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Ur. 102. 19. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Maifeier.

Ueber den Verlauf der Maifeier gehen uns erst jetzt noch eine große Anzahl Nachrichten zu, die erkennen lassen, wie tief die Feier bereits in das Bewußtsein der Arbeitermassen eingedrungen ist und wie immer weitere Kreise sie erfaßt. Wir lassen die Berichte hier noch folgen.

Von der Berliner Maifeier ist noch die des sechsten Kreises, die bei Wernau , Schwedterstraße, stattfand und sehr zahlreich besucht war, nachzutragen. Die Festrede wurde vom Genossen Otto Sillier gehalten.

Provinz Brandenburg .

Berliner Vororte. Schmargendorf . In der öffentlichen Festversammlung tvaren 65 Personen( gegen 30 im Vorjahre) anwesend, die den Aus­führungen des Redners begeistert folgten. Bei Tanz und Rezitationen von Freiheitsliedern blieben die Anwesenden lange beisammen.

In Friedrichsfelde waren gegen 200 Personen in der Versammlung anwesend, darunter viele Frauen. Frau Paula Thiede referierte. Die Gewerkschaftsresolution fand einstimmige Annahme.

Göttingen . 250 Genossen hörten nach einleitendem Vortrag des Arbeiter- Gesangvereins ein Referat des Abg. Peus an. Auch nach der Nede des Genossen Beus waren die Genossen noch längere Beit bei Gesang und gemütlicher Unterhaltung beisammen.

Provinz Heffen- Nassau.

Sonnabend, 3. Mai 1902.

Alt- Strelig. Am Vormittag des 1. Mai fand hier unter größerer Beteiligung als im Vorjahre ein Ausflug statt. Abends war eine auch von Frauen besuchte öffentliche Versammlung, in der Redacteur Starosson Rostoc referierte. Mitteldeutschland .

