Dienstags- Sizung.
Als Vertreter der Generalkommission ist Genosse Umbreit eingetrofu. Die, Debatte über den Bericht des Vorstandes und Ausschusses dreht sich hauptsächlich um den Wilster Streik. In Wilster waren 1899 ca. 311 Mann in den Ausstand getreten, weil zwei gemaßregelte Kollegen nicht wieder eingestellt waren. Der Vorstand betigte zunächst diesen Streit nicht, weil er erst eine örtliche Unterinchung auftellen wollte. Die Wilsteraner wandten sich mm Jeschwerdeführend an den Verbandsausschuß, der den Streit dann auch bestätigte.
Ju der Debatte fritisierte
Kock Elmshorn das Vorgehen des Vorstandes. Der Streit fei gar nicht aussichtslos gewesen, da die Geschäftslage damals eine gute gewesen war. Auch
von Aspern - Neumünster bemängelt, daß die Bestätigung des Streits von seiten des Vorstandes nicht erfolgt ist. In Wilster habe es sich nicht um die Maßregelung zweier Kollegen, sondern um die Vernichtung der Organisation gehandelt. Beißwenger Berlin sucht in längeren Ausführungen das Verhalten des Vorstandes zu entschuldigen. Der Streit durfte wegen der Statutenwidrigkeit, die vorlag, nicht bestätigt werden. Man muß die Sachlage nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit dem Verstande beurteilen.
genommen.
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freitag, 4. April 1902.
also merken, daß, bevor man nicht überzeugt ist, daß ein Mann Bragis" noch so wenig mit praktischen Frage beschäftige. Der treffe weniger die Redaktion, als die socialehrlos gehandelt, dessen Ehre auch nicht für vogelfrei erklärt werden Vorwurf darf. In Zukunft müsse aber vor allem danach getrachtet werden, demokratischen Gemeindevertreter, die sich noch zu wenig als eine kräftige und disciplinierte Organisation und eine wohlgefüllte Mitarbeiter des Blattes fühlten. Es wurde schließlich eine Resolution Kaffe zu bekommen. Bei der heutigen Entwicklung in der Schuh - angenommen, die die Beteiligung an den Gemeindewahlen jedermann industrie dürfe man sich auf scharfe Kämpfe gefaßt machen, daher zur Pflicht macht. Wie der Referent zum Schlusse hervorhob, dürfe müsse man dahin trachten, daß die Organisation aus ihrer macht die Wahlbeteiligung in feinem Jahre ausgesetzt werden, weil andernSindermannLudwig- Mainz läßt für die falls sofort das Juteresse der Wähler erlahme. losen Stellung herauskommt. Dresden empfahl, die ,, Kommunale Bragis" allen socialdemokratischen Tuttlinger Kollegen Entschuldigungsgründe gelten. Zu der Tuttlinger Angelegenheit sprechen noch Simon Nürn- Gemeindevertretern auf Parteitosten zu liefern. berg, Schöllhorn- Tuttlingen , Hertl- Frankfurt, NeuNürnberg, Markus Kassel, 3 affte Hamburg , der den Tuttlingern Verrat an der Arbeiterschaft zum Vorwurf macht. Ferner sprechen noch Siebert Nürnberg und Bock Gotha. Wegel Tuttlingen erklärte, daß es ihm fern gelegen habe, der persönlichen Ehre des Kollegen Bock zu nahe zu treten.
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Die Wahl des Ortes für das Centralfomitee verursachte eine kurze Aussprache. Langer- Chemnitz erklärte, die Chemnizer wünschten wegen der Petitionsangelegenheit den Siz von Dresden verlegt zu sehen. Man müsse den Dresdenern Gelegen heit geben, ihre Nerven zu beruhigen und sich zu sammeln. Es sei ihm ganz gleich, wohin das Centralfomitee sonst fomme. Nur Leipzig Folgende von Höltermann- Pirmasens und Kartensen erscheine ihm ungeeignet. Pintau Leipzig empfiehlt Leipzig zu berücksichtigen. Das übertragene Amt werde die Leipziger Kiel eingebrachte Resolution fand einstimmige Annahme: Die heutige Generalversammlung erblickt in dem Vorgehen der zum einträchtigen Zusammenarbeiten mit den andren sächsischen Haut Dresden polemisierte polemisierte dagegen, Tuttlinger Kollegen gegenüber dem Kollegen Bod in Sachen Bei- Genossen zwingen. legung der Aussperrung in Tuttlingen eine ungerechtigkeit das Centralkomitee gewissermaßen als Besserungsanstalt zu Die Verlegung würden die Dresdener als einen fondergleichen und weist das Mißtrauensvotum, das von Tuttlingen betrachten. Riemann Chemnitz fand gegen Bod ausgesprochen wurde, entschieden zurüd. Die General Fauftschlag ins Gesicht auffassen. versammlung bringt dem Kollegen Bock nach wie vor das vollste die Dresdener zu pomadig. Sindermann sei so mit Arbeiten überVertrauen entgegen und erklärt, daß er in Tuttlingen nur im Inter - bürdet, daß man ihn entlasten müsse. Schließlich wurde Dresden mit Zweidrittel- Mehrheit im Besiz des Centralfomitees belassen. esse der Organisation gehandelt hat. Der nächste Konferenzort ist Mittweida .
