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Molkerei Karstädt  , sondern in Berlin   festgestellt worden ist, daß die dem Privattläger zugefügte Beleidigung nach Auficht des Gerichts diesen|

der

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Inzwischen stellen wir auch fest, daß alleiniger Eigentümer Centralmolkerei Karstädt von Podbielski" seit zwei Jahren Se. Excellenz Viktor von Podbielsti ist. Bis vor etiva zwei Jahren Landwirtschaftsministers." Fataler Röhrenbruch!

Die ruffische Hungerrevolte Molkerei Sr. Excellenz neben geringwertiger Vollmilch auch ge- nicht allzu fower treffen dürfte und zwar wegen nimmt an Umfang noch immer zu. Bei uns find gegenwärtig, bes wässerte Magermich an ihren Abnehmer in Berlin   geschickt hatte. Der notorischen Umstände, die den Privatkläger richtet ein Korrespondent aus Poltaw der Organisation des Am 3. Dezember 1901 ist insbesondere die bon der seiner Zeit veranlaßt hatten, das preußische Revolutionären Rußlands  , in sechs Gouvernements Bauernunruhen Podbielskischen Molkerei geschickte Magermilch in dem Laden eines und deutsche   Staatsgebiet zu fliehen und ein ausgebrochen, in Woronesch  . Podolien, Jekaterinoslaw, Charkow   und Berliner   Milchhändlers als gewäffert beanstandet und vernichtet sy in der Schweiz   zu suchen, erschien eine Geldstrafe Poltaw. In unfrem Gouvernement begann die Bewegung worden. Es wird eine schwere Aufgabe für den Gewährsmann von 30 M. angemessen und ausreichend". folgendermaßen: Jm Dorfe Karlowka befindet sich ein Gut des der Berliner   Neuesten Nachrichten" sein, aufzuklären, wie die an Die Angelegenheit wird noch die zweite Justanz beschäftigen, Großherzogs von Oldenburg  . Es ist das größte Gut im Gouverne Ort und Stelle selbstverständlich" zurückgegebene und vernichtete und diese wird auch nachzuprüfen haben, ob die dem Kläger   vom ment Boltaw. Der Verwalter Scheidmann erhält 24 000 Rubel jähr Misch an drei aufeinander folgenden Tagen ihren Weg nach Schöffengericht zugesprochene Publikationsbefugnis in einem Schweizer   lich. Dafür werden denn auch die Bauern von ihm bis zum äußersten Berlin   und zwar in verschiedene Milchläden gefunden hat. Ueber Blatte aufrechterhalten werden soll. Es erscheint doch von principieller gefchunden. Sie verhungern hier förmlich. Hierber drangen min den zweiten unglücklichen Zufall, der außer der gewäfferten Bedeutung, daß ein Mann, der sich selbst der deutschen   Gerichts- die Flugblätter, mit denen seit Februar die Dörfer reichlich ver­Magermilch auch noch die Vollmilch geringwertig machte, erwarten barkeit entzieht, diese mit Erfolg zu seinem Schutz vom Auslande sorgt werden. Die Bauern verstanden die Flugblätter auf ihre Art. wir noch eine authentische" Erklärung.ind aus anrufen fam und dann noch die Veröffentlichung des deutschen   Sie spannten ihre Fuhrwerke an und fuhren mit dem Dorfältesten Urteils in einer ausländischen Zeitung erzwingt. an der Spike zu dem Gutsspeicher und nahmen hier, was sie zu Excellenz Lieber. Der Rheinische Kurier" nimmt jetzt die ihrem Unterhalt brauchten. Sie thaten das alles mit einer bes wundernswerten Ruhe, und was die Hauptsache ist, fie fühlten war allerdings der Rittergutsbesiger von Boß Socius des Herrn Erzählungen auf, die über die Versuchung Lieber3" verbreitet sich dabei vollständig in ihrem Recht. Sie erklärten, daß worden sind. Einem Hamburger Korrespondenten des Blattes hat der Hunger fie dazu treibe und daß sie ein solches Leben wie ein naher Verwandter des Dr. Lieber, der sein Hausarzt bisher weiter zu führen nicht mehr im stande seien. Ungefeßliches und intimer Freund war, folgendes mitgeteilt: Nachdem eine Vor- begehen sie nicht, weil sie ja mur Nahrungsmittel nehmen Freifinnige Verteidigung der Mai- Maßregelungen. Die besprechung Dr. Liebers mit einem hohen Würdenträger im Auf- und nur so viel nehmen, als sie zum färglichen Unterhalt schofle Stellung, die der Freisinn schon vor der Maifeier gegenüber trage des Kaisers über irgend eine Ehrung Liebers statt ihrer Familie nötig haben. Einbruch verüben sie, erklären die ben Arbeitern eingenommen hat, beobachtet er auch jetzt nach der gefunden hatte, aber resultatlos verlaufen war, wurde L. zum Kaiser Bauern, ebenfalls nicht. Sie nehmen nur die hinteren Wände der Maifeier. So wirft sich jetzt die Boss. 3tg." in einem Leit befohlen. Derselbe erkundigte sich ebenfalls nach nach seinen Speicher auseinander. Die Flugblätter werden von den Bauern artikel zum Anwalt des Unternehmer- Feualismus auf, der die Wünschen und bot ihm Orden und schließlich auch den Ober- als Dokumente aufbewahrt, mit welchen sie sich vor dem Gericht Arbeiter, die den 1. Mai durch Arbeitsruhe begangen haben, durch präsidentenposten in Kassel   an. Aber Lieber dankte für verteidigen wollen. In einem der Dörfer sollen sie den Bopen sogar zeitweilige Aussperrungen gemaßregelt hat. Das freisinnige Blatt alles und bemerfte, er wolle einfacher Privatmann bleiben. Da ſtellt es geradezu als Pflicht der Unternehmer dar, die Arbeiter für habe der Kaiser schließlich gesagt: Aber, Herr Doktor, das Bild gezwungen haben, eines dieser Flugblätter von der Kanzel vorzulesen. Die Unruhen begannen am 8. April. die Vermessenheit mittels der Hungerpeitsche zu züchtigen: Ihres Kaisers nehmen Sie doch an?" Dagegen konnte Lieber Die Unterstützung der infolge der Maifeier ausständigen nichts einwenden. Am folgenden Lage sei ein Flügeladjutant in Arbeiter wäre eine Prämie auf den Vertragsbruch und den den Reichstag zu ihm gekommen und habe gefragt, wann er das Bild offiziell überreichen dürfe. Lieber aber habe eine offizielle Feier abgelehnt und gebeten, ihm das Bild einfach zuzusenden. Herr Lieber verstand also die Belohnung für die Flottenvorlage einigermaßen zu würdigen.

