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Ur. 70. 19. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

anwalts.

Partei- Machrichten.

Polizeiliches, Gerichtliches usiv.

Bezeichnend für das Sachverständnis des Staatsanwalts ist die Bemerkung der Anklageschrift, daß der Angeklagte durch Verbrennen des Manuskripts sein Schuldbewußtsein zu erkennen gegeben habe. Der Angeklagte hatte die Vernehmung eines Sachverständigen darüber beantragt, daß in allen Redaktionen die gebrauchten Manuskripte ver­nichtet würden. Die Bernehmung des Sachverständigen wurde dann vom Gericht abgelehnt und die Behauptung des Angeklagten als wahr unterstellt.

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Zu 14 Tagen Gefängnis wurde der Genosse Garbe. Redacteur des Voltsblattes für Kassel  ", vom Schöffengericht Hers­ feld   verurteilt. Durch einen Artikel im Wegweiser", der Land­ausgabe des Blattes, foll er einen Kaufmann beleidigt haben.

in

Die Gegenliste, die nur Vertreter des Freihandels vorschlug und eine Richtung vertrat, die dem zünftlerischen Standpunkt abhold ist, erlangte bis zu 1436 Stimmen.

Das neue Heim des Konsum, Bau- und Sparvereins Produktion" in Hamburg   wurde am 14. März vom Aufsichtsrat und Vorstand abgenommen und dem Betrieb übergeben. Die Ge­Terrain gekauft, auf dem zunächst ein großer Speicher, verbunden nossenschaft hat in einer noch wenig bebauten Gegend ein größeres mit Staffeerösterei, Wohn- und Geschäftshaus, aufgeführt wurde. Den interessanten Schilderungen der Konsumgenossenschafts- Kor­respondenz" über das mit allen modernen Hilfsmitteln ausgestattete Geschäftshaus entnehmen wir folgendes:

Von der Straße durch einen kleinen Vorgarten getrennt, erhebt sich das vierstöckige, einen fräftigen, foliden Eindruck machende hübsche Wohnhaus. Die breiten, hohen Spiegelscheiben des Parterres belehren uns sofort, daß dieses geschäftlichen Zwecken gewidmet ist. In der einen Hälfte des geräumigen Barterres wird eine Restauration eingerichtet, in der jeder, sei er mun Mitglied des Konsum-, Bau­und Sparvereins Produktion" oder nicht, nach des Werktags Last und Mühe bei einem guten Trunte sich erholen tam. In der andren Hälfte des Parterres wird eine Verkaufsstelle des Vereins er öffnet werden.

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einem

Sonntag, 23. März 1902.

