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eine Versammlung abgehalten wurde. Referent Mehrens- Neu­münster.

Nachmittags 2 Uhr fprach Legien- Hamburg im Konventgarten vor 500 Personen. Heute abend findet eine große Festversammlung statt.

Bayern . nahme der Freisinnigen unterschriebene Antrag fordert die Die Maifeier in München nahm auch heuer wieder einen Regierung auf, nach dem Vorgange der Gesetzgebung der süd­äußerst imposanten Verlauf. Vormittags 10 Uhr fand im großen deutschen Bundesstaaten und in Verallgemeinerung bestehender Saale des Münchener Kindlfellers eine von 5000 Personen besuchte Polizeiverordnungen den Entwurf eines Gesetzes zur Ver­Boltsversammlung statt, in der Magistratsrat Genosse Eduard hütung der schädlichen Folgen des Branntweingenusses In Elmshorn ( Holstein) verlief die Feier in einer des Tages Schmid die Festrede hielt. Nachmittags machten die Feiernden vorzulegen, würdigen Weise. In der Morgen- Versammlung vertrat vor 180 ber einen Ausflug nach der in den Jfarauen gelegenen sogen. Menter Schankwirten, durch welches insbesondere Gast­Gast und fammelten Frauen und Männern der Genosse Paul Müller schweige, der jedoch von der Ungunst der Witterung beeinflußt war. sowie Kleinhändlern untersagt wird, Hamburg in 13/4 stündiger Rede die Forderungen des Proletariats Abends fanden in den verschiedensten Stadtteilen acht Bolts. Branntwein zu verabreichen, a) in andrem als für die es am 1. Mai demonstriert, den Militarismus, die Welt- versammlungen statt, die alle überfüllt waren. In reinem, von Fuselöl und sonstigen gesundheitsschädlichen und Kolonialpolitik Deutschlands scharf verurteilend. In beredten allen Versammlungen wurden gleichlautende, der Feier entsprechende Stoffen freiem Zustande, b) in den Morgenstunden im Worten gedachte Redner der in Belgien zur Strede gebrachten Refolutionen gefaßt. Sommerhalbjahr vor 7 Uhr morgens, im Winterhalbjahr vor Opfer im Wahlrechtskampf. In einigen Berufen ruhte die Arbeit. Würzburg , 1. Mai.( Telegr.) In Würzburg demonstrierten 8 Uhr morgens von Ausnahmefällen abgesehen, c) an Jehoe. Hier fand zur Maifeier eine gut besuchte Bolts- 300 Arbeiter durch Arbeitsruhe. Abends sprach Scheidemann - angetrunkene Personen, an Personen unter 16 Jahren und ferner versammlung statt, in der Genosse Roeste Hamburg referierte. Nürnberg vor 800 Personen. In Heidingsfeld nahmen an der Ver- an solche Personen, die von der Polizeibehörde als Trunken­Lauenburg a. Elbe. Die Maurer und Böttcher hatten die fammlung 300 Personen teil. Genoffe Hermann- Würzburg hielt bolde den Gast- und Schankwirten 2c. bezeichnet sind. Arbeit den ganzen, die Metallarbeiter, Zimmerer, Land- und Fabrik die Festrede. Der Umzug in Heidingsfeld war verboten. arbeiter einen halben Tag ruhen lassen. Morgens fand ein Spazier gang, nachmittags eine Boltsversammlung statt. Referent F. Lesche Hamburg . Die Versammsung war sehr gut besucht, der Umzug und sonstige Vergnügungen durch die Polizei ver Rheinland- Westfalen .

boten.

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Württemberg .

Elsaßz- Lothringen ,

Politische Uebersicht.

Berlin , den 2. Mai.

Der Reichstag

Centrums.

