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Wie arg das Unvesen ist, zeigt eine im März d. J. vom Nuhr­orter Landrat erlassene Bekanntmachung, in der es heißt:

mehrerer Schöffen, jedoch höchstens eines Drittels| Der Präsident teilte mit, daß die Regierung noch vor der Ver- So viel an uns liegt, werden wir es zu verhindern wissen, derselben, gegen Besoldung geschieht. Die Schöffen sind auf tagung des Reichstages die Brüsseler Buderkonvention sowie die daß jene anständige Presse" die Erkrankung Kauffmanns nicht nur 12 Jahre zu wählen. Die Novelle soll angeblich den un- daraus refultierende Herabsetzung der Zuckerstener verabschiedet ausbeutet, sondern sogar erfindet, um die freisinnige Wirtschaft haltbaren Zuständen in den großen Berliner   Vorortgemeinden vissen will. Bon konservativer Seite wird der Wunsch ausgesprochen, zu hehlen!- ein Ende machen. In Wirklichkeit wird sie diesen Zweck noch vor der Vertagung das Branntweinsteuergesetz zu erledigen. Nach Eingang des Kommissionsberichts über die Brantwein­kaum erreichen, denn es ist widersinnig, Landgemeinden, die stener sowie der Regierungsvorlage über 8nderkonvention und freigiebig den befiglofen Maffen ungeheuerliche Steuern in Gestalt Befigeude Steuerbiebe. Daß die befigenden Klassen, die so schon längst städtischen Charakter haben, durch künstliche Budersteuergesetz, foll der Seniorentonvent noch einmal zusammen indirefter Steuern aufbürden, eine heilige Scheu haben, selbst für Witttel in threm vorsündflutlichen Zustande zu erhalten. treten, um sich über die gefchäftliche Behandlung schlüffig zu machen. des Vaterlandes Größe und Herrlichkeit in die Tasche zu greifen, ist Eine wirkliche Abhilfe ist nur möglich, indem man Einmütig sprach sich der Seniorentonvent dafür aus, den Reichs eine durch die Miqueliche Steuerstatistit immer aufs neue erhärtete diesen Gemeinden die Erwerbung des Stadtrechts tag lieber bis wenige Tage vor Pfingsten tagen zu laffen, als nach Thatsache. Die besigenden Patrioten machen aus der Steuer­erleichtert. Das bezweckte ein freisinniger Antrag, wonach Pfingsten noch einmal zu einer kurzen Session zusammenzukommen. defraudation geradezu ein Gewerbe. Landgemeinden, die mit Ausschluß der Militärpersonen als Termin der Vertagung ist der 16. Mai in Aussicht genommen. 10 000 Einwohner haben, befugt sein sollen, die Städte- Bolltarif- Kommission. Die 50. Sigung der Bolltarif- Rom Ordnung anzunehmen. Das Resultat der Debatte war die mission begann am Dienstag mit einer Geschäftsordnungs- Debatte Ablehnung des freisinnigen Antrages, in welchem die Kon- im Anschluß an die Tags zubor vom Abg. Bach em im Plenum servativen einen Eingriff in die Rechte der Krone erblicken, socialdemokratisches Mitglied der Bolltarif- Kommission habe in unter Berufung auf den Abg. Spahn aufgestellte Behauptung, ein und die unveränderte Annahme der Vorlage. diefer erklärt: wir stimmen dem Entschädigungsgedanken zu." Der Gefeßentwurf betr. Abänderung des Handels- Bereits im Blenum wurde dieser Behauptung lebhaft wider fammer Gesetzes, in dessen Beratung das Haus so- sprochen. Das Ergebnis dieser Geschäftsordnungs- Debatte dann eintrat, will der Berliner   Handelskammer eine Reihe war, daß niemand in der Kommission in der von öffentlich rechtlichen Befugnissen, unter andern die war, die Behauptung Bachems zu befräftigen und daß that Aufsicht über die Börse, übertragen. Die Debatte ächlich eine solche Aeußerung von keinem social­war insofern interessant, als die Konservativen durch den demokratischen Abgeordneten gethan ist. Abg. Felisch sich als Gegner des plutokatischen Dreiflassen- treten auf die Accordlohnung ist. Die socialdemokratischen Ab­Der ganze Vorfall zeigt, wie peinlich dem Centrium fein Ein Wahlsystems bekannten, allerdings nur für die Handels- geordneten sind sich darüber vollkommen einig und von Anfang an kammer, wo die kleinen Gewerbetreibenden durch diesen Wahl einig gewesen, daß die Diätenvorlage abzulehnen ist. Einverstanden modus unvertreten sind. Mit Recht rief ihnen Abg. Richter sind sie mit einer Diätenvorlage für alle Abgeordneten und alle ( frf. Vp.) zu, warum sie dann an dem Dreiflassen- Wahlsystem Beiten. für den Landtag so zähe festhalten. Diese Erwiderung war gewiß treffend, Herr Richter vergißt nur, daß seine Freunde, so lange fie die Macht hatten, teinen Finger zur Abschaffung des elenden Dreiklassen- Wahlsystems rührten und daß sie auch heute noch für das allgemeine Wahlrecht zu der Stadt verordnetenversammlung nur eine platonische Liebe haben. In ihrem Programm bekennen sie sich freilich dazu, aber in der Praxis haben sie bisher keinen erstgemeinten Schritt zur Verwirklichung dieser Programmforderung unternommen. Der Berliner   Kommunalfreifinn und das preußische Junkertum sind in dieser Beziehung treue Waffengefährten.

