Neubau des Waisenhauses erzählt habe, er habe, als er von der Schmiede in den Krümper- 1 größter Schufterei zu erlangen. Eine Blätterin war pro Woche auf auf den Grundstücken Alte Jakobstr. 33/35 hat der Ausschuß unter stall ging, an der Bandenthür zwei Laute mit steifen Mützen stehen 6 Mark gekommen und die jungen 14-15jährigen Mädchen betämen der Bedingung zu genehmigen vorgeschlagen, daß nur fehen. einen Gehalt von 15-20 m. pro Monat. Herr Weiß verließ darauf die Unterkunfts- und diejenigen Räume, deren Bei der vorgenommenen Ortsbesichtigung erklärte die geugin die Versammlung, welche die Diskussion noch rege weiter führte. schnelle Erleuchtung im Nachtbetriebe oder bei etwaiger Frau Eckert, sie habe eines Connabends einen Schuß gehört und Der Verein der Arbeiter und Arbeiterinnen der WäscheFeuersgefahr notwendig ist, elektrisch beleuchtet, alle Leute aus dem Kasernenthor laufen sehen. Zwei Civilpersonen, die andern Nänne dagegen mit Gasglühlichtbeleuchtung versehen werden. Heute Abend bei hellem Mondenschein aus dem Kasernenthor in die Grenadierstr. 33, ab. In derselben sprach Walded Manasse und Krawattenbranche hielt seine Versammlung bei Schulz, Die Vorlage hatte durchweg elektrische Beleuchtung vorgesehen. Lazarettstraße liefen, konnte die Zengin aber von der Stelle, wo sie da- über:„ Der 1. Mai und seine Bedeutung". Von einer Die Vorlage wird nach dem Ausschußantrage angenommen. mals gestanden haben will, nicht sehen. Der Gerichtshof begab sich dann in Diskussion wurde abgesehen, da dieselbe die Wirkung Ueber die Anträge Rosenow und Augustin betreffend die Reitbahn. Stopek mußte sich im Krümperstall an der Stelle, wo er des Vortrags nur abschwächen konnte. Sodann verlas die Gewährung von Beihilfen an die durch den Wolken- gestanden hatte, als geschossen wurde, aufstellen und zwei Unter- der Kassierer den Vierteljahresbericht, welcher eine Einnahme von bruch vom 14. d. M. geschädigten, in wirtschaftlicher Notlage und offiziere hinter der Bandenthür. Wachtmeister Schulz schoß in der 2154,66 und eine Ausgabe von 1061,36 aufivies. Es blieb mithin Dürftigkeit befindlichen Einwohner sollte in heutiger Versammlung Reitbahn, die Unteroffiziere liefen hinaus, Skopek kam aus dem ein Ueberschuß von 1093,30 M. Ueber die Frage: Wie feiern wir Bericht erstattet werden. Der Gegenstand scheidet aber aus, da noch Krümperstall, konnte aber die Unteroffiziere nicht mehr sehen. den ersten Mai? entspann sich eine längere Diskussion, an welcher fein Berichterstatter gewählt ist. Sodann mußte sich Hickel hinter die Bandenthür stellen und sich sich Trints. Frau Han old, Eue, ziempte und Stanofsty Die Universitätsstraße soll zwischen Georgen- und einen dunkelbraunen Schnurrbart auſtecken. Baranowski bezeichnete beteiligten. Es wurde beschlossen, teine eigne Versammlung abDorotheenstraße auf der Westseite verbreitert werden. Zur diesen als schwarz. Es fanden dann noch eingehende Bernehmungen Erwerbung des erforderlichen Straßenlandes sollen bis zu 720000 m. auf dem Korridor der Kaserne der vierten Schivadron statt. Morgen zuhalten, sondern sich an der Versammlung der Bekleidungsindustrie zu beteiligen. Unter Verschiedenem wurde der Antrag Stanofsky: aufgewendet werden und zwar zum Ankauf der Grundstücke Ecke vormittag 9 Uhr wird die Verhandlung fortgesetzt. jedes arbeitende Mitglied zahlt einen freiwilligen Beitrag von Universitätsstr. 3b und 5. Die Besizerin von Universitätsstr. 4 tritt das 25 Pf., angenommen. erforderliche Straßenland unentgeltlich ab und übernimmt die benachbarten Restgrundstücke.