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In dem klerikalen Aschaffenburg ließen sämtliche Arbeiter Neben diesen reaktionären Forderungen verlangt der An­der Möbelfabrik Schwind die Arbeit ruhen. Diese für den Ort dent trag, daß durch geeignete Veröffentlichungen den weitesten würdige Kundgebung hat unter der frommen Bevölkerung bedeutende Kreisen des Volkes zum Bewußtsein gebracht wird, Aufregung verursacht. welche schädliche Wirkungen der übertriebene Alkohol­genuß auf die körperliche und geistige Gesundheit, Stuttgart , 1. Mai, vorm. 11 Uhr. Ein frischer mit Regen die Nachkommenschaft, die Erwerbsthätigkeit, das An­Effen. Die Maifeier wurde hier durch mehrere Faktoren start begonnener Maitag, aber jetzt scheint die Sonne und Tausende von wachsen der Verbrecher hat, ferner daß auf Errichtung beeinflußt. Die Krise hat eine große Schar klaffenbewußter Arbeiter Arbeitern ziehen nach dem Gewerkschaftshaus, das außen schön öffentlicher Anstalten zur Unterbringung der wegen Trunksucht von hier fortgetrieben, die Unternehmer schwingen rücksichtslos die mit faftigem Maiengrün und rotem Ausschlag dekoriert ist. Auf Entmündigten Bedacht genommen wird, daß in Wartesälen, Waffe" der Maßregelung und dazu ein trostloses Wetter. Der den Baltonen nach der Straße find die Büsten von Marg und Lassalle Wartezimmern der Behörden und sonstigen öffentlichen Stegen strömte fast unaufhörlich nieder, schon seit einigen Tagen. aufgestellt. Ueber 1500 Arbeiter füllen die drei Säle des Gewert Räumen, in welchen das Publikum zu verweilen pflegt, bild­Die Morgenversammlung, in welcher Genosse Hofrichterschaftshauses, in welchen die Genoffen Leipart , Slide und Köln referierte, war von 200 Personen besucht. An dem eymann über die Bedeutung des 1. Mai sprachen. Für den liche Darstellungen und sonstige Belehrungen angebracht Nachmittag Ausflug, der trog des internommen festzug am Nachmittag find große Vorbereitungen getroffen. werden, welche die schädlichen Folgen des übertriebenen wurde, beteiligten sich auch 200 Personen. Im Ausflugs­Alkoholgenusfes insbesondere auf die Organe des Tofal schwoll die Schar auf die doppelte Zahl Personen an. menschlichen Körpers veranschaulichen, und endlich, daß Beim Rückmarsch in die Stadt kam man gerade an den Thoren der Straßburg . Am Morgenausflug beteiligten sich 200 Personen, die Jugend in der Schule besonders im Wege des An­Kruppschen Fabrik vorbei, als diese sich öffneten und tausende Proletarier trotzdem scheußliches Regenwetter herrschte. Abends fand eine Privat- schauungsunterrichts über die schädlichen Folgen des über­herausströmten. Und nun wurden aus den Hunderten Tausende, Versammlung statt, zu der 400 Personen erschienen waren. die unter Abfingung des Socialistenmarsches, an den Werkstätten triebenen Alkoholgenusses aufgeklärt wird. Die Freisinnigen vorbeiziehend, gegen Ausbeutung und Unterdrückung demonstrierten. hatten ihre Unterschriften wegen des ersten Teils des Antrags Und zu einer imposanten Demonstration gestaltete sich die Abend­verweigert, weil sie von einer Bekämpfung des Alkoholisumus versammlung. Zu derselben hatten gegen 1000 Personen sich ein­durch polizeiliche Maßnahmen nicht mit unrecht die Herbei­gefunden, das Lotal war bis auf das letzte Bläßchen besetzt. Genosse führung einer Willkürherrschaft fürchten. Im übrigen Gräser sprach über den Weltfeiertag. Darauf hielt Genosse Düwell aber stimmen auch sie mit der Tendenz des Antrags überein. noch eine Ansprache und stürmischer Beifall gab Kunde von dem hatte am Donnerstag einen Schwerinstag angefekt, um Bezeichnend für den Minister des Innern ist es, Geist, der die