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Die
Hierauf wurde in der Diskussion über den Vorstandsbericht fortgefahren. Appel- Stettin rügte ebenfalls, daß der Vorstand In seinem Schlußworte sagte der Vorsitzende LorenzHierauf wird ein Antrag auf Entlastung des Vorstandes an in seinem den Stimmzetteln für die Urabstimmung bezüglich der Chemnitz : Wenn gestern der Genosse Goldstein in seinem vorzüg Arbeitslosen- Unterstützung beigelegten Cirkular die Mitglieder beein- lichen Neferate über die Thätigkeit des Landtags bemerkte, daß wir die Bevollmächtigten uns als das Arbeiterparlament Sachsens betrachten dürfen, so Es folgt die Beratung des Punkt„ Arbeitslosen Unter- flußt habe und kritisiert auch das an stü yung". Das Referat giebt erlassene Cirkular in Bezug auf die Arbeitsruhe am 1. Mai. Jn werden wir ihm wohl beipflichten können. In ernster und würdiger Schnelle Brandenburg: Schon wiederholt habe die Arbeits- Bezug auf die Auslegung des Statuts bez. der Gewährung von Weise haben wir hier getagt. Das Arbeiterparlament lofen- Unterstützung die Generalversammlungen beschäftigt, leider sei Wöchnerinnen- Unterſtügung stehe er auf dem Standpunkt des Aus- hat über das Geldsackparlament zu Gericht ge= sie bisher immer abgelehnt worden. Der ideale Charakter einer schusses.- Petrustete- Schöneberg meint, daß der Vorstand mit fessen. Was wir in Betracht gezogen haben, umfaßte das ganze Gewerkschaft leidet unter der Arbeitslosen- Unterstützung feineswegs, dem Cirkular bez. der Urabstimmung über die Arbeitslosen- Unter- öffentliche Leben Sachsens . das beweisen die zahlreichen Gewerkschaften, die heute bereits die ftigung gegen das Interesse der Allgemeinheit gehandelt habe, auch Der 1. lothringische Parteitag tagte am Ostermontag in Arbeitslosen- Unterſtügung eingeführt haben. Der Vorschlag Molten der vom Borstand ausgegebene Fragebogen wegen Ausarbeitung buhrs in der Neuen Zeit" auf eine staatliche Arbeitslosen- Versiche eines Streikreglements entspreche nicht den Magdeburger Be Meg. Seine Aufgabe war die Festlegung der lothringischen BezirksHerrmann Berlin steht auf dem Standpunkt, daß organisation. Aus allen Teilen Lothringens waren 36 Genossen errung sei sehr schön, leider heute nicht durchführbar. Deshalb schlüssen. müßten die Gewerkschaften lindernd und helfend eingreifen. der 1. Mai überall gefeiert wird, wo dies möglich und wo schienen, die in angestrengter 5 stündiger Thätigkeit die reichhaltige Noevag Straußberg Tagesordnung erledigten. Zum Vorort wurde Metz und zum VorFiedler- Arnstadt( Korreferent): Es gäbe Gewerkschaften, die der 1. Mai seither schon gefeiert wurde. trotz Einführung der Arbeitslosen- Unterstützung zurückgegangen find, mißbilligt, daß sieben Kollegen in Straußberg , die entlassen wurden, sigenden der Bezirks- Agitationskommission resp. Bezirks- Vertrauensz. B. die englischen Maschinenbauer, die Transportarbeiter usw. weil sie sich gegen Lohnreducierungen wandten, vom Vorstand die mann E. Bailer, St. Julien bei Mezz gewählt. An diesen sind in Werde die Arbeitslosen- Unterstützung eingeführt, so nehme die Gelvert- Unterfiügung versagt wurde. Riesewetter Erfurt wünscht, Zukunft alle Barteisachen zu richten. Der Tag wird ein Markstein in der Bewegung der lothringischen schaft den Charakter einer Versicherung an, wie Feuer-, Lebens- 2c. daß in