frivolen Leichtsinn

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Die Maifeier durch Arbeitsruhe zu begehen, ist weder durch ein wirtschaftliches oder sociales Bedürfnis, noch auch nur durch die Treue gegen das socialdemokratische Programm oder die Beschlüsse der Parteileitung geboten. Man kann dem Arbeiter gern Erholung gönnen und wird doch bestreiten dürfen, daß er dazu des ersten Mai benötige, kurze Zeit nach Ostern, kurze Zeit vor Himmel fahrt und Pfingsten. Nicht mit Rücksicht auf die Gesundheit des Arbeiters wurde die Maifeier erfunden, sondern als Kraftprobe des Proletariats" gegenüber dem Kapitalismus  ".

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Die Beseitigung der 45 tägigen Rückfahrkarten war von dem Rh. Cour." und einer Anzahl andrer Blätter als unmittelbar bevorstehend angekündigt worden. Das Wolffsche Depeschenbureau erklärt demgegenüber ermächtigt zu sein, diese Nachricht für völlig

erf

2u erklären.

In der Umgegend des Dorfes Karlowla befinden sich noch weitere fieben Dörfer im Aufstande und es gesellen fich den Ne­weitere fieben Dörfer im Aufstande und es gesellen sich den Ne­volierenden immer neue zu. Hier sind 400 Kosaken erschienen, in grausam behandelt. Man prügelte sie förmlich zu Tode.

Karlowka auch der Gouverneur. Die verhafteten Bauern wurden

Am 14. April begannen die Unruhen im Dorfe Kowalewka, wo sich das Gut Trenki befindet. Es wurde dorthin Militär, beordert. Die Bauern waren darüber aber nicht im geringsten verzagt. Sie baten die Soldaten, sich in die Sache, die sie ja nichts anginge, nicht einzumniſchen. Es erfolgte das Kommando zu schießen, zweimal wurden Salven mit Blakpatronen abgegeben, die Bauern warfen fich aber auf die Bajonette, es erfolgte eine dritte Salve, 6 Menschen blieben auf der Stelle. Außerdem gab es viele Verwundete, darunter auch Frauen und Kinder. In das hiesige Krankenhaus wurden zwei Berwundete gebracht. Der eine Trofin Schaida verstarb in der Nacht vom 15. auf 16. April. Er war von zwei Kugeln getroffen. Dem zweiten wurde der Kopf verbunden und er wurde entlassen. Nummehr hat aber der ältere Arzt des Krankenhauses von dem Gouverneur den Befehl erhalten, alle Bauern, die von den res voltierenden Dörfern erscheinen, nicht mehr fortzulassen.

Aus Anlaß der Unruhen find arretiert worden der Student Baunstein, der als Hauslehrer bei dem Gutsverwalter Scheidmann lebte, und der Student Alexejenco.

Das heißt mit dürren Worten: Die Arbeiter haben einfach nach Die Stichwahl in Celle   hat mit dem Siege des National: der Pfeife des Unternehmertums zu tauzen. Sich selbst einen Festtag liberalen Wehl über den Welfen v. 5. Deden geendet. zu schaffen, ist frivoler Leichtsinn! Sie sollen sich mit den un Das vollständige Resultat liegt noch nicht vor, doch erscheint es, da freiwilligen Feiertagen" begnügen, an denen sie der Kapita- nur noch wenige fleine Orte ausstehen, ausgeschlossen, daß lismus auf die Straße wirft. Selbst der nicht gerade moderner v. d. Decken, der bisher 10 300 Stimmen erhalten hat, noch den Ideen verdächtige Peter Rosegger   urteilte über die Maifeier: Nationalliberalen, der 11 145 Stimmen