Versammlung beseelte. Nach der Versammlung folgte endlich mit zwei Entwürfen aufzuräumen, die das Haus schon daß er durch seinen Unterstaatssekretär Herr v. Hammer­noch ein gemütlicher Teil, der durch Vorträge und Gefänge die Teil- erhebliche Zeit beschäftigt haben; mit dem Antrag Ridert auf st ein selbst ergab sich während der Beratung des Antrags nehmer Frauen waren stark vertreten, noch etliche Stunden zu- cut des Wahlgeheimnisses und mit dem bem fröhlichen Weingenuß in Düsseldorf - sammenhielt. In Düsseldorf ist die Maifeier in nie dagewesener Toleranzantrage des Zuerst hatte erklären ließ, daß er gerade für diesen Punkt, also für den Weise schön verlaufen. Die Polizei hatte es zum erstenmale ge- es ganz den den Anschein, als wollte der Bundesrat Polizeikampf gegen den Alkohol, zu haben sei. stattet, daß unsre Parteigenossen sich vormittags auf dem großen den ersten Mai durch vollkommene Arbeitsruhe feiern, Die meisten Redner gaben sich ersichtliche Mühe, die De­Karlsplatz versammelten, um von dort in geschlossenem aber später rückten Graf Posadowsky und die Bundes- batte sachlich zu führen. Vor allem der Antragsteller und der Buge und mit klingendm Spiel vorauf nach Golz bevollmächtigten von Bayern und Sachsen an. Es blieb nur Abg. Graf v. Wartensleben ( f.) waren offen genug, dem heim zum Hippert" zu gehen. Nach den Volksbelustigungen zurück ungewiß, ob eine längere Mittagspause zwischen den Be- übertriebenen Alkoholgenuß auch in den oberen Volksklassen daffelbe. Die Beteiligung war troz gießenden Regens eine recht ratungen der Zolltarif- Kommission und der Plenarverhandlung den Krieg zu erklären, und ihren Klassengenossen zu raten, daß starke, wohl an 3000 Personen werden die Morgen demonstration starke, wohl au 3000 Personen werden die Morgen demonstration mitgemacht haben. Und diese Demonstration muß in diesem Jahre den Staatssekretär zunächst ferngehalten hatte, oder die Absicht, sie den unteren Schichten mit gutem Beispiel vorangehen als besonders wirkungsvoll bezeichnet werden. Demonstrierten doch unbequemen Reden über behördliche Wahlbeeinflussungen zu ent- mögen. Die Mediziner, die in die Debatte eingriffen, außer auf der andren Seite die Ausstellungsmillionäre mit Eröffnung der gehen. Die Debatte bei der dritten Lesung des Antrages Ridert dem Antragsteller noch die Abgg. Dr. Endemann( natl.) und Düsseldorfer Ausstellung. Und sogar der Kronprinz und all die über den Schutz des Wahlgeheimnisses bot das alte Bild. Die Dr. Martens( natl.), schilderten die Schädigung der Volts­Ministerherrlichkeiten mußten es erleben, daß während der Geldsack Redner der Linken, denen sich der Däne Jessen sowie gesundheit durch den Alkoholismus, den Zusammenhang ihnen den Hof machte, das Düsseldorfer Proletariat sich nicht darum Polen und Elsässer anschlossen, erklärten im Verein mit dem zwischen Kriminalität und Alkoholismus und den Einfluß des fümmerte, und auf seine Weise für die Ziele der Arbeiterbewegung Centrum die Verhinderung von Wahlbeeinflussungen für ein Alkoholismus auf die Geisteskrankheiten. die Geisteskrankheiten. Der fromme demonstrierte. Abends fanden drei Maijenversammlungen Gebot der politischen Moral. Die Redner der Rechten wieder Dr. Dittrich vom Centrum that noch ein übriges und statt. Cs sprachen Grimpe, Schulte und Wessel Wir fönnen vollauf zufrieden sein. Noch keine Maifeier ist in Düsseldorf erklärten, keine Veranlassung zu haben, das ganze Trara bon pries trotz der berühmten mönchischen Weinkeller und Schnaps­so großartig verlaufen. Bestimmungen, wie Herr v. Kardorff die Einführung des fabrikationen die Kirche als Auheilbringerin in diesem