Reichstag.
frankheiten die Seeleute sich der Heilbehandlung zu ihrem Schaden entziehen könnten.
105. Sigung vom Dienstag, den 15. April 1902, scheint sich für den socialdemokratischen Antrag auszusprechen. Abg. Bargmann( frf. Vp., auf der Tribüne fast unverständlich)
nachmittags 2 11 hr.
Am Bundesratstisch: Graf Posadowsky. Präsident Graf Ballestrem: Ich eröffne die Sigung, begrüße Sie nach der Osterpause aufs herzlichste und hoffe, daß die Herren Kollegen nach der längeren Erholung recht eifrig an den Arbeiten des Reichstags teilnehmen werden.( Bravo !)
Mittwag, 16. April 1902.
Bofition 105 legt auf Schweine für 1 Doppelcentner Lebend= gewicht einen Zollfaz von 10 M. Der bisherige Saz war 6 M. und für Spanferkel unter 10 Kilogramm 1 M.
Die Abgg. Gamp, Herold, Graf Schwerin( Kompromißantrag) beantragen einen Bollsatz von 18 M. und die Anmerkung der Mindestzölle( 20 Broz.).
Müller- Sagan( frs. Bp.) will auf Schweine, mit Ausnahme von Spanferkeln, einen Bollfaz von 3 M., auf Spanferkel unter 10 Kilogramm einen solchen von 1 M. Tegen.
Von
Abg. Lenzmann( frf. Bp.): Es handelt sich hier nicht um eine politische Materie, sondern um rein praktische Fragen. Ich bin mit den Socialdemokraten der Meinung, daß man hier die Gelegenheit benutzen muß, die Lücke zwischen der Kranken- und Juvaliden unterstützung auszufüllen. Mit der Streichung der Worte ärztlich angeordneten" im Antrag Kirsch, wie sie Herr v. Jonquières wünschte, Die Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit. Meine Herren! Der Reichstag hat eines schmerzlichen Verlustes bin ich einverstanden." Für noch wichtiger halte ich ich die Haase( Soc.): Obwohl die Regierung anerkennt, daß das zu gedenken.( Die Abgeordneten haben sich von den Bläzen erhoben.) Streichung der gleich darauf folgenden Worte nach ärztlichem Gut Schweinefleisch die Nahrung der armen Leute ist, schlägt sie doch eine Am 31. vorigen Monats starb in Camberg , in seiner Heimat, unser achten". Die Entscheidung der Frage, ob der Schiffsmann die Verdreifachung des Bolles vor. Hat die Schweine zucht geKollege Dr. Ernst Maria Lieber. Was der Verstorbene mit seinen Heilung vereitelt oder wesentlich erschwert hat, muß dem betreffenden litten? Sind schlechte Preise erzielt? Das ist nicht der Fall. Es ihm von Gott verliehenen großen Gaben in der Arbeit für das Richter überlassen werden. Zur Ueberführung des Kranken in die zeigt sich, daß die Schweinezucht zugenammen hat, sowohl absolut Wohl und die Größe des Vaterlandes geleistet hat, lebt in unfrer Heimat muß nach meiner Meinung die Einwilligung des Betreffenden wie relativ. Der Schweinebestand hat zugenommen, die Einfuhr ist Erinnerung dankbar fort. Meine Herren! Sie haben sich zum An- und die Zustimmung des behandelnden Arztes vorliegen. Ist der zurückgegangen und die Qualität ist gehoben. Die Preise sind gedenken an den Verstorbenen von den Blägen erhoben; ich kon- Stranke nicht im stande, die Einwilligung zu erteilen, jo muß das stiegen, das giebt sowohl die Regierung wie der Bund der Landstatiere das. Urteil des Arztes durch dasjenige des betreffenden See- Amtes ergänzt wirte zu. Ju Königsberg haben die Preissteigerungen eine Jus Haus neu eingetreten ist der Abg. Eduard Bernstein ( Soc.) werden. große Bennruhigung der Bevölkerung hervorgerufen. Auf der Tagesordnung steht die Weiterberatung der