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Partei- Machrichten.
Parteivorstand
7000 rod
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Minister des Innern Frhr. v. Hammerstein:
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an dem sie wahrscheinlich dahinstechen wird. Die Krante soll furcht- war die Forderung auf Staatshilfe für die Arbeitslosen- Kassen der politischer Vereine, falls fte in einem besonderen Segment abbar leiden. Man macht sich denn auch bereits mit dem äußersten Gewerkschaften hervorgehoben. Die Straßenbahn- und die Eisenbahn- gesondert fizen, beiwohnen dürfen, und fragt den Minister, wie verirant und rechnet damit, daß die Gemahlin des Prinzen Angestellten, sowie die Feuerwehrleute waren in Uniformen an- dieser Erlaß mit§ 8 des Vereinsgesetzes in Einklang zu bringen Seinrich VII., Renß, den Thron besteigen wird, der für die arme junge getreten. Auch mehrere Frauenvereine nahmen am Buge teil. fei. Ist der Erlaß aber berechtigt, dann muß eine solche Verfügung Stöngin feit ihrer Verheiratung zu einem Martyrium geworden ist. Üleber Der Versammlungsplatz der Demoustranten war in diesem Jahre in nicht bloß für den Bezirk des Polizeipräsidiums Berlin erfolgen, die Ursache der Erkrankung der Bedauernswerten, die man ja Göndermarten, dem zu Frederikshaven, dem Schloßgarten ge- sondern es muß dasselbe Recht für das ganze Land gelten; dann überhaupt so lange als möglich zu vertuschen versucht hat, haben hörenden schönen Bart, der bisher nur den bürgerlichen Barteien zur müßte der Minister seine Ausführungsorgane anweisen, im ganzen fich die behandelnden Mediziner noch nicht geäußert.- Verfügung gestellt wurde, jezt aber unter dem neuen Ministerium Bereich der Monarchie so zu verfahren, wie es der Polizeiauch den Arbeitern für ihre Demonstration überlaffen worden ist. präsident von Berlin offenbar mit seiner Zustimmung für Berlin Hier sprachen von zwei Rednertribünen nacheinander die Genossen angeordnet hat. dodh. Knudsen, M. Olsen, P. Sabro und J. A. Hansen. Alle Restaurationen in der Nachbarstadt Frederiksberg hatten anläßlich Zur Aufklärung des ,, Correspondent ". des Festtags ihre Preise her abgefeßt. Am Abend wurden in Die Erweiterung der Berufsthätigkeit der Frauen in neuerer Beit ist gewiß aus vielen socialen Gründen freudig zu begrüßen; Aus dem Parteibureau erhalten wir folgende Zuschrift: fechs großen Lokalen Kopenhagens Festversammlungen abgehalten. Aus Anlaß einer Polemit über den Generalstreit in Velgien Auch aus den Provinzstädten Dänemarks wird von einer außer- aber wie weit die Anteilnahme der Frauen an öffentlichen Dingen fchreibt der Correspondent", das Organ für Deutschlands Buchdrucker, ordentlich starken Beteiligung an den Maidemonstrationen berichtet. zu gehen hat, darüber sind die Meinungen in der ganzen Welt heute u. a. wie folgt: In Stocholm tam troß eines scheußlichen Schnee- und Regen- noch nicht geklärt. Gewiß sind wir alle darin einig, daß insbesondere Wir haben mit voller Absicht darauf hingewiesen, daß der wetters eine Riesendemonstration zu stande, an der 143 Vereinigungen auf dem Gebiete der praktischen Armenpflege im weitesten der Frau heute unentbehrlich ist; " ganz gegen seine sonstige Gepflogen- teilnahmen und deren Personenzahl auf ca. 21 000 angegeben wird. Sinne die Thätigkeit beit" überraschend schnell Geldmittel für den General Auch die Buchdrucker nahmen diesmal in großer Anzahl am Zuge aber ob fie auf politischem Gebiet auch nur segensreich streit flüssig gemacht hat. Darauf erwidert der Vorwärts" teil, die Abendzeitungen konnten erst am andern Morgen erscheinen. fein könnte, felbft in einer weiten Zukunft, das muß ich mit dem Hinweis auf die Unterstützung der Buchdrucker durch die Mittags um 1 Uhr ivurde aller Straßenbahnverkehr, und bald darauf wenistens auf das äußerste bestreiten.