Während Stadtv. Wallach die Forderung von 720 000 m. viel zu hoch findet, empfiehlt Stadtv. Raft( A. 2.) im Gegensatz zu seinem Fraktionsgenossen die Annahme des Magistratsantrages. Derselbe wird angenommen.
Auf dem Gelände des städtischen Rieselgutes in Buch soll eine Verpflegungsanstalt für Hospitaliten und leichte Sieche beiderlei Geschlechts mit 1500 Personen Aufnahmefähigkeit errichtet werden. Zunächst soll jedoch nur der Ausbau von Räumen für 500 Pfleglinge erfolgen.
Die Vorlage wird nach kurzer Beratung angenommen. Schluß gegen 9 Uhr.
Der Krosigk- Prozeß.
Gewerkschaftliches.
Unternehmertum und Maifeier.
Bruderblatt ist folgendes Schriftstück auf den Redaktionstisch geUnfrem Königsberger Maifeier, Berlin , den 2. April 1902.
flattert:
Vertraulich. J.-Nr.
Betrifft Maifeier!
Die Droschkenkutscher vollzogen in öffentlicher Versammlung in den Apollo- Sälen die Neuwahl der Agitationsfommission. Den hat dieselbe neun Sigungen abgehalten, welche hauptsächlich der Bericht der abtretenden Kommission erstattete Beder. Nach diesem Besprechung der Regelung des Klebesystems zum Streiffonde, der der den Stellungnahme zu Streits der Glas arbeiter, Schuhmacher und Tabatarbeiter, Arbeitslosen zählung, der geplanten Lohnreducierung der Fuhrherren und andren wichtigen Angelegenheiten gewidmet waren. In die neue Agitationskommission wurden Becker, O. Miller, Helm, Franke, Bahrsch, Freund, Kant, A. Schulze, Stöhlert, Pawelski. Selle, Kascher und Bau= mann, zu Revisoren Westphal, Ulrich und Feurig gewählt. Der von Becker sodann gestellte Antrag:„ Die VerVerein der Berliner Droschkentutscher überwiesen wird. Jedoch muß der Streitfonds getrennt vom Vermögen des Vereins verwaltet werden und dürfen Gelder aus dem Streiffonds nur zur Agitation und zur Streifunterstügung verwendet werden", wurde widerspruchslos angenommen. Der Antrag auf Ermäßigung des wöchentlichen Beitrags zum Streitfonds wurde dagegen abgelehnt und der bisherige Satz von 10 Pf. pro Woche beibehalten. Nachdem im weiteren die Aufgaben der Hofvertrauensmänner zur Erörterung gelangt
An den Verband der Metallindustriellen für Ost und Westpreußen . Infolge des Beschlusses in der Ausschußsizung vom 25. September 1899 haben wir die Verpflichtung übernommen, Sie zu bitten, den Mitgliedern Jhres Verbandes rechtzeitig die Benach richtigung zukommen zu lassen, daß die Feier des 1. Mai in unfren fammlung wolle beschließen, daß der Bestand des Streiffonds dent Betrieben nicht geduldet wird, und daß die Feiernden als Streifende zu betrachten sind. Demgemäß wollen Sie Vorstehendes Ihren Mitgliedern mitteilen, damit in sämtlichen Betrieben ein einheitliches Vorgehen ermöglicht wird. Hochachtungsvoll
