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Nr. 78. 19. Jahrgang.

2. Beilage des ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Der erste Kongreß der, Gelben".

Paris  , 2. April.  ( Eig. Ber.)

beiden Orten

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Tokales.

Die Stadtverordneten- Versammlung

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Freitag, 4. April 1902.

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je näher der Sommer mit seinen Beurlaubungen rückt. Durch Verfügung vom 21. Oftober v. J. hatte mun Herr Kirschner den dienstältestent befoldeten Stadtrat, Herrn Voigt, mit der Stellvertretung betraut. Dieser würde nun auch den Oberbürger meister während dessen Beurlaubung zu vertreten haben und da den dienstältesten, unbesoldeten Magistratsmitgliedern diese Cas Geschäftsüberbürdung nicht zugemutet werden kann. Bürgermeister- Decernat dem nächstdienstältesten Stadtrat, Geheim­rat Friedel, übertragen werden müssen. Daneben find denn noch die vielen sonstigen Urlaubs- Stellvertretungen zu regeln. All diese Erwägungen lassen die Notwendigkeit erscheinen, daß es doch geratener sei, für baldige Besetzung der vakanten Bürgermeisterstelle Sorge zu tragen, zumal die begründete Soffnung vorlag, daß Stadtrat Kauffmann in allernächster Zeit auf eine Wiederwahl offiziell Verzicht leisten werde. In diesem Stadium der An­gelegenheit ist nun noch die bedauerliche Erkrankung des Nicht­bestätigten eingetreten, welche einerseits zwar die Geschäfts­verteilung augenblicklich noch weiter erschwert, andrerseits aber, selbst wenn sie, wie man hofft, gehoben ist, es selbst den Freunden Kauffmanns nahelegt, ihm dringend von weiterer Arbeitsüberbürdung abzuraten. Das juristische Decernat Kauffmanns ist kein leichtes, wir erinnern nur an die höchst komplicierten Kirchenbau- Prozesse der Stadt und das umfangreiche Werk, welches K. neben seinen sonstigen Arbeiten nach eifrigstem Quellenstudium hergestellt hat. Bunächst beabsichtigt man mun den Verlauf des Heilungsprozesses abzuwarten und dann, nach der zweifellos in Aussicht stehenden Verzichtleistung Kauffmanns, zu einer anderweiten Bürger­meisterwahl zu schreiten."