See. Abg. Herzfeld( Soc.): Der Ausschluß derjenigen Schiffsleute den Bündlern unter Leitung des Dr. Rodewald wurde eine mannsordnung in zweiter Lesung. von der sechsmonatlichen Behandlung, die in einem europäischen Petition al den Magistrat von Königsberg gerichtet, um Die Beratung beginnt bei§ 54: Fürsorge für den er Hafen zurückgelassen werden, bedeutet in Wirklichkeit den Ausschluß zu untersuchen, worin die Preissteigerung begründet ist und ob der frankten oder verlegten Schiffsmann. Der Reeder des weitaus größten Teils aller Seeleute von dem Zwischenhandel unverhältnismäßig hohe Profite macht. Die Unterhat die Kosten der Verpflegung und Heilbehandlung zu tragen Anspruch auf fechsmonatliche Heilbehandlung. Graf Bosadowsky hat fuchung ist angestellt von einem Stadtrat, der dem politischen Leben a) bis zu 3 Monaten, wenn der Schiffsmann wegen der Krank - fich noch in diesem Jahre selbst auf dem Standpunkt gestellt, daß fernsteht und bis vor kurzer Zeit noch Jntendanturrat war. Die heit die Reise nicht antritt, b) wenn er die Reise angetreten hat, bis die Lücke zwischen Kranken- und Unfallfürsorge ausgefüllt werden Untersuchungen haben ergeben, daß der Großhandel 9 bis 10 m. zu 3 Monaten nach dem Verlassen des Schiffes in einem müsse. Hier, wo es sich um die Beziehungen der reichen Reeder zu gehabt hat, der Detailhandel , welcher im Januar 1901 europäischen Hafen mit Ansnahme der Häfen der Türkei , des armen Matrosen handelt, liegt am allerwenigsten Grund vor, diese noch 14,75 Proz. hatte, hatte im Oktober 9,43 Broz.. er Schwarzen und des Asowschen Meeres, und bis zu 9 Monaten nach Rücke unausgefüllt zu lassen. Hier kommt besonders die Tuberkulose stieg dann auf 13,33 Proz. und fant wieder auf 8,8 Proz. dem Verlaffen des Schiffes in einem außereuropäischen oder in Betracht, die man geradezu als Berufskrankheit der Die Preissteigerung wurde mit hervorgerufen durch das Einfuhrtürkischen Hafen . Im weiteren bestimmt der Paragraph, daß der Seeleute bezeichnen kann. Aber auch die geschlechtlichen Krant verbot, aber hauptsächlich durch den verminderten AufReeder berechtigt ist, die Verpflegung und Heilbe- beiten fordern eine mindestens 26 wöchentliche Behandlungsdauer. trieb. Der Auftrieb ging zurück durch das Umfichgreifen der handlung in einer Krantenanstalt vornehmen Ihre Einbeziehung liegt ebenso wie im eignen Intereſſe der Kranken Seuchen. Zur Zeit der Verhängung der Sperre hatte OftSchiffsmann außerhalb des Reichs- auch im Juteresse der Passagiere und der übrigen Schiffsmannschaft, prensen 7 verseuchte Gehöfte, jetzt sind es 113. Ein Beweis, gebiets, so kann er nach einem deutschen Hafen die, wenn die geschlechtskranken Schiffsleute nicht unterstützt würden, daß die Sperre die Verseuchung nicht allein nicht gehemmt hat, in eine Krankenanstalt überführt werden. Weigert er sich, so fann einer weiteren Verbreitung der Krankheit ausgesetzt werden. Was sondern noch erhebliche Steigerungen eingetreten sind. Die Zahlen, das Seemannsamit die Ermächtigung geben. Findet die Ueber den eventuellen Verlust des Anspruches auf kostenfreie Behandlung die Graf Echwerin aus England anführte, find nicht beweisträftig. führung nach einem deutschen Hafen statt, so hat der Reeder für die angeht, so muß ich natürlich bitten, in erster Linie für unfren Antrag weil England zwar keinen Zoll aber Biehsperren