen sondern sie will das Fideikommiß- Wesen einheitlich regeln. legung des allerdings genügend reaktionären Urteils des Ober Gefährdung militärischer Dienstintereffen die Oeffentlichkeit Ein Gesezentwurf ist in Vorbereitung. Der Minister Frei Verwaltungsgerichts. Das Oberverwaltungsgericht hat lediglich die ausgeschlossen. Feldwebel Hammer war daneben noch wegen herr von Rheinbaben erklärte zwar, daß er dem An- Erörterung der Zollfrage in der Art eingeschränkt, daß sie unter Bestechung und Mißbrauchs der Dienstgewalt unter Anklage gestellt, In der Hauptsache soll es irage Mirbach sympathisch gegenüberstehe, da auch er im Jnteresse Bezugnahme auf die speciellen örtlichen Verwurde aber hierin freigesprochen. des Nachwuchses unsrer Offiziere und Beamten und hältnisse und Intereffen der einzelnen Kommunen er- fich bei der Anklage um unrichtige Führung der Schießbücher im Interesse der Erhaltung des Staates, namentlich mit Rücksicht folgen müsse. Von einer allgemeinen Verurteilung der Befaffung und Beleidigung eines Untergebenen handeln. Das Urteil lautete gegen Hauptmann Krug wegen Ungehorsams, unrichtiger Erstattung auf den materiellen Zug der Zeit und auf das Schwinden der Liebe mit dem Bolltarif ist keine Rede und es ist geradezu Selbstmord, einer dienstlichen Meldung und Beleidigung eines untergebenen auf zur Scholle, die Befestigung des Grundbefizes wünsche, er bat aber wenn die Städteverwaltungen sich freiwillig ihrer wichtigsten Rechte sechs Monate drei Wochen Gefängnis und Ent­zu warten, bis das ganze Fideikommiß- Gesetz geregelt würde. Das begeben wollen! fernung aus dem Heere, gegen Hammer wegen Beihilfe Haus jedoch, das sehr große Eile hat, nahm den Antrag unter zum Ungehorsam auf 1 Woche 1 Tag gelinden Arrest, und gegen Streichung des Wortes baldthunlichst" an. Nur die Linke, d. H. Nierisch wegen des gleichen Vergehens auf 1 Woche Arrest.  - die Partei der Oberbürgermeister, stimmte dagegen. Am Freitag steht neben kleineren Vorlagen das Provinzial Dotationsgesetz zur Beratung.-

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Die Antwort auf das englisch  - japanische Bündnis. Der englisch japanische Oftastenvertrag ist also durch den russisch- französischen Truz- und Schutzvertrag für Ostasien   beant­wortet worden. Der russisch- franzöfifche Zweibund erstreckte sich ja bisher noch nicht auf außereuropäische Verwicklungen, so daß eine derartige Erweiterung notwendig war.

Troß der friedfertigen, heuchlerischen Einleitung, daß das Pro­granum England und Japans  , den status quo in China   aufrecht zu erhalten, mur den wiederholt betonten politischen Grundsägen Ruß­ lands   und Frankreichs   entspreche, schlägt die Note in ihren Schluß­fätzen einen recht scharfen Ton an.