( Unruhe links.) Die Verfocialdemokratische Partei im Jahre 1891. Dies ist im Laufe der auch der Omnibusverkehr eingestellt, weil die Angestellten sich an der hältniffe haben sich in den 50 Jahren, die seit Erlaß der VerAußerdem hörte auch von orordnung über das Vereins- und Versammlungsrecht vergangen Zeit in der Parteipreffe schon so oft geschehen, daß einige Auf Demonstration beteiligen wollten. flärung am Blaze sein dürfte. Wir stellen fest, daß damals der mittag an der übrige Transportverkehr auf und viele Geschäfte find, in dieser Beziehung noch nicht geändert. Mit weiser Vorsicht Parteivorstand wiederholte Gesuche der Verbandsleitung, auf schloffen, so daß es ganz stille in den von dem Demonstrationszugehat damals die Kommission dieses hohen Hauses, die berufen war, türzeste Beit eine größere Summe den Buchdruckern als nicht berührten Straßen wurde. Auch Frauen nahmen trotz des die zunächst oftropierte Verordnung eingehend zu prüfen, in ihrem Darlehen zu gewähren, abgelehnt hat und daß er lediglich sich falten, schmutzigen Wetters in überraschend großer Zahl am Zuge Bericht als Grundsay festgestellt:„ Au politischen Vereinen soll derjenige teilnehmen, der berufen ist, politische dazu bereit erklärte, den Leipziger Buchdruckern, aber nur diesen, teil. Die Polizei hielt sich von der Demonstration fern, so daß diese nur der Oeffentlichkeit auszuüben." Weiter wird ge20 000 m. als Darlehen vorzustrecken, welche Summe alsbald den ohne jede Ruhestörung verlaufen konnte. Auf dem Sammelplatz Rechte in Parteivorstande wieder zurück bezahlt worden ist. Das ist die wurde von vier Rednertribünen gesprochen und eine Resolution für sagt, daß sehr wesentliche, in der Natur der Frauen und in der ganze Unterstügung, welche der Parteivorstand erst nach wieder den Achtstundenlag, das allgemeine Wahlrecht und für internationale Entwicklung unfres Staatslebens liegende Bedenken dagegen sprechen, Solidarität einstimmig angenommen. Auch aus den übrigen diese Rechte Frauen zu gewähren. Dies Urteil hat benn auch einHolten Vorstellungen den Buchdruckern zu teil werden ließ. Sie Städten Schwedens wird von einer erstaunlich großen Teilnehmer- ſtimmig die Billigung des Hauses gefunden. Wir stehen deshalb warmehr gezwungen als freiwillig zugestanden worden. zahl berichtet. So beteiligten sich z. B. in Eskilstuna 2400 Ber- beute auf demselben Standpunkt wie vor 50 Jahren, daß zu Darum berührt es ebenso eigentümlich, daß der für die fonen, in Gefle 4000, in Jönköping 6000, in Göteborg 10 000, in eigentlichen politischen Vereinen Frauen nicht zuzulaffen find. Sie mögen in Berufsvereinen mitwirken, fie mögen, wie das Vereinsdeutsche Arbeiterschaft so unendlich bedeutungsvolle Streit der Malmö gar 15 000 Personen an den Demonstrationen. Buchdruder nur eine so widerwillige, der Streit der der andren beiden nordischen Länder etwas zurüdgeblieben ist, war gestalten und verteidigen, welche ausdrücklich zu dem Zwed gegründet In Norwegen , deffen Arbeiterbewegung hinter derjenigen gesetz ausdrücklich gestattet, auch in Vereinen ihren Beruf