Auch diese Vorlage wurde unverändert angenommen, ebenso eine Reihe kleinerer Gesetzentwürfe.

Mittwoch fällt die Sigung aus. Am Donnerstag wird der Antrag Graf Douglas( ft.) betr. die Bekämpfung des unmäßigen Altoholgenusses beraten.

Schiffahrtskartell und Weltpolitik.

London  , 26 April.

Das Ereignis dieſer Woche ist die internationale Bertruftung der nordatlantischen Schiffahrt. Vom wirtschaftlichen Standpunkte läßt sich über dieses Unternehmen faum etwas Neues sagen. Hervor­zuheben ist nur daß das Kartell ohne Zweifel eine bedeutende Ein­schränkung im Bau von Handelsschiffen zur unmittelbaren Folge

haben wird. Es wird also die Krise verschärfen.

Bei eingehender Prüfung der diesjährigen Steuererklärungen hat sich herausgestellt, daß in ungewöhnlich vielen Fällen die Steuerzahler wissentlich unvollständige und unrichtige Au­gaben über ihr Einkommen gemacht haben, und daß diese unwahren Angaben häufig sich schon auf eine ganze Reihe von Borjahren erstrecken. Es handelt sich dabei um Steuerzahler aus fast allen Gesellschaftsklassen, vornehmlich um Cenfiten mit ziffernmäßig nachweisbarer Höhe des Gehalts, der Tantieme und des sonstigen Einkommens. Es ist infolgedessen bereits in vielen Fällen die Untersuchung wegen Vergehens gegen§ 66 des E.-G. vom 24. Juni 1891 eingeleitet worden. Bei einer noch größeren Zahl find die Ermittelungen im Gange und die Ers öffnung der Untersuchung steht bevor. Die eingeleiteten und noch einzuleitenden Untersuchungen werden aufs nachdrücklichste, inter Inanspruchnahme der ordentlichen Gerichte, durchgeführt werden. Da die Steuererklärungen nur von Personen abgegeben werden, die mehr als ein Jahreseinkommen von 3000 m. haben, befinden In der eigentlichen Arbeit der Kommiffion wurden die Vorschläge fich Proletarier unter den fast allen Gesellschaftsklassen" nicht. Es der Regierungsvorlage bei Bier, Hefe und Abgängen von der Be ist also ausschließlich die Gesellschaft von Bildung und Besiz", die arbeitung landwirtschaftlicher Erzeugniffe( leie, Rückstände von der den Staat um die paar Pfennige beträgt, die die Wohlhabenden zu Stärke und Rübenzuder- Fabrikation) durchweg mit einer fleinen entrichten haben; namentlich scheinen es die höheren, tantiemes Besteuerung bei getrockneten Zuckerrüben angenommen. Der Zoll gefegueten Induſtriebeamten zu sein, deren Steuerscheu einen geradezu auf gewöhnliche Bad ware wurde von 12 auf 16 M. erhöht. friminellen Charakter angenommen hat. Besonders interessant war der Versuch der Herren Wangenheim, Die Kölnische Zeitung  " ist über den indiskreten Land­Schwerin und Genoffen, die Futtermittel zu erhöhen. Der rat böchlichst empört. Der rat böchlichst empört. Es scheint beinahe so, als ob sie, wenn der Entwurf des Reichsamtes des Junern hatte Stleie und Rückstände mit Landrat nicht sofort gerüffelt würde, wieder einmal beabsichtigt, einem Zoll von 1 M. belegt wissen wollen. Der Bundesrat hatte wegen der Steuerdeklarationen ihre monarchische Gesinnung zu" revi­auf Drängen der kleinen Landwirte gollfreiheit be schloffen. Die Herren v. Schwerin   u. Gen. wollten nicht ein­nach der Richtung der Verteuerung ihrer Nahrung menschlich" be sehen, daß man doch, wie Molkenbuhr treffend sagte, die Tiere nicht handeln, sondern in ihrem und ihrer Besizer Interesse die Futter­mittel frei laffen müsse. Dieser Darlegung stimmten auch die Centrumsagrarier bei.