Zukunft auf einen größeren Kassenbestand gesehen wird. In Versicherung. Deshalb sei er gegen die Einführung einer solchen der Frage der Maifeier stehe er auf dem Standpunkt des Central Socialdemokratie sein. Arbeitslosen- Unterſtügung. vorstandes. Der Vorstand sollte in enger Fühlung mit den AgitationsDie Socialdemokratie und das Gemeindebudget. kommissionen stehen und im Jahr mindestens einmal eine größere Konferenz der Gemeindevertreter der Provinz Sachsen , die über die Agitationstour unternehmen. Ebersbacher Stuttgart ist der iht, daß durch die Einführung des Systemes der Unterlassierer Osterfeiertage in Halle stattfand, nahm folgende Resolution an: Ansicht, Die Gemeindevertreter- Konferenz der Provinz Sachsen erklärt es der Fluktuation entgegen getreten und ein konstanter Mitgliederstand für taktisch inkorrekt, wenn Vertreter der socialdemokratischen Partei erzielt werden könnte. Dieses System sollte im Interesse der in Gemeindevertretungen den städtischen Behörden den Etat bes Organisation weiter ausgebaut und die Kosten vom Genralvorstand willigen. Die Zuſammensetzung der Kollegien auf Grund des Dreiübernommen werden. In die Statistik sollten auch die Tarife der einzelnen Orte mit einbezogen werden. An der weiteren Debatte flassen- Wahlsystems sowohl wie die Verwendung kommunaler Gelder verträge sind ein Produkt der festeren Gestaltung der Gewerkschaften beteiligten sich Hänel Delitzsch , Höhenrain- Nürnberg, 3 arbeiterfeindlichen Bestrebungen und die Art der Steuerbelastung und der erfolgreicheren Führung ihrer Kämpfe. Sie haben zur Haupt- Magdeburg. Ein wiederholt gestellter Antrag auf Schluß müssen alle socialistischen Gemeindevertreter zur Ablehnung des Voraussetzung starte Organisationen der Unternehmer und der der Debatte wurde wiederholt abgelehnt, dagegen die Redezeit auf Arbeiter, die sich der schweren Folgen des Streits bewußt und bestrebt 5 Minuten beschränkt. find, die Arbeitsbedingungen durch friedliche Verständigung zu sichern. Indes hänge die Aufrechterhaltung dieser Verträge sowohl von der Dritter Verbandstag der Elektromonteure Deutschlands . wählt. Als solcher bedarf er der Beſtätigung der Aufsichtsbehörde. Bertragstreue der Unternehmer als auch der Arbeiter unter sich ab. Sie sind rechtlich verfolgbar nur gegenüber den Gegenkontrahenten, nicht aber gegenüber den Beteiligten der eignen Partei. Es sei nicht zu befürchten, daß Tarifverträge den Klassenkampf der Arbeit abschwächen oder die Gewerkschaft in den Hintergrund drängen. Ohne unabhängige Organisationen der Arbeiter bleibt der beste Tarif vertrag ein wertlojes Stück Papier , seine Wirksamkeit ruht nur auf einer tampfbereiten Gewerkschaft. Der Referent verweist auf den Beschluß des dritten Gewerkschaftskongresses und ersucht, den Verband zu fräftigen, dann werde das Unternehmertum statt Stämpfe zu provozieren tarifliche Vereinbarungen abschließen.
Nach längerer Debatte wird der Antrag auf Einführung der Arbeitslosen- Unterſtügung in namentlicher Abstimmung mit 16 gegen
4 Stimmen angenommen.
Mittwochs Sigung.
Nach Erledigung des Punktes Presse tritt die Versammlung in die Verhandlung des Punktes Tarifverträge ein. Referent ist der Vertreter der Generalfommission U m breit. Die Tarif
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Neunte Generalversammlung des Vereins Deutscher Schuhmacher.