Die gelben" Getverkschaften, diese neueste Plage der französi- hat in ihrer gestrigen Sigung zu dem socialdemokratischen fchen Arbeiterbewegung, find befanntlich in den letzten paar Jahren Antrag Stellung genommen, der die Einführung der obliga aufgekommen. 8nerst unter den Metallarbeitern von Creusot   und torischen Fortbildungsschule fordert. Obwohl über die den Kohlengräbern von Montceau   im Gefolge der bekannten principielle Seite der längst spruchreifen Angelegenheit eigentlich kein In großen Streifs. war es das Unter- Wort mehr zu verlieren war, ist noch 3 Stunden lang darum ge­nehmertum, das durch die die von jeher in seinem Dienste stritten worden, ob der Fortbildungsschulzwang überhaupt notwendig Der Beweis, daß im Interesse der Fortbildung stehenden Arbeiterspigel die terrorisierten und rückständigen Elemente ist oder nicht. organisieren" ließ, die während des Streiks sich zu Streit unsrer Heranwachsenden Jugend auf den Zwang nicht verzichtet brecherdiensten hergegeben hatten. An der Wiege der" Gelben", wie werden kann, wurde vom Genossen Bruns, der unter Vorbringung fie von den roten" Arbeitern benannt wurden, standen also der eines sehr reichhaltigen Materials den Antrag begründete, in bün­Terrorismus des Unternehmertums und der Verrat geknechteter diger Weise geliefert. Bruns machte es den Gegnern des Antrages Arbeiter an der Sache ihrer Klasse. Das Beispiel von Creusot   und nicht leicht, die mehr und mehr als unhaltbar erkannte Position, die Montceau   fand bald Anklang beim Unternehmertum und die lokalen sie so lange eingenommen haben, noch einmal zu verteidigen. Die Spigel der Schneider und Chagot fanden Nachahmer in der Person Alte Linke", in deren Reihen die verbohrtesten dieser Gegner figen, Vier davon, die Stadtverordneten dunkler Streber, die auf nationaler Stufenleiter zu wirken begannen. fchickte gleich fünf Redner vor. Gegenwärtig stehen an der Spitze der socialistenfresserischen Ge- Reimann, Friedr. Goldschmidt, Dove und Berger, gaben die Er­werkschaften 2an oir und Biétry, lekterer ein zum Renegaten tlärung ab, daß sie dem Antrag wohlwollend gegenüberstehen; aber - für gewordener revolutionärer Socialist, Führer des großen Streits im auch sie hielten es der eine mehr, der andre weniger Doubs  - Thal. Vor einiger Zeit haben es die beiden bereits zur ratsam, ihre Zustimmung an allerlei Bedingungen zu knüpfen und Gründung einer unabhängigen Arbeitsbörse" in ſie durch manches Bedenken abzuschwächen. Der fünfte verharrte Paris   gebracht, deren Unabhängigkeit" in der notorischen That- eigensinnig auf dem Standpunkt, daß die obligatorische Fort­Diefer fünfte fache sich fundgiebt, daß sie vom Unternehmertum ausgehalten wird. bildungsschule bedingungslos abzulehnen sei. Lanoir brüstet sich chnisch, daß die Existenz seiner Arbeitsbörse ohne war der Vorsteher der Versammlung, Herr Langerhans. Der jegliche kommunale Subvention für fünf Jahre gesichert ist. alte Herr glaubt den Schritt, den die Stadt Berlin   mit der Ein­Der dieser Tage in Paris   abgehaltene erste Stongreß der führung eines Fortbildungsschulzwanges thun würde, nicht verant Nach diesen Verlautbarungen scheint es so, als ob die Wadel Gelben" gestattet einen näheren Einblick in den Charakter dieser Blage. worten zu können! Von der Fraktion Mommsen" sprach Herr Neben den neugegründeten eigentlich gelben" Organisationen la el, von der Neuen Linken  " die Herren Preuß und striimpfler im Kommunalfreifimm es garnicht mehr abwarten tönnen, waren auf dem Kongreß vertreten: 1. die seit langem ein stilles Gemeinhardt zu Gunsten des Antrags. Die freifinnigen daß der jetzige, das Gedeihen der Stadt nicht im geringsten Dasein führenden christlich- demokratischen" Vereine, eine Schöpfung Gegner der obligatorischen Fortbildungsschule mußten sich von beeinträchtigende Zustand ein Ende nehme und daß daher die des klerikal monarchistischen Grafen de Mun, 2. die gemischten" Gemeinhardt, dem Obermeister der Concordia  - Bäckerimmung, ebenso wie Erkrankung des bis dahin widerhaarigen Herrn Kauffmann als ein landwirtschaftlichen Synditate, gemeinschaftliche Einkaufs- und gegen­von Berger, dem Obermeister der Klempnering, Geschenk des Himmels aufgefaßt wird. Alles aus Angst vor den feitige Hilfsvereine, in denen die reichen Grundbefizer das große darauf hinweisen lassen, daß die Stadt Berlin   in dieser Frage ihre höheren Regionen. Herr Kauffmann würde mit einem Verzicht gewiß Wort führen. Alles also, was die Organisationsbestrebungen der Pflicht bisher nicht gethan hat. Es darf hierbei allerdings nicht der Krone aus einer großen Verlegenheit helfen, zugleich aber dem Arbeiter und der Kleinbauern auf falsche Wege zu drängen und den