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So zeigt jeder Einblick in die Geschichte der letzten von Frühjahrsreis. Die Landarbeiter ernährten sich daher jetzt durch Die Bollopposition hat stets betont, daß der neue Zoll 10 Jahre, daß trok all der glänzenden Erfolge der Unter- Stäubereien. Wahrscheinlich stehe eine Hungersnot bevor. Gut unter- tarif dem Votum der deutschen   Wähler unterbreitet werden müsse. nehmer innerhalb der Prosperitätsperiode die Grundlagen richtete Leute seien der Ansicht, daß ein Aufstand drohe, hiergegen führten stets die Zöllner den freilich höchst lächerlichen unsrer Industrie ungesunde sind, daß es im Interesse des ähnlich der Taiping Rebellion. Vorwand ins Feld, unsre Forderung sei hinfällig, weil die Zollfrage deutschen   Volkes liegt, den fünftigen Solltarif im Interesse der Man sieht, der große China   Kreuzzug hat, statt auf China   schon bei der Wahl von 1898 zur Entscheidung gestanden habe. Die Gesundung unsrer Wirtschaft auf ganz neue Grundlagen auf beruhigend zu wirken, neuten Revolutionen mur vorgearbeitet. oben citierten Zugeständnisse der Zollerhöhungs- Blätter beweisen zubauen. Es gilt heute mehr als nur den Kampf gegen die Die Provinzen, die sich im Aufstand befinden, find allerdings durchschlagend die Berechtigung unicer Forderung. nimmersatten Agrarier; mit der gleichen Schärfe sind die nur die süblich belegenen Swangtung, wangfi und ünnan. Die Zöllner fürchten das Urteil der Wähler. Wir fordernt jenigen Bestrebungen zu bekämpfen, die unter dem Banner Die meisten der Khatimächte wären an den dortigen Zuständen nicht es!- der nationalen Wirtschaftspolitik dem deutschen   Volke als das intereffiert, wenn nicht die Gefahr drohte, daß die im Süden größte Heil angepriesen werden, während sie sich als die größte Gefahr herausstellten.

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Politische Mebersicht.

Berlin  , den 21. März.

Pride Preußischer Landtag. Das Abgeordnetenhaus hat am Freitag die Sekundär. bahn- Vorlage an die Budgetkommission verwiesen und ist so­dann in die Ferien gegangen. Im Hause waren nur 20-30 Redner anwesend, gerade so viel, wie noch für ihre Wahlkreise neue Kleinbahnen zu empfehlen hatten. Die erste Sigung nach den Ferien ist bereits auf den 9. April anberaumt. Es soll dann mit der zweiten Lesung des Etats der Eisen­bahn- Verwaltung begonnen werden.

Diese heftigen, der christlichen Nächstenliebe sicher nicht ent­sprechenden Erörterungen find gewiß zu bedauern. Sie find ein warnendes Beispiel, wohin es führt, wenn man den Boden der ausgleichenden Gerechtigteit verläßt, nur an sich, an die eignen Interessen denkt, und nicht danach fragt, ob auch andre Teile des Gemeinwesens der Voraussetzung einer austönnilichen Die Geschichte aller Zeiten lehrt,

durch den Eigennuk und die Selbſtſucht der Menschen beiß, die

siegreiche Erhebung auch auf die mittleren und nördlichen Die gottlose Selbstfucht. Die katholische Märkische Bolts­Provinzen übergreifen könnte. Aber selbst wenn diese Wahrscheinlich- zeitung" widmet dem Bollkampf den folgenden Spruch: feit nicht eintreten follte, würde jedenfalls Frankreich  , dessen Chinabesitz durch die Erschütterungen in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte, schwerlich die Gelegenheit vorübergehen lassen, in Südchina ähnlich vorzugehen, wie Rußland   in der Mandschurei  . Wozu hätte denn Frankreich   seinen Ostasien  - Vertrag mit Rußland  abgeschlossen, wenn es nicht unter dem Schutz dieser Alliance seinen Eroberungsplänen nachgehen könnte. Beliebt es aber Frankreich  , fich in die südchinesischen Händel hineinzumengen, so müßten vertragsmäßig England und Japan   intervenieren, die ja für Chinas   Integrität bie in einzustehen fo feierlich gelobt haben. Tragen diese beiden Mächte jedoch Bedenken, Frankreichs   Pläne zu durchkreuzen, so wird ein neues Wettrennen um chinesische Gebietserwer bungen auf der ganzen Linie beginnen. Die Ein­mütigkeit, mit der man sich in Tientsin   festzusetzen bereit erklärt hat, eröffnet allerliebste Perspektiven!-