Kampfe. Uedendorf Lohrheide. Die Versammlung für die Be- Wahlcouverts und des besonderen Abstimmungsraums für den Einen Migton in die Debatte brachte nur der rheinische zirke Gelsenkirchen , Wattenscheid , Eidel- Wanne, Wähler nannte, einzuführen. Den Streit zwischen links und Großindustrielle Kommerzienrat Vorster, ein Schüler und Herne war von ca. 600 Genossen und Genoffinnen gefüllt. Genoffe rechts, ob im Osten oder im Westen mehr Beeinflussungen vor Parteigenosse Königs Stumm. Dieser Herr that so, Hoffmann sprach über" Die Bedeutung des 1. Mai." Die Ver- kommen, schlichtete Genosse Ledebour mit der Feststellung, als ob nur unter den Arbeitern der Alkoholismus fammlung spendete dem Redner stürmischen Beifall. Mit einem drei- daß diesseits und jenseits der Elbe gesündigt würde, wenn verbreitet ſei; er wagte es, die dreiste Behauptung fachen Hoch auf die internationale Socialdemokratie und die inter - er auch den Konservativen unbesehen den Vorrang bei allen aufzustellen, daß die Belastung des Volkes durch nationale Arbeiterbewegung wurde die Versammlung nach 1½½stündiger Wahlbeeinflussungen einräumte. Unser Redner machte den den Wuchertarif weit geringer sei, als die durch den Witten . Hier herrschte sehr regnerisches Wetter. Die Vor- guten Vorschlag, die fäumigen Bundesratsmitglieder, die bei Genuß von Alkohol. Und nicht genug damit, erging er sich mittags- Versammlung war von über 100 Personen besucht. Hoff- den Reichstags- Verhandlungen nicht erscheinen, durch den sogar in Schmähungen gegen die Führer der deutschen mann- Bielefeld hielt die Festrede. Ludwig Schröder sprach Abzug der Diäten für ihre Pflichtvern a ch- Socialdemokratie, die dem Alkoholgenuß Vorschub leisten, im Sinne des Referenten. Beider Redner Ausführungen würden lässigung zu bestrafen und holte sich einen Ordnungsruf, weil sie dadurch Nährboden für ihre Bestrebungen, Armut sehr beifällig aufgenommen. als er die kategorische Imperativrede des Grafen Posadowsky und Unzufriedenheit, schaffen. Es lohnt nicht, auf dies Dortmund . Die Teilnehmerzahl der Morgenfeier betrug würdigte. Gerede einzugehen. Der Abg. Dr. Martens( natl.) und trotz des schlechten Wetters ungefähr 1500 Personen. Die ver Die Debatte klang aus in eine Rede des Reichsparteilers nach ihm Abg. Wetekamp( frs. Vp.) ließen diesem Scharf­anstalteten neun Abendversammlungen waren sämtlich gut besucht, Frhr. v. Tiedemann, des früheren Chefs der Bismarckschen macher die gehörige Abfuhr zu teil werden. ebenso die Morgenversammlung am Ausflugsorte in Mengede . Hagen i West. An der Maidemonstration beteiligten sich Reichskanzlei. Der Herr wärmte alte Bismarcksche Erinnerungen Charakteristisch ist es, daß kein Redner den Versuch 400 Personen. Am 1. Mai, vormittags 10 Uhr, fand im Saalban auf und jammerte recht verspätet darüber, das unsre Fraktion machte, den Zusammenhang zwischen wirtschaftlichen Verhält Zur Wanz" eine öffentliche Versammlung statt, Diäten aus der Parteikasse erhalte. Mit der Beschlagnahme niffen, mangelnder Ernährung und Alkoholismus zu schildern. welche von 300 Personen besucht war. Genosse Bernh. Adelung dieser Gelder ist es nun vorbei. Nur Abg. Dr. Wetekamp unternahm einen schwachen Anfah referierte über: Die Bedeutung des 1. Mai". An das dazu. mit lebhaftem Beifall aufgenommene Referat schlossen sich Das Ende der Debatte war die Ueberweisung des An­Deklamationen und Vorträge, so daß die Veranstaltung einen er hebenden, würdigen Verlauf nahm. Nachmittags unternahmen die trages an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Genossen einen Ausflug nach Hechtsheim und abends fanden in drei Lofalen Festlichkeiten statt.