übersehen werden, daß die Sympathie, die dem Gedanken der bisherigen Ansehen, das seine Partei noch genießen mag, den proletarischen Kampf wirtschaftlich und politisch durch die Spaltung obligatorischen Fortbildungsschule von den Arbeitgebern entgegen schwersten Schlag zufügen. Das alles ist aber jenen Leuten, gegen des Proletariats namens des harmonischen" Zusammenarbeitens gebracht wird, nicht so sehr in einem Jutereffe für die Arbeiter, als die die Konservativen Muster von Selbständigkeit nnd Mannesmut der Klassen zu hemmen sucht, alle verblödeten und bewußten, alle in der Rücksicht auf den eignen Vorteil wurzelt. Die Arbeitgeber find, im hohen Grade gleichgültig. freiwilligen und gedungenen Feinde des Socialismus haben sich auf dem find allmählich zu der Einsicht gelangt, daß eine gewiffe Fürs Fromme Täuschungen. Die Germania" schreibt: Die täge " gelben" Kongreß zusammengefunden. Unter den etwa 100 Dele- forge für die Fortbildung der jugendlichen Arbeiter ihnen ebenso lichen Abendandachten in verschiedenen protestantischen Kirchen, gierten befanden sich neben verschüchterten"( der Ausdruck stammt dient und Gewinn bringt, wie den Arbeitern. Merkwürdig für welche die Kaiserin häufig reges Interesse bekundet hat, aus dem Kongreßbericht des Temp&") Arbeitern Unternehmer war die Haltung des Stadtschulrats Gerstenberg. Es sah fast bürgern fich hier trotz aller Bemühungen nicht ein. Der Besuch der und notorische kleritale Agitatoren. Es fehlte auch nicht an einem ans, als habe er die Erbschaft seines Borgängers, des früheren Abendandachten ist oft so gering, daß manche Gemeindekörperschaften katholischen Pfaffen. In Frankreich   ist ja teine reaktionäre Be- Stadtschulrats Bertram, angetreten, an dem die Gegner der obli- an Einstellung denken. Die Gemeindevertretung der Himmel: wegung ohne Beteiligung des Kleritalismus denkbar. Bezeichnend gatorischen Fortbildungsschule so lange ihren festesten Rückhalt gehabt fahrtskirche hat nach der Täglichen Rundschau" bereits be­ist aber dessen offenes Auftreten unter den Gelben". Es kam haben. Herr Gerstenberg wendete sich hin und her, drehte sich schlossen, die seit sieben Jahren bestehenden Abendandachten auf­auch zu einer hier zu Lande auffallenden firchenfrommen Kund- im Kreise und bewährte sich in der Kunst, mit vielen Worten nichts zuheben und dafür nur jeden Sonnabendabend um 8 Uhr eine gebung: am Karfreitag wurden den Delegierten Fastenspeisen" zu sagen. Er hat in der That ein feines Gefühl dafür, wie weit etwas längere Wochenschlußandacht einzurichten. Auch das Offen serviert. Desgleichen tagte der Kongreß unter dem Schutz zu gehen die Mehrheit der Versammlung ihm gestattet. Im Herzen ist er halten der Kirchen während des ganzen Tages findet keinen An­der heiligen Barbara, deren deren gesticktes Bild die über der sichtlich für die obligatorische Fortbildungsschule, aber eine bestimmte lang. Das wurde früher sogar in der Synode offen erklärt und Tribüne hängende gelbe Fahne zierte, die Fahne der gelben Erklärung darüber vermied er. Singer, der in seinem Schluß der Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, daß der Kaiserin, die Kohlengräber von Valenciennes.  wort das Ergebnis der Debatte beleuchtete, übte scharfe Stritit erst turz vorher ihre Freude über den Erfolg des Offenhaltens Nach den Angaben Lanoirs sollen den Kongreß 317 Gewert an dieser zweidentigen Haltung des Magistrats- Bertreters. ausgesprochen hatte, offenbar ein falscher Bericht gemacht schaften mit 201 745 Mitgliedern befchickt haben. Außerdem gäbe es Der Alten Linken" hielt er vor, wie wenig Grund sie hat, heute worden sei. Wer das gewagt hatte und ob die hohe Frau nach­noch 210 Gewerkschaften mit 8851 Mitgliedern, die noch nicht definitiv noch den Gedanken der obligatorischen Fortbildungsschule als träglich den wahren Sachverhalt erfahren hat, ist nicht be­fonftituiert find und daher zum Kongreß nicht zugelaffen werden eine alte liberale Forderung" gu bezeichnen. fannt geworden." fonnten. Die durch zwei Delegierte ihrer Centralunion vertretenen Nach den vielen Wenns und Abers, mit denen selbst die Uns will scheinen, daß man heute nirgendwo mehr darüber im 1057 landwirtschaftlichen Syndikate haben bescheiden ihre Mitglieder Freunde des Antrages, so weit sie der Alten Linken" angehören, unklaren sein kann, daß das evangelische Christentum der offiziell­zahl nicht angegeben. Den zwei Delegierten wurden aber 30 Stimmen ihre Zustimmungserklärungen verbrämt haben, müsse man noch preußischen Richtung ein für allemal seine Bedeutung im Boltsleben zuerkannt. immer an der Annahme des Antrages zweifeln. Singer betonte der Reichs- Hauptstadt verloren hat. Und je mehr ragende Gottes  