weiter ausbelgischen Arbeiter dagegen eine freudige Unterstügung fand. Wenn der Vorwärts" sagt, daß damals bei der die Beteiligung an der Maifeier diesmal eine recht erfreuliche. In find, diese Berufsthätigkeit weiter zu fördern, und selbst wenn hier Partei taum ein Zweifel bestand, daß der Kampf der Buchdrucker Kristiania hatten die Arbeiter auf vielen größeren Werkstätten und und da in diesen Vereinen einmal ein politischer Gegenstand erfolglos bleiben würde, so war das zur Zeit des Unterstüßungs- Arbeitsplätzen die Arbeit mittags eingestellt. Es war faltes, regne- zur Erörterung steht, so würden, was mit den Bestimmungen gefuches nicht zu fagen, während mit dem Augenblicke der Prokla- risches Wetter. Dennoch beteiligten sich an dem Zuge, der sich der Verordnung von 1850 vollständig vereinbar ist, die mierung des belgischen Generalstreits für jeden Klarblickenden das nachmittags um 4 Uhr unter den Klängen der Marsailleise in Be- Frauen nicht ausgeschloffen werden von diesen Fachvereinen. Fiasko feststand. wegung jegte, ca. 5000 Personen. Auf dem Versammlungsplatz Die Frauen find selbst nicht ausgeschlossen von politischen VerDieser Darstellung des„ Correspondent " gegenüber, die ersichtlich sprachen Einar Li und Stortingsmann Egede Nissen. sammlungen, welche zu einem bestimmten Zweck von einzelnen den Zweck verfolgt, auch bei dieser Gelegenheit wieder bei seinen Abends fand eine große Versammlung im Cirkus statt, wo Chr. H. Personen oder Gruppen von Personen berufen werden; ausgeschlossen Aus Bergen wird gemeldet, find fie nur von der dauernden Thätigkeit in politischen Vereinen, Lesern den Glauben zu erwecken, die socialdemokratische Partei Knudsen über Organisation sprach. habe von jeher der Buchdrucker- Organisation gegenüber eine un- daß die Zahl der Demonstranten 1500 betrug, aus Narvik werden und zwar solchen Vereinen, deren Zwed es ist, politische Gegenstände freundliche, wenn nicht gar feindselige Haltung eingenommen, feien 2000 Teilnehmer am Zuge gemeldet, aus Trondhjem ca. 1200, hier in Versammlungen zu erörtern. Das ist die gesetzliche Grundlage, folgende Thatsachen festgestellt: Die Arbeitseinstellung der Buchdruder nahmen 5000-6000 Personen an der Versammlung auf dem an der etwas zu ändern ich wenigstens teinerlei Bedürfnis In vielen andren fleineren Orten, wo empfinde. im Herbst und Winter im Jahre 1891 zum Zwecke der Erringung Demonstrationsplag teil. Ich bin dann vom Abg. Dr. Sattler gefragt worden, wie sich des Neunstundentages fand in der gesamten socialdemokratischen man früher nichts oder wenig von der Maifeier geſpürt hat, ist mit dieſen Beſtimmungen des Geſetzes die neue Anordnung des Partei die lebhafteste Unterstützung. In sämtlichen Druckereien, wo diesmal die Beteiligung ziemlich stark gewesen. Polizeipräsidenten von Berlin bezüglich der Zulassung von socialdemokratische Blätter hergestellt wurden, ist die Forderung schlankзи Aus Warschau wird uns berichtet: In der Nacht des 21. April Frauen Vereinsversammlungen politischer Vereine weg durchgeführt, in mehreren Parteibruckereien bereits damals der § 8 des Vereinsgesetzes bestimmt, daß Vereine, die Achtstundentag eingeführt worden. In Partei- und Gewerkschafts- ist hier eine Geheimdruckerei der socialdemokratischen Partei des trage. politische Gegenstände in Bersammlungen zu Stönigreichs Bolens und Littauens" aufgefunden und befchlagnahmt bezwecken, Ireisen wurde für die Streitenden lebhaft gesammelt. Leider