Bei der Beratung über die Erleichterungen für den Grenzverkehr wurde die Debatte auf Mittwoch vertagt.

Zum Fall Kauffmann.

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dieren".-

Freifinnige Socialpolitik. Dem Freifinn ist seiner Natur hat er wohl einige Stonzessionen gemacht, aber im Grunde seines und seinem Irivrung nach jede Socialpolitit verhaßt. Der Wahlnot erzens wünscht er das freie Spiel der Sträfte des Kapitalismus, ungestört durch Eingriffe" des Staates.

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Dabei hat der Freisium die nette Gewohnheit, socialpolitische Forderungen größeren Stils nur dazu erheben, wo er ficher ist, daß sie teine Aussicht auf Annahme haben. Darum geberden sich die Freisinnigen im preußischen Abgeordneten haufe, wo sie nichts zu sagen haben, äußerst vorgeschritten", während fie da, wo sie die Macht hätten, socialpolitische Reformen durch­zulegen, starr jeden Fortschritt verhinden. Die freifinnig ver­walteten Kommunen, wie Berlin  , find wahre Muster­anstalten socialpolitischer Rückständigkeit und Engherzigkeit. In der Kommune find die Freistunigen ja auch für ein Wahlrecht, das noch schlechter ist, als das Dreitlassensystem: für die

Ceniuswahl.

in Königsberg   in einem bemerkenswerten Falle gezeigt, auf Die socialpolitische Zweiseelennatur des Freisinns hat sich auch den unser dortiges Partei- Organ aufmerksam macht.

Die liberale Presse beträgt sich in der Angelegenheit Kauffmanns ungefähr wie die französische nationalistische Prefie, als es galt, Dreyfus unschädlich zu machen. Es sind die gleichen Lügen, Fälschungen, Verwirrungen, mit denen die Schuldigen ihre Sache zu retten suchen. Wir wollen dabei gern annehmen, daß das eine oder andre Blatt von der freisinnigen Stadtclique blog dupiert ist und sich für Zwecke, die sie selbst nicht will, mißbrauchen läßt. Die Mehrheit Dagegen dürften seine politischen Folgen von erheblicher Be- aber treibt das Spiel wissentlich und ihr ist kein Mittel zu unsauber deutung sein, und zwar für diejenigen Staaten, die auf einen Krieg oder zu roh, um die kommunalfreifinnige Intrigue zu fördern und mit England spekulieren. Soweit die Einzelheiten des Kartell- die Aufdeckung der Nichtswürdigkeiten zu hindern. Der kommunal Im preußischen Abgeordnetenhause ist mit be­vertrags bekannt sind, werden die deutschen Schiffe ihre vater- freifinnige Generalstab verfügt über eine sehr gefällige Presse. sonderer Entschiedenheit der Freifinnige Krieger für die Rechte ländische Flagge behalten; ebenso die französischen   Schiffe, wenn sie Deshalb sind wir genötigt, die Fälschungen und Verdunkelungen der Eisenbahner eingetreten. Ungefähr zur selben Zeit, wie dem Kartelle beitreten. Mit den englischen Schiffen dürfte das anders festzustellen, so sehr es uns an sich widerstrebt, so lange Stauffmann Herr Krieger diese Reden schwang traten die Königsberger sein. Nach etwa drei oder vier Jahren sollen sie die englische Flagge nicht völlig genesen ist, die traurige Angelegenheit zu erörtern. Straßenbahner an die Stadtverwaltung mit etlichen herunterholen und die amerikanische annehmen. Diese Wartezeit ist nötig, da erstens einige englische Linien noch bis zum Jahre 1906 von der Regierung Subventionen erhalten; zweitens muß das amerikanische   Gesetz, das nur den im Julande gebauten Schiffen den Schutz der Flagge gewährt, dahin umgeändert werden, daß auch den von Amerikanern im Auslande erworbenen Schiffen dieser Schuß zu

teil wird.