Bank in Verbindung, die zuerst eine Bilanz, verlangte. Diese dem Verein noch nicht sechs Wochen angehören, sind von jeder Unter­wurde eingereicht und war von den Aufsichtsräten Distler, Seiß, stüßung ausgeschlossen. Von der 7. bis 13. Woche der Mitgliedschaft Trögler und Sichelstiel unterzeichnet. In der Bilanz war der wird die Hälfte der festgesetzten Unterstützung gezahlt. Bei Abwehr­Eine Märzfeier veranstaltete der deutsche Arbeiterverein in Bruttonutzen mit 206 761 M. angegeben, aber die Bilanz erties streiks wird die Unterstügung vom ersten Tage, bei Angriffsstreifs Britssel. Er hatte zu diesem Zweck eine Versammlung nach dem sich bei näherer Betrachtung als falsch. Es wurde durch eine erst vom vierten Tage an gezahlt. Nach Aufhebung eines Streits Maison du Peuple" einberufen, in der Genosse Dr. Erdmann aus Inspektion ein Verlust von 331 029 M. festgestellt. Zahlreiche findet eine weitere Unterstützung auf die Dauer von vier Wochen Köln   einen Vortrag über die Revolutionsgeschichte hielt. Der weiße als Außenstände angeführte Poften mußten als uneinbringlich ab- statt. In Ausnahmefällen entscheidet eine General- oder Mitglieder­Saal des Volkshauses war von deutschen Arbeitern bis auf den geschrieben werden, zu Hunderten fungierten längst bezahlte versammlung. legten Platz besetzt. Die Versammlung verlief sehr würdig, dem Außenstände als noch vorhanden in der Vermögensübersicht, Eine verunglückte Ehrenrettung! Man berichtet uns aus Gegenstande angemessen. Aftivposten waren doppelt aufgeführt, die Warenbestände usw. Spandau  : Der Abgeordnete unfres Wahlkreises( Potsdam  - Spandau­Den deutschen   Genossen, die Brüssel auf ihrer Reise berühren, viel zu hoch bewertet. Die Verhandlung ergab für die Aufsichts- Osthavelland), Tischlermeister Pauli Potsdam, der in den letzten fann empfohlen werden, das Maison du Peuple" aufzusuchen. räte der Gesellschaft, die in dem Prozeß als Zeugen Wochen dadurch wiederholt von sich reden gemacht hat, daß er im Deutsche Genossen sind immer anwesend und zwar in der deutsch  - auftraten, so gravierende Thatsachen, daß diese Herren fast noch Potsdamer Stadtparlament eine Arbeitslosen- Versammlung eine östreich- ungrischen Ecke. Deutsche Zeitungen liegen auf und jeden mehr belastet erscheinen, als der Angeklagte, der schwer krank ist und Komödie", ein Lustspiel" usw. nannte, der im vorigen Jahre die giveiten Montag hält der Deutsche Arbeiterverein feine Sigungen sich auf seine Untenntnis geschäftlicher Dinge beruft. Besonders der Socialdemokraten Bestbenten" nannte, und der dadurch seine dort ab. Jn gewerblichen Streitigkeiten giebt der Verein seinen Aufsichtsrat Distler scheint nach dem Ergebnis der Beugenaussagen Arbeiterfreundlichkeit" bestätigte, daß er im Reichstage Mitgliedern unentgeltlich Rechtsschutz. bei den Manipulationen eine sehr thätige Rolle gespielt zu haben. in der Rolle eines freiwilligen Regierungs- Kommissars" Distler war zu gleicher Zeit auch Vorsitzender des Aufsichtsrats unfren Genossen Zubeil und die von diesem aus den Spandauer der Süddeutschen Wasserwerke, einer Schwestergesellschaft des Staatsbetrieben vorgebrachten zahlreichen Beschwerden scharf be Wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen Hilpertschen Unternehmens, die nach Aussage ihres Direktors nur fämpfte, und unfren