ergab sich, daß die Unternehmer im Buchdruckgewerbe worden. Bei dieser Gelegenheit wurden einige Arbeiter, die sich mit erörtern, Frauenspersonen, Schüler und Lehrlinge als Mitglieder nicht aufnehmen sollen. Die Zuwiderhandlung wird ausdrücklich für die große Auseinandersetzung besser vorbereitet waren als die der Anfertigung der Maiproklamationen beschäftigten, verhaftet. Jedoch gelang es der Parteileitung, ungefäumt eine neue Bro- unter Strafe gestellt. Es ist weiter gesagt, Frauenspersonen dürften: Arbeiter, und als dann im Dezember auch noch die Behörden in ent- flamation herzustellen, die noch bis zum Sonntag, den 27. April, an den Versammlungen und Sigungen solcher politischen Vereine nicht: schiedenster Weise gegen die Arbeiter Partei δα war es Klar, daß lettere für diefes Mal ibre welchem die Maidemonstration stattfinden sollte und stattgefunden beiwohnen. Das flingt ebenso apodittisch als wie:" Sie dürfen nicht Forderung nicht durchsetzen konnten. Während dieses Kampfes bat in einer Anzahl von 3000 Exemplaren herzustellen und zu Mitglieder werden," es ist aber anders gedacht. Aus den Verhand fungen der Kommission dieses hohen Hauses geht das ausdrücklich ftellte die Organisation der Leipziger Buchdrucker einen Antrag auf Gewährung eines Darlehns an den Parteivorstand. Die Es wurde auch eine Maibroschüre, sowie die März und Mai- hervor. Es soll danach nicht die Anwesenheit einer Frau in Leipziger Buchdrucker haben während der Zeit des Socialistengefezes nummern des neuen Partei- Organs Die socialdemokratische Revue" solchen Bersammlungen direkt unter Strafe gestellt werden, das würde zu weit führen. Es soll nur der Polizei Gelegenheit gegeben die Partei in aufopferndster Weise unterstützt. Die dortigen Genossen in großer Anzahl verbreitet. werden, auf die Entfernung dieser Frauen hinzuwirken! Erst dann, traten in entschiedenster Weise für das Darlehnsgesuch ein. Unter wenn diese Gelegenheit ergriffen ist und dem Gebote der Polizei Berücksichtigung dieser Umstände stimmte der Vorstand dem Antrage Ostpreußische Versammlungsfreiheit. In dem oft nicht gefolgt wird, foll eine Strafe verhängt werden. Der Schlußsay zu und bewilligte das Darlehn in Höhe von 20 000 m. Erst später preußischen Städtchen Magnit führen die Arbeiter feit Jahren des Paragraphen lautet deshalb ausdrücklich:" Wenn die Frau auf kam der Verbandsvorstand mit dem Antrage, ein bedeutend höheres einen harten Stampf um die Ausübung des armseligen preußischen die Aufforderung des anwesenden Abgeordneten der Obrigkeit sich Darlehn aus der Parteikasse zu gewähren. Der Vorstand lehnte ab Bersammlungsrechts. Jetzt sind sie endlich so weit, daß sie ein nicht entfernt, so ist Grund zur Auflösung der Versammlung oder mit dem Hinweis, daß es unmöglich angehe, die Parteilaffe als Versammlungslokal haben( ein Privatlokal) und Versammlungen der Strafe vorhanden." Es wird also hier auch nicht eine Strafe Reservefonds für die gewerkschaftlichen Kämpfe zu benutzen. Der darin abhalten dürfen. festgesetzt, sondern nur konstatiert, daß ein Grund zur Auflösung Parteivorstand wies auf die Thatsache hin, daß er früher schon einer Aber die Polizei hat immer neue Gedanken. Jetzt dürfen gegeben jei. Es kommt mun hier zweierlei in Betracht. Erstens ist die Reihe andrer Gewerkschaften gegenüber denselben ablehnenden sich in der Stube keine Menschen aufhalten, wenn nicht Versammlung Polizei nicht verpflichtet, einer jeden Bersammlung