Während der Osterfeiertage tagte im Geiverkschaftshause zu Frankfurt a. M. der dritte Verbandstag der Elektromonteure und Berufsgenossen Deutschlands . Zu demselben waren 11 Delegierte aus den verschiedensten Gauen Deutschlands erschienen. Außerdem war der Centralvorstand durch Jarn und Grebenstein Ham burg vertreten, der Ausschuß durch Hofmann Dresden und weiter war noch der Verbandsredacteur Abraham- Berlin anwesend. Die Verhandlungen betrafen zumeist interne Angelegenheiten. Aus dem Thätigkeitsbericht des Verbandsvorsitzenden Grebenstein ging hervor, daß der Verband seit seiner Gründung gute Fortschritte gemacht hat. Die Gesamteinnahmen vom 1. Januar bis 31. De zember 1901 betrugen 1664,83 M., die Ausgaben 1550,45 M.
Gemeinde Etats veranlassen.
Der staatsgefährliche Bruder. In Gelenau in Sachsen wurde ein Strumpfwvirker, der persönlich eine durchaus sichere Persönlichkeit, Mitglied eines Kriegervereins ist, zum Schußmann er Es erging folgendes Schreiben:
" Die fönigliche Amtshauptmannschaft lehnt es ab, den Strumpfwvirker Emil Melzer als zweiten Schutzmann zu bestätigen, weil Melzer durch sein nahes verwandtschaftliches Verhältnis mit einem bekamiten socialdemokratischen Agitator feine Gewähr dafür bietet, die für einen Gemeindediener erforderliche Unabhängigkeit von einer Partei zu besigen, deren Bestrebung auf den Umsturz der bestehenden Staatsordnung, gerichtet ist."
Der Aermste hat nämlich das Unglüd, einen staatsgefährlich socialdemokratischen Bruder zu haben. Er ist zwar weder an den Dasein, noch an der socialdemokratischen Gesinnung seines Bruders schuld, aber das thut nichts, der sächsische Staat verzichtet auf seine Dienste. Es wird dem Zurückgewiesenen nun nichts andres übrig bleiben, als selbst Socialdemokrat zu werden.
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Sociales.
Eine lange Debatte gab es über das Verbandsorgan, das von mehreren Delegierten als unzulänglich bezeichnet wurde. Ein Antrag, das Blatt im Monat zweimal erscheinen zu laffen, München , den 2. April 1902. wurde dem Vorstand zur Prüfung überwiesen. Im bejahenden Den Bericht des Ausschusses erstattete Weise- Weißenfels . Falle soll die Urabstimmung darüber herbeigeführt werden. VorEine Differenz zwischen dem Vorstand und dem Ausschuß bestand läufig soll das Blatt wie seither einmal am 1. jeden Monats erEin strittiger Punkt in der Kellnerverordnung. eigentlich nur in der Auslegung des Statuts in Bezug auf die Ge- scheinen. Ueber die Auslegung der Bundesrats- Verordnung zum Schutze Eine ebensolange Debatte wie über das Verbandsorgan gab es der Gastwirtsgehilfen, die am 1. April in Kraft getreten ist, find währung von Wöchnerinnen- Unterstützung. Sache der Generalversammlung wird es sein, durch eine flare Fassung des dies- über die Abänderung der Verbandsstatuten. bezüglichen Paragraphen im Statut jeden Zweifel zu beseitigen. wurde bestimmt, daß für die Mitglieder eine Steise- Unterstügung Differenzen entstanden, die auf die zweifelhafte Fassung zurückzuführen Angenommen wurde ein Antrag, die Tuttlinger Angelegenheit geleistet werden soll. Dem Streitfonds sollen 15 Broz. der Gesamt- find. Die Ziffer 1 unter I. der Verordnung lautet: getrennt vom übrigen Vorstandsbericht zu behandeln. Einnahmen zugeführt werden. Von der Einführung eines SterbeEin Antrag der egel Tuttlingen wendet sich gegen die Ausführungen des geldes wurde vorläufig Abstand genommen. Hamburg , eine Kommission resp. den neu au Vorstandes. Die Angriffe auf Bock feien darauf zurückzuführen, Seftion daß Bock die Verhandlungen mit den Fabrikanten ohne Zuziehung wählenden Centralvorstand zu beauftragen, mit dem Haupteines Kommissionsmitgliedes geführt habe. Außerdem habe man vorstand des Metallarbeiter- Verbandes in Unterhandlung behufs zu diesem Verband einzutreten, den Kollegen in Bezug auf die Unterstützungsdauer Verspechungen lebertritts der Organisation gemacht, die man nicht gehalten habe. Leute, die damals gegen die wurde abgelehnt. Der Siz des Centralverbandes wurde von HamAbmachungen sprechen wollten, habe man nicht zum Wort kommen burg nach Berlin verlegt, da Jarn Hamburg verläßt und erklärte, Lassen und so habe eine Minderheit die Abmachungen gebilligt. das Amt des Vorsitzenden nicht weiter bekleiden zu können. Zumi Redner giebt zu, daß in der Aufregung Worte gefallen sind, die Centralvorsitzenden wurde Redacteur Abraham Berlin gewählt; man bei nüchterner Ueberlegung bereut habe und verspricht, daß die an seiner Stelle wurde hotz- Berlin mit der Redaktion des VerVerwaltung der Zahlstelle in Tuttlingen das möglichste thun werde, bandsorgans betraut. die Organisation wieder zu heben.