Dauer geschlossen.

Solingen . Trotz Hagel und Regenwetter große Beteiligung an der Maifeier. 1500 Personen demonstrierten im Stertal. Die Genossen Harm und Kunkel hielten die Festreden.

Norddeutsche Staaten.

Der Rickertsche Antrag wurde schließlich gegen die Stimmen der Rechten angenommen. Nun ist es an der Regierung, Stellung zu nehmen. Ein Optimist, wie Herr Dr. Barth, hofft, daß diese Stellungnahme noch im Laufe des Sommers erfolgen werde, damit die nächsten Wahlen unter besserem Schuße der Wahlfreiheit vor sich gehen. Aber die Abneigung des Bundesrats gegen die Wahlfreiheit ist noch größer als die Hoffnung des Herrn Dr. Barth.

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Der Mittelagrarier. Die Welt hat mur deshalb Helden des Denkens, Forschens und Schaffens hervorgebracht, damit der jetzige Neichskanzler Graf Bülow mit Namen" seine Neden schmücken kann.

dieser Schätzung reicher geworden" sei, und durch diese Anknüpfung nur den Titel kennt. zugleich die beruhigende Gewißheit zu geben, daß er von der Schrift Dann machte er einen Versuch in der Schätzung der lebendigen Kräfte in der Politik, indem er die Industrie gegen die Ueberzöffner verteidigte:

In Düsseldorf ist eine Kunst- und Gewerbe- Ausstellung eröffnet Die zweite Lesung des Toleranzantrages des Centrums verlesen und der Graf Bülow eine Festrede geschwungen, feiert, d. h. durch einen imposanten Festzug am Morgen und eine die volle Freiheit des religiösen Bekenntnisses und schafft allen in der er diesmal bewies, daß er sogar den Titel einer Sant In Hamburg wurde das Maifest in gewohnter Weise ge- führte nicht über§ 1 hinaus. Dieser Paragraph gewährleistet worden. Der Stronprinz hat bei dieser Gelegenheit eine Ansprache Anzahl Bersammlungen und andere festliche Veranstaltungen am religiösen Vereinigungen und der gemeinschaftlichen häuslichen fchen Schrift mal gelesen hat. Er citierte nämlich die Kautsche Abend. Das Wetter war leider dem Fest recht wenig günstig. Seit und öffentlichen Religionsübung freien Raum. Die Debatte physikalische Erstlingsschrift:" Von der wahren Schäßung der lebendigen dem Nachmittage des Vortages regnete es in Strömten. Es war, war sehr unfruchtbar. Bei den Religionsgesprächen, die Kräfte", und zwar nur zu dem Zwecke, um die geistiprühende als sollte ganz Hamburg im Regen ertrinken. Aber die Hamburger zwischen den Centrumsabgeordneten und den Männern Bemerkung darau zu knüpfen, daß er nach dem Rundgang, an Arbeiterschaft ließ es sich trotzdem nicht nehmen, das Ehren- des evangelischen Bundes geführt wurden, wurde fest der Arbeit in der imposantesten Weise зи be: gehen. Daran ließ fie fich auch nicht hindern durch die man zu demselben unfreundlichen Urteil gedrängt, das wütenden Drohungen der Unternehmer, die dem berüchtigten Arbeit Donna Blanta- Blanche de Bourbon hieß sie ehemals- geber- Verband angeschlossen sind. Noch zahlreicher als im vorigen über die Toledaner Disputation gefällt hat. Eine freundliche Jahre hatten sich die Frauen und Männer der Arbeit aus allen Vor- Abwechselung brachte der Antisemit Vogel hinein. Mit un­orten, vom Hafen und aus der Binnenstadt auf der Straße An der erschütterlichem Mute las er eine lange Rede ab, die mit Koppel in der Nähe der großen und schönen Außenalster eingefunden. prachtvollen Sentenzen gespickt war. Der eine Satz, der darin Schnell ging die Aufstellung der Massen nach der vorgeschriebenen vorkam: Das deutsche Volt ist mit seiner Geschichte belastet", Ordnung vor sich und um 10 Uhr präciſe ſetzte sich der gewaltige hätte den Murgerschen Zigeuner und Erfinder der Sentenz: Festzug unter den längen von Arbeiterweisen, die 13 Mufitcorps Der Rheinwein ist ein Toilettenwein" neidisch machen ertönen ließen, in Bewegung. Boran marschierten die drei socialdemokratischen Vereine der drei können. Schließlich wurde§ 1 durch einen Zusatz ver­Hamburger Wahlkreise, die sich in dichten Reihen um ihre historischen schlechtert, wonach die allgemeinen polizei­blutroten Fahnen geschart hatten. Der Weg ging nach den großen lichen Vorschriften der Landesgefeggebung Etablissement Mühlenkamp", wo der Zug um 12 1hr an über das Vereins und Versammlungs Der Vorübermarsch des Zuges, in dem sich wesen unberührt bleiben sollen. gelangt war. unzählige Fahnen und Embleme befanden, dauerte gut Fraktion, für die Genosse Kunert sprach, wurde Stunde. Am Festorte sprachen die Genossen Otto Stolten , Weinheber und hoffmann über die Bedeutung dadurch unmöglich gemacht, dem§1 zuzustimmen. Die Mehr­des Tages. Die Zahl der Teilnehmer am Festzuge darf auf 30 000 heit setzte sich ausschließlich aus den Konservativen und dem geschätzt werden, die Zahl derer, die auf dem Festplatze versammelt Centrum zusammen, das freilich nur 90 Mann aufgeboten waren, bedeutend höher. Von der Organisation der Hamburger hatte. Genossen waren über 30 Referenten in die angrenzenden Gebiete entsandt, um dort in Versammlungen die Bedeutung des Tages klar­zulegen.