erhielt, überflügeln könnte. Warum sollte man den Arbeitern das Recht bestreiten, einmal Der Sieg des nationalliberalen Kandidaten ist auf die Stimm nach ihrem Belieben einen Tag zu feiern, da doch so viele Mißig enthaltung der Socialdemokraten zurückzuführen, da der Welfe sich gänger jährlich rund dreihundertfünfundsechzig Tage feiern dürfen. nicht dazu verstehen konnte, bezüglich seiner zollpolitischen Ansichten Unser freifinniges Bürgertum kann sich nicht einmal zu der Höhe der die erforderlichen Erklärungen abzugeben.- Auffassung des konservativ denkenden Poeten aufschwingen. Zollwünsche des Centralverbandes. Der Centralverband durch Rittmeister 3. D. von Stietencron erschossenen italienischen Ein andrer Korrespondent berichtet: Es ist schwer, sich die Revision im Prozeß Stietencron. Die Hinterbliebenen des Stimmung vorzustellen, von der die Bevölkerung Boltaws ergriffen deutscher Industrieller sowie der Verein deutscher Eisen- und Stahl Arbeiters Fazzi, deren Entschädigung vom Oberlandesgericht in fürchten, daß das Volk sich auch in den Städten erheben und daß ist. Viele wollen ihre bisherige Wohnstätte verlassen. Alle be industrieller haben zu gleicher Zeit, so schreibt die Korrespondenz des Colmar   abgewiesen wurde, haben dieser Tage die Revision gegen sich das Militär auf die Seite der Aufständischen stellen werde. Die Handelsvertrags- Vereins, dem Reichstage eine Reihe von Anträgen fo zur Zolltarif- Borlage eingereicht, welche alles, was man bisher in dieses Urteil beim Reichsgericht angemeldet, so daß sich auch Gutsbesiger haben sich an den Minister des Innern mit der Bitte zollpolitischer Hinsicht von diesen Interessengruppen wußte, in den der höchste Gerichtshof noch mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen gewandt, zur Niederwerfung der Bewegung die äußersten Die beiden Eingaben enthalten nicht nur Anträge auf Zoll- Vor dem Kriegsgericht der 13. Brigade in Mülheim  ( Nuhr) Derselbe Korrespondent   teilt mit, daß die Bauern, bevor sie sich erhöhung für eine große Zahl von Fertigfabrikaten, sondern vor hatte sich am Mittwoch ein Feldwebel des 159. Jufanterie- mit Gewalt in den Besiz der Nahrungsmittel setzten, auf Beschluß allem charakteristisch ist, daß auf eine Reihe unentbehrlicher regiments unter der Anschuldigung des fahrlässigen der Gemeinden die Gutsbesiger baten, ihnen einiges industrieller Rohstoffe und Halbfabrikate Zölle bezw. Zoll- Falscheides zu verantworten. Das Vergehen soll begangen Getreide zu leihen, da sie sonst verhungern müßten. Erst als erhöhungen gefordert werden. Um gleich die wichtigsten heraus- fein in einer Privatklage. Der Vertreter der Anklage beantragte die Bitte abfchlägig beantwortet wurde, nahmen die Bauern den zugreifen, so wird für Blei und Zink die Einführung eines 1 Jahr Zuchthaus, Degradation und Ausstoßung aus dem Heere. Ausweg des Aufruhrs. Die Bewegung umfaßt besonders start die Bolles in Höhe von 10 M. für die Tonne gefordert. Ein gleich Das Urteil lautete auf Freisprechung. Kreise Boltawst, Lubenst, Kobeljanst, Birjatinst. hoher goll wird gefordert für Salzsäure, Schwefelsäure und un Salpetersäure.