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Reine Politi!!"- dieses von selbst gegebene Lofungs- den socialen Grundgedanken, auf dem der Antrag ruht, und häufer" man baut, je eindringlicher muß diese Thatsache ans Licht wort der reaktionäre Politik treibenden Gelben" hatte die Haupt- zeigte, daß auch ein gut Stück Socialismus darin steckt. Wie treten. Weiter will uns aber bedünken, daß aufrichtig religiöse Ge macher von der unabhängigen Arbeitsbörse", der Veranstalter des weit der Freifinn auf der Bahn, die ihm hier gewiesen wird, müter taum Ursache haben, über die nun einmal nicht aus der Welt Kongresses, nicht verhindert, folgende eminent politische Fragen auf gehen wird, das werden bald die Verhandlungen des Ausschusses zu schaffende Erscheinung besonders betrübt zu sein. die Tagesordnung zu setzen: die Welt der Arbeit und die politischen zeigen, der sich mit der Borberatung des Autrages beschäftigen soll. Parteien, der Kollektivismus, der Internationalismus, der Militär­dienst. Aber es wäre zu schön gewesen... Juzwischen haben sich die übereifrigen Reaktionsknechte eines Besseren besonnen, und Lanoir beantragte namens seiner Kumpane, die verfänglichen Fragen von der Tagesordnung zu streichen. Der Kongreß sagte richtig Ja und Amen dazu, wie später zu allen Resolutionen der Lanoir und Konsorten.