Frankfurt a. M., 1. Mai. In vier großen Volksversamm lungen demonstrierten heute vormittag etwa 2000 feiernde Arbeiter umschlag eingetreten, so daß die geplanten Frühtouren unterbleiben Jena , 1. Mai. Ueber Nacht war ein ungünstiger Witterungs­zu Gunsten vermehrten Arbeiterschutzes, gegen die Brotwucher- Politit mußten. Die auf 9 Uhr vormittags angefeßte öffentliche Ver. der Agrarier und des Centrums. Eine fünfte Versammlung fand fammlung war von rund 150 Personen besucht; fast alle vormittags im Vorort Oberrad statt, die ebenfalls gut besucht Gewerbe waren vertreten. war. Heute abend findet eine sechste Versammlung in Boden- Leutert- Apolda hielt ein zündendes Referat. Eine Resolution Der Reichstags - Kandidat Paul heim statt. Die Nachmittags- Familien- Zusammenkunft im Tivoli- für den Achtstundentag, umfassenden Arbeiterschuß und gegen garten wurde leider durch Gewitterregen und Kälte stark be- die Ausbeutung, für den Frieden und gegen den Krieg wurde ein­einträchtigt. In Hanau waren 600 Personen in der Versammlung an der Firma Karl Zeiß zu, die davon Abstand genommen hatten, die stimmig angenommen. Einen scharfen Ladel zogen sich die Arbeiter wesend. Hoch referierte. Arbeit vollständig ruhen zu lassen, was um so eigentümlicher ist, als Homburg v. d. Höhe. In unfrem Bade- Ort ist leider von ihnen der Achtstundentag schon seit Jahren gewährt ist. Unter dem Ge­einer Feier des 1. Mai durch Arbeitsruhe nichts zu merken. Die fang der Marseillaise und einem dreifachen Hoch auf die Social­hiesigen Parteigenossen begingen die Feier durch eine am Abend demokratie ging die Versammlung gegen 1/211 Uhr auseinander. tagende Volksversammlung, in welcher Genosse Leyendecker Der für Nachmittag geplante Umzug ist verboten worden. Höchst referierte. Am Nachmittag trat die Arbeitsruhe in größerem Umfang ein, so daß man überall festlich gekleideten Arbeitern begegnete. Die un­günstige Witterung hielt an. Auf dem Plaz, auf dem der ver­botene Festzug zusammengestellt werden sollte, waren vier Schußleute postiert, welche die Ankommenden gehen veranlaßten. Einzeln und in Gruppen begaben sich die zum Weiter­feiernden nach dem an der Stadtgrenze gelegenen Sommerlokal Baraschtenmühle". Da es regnete, flüchtete fich alles in das Junere der zahlreichen Räume, die bald überfällt waren. Viele konnten feinen Platz finden. Den Höhepunkt der Feier bildete der am Abend Breslau . Der Weltfeiertag der Arbeit ward hier in alt- im größten Saal Jenas , den Lindenhof" abgehaltene Festfommers. bewährter Weise begangen. Die Genossen versammelten sich im Auch hier reichte der Platz nicht aus für die Menge der Fest­teilnehmer. Parteilokal, dem Gewerkschaftshaus auf der Margarethenstraße, etwa über 1200 Personen. Die Beteiligung war in diesem Jahr größer In Weimar war die Beteiligung an der Maifeier eine groß­Eine Volksversammlung fand am 1. Mai, nachmittags 4 Uhr, als im Vorjahre. Die Organisationen der Töpfer, Steinarbeiter, Gold- artige, wie nie bisher dort noch nicht zu verzeichnen war. Nach­für Birkenwerder und Umgegend im Lokal Baldkater" und Silberarbeiter, Tischler 2c. feierten hent vollständig. Am mittags nahmen ca. 300 Personen an der Feier teil; abends wuchs statt, in der der Genosse Frizz Kater Berlin referierte. Abend um 8 Uhr hatte die Breslauer organisierte die Zahl der Teilnehmer auf über 500. Der Festzug war ver­Zum Schluß nahm die Versammlung die vom Referenten vor- Arbeiterschaft eine große Festversammlung ins gelegte Resolution einstimmig an. Gewerkschaftshaus einberufen. Die Versammlung war von etwa In Apolda war die Feier vom Regen stark beeinträchtigt. Mariendorf und Umgegend. An der Maifeier bei 1600 Personen besucht. Die Feier eröffnete ein Lied des Die Festveranstaltung, die am Abend im Gewerkschaftshause statt­Adel in Tempelhof nahmen 102 Personen teil, darunter viele Frauen. Arbeiter- Gefangvereins. Redacteur 2öbe von der Volkswacht" fand, war gut besucht. Die Festrede hielt Genosse Baudert. Leider fand dieselbe einen schnellen Abschluß, da der Wirt auf Polizei- fprach unter großem Beifall über die Bedeutung des 1. Mai." Wie im ganzen Ländchen, war auch hier der Festzug verboten. stunde gesezt ist und die Behörde daraufhin so liebenswürdig war Beuthen D.-S. An der Feier in da weiche und in und Feierabend gebot. An der Arbeitsruhe am 1. Mai beteiligten atto wig beteiligten sich 50 und 80 Genoffen. fich sämtliche Bauarbeiter unsrer Ortschaften.

Mühlenbed( Wahlverein Bezirk Pantow). Bum erstenmal fand eine Maifeier im Gasthof Bur Sonne" statt. Bau­und Fabrikarbeiter feierten vollständig. Das Vergnügen, das die Ortspolizeibehörde anfänglich nicht gestattet hatte, arrangierten die Gewerkschaften. Konzert und Tanz im hübsch gefüllten Saale. Die Festrede hielt Genosse Gustav Sonntag- Pankow. Es waren weit über 100 Personen anivesend.

In Herzfelde beteiligten fich 50 Mann verschiedener Berufe durch Arbeitsruhe an der Maifeier. Köpenic. Am Abend waren in zwei Lokalen etwa 2000 Personen zu der vom socialdemokratischen Wahlverein veranstalteten Feier versammelt.

Höchst a. M. In unsrer Industriestadt feierten völlig mir circa 80 Mann, meistens Tischler; zwei Möbelfabriken waren voll­ständig geschlossen. Vormittags fand eine Zusammenkunft und mittags ein Ausflug im Taunus statt, woran fich ca. 110 Mann be teiligten, da auch 35 Tischler aus dem nahen Keltheimi. T. sich an der Maifeier in Höchst beteiligten. Abends tagte eine gut besuchte Boltsversammlung, in welcher Genosse Brühne- Frankfurt referierte. Provinz Schlesien.

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boten.