Schatten stellen.

haben wird.

Außer für die genannten Positionen werden Bollerhöhungen id vom Centralverband gefordert u. a. für Kleie, Cement  , Soda, eine große Zahl feiner seidener, baumwollener und wollener Gewebe, grobe Baumwollgarne, Jutegarn, Lederkernstücke, Papierzellstoff, eine Anzahl Steinmezarbeiten, eine Reihe von Thonwaren, rohes optisches Glas, Werkzeugstahl, feinen Draht, dünne Bleche, eine Reihe von Artikeln der Kleineisen- und Maschinenindustrie u. a. m. Die Agrarier haben also reichlich Gelegenheit, Schulter an Schulter mit uns diese Gelüste des Centralverbandes zu be­

kämpfen!

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Ausland.

Die amerikanischen   Hunnen auf den Philippinen.

Gewaltmittel in Anwendung zu bringen.

Die Bauern nehmen aus den Speichern das allernotwendigfte und lassen das für die Aussaat notwendige Korn unberührt. Ein dritter Korrespondent teilt mit: Die Procedur der Ver teilung des Getreides unter den Bauern geht sehr friedlich vor sich und geschieht in der Anwesenheit des Gemeinde- Aeltesten, der jedem das Nötige zuteilt. Die reichen Bauern halten sich fern. Dagegen darf niemand von den Aermeren wegbleiben.

Auf dem Gute Grinewitsch wurde der Gutsverwalter schiver ver­lezt und ist bereits seinen Verwundungen erlegen. Er war der erste gewesen, der zu einer Schießivaffe gegriffen hatte, um die Bauern zurückzudrängen.

In den Dörfern Kustolowka, Makarowka, Wafiljewka, Andrejewka, Tschutowa und andren, ist das ganze Volk auf den Füßen. Im Dorfe Sotichubejewka, wohin Kosalen geschickt wurden, fand eine schreckliche Metzelei statt. Belgien  .