Gumbinnen , 24. April. Heute wurde zunächst in sehr eingehender Weise der Kommandeur des 11. Dragoner - Regiments Oberst v. Winterfeld vernommen. Derselbe befundet, Marten sei im Dienst ganz tüchtig, aber bei der geringsten Kleinigkeit sehr aufgeregt gewesen, so daß er mit den Augen rollte. Dies sei auch geschehen, als er, Zeuge, etwa zwei Stunden vor dem Morde Marten, weil er sein Remontepferd nicht reiten konnte, vom Pferde heruntersteigen ließ und einem andern Unteroffizier befahl, das Pferd vor- teilt uns ja das Schriftstück nichts Neues mit; daß die Herren waren, stellte Köhler den Antrag, den 1. Mai im ausgedehntesten Maße Ueber die Bestrebungen des Verbandes der Metallindustriellen zureiten. Er habe deshalb Marten getadelt, zumal dieser sein schlechtes Reiten selbst verschuldet habe. Da sagte Nitt- Kühnemänner die Maifeier nicht mögen, wissen wir. Daß die durch Arbeitsruhe zu feiern, Maimarken drucken zu lassen und meister von Krosigt:„ Lassen Sie doch, Herr Oberst, der Mann Herren aber nun genötigt find, ihre Kollegen in Ost- und We st- dieselben nach Kräften umzusetzen, um dem Agitationsfonds neue gerät immer sofort in große Aufregung, preußen mobil zu machen, beweist, daß die Maifeier- Idee Mittel zuzuführen. Die Versammlung beschloß, den 1. Mai in größt getadelt wird." Er, Zeuge, habe gehört, daß Marten auch am trotz der krampfhaften Bekämpfung durch die Herren Metall- möglicher Weise durch Arbeitsruhe zu feiern sowie Maimarken drucken Sonnabend vor dem Morde sehr aufgeregt war auf die Arbeiterbewegung bis jetzt immer zu den rückständigsten welche am 1. Mai nicht in der Lage sein sollten, die Arbeit ruhen industriellen Fortschritte auch in Gegenden gemacht hat, die in Bezug zu lassen und in Umsatz zu bringen. Diejenigen Droschtenkutscher, und mit den Augen rollte, weil der Rittmeister einem jungen Dragoner befahl, das Pferd, welches Marten nicht reiten konnte, gezählt wurden. zu lassen, wurden verpflichtet, einen Teil ihres Tagesverdienstes an ihm eine Stunde lang vorzureiten. den Streiffonds abzuführen. Er, Zenge, müsse allerdings sagen, daß dies nicht ganz forrett war. Der 44 Holzarbeiter der Firma J. u. H. Gehlsen in Glückstadt Rittmeister hätte einen Unteroffizier tommandieren müssen, find wegen drohender Lohnabzüge in einen Abwehrstreik getreten. Martens Pferd vorzureiten, nicht aber einen von der
wenn er einmal
Fortgang. In Reichenbach traten am Dienstag 75 Weber und Die Weberbewegung im sächsischen Vogtlande nimmt ihren Weberinnen bei der Firma J. Bentler in den Streit, nachdem im Laufe des Tages eine Kommission von 6 Webern und 3 Weberinnen zweimal ergebnislos bei den beiden Chefs vorstellig geworden war.
Die Textilarbeiter bei den Firmen Heinrich und Gustav Schönfeld in Crimmitsch an find ausgesperrt. Die Firmen fuchen Arbeitswillige, deswegen bitten die Ausgesperrten die Textilarbeiter aller Orten, ihnen die Solidarität zu wahren.
Der Streik der Arbeiter in der Schuhfabrik von Lüder u. Co., wurzen in Sachsen , dauert unverändert fort. Zuzug ist streng fernzuhalten.
Ausland.