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In Bürgel, wo der Umzug ebenfalls verboten war, wurde in ungeordnetem Zuge durch etliche Straßen der Stadt nach dem In dem Löwenberger Distrikt feierten 80 Steinarbeiter Barteilofal gezogen. Die Beteiligung an der Feier war über doppelt Tegel . Da das Trappiche Lokal zum 1. Mai an die Nord- und Maurer durch Arbeitsruhe. Die Versammlung in Deuto start als im vergangenen Jahre. Eine Vormittags- Versammlung deutschen Sänger vergeben war, hielten die Tegeler Genossen in den mannsdorf war gut besucht. Die Feiernden sind für den 2. Mai fand nicht statt, da die Unternehmer nur von Mittag ab freigegeben beiden kleinen Lokalen von Kittke und Krause ihre Mai- Bersamm- ausgesperrt. hatten; am Nachmittage ruhte jedoch die Arbeit fast vollständig. lungen ab, welche von zusammen ungefähr 160 Personen besucht Ju Bunzlau war bereits am 30. April eine von ca. 300 Per­waren; die meisten Tegeler Genossen waren nach Berlin zu Versonen besuchte Versammlung, in der Stolpe aus Grünberg referierte. fammlungen gefahren, tveil die kleinen Lokale nicht genügend waren. Am 1. Mai früh machten ca. 100 Genossen einen Ausflug. Nach Besonders imposant war die Maifeier in Nowa wes. Die mittags ein Boltsfest unter großer Beteiligung. start besuchte Versammlung, ca. 500 Personen, wurde durch zwei Gesangsstücke des Arbeiter Gefangvereins feierlichst eingeleitet; als dann sprach der Stadtverordnete Obst aus Schöneberg unter Teb­haftem Beifall der Versammlung über die Bedeutung des 1. Mai, worauf der Gesangverein ein paar würdige Schlußlieder hören ließ. Sieranf folgte eine Schlußrede des Vorsitzenden Genossen Lange, der die Anwesenden ermahnte, im weiteren Verlauf des Tages die Feier zu einer würdigen zu gestalten und der Polizei keinen Anlaß zum Einschreiten zu bieten. Durch Konzert und Tanz wurde der Tag ohne Zwischenfall beendigt. Dalldorf. Eine gut besuchte Boltsversammlung fand hier am Abend statt. Genosse Be in referierte. Die Feier schloß mit gemeinsamem Gesang der Marseillaise .

Brandenburg . Vormittags 10 Uhr Festversammlung. 4-500 Personen. Referent Meyer. Nachmittags Ausflug von rund 1000 Personen. Zeitweilig Regen, aber keine wesentliche Be­einträchtigung. Die eine der beiden Abendversamlungen von mindestens 800 Personen besucht.

In Oranienburg referierte vor 250 Personen unter stür­mischem Beifall Wermuth Berlin.

Langenöls( Bez. Liegnitz). Wegen Krise nur Abend verfammlung. Beteiligung: 400 Berfonen. Dem Referate vom Genossen Müller- Görlig großer Beifall. Seit 1897 war wegen Lokalmangels keine Maiversammlung mehr. Grünberg. Glänzende Versammlung, 500 Personen. Referent orliz- Berlin .

In Benzig bei Görlitz waren etwa 80 Personen im Hotel zur Krone versammelt. Eine größere Feier ist für den 11. Mai beab­sichtigt. Weißwasser . In einer gut besuchten Abendversammlung referierte Frau Mefch aus Berlin .

Provinz Sachfen.

Burg bei Magdeburg. An dem Morgenausflug in dem Stadt­Spaziergang durch die Stadt am Nachmittag. Am Abend war der wald nahmen 250 Personen teil. Ebensoviel an einem zwanglofen Hohenzollernpart", unser Lokal, von 6-700 Personen besucht. Halberstadt . Troß der ungünstigen Witterung beteiligten sich etwa 300 Personen an dem gemeinsamen Ausfluge. Die Feier am Nachmittag und Abend war gut besucht.