eines politischen Standpunkt habe einnehmen müssen, und daß er im ist. Kiirzlich hielten sich vier Parteigenossen in dem Raume auf; Vereins beizuwohnen. Es ist der Polizei nur die Befugnis, das Interesse der Parteifinanzen nicht anders handeln könne. da erschien ein Polizeibeamter und forderte die vier Mann auf. Recht dazu eingeräumt. Der Erfolg dieser Bestimmungen ist der Würde der Parteivorstand anders gehandelt haben, so sich sofort zu entfernen, indem er zugleich gegen erhobene Ein- gewesen, daß in sehr zahlreichen Vereinen in der ganzen Monarchie, wäre die Parteikasse durch frühere Streits längst erschöpft ge- wendungen mit Gewalt drohte. Er wartete, bis die Stube gefchloffen bei deren Bersammlungen Abgeordnete der Polizei nicht anwefen. Daß bei diesen Verhandlungen auch auf die Avafichtalofia: war und verlangte den Schlüssel, damit niemand hinein könne! wesend waren, Frauen den Versammlungen unbeanstandet beikeit des Kampfes hingewiesen wurde, ist Thatsache, de Er erhielt ihn allerdings nicht. Aber der Mieter des Lokals wohnten. Zweitens tommt in Betracht, daß, wenn die Polizei wurde unter Anklage gestellt wegen Abhaltung einer unangemeldeten Versammlung! In der Gerichtsverhandlung beantragte der Vertreter der Antlage eine ziemlich hohe Geldstrafe. Das Gericht erfannte auf Freisprechung.
Wenn mun der„ Correspondent " schreibt, daß die den Buchdruckern von der Partei gewährte Unterſtüßung mehr gezwungen und widerwillig als freiwillig gewährt worden sei, so mag dem gegenüber angeführt sein, wie von den am Kampfe direkt beteiligten Arbeitern und deren Führer damals die von der Partei gewährte Unterstügung beurteilt wurde.
berbreiten.
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Polizeiliches, Gerichtliches usw.
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Wenn es nach der Logit" der Polizei ginge, dann müßten die dortigen Parteigenossen in ihrem Versammlungslokale, in dem sie Am 14. Januar 1892 tagte im Lokale der hiesigen Bockbrauerei früher gar keine Versammlungen abhalten sollten, jezt die Verfamm eine Buchdruderversammlung, in der die Beendigung des Streits lung in Bermanenz erklären, damit sie sich überhaupt darin aufbeschlossen wurde. Den Antrag begründete der Schriftfeßer halten können. Daß die Polizei mit den Gesezen nichts anzufangen Philipp Schmitt. In dem Bericht über dieses Referat wüßte, fann nicht behauptet werden. heißt es:
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Abgeordnetenhaus.
Unter den gegebenen Berhältnissen und den Maßnahmen die unter Berücksichtigung der beschränkten Mittel, welche bereits 177 Stollegen veranlaßt haben, fahnenflüchtig zu werden, sah sich Redner 74. Sigung vom 5. mai, 11 Uhr. anlaßt, namens der Kommission die Beendigung des Am Regierungstisch: Freiherr v. Hammerstein. Streits für jetzt zu erklären, um nicht die principientreuen Kämpfer noch mehr zu schädigen. An dem Neunstundentag werde un- Auf der Tagesordnung stehen Petitionen. entivegt festgehalten und derselbe später errungen werden, der Ueber eine Betition des Landesvereins preußischer VolksschulUnterstützungsverein werde nicht fallen gelassen und im Geiste lehrerinnen um Menderung des Vereinsgesetzes( Bulaffung von der modernen Arbeiterbewegung ausgebaut, die Franen zu politischen Vereinen) beantragt die Kommission, zur Buchdrucker echte und treue Socialdemokraten Tagesordnung überzugehen. werden.... Herr Döblin schloß sich den Ausführungen Schmitts an.