Genossen überhaupt das Recht absprach, die wurde der Genoffe Kasch, Redacteur des Volksblattes für Hardeshalb gegründet wurde, um die Hilpertgesellschaft über Wasser zu Spandauer   Staatsarbeiter zu vertreten, dieser selbe Herr Pauli burg", von der Strafkammer in Lüneburg   zu 1 Monat Gefängnis halten. Schon 1898 hatten die Südd. Wasserwerke der Hilpertgesellschaft fühlte dieser Tage das Bedürfnis, sich bei den Spandauer berurteilt. Er hatte den Artikel eines Mitarbeiters über die Arbeits- 200 000 m. ohne jegliche reelle Unterlage gewährt. Das Gericht be- Staatsarbeitern von dem Verdacht, der rücksichtsloseste Ar­Tofigkeit aufgenommen, in dem sich die Wendung fand, daß der schloß die schwerbelasteten Aufsichtsräte wegen Verdachts der Mit- beiterfeind zu sein, gründlich zu reinigen. Zum Donnerstag­Arbeitslose der Willkür der Polizei überliefert sei und darin wurde thäterschaft nicht zu vereidigen. Der Staatsanwalt beantragte gegen abend hatten seine hiesigen Gesinnungsgenossen darum eine der Thatbestand des§ 131 gefunden, also die Behauptung einer Hilpert 3 Jahre Gefängnis, 18 000 M. Geldstrafe und 5 Jahre Chr- Aroße öffentliche Bersammlung" nach dem Noten wissentlich erdichteten Thatsache zur Verächtlichmachung von verlust. Er wurde zu 4 Monaten Gefängnis und 1200 M. Geld- Adler" einberufen. Herr Pauli gedachte in dieser Versammlung Staatseinrichtungen. Der Verteidiger, Rechtsanwalt R. Heine- strafe verurteilt, von der Anklage der Falschgründung wurde er frei hinter verschlossenen Thüren die Socialdemokratie und die wahren mann, wies zwar, gestützt auf eine Reichsgerichts- Entscheidung, gesprochen, zugleich wurde die Ueberweisung der Bücher, Akten und Vorgänge im Reichstag abzumurksen, denn Socialdemo­sehr eindringlich darauf hin, daß in dieser Redewendung überhaupt Papiere an die Staatsanwaltschaft verfügt. Gegen die Aufsichtsräte traten follten feinen Zutritt haben. Das hatte aber den Erfolg. nicht die Behauptung einer Thatsache, sondern eine allgemeine Kritik wird nun ebenfalls vorgegangen. Distler war Magistratsrat und daß unsre Genossen mittels Handzettel zum Besuch der Versammlung enthalten sei, das Gericht folgte aber der Auffassung des Staats- legte sein Amt wegen dieser heitlen Affaire nieder, Sichelſtiel ist aufforderten, und in noch nie dagewesener Zahl strömten darum die heute noch Gemeindebevollmächtigter.io Arbeiter nach dem Versammlungslokal. Um 8 Uhr wurde dieses bereits abgesperrt, Hunderte fanden keinen Einlaß mehr; im Saal und auf den Gallerien hatten sich die Versammelten dermaßen zu­fammengedrängt, daß ihre Zahl auf ca. 2500-3000 Perfonen geschätzt bemächtigte sich von Anfang an eine große Unruhe, die noch ge­wurde, davon gut zweidrittel Socialdemokraten! Der Versammlung steigert wurde, als die Einberufer nicht auf die stürmisch geforderte Bureauwahl eingingen. Aufseher Ri ed eröffnete die Versammlung und forderte die anwesenden Socialdemokraten auf, den Saal zu verlassen! Ihm antwortete ein unbändiges Gelächter, worauf er die mehr als naive Frage stellte: Oder sind Sie alle Socialdemokraten?" ( Stürmische Burufe: Ja, ja, alle!) Hierauf forderte Herr in welches Kaiserhoch auf, Ried zu alle, Socialdemokraten einstimmten; dem Hoch folgte auch die von einem Teil der Versammlung gesungen das Lied:" Hoch soll er Aus Industrie und