hat. Beweiskräftiger Kosten der Behandlung während dreier Monate nach der Auf- zu stimmen; sollte die Mehrheit für diesen nicht zu haben sein, so wäre Dänemark . Dort ist bei völliger Freiheit eine günstige Entnahme im Krankenhause einzustehen. Entzieht sich der Schiffsmann können wir in zweiter Linie für den Antrag Kirsch eintreten. wicklung eingetreten. Nur wer die Lebenshaltung der Arbeiter noch der Heilbehandlung ohne berechtigten Grund, dann verliert er Abg. Schwartz-Lübeck ( Soc.) bittet um Annahme des Antrages mehr herabdrücken will, fann hier die beantragten Bölle bewilligen. den Anspruch auf tostenfreie Verpflegung und Heil- Kirsch, der die Heilbehandlung auch eintreten lassen will, wenn der Gamp( Rp.): Die jegigen Preise werden die Zucht steigern und behandlung. Schiffsmann„ nach der Annuistering" etfrauft. Sobald der See- ein Weichen der Preise herbeiführen. Bei feiner Fleiſchart schwankt mann angemeldet ist, ist er ein Teil des Schiffes und der Reeder der Preis so sehr wie beint Schwein. verpflichtet, für ihn zu sorgen.
Abg. Stockmann( Rp.): Wir werden für den Antrag Kirsch stimmen, daß die Verpflichtung der Reeder aufhört, sobald die Berufs genossenschaft die Fürsorge für den Verlegten übernimmt. Die Anträge Albrecht find für uns umannehmbar. Mit den Anträgen Kirsch find wir im allgemeinen einverstanden.
Abg. Kirsch( C.) verteidigt nochmals seinen Antrag gegen die erhobenen Einwendungen. Abg. v. Savigny ( C.) bittet um Annahme der Anträge Kirsch. Camit schließt die Diskussion.
Die Socialdemokraten beantragen, die Verpflichtung des Reeders, für den franken Seemann zu sorgen, statt auf 3 Monate auf 26 Wochen auszudehnen in allen Fällen, wo die Vorlage 3 Monate vorsicht. Tritt der Seemann die Reise an und kehrt mit dem Schiffe zurück, dessen Rückreise jedoch nicht in einem deutschen Hafen endet, so soll der Reeder bis zum Ablauf von sechs Monaten seit der Rückkehr des Schiffes im Fall der Krankheit für den Schiffsmann sorgen. Für die gleiche Frist soll der Reeder verpflichtet sein, wenn der Schiffsmann während der Reise am Lande zurückgelassen werden mußte. Im Fall einer Verlegung soll die Verpflichtung des Needers erst mit dem Zeitpunkte aufhören, mit dem die Berufsgenossenschaft die Fürsorge für den Verlegten übernimmt. Weiter soll dem Schiffs- In der Abstimmung werden die Anträge Kirsch angenommen, mann das Recht gegeben werden, seinen Transport nach von den Anträgen Albrecht wird nur der von dem Abg. Kirsch einem deutschen Hafen im Fall einer Krantheit aufgenommene Absatz:" Im Falle einer Verlegung hört die Verdurch seine Beigerung zu verhindern. Entzieht sich ein Schiffsmann pflichtung des Reeders mit dem Zeitpunkte auf, mit dem die Berufsohne berechtigten Grund der Heilbehandlung, so soll er den Anspruch genossenschaft die Fürsorge für den Verletzten übernimmt", anauf kostenfreie Verpflegung und Heilbehandlung verlieren, sofern er genommen, sowie das Amendement Herzfeld, wonach die Weigerung auf die Folgen hingewiesen und dem Seemannsaint nachgewiesen des im Auslande erkrankten Seemanns, in ein deutsches Krankenhaus wird, daß der Schiffsmann durch sein Verhalten die Heilung ver- überführt zu werden, ersetzt werden kann nicht nur durch das eitelt oder wesentlich erschwert hat. betreffende Seemannsamt, sondern auch durch die Anordnung des behandelnden Arztes.