Besonders brutal und gemein verfahren jene Blätter, die fich den Anschein geben, als wüßten fie ganz genau, daß Kauffmann schwer nervenleidend" sei und aus diesem Zustand heraus seine jezigen Erklärungen abgegeben habe; nur Diskretion und die menschen­freundliche Rücksichtnahme auf den Kranken, so versichern sie mit frommem Augenaufschlag, hindern sie, die Wahrheit zu enthüllen. Ein elenderer Kuiff ist nicht denkbar als dieses Verschanzen hinter das Diese Nachricht hat selbstredend in England eine ziemlich starke angebliche ärztliche Amtsgeheimnis. Dieses dunkle schonende" Sensation hervorgerufen. In den legten zwei Sigungen des englischen Geraune ist ja viel rücksichtsloser gegen den Kranken, als wenn man Parlaments wurde die Regierung darüber sowohl von konservativen offen ausspräche, was man weiß. Aber diese ganze geheimnisvoll wie liberalen Abgeordneten interpelliert. Der Unterstaatssekretär der andeutende Zurückhaltung" ist nichts als ein gewissen Admiralität( Marineministerium) gab keine flare Antwort. Er meinte, loser Trid. Denn wir können auf Grund gerade ärzt die Regierung habe kein Recht, sich in private Transaktionen zu licher Versicherungen feststellen, daß Kauffmann niemals mischen. Sie könne nur bei subventionierten Linien mitsprechen. wirklich geistig krank gewesen ist, geschweige daß er es jetzt ist. Der Präsident des Board of Trade( Handelsministerium) erklärte, Damit ist das Geschreibsel der liberalen Presse abgethan, das wir britische Schiffe feien aus dem Register zu streichen, wenn sie an u. a. in der Morgenpost" finden: eine Handelsgesellschaft verkauft werden, die ihren Hauptsiz im Aus­lande habe.

Diese offiziellen Erklärungen sehen einer Bestätigung jener Nachricht sehr ähnlich. Die sensationelle, unwissende Presse diesseits und jenseits des atlantischen Oceans beutet dies in chauvinistischem Sinne aus. Sie sagt, das bekannte britische Nationallied: ,, Britannia rules the waves"( Britannien beherrscht die Wellen) müßte jegt heißen: Columbia rules the waves". Aber der Sinn dieses Kartells liegt viel tiefer.

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bescheidenen Wünschen heran; Herr Krieger ist der Direttor dieser Straßenbahn. Dennoch wurden die Forderungen der Straßen bahner von den freisinnigen Stadtherrichern glatt abgelehnt; man bekannte sich einmütig zu einer Auffassung, die ein national­liberaler Stadtverordneter in den Satz zusammenfaßte: Social­politik treiben wir hier nicht!"

Das ist in der That freisinnige Grundanschauung. In den Kommunen, wo sie herrschen, treiben sie feine Socialpolitik; wo sie aber drauf los fordern können, ohne Gefahr zu laufen, daß man foftet und hübsch aussieht.- ihnen folgt da werden sie furchtbar socialpolitisch, weil's sie nichts