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In den Laubenstädten in dem Weichbilde und der Um Armut und Spiritismus. Noch ein weiteres Wedium" ist, gebung Berlins   herrscht zur Zeit ein lebhaftes Treiben, da die fo schreibt das Berl. Tagebl.", unter polizeiliche Beobachtung gestellt Gutsbefizer" ihre Billen" und Ländereien" für den Frühlings. worden. Von einer Verhaftung hat man diesmal Abstand genommen, und Sommerverkehr herrichten. Die Lauben werden ausgebessert weil man den Fall wohl milder ansieht. Es ist die in spiritistischen und mit neuem Anstrich sowie mit der Fahne versehen, die bekannt Kreisen bekannte Witwe Betri, nicht minder beliebt als die Rothe, lich auf teiner Laube fehlen darf und das Zeichen dafür ist, daß in nur fehlte ihr der geschickte Geschäftsführer, der ihre Kunst zur der Laubenstadt die Saison begonnen hat. Das Land wird um­Der Rest der Tagesordnung der öffentlichen Sigungen Reife zu bringen verstand. Bitive Petri, obwohl evangelischer gegraben und so für die Frühjahrsbestellung vorbereitet, die Wege enthielt Arbeiterschusfragen, während innere Organisations Stonfeffion, legte sich dennoch auf die Kunst, Rosentränge, welche werden geebnet und die vor den Lauben liegenden Beete neu be fragen in geheimen Sigungen behandelt wurden. die Bekenner der katholischen Religion zu religiöser Uebung pflanzt. Allerdings verschwinden die Laubenstädte immer mehr aus anoir sprach natürlich gegen die gesetzliche Regelung der gebrauchen, ihren Gläubigen als Apporte darzureichen. Auch dem Weichbilde Berlins  , da die sich von Jahr zu Jahr steigernde Arbeitszeit, ohne dadurch, wie er versicherte, die Interessen der übermittelte fie Grüße im Grabe rubender Angehöriger. Vielleicht Bauthätigkeit diefe Stätten aus der Stadt heraus in die Vororte Unternehmer verteidigen zu wollen, denn die Unternehmer sind waren bisweilen auch Blumen dabei. Die Rosentränze stammen aus drängt. start genug, um sich selbst zu verteidigen..." Indes mußte er seine im Norden der Stadt befindlichen Geschäften, wo sie regelrecht gekauft Das ehemalige Spritzenhaus Nene Friedrichstr. 2, ein bezahlte lleberzeugung" preisgeben, da ein christlich- demokratischer" und bezahlt worden sind nur auf einen Rosenkranz restierten noch| Ueberbleibsel aus der Zeit vor der Umgestaltung der Berliner   Feuers Delegierter aus Lille  , Vertreter einer Mechaniter- Gewerkschaft und sechzig Pfennig, die Frau Betri jegt wahrscheinlich gedeckt hat. Frau wehr in eine Berufsfeuerwehr, soll abgebrochen werden. Es hatte Redacteur des Peuple  "( Bolt"), des Liller christlich- demokratischen" Betri ist eine einfache Frau, die sich und ihre vier Kinder mübielig ganz zulegt noch eine merkwürdige Wandlung über sich ergehen lassen Organs, sowie andre Delegierte für die gesetzliche Regelung ein- durch die Welt brachte, che sie auf den bequemeren und einträg müssen. Das langgestreckte, niedrige, stallartige Gebäude war eine traten. Der Lanoir mußte also, um das Decorum zu wahren, eine licheren Spiritismus verfiel. Ihre Apporte sind recht gefchickt aus Reihe von Jahren hindurch von der städtischen Straßenreinigung als vermittelnde Resolution vorschlagen, die auch angenommen wurde. geführt worden. Sie soll in allen Bunften geständig sein und zu Geräteschuppen benutzt worden, bis es vor mehreren Monaten, nach In derselben wird die einförmige" Arbeitszeitverkürzung für ganz Interesse ihrer armen Kinder ausgebeutet habe. Vermutlich wird Köllnischen Bart, auch dieser Bestimmung entzogen wurde. Es wurde ihrer Entschuldigung angeben, daß sie die Dummheit ihrer Kunden Fertigstellung des neuen Straßenreinigungs- Depots im benachbarten Frankreich   und alle Berufe verworfen. darauf noch in einen- Laden verwandelt. In das Einfahrtsthor, durch das Die Einrichtung von Arbeitsräten( Arbeiterkanumern) wurde ge- man mit ihr milder ins Gericht