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Heitlicher Rücksichten" sperrt die deutsche   Regierung zu Gunsten der Der Kampf gegen Amerika  . Unter dem Vorwand gesund­Wehe dem, der gegen Soldatenschinder aussagt! Thorn, Agrarier immer mehr die Einfuhr ausländischer Lebensmittel ab. Neuerdings hat man die Gefährlichkeit von Borag entdeckt und 19. März. Am 21. Dezember v. J. machte der Kanonier Gurschnick die Einfuhr von Fleisch vorboten, das mit Borag konserviert ist. von der 3. Compagnie des Artillerie- Regiments Nr. 11 einen Selbst­Nun meldet Laffans Bureau aus New York  : mordversuch. Er wurde dabei betroffen, als er sich auf dem Boden " Gebrüder Armour und andre hervorragende Firmen der der Artillerie- Staferne in einem Fahrradgestell mittels eines Hand­Büchsenfleisch- Export- Industrie hatten Erhebungen bezüglich der tuches und Gewehrriemens erhängen wollte. Als er über den Grund Verordnung der deutschen   Regierung veranstaltet, wodurch zu der That vernommen wurde, gab er an, daß er die Miß­die Einfuhr von Fleisch verboten wird, zu dessen Konservierung handlungen, welche er erdulden müsse, nicht länger er Die eingeleitete Untersuchung ergab Lösungen verwandt werden, die in irgend einer Form Borar tragen könne. enthalten. Der Bericht über diese Erhebungen ist jetzt erschienen. folgendes: Etwa einen Monat nach Eintritt der Rekruten sagte der Er bezeichnet die durch die Verordnung der deutschen   Regierung Unteroffizier Schubert von der 3. Compagnie zu Leuten geschaffenen Schwierigkeiten als unüberwindlich, obgleich in den seiner Korporalschaft, fie möchten doch den Kanonieren Gurschnid von der amerikanischen   Fleischerport- Industrie zur Konservierung und Bittlau die kameradschaftliche Liebe" spüren lassen. verwandten Lösungen nur 1/4 Proz. Borar enthalten sei. Die Eine ähnliche Aeußerung that danach auch der Obergefreite Verschiffungen von konserviertem Fleisch von Amerika Schnigler von derselben Compagnie den Rekruten gegenüber, drüdte nach Deutschland   würden daher mit dem 1. Oktober sich aber noch deutlicher aus, indem er empfahl, die Klopfpeitsche 1902 aufhören müssen. Die interessierten Firmen der 3 gebrauchen. Darauf haben die Kanoniere Paul Mezkow, Fleischerport Industrie erklären es für unmöglich, das Fleisch Richard Drees, Friedrich Muschick und Franz Reddemann nach dem ohne Anwendung von Borag genügend zu konservieren. Sie Schlafengeben, wenn das Licht bereits ausgelöscht war, die Betten haben an die Regierung der Vereinigten Staaten   eine Dent- verlassen und gemeinschaftlich die Kanoniere Gurschnick und Zittlau, schrift gerichtet, worin sie ersucht wird, bei der deutschen   Regierung nachdem sie ihnen das Buded fortgezogen, mit& Topfpeitschen Einspruch gegen diese Verordnung zu erheben, da sie einem so bearbeitet, daß Striemen zurückblieben. Diese bollständigen Verbot der Einfuhr von konser Mißhandlungen erfolgten an zwei verschiedenen Abenden und wurden viertem Fleisch gleichkomme." nach einer furzen Pause wiederholt. Als dann infolge des Selbst­mordversuchs des Kanoniers Gurfchnid eine Untersuchung drohte, äußerten der unteroffizier cuberto Obergefreite Schnipler zu den Leuten, fie follten nichts verraten. Nachdem der Hauptmann die angetretenen Leute aufgefordert, es solle jeder vortreten, der etwas von den Miß­handlungen wisse, meldete sich zuerst niemand. Darauf thaten Zur Diätenfrage wird allerlei gemukelt. Daß die Ein Schubert und Schnißler die Aeußerung: Wehe dem, der vorgetreten führung von Reichstagsdiäten, gegen die der Bundesrat nicht abwäre!" Diese Borgänge brachten die genannten vier Stanoniere geneigt ist, lediglich durch den Widerspruch der preußischen und den Unteroffizier Schubert und der Obergefreiten Schnißler auf Strone verhindert wird, stellt die Freifinnige Zeitung" noch die Anklagebank des Kriegsgerichts. Der Öbergefreite Schnitzler mals fest. wurde wegen Auftiftung zur Mißhandlung unter Mißbrauch der Dienstgewalt und wegen Anstiftung zum Beligen eines Borgesetzten zu zehn Tagen Gefängnis, der Unteroffizier Schubert wegen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener, Anstiftung zum Be= ligen eines Borgesetzten und Verleitung zur Auftiftung zum Belügen Droschkenkutscher und Zolltarif. Der Droschkentutscher ist eines Borgesetzten unter Mißbrauch der Dienstgewalt zu drei durch den Zolltarif doppelt bedroht. Einmal leidet er und seine Wochen Gefängnis und die Kanoniere Mekkow, Dreek, wirkungen der Zölle auf Nahrungsmittel. Familie wie jeder andre arbeitende Reichsbürger unter den tenernden Muschick und Reddemann wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Aber auch seinem Körperverlegung, ersterer zu zehn Tagen, die andren drei zu je fünf Droschkenpferd ist der Brotkorb höher gehängt. Bekanntlich hat die Tagen Gefängnis verurteilt.-Derartige Bestrafungen werden Bolltariffommission einen Maiszoll von 5 Mark für den Doppel- Seelenverwandte der beiden Soldatenschinder kaum von ähnlichen centner beschlossen. Mais ist ein sehr gutes Kraftfutter für Pferde. Ausschreitungen abhalten! So verfutterte beispielsweise die Berliner   Pferdebahngesellschaft im letzten Jahre für 3 Mill. Mark Mais und nur für 300 000 m. Hafer. Ein Droschkentutscher braucht täglich mindestens 6 Kilo Kraftfutter.