Die Abgg. Kirsch und v. Savigny ( C.) beantragen eine Fassung die Paragraphen, wonach der Reeder die Kosten für den erfrankten Schiffsmann bereits zu tragen hat, sobald dieser angemustert ist. Ferner soll die Ausnahmebestimmung für die türkischen Häfen, beseitigt und nur unterschieden werden zwischen deutschen und andren Häfen. Im ersteren Fall hat der Reeder für drei, im andren Fall für sechs Monate für den erkrankten Schiffsmann zu sorgen. Der Ver Luft des Aufpruchs auf kostenfreie Verpflegung und Heilbehandlung soll noch davon abhängen, daß der Schiffsmann, der sich einer ärztlich angeordneten Behandlung entzieht, hierdurch die Heilung nach ärztlichem Gutachten vereitelt oder wesentlich erschwert hat.
Abg. Cahensly( C.) wünscht nur die Beseitigung der Ausnahmebestimmung für die türkischen Häfen.
Abg. Dr. Arendt( Rp.) beantragt, die Verpflichtung für den Reeder zu streichen, einen franken Seemann nach einem deutschen Hafen zu überführen. Er soll ihn auch in der Krankenanstalt eines außerdeutschen Hafens unterbringen können.
Abg. Stadthagen ( Soc.) begründet die Anträge Albrecht und tritt der Behauptung entgegen, als wenn in ihnen etwas ungeheuerliches verlangt würde. Die Schiffsleute haben einen besonders gefährlichen Beruf und es ist daher dringend notwendig, daß für sie nicht nur drei Monate, sondern 26 Wochen im Fall der Erkrankung gesorgt werde. Ich bitte Sie dringend um Annahme unsres Autrages.
Abg. Kirsch( C): Bei der letzten Beratung hatten die Herren Socialdemokraten Anträge zu diesem Paragraphen gestellt, die ein Abbrechen der Beratung erforderlich machten, damit sich die Parteien über dieselben schlüssig machen konnten. Wir haben damit die Wichtigkeit der Materie anerkannt, und nunmehr unsrerseits Anträge eingebracht, die zum Teil den Wünschen, die Herr Herzfeld damals vorbrachte, entgegenkommen. Ich bitte Sie nunmehr, diese Anträge anzunehmen. Was den neuen Antrag Albrecht anlangt, so find wir bereit, für den Absatz desselben zu stimmen, der bestimmt, daß die Verpflichtung des Reeders mit dem Zeitpunkt aufhört, mit dem die Berufsgenossenschaft die Fürsorge für den Berlegten über
nimmt.
b.
Müller- Meiningen( frs. Vp.): Das Vorhandensein von Senchen ist der beste Beweis dafür, daß die Grenzsperre fein taugliches Mittel zur Fernhaltung von Seuchen ist. Die Schweinezucht ist immer noch ein lohnender Erwerb. Man hat den Züchtern aber das Leben erschwert durch die Erhöhung der Zölle auf Futtermittel. Aus allen Städten wird berichtet, daß die Schweinepreise eine nie dagewesene Höhe erreicht haben. Die Zahl der Schweineschlachtungen in Großstädten ist von 315 000 auf 255 000 zurückgegangen. Wenn die heimische Landwirtschaft den Bedarf decken könnte, dann würde sie bei den jetzigen Preisen wohl hinreichend Schlachtvich liefern.