gehen. billigt als Grundlage der Organisation der öffentlichen Macht in einst die Altberliner Feuersprigen gerollt waren, wurde ein Holz Neber Profelytenmacherei in Berliner   Waisenhäusern rahmen mit einer Ladenthür und einem Schaufenster eingefeßt, das einer zielbewußten Demokratie"- eine in flerifalen Streisen flagt die Kölnische Boltszeitung". Das rheinische Blatt behauptet mere aber blieb im wesentlichen unverändert. Unter dem roh zu sputende Idee der Ersetzung des allgemeinen Wahlrechts durch das ganz allgemein, daß in Berliner   Waisenanstalten katholisch getaufte Tage liegenden Ziegelbach  , das dem Raum als Dede dient, hat nach Berufen gesonderte Wahlrecht. Bugleich protestierte der Kongreß Kinder protestantisch tonfirmiert würden, und führt zur Erhärtung feitdem ein sogenannter Bazar von Hauswirtschaftlichen Gegenständen age liegenden Ziegeldach, das dem Raum als Decke dient, hat gegen die von Miller and eingeführten Arbeitsräte als einen deffen folgenden Einzelfall an: Der am 22. Dezember 1888 in Berlin   feitdem ein sogenannter Bazar von hauswirtschaftlichen Gegenständen Gegenstand( Mittel?) der Tyrannei seitens des kollektivistischen geborene Alfred Borkowski sei in der St. Hedwigskirche getauft und fein Warenlager ausgebreitet, das jetzt, wie ein Anschlag verkündet, Elements gegen die große Mehrheit der Arbeiter". habe von Ostern 1895 bis zu den Sommerferien 1896 die fatholische durch einen Räumungsausverkauf wegen Abriß" an den Mann ge­Ebenso wurde der Regierungsentwurf betreffs der Alters: Schule in der Höchstestraße zu Berlin   besucht. Nach dem Tode seiner bracht werden soll. Das längst abbruchreife Bauwerk ist vor wenigen versicherung verworfen nach einer Rede Lanoirs, in welcher Waldeck- Eltern, die beide als Katholiken starben, sei er dann 1896 in das Wochen aus dem gemeinschaftlichen Besitz der Stadtgemeinde und Rousseau   und Millerand u. a. zwei für die Arbeiter unheilvolle städtische Waisenhaus zu Rummelsburg   bei Berlin   gebracht, wo er der städtischen Feuersocietät in Privatbesitz   übergegangen. Menschen" genannt wurden. Ber Acclamation votierte der Kongreß sich noch heute befindet. In dieser ganzen Zeit hatte er, wie die Die Ursache des Fehldruckes bei der neuen deutschen einen von Lanoir dargelegten Altersversicherungs- Entwurf. Direktion des Waisenhauses selbst zugiebt, tatholischen Religions- Dreipfennigmarke ist, wie die amtliche Untersuchung ergeben hat, Auf Vorschlag des Papierfabrikanten Failliot, eines von der unterricht nicht genossen, wohl aber protestantischen. Zu Ostern sollte nicht auf einen sogenannten Architektenscherz" sondern auf einen Regierung abgesetzten nationalistischen Maires des vierten Bariser er eingefegnet werden; ist er noch nicht konfirmiert, schreibt die unglücklichen Zufall zurückzuführen. Bei der einen Druckplatte war Bezirks, botierte man einstimmig das Princip der Gewinn Kölnische Volkszeitung", so wird das in der allernächsten Zeit ge- bei der 45. Marte der untere Balken des ersten E in dem Worte beteiligung als Lösung der socialen Frage". Nicht mehr und nicht weniger! schehen; dann wird er zum proteftantifchen Lehrer ausgebildet. Der Deutsches" gespalten. Da der Defekt bei der Geringfügigkeit des In Erwartung dieser Lösung verlangte noch der Kongreß eine Fall sei um so traffer, als der betreffende Knabe in gesezwidriger selben nicht bemerkt wurde, so brach bei dem weiteren Druck der hohe Besteuerung ausländischer Arbeiter und einen Einfuhrzoll auf Weise der protestantischen Sonfeffion zugeführt wird, bevor er das untere Teil des gespaltenen Ballens ab, während der obere Teil des Halbfertige Gewebe, die gegenwärtig zieds vollendeter Bearbeitung 14. Lebensjahr vollendet hat. Man thut gut, derartige Meldungen felben stehen blieb. Thatsächlich ist dieser Balken in Form eines in Frankreich   unter der Bedingung