Mannschaft. Der Rittmeister habe gegen die Familie Marten überhaupt eine gewiffe Abneigung gehabt, da er, wie er ihm erzählte, mit dem Wachtmeister Marten wegen der großen Verlotterung der Schwadron heftige Auftritte hatte, so daß letzterer sich schließlich zur 8. Estadron habe versehen lassen. Der Rittmeister habe auch den entfernten Verdacht gehabt, daß das mehrmalige Schießen auf seine Wohnung in Stallupönen von der Familie Marten ausgegangen sei. Obwohl der Rittmeister mit Marten dienstlich sehr zufrieden gewesen sei, habe er einmal gefagt, Marten sei ihm unheimlich, so daß er ihn möglichst weit weg wünsche. Dies sei wohl die Ursache gewesen, daß Marten nach Berlin auf die Telegraphenschule geschickt worden sei. Gleich nach dem Morde sei genau festgestellt worden, wer Dienst gehabt und wer dienstfrei gewesen sei. Einen bestimmten Verdacht gegen irgend jemand könne er nicht äußern. Die von der Kaserne der vierten die Steffelschmiede und Hüttenbau- Arbeiter infolge von Lohndifferenzen In der Nicholsonfchen Maschinenfabrik zu Budapest find Eskadron nach der Reitbahn führenden Fußspuren im Schnee feien in den Streit getreten. Falls bis Sonnabend feine Einigung erzielt infolge von Than oder Regen verwischt gewesen. Angeklagter wird, beabsichtigen sämtliche Arbeiter der Fabrik, sich den Streit anMarten bemerkt, er sei als Knabe von einem Baume gefallen und leide seit dieser Zeit an Nervenzuckungen. zuschließen. Er frage den Obersten, wenn ihm dies bekannt gewesen Die Weberaussperrung in Enschede dauert unverändert wäre, ob er alsdann diefelbe Auffassung von dem Augenrollen fort. Die Unternehmer suchen in verschiedenen Blättern unter haben würde. Oberst v. Winterfeld bemerkt:„ Wenn mir das be- rosigster Schilderung der Arbeitsverhältnisse nach geübten und unfannt gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht eine andre Auffassung geübten Arbeitskräften. Einen auch nur einigermaßen ausreichenden gehabt, es steht aber fest, daß Marten bei jeder Kleinigkeit in große Ersatz haben sie jedoch nicht gefunden. Die ca. 2500 Ausgesperrten Aufregung geriet." Gefreiter Stumbries bekundet, als er am find einig und entschlossen, nicht einzeln, sondern nur auf Grund Sonnabend vor dem Morde auf Befehl des Nittmeisters dem Marten eines gegenseitigen lebereinkommens die Arbeit wieder aufzunehmen. das Pferd vorreiten mußte, sei dieser sehr ärgerlich gewesen. Am felben Tage habe Marten zu ihm gesagt, er werde heute Allgemeine Bauarbeiter- Aussperrung in Südschweden. abend das Pferd noch reiten, der Hund müſſe heute noch farbe 21. April beschlossen, an allen ihrem Kreise angehörenden Orten ihre Der südliche Kreis von„ Schwedens Baumeister- Vereinigung" hat am bekennen. Kriegsgerichtsrat Lüdede und Militär- Arbeiter auszusperren. Die Aussperrung, die ihre Ursache in dem stimmend, Baranowski habe ihnen einen sehr glaub- vorliegenden Differenzen nicht beigelegt find, Mitte Mai in straft würdigen Eindruck gemacht; das mit diesem aufgenommene Protokoll sei ohne Mitwirkung des Rittmeisters Ewers zu stande gekommen. Rittmeister Ewers bemerkt, er wolle