Handel. leben, dreimal hoch!", dazwischen ungeduldige. Rufe nach Bureaus wah!! Blitzschnell erteilte Herr Nied aber Herrn Pauli das Die Handelskammer- Wahlen dritter Abteilung, welche seit Wort, der sofort damit begann, daß er versprach, sachlich bleiben zu Anfang voriger Woche stattfanden, haben am gestrigen Sonnabend wollen, sollte er aber in der Diskussion( 1) persönlich an­ihren Abschluß gefunden und mit dem Siege der Liste des Vereins gegriffen werden, dann würde er auch persönlich werden. Berliner   Kaufleute und Industrieller und der mit demselben ver­in den Glauben ver bündeten 68 kaufmännischen Vereinen Berlins   geendet. Es wurden die im Vergleich zu den engen niedrigen Wohnungen in den fett, Die Etagen find zu freundlichen Hellen Wohnungen eingerichtet, Dadurch wurde die Versammlung daß eine Diskussion stattfinden würde und ließ nach amtlicher Feststellung 3928 Stimmen abgegeben; somit betrug düsteren Straßen der Großstadt wahre Paläste genannt werden darum den Referenten reden. Herr Pauli begann da die absolute Majorität 1965 Stimmen. Gewählt wurden: Emil dürfen. Durch einen an der Seite des Hauses angebrachten Thor- mit, daß er zunächst schilderte, welchem Zweck die Spandauer W. Hinrichsen in Firma Emil W. Hinrichsen, Dr. H. Gerschel, weg gelangt man auf einen großen geräumigen Hofplatz, in dessen militärischen Betriebe dienen. Dann ging er auf die Debatten im Firma W. Hagelsberg, Attiengesellschaft, Friz Gugen Hintergrunde der dreistöckige mächtige Speicher emporregt. Vom Reichstage über die Spandauer" Musterbetriebe über, und nun hain in Firma Seidenhaus Michels u. Co., Richard Weigert Thorweg aus zur linken Seite wird der Hof durch Wagenremise hatte er auch sofort sein Versprechen der Sachlichkeit vergessen, in Firma L. W. Schneider u. Co., J. Philippsohn in Firma und Pferdestall begrenzt. Der Keller des Speichers, dessen Fußboden denn er wurde dermaßen persönlich gegen unsren Genossen Kunert Philippsohn u. Leschziner, Dr. Bry in Firma Louis Bry, Richard und besonders den in der Versammlung anwesenden Genossen Riel in Firma Richard Niel, Hugo Heilmann in Firma Müller u. 3ubeil, daß er fortgesetzt von Ausrufen höchster Empörung unter­Heilmann, Emil Jacob in Firma Jacob u. Valentin und William brochen wurde und minutenlang gänzlich verstummen mußte. Ledermann in Firma W. Ledermann. Er stellte die Behauptung auf, daß Bebel und besonders Kunert 1898 bei der Beratung des Militäretats nur aus dem Grunde die Verhältnisse in den Staatsbetrieben zur Sprache gebracht hätten, weil sie damit glaubten, die Staatsarbeiter für die in jenem Jahr stattgefundene Reichstagswahl zu Gunsten der Socialdemokratie ein zufangen. Nachdem dies aber mißlungen sei, da die Staatsarbeiter zu vernünftig feien, um sich in die Neze der Socialdemokratie zu begeben, habe man die Staatsarbeiter im nächsten Jahre( 1899) dadurch st rafen wollen, daß die socialdemokratische Fraktion beim Militäretat diesmal über die Staatsbetriebe völlig schwieg und nicht einmal feine Resolution zu Gunsten der Arbeiter, für die er mühsahm die nötigen 15 Unterschriften aufbringen mußte, unterstützte.