Partei- Nachrichten.
" In Gast- und in Schankwirtschaften ist jedem Gehilfen und Lehrling über 16 Jahre für die Woche siebenmal eine umumter brochene Ruhezeit von mindestens acht Stunden zu gewähren. Der Beginn der ersten Ruhezeit darf in die vorhergehende, das Ende der siebenten Ruhezeit in die nachfolgende Woche fallen.
Für Gehilfen und Lehrlinge unter 16 Jahren muß die Nuhezeit mindestens neun Stunden betragen. Durch Polizeiverordnungen der zum Erlaffe folcher Verordnungen berechtigten Behörden kann diese längere Ruhezeit auch für Gehilfen und Lehrlinge über 16 Jahre vorgeschrieben werden.
Die höhere Verwaltungsbehörde ist befugt, in Bade- und andrei Kurorten die Ruhezeit für Gehilfen und Lehrlinge über 16 Jahre in Gastwirtschaften während der Saison, jedoch nicht über eine Dauer von drei Monaten, bis auf sieben Stunden herabzusetzen. Neben dieser Ruhezeit müssen täglich, abgesehen von den Mahlzeiten, Ruhepausen in der Gesamtdauer von mindestens zivei Stunden gewährt werden."
Die Differenz ist entstanden über die Bedentung des letzten Sages: Neben dieser Ruhezeit müssen täglich, abgesehen von den Mahlzeiten, Ruhepausen in der Gesamtdauer von mindestens zwei Stunden gewährt werden."
In Gehilfenkreisen war man der Meinung, daß die 2 Stunden Ruhepaufen neben den Mahlzeiten und der Schlafzeit in allen Fällen gewährt werden müssen. Man war zu dieser Auslegung umso eher geneigt, als sie einer dem Bundesrate unterbreiteten Gehilfenforderung zum großen Teile entspräche. Die Gehilfen hatten Stunden Auch der Schlafzeit gefordert. Unternehmerblättern war man der Ansicht, daß diese Vorschrift für alle Fälle gelten solle.