Die Zahl der Opfer, die in Löwen durch die Kugeln der Bürgergarde   den Tod gefunden, beträgt mit den im Hospital Ver­storbenen sechs; außerdem liegen noch fünf im Krankenhaus, wovon den Befehl zum Schießen gegeben, sollen für ihre Verdienste um die einer schwer verwundet. Die Lieutenants Coen und Frère, welche Auch vor den Löwener Gerichten

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London  , 30. April.  ( Eig. Ber.) Wie es sich herausstellt, haben Roosevelt   und fein Kabinett sich nur ungern entschlossen, die amerikanische   Schandwirtschaft auf den Philippinen untersuchen zu lassen. Sie wurden vielmehr dazu gezwungen, und zwar durch die 3 wistigleiten zwischen Civil- und Militärregierung in Washington   und auf den Philippinen. Dem Major Gardener, jetzt Civilgouverneur in Tayabas( Philippinen  ), gebührt die Ehre, das Gewissen der Ver­Zur freifinnigen Prinzen- Kandidatur. Die von freieinigten Staaten aufgeweckt zu haben. Noch am 16. Dezember 1901 finnigen Volksparteilern in Lübed in Aussicht genommene Auf beschwerte er sich bei der Washingtoner Regierung, daß das Brennen stellung des Prinzen Heinrich zum Reichstagskandidaten die und Morden von seiten des Militärs die Herstellung friedlicher und übrigens die offizielle Billigung durch die Parteileitung nicht ge- civilisierter Verhältnisse unmöglich machen. Aber die Regierung funden hat veranlaßt die Bolts Zeitung" zu folgenden bitteren hat diesen Bericht unterdrückt. Sie teilte ihn dem Glossen: Senate nicht mit. Erst der Generalfommandierende Miles, Wenn die Freisinnigen den Prinzen Heinrich als Kandidaten der mit dem Stabinette auf gespanntem Fuße lebt, beging die vorschlagen, so geschieht dies, da sie dessen politische An- Indiskretion und machte den Senat mit Gardeners Bericht fichten über Getreidezölle, Koalitionsrecht der bekannt. Der Bundesrat verlangte sodann Aufklärung und fezie Arbeiter, Socialpolitit, Finanzreform im eine Specialfommission zur Untersuchung der philippinischen   Zustände Ordnung" dekoriert werden. Reiche, Handelsverträge, Reform des Strafvoll ein. Es scheint, daß nunmehr auch die Regierung ihren guten Willen finden zahlreiche Verurteilungen von Personen, die sich angeblich an zuges, Polenpolitit, Jesuitenantrag, Diäten zeigen wollte und stellte den bekannten Major aller unter An- dem Aufruhr beteiligt haben, statt. antrag und hundert andre politische und wirt- flage, die zum Prozesse gegen General Smith führte. Dieser ichaftliche Probleme jedenfalls nicht kennen, Prozeß wird gegenwärtig vor dem Kriegsgerichte in Manila   ge= Der Prozeß Mussolino. denn der Prinz hat sich darüber noch nirgends öffentlich ausgelassen-, führt, Die Specialfommission des Bundessenats ging methodisch zu Rom  , 28. April.  ( Eig. Ber.) Gerade als ob es mit dem so geschieht dies, sagen wir, deswegen, weil er ein Prinz ist. Ein Werke und lud zahlreiche Zeugen vor. Unter diesen befand sich der Brinz werde, so meinen sie, die Socialdemokratie um dieser seiner Sergeant Charles Riley aus Northampton  , Massachusetts  , der Skandalprozeß Palizzolo noch nicht genug wäre, taucht auch noch der Eigenschaft willen aus dem Felde schlagen. in dem philippinischen   Feldzuge gedient hatte. Er hat einer Prozeß Mussolino auf, von dem die Stadt Lucca   profitiert, Daß diese Anschauung in freisinnigen Köpfen Wurzeln faffen Wafferkur" beigewohnt, der ein philippinischer Bürgermeister auf um ihre Saison" zu beleben, indem sie zu dieser Gelegenheit und mit großem Ernste öffentlich vorgetragen werden kann, ist Befehl und in Gegenwart der amerikanischen   Offiziere: Kapitän Theatervorstellungen und Pferderennen veranstaltet. Alles muß in für die politische Entwidelung eines gewissen Glenn, Lieutnant Conger und Militärarzt Lyon   unterworfen wurde. diesem Lande der Hoteliers dazu herhalten, in Geld zu machen. Und der Gerichtshof und die Advokaten haben frendig die Ge­Teiles des freisinnigen Bürgertums ungemein Riley erzählt:. bezeichnend." legenheit ergriffen, um die fchamloseste Reklame zu treiben. Sie führen die blödsinnigsten Zwischenfälle nicht nur herbei, sondern pflegen sie auch liebevoll, sie ziehen Wochen hindurch einen Prozeß in die Länge, der in wenigen Tagen beendet sein könnte. Und das Publikum erfreut sich frankhafterweise an diesen Vors gängen und klatscht dem größenwahnsinnigen Briganten Beifall, ja eine Frau zündet sogar für ihn der Madonna Kerzen an. Welcher Erziehung bedarf noch dieses arme von Pfaffen und Gannern forrumpierte Bolk!