( Die Resolution bezweckte eine Verbesserung der Pensions­verhältnisse der Meister und bezog sich nicht im geringsten auf die Arbeiter. D. Berichterst.) Seit dem Jahre 1900 bringe nun der Abgeordnete 8ubeil zahllose Beschwerden" vor, die wie fleinliche Rörgeleien und Klatsch seien, nichts weiter gar nicht vor den Reichstag gehören, und mit denen Er halte im Reichstag 3ubeil den Arbeitern nur schade. langatmige Reden ohne Inhalt, weil die Socialdemokratie eben auf die Dummheit der Staatsarbeiter spekuliere. Wenn Zubeil bei seinen Beschwerden, die fast durchweg unwahr seien, nicht selbst gelogen habe, dann sei er aber belogen worden.( Hier wird der Redner durch ungeheures Toben stürmisch unterbrochen. Rufe: Lügner", Verleumder"," Gemeinheit"," Komödiant"," Bauli raus", Bubeil soll reden" usw. flogen ihm an den Kopf.) ging Herr Pauli dazu über, die bekannten Dankschreiben um sich mit dem nötigen für Wohlverhalten zu verlesen, Auch die Laterne" bekam ihr Glorienschein zu umgeben. Fett ab; bei dieser Stelle flog ihm eine sinnige Auf­merksamkeit ein Exemplar der Laterne" vor die Füße. Er schloß dann kurz, da sich der Lärm immer mehr steigerte. Der Leiter der Versammlung, Aufseher Ried, setzte nun allem die Krone auf, ins dem er die Versammlung wegen der Disciplinlosigkeit" der Social­Unter den Konfektionsarbeiterinnen in Seifhennersdorf   demokraten sofort schloß, ohne die Diskussion zu eröffnen. 8ubeil, Wenn das Kohlensyndikat unter diesen Verhältnissen nicht bald( Sachsen  ) gärt es. Fortgesette Lohnbrückereien in den verschiedensten der sich gleich zu Anfang für die Diskussion zum Wort ge­bazu sich entschließt, mit den Preisen weiter herabzugehen, werden Formen haben die Erbitterung aufs höchste gesteigert. Bei der großen meldet hatte, machte vergebliche Anstrengungen, sich vernehmbar wir im Ruhrbezirk demnächst mit großen Arbeiterentlassungen Firma Gärtner, wo die Lohndrückerei in ein System gebracht ist, zu machen, der Lärm tannte jegt teine Grenzen mehr, beim Kohlenbergbau zu rechnen haben, welche möglicherweise haben bereits fast alle Arbeiterinnen die Arbeit niedergelegt. Sie es wurden wiederholt stürmisch aufgenommene Hochs auf die Social dazu führen können, daß die ruhige und zufriedene Bergarbeiter verlangen die Entlassung eines Werkführers, der sich bei der Bebemokratie und auf 8ubeil ausgebracht und die Marseillaise   an Bevölkerung wieder erregt wird. Man möge aber dann nur nicht drückung der Arbeiterinnen besonders hervorthut. gestimmt. Herr Pauli wurde unter polizeilicher Bes wieder die Schuld auf die Bergarbeiter schieben." Frauen in den Armenkommiffionen in Schweden  . Bisbe dung durch eine Hinterthür aus dem Saale   gebracht; später Nach den Berichten über die letzten Verhandlungen des Syndikats jetzt tönnen in Schweden   verheiratete Frauen nicht Mitglieder der sollen ihn einige seiner geängstigten Parteigenossen sogar bis nach ist weder auf eine Berücksichtigung der Wünsche der Konsumenten fommunalen Armenkommissionen werden. Ein Antrag, wonach Potsdam   begleitet haben! So endete der Reinigungsversuch des noch der der Arbeiter zu rechnen. Verständigen Vorstellungen hat ihnen dieses Recht zugestanden werden soll, wurde vom Gesetz- Herrn Bauli! Unfre Genossen haben zum nächsten Mittwoch fich das Syndikat bisher immer unzugänglich gezeigt und von social gebungsausschuß dem Reichstage nicht zur Annahme empfohlen. in dieser Angelegenheit zwei Volksversammlungen ein­politischen Pflichten hat es sich nie beschwert