gerufenen wirtschaftlichen Kämpfe die häßlichsten und ge­häffigsten find, weil dabei die unedelsten Eigenschaften zu Tage

treten." cx find, weil dabei die medelſten Cia

lofen Selbstfucht der Agrarier ins Gewissen, die den Broletariern Ist das Centrum plötzlich umgefallen? Redet es jetzt der gott­ihr tägliches Brot verteuern wollen? We

Ach nein! Die Christlichkeit des Centrums iſt jest so weit vor­geschritten, daß es die Selbstfucht der Arbeiter schilt, die durchaus nicht den Zolltribut an die Junker entrichten wollen. Das Centrum flucht dem Eigenmuz der Ausgebeuteten, die den Wucherern in aus gleichender Gerechtigkeit einen noch erhöhten Zoll versagen. Rettes Christentum!

Damit wird die Schul- Reaktion noch mehr zunehmen, und der

Das Herrenhaus war fleißig, wie immer. Es nahm eine Reihe von Vorlagen an, von denen jedoch nur die betr. Wie Rußland   über den Zweck des neuen Zweibundes und die die Ueberweisung weiterer Dotationsrenten an die Mandschureifrage denkt, verraten dentlich genug die Auslaffungen der Provinzialverbände der Erwähnung wert ist. Bei der Beratung ruffifchen Preffen. Swet" erklärt rund heraus, Rußland fönne tam es zu einem Konflikt mit der Regierung. Nach der Vor- jest feine Stellung in der Mandschurei als fest ge­Kirche und Schule. An Stelle des liberalen Kügler soll der lage sollen nämlich die Dotationen zur Unterstügung von sichert ansehen. Nowoje wremja" äußert sich weniger bisherige Direktor der firchlichen Abteilung im Kultusministerium leistungsschwachen Kreisen und Gemeinden verwandt werden, offenherzig, aber immerhin dentlich genug: Die Mächte des Dr. Schwarzkopff zum Leiter des preußischen Volks. die Agrarier des Herrenhauses aber verlangen unter Führung französisch russischen Bundes seien genötigt gewesen, das durchschulwesens ausersehen sein. des ehemaligen Reichstagspräsidenten Dr. v. 2 evehow, den englisch   japanischen Vertrag gestörte Gleichgewicht der Mächte firchliche Geist, der jede Aufklärung und Bildung haßt, zur Freude daß auch die Gutsbezirke aus dem allgemeinen Staats- im Stillen Ocean wiederherzustellen. Die Erklärung verkünde der klerikalen und konservativen Schulfeinde, die preußischen Volts­beutel Unterstützungen erhalten. Gutsbesizer, die drei nichts Neues, werde aber gleichwohl durch ihren ernsten, festen schulen vollends beherrschen. ad als 1995 od najrade Jahre hindurch nichts aus ihrem Gut herausgewirtschaftet haben, Ton den gewünschten Eindruck machen. Das Blatt besont follen als leistungsunfähig gelten und auf Kosten der Gesamt- ferner die Unerschütterlichkeit des Zweibundes und heit unterhalten werden. Natürlich gilt diese Unterstützung Solidarität im Vorgehen Rußlands   und Frankreichs   in Ostasien  . nicht eiwa als Armenunterſtügung, die den Verlust des Die in der Erklärung ausgesprochene Politik der freien Hand ent­Wahlrechts nach sich zieht, im Gegenteil, die notleidenden" spreche am besten der Stellung und den Interessen Rußlands   im Gutsbesitzer genießen nach wie vor alle Vorzüge der pluto- fernen Often." kratischen Wahlgesetze. Obwohl der Finanzminister rund Von der Räumung der Mandschurei   sagt das Blatt kein Wort! heraus erklärte, daß die Regierung dem Antrag v. Levezom Daß die ruffische Regierung selbst nicht kurz und bündig erklärt, daß nicht zustimmen könne und obwohl er im Interesse des Zu- von einer Zurückgabe der Mandschurei an China   keine Rede sein könne, standekommens des Gesetzes um seine Ablehnung bat, wurde sondern noch allerlei Winkelzüge macht, darf über ihre wahren diese Vorlage dem Antrag Levekom entsprechend abgeändert; Absichten nicht hinwegtäuschen. Derartige Kriegsliften find nun ein­sie muß infolgedessen wieder an das Abgeordnetenhaus mal eine Eigentümlichkeit der russischen Diplomatie, und nicht nur zurück. der russischen. Hat doch England Aegypten in ganz der gleichen Weise annettiert, wie jezt Rußland   die Mandschurei  .