der Rückausfuhr zollfrei zugelassen recht gelassen aufzunehmen. gang feinen, faum sichtbaren Haarstrichs bei aufmerksamer Beobach tung zu erkennen. Es existieren somit zwei verschiedene Fehl Umnüz zu sagen, daß die kapitalistische Bresse aller Schattierungen, Stadtrat Kauffmann ist, wie aus dem Rathause gemeldet brucke und zwar in der vom 6. bis zum 11. Januar durch vorab die melinistisch- nationalistische, dem gelben" Kongreß zu wird, ernstlich ertrantt und hat auf ärztlichen Rat fich in eine jene Platte hergestellten Auflage mit dem gespaltenen Doppelbalken jubelte. Meline hat sich in seiner legten Wahlrede sogar zum Seilanstalt in Schöneberg   begeben. Sein Befinden läßt Hoffnung und in der vom 13. Januar bis Ultimo Februar fertiggestellten Auf­Socialismus" der Gelben bekannt, diesem Socialismus guter Art, auf baldige Heilung und schnelle Befferung zu. Weniger optimistisch lage mit dem halben Balfen, durch welchen die Lesart Dfutsches diesem praktischen Socialismus, dem einzigen, der wahrhaft die Be- lautet eine Meldung der Berl. 8tg.": Nach einer vorläufigen Er- Reich veranlaßt worden ist. Von dem ersteren Fehldruck ist nur eine freiung der Arbeiterklasse verwirklichen kann".... Ferner verherrlichte kundigung, die wir in der Privatwohnung des Herrn Stauffmann ganz geringe Zahl vorhanden, während von dem legtgenannten Fehl er in derselben Wahlrede den so imposanten" Kongreß der Gelben, eingezogen haben, stellte sich die Erkrankung gestern morgen gegen brud 280 000 Bogen hergestellt sind. Allerdings sind diese nicht der auf sie aller Augen lenkt und ihnen allgemeine Sympathien 1/210 Uhr heraus. Der Hausarzt fuhr mit ihm nach der Maison sämmtlich zur Ausgabe gekommen. Die Meldungen einiger hiesiger gewinnt dank der Bernünftigkeit und dem praktischen Ernst ihrer de santé, wo der bortige Arzt ein schweres Leiden konstatiert Blätter, nach denen bei der 99. refp. 35. Marke des Dreipfennig­Beratungen..." Melines Lob macht alle weiteren Kommentare haben soll. bogens der gleichartige Fehldruck vorhanden sei, sind irrtümlich. überflüssig. Es kann die Gelben" den klaffenbewußten französischen Aus Anlaß der Erkrankung des Stadtrats wird bereits in der Thatsächlich zeigt die Blatte nur den einzigen oben genannten Defekt. Arbeitern womöglich noch verhaßter machen. Bürgermeisterfrage Stimmung zu machen gesucht. Eine Korrespondenz, Natürlich ist dieselbe sofort aus dem Betrieb gesetzt. die mit Magistratskreisen Fühlung unterhalten soll, läßt sich wie folgt In der Jüdenstraße ist mit dem Bau des Aweiten Rat vernehmen:" Die Berliner   Bürgermeisterfrage ist, wie man in a uses begonnen worden. Zunächst werden dort jest sämtliche Stadtverordnetenkreisen annimmt, durch die schwere Erkrankung des Häuser niedergerissen. In der Klosterstraße foll fofort nach dem an Brinkmanns Stelle gewählten, aber nicht bestätigten Stadt- Eintreffen der polizeilichen Bau- Erlaubnis mit den Fundamentierungs­rate Kauffmann in ein neues Stadium getreten. Eine arbeiten begonnen werden. Aenderung der nunmehr seit Jahr und Tag vorherrschenden, An der Städtischen höheren Webeschule", Markusstr. 49, unhaltbaren Verhältnisse wurde um so dringender gewünscht, I beginnen die neuen Unterrichtsturse der Tagesabteilung für Weberei,

werden.

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Lanoir genügte aber die nationalistisch kapitalistische Reklame nicht. Er bemühte sich noch um den Empfang einer Stongreß­delegation durch den Präsidenten Loubet  . Das wurde ihm ver weigert unter dem Vorwand des Zeitmangels wohl aber nur desivegen, weil das Ministerium auf dem Kongreß angegriffen wurde. Denn Loubet   hatte seinerzeit eine Delegation der neugegründeten gelben" Arbeitsbörse freundlichst empfangen und sie mit einer richtigen gelb- gewerkschaftlichen Rede begrüßt.

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