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" Es war in der Stadt Igbaras, Provinz Jloilo, am 27. November Die Kreuz- 3eitung", die die Vertretung eines oft 1900. 2ir wurden vor ein kloster geführt. Im Sorridor des Klosters stand preußischen Wahlkreises durch einen Hohenzollernprinzen, wie der Bürgermeister der Stadt, ein Mann im Alter von etwa 40 Jahren. sie durch den Prinzen Friedrich Karl von Preußen   ja Sein Oberkörper wurde ganz entblößt, feine Hände wurden nach bereits stattgefunden hat, für ganz in der Ordnung hält, findet eine hinten gebunden. Offiziere und Soldaten umringten ihn. Der solche Kandidatur von Freisims Gnaden doch nicht recht angemessen. Mann wurde sodann unter einen Wasserbehälter von etiva 100 Gallonen Sie meint: ( 600 Liter) geworfen. Sein Mund wurde direkt unter den Kran ge­" Daß preußische Prinzen in Volfsvertretungen gewählt werden, drückt und geöffnet, so daß der Gefolterte das laufende Wasser in ist ja nichts Neues. Nahm doch sogar der nachmalige König und sich aufnehmen mußte. Ileber ihm stand ein Dolmetscher, der das Raifer Wilhelm I.   im Jahre 1848 eine Wahl in die National- Wort Gestehe alles" wiederholte. Nach einer Weile erklärte der versammlung an, ohne sich freilich an deren Beratungen und Ab- Bürgermeister, alles sagen zu wollen. Kaum von der Folter befreit, stimmungen wesentlich zu beteiligen. Und Prinz Albrecht von weigerte er sich wiederum, das von ihm verlangte Geständnis zu Breußen, der jüngste Bruder des Königs und Wilhelms I., war machen. Da wurde eine Kanne mit etwa 25 Liter Wasser gebracht. Mitglied des Norddeutschen Reichstags. Beide Brinzen Ein Saugrohr wurde dem Manne in den Mund gelegt und ihm von fchloffen fich der konservativen Fraktion Indessen dem Inhalt der Kanne in den Magen gepumpt. diese Präcedenzfälle fönnen hier nicht zum Vergleich herangezogen Troßdem blieb der Gefolterte standhaft. Es wurde ihm sodann ein werden. Die Wahl der Prinzen Wilhelm und Albrecht war von zweites Saugrohr in die Nase gelegt. Auch das half nicht. Schließ vornherein gesichert; ein Wahlkampf ging ihr nicht voraus. lich wurde Salz in das Wasser geworfen. Dieses Mittel hatte den Anders liegen die Dinge in Libed. Einen Prinzen des fönigl. gewünschten Erfolg." Hauses den Gehässigkeiten der socialdemokratischen Agitatoren und der Möglichkeit eines Wahl- Mißerfolges auszusehen, ist ein Gedanke, dessen auch ein freisinniger Verein nicht fähig Wie man sieht, teilt selbst das konservative Organ die byzan tinische Illusion der freifinnigen Mannesseelen nicht, daß ein Bring sich nur auf den Schild erheben zu lassen brauche, um in die Bolts Vertretung gewählt zu werden.

fein sollte."

an.