Ju Pößned legten infolge der Maßregelung zweier Arbeiter sämtliche Weber und Weberinnen einer großen Textilfabrik( 162 an der Zahl) die Arbeit nieder. Sie zogen ins Gewerkschaftshaus Rittergarten". Gegen Abend waren die Maßregelungen zurück­genommen. Sonst war von Arbeitsruhe wenig zu merken. Da die Baulust infolge der Krise in der Textilindustrie start vermindert ist, fehlen Bauarbeiter am Orte und sind meistens auswärts beschäftigt. Die Feier am Abend war gut besucht. Es herrschte ein falter Regen; auf dem Thüringer Walde fiel Schnee. Jn Bernburg war die Morgenversammlung, in der Genosse oigt aus Bernburg referierte, von 60 Personen besucht. Ein An der Abendversammlung und dem Umzug war verboten. Kommers nahmen über 700 Personen teil. Die Festrede hielt Genosse Mertens.

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In Frankenhausen am Kyffhäuser ruhte die Arbeit von Mittag ab in verschiedenen Fabriken ganz. Ein Teil der Fabrikanten hatte den Arbeitern mit Entlassung gedroht, falls sie feiern würden. An der Versammlung, nahmen über 700 Personen teil. Die Fest­großartig. rede hielt Genosse Winter. Der Verlauf der ganzen Feier war

fonen.

Die Vormittagsversammlung in Altenburg war von etwa 1800 Personen besucht. Referent war der Reichstagsabgeordnete Thiele- Halle. Abends wurde eine sehr start besuchter Kommers ab­gehalten. Der Versuch einiger Fabrikanten, die Arbeitsruhe unmöglich zu machen, schlug fehl.

Ununterbrochenes Regenwetter in Gotha hatte für den Morgen­ausflug nur eine geringe Beteligung, zulvege gebracht. Auch die geschäftliche Depression wirkte darauf ein. Abends dagegen war im Antersaal wie alljährlich die Zahl der Teilnehmer eine große. Die Festrede, welche mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde, hielt Genoffe Bod.

In Zeulenroda ( Reuß ä. 2.) fand nachmittags 2 Uhr unter starter Beteiligung ein Umzug durch die Stadt statt; auch Fahnen. wurden im Zuge mitgeführt. Nach dem Umzug fand eine große Volksversammlung statt. Die Feier am Abend wurde unter starkem Gr. Ottersleben . Vormittag- Ausflug: Beteiligung 300 Besuch in den beiden größten Sälen am Orte abgehalten. Aus der Heilstätte Grabowsee bei Oranienburg schreibt man Steferent Genosse H. Silberschmidt- Berlin . Personen. Abend- Versammlung unter Beteiligung von 500 Personen. In Freienorla war die Beteiligung an dem Vormittags­uns: Heute wollten auch wir Patienten in Grabowfee den 1. Mai folution, welche von den Magdeburger Genossen für die Versamm- Arbeitsruhe. Annahme einer Re- ausfluge eine sehr gute. In der Porzellanfabrik herrschte völlige würdig feiern. Wir verabredeten eine Zusammenkunft bei der Ulme, lungen des Regierungsbezirt empfohlen worden war. In a hIa beteiligten sich an der Abendversammlung 200 Per ein allen Grabo: vseern bekannter alter Baum, mitten im Walde. Jedoch die Hüter der Ordnung hatten, auf irgend eine Art Wind 160 Personen. Beiß. Am Frühausfluge nach Haynsburg beteiligten fich hiervon bekommen. Wir gingen in kleinen Trupps von fünf Dunter aus Leipzig vor 400 Personen. In der Abendversamnilung sprach die Genoffin bis zehn Mann hinaus. Wie die ersten neun Mann dicht Delisch. Maifeier: Abendversammlung 250-300 Personen am Treffpunkt waren, saben sie bereits den Revier anwefend. Genosse Münzer- Delißsch hielt das Referat. förster darauf zusteuern. Um fein Aufsehen zu erregen, wandten wir uns nach Schmachtenhagen zu, kaum zwei Minuten weiter stoßen mal verboten( in letzter Stunde). Quedlinburg . Der schon genehmigte Umzug das erste Durch Arbeitsruhe feiern wir auf den Forstmeister, der hier Posto gefaßt hatte, mit einem 100 Mann. Abendbeteiligung 1000 Personen. Feier gut verlaufen. Krimstecher bewaffnet, uns scheinbar erwartend. Mittlerweile ritt Maiversammlung findet erst Sonntag statt. der Gendarm vorn zum Anstaltsthor herein und hinten wieder heraus natürlich hinter uns her. Nun hatten wir vorher ausgemacht, im Falle einer Störung uns an andrer Stelle wieder zu treffen, auch Braunschweig . Trotz der ungünstigen Arbeitsverhältnisse dies wurde vereitelt. So zogen wir denn, nachdem wir uns auf dem ist die Arbeitsruhe nicht geringer als in den Vorjahren. Im Bau- Auch in Mühlhausen war wegen des schlechten Wetters die Schmachtenhagener Wege zusammengefunden, im gefchloffenen Buge gewerbe war die Arbeitsruhe fast allgemein, in einer Anzahl Fabriken Beteiligung an den Ausflug schwach. Die Mittags- Bersammlung unter Abfingen unsrer Lieder kreuz und quer, natürlich mit Begleitung wurde bis Mittag resp. bis 4 Uhr gearbeitet. Eine Anzahl Gewert- war von 200 Personen besucht; abends war das Lokal überfüllt. des Herrn Gendarmen zu Pferde, nebenbei trottete der Revierförster. schaften hatten Morgenausflüge mit Mufit unternommen und zogen Referent war Genoffe Grunwald. Die Beteiligung war eine großartige, von 180 Batienten ca. 120 zurückfommend mit Musit nach dem Versammlungssaal. Die um Aus Waltershausen meldet uns ein Telegramm, daß bis 130 Mann, wenn die Bettlägerigen hinzugerechnet werden, so 11 Uhr vormittags stattfindende Bolksversammlung im Gewerkschafts - 400 Personen der Feier beiwohnten, die in einem Kommers mit ent= bleiben nach Abzug der dem Beamtenstande angehörenden Patienten Hause, in welcher Reichstags- Abgeordneter 2. BIos sprechender Festrede bestand. nicht viele, die sich ausgeschlossen haben. referierte, war eine imposante Rundgebung. Obgleich die Tische Trebbin . Maifest vom Gewerkschaftskartell arrangiert, an entfernt worden waren, war der große Saal überfüllt. Die Aus: wefend ca. 170 Personen. Gefang vom Trebbiner Arbeiter- Gesang- führungen des Redners fanden begeisterte Aufnahme und die Reso­verein. Festvortrag. Recitation Die Weber" durch Herrn Wallotte, lution einstimmige Annahme. Die um 4 Uhr im" Sofiäger", dann Tanz. ,, Weißes Roß" und Gewerkschaftshaus" beginnenden Festlichkeiten waren anfangs infolge des sehr ungünstigen Wetters schwach, hingegen abends start besucht, die Lokale teilweise überfüllt. Helmstedt . An der Vormittagsversammlung nahmen 60 bis 70 Personen teil. An einem Nachmittagsausfluge beteiligten sich 100 Personen.