gefühlt. Hier kann nur als die Sache jedoch dieser Tage im Reichstage zur Berhandlung berufen und zu denselben Herrn Pauli schriftlich und durch die die Unzufriedenheit der Arbeiter, die übrigens nie verschwunden tam, sprachen sich beide Klammern dahin ans, daß die Gesetzgebung Presse eingeladen! war, helfen, nur müssen die Arbeiter ihre Kräfte in der Organisation auch den verheirateten Frauen das Recht einräumt, Mitglied der sammeln, um den Kohlenbaronen zu imponieren. Armenkommissionen zu werden. In der ersten Kammer wurde der hinein, der in der Freitagnacht nach achttägiger Verhandlung vor der Majorität für den Antrag so groß, daß von einer Votierung Abftand In die Mysterien des Gründerwesens leuchtete ein Prozeß Beschluß mit 82 gegen 32 Stimmen gefaßt, in der zweiten war die Straffammer in Nürnberg   zu Ende ging. Der Fabrikbefizer genommen wurde. Christian Hilpert war angeklagt auf Grund des Aktiengeseges wegen Falschgründung, Betrug und fortgesetter Falschbilanzierung. Hilpert war Besitzer eines Wasserleitungs- Baugeschäftes, das er am 1. Juli 1897 mit Hilfe einiger Strohmänner in eine Attiengesellschaft um In der Generalversammlung des Fachvereins der Musik: wandelte, deren Direktor er wurde. Das Aktienkapital sollte instrumenten- Arbeiter am 17. März sprach Mar Schütte über 550 000 M. betragen. Für das Geschäft erhielt Hilpert 250 Aftien Die Bedeutung des 18. März für das arbeitende Volt". Sodann Genosse Freuthal ersucht uns um Aufnahme nachfolgender a 1000 m., 300 000 M. zahlte der Bankier Moritz Dinkelsbühler ein wurde folgende Ergänzung zu§ 4 des Statuts angenommen: 1. Bei und erhielt 300 Attien. Die Berechnung des Wertes des Geschäftes drohenden Differenzen in den Werkstätten ist der Agitations Berichtigung: Bei der Donnerstag- Versammlung im Eisfeller habe geschah auf Grund einer bon Hilpert felbst gefertigten tommiffion resp. dem Vorstand sofort Mitteilung zu machen. ich nur gegen alle übrigen Zugeständnisse gesprochen, sonst aber mich Bilanz. Er wurde mun beschuldigt, daß er sich als Gründer Während der Dauer der Differenzen haben sich die Mitglieder den für die Ürabstimmung erklärt. Allgemeine Familien- Sterbe- Kaffe. Heute Zahltag: Ackerstr. 123 der Gesellschaft einen rechtswidrigen Vermögensvorteil dadurch Anordnungen der Kommission resp. des Vorstandes zu fügen. Alle verschafft habe, daß er über den Vermögensstand falsche Folgen, welche durch Nichtinnehaltung obiger Bestimmung entstehen, bei Diete und Mariannenstr. 48 bei Liebehenfchel von 3-6 Uhr. Samariterkursus für Arbeiter und Arbeiterinnen. Morgen, Angaben machte und den Stand der Verhältnisse durch un- haben die Mitglieder selbst zu tragen. 2. Nur Mitglieder, welche Montag, abends 9 Uhr: Tezte Uebungsstunde des Winterkursus in der richtige Angaben und Buchungen wissentlich verschleiert habe. Die dem Verein drei Monate angehören und sämtlichen Verpflichtungen Filiale Brunnenstr. 150. Vortrag über Strantenpflege. Der neue Kursus Gesellschaft zahlte im ersten Jahre 8 Proz. Dividende. Sie trat nachgekommen sind, erhalten die statutenmäßige Unterſtüßung, außer beginnt daselbst am 28. April. Neue Teilnehmer können schon ietzt ein­dann behufs Vergrößerung des Grundkapitals mit der Pfälzischen dem 3 Mark wöchentlich aus dem Streitfonds. Mitglieder, welche treten. Gäste willkommen.