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Unter den Petitionen, mit denen sich das Haus be­faßte, befanden sich auch zwei, die durch den Fall Auch die Versicherungen, die Delcaffé am Donnerstag im Bredenbed veranlaßt waren. Namens des Vereins Senat abgegeben hat, verdienen mit aller Stepfis aufgenommen ., Berliner Presse" erhob Dr. Klitscher, und namens des Ver- zu werden. Wenn er erklärte, Frankreichs   Interessen seien eng ver­eins schlesischer Journalisten und Schriftsteller Dr. Oehlke fnüpft mit der Unabhängigkeit Chinas  , die offene Thür" fei und Ludwig Sittenfeld   Protest gegen die Behandlung unsres von ihm- Redner schon lange vor 1899 gefordert worden, und wegen Berufsvergehen verurteilten Genossen. Das Haus die Anwendung dieses Grundsatzes, auf welche England und Japan  ging, dem Antrag der Kommission entsprechend, über die hinzielten, müsse auch Gegenstand der Vorsorge aller Mächte sein, so Petitionen zur Tagesordnung über, mit Rücksicht darauf, find das nur wohlfeile Redensarten, mit denen ein Minister des daß Vorsorge gegen die Wiederkehr ähnlicher Vor- Auswärtigen eben neugierige Interpellanten abzuspeisen pflegt. tommnisse getroffen sei. Wie der Berichterstatter Dr. Jtten- Das von so viel selbstlosen Beschützern protegierte China   hat bach betonte, ift das Verfahren gegen Bredenbeck jedenfalls alle Ursache, in den Stoßfeufzer auszubrechen: Gott schüge nicht dadurch beeinflußt worden, daß er socialdemokratischer mich vor meinen Freunden!- Redacteur ist. Aber wenn man einen Redacteur nicht schlechter behandle, so dürfe man ihn auch nicht besser behandeln als andre Verurteilte. Die Kommission scheint hiernach, ebenso­wenig wie das Plenum des Hauses, begriffen zu haben, worauf es den Betenten ankommt.

Militärische Geschichtsforschung und Offiziercorps. Dem verstorbenen Hauptmann Friz Hönig widmet der Kommandeur des Infanterie- Regiments Nr. 47 folgenden originellen, auch ſtiliſtiſch intereffanten Nachruf:

" Nach seinem Abgang vom Regiment als Schriftsteller thätig, hat er zwar wiederholt nicht in Uebereinstimmung mit den An­fichten des Offiziercorps feine Meinung zur Gelting   gebracht; jedoch wird das Regiment ihn als alten Kriegskameraden wegen seiner treuen Anhänglichkeit und seiner unzweifelhaft(!) geistigen Bedeutung nicht vergessen."

bekannte Militärschriftsteller also besser gethan, seine Werke dem Offiziercorps des Regiments, dem er vor diversen Jahrzehnten einmal angehört, vor ihrer Publikation erst zur Censur vorzulegen.