In Neu- Ruppin war die Versammlung von 250 Personen besucht. Nach dem Vortrage von Fanny Imle wurde die Berliner Resolution einstimmig angenommen.

Zehdenick , 1. Mai. Die heutige Versammlung war von circa 500 Teilnehmer besucht, es war dies die erste Mai- Versammlung, welche hier stattfand. Die Resolution der Berliner Gewerkschafts­tommission fand einstimmige Annahme.

Provinz Hannover .

Norddeutsche Staaten.

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Bremen . Der Spaziergang am Tage verlief unter günstiger Arbeitersekretär Müller referierte.

Die Genossen von Gera Debschwig feierten den 1. Mai abends durch eine Festversammlung, an der ca. 300 Personen teil­nahmen. Redacteur Albert- 3widau referierte. Als derselbe die deutsche Socialreform scharf kritisierte, mahnte der Ueberwachende zur Mäßigkeit. Als dann die Versammlung dem Referenten Beifall flatsche, löste der Gendarm auf. Die Auflösung wurde mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt.

In Köppelsdorf bei Sonneberg herrschte von Mittag ab teilweise Arbeitsruhe. Die Feier verlief bei einer Teilnahme von etwa 400 Personen großartig. Genosse Reißhaus- Erfurt hielt die Festrede. In Luda in S.-A. wurde zum erstenmal eine Maifeier unter

Beteiligung fehr gut. An der Abendversammlung 400 Zeilnehmer. Seilnahme von 60 Personen abgehalten.

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Königreich Sachsen.