Abg. Dr. Krieger( frf. Bp.):
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von ihrem Rechte Gebrauch macht, solchen Versammlungen beizuwohnen, sie auch wiederum das Recht, die Befugnis hat, die anwefenden Frauen zu entfernen und dazu aufzufordern. Sie ist aber nicht gezwungen dazu und so ist es thatsächlich in der ganzen Monarchie gehandhabt worden. Nun ist richtig, daß scharf auftretenden Vereinen gegenüber die Polizei geneigt ist, anders vorzugehen, wie gegenüber andren Vereinen, deren Ver handlungen in einem ruhigen Fahrwaffer sich bewegen.( Bebhafte Burufe links.- Aha! Bund der Landwirte! Große Unruhe!) Das ist an und für sich vollständig naturgemäß, das ist geschehen, und daraufhin bin ich hier im Abgeordnetenhaus apostrophiert wor den: ,, Es wird mit zweierlei Maß gemeffen!"( Burufe links: Sehr richtig! Unruhe.) Um dem abzuhelfen und um in der ganzen Monarchie gleiches Maß zu schaffen, habe ich die Verfügung erlassen, auf Grund dessen der Polizeipräsident nunmehr die Bolizei- Organe zur Anwendung dieses Paragraphen angewiesen hat. Die Verfügung geht ausdrücklich dahin, daß ohne Unterschied der Partet überall mit gleichem Maß gemeffen werden soll, und daß von der Befugnis der Polizei, die anwesenden Frauen aus Versammlungen politischer Vereine zu entfernen, thunlichst dann kein Gebrauch ge= macht werden soll, wenn durch die äußeren Thatumstände dokumentiert ist, daß die Frauen nicht als eigentliche Teilnehmer auftreten. Den Schmerz, der für die Frauen nach Herrn Dr. Krieger darin liegt, zur Schweigfamkeit verurteilt zu sein, will ich ihnen gerade
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Wenn§ 8 des Vereinsgefeges die Frauen mit den Lehrlingen Zum Schluffe faßte die Versammlung folgende Resolution: auf eine Stufe stellt, so wird dadurch der Bedeutung bereiten; tch will nicht, daß sie in politischen Angelegenheiten " In Rücksicht auf den großen Zuzug von 800 Streitbrechern der Frauen für das moderne Leben nicht Rechnung ge- mitreden.( Sehr gut! rechts.) Es sähe schlimm aus um unsren von außerhalb und den Abfall von ca. 300 hiesigen ehemaligen tragen. Allerdings muß auf dem Wege zur politischen preußischen Staat, wenn die leichte Erregbarkeit der Frauen Kollegen, wodurch der Streik aussichtslos geworden ist, beschließt Gleichberechtigung der Frau mit dem Manne schrittweise vor in öffentlichen Versammlungen das Velt bewegen sollte.( Vielfaches die Versammlung, den Streit für beendet zu erklären. Die gegangen werden, aber das Endziel muß nach meiner Ueberzeugung Sehr richtig! rechts.) Davor müssen wir uns hitten. Es ist aber Bersammlung verpflichtet sich aber, auch ferner fest und treu die völlige Gleichbrechtigung der Frau mit dem Manne sein. etwas ganz andres, wenn an politischen Versammlungen die Frauen zum Gewerkverein, der für die Folge ein Kampfverein( Sehr richtig! links.) Wenn viele Männer sich gegen solche Forde nur als Zuschauerinnen teilnehmen. Wenn das äußerlich werden muß, zu stehen und im Anschluß alt die rungen sträuben, so liegt das wohl häufig daran, daß sie sich den dokumentiert ist durch eine Abtrennung, durch Anweisung getrennter moderne Arbeiterbewegung mit den social Frauen gegenüber nicht konkurrenzfähig fühlen. Was nun die Blätze, so wollen wir den Frauen aller Stände gegenüber demokratischen Arbeitsbrüdern Schulter an Zulassung der Frauen zu Versammlungen politischer Vereine und den Vereinen aller politischen aller politischen Richtungen gegen Schulter um die Verkürzung der Arbeitszeit zu anlangt, so hat der Minifter neulich erklärt, daß Frauen über höflich und entgegentommend sein.