Nach der Ansicht des Herrn Regimentscommandeurs hätte der

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Vielleicht hat es der Oberst auch deshalb für gut befunden, in dem Nachruf die abweichende Meinung des Offiziercorps hervor zuheben, um demselben Duellforderungen der Anverwandten der von dem Verstorbenen kritisierten Heerführer zu ersparen.- der Generalversammlung der Aktionäre des Gelsenkirchner Wasser­Nachwehen von der Gelsenkirchner Typhusepidemie. In werks, am Mittwoch, tam es bei den Erörterungen über die Typhusepidemie zu einigen kleinen dramatischen Scenen. Die Epidemie ist zweifellos auf die Zuführung unfiltrierten Wassers zurückzuführen. Die Verwaltung des Wasserwerks hat die That­sache, daß unfiltriertes Wasser der Leitung zugeführt wurde, ver­heimlicht, bis die Entdeckung durch Professor Koch unvermeidlich erschien. Ob das eingeleitete Strafverfahren zu einer Ver urteilung der Schuldigen führt, kann trotzdem noch start be: zweifelt werden, jedenfalls wird man die ganze Verantwortung auf den früheren Direktor des Wasser: verts- auch ein Schmidt" zu schieben versuchen, und dieser Schuldige befindet sich wohl und munter im Auslande! Den Aktionären wird der Staatsanwalt ja auch nicht an den Kragen gehen, sie steckten pflichtichuldigst ihre Auch am Sonnabend hält das Herrenhaus noch eine In den Zöllnerkreisen gehen die Auseinanderseßungen fort, ob und fümmerten weiter sich um nichts. Etwas mehr Angst scheint Dividenden ein-12, 13 und 14 Broz. in den letzten Jahren Sigung ab, in der kleinere Vorlagen erledigt werden sollen. man auf der Erhöhung der Regierungsvorlage mit Nachdruck be- man vor den Regreßansprüchen zu haben! Wohl als Präventiv stehen oder ob man der Vorlage entgegenkommen solle. Die Deutsche   mittel, um Klagen vorzubeugen, beschloß die Verwaltung des Tagesztg." ist erfreut, daß nicht nur im preußischen Abgeordneten- Wafferwerts, an die beteiligten Gemeinden 250 000 M. auszuzahlen. haus, sondern auch in den Landtagen von Hessen   und Sachsen   Nach Erstattung des Geschäftsberichtes ersuchte der Vorsitzende, auf ein neuer Borstoß gegen die unzureichenden Zölle" unter eine Erörterung der Typhusangelegenheit nicht einzugehen nommen werden soll. In Sachsen   allerdings wollen die Konservativen die Schenkung sei lediglich aus menschlichen Gefühlen erfolgt. ihre Zollaktion nicht in der wuchtigeren Form einer besonderen Inter  - von Schuld, dann sei es auch nicht notwendig, ein Geschenk von einer Inter  - Aber einer der Aktionäre opponierte: wenn die Verwaltung frei sei pellation oder eines Antrags besorgen, sondern sich auf eine Aeußeung Viertelmillion Mart hinauszuwerfen. Schließlich kam die Verwaltung ihrer Wünsche bei Gelegenheit der Beratung des Etats des Ministeriums mit dem Geständnis heraus, man sei immerhin so vorsichtig gewesen, des Innern beschränken. trop des Bewußtseins der Schuldlosigkeit! sich bei der

Die Annegion Tientsins

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Deutsches Reich  .

Der Zollstreit.

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filtriertes Wasser verwendet hätten! Ob die übrigen Wasserwerke diese Beschuldigung ruhig hinnehmen werden?-