Zur Anti- Polen- Vorlage. Nach der Münchner   Allg. 8tg." zugehenden Meldungen würde es sich um einen Entwurf Handeln, verlange, um das bäuerliche Ansiedelungswert in der in beträchtlicher Höhe, 100 Millionen Mark und darüber, größerem Stile als bisher vornehmen zu können. Der An­fie de lungsfonds für Posen und Westpreußen  , der Mitte der achtziger Jahre geschaffen wurde, betrug zuerst 100 Millionen und ist " Daß Herr Kauffmann sich selbst nicht über die Art seines später auf 200 Millionen erhöht worden. Leidens klar ist, erscheint fast selbstverständlich; um so unentschuld- Bisher hat man mit dieser antipolnischen Ansiedelungspolitik die barer ist das Verhalten derjenigen, welche aus einer ein- denkbar schlechtesten Erfolge erzielt. Herr v. Bülow berief sich ja fachen Krankheitsgeschichte jetzt einen Kriminalroman machen seiner Zeit in seiner großen Polenrede selbst auf die fortschreitende wollen. In gerechter Würdigung der thatsächlichen Umstände hat Polonisierung des Ostens. An dem polnischen Granit werden sich fich der Arzt des Herrn Kauffmann bisher nicht für berechtigt auch dann noch germanisierungswütige Staatsmänner die Zähne gehalten, auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu antworten, ausbeißen, wenn die Episode Bülows längst vergessen ist. Wenn denn er würde damit unzulässigerweise Mitteilungen über den man mit den 100 000 Dänen binnen vier Jahrzehnten nicht fertig Gesundheitszustand seines Patienten verlautbaren lassen. Wünschens geworden ist, wann will man dann mit den 3 Millionen Polen  wert wäre es, wenn man sich diese Umstände allgemein vergegen- fertig werden? wärtigt und weitere Erörterungen über den Gesundheitszustand unterblieben. Zum mindesten hätte man es unterlassen sollen, Die geiftesfranke Hoheit. Den Monarchisten ist es höchst Aeußerungen eines Kranken weiterzutragen, die derfelbe Mann in egal, an wen fie ihre Huldigung verschwenden. Das zeigte sich so gefunden Tagen niemals öffentlich gethan haben würde." recht in der Sigung des Landtags für Neuß ä. L., die sich mit Onein, es Ein llebergang der englischen Handelsflotte unter den Schuh der amerikanischen Flagge heißt eine Verdoppelung der englischen Krankheitsgeschichte in det fich nicht um die Verwandlung einer der Regentschaftsfrage zu befaffen hatte. Als nämlich der zu dieſem Verweck zusammengerufene Landtag sich konstituiert hatte, brachte der der amerikanischen Flagge heißt eine Verdoppelung der englischen Strankheitsgeschichte in einen Kriminalroman, sondern um den Ber Bräsident, nachdem er dem Landtag Mitteilung von der Geistes­Kriegsflotte im Fall eines Krieges mit irgend einer europäischen such, die ehrliche, tapfere Charakterfeftigteit frankheit des Throufolgers Heinrichs XXIV. gemacht, ein breis Macht. Und die einzige europäische   Macht, von der England eine eines unbequem gewordenen Mannes als Strant- maliges Hoch auf den geiftestranten Landesherru ans! Hierauf er­Friedensstörung erwartet, ist Deutschland  . Auf einen Zusammenstoß mit beitsgeschichte erscheinen zu laffen. Die Aeußerungen Kauffmanns folgte die offizielle Mitteilung der Regierung, daß der regierende Deutschland   wird hier mit fast mathematischer Gewißheit gerechnet. entstammen nicht krankhaften Nerven, sondern im Gegenteil der Fürst von Reuß   j. 2. Heinrich XIV  . fich bereit erflärt habe, die Regentschaft anzunehmen, und im nächsten Augenblide der ganze Man sagt sich hier und wohl nicht mit Unrecht, daß die höchst gefunden Erkenntnis freifinnigen Intrigantentums. I brachte der Präsident zunt deutschen Flottenrüstungen, die weit über die Finanzquellen Deutsch  - Wie von der liberalen Preffe gefälscht wird, dafür liefert das Vorgang dauerte faum 30 Minuten zweitenmal ein hoch auf den durchlauchtigsten Fürsten und lands hinausreichen, nur gegen England gerichtet sein können. Man Berliner Tageblatt" ein besonders trasses Beispiel. Dies Organ Herrn, Herrn Heinrich XXIV." aus! Nach diesen sechsmaligen Hochs fann sich in Deutschland   kaum einen Begriff machen von dem tiefer entblödet sich nicht zu schreiben: des Präsidenten Herrn v. Geldern- Crispendorf erhielt auch der neu und tiefer greifenden Mißtrauen Englands gegen die deutsche Politik. eingejezte Regent ein dreimaliges Hoch und dann wurde der Lands tag nach halbstündiger Dauer geschlossen.- Man studiert hier Deutsch   mit einem solchen Eifer, wie ihn nur die Franzosen nach Sedan zeigten.

Pierpont Morgan   ist nicht nur ein großer internationaler Truft­gründer, sondern ein weitsichtiger angelsächsischer Diplomat. Den. Alldeutschen und der Wasserpolitit des Kaisers wird da eine schlimme Enttäuschung bereitet.