Staatssekretär Graf Posadowsky: Die Einfuhr beträgt noch nicht 1/2. Proz. der Schlachtungen. Die Landwirtschaft kann den Bedarf decken. Es ist bedenklich, die Zölle über die Säße der Regierungsvorlage hinaus zu erhöhen. Für eine solche Erhöhung müßten Gründe angeführt werden, deren Angabe die Herren der Mehrheit bisher unterlassen haben.
Landwirtschaftsminister v. Podbielski wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. Haase. England und Frankreich hätten die Einfuhr durch veterinär polizeiliche Maßregeln unmöglich gemacht. Die Schweineschlachtungen Mit diesen Aenderungen wird der§ 54 in der Kommissions- hätten nur abgenommen, weil die Einfuhr geschlachteter Schweine faffung angenommen; desgleichen debattelos§ 55, der die Rückzugenommen habe. Die Schlächter hätten freilich durch die hohen beförderung des in einem deutschen Hafen geheuerten Schiffsmannes Schweinepreise gelitten, weil sie eine ähnliche Preissteigerung für für den Fall regelt, daß der Hafen der Ausreise außerhalb des Fleisch nicht durchsetzen konnten. Die Preissteigerung sei mit hervorDeutschen Reichs liegt. gerufen durch die Steigerung der Preise für Mais. Deutschland sei Hierauf wird die Weiterberatung auf Mittwoch 1 Uhr vertagt. bas Land mit dem größten Schweinetonsum. Schluß 51/2 Uhr.
GH
Zolltarif- Kommission
Graf Kanių( f.): Amerika nehme einen höheren Zoll als der im Kompromißantrag geforderte. Die Abnahme der Schlachtungen in den Großstädten sei wohl darauf zurückzuführen, daß die Krise Der die Lebenshaltung der Arbeiter herabgedrückt hat. jezige Preis für Schweine decke ungefähr die Produktionsfosten!
Ehe die Kommission am Dienstag in die Tagesordnung eintrat, Nachdem die Abgg. Herold( C.) und Graf Schwerin für wendete sich der württembergische Ministerialdirektor Schneider den Kompromißantrag gesprochen haben, erklärt Graf Posadowsky, gegen die in einer früheren Sigung vom Abg. v. Kardorff auf daß er die beantragten Säße als Prohibitivfätze bezeichnen müſſe, gestellte Behauptung, daß in Württemberg mehr Branntwein welche die Handelsvertrags- Verhandlungen zu erschweren geeignet getrunken werde als in allen andren Bundesstaaten. Zwar sei die seien.: Bahlenangabe, daß pro Kopf 5 Liter auf Württemberg kommen, Freiherr v. Hodenberg ( Welfe): Er sei kritisch gegenüber den richtig; fie beziehe fich aber nicht auf hundertprozentigen Epiritus Böllen auf Brotgetreide, verhalte fich ablehnend gegen Futterzölle, wie sonst im Reiche, sondern nur auf vierzigprozentigen für fei aber für höhere Fleischzölle. Obwohl er die von der Württemberg.( Große Heiterkeit.) v. Kardorff habe diesen Unterschied über- Kompromißmehrheit beantragten Säße für zu hoch halte, wollte er sehen. Bei gleichartiger Reduktion des Alkoholverbrauches auf 100 Proz. doch dafür stimmen. Gehalt entfalle in Württemberg nur ein Quantum von noch nicht ganz 2 Liter auf den Kopf der Bevölkerung pro Jahr.
Die Beratungen werden hierauf fortgesetzt bei Position 103 ( Schafe).
Hierzu beantragen die Abgg. Gamp, Herold( Kompromißantrag) einen golfag von 18 Mark für 1 Doppelcentner und Mindest zo11( 20 Broz.). Müller- Sagan( frf. Bp.) beantragt einen Zolljag von 1 Mark für 1 Stück.
Antrick( Soc.): Die Grenzsperre ist ein Mittel, die Preise in die Höhe zu schrauben. Obwohl die jetzigen Schweinepreise von allen Seiten als unhaltbar bezeichnet werden, will man doch diese ungefund hohen Preise durch den Zoll tonservieren.