die Behauptung nicht aufrecht erhalten, daß er speciell bei dem Brotokoll mitgewirkt habe; jedenfalls habe er dem Kriegsgerichtsrat Lüdecke gesagt, Baranowski habe ihm anfänglich eine andere Erzählung gemacht. Kriegsgerichtsrat Lüdecke und Militärgerichtsschreiber Hoffmann bemerken, daß sie sich daran nicht erinnern fönnen. Auf Antrag des Ver teidigers Horn wird die Arbeiterfrau Eckert als Zeugin vernommen. Diese befundet, am Nachmittag des 21. Januar 1901 gegen 5 Uhr sei sie mit ihrem zehnjährigen Sohn die Dragonerstraße entlang gegangen, da habe sie plöglich einen starten Schuß gehört; in demselben Augenblick habe sie drei Civilpersonen aus der Kasernenpforte herauskommen sehen. Auf Antrag des Vorsitzenden, Oberstlieutenant Herhudt Rhoden, wird beschlossen, den zehnjährigen Sohn herbeizuholen und mit den Zeugen eine Orts besichtigung vorzunehmen. Der Verhandlungsleiter
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überein
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der
Die Bauunternehmer in Quedlinburg stellen denjenigen Maurern, welche infolge des Streits abreisen wollen, folgende Abgangs- Zeugnisse" aus: Arbeitgeber Verband des Maurer und 3immerergewerbes Kreise: Aschersleben , Quedlinburg , Halberstadt Stadt, Halberstadt Land, Oschersleben , Wernigerode , Blankenburg . Entlassungsschein. Der Maurer aus Quedlinburg hat vom 7. Februar 1902 bis zum 15. April 1902 vei dem Unterzeichneten in Arbeit gestanden, ist auf seinen Wunsch entlassen, um in den Maurerftreik einzutreten. War Mitglied der Maurer- Krankenfasse. Quedlinburg . den 15. April 1902.
Cementbaugeschäft u. Lager fämtl. Baumaterialen von Wilhelm Lehmann , Maurermeister, Quedlinburg a. H. teilt mit, der ausdiener Hinz habe der Polizei in Schöneberg Der Zweck einer solchen Handlungsweise ist flar: Die Unter erklärt, er wisse von gar nichts, sei zur Zeit des Mordes nicht in nehmer beabsichtigen damit, den Abreisenden Steine in den Weg zu Gumbinnen gewesen und habe seine Erzählungen in der Trunken- legen. Glücklicherweise wird der Zweck nicht erreicht. Von 110 in heit gemacht. Inzwischen meldet sich der Amtsbote Borg- den Ausstand getretenen Maureru haben bereits über 50 auswärts mann mit der Erklärung, der Händler Johann Holder in Schluß- Arbeit gefunden; auch sonst steht die Sache der Ausständigen günstig. tehmen, ein früherer Artillerist, habe vor vielen Zengen erflärt, Wegen der Entlassungsscheine wollen die Betroffenen gerichtlich gegen daß er den Rittmeister erschossen habe und Marten und Hickel voll die in Frage fommenden Arbeitgeber vorgehen. ständig unschuldig seien. Es wird beschlossen, Holder zu laden. Danach werden die Dragoner Bartuleit und Weber ver- weil die Unternehmer sich weigerten, mit ihnen wegen der Aufstellung In Bologna find 3000 Maurer in den Streit eingetreten, nommen, welche turz vor dem Morde Marten auf dem ersten eines Tarifs in Unterhandlung zu treten. Korridor in der Nähe des Karabiners getroffen haben, mit dem der tödliche Schuß abgegeben wurde. Gegen 24 Uhr wird die Verhandlung auf 51/2 Uhr nachmittags vertagt.
Versammlungen.