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räume.

mit schwedischen Klinkern sauber gepflastert ist, ist zu den verschiedensten Zweden in kleine Räumlichkeiten eingeteilt. Da finden wir einen Fett­waren, einen Stäse- und einen Weinkeller. Außerdem ist noch ein Bier­abfaß- und ein Delabfaßteller vorhanden. Im Hochparterre befindet sich das große helle Comptoir des Vereins. Der übrige Raum ist zum Lagerraum eingerichtet, von dem noch ein kleiner Raum als Comptoir des Lagermeisters abgegrenzt ist. Die erste und zweite Etage sind Ueber die Geschäftspraktiken des Kohlensyndikats schreibt ganz als Lager eingerichtet. Diese Lagerräume, von denen nur die Köln  . Volfsztg.": Garderobe und Waschraum, und in der ersten Etage noch ein " Seitens des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikates werden Abfaßraum für Kaffee abgegrenzt sind, sind 27 Meter lang gegenwärtig wieder die größten Anstrengungen gemacht, um die- und etwa 17 Meter breit. Man sieht, es sind gewaltige Lager jenigen Großverbraucher, welche mit ihren Aufträgen für das neue Bon jedem Boden führt eine Schiebethür nach dem Geschäftsjahr noch immer zurückhalten und deren Zahl ist noch immer Hofe hinaus, während auf der entgegengesetzten Seite eine groß zum Abschluß zu bewegen. Diese Bemühungen scheitern indes Schiebethür nach dem hinter dem Speicher vorbeiführenden Kanal nach wie vor zumeist an der Forderung, den Bedarf gleich für das hinausführt. Auf diese Weise können die Waren, ob sie auf dem ganze Jahr zu den heutigen Preisen zu decken. Hierauf wollen die Land- oder Wasserwege dort ankommen, stets bequem eingenommen Verbraucher sich zumeist nicht einlassen, weil sie sich sagen, daß die werden. gegenwärtige Marktlage die jetzige Höhe der Preise um so weniger Der dritte Boden, der gleichfalls als Lager eingerichtet ist, rechtfertige, als eher eine Verschlechterung als eine Besserung in den bildet das eigentliche Herz des Betriebes. Auf der einen Abfazverhältnissen auf dem Kohleumarkte zu erwarten sei. Diese Seite des großen Bodens ist ein Raum abgegrenzt, in dem ein Auffassung ist jedenfalls richtig, und es hieße das Syndikat in seinem Deußer Gasmotor von 8 Pferdekräften untergebracht ist. Bestreben, die Preise auf einer der gegenwärtigen Marktlage ent treibt den Fahrstuhl und die verschiedenen Winden, die bestimmt sprechenden Höhe zu erhalten, nur bestärken, wenn die Verbraucher so sind, die Waren auch bis auf den höchsten Boden des Speichers zu leicht zu der Erfüllung der Forderungen desselben sich verstehen wollten. befördern. Wenn übrigens in den letzten Tagen die Nachricht in gewisse Blätter Auf der andren Seite des dritten Bodens ist die Staffeerösterei gebracht worden ist, der größte Teil der Verbraucher habe bereits abgegrenzt. Hier steht ein von der Maschinenfabrik Emmerich a. Nh. von einem zwei­für das ganze Jahr mit dem Syndikat wieder neu abgeschloffen, erbauter Schnell- Kaffeeröster Probat", der so entspricht dieselbe nach den von mir eingezogenen Erkundigungen pferdigen Deuzer Gasmotor in Betrieb gefekt wird. Alles in durchaus nicht den Thatsachen; denn ein sehr großer Teil der allem eine Einrichtung, die gegen den Betrieb im Kleinhandel große früheren Kundschaft des Synditats hat den nächstjährigen Bedarf Borteile und Annehmlichkeiten aufweist. Mit der Fertigstellung an Kohlen teils bei nicht dem Syndikat angehörenden Ruhrzechen, dieses Baues ist erst ein Drittel der angekauften Fläche bebaut, ge­teils bei englischen Kohlenhändlern vollständig gedeckt. Der über- plant ist der Bau von 4 Wohnhäusern und die Errichtung einer großen aus rege Wettbewerb der englischen Kohle im Nord- Bäckerei. westen Deutschlands   hat dem Rheinisch- westfälischen Kohlensyndikat in der letzten Zeit überhaupt viel zu schaffen gemacht, indem er immer weiter in die Intereffengebiete des letzteren mit großem Er­folg eindringt.

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Aus der Frauenbewegung.

Versammlungen.

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Alsdann

Köpenick. Zur Feier des 18. März fand im hiesigen Schüßen­Dann nahm Ernst Obst Schöneberg das Wort zu seinem Vortrag: wurde dieselbe durch einige Lieder des Gesangvereins Morgenrot. aus eine sehr gut besuchte Voltsversammlung statt. Eingeleitet Der 18. März 1848 und seine Bedeutung für das Proletariat". Oft unterbrochen von begeistertem Beifall der Anwesenden schloß der Vortrag mit einem träftigen Appell an die Versammlung, nur für die Ziele der Socialdemokratie einzutreten und zu agitieren. Der Borsigende schloß die Versammlung mit einem brausenden Hoch auf die internationale völkerbefreiende Socialdemokratie.