Durch die beschlossenen Preissteigerungen werden die Arbeiter schon so belastet, daß ein Rückgang ihrer Lebenshaltung eintritt. Eine künstliche Erhaltung dieser hohen Preise wird die Arbeiter zu weiterer Einschränkung im Fleischgenuß zwingen.
Wenn man immer davon spricht, man müsse den Bauern eine Existenz sichern, dann haben doch die Arbeiter zuerst einen Anspruch auf Sicherung eines Eristenzminimums.
Die Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit. Stadthagen ( Soc.): Bei Schafen überwiegt die Ausfuhr die Einfuhr. Der Grund, der für die Zollerhöhung der anderen Vich- Heim( C.) tritt lebhaft für den Antrag Gamp ein. Graf arten angeführt ist, fällt hier fort. Die Ausfuhr ist zurückgegangen, Bosadowsty habe für die Kompromißanträge immer nur Abg. Molkenbuhr( Soc.) Die Bestimmung der Kommission aber auch die Schafzucht geht zurück. Es werden jedoch noch immer das Wort brig: Unannehmbar. Die Regierung rechne unter 1 und 2a bedeutet direkt eine Verschlechterung für die Seeleute. mehr Schafe gezüchtet, als der deutsche Markt aufnimmt. Bei der wohl damit, daß die Mehrheit bis zur zweiten Lesung mürbe würde. Früher hatten sie fast allgemein Anspruch auf eine 6monatliche Für Schafzucht sei hauptsächlich der Großgrundbefiz beteiligt. Die Nun, seine bayrischen Kollegen und er würden nicht mürbe werden. forge, während hier die Heilbehandlung nur 3 Monate dauern soll, Schafzucht nehme dort ab, wo man von der extensiven zur intensiven Weshalb hier noch weiter fortgewurstelt werde, sei nicht einzusehen. wenn der Schiffsmann die Reise nicht antritt oder das Schiff in Wirtschaft übergehe. Will man die Schafzucht künstlich heben, so Die gauze Arbeit sei nuklos, denn auch in der zweiten Lefung einem europäischen Hafen vertaffen muß. Dabei würden sich die beißt das nights, andres, als ein Buriidorängen der intensiven werde die Regierung für ihre Vorlage teine Majoritat bekommen. Ausgaben für die Reeder bei Verlängerung der Frist auf 6 Monate Wirtschaft. Unter Ablehnung aller Anträge wird hierauf der Kompromißum nur 8 Proz. steigern, also um einen ganz minimalen Betrag, antrag Gamp angenommen. während für die betreffenden Seeleute die Ausdehnung der HeilSchluß 2 Uhr. behandlung auf ein halbes Jahr von größter Bedeutung sein famn. ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.)
Nächste Sigung Mittwoch 9 Uhr.
nadoester Eingegangene Druckschriften.