Italien  . lo

England.

Der Brot und Mehlzoll, der dem englischen Volte auferlegt ist, um auf diese Weise die Kosten des südafrikanischen Strieges decken zu helfen, beginnt sich der Bevölkerung fühlbar zu machen. Man hatte dem Wolfe nach berühmten Mustern vorgeredet, daß der Zoll, ber nur ein geringer sei, auch die Brotpreise nur in geringem Maße beeinflussen werde, und wenn die Ernte gut ausfalle, dann würde alles all right sein. Jegt kommen aber von überall her Nachrichten, daß die Brotpreise steigen, und zwar bei weitem mehr steigen, als nach den Zollfäßen angemessen wäre. So erhöhten die Bäcker von Die Aussagen Rileys wurden von dem Gemeinen William Smith Bristol   den Preis des Brotes II. Qualität von 3/2 auf 41/2 Bence aus Athol  , Massachusetts  , der in demselben Regiment gedient hatte,( von 28 auf 36 Pf.) und des Brotes I. Güte von 4/2 auf 5 Bence vollinhaltlich bestätigt. Smith hat noch zwei andren Wasser-( von 36 auf 40 f.). Daraus ist ersichtlich, daß die arme Bevölkerung furen" gegen eingeborene Bolizeibeamte beigewohnt. Ebenso nicht bloß deswegen, weil sie das meiste Brot ißt, sondern auch hat er an der Einäscherung der Stadt Igbaras teil- dafür, daß sie das schlechtere Brot genießt, durch den Zoll bestraft genommen. wird. Auch die Londoner   Bäcker nügen den Zoll aus, um die Brot­Selbstredend werden diese Greuelthaten von der anti- imperia- preise in umgebührlicher Weise hinaufzuschrauben. listischen Bresse, besonders von der mutigen und geistvollen New Yorker Evening Post" zur Aufrüttelung des amerikanischen   Voltes ausgenugt.

Gerichtsnotorisches über Normann- Schumann. Die schrift liche Begründung des Urteils, das vom Berliner   Schöffengericht in Erst der Senat und die Evening Post" haben den Präsidenten der Klagesache des bekannten Normann Schumann gegen die Roosevelt   zu seinem Eingreifen veranlaßt. Berliner Morgenpost  " gefällt worden ist, enthält einen interessanten In Deutschland   wären die Redacteure der Evening Post" schon Beitrag zur Charakteristik des Klägers. Nach Ansicht des Gerichts längst als Staatsfeinde behandelt worden. Eine moderne Demo­war die unzutreffende Meldung, daß Normann- Schumann aus fratie mag noch so torrupt sein, die Preßfreiheit und die Kritik sind Luzern   ausgewiesen sei, zwar geeignet, diesen in der öffentlichen Meinung ihr trotzdem heilig.- herabzufezen, aber mit Rücksicht darauf, daß die vom Angeklagten

Norwegen  .

Sigurd Jbsent. Unter den neuen Männern des Ministeriums ist Sigurd Ibsen   der einzige, der von der konservativen wie von der liberalen Presse mit ungeteilter Anerkennung begrüßt wird, trotzdem, abgesehen von der Unionsfrage, über seine politische Stellungnahme in weiteren Kreisen große linkenntnis herrscht. Die hierüber offenbar besser unterrichtete konservative Zeitung Morgen­bladet" schreibt mun unter anderm über S. Jbsen: Er billigt nicht die sociale Gesetzgebung und die Steuerpolitik, die gegen die be­