Wenn man feierlichen diplomatischen Erklärungen der Re­gierungen auch nur das geringste Vertrauen entgegenbringen dürfte, so müßte der Inhalt der Erklärung ganz danach angethan sein, die Gefahr eines internationalen Konfliktes in Ostasien   nahezu zu be seitigen. Denn den zwei Mächten, die unlängst durch ihren Vertrag das Gelöbnis ablegten, mit allen Mitteln die fernere Integrität Chinas   aufrecht erhalten zu wollen, hätten sich jetzt zwei weitere Großmächte mit einer ganz gleichlautenden Erklärung an geschlossen. Vier große Mächte: England, Japan  , Rußland   für und Frankreich  , hätten sich also zu Schüßern Chinas   aufgeworfen, ist. so daß, wie man meinen sollte, jeder andren Macht die Lust ver­gehen sollte, fünftighin noch an dem chinesischen Kuchen herum zu Inuspern.

Auffallend müßte es in diesem Fall freilich erscheinen, daß die beiden legtgenannten Mächte es für notwendig erachteten, einen feparaten Schutzverband für China   unter sich abzuschließen, statt einfach dem anglo- japanischen Bündnis beizutreten. Schon die Thatsache, daß Rußland   und Frankreich   separat vorgingen und in ihrer Note erklärten, mit einer eventuellen aggressiven Aktion" rechnen zu müssen, beweist, daß die Motive, die die beiden Zweibünde für ihr Zustandekommen geltend machten, nur vor= geschobene sind.

Beim englisch  - japanischen Zweibund konnte man allenfalls noch an die Aufrichtigkeit seines Jntegritäts- Princips glauben. Der Wett­bewerb der andren Staaten war ihnen so unangenehm geworden, daß sie es schließlich noch fürs beste hielten, vorläufig auch selbst auf Annegionen zu verzichten, sofern sie diese rivalisierenden Mächte nur auch ihrerseits an Gebietserwerbungen verhindern konnten. Dem neuen ostasiatischen Zweibund ſteht dagegen

die

Der deutsche Staatsbürger darf unbehelligt schlechtestes Fleisch teuerste Preise verbrauchen, wenn es nur Hingegen wird er vor gutem und billigem Fleisch, das aus dem Ausland kommt, in Gnaden behütet. Lieber nationalen Hundebraten essen, als amerikanisches Rindfleisch.

In der Frage der besonderen Zollincher Diäten für die Kom mission soll eine Berständigung zwischen dem Reichskanzler und dem Reichstagspräsidenten erzielt worden sein.

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Gegen den groben lufug, der mit der Anwendung des Groben Unfug Baragraphen getrieben wird, wendet sich ein Erlaß des