durch die Khaki- Mächte scheint auf Jahre hinaus beschloffene Sache zu sein. Man erinnert sich, daß gerade England gegen die vertrags­widrige, einen skandalösen Völkerrechtsbruch darstellende Annexion der Hauptstadt der Provinz Tschili protestierte und daß es Deutsch  land in heftiger Weise angriff, weil gerade diese Macht die Räumung der Stadt durch durch allerhand Querzüge Querzüge hinans- Dagegen mühen sich die eigentlichen Sammlungs"-Blätter, Schenkung vorbehalten zu haben, daß, falls eine Verurteilung er­zuschieben suchte. Inzwischen muß sich in England ein zur Mäßigung der agrarischen Ueberforderungen zu mahnen. Diese folge, die 250000 Mart in Anrechnung gebracht würden, Uinschwung der Stimmung vollzogen haben. Schon das Blätter eifern besonders gegen die Verderblichkeit der überagrarischen Das mußte indes alles nichts; gegen die Entlastung des Aufsichtsrats Letzte Reuter- Telegramm über die Verhandlungen der diplomatischen Taftit, die dazu führen müsse, daß die Reichstagswahlen unter der und des Vorstandes stimmten drei Aktionäre mit 198 Stimmen, die Vertreter der Mächte in China   ließfetwas derartiges vermuten, schrieb Parole des Zollwuchers ausgefochten werden würden, was gerade ihren Proteft zu Protokoll nehmen ließen. Bemerkt sei noch, daß die es doch dem deutschen   Gesandten die Aeußerung zu, daß Deutschland   den Zollfreunden nicht günstig sein könne. So äußern sich die Verwaltung eine Schuld u. a. mit der Motivierung bestritt, daß in die Räumung Tientsins willige, sobald die Verhältnisse eine Berliner   Neuesten Nachrichten" in einer Besprechung fast fämtliche Baiser wer der des Bezirks 11 11= folche Möglichkeit gestatteten", ohne an dieser kautschutartigen Zeit- über die letzten Ersagwahlen mit einiger Offenherzigkeit, die sich aus bestimmung oder an dem sonstigen Verhalten Deutschlands   oder dem Wunsche erklärt, die Ueberzöllner zu schrecken: einer andren Macht die geringste Kritik zu üben. Und in der Erklärung, die der englische   Unterstaatssekretär Cranborne in der Donnerstags Sigung des Unterhauses auf die Anfrage des Konservativen Abg. Walker gab, ist von einem Wunsche Englands, die Verwaltung Tientsins möglichst bald an China   zurückgegeben zu sehen, vollends keine Rede mehr. Cranborne erklärte vielmehr, es sei nicht möglich, Tientsin zu räumen, bis die Vorkehrungen für die militärische Besezung Tschilis weiter vorgeschritten seien. Alle Mächte hätten den Wunsch, Tientsin zu räumen, sobald die Truppen. zahl auf den feiner geit bestimmten Saz ermäßigt werden könne. Er glaube, das werde innerhalb der nächsten beiden Jahre möglich sein.

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Wir glauben, daß thatsächlich der Triumph von Freifinn und Die Wahlrechtsreform in Baden. Aus Karlsruhe   wird Socialdemokratie, ihr Feldgeschrei gegen Erhöhung der Lebens- uns vom 20. März geschrieben: Bereits drei socialistische Redner, die mittelzölle habe ihre Stimmenzahl erhöht und ihnen zu Erfolgen Genossen Dreesbach, Geiß und Eichhorn, hat die Debatte der verholfen, nicht ganz unberechtigt ist. Es ist klar, daß weiten Kammer über den Etat des Ministeriums des Innern, die die maßlos übertriebenen Schreckbilder und Verhegungen wegen nun schon sechs Tage dauert, mit längeren Ausführungen ins Treffen des angeblichen Brotwuchers", wegen der Verteuerung der not- geführt, und dem neuen Minister des Innern, Herrn Schenkel, wendigsten Lebensmittel und der Aussangung" der Armen 2c. Dürfte nunmehr auch der letzte Zweifel daran genommen sein, daß auf die Wählermassen nicht ohne Eindruck unire Fraftion seiner schlauen Tattit einer abermaligen Verschleppung bleiben, und daß andrerseits agrarische Ueber der wichtigsten Frage, die augenblicklich unser Parlament beschäftigt, forderungen nach derselben Richtung schädlich wirken müssen. der Einführung des direkten Landtags- Wahlrechts. Auch greift die Erkenntnis immer mehr um sich, daß, falls der Zoll- den entschiedensten Widerstand entgegenzusetzen entschloffen ist. tarif nicht vor den Neuwahlen im Jahre 1903 erledigt wird, Man hat es nachgerade auf allen Seiten des Hauses sondern die Zollfrage als Angelpunkt der allgemeinen Wahl- fatt, fich der Regierung noch länger durch vage. bewegung dient, davon nur die extremen und radikalen Versprechungen hinziehen zu lassen, und vorgestern hat sogar Parteien links und rechts Gewinn ziehen, alle der Centrumsführer Wader, der Löwe von Zähringen  ", dem Mittelparteien aber sowie überhaupt die gedeihliche Gestaltung Minister Schenkel wieder einmal seine Strallen gezeigt, nachdem er unsrer gesamten inneren Politit Schaden nehmen werden." ihn bisher, in der stillen Hoffung auf baldige Konzessionen kirchen­Es ist nicht nötig, bei dieser Gelegenheit mit dem Organ der politischer Natur, nur mit Sammetpfötchen angefaßt hatte. Ja, ſelbſt Panzerplatten- Industrie zu disputieren über angeblichen Brot: die energische Inangriffnahme der Wahlreform und sind offenbar die Nationalliberalen drängen jetzt mit Entschiedenheit auf wucher" und derlei Versuche, offene Thatsachen fortzulügen. Es ge- entschlossen, die in ihren Wahlprogrammen gegebenen Versprechungen nügt festzustellen, wie groß die Angst vor Reichstags- nunmehr auch einzulösen. 25 im Neuwahlen bei den Herrschaften ist.