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Wir wissen, daß es das Ziel der Reichspolitik ist, auf der einen Seite der Landwirtschaft aus schwieriger Lage nachhaltig aufzuhelfen und damit zugleich den inländischen Warenabsaß zu steigern,( Erneutes Bravo !) auf der andren Seite der deutschen Industrie- Arbeit vertragsmäßige Bürgschaften für ungestörte Ausfuhr ihrer Erzengnisse zu wahren.( Lebhafter Beifall.) Deshalb find die verbündeten Regierungen in der Tarifvorlage in betreff er­heblicher Zollerhöhungen für Agrarprodukte bis an die Grenze des mit dem Abschluß langfristiger Handels. verträge noch zu Vereinbarenden gegangen, aber auch nicht weiter. Unserer ( Stürmischer Beifall und Bravo!) In dem langwährenden Meinungskampfe, der dabei zu überwinden ist, soll uns stets das Vorbild unsres Kaisers voranleuchten, der seinen schönsten Ruhm darin findet, unermüdlich unser Gesamte vorbild zu sein.( Beifall.)

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Am Freitag steht die zweite Lesung des Zolldiäten Gesetzes auf der Tagesordnung; außerdem bestand das Centrum auf der Fortsetzung der Beratung seines Toleranz­antrages.

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Graf Bülow hat damit wieder einmal gegenüber den Bündlern das Unannehmbare" für die Ueberzölle variiert. Ob er damit bei ihnen Eindruck machen wird, bezweifeln wir. Sicher wird er uns mit diesem platonischen Protest nicht die Ueberzeugung abzwingen, daß auch die Regierungsvorlage bei weitem die äußerste Grenze überschritten hat. Lübeck. ( Telegr.) Die Arbeitsruhe war im Baugewerbe, der Bekleidungsindustrie, bei den Hafenarbeitern und der Metallindustrie Der Reichskanzler berief sich schließlich noch einmal darauf, daß größtenteils durchgeführt. Die Morgenversammlung war feine mittelagrarische Politik in voller Nebereinstimmung mit dem Kaiser " betrieben werde. Als ob daran jemand zweifelte! Be­starter besucht als im Vorjahre, die Teilnehmerzahl betrug 2500. Das Abgeordnetenhaus beriet am Donnerstag den An- merkenswerter scheint uns die Art zu sein, in der gegenwärtig Redacteur Fischer Hamburg hielt die Festrede. M mittagstommers fand in überfüllten Räumen statt. Auch in den trag des Abgeordneten Dr. Graf Douglas( ft.), betreffend Minister von ihrem Fürsten zu reden lieben. Der Hinweis auf das übertriebenen Alkohol- unermüdliche Gesamtvorbild" ist von einer selbst heute ungewöhn umliegenden Ortschaften herrschte größtenteils Arbeits- Bekämpfung des ruhe. Die versammlungen waren sämtlich gut besucht. genusses. Der von Mitgliedern aller Parteien mit Aus- lichen Myst it. Hierzu 1 Beilage.

Der Nach­

Bekämpfung der Trunksucht.

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin .