Br. 107. 19. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 10. Mai 1902.
Die sensationelle Meineidsaffaire,
zu haben.
antworten.
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machen.
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Tokales. Ferienkolonien.
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Eile einen Verleger zu finden, denn auch der ausschweifendste Förderer secessionistischer Richtungen verlangt seinen Vorschuß für den Druck.
twelche seit so langer Zeit die Bewohner von Groß- Lichter felde in Atem gehalten hat, soll in einer Verhandlung, welche Jm„ Berliner Verein für Ferienkolonien" bezw. in den Lokal sei es in Gestalt des früheren Kanal- Landrats und jetzigen OberSo wird denn nichts übrig bleiben, als daß die Polizeicensur, zwei Tage das Schwurgericht des Landgerichts I beschäftigen wird, zum Abschluß gebracht werden. Die Auflage richtet sich gegen den omitees, die der Verein in den einzelnen Stadtbezirken unterhält, censors Dumrath, sei es in Gestalt des Schußmanns 4240, 58 jährigen Rektor Hermann Hillger und den 73 jährigen Re- hat nun wieder wie alljährlich um diese Zeit eine emfige fich bor dem Kasperle- Theater des Herrn X. 3it einer dacteur Dr. med. Adolf Klein , beide zu Groß- Lichterfelde . Thätigkeit begonnen. Die Anmeldungen von Aufnahme Probe Vorstellung einfindet. Dann wird sich herausDie Vorgeschichte ist allgemein bekannt. Hillger hat eidlich begehrenden Kindern sind in den letzten Wochen und Tagen er- stellen müssen, ob auch dem Polichinell gegenüber ohne weiteres das abgeleugnet, für das Blatt des Klein Artikel geliefert folgt: jegt gilt es, Musterung zu halten und die richtige Auswahl geflügelte Wort„ Die janze Richtung paßt uns nicht" Bei Haussuchungen aber fand man Schriftstücke, zu treffent. Geltung findet, oder ob gemäß der für die Theatercensur geltenden welche das Gegenteil zu erweisen schienen. Hillger wurde am Das ist natürlich feine leichte Arbeit, wo das Mißverhält Order vom 5. Dezember 1899 gehandelt wird. Nach dieser Order ist 28. Januar in Untersuchungshaft genommen. Vor dem Unternis zwischen der Zahl der eingelaufenen Melrarische Kenntnisse, Erfahrung und sittlich gedie Censur nur solchen Beamten anzuvertrauen, die litte= fuchungsrichter gab er zu, daß er wiederholt Material für die Zeitung bungen und der Höhe der verfügbaren Mittel reiftes Urteil besigen. geliefert habe, aber höchstens in zehn Fällen. Daß er der Verfasser Da jedoch diese bei den erder fraglichen Artikel sei, stellte er in Abrede. Er sei bei seiner Ver- o bedeutend ist. Die Aufgabe, die da den Lofal wähnten Personen gewiß vorhandenen Tugenden selbst nach nehmung in dem Kleinschen Prozesse so nervös und aufgeregt ge- fomitees gestellt ist, wird diesmal sogar noch viel schwieriger polizeilicher Anschauung für das in Betracht kommende Amt wesen, daß er thatsächlich nicht gewußt habe, ob er jentals dem sein als sonst. Die Menge der Kinder, für die um Aufnahme zuweilen nicht ausreichend find, heißt es weiter in der genannten Dr. Klein Material für seine Zeitung geliefert habe. Daß Hilger gebeten wird, soll in diesem Jahre ganz außerordent Order: Von großem Nußen ist auch die vorherige Bean großer nervöser Reizbarkeit litt, ist vom Kreisphysikus bestätigt. I ich zugenommen haben. In der Vereinsversammlung, die fragung von litterarischen Sachverständigen, Da die Behauptung Hilgers, er habe die an ihn gerichteten Fragen am Sonnabend im Rathause abgehalten wurde, konnte man die wenn die Tendenz eines Stückes oder sein Kunstwert im nur auf bestimmte Artikel, nach denen er gefragt wurde, bezogen, Klage hören, daß der Andrang geradezu ungeheuer" allgemeinen Bedenten erregt. fich