Er
Friedrichshagen . Unter dem Socialistengeset" lautete das Thema, über welches Reichstags- Abgeordneter Bernstein im hilderte den Mitgliedern in launiger und ernſter Weise die Thätighiesigen Arbeiter- Bildungsverein am 19. d. Mts. referierte. feit und die Gefahren während des Socialiſtengesetzes; wie dann 4000 erreicht hatte und er nach London an Engels berichten endlich nach großer Mühe der„ Socialdemokrat" eine Auflage von konnte, daß jetzt das Blatt ohne Unterstützung weiterbestehen könnte. Engels schrieb voller Freude, daß dies faum glaublich wäre und so etwas die Geschichte noch nicht kannte. Die Einschmuggelung der 4000 Exemplare in Käse und Kuchen erklärte er für Märchen; diese Anzahl repräsentierte schon eine große Stifte, die man mur in dunklen Nächten über die Grenze Forderungen keineswegs zurückgegangen ist, sondern weit eher gebracht. Er wies auch nach, daß die Partei in ihren revolutionärer wird. Unter anderm führte er auch die beiden letzten Reden von Johann Most an; die vorletzte behandelte das ArbeiterStempelung von Gold- und Silberlegierung, also Dinge, über die schutzgesetz( zehustündige Arbeitszeit) und die letzte Rede war über wir heute längst hinaus sind. Reicher Beifall lohnte den. Redner und widerlegte somit seine anfänglich gehegte Befürchtung, daß das Thema nicht mehr zeitgemäß wäre. Nachdem noch für die Genoffen in Belgien vorläufig 20 W. bewilligt worden, machte Sonnenburg auf die am 1. Mai stattfindende Versammlung bei erche( Rundteil) aufmerksam, in welcher Frau Ihrer referieren wird.
Lehte Nachrichten und Depelthen.
Frankfurt a. M., 24. April. ( W. T. B.) Der Frankfurter italienischen Anarchisten Morandi aus Vidigulfo( Bavia) wegen Beitung wird aus Bern gemeldet: Der Bundesrat hat den anarchistischer Propaganda aus der Schweiz ausgewiesen und fich, mit einem italienischen Auslandspasse versehen, im Kanton
über den Simplon nach Italien bringen lassen. Morandi hatte Wallis aufgehalten.
Brüssel , 24. April. ( B. H. ) Auf der Tagesordnung des am 4. Mai hier tagenden außerordentlichen Socialistenkongresses stehen die Beratungen über das allgemeine und gleiche Stimmrecht,
sowie über die am 25. Mai stattfindenden Wahlen.
Rom , 24. April. ( W. T. B. Senat. Bei Beratung der Interpellationen über die innere Politik des Kabinetts rechtfertigt der Minister des Junern Giolitti in längerer Rede das Verhalten der Regierung gegenüber der Arbeiterbewegung und vergleicht dabei die Vorgänge in Belgien und Rußland mit denen in Italien . Den Anarchisten gegenüber thue die Regierung voll ihre Pflicht, das bewiesen die getroffenen Maßnahmen. Was die Bewegung unter dem Bersonal der Eisenbahnen betreffe, so habe sich die Regierung das Ziel gesezt. Die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten und zugleich diesem Personal Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Streits in öffentlichen Betrieben könnten von keiner Regierung gutgeheißen werden. Wollte man, wie ein Redner gewünscht hatte, die Arbeiterliguen auflösen, so wäre dazu ein Gesetz nötig, und man müßte auch gegen die viel stärkeren und gefährlicheren flerikalen Vereinigungen vorgehen. Der Minister schloß seine mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede, indem er hervorhob, daß unter der Führung seiner populären und liberalen Monarchie das Land sich in wahrem Fortschritt befinde. London , 23. April. ( W. T. B.) Der Dampfer„ Deutschland " traf 7 Uhr abends in Plymouth ein und fuhr 8 1hr 35 Minutent nach Cherbourg weiter. Der Dampfer hatte vom 19. bis zum 22. westlicher Länge 35 Minuten brach unter 49° 04' nördlicher Breite und 16° 08 heftige Stürme durchzumachen. Am 22. nachmittags 2 Uhr ab und die Steuerung wurde vollständig unbrauchbar. Es war unmöglich, den Schaden auszubeffern, es wurde jedoch mit den Schiffsschrauben gesteuert und zwar so, daß während des letzten Teiles der Fahrt eine Geschwindigkeit von 18 Knoten beibehalten werden konnte. Lord Revelstoke, der sich als Passagier an Bord befand, sprach sich außerordentlich anerkennend aus über die meisterhafte Führung der Deutschland " während der Zeit, in der sie mit den Schrauben allein gesteuert wurde.