wieder­

Heuchelei schon ant der Stirne geschrieben. Rußland selbst andre Pferde erhalten bis 10 Kilo Kraftfutter. Gegenwärtig wird bayrischen Justizministeriums. Er hebt hervor, daß die Vorschrift für den Doppelcentuer Mais 1,60 M. Zoll erhoben. Es tritt also des§ 360 Ziffer 11 des Reichs- Strafgesetzbuchs in der Rechtsprechung war die einzige Macht, die die lehten Wirren zu einer Annexion eine Vertenerung von 3,40 M. für den Doppelcentner ein. Will der eine Anslegung erfahren habe, nach welcher jede Art von Un­benutzte. Seine Annegion in erster Lin veranlaßte ja England Droschkenkutscher sein Pferd nicht verhungern lassen, dann muß er gebühr, die nicht durch andre Vorschriften besonders unter Strafe und Japan  , ihren Zweibund zu schließen. Und da dieser Zweibund im Jahre 2190 Kilo Mais verfüttern. Er müßte also jährgestellt ist, als grober Unfug bestraft werden kann. Diese Geſetzes­unter dem status quo die Herausgabe der Mandschureilich 74 m. 46 Pf. mehr für Pferdefutter ausgeben. anwendung habe zu lebhaften Angriffen in der Presse und zu versteht und Rußland   sich bis jetzt dazu noch nicht hat bequemen Da seine Einnahmen nicht steigen eine Liebesgabe für Droschken- holten, auf Aenderung der Vorschrift abzielenden Anträgen im Reichs­Können, läßt sich der ruffisch- französische Ostasienvertrag nur so deuten, futscher sieht das Gesetz nicht vor, so steht er vor der Wahl: soll fage geführt. Die Auslegung des befagten Paragraphen gehe aber daß er Rußland   den Besiz diefer feiner Annegion er sein Pferd hungern lassen oder soll er, da er doch sein Pferd als fichern soll. Nicht der Integrität Chinas   wegen wäre also der neue Zweibund geschlossen worden, sondern der Integrität des russischen Raubes wegen, gegen den allerdings der englisch  - japanische Vertrag eine aggressive Aktion" in Aussicht stellte. Ohne eine Gegenleistung in Südchina dürfte natürlich Frankreich   Rußland den Liebesdienst nicht erweisen.

Kenn

Arbeitsmittel braucht, sich und seiner Familie noch über die Ver­teuerung hinaus, der jeder deutsche   Staatsbürger ausgefekt ist, für 74 M. Entbehrungen auflegen? Die tonservativ- kleritalen Böllner nennen das: Erhaltung des Mittelstandes.

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Auch dieser neue Wahlausfall bestärkt uns in der Annahme, daß es unverantwortlich sein würde, wenn die Konser vativen nicht alles aufbieten wollten, um zu ver­hindern, daß die 30lltariffragen in eine große Wahlbewegung kommen. Wie die bisher vorgenommenen Einzelwahlen, werden auch die noch weiter stattfindenden zu er­weisen angethan sein, daß der Arbeit der Aufheter gegenüber die der Aufklärer den kürzeren zieht."

Wenn die Kreuz- 3tg." sich darüber entrüstet, daß im Wahl. kampfe im socialdemokratischen Stile gehetzt" worden sei, so sei dem­gegenüber die vornehme konservative Stampfesweise durch folgendes Gedicht charakterisiert, das am 8. März im Gerdauer Kreisblatt" abgedruckt wurde:

Heran tommt nun die Reichstagswahl, Für Manchen eine neue Qual D'rum Bauern, Bürger, Arbeitsleut' Zu Eurem Besten raten heut': Den Dulk wählt nicht, den Liberalen, Auch Ebhardt nicht, den Socialen!