Bremerhaven . Morgenversammlung wie in Borjahren Harburg . Der strömende Regen vermochte der hiesigen Mai 300 Personen, Referent a vertamp Bremerhaven . Resolution für feier nichts von ihrem imposanten Charakter zu nehmen. An der Klassenforderungen, speciell für Weltfrieden, Arbeitszeitverkürzung, Ju Dresden war die Beteiligung an den Maiveranstaltungen Morgen- Versammlung beteiligten sich 600 Feiernde; abends fanden Arbeiterschutz und für Freiheitskämpfer in Rußland , Belgien , Schweden , trotz des schauderhaften verspäteten Aprilwetters, das bald Sonnen­in 3 Lokalen gutbesuchte Festversammlungen statt, an denen sich Spanien angenommen. Wetter früh miserabel, Regen! Später schein, bald Regengüsse brachte, sehr groß. Jm Trianon" sprach 2000 Personen beteiligten. flarer Sonnenschein, doch kalt. Nachmittagsspaziergang nach Wuls- vormittags 10 Uhr vor 1200 Frauen und Männern Grenz Lüneburg. Trotz Aprilwetters waren in dem 2 Kilometer dorf: 200 Personen. Abendfestlichkeiten in zwei Lokalen start besucht. Leipzig , im Gambrinus"( Löbtau ) Redacteur Ruhle- Chemnit von Lüneburg entfernten üdenau nahezu 500 Personen am Im allgemeinen wie im Vorjahr. bor 500 Zuhörern. Die Versammlungen im Gewerkschafts­Nachmittag erschienen. Wegen der ungünstigen Witterung waren Rostock . Troß des Verbots des Umzugs und trotz strömenden haus, bei Adam in der Kaulbachstraße, in der deutschen Familienangehörige schwach vertreten. Die Beteiligung war dennoch Regens machten heute morgen etwa 1500 Personen den Spazier Eiche( Striesen ) und in Bieschen zeigten völlig gefüllte Säle. Die eine sehr gute, eine stärkere als je. Genosse Lemenzow- Hamburg gang" nach den Bernsdorfer Anlagen. Der Kaserne gegenüber, in Mairesolution wurde überall einstimmig angenommen. Der Nach­bielt die mit Begeisterung aufgenommene Festrede. Eine Resolution, der Mitte der Straße, hoch oben auf dem Telephondraht, flatterte mittagsspaziergang im Großen Garten litt sehr unter dem Regen­in welcher ein wirksamer Arbeiterschutz gefordert und gegen die Zoll- eine rote Fahne, welche lebhaft begrüßt wurde. Nachmittags und wetter. Trotzdem war massenhaft Bolizei aufgeboten. Die Abend­vorlage protestiert wurde, fand einstimmige Annahme. Die abends abends fanden Festversammlungen in der Warnowhalle und in der tonzerte im Trianon, in Leiperts Gasthof( Pieschen ) und im stattgehabte Festfeier war überaus zahlreich besucht. Friedrichshalle statt, an denen etwa 1800 Genossen teilnahmen. Die Gambrinus( Löbtau) erfreuten sich des Besuches vieler Tausender. Bramsche bei Osnabrück . Die am Abend des 1. Mai hierorts Neptunwerft hat durch Anschlag bekannt gemacht, daß alle Arbeiter, Proletarier und Proletarierinnen. stattgehabte Maiversammlung, in welcher Genoffe es per welche heute gefeiert haben, auf drei Tage ausgesperrt sind. Osnabrück referierte, war von 120 Personen besucht. Schwerin . Morgens Ausflug von über 100 Personen. Dies Nienburg a. d. W. Die Maifeier stand zwar noch im selben mußten jedoch wieder umkehren, nachdem in vier Lokalen im Zeichen des verlorenen Generalstreifs der Glasmacher, war aber Schloßgarten die Verabfolgung von Getränken verweigert war aus trotzdem gut besucht. Ueber 300 Personen waren anwesend. Kandidat Angst vor dem Militärboykott. Abends gut besuchte Festlichkeit im Behle Hannover sprach über die Bedeutung des Tages. Vereinslokal.

Berschiedene Gendarme sollen sich wieder bekannte spazieren­gehende Genoffen notiert haben. Leipzig . Die Maifeier verlief unter zahlreicher Beteiligung, foweit fich jetzt übersehen läßt, ohne Störung. Da ein Zug durch

die Stadt wie gewöhnlich verboten war, gingen die Festteilnehmer in alvanglofem Zuge nach Stötterig spazieren". Um/ a1 Uhr hielt