ein Teil des Steuerruders
In der Nachmittagssigung bekundet Unteroffizier Bast, er habe bei der 4. Schwadron, als dieselbe noch in Stallupönen lag, gedient. Eine Versammlung für die Arbeiter und Arbeiterinnen Rittmeister v. Krosigk habe ihn schlecht behandelt; er habe sich deshalb in der Palmen- und Markartbouquet- Fabrikation tagte am mehrfach beschwert. Wachtmeister Marten habe ihm anfänglich 15. d. M. in den Arminballen. Frau Paula Thiede sprach über geraten, feine Beschwerden zurückzuziehen, er habe aber Mißstände und Ausbeutung der Arbeiterschaft in Industrie für auf seinem Recht bestanden. Der frühere Dragoner- Unter- künstliche Blumen und legte dar, wie nötig die Organisation set, New York , 24. April. ( B. H. ) Die Stadt Dullas in offizier, jetzige Schutzmann Eisenberg aus Berlin , um diesen Uebelständen entgegentreten zu können. Von der Firma Tegas ist gestern durch eine Fenersbrunst zerstört worden. Zwei befundet auf Befragen, er sei Schieß- Interoffizier gewesen Rupp u. Hecht war mir ein Vertreter des Chefs, jedoch kein Arbeiter Personen kamen in den Flammen um, fünf wurden schwer verletzt. Rittmeister v. Krofigt habe ihm befohlen, dafür zu sorgen, daß und keine Arbeiterin erschienen; dieser, ein Herr Weiß, sagte, er Der Materialschaden wird auf eine Million Dollar geschätzt. Das während der Reitübungen in der Reitbahn stets Revolver mit Platz habe die Arbeiter noch eingeladen, mit ihm zu kommen, nun es Feuer war an verschiedenen Stellen der Stadi, wie man vermutet, patronen seien. Jeder Reitlehrer hatte Plazpatronen. Der Ritt- beweise die Abwesenheit der Leute, daß alles gut sei und niemand Grund durch Diebe angelegt worden, um so leichter Diebstähle ausführen meister wollte, daß viel geschossen wurde. Auf Befragen des zur Unzufriedenheit bei der Firma habe. Darauf erwiderten frühere Arzu fönnen. Verteidigers Rechtsanwalt Horn, ob es wahr sei, beiter und Arbeiterinnen von Rupp u. Hecht, daß dort durchaus nicht so Guatemala , 23. April. ( W. T. B.) Das Erdbeben, das vom daß, als General v. Alten am 25. Januar bei Hickel nach scharfen rosige Zustände seien, wohl aber sei es die Furcht vor Maßregelung, 18. abends bis 19. mittags auf der pacifischen Seite von Guatemala Batronen suchte, aber keine fand, er Eisenberg gefagt habe, es welche die Leute abhalte, zu kommen; die Erinnerung daran, daß herrschte, hat nicht nur bedeutenden Eigentumsverlust verursacht, sei ein Glück, daß bei ihm nicht Haussuchung gehalten sei. Eisen- fünf Arbeiter, welche namens der Kollegen im vorigen Jahr bei dem sondern auch an 200 Menschenopfer gefordert. Bisher find unter berg erwidert, er könne sich daran nicht erinnern. Eine Anzahl Chef wegen Lohnerhöhung vorstellig wurden, aufs Pflaster flogen, den Toten teine Deutschen ermittelt. Hauptsächlich hat Quezaltenango Dragoner erzählen, daß ihnen Stopek am Abend des Mordes sei es wohl, die sie vorsichtig mache. Anständiger Lohn sei nur bei gelitten, während die Hauptstadt ziemlich verschont geblieben ist. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glode in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.
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