Was England im Kriegsfalle, hauptsächlich fürchtete, war die Berstörung seines Handels, seiner die Weltmeere durchkreuzenden Handelsflotte. Zu ihrem Schutze hätte England die Hälfte seiner Striegsflotte verwenden müssen. Steht nun aber die englische Handels­flotte unter dem Schuße der amerikanischen Flagge, so ist England tommerziell geschützt und kann seine gewaltige Kriegsflotte un geteilt dem Feinde entgegensenden.

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Dem Interviewer des Stadtrats Kauffmann in Friedrichroda  ist nach den Mitteilungen der Bolts- 8tg." ein recht unliebfames Mißverständnis zugestoßen. Herr Stadtrat Kauffmann hat dem Dr. jur. G. M. gegenüber nicht erklärt, daß die Verzichterklärung And Verzweiflung über Mihhandlungen fahnenflüchtig auf Anraten seiner Freunde erfolgt sei. Diese Richtigstellung geworden ist der Musketier Richter von der 7. Compagnie des ift insofern von Bedeutung, als durch fie nunmehr erwiesen Thüringischen Infanterie- Regiments Nr. 153 in Altenburg  , der sich ist, daß Herr Kauffmann aus eignem Antriebe jenen Ent- vor dem Kriegsgericht in Halle a. d. Saale   wegen Fahnenflucht zu schluß gefaßt hat." verantworten hatte. Nichter, der 1901 beim Militär eingetreten ist, Wir haben schon gestern darauf hingewiesen, daß jener, Nat der war bis zum 8. Januar cr. im 2azarett und deswegen in seiner Er wurde dann dem Unters Freunde" in die Zeit vor der Erkrankung Kauffmanns fällt. Der Ausbildung zurückgeblieben. tonnte aber in offizier Reinhardt zur Ausbildung übergeben, " Verzicht" aber ist wie das B. T." sehr wohl weiß feinen Vorgesetzten wegen rheumatischer Schmerzen einem durch Morphium hervorgerufenen Zustand momentaner nicht zufrieden stellen. Der Unteroffizier glaubte, Richter jei ein Geistesverwirrung und Willenslosigkeit Kauffmann fuggeriert Gimulant, und soll ihm wiederholt töße mit dem Gewehr; worden. Dennoch wagt das B. T." zu behaupten, Kauffmann habe tolben por die Brust, Tritte in die Kniekehle und jetzt gestanden, daß er den Verzicht" aus eignem Antrieb ausgesprochen. Faustschläge gegen das Kinn versezt haben. Diese We Wie dieser Verzicht zu stande gekommen ist, das ist jetzt auch hinlänglich gaben machte Richter und erkärte zugleich, er habe diese Be bekannt. Man wird, wenn es notwendig werden sollte, auch darüber handlung nicht länger aushalten fönnen und sei Reichstage Dispofitionen. Der Seniorenkonvent hat am schonungslos reden. Einstweilen ist es unser Stolz, daß wir nicht aus Verzweiflung weggelaufen. Er hatte sich vorher bont Kammer Unteroffizier feinen Civilanzug geben laffen, Dienstag unter dem Vorsiz des Präsidenten vereinbart, die Session nach Aufarbeitung der Reste vor Pfingsten bis zum Herbst zu ver- au jener anständigen Presse" gehören, von der die Frei­schiedenen Ortschaften umher, nahm dann bei einem Bauer in Oschahz tagen. Die bereits in Angriff genommenen Vorlagen: Fliegender sinnige 3tg." triumphierend feststellt, daß sie sich durchweg mit Ent- angeblich, um ihn nach Hause zu schicken. Er irrte dann in ver Gerichtsstand, Tariffommissions- Diäten, Servis- und Wohnungsgeld- rüstung und Ekel abwendet von der Art und Weise, wie der einige Tage Arbeit und reiste schließlich nach Hause, wo er vers wurde. Der Angeklagte gab auch bor Gericht zuschuß- Tarif, Gebührentarif für den Nord- Ostsee- Kanal  , sowie die Borwärts" und einige Sensationsblätter die Erkrankung Kauffmanns haftet day er und der Behandlung nur infolge der noch ausstehenden Wahlprüfungen und die noch nicht erledigten Be- und die damit verbundenen Umstände für ihre Zwede auszubeuten an, richte der Petitionstommiffion sollen verabschiedet werden. gesucht haben". rheumatischen Schmerzen entläufen sei und nicht habe dauernd

Der Trust war bisher eine auf höchster Stufenleiter hergestellte Berbindung zwischen Industrie und Finanz. Jezt tritt er als De miurg der Weltpolitik auf.

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Deutsches Reich  .