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Graf Schwerin- Löwitz( f.): Die Großhandelspreise für Fleisch sind in Berlin niedriger wie in London . Dadurch ist bewiesen, daß die Zölle nicht eine Steigerung des Preises nach sich ziehen. Freilich ist das eingeführte ge Abg. Kirsch( C.) hat den von ihm vorhin für annehmbar er- frorene Fleisch billiger. An einer Tabelle weist Redner nach, daß flärten Absay aus dem Antrag Albrecht als besonderes wohl die Großhandelspreise für Fleisch den Viehpreisen folgen, da- Von der Neuen Zeit( Stuttgart , Diet' Berlag) ist soeben das Amendement zur Kommissionsfaffung eingebracht. gegen die Detailpreise gleich bleiben. 28. Heft des 20. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben Abg. Herzfeld( Soc.) beantragt, daß die Zustimmung des See- Stadthagen: Mit dem hier vorgeschlagenen Zoll wird die wir hervor: Posadowskys Osterfahrt. Krisentheorien. Von Karl Kautsky . Der achte Parteitag der mannes zu feiner Ueberführung in eine deutsche Krankenanstalt außer Landwirtschaft geschädigt. Diese Schädigung wird durch die Förde- 1. Einleitendes. 2. Die fallende Profitrate. Von J. J. de Noode. Eine Enquete durch das Seemanns- Amt auch durch den behandelnden Arzt rung der extensiven Wirtschaft herbeigeführt. Graf Schwerin hat holländischen Socialdemokratie. ersetzt werden kann. nur über die Fleischpreise im allgemeinen gesprochen und hat die über die Lage der deutschen Buchbinder und verwandten Berufsgenossen. Bon Robert Albert. Ein Ausbau des Accordlohnsystems. Von Adolf Unterstaatssekretär Rothe: Die Vorlage enthält doch wesent- Schafzucht gar nicht berührt. Man wird keinen Kleinbauern finden Braun. Splitter. Die Vor Feuilleton : Briefe von Karl Mary au Dr. L. Kugel liche Verbesserungen für die Seeleute gegenüber dem bisherigen können, der ernsthaft glaubt, daß er vom Schafzoll Nutzen habe. Zustand, so sollen z. B. jetzt im Falle der Ueberweisung in eine Schrader( frs. Wg.): Es ist eigentümlich, daß kein MitLitterarisches. Von der Hütte( Dresden , Verlag H. Walfisch) ist so: Krankenanstalt die Angehörigen ein Viertel der Heuer ausbezahlt glied der Regierung die Vorlage zu verteidigen sucht. Es eben das 2. Heft erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: erhalten, während sie jetzt nichts erhalten. Eine Lücke zwischen scheint so, als habe die Regierung sich bereits in ihr Schicksal gefügt Der Sieg des Schwachen. Erzählung von Melchior Meyr. ( Fortsetzung.) Der Heideknabe. Gedicht von Hebbel . Strantenunterstügung und Unfallfürsorge besteht für die Seeleute und laffe die Mehrheit beschließen, was sie wolle. Der Lehrling im Wandel der nicht. Dazu kommt, daß der Seemann für seine Krankenpflege Die Kaulquappen. Märchen von Staatssekretär Graf Posadowsky: Die Regierung hat ihren Zeiten. Von Adolf Braun. ( Schluß.) Ewald. Das neue Evangelium. Bon Julian Borchardt . Der Boden, nichts zahlt, der Reeder zahlt die ganzen Kosten. Aus diesen Er- Standpunkt bereits largelegt und es ist nicht ihre Aufgabe, um Wilhelm Busch . wägungen herans bitte ich Sie, die Anträge Albrecht abzulehnen Details zu streiten. Die Regierung hat dort höhere Zölle beantragt, auf dem du stehst. Bon Curt Grottewig.( Fortsetzung.) Trofast. Novelette von Alexander B. Kielland. und empfehle die Anträge Kirsch, soweit sie über die Kommissions- wo nationale Interessen zu schützen sind oder handelspolitische Gründe Märchen. Gedicht von Ch. F. D. Schubart. Politit. fassung hinaus die Reeder belasten. es geboten erscheinen lassen. Beides liegt hier nicht vor. Kunstbeilage: Abend. Nach einer Lithographie von Otto Fischer. Geheimrat v. Jonquières bittet im Antrag Kirsch die Worte Hierauf wird ein Schlußantrag angenommen. In der AbVom Süddeutschen Postillon" ist soeben die Nr. 8 zur Ausgabe „ ärztlich angeordneten" zu streichen, da viele Schiffe keinen besonderen ſtimmung wird der Antrag Gamp angenommen unter Ablehnung gelangt und durch alle Kolporteure und Buchhändler zum Preise von 10 Pf. Arzt mit sich führen, und besonders im Falle von Geschlechts- laller andren Anträge. zu beziehen.
mann.( Fortseßung.)
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Notizen.