Die Wahl in Raftenburg- Gerdauen hat den Brotivucherern begreiflicherweise einen nicht geringen Schreckt eingejagt. Die Kon­Mit andern Worten: Während der englisch  - japanische Zweibund fervativen selbst zwar suchen durch allerlei Flausen dies neue der Annexionspolitik in China   Halt gebieten soll, soll der russisch- industriellen Verbündeten dagegen verschließen sich weniger den Plebiszit gegen die Brotwucherpläne abzuschwächen, ihre groß­französische Zweibund die Annexionspolitik gegen etwaige Inter- Thatsachen. So warnt die" Post": ventionen sichern. Unmittelbare Annerionsabsichten braucht der neue Zweibund damit noch keineswegs zu verfolgen, es mag ihm fürs erste genügen, dem Bedrängen Rußlands   in der Mandschureifrage Einhalt zu thun. Möglicherweise wird Rußland   zunächst versuchen, Deutschland   auf seine Seite zu bringen, wie sich ja England und Japan   der amerikanischen   Sympathien zu versichern suchten. Daß Deutschlands   Politit keine ernstliche Wahrung der chinesischen  Integrität verfolgt, beweist ja sein Verhalten in Tientsin  , beweist fein Vorgehen in der sogenannten neutralen Zone um Kiautschon, in der es ganz wie in einem annektierten Distrikte Militär­stationen errichtet, während ihm der Kiautschou  - Vertrag nur das Durchzugsrecht einräumte. Thatsächlich scheint in Rußland  ein Werben um Deutschlands   Gunst einsehen zu wollen. zeichnend dafür ist ein Artikel des Grashdanin", der für eine deutsch­russische Annäherung warm eintritt. Fürst Metschersty erklärte darin d eine ernste aufrichtige Annäherung Rußlands   aus vielen Gründen schon deshalb für vorteilhaft, weil sie für Deutschland   ebenso gewinn bringend sei wie für Stußland. Das Verharren Rußlands   in der jezigen Position des Zweibundes und des liebenswürdigen In­differentismus gegen Deutschland   könne Rußland   Schaden bringen. Es würde den Thatsachen nicht entsprechen, wenn man behaupten wollte, daß durch den russo- frankischen Ostasien  - Vertrag die Situation sich wesentlich verschlimmert hätte. Kritisch war sie auch ohne- 1) hin schon wegen der unverhüllten Eifersüchtelei der Mächte. Die Scheidung in mehrere Gruppen wird allerdings die Spannung wahrscheinlich noch vermehren. Jede derselben wird krampfhaft rüsten, um für den Fall kommender Entscheidungen möglichst gut borbereitet zu sein. Frankreich  , das auch die russischen Rüstungen zum Teil wird mitbezahlen müssen, wird seiner Weltmachtpolitit beds  fonders große Opfer zu bringen haben. Kaum weniger auch Deutschland  , ohne dessen Dabeisein ja fünftig teine große Entscheidung auf dem Erdball mehr fallen" soll. Die Gefahren und Schäden der imperialistischen Weltmachtpolitik wachsen so ins Ulferlose.-

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Herr Dulh vertritt das Judenpack. Die Lent' find's mit dem vollen Sack! Die ihn gefüllt durch Bauernschweiß, Den'n niemals nur die Stirn' ward heiß; Heraus sie auch nie etwas geben, Denn von Profitchen muß man leben. Die staatsumwälzende Partei, Läßt uns doch nicht ganz einerlei Begünstigt Aufruhr, Raub und Mord, Verherrlicht's gar durch Schrift und Wort! und der Partei ihr Kandidat Ist Ebhardt, der Socialdemokrat!

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Ihr königstreue Männer mun sdblDie Ihr gekämpft für Deutschlands   Ruhm

In Frankreich   und auf Chinas  ( 1) Au'n! Boll Stolz wir alle auf Euch schaun, Und nun sollt Ihr vermehren gar Des Vaterlandes Feindeschar?

auch, so äußert sich das Justizministerium weiter, über die Absicht des Gefeggebers weit hinaus. Es weist des halb auf die einschlägigen Entscheidungen des Reichsgerichts hin und empfiehlt den Staatsanwalten und Amtsanwalten entsprechende Sach behandlung. Gegen abweichende Entscheidungen sollen die zulässigen Rechtsmittel angewendet werden.-

Ausland.

,, Hoch und Heil den Hohenzollern  !"

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-st- Wien  , 19. März. Dieser begeisterte Ruf ist gesters laut geworden im östreichischen Abgeordnetenhausei Der Mann, der so feurigen Byzantinismus auf Distanz betreibt, ist der Abgeordnete Schönerer  , der die preußische Dynastie deshalb so heiß liebt, weil er die östreichische nicht leiden mag. Man ver­handelte im Hause das Budgetprovisorium, das zweite bereits für das laufende Jahr. Bekanntlich hatte Herr v. Koerber zuerst gehofft, das Budget bis Ende des Jahres durchzubringen; als die schöne Hoffnung scheiterte, hatte er sich ein Provisorium bis Ende März bewilligen lassen, und da mun die Aussicht geschwunden ist, mit der Beratung des Staatsvoranschlages vor Ende April fertig zu werden, so muß die provisorische Bewilligung zur Erhebung der Steuern auf weitere zwei Monate erstreckt werden.