Interessant war die Mitteilung Grebensteins, daß seine Bod geht ausführlicher auf die Vorgeschichte und die be- Verhandlungen mit dem Genossen Legien wegen Anschluß des gleitenden Umstände der Tuttlinger Aussperrung ein. Die dortigen Verbandes an die Generalkommission der Gewerkschaften DeutschStollegen hätten die Macht der Fabrikanten und der Organisation lands resultatlos verlaufen feien, da Legien als Vorbedingung unterschäßt. Er habe sich anfangs geweigert, die Verhandlungen Anschluß des Verbandes an den Metallarbeiter- Berband verlangt. mit den Fabrikanten zu führen, nachdem er aber gesehen, daß der Trotzdem beschloß man Beteiligung am Stuttgarter GewerkschaftsKarren vollständig verfahren, habe er sich auf dringendes Ersuchen fongreß und bestimmte Jarn zum Delegierten.h herbeigelassen, nach Tuttlingen zu reisen. Nach eingehender BeBur Maifeier beantragte Grebenstein , den 1. Mai allgemein ratung mit dem Kollegen Simon seien beide zu der Ueber durch Arbeitsruhe zu begehen. Es wurde beschlossen, allen Stoflegen, zeugung gekommen, daß nichts mehr zu holen war; daher galt welchen es die örtlichen Verhältnisse gestatten, am 1. Mai zu feiern, es, einten Mittelwveg 811 finden, um eine die Arbeitsruhe zu empfehlen. Kollegen, welche an diesem Tage auf irgend Weise wieder herauszukommen. Auf eine seinerseits bei den zur Arbeit genötigt sind, sollen je eine Mart für den Streitfonds Fabrikanten gemachte briefliche Vorstellung erklärten sich drei beitragen. Fabrikanten bereit, mit ihm zu unterhandeln, aber nur mit seiner Berjon allein. Um nun die Verhandlungen schon im vorhinein nicht scheitern zu laffen, mußte er darauf eingehen. handlungen hatten drei Stunden in Anspruch genommen und wurden auch kleine Zugeständnisse erzielt. Nur auf die sofortige Meißen , 2. April. Wiedereinstellung aller Ausgesperrten erklärten die Fabrikanten Nach einem großen mit vielem Beifall aufgenommenem Referat nicht eingehen zu können, doch gaben sie das Versprechen, keine des Reichstagsabgeordneten Graduaner über die bevor fremden Arbeiter einzustellen und bei Bedarf die Ausgesperrten stehenden Reichstagswahlen, verbreitete sich Riemannzu berücksichtigen. Daß die Fabrikanten ihr Wort nicht gehalten, Chemnitz über socialdemokratische Gemeindepolitit nur dort zu gewähren sind, wo auf Grund des letzten Abfazes der dafür dürfe man doch ihn nicht verantwortlich machen. Die Vor- Nach der letzten Feststellung, führte er aus, gebe es 741 social- Biffer 1 die Schlafzeit auf 7 Stunden herabgesetzt worden ist. Diese würfe der Tuttlinger häuften sich aber gegen seine Person und man demokratische Gemeindevertreter in Sachsen , unter ihnen 172 Haus- Auffassung hat die größere Wahrscheinlichkeit für sich. Indem die beschuldigte ihn sogar des Verrats; ja man hat sogar im socialdemo- befizer. Die Hauptaufgabe für die socialdemokratische Gemeindepolitik drei verschiedenen Ruhezeiten( Schlafzeiten) in drei besonderen Absätzen Iratischen Verein den Antrag gestellt, ibu, od, für unwürdig zu wäre es, erst einmal die Genossen zur praktischen Thätigkeit herait der Ziffer 1 behandelt werden, die Vorschrift von den Egtraruhepausen erklären, das Reichstags- Mandat auszuüben.( Pfui!) Seine Wähler zuziehen. Zur Ausübung des Stadtverordnetenmandats bedürfe man aber als Satz dem dritten Absatze unmittelbar augeschlossen ist, fannten ihn aber besser als die Tuttlinger, und in den 35 Jahren, der Schulung und des Studiums. Als eine dankenswerte Gin- follte wohl zum Ausdruck gebracht werden, daß sich diese Vorschrift die er in der Arbeiterbewegung stehe, habe er nur im Jnteresse der richtung hätten sich die sehr gut besuchten GemeindevertreterArbeiter gewirkt. Daher sei er auch mit gutem Gewissen von Tuttlingen Konferenzen gezeigt. In ihnen wäre großes Interesse und Ver- nur auf den dritten Absatz beziehen soll. Das ist auch, wie uns Damit die aus München berichtet wird, die Meinung zuständiger Verwaltungsabgereist. Die Ursache der Tuttlinger Niederlage sei aber darin zu suchen, ständnis für die Gemeindepolitit geweckt worden.
Die Ver
Sächsische Landesversammlung.
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neben
in
Im Centralblatt für das deutsche Gastivirisgewerbe" wird aber jetzt ausgeführt, daß die Extraruhepausen von zusammen 2 Stunden
daß die dortigen Kollegen für den gewerkschaftlichen Kampf nicht Gemeindevertreter in Fühlung mit ihren Wählern blieben, sollten beamten. geschult waren, das haben die leitenden Personen später in der sie in Versammlungen öfters Bericht erstatten. Dadurch komme i Jndes hätte es sehr zur richtigeren Würdigung der Verordnung " Schwäbischen Tagwacht" zugestanden. Die Tuttlinger sollten sich Leben in die Bude. Bu beklagen sei, daß sich die Kommunale beigetragen, wenn man die Sache genauer ausgedrückt hätte.