Auf angeblich circa zwei Jahre hinaus wollen also die Khaki­mächte noch vertragswidrig die Hauptstadt Tschili in ihrer Ver­waltung behalten, dort Steuern erheben, kurzum, die Halb­millionenstadt als annektiertes Gebiet behandeln! Die Khakimächte wollen somit den unerhörten Völkerrechtsbruch sozusagen verewigen! Denn daß man in zwei Jahren die Truppen in der Provinz reduziert haben wird, wird kein Mensch glauben.-

Neue Verwicklungen in China  .

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Die Erklärungen der Regierung lauteten in der Wahl­and Ganz ähnlich wie die Berliner Neuesten Nachrichten" stellt sich reformfrage bisher immer noch dunkel ausweichend. Nur so viel die Post: Sie wünscht geradezu, daß die für die Zeit nach der steht nach den Aeußerungen des Ministers Schenkel fest, daß Aus Songtong kommt folgender alarmierender Reuter- Ostervertagung in Aussicht genommene Demonstration im preußischen fie nicht gewillt ist, dem Bolte neben dem direkten auch Bericht: Abgeordnetenhaufe unterbleiden" möge, da von ihr nur eine Ber  - das gleiche und unverfälschte Wahlrecht zu gewähren. den Sautelen", die feiner Zeit Herr Eisenlohr noch längerung und eine Verschärfung des Streits zu erwarten" sei. Und forderte, um einem Mißbrauch des radikalen Massenwahlrechts in einer Betrachtung über den Ausfall der Wahl in Breslau   sagt vorzubeugen, find heute gewiffe Begrenzungen" geworden, ohne die die Bost": n die Regierung ihre Zustimmung zum direkten Wahlrecht nicht geben Wir stehen nicht an zu bedauern, daß die uns am nächsten zu können vorgiebt. Zu näheren Erläuterungen dieses Begriffs und stehenden Parteigruppen nicht eine größere Zahl von Stimmen einer genauen Fixierung des Punktes, bis zu dem sie dem Volke auf sich zusammen zu bringen vermochten, als thatsächlich der entgegenkommen will, hat sich die Regieruag bisher noch nicht herbei­Fall gewesen ist. Wir schieben aber die Schuld zum wesent gelaffen, und gerade dieser Umstand nährt den Verdacht, daß sie es lichen Teil auf die Wahlparole und ziehen deshalb auch darauf abfieht, auch diesen Landtag, dessen Verhandlungen durch den aus dem neuen Wahlergebnis, ebenso wie aus dem vom 18. März Jubiläumsrummel zu Ende nächsten Monats ohnehin eine längere den Schluß, daß es vom Uebel sein würde, wenn die Zoll- Unterbrechung erleiden, noch vorübergehen zu lassen, ohne eine Lösung frage in die allgemeinen Wahlen käme." der Wahlrechtsfrage herbeizuführen.­

Meldungen aus Kanton besagen, der Vicekönig habe Telegramme aus Lungtschon an der Grenze von Tongling erhalten, wonach sämtliche Truppen des Marshalls Suzu den Aufständischen übergegangen seien. Wenn das wahr ist, so erhalten letztere einen Zu tv achs von 20000 auf europäische   Art bewaffneten und ausgebildeten Leuten, die im stande find, je de Truppe, welche die Kaiserlichen noch ins Feld stellen können, zu schlagen. Der Bericht sagt weiter, das Land sei zweifellos reif für den Aufstand. Fortwährend fämen Plünderungen vor und die Trockenheit verhindere die Aussaat

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