Die zweite Lesung des Budgetprovisoriums benutzte nun Herr Schönerer, um feinem angesammelten Unmute gegen die deutsche Obmänner- Konferenz Luft zu machen. Diese deutsche Obmänner Konferenz ist ein Erbftid aus der Obstruktionszeit. Ursprünglich nur eine lofe Verbindung zu gelegentlichen Abwehrinaßregeln, ist sie, weniger durch die Bedeutung der in ihr vertretenen Parteien als durch die Zerrissenheit des Parlaments, zu der einflußreichsten parlamentarischen Gruppe geworden. Ihren nationalen Charakter hat fie freilich längst eingebüßt, sondern ist heute der Kern der Koerberschen Mehrheiten, die ganz zufällig ausschauen, aber sehr regelmäßige find. Es gehören ihr von den sechs deutschen   Parteien des Parlaments vier an: die Deutsche Volkspartei, die Deutsche Fortschrittspartei  , die Christlichsocialen und die verfassungs­treuen Großgrundbefizer. Auf die Deutschklerifalen, die sich jegt nach Centrum reichsdeutschem Muster nennen, ist nicht reflektiert worden, und die Altdeutschen haben sich beizutreten geweigert; teilweise deshalb, weil sie nationaler erscheinen wollen als die übrigen Parteien, teils deshalb, weil sie mit den Wiener   Klerikalen politische Gemeinschaft nicht halten wollen.

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Nun haben die Alldeutschen in letzter Zeit, hauptsächlich zu dem Zwecke, um das durch die Privataffaire des Herrn Wolf so arg ge­fchädigte Ansehen zu restaurieren, allerlei Attionen" begonnen, zu welchen fie die deutschfreiheitlichen" Parteien mit Uebergehung der Obmänner- Konferenz geladen hatten. Aber die Eingeladenen haben stets refüsiert und so sind die Aktionen" für die deutsche Staats­sprache, gegen den ezechischen Landsmannminister Rezet und andre Wo steckt der Dreschgraf? Der Niederschlesische Anzeiger" immer ins Wasser gefallen. Die Ablehnung hatte zweierlei Ursachen. meldet: Die auf heute angesetzte Verhandlung gegen den Grafen   Ginesteils wollen die freiheitlichen Parteien ihre christlich- socialen Püdler Klein Tschirne wegen Vergehens gegen§ 305 des Bundesgenossen nicht vor den Kopf stoßen, und andrerseits bedingt Unnötiges Leisetreten. Nach Ostern sollte in Berlin   eine Reichs- Strafgesetzbuches wurde vertagt, weil Graf Büdler es ihr Verhältnis zur Regierung Stoerber, daß die politisch­Der erlassene Haftbefehl war nicht nationalen Fragen von den Deutschen   nicht mutwillig an­Kundgebung gegen den 3olltarif durch die Vertreter der nicht erschienen war. Jm Parlamente gab es mun gesternt deutschen   Städte stattfinden. Liberale Zeitungen empfehlen ausführbar, weil der Aufenthalt des Grafen Bückler nicht geschnitten werden. jezt, wenn auch mit einigem Bedauern, daß die Städtevertreter 3 ermitteln war. Es wurde vom Gericht beſchloſſen, einen ein großes Gezänke, wer für die Durchsetzung der deutschen   Staats­nenen Termin erst anzuberaumen, wenn Graf Bückler verhaftet und sprache, bekanntlich des Prunkstücks des deutschnationalen Programmis, nicht als offizielle Beauftragte ihrer Stadtverwaltungs- Körper- in das Glogauer Landgerichts Gefängnis eingeliefert der fachlichen Möglichkeit nach aber einer vollständigen Utopie, wer schaften zusammenkommen sollen, sondern als Privatpersonen; ist. Der tolle Graf mag sich jetzt also vor den Polizeiferlen" also für die angebliche Hauptforderung der Deutschen   in Oestreich sie sollen auch von ihren Kommunen teine Tagegelder und Hüten und sie vor ihm!- weniger gethan habe. Das Resultat war, daß alle deutschen

Deutsches Reich.

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