( Bustimmung rechts.) tämpfen. ist Anordnung nicht nur für Berlin getroffen, solchen Versammlungen nur zugelassen werden sollen, wenn Diese Angesichts diefer Kundgebung der direkt Beteiligten tönnen wir sie in einem besondern Segment abgesondert und dadurch sondern sie ist allen Regierungspräsidenten zugegangen, wohl über die Märchen und Salvadereien des Correspondent" zur als bloße Buhörerinnen tenntlich gemacht worden sind. Ich und sie wird gehandhabt werden von Memel bis an die Mosel . Die Tagesordnung übergehen. halte eine folche Absonderung, wie sie sonst wohl nur noch in Frauen aber mögen fich hilten, dies Entgegenkommen zu den Synagogen vorkommt( Heiterkeit), für nicht angemessen; mißbrauchen.( Aha! links.) Dann würde sich von der Befugnis, unfren deutschen Anschauungen entspricht sie jedenfalls nicht. Auch die das Gesetz einräumt, wieder einen schärferen Gebrauch zu machen In den drei nordischen Ländern hat die Maifeier einen impo- die Pflicht der Schweigfamkeit, die dadurch den Frauen auf gezwungen sein.( Beifall rechts.) fanten Verlauf genommen. In Kopenhagen war die Teil- erlegt wird, wird von vielen sehr bitter empfunden.( Heiterfeit und nehmerzahl an dem großen Demonstrationszug wiederum größer als sehr richtig! rechts.) Wir sind der Meinung, daß die Petition eine je zuvor und wird auf 18-20 000 berechnet. An der Spizze des bessere Behandlung verdient, als die Kommission vorschlägt. Buges marschierten die Führer und Reichstags- Abgeordneten der Abg. Willebrandt( C.) erklärt, seine Partei sei gern bereit, Arbeiterpartei hinter dem Banner des„ Socialdemokratischen Ber- mitzuwirken an den Bestrebungen, den Frauen weitere bürgerliche bandes". Viele Häuser waren mit Blumen und Guirlanden ge- Berufe zugänglich zu machen, bittet aber, es bei dem KommissionsAbg. Dr. Hirsch( frs. Vp.): Es ist mir unverständlich, wie der schmückt. Unter den Gewerkschaften erregten die ausgesperrten Hafen- beschluß zu belassen. arbeiter ganz besondere Aufmerksamkeit. Sie trugen ein Banner Aba. Dr. Sattler( natl.): Für viele socialpolitische Bestrebungen Minister behaupten kann, daß sich in der Frauenfrage in den letzten Im heutigen Zeitalter aber mit dem Bilde des despotischen Direktors von" Det forenede ist die Mitwirkung der Frauen geradezu unentbehrlich. Ich möchte 50 Jahren nichts geändert habe. Dampflibselskab" Brandt, der als stofatenoffizier gekleidet, die deshalb vorschlagen, die Petition der Regierung zur Erwägung oder zur darf man verlangen, daß die Frauen nicht nur geduldet werden Sinute über einen Hafenarbeiter fchwingt, mit der Unterschrift: Berücksichtigung zu überweisen. Redner geht dann auf die Verordnung in politischer Versammlungen, sondern, daß fie ein Recht haben, .Gestrenge Herren regieren nicht lange."" huf mehreren Standarten des Berliner Polizeipräsidenten ein, wonach Frauen Bersammlungen an ihnen teilzunehmen. Deshalb ist es erforderlich, daß die in dem
Die Matfeier in efandinavien.
Abg. Dr. v. Heydebrand( f.): Wir werden die Frauen in ihrem wirtschaftlichen Kampfe stets unterstügen, wir können aber nicht anerkennen, daß zu diesem Kampfe, unt ihr besseres wirtschaftliches Forttommen, eine Teilnahme an politischen Versammlungen erforderlich ist. Abg. Sattler( natl.) stellt den Antrag, die Petition der Regierung zur Erwägung zu überweisen.