nicht widerlegen ließ, lautete die Anklage gegen ihn anfänglich sei. Es dürfe behauptet werden, er sei in diesem Jahre um und Moral allerdings nicht ganz einwandfrei ist, so Und da die Pritsche nach den heutigen Begriffen von Ordnung nur auf fahrlässigen Meineid, später ist das Verfahren aber auf 100 Broz. stärker als im vorigen". Das wird hoffentlich erheblich werden wir wiffen, daß dem Kasperle ordnungsrettende wiffentlichen Meineid ausgedehnt worden. Der Mitangeflagte Dr. Klein hat sich wegen Beihilfe zum wissentlichen Meineid zu ver- überschäßt sein oder doch nur für manche Bezirke zutreffen. Aber 8ügel angelegt sind, wenn er zum Leidwesen der Jugend in Zuan fich ist es leider durchaus glaubhaft, daß sich die Folgen der funft weniger Prügel austeilt als jest. Der Angeschuldigte Sillger gab in der gestrigen Verhandlung Arbeitslosigkeit und der Not, unter der die unbemittelte zu, daß er mit manchem seiner Kollegen auf schlechtem Fuße ge- Bevölkerung Berlins im letzten Winter noch schwerer als sonst zu über das elite Jahr ihrer Thätigkeit. Ueber die Erfolge der Schule Die Arbeiter- Bildungsschule veröffentlicht jetzt den Bericht standen habe, er könne sich die Schuld daran aber nicht zuschreiben. leiden gehabt hat, jetzt auch bei den Ferienkolonien bemerkbar in dem Zeitraum vom 1. April 1901 bis 31. März 1902 schreibt der Er bleibe dabei, daß er die an ihn gerichteten Fragen nur auf die beanstandeten sechs Artikel bezogen und sie der Wahrheit gemäß Vereinsvorstand: Trotz der wirtschaftlichen Krise, welche zur Zeit beantwortet habe. Wenn ihm u. a. vorgeworfen werde, daß er Die Leistungen der Ferienkolonien und ihre Bedeutung für eine herrscht, kann die Schule dennoch auf ein Jahr erfolreichen Wirkens feine Vorbestrafung nicht angegeben habe, so sei er der Ansicht, daß rationelle Boltserziehung", für die Förderung der leiblichen und zurückblicken. Betrachtet man den Entwicklungsgang, den die Schule mur ehrenrührige Vorbestrafungen anzugeben seien, er sei aber mur fittlichen Gesundheit des Volkes", wurden in der Versammlung vom im letzten Jahre genommen, so ist es zweifellos, daß das wiederholt wegen Beleidigung vorbestraft worden. Sein Verkehr Vorstandstisch aus gerühmt. Daneben wurde versichert, der Verein Interesse an der Schule, trotz des wirtschaftlichen Niederganges, mit Dr. Klein sei thatsächlich nur als ein oberflächlich freundschaft- dürfe feine Aufgabe nicht eher als erfüllt ansehen, als bis je des fehr rege gewesen ist und hoffentlich auch für die Zukunft licher zu bezeichnen. Dr. Klein, der früher Arzt gewesen sei, habe leidende kind in Berlin der Wohlt hat der Ferien- mals den Zuspruch findet, der eigentlich gerade hierfür notwendig bleiben wird. Sieht man von Naturerkenntnis ab, welches Fach nieihm bei Krankheitsfällen häufig Rat erteilt. tolonien teilhaftig werden könne". Auch wir schlagen wäre, so war der Besuch der andern Unterrichtsfächer ausgezeichnet, Auch der Angeschuldigte Dr. Klein behauptete, daß er die an den Wert der Ferienkolonien nicht gering an und ihn gestellten Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet ber so daß die Schulausgaben durch die Schuleinnahmen gedeckt werden habe. Habe er in einigen thatsächlichen Punkten falsche Angaben ge= fennen nicht, lvas bisher auf diesem Gebiete geleistet fonnten. An Mitgliedern ließen sich im Geschäftsjahre 1901/1902 macht, so sei dies auf seine Schwerhörigkeit und sonstige Gebrechlich- worden ist. Wie weit aber der Verein von dem schönen einschreiben 694, darunter 9 Jahresmitglieder( 72 Damen, teit zurückzuführen. Hillger habe ihm früher vielleicht zehnmal Biel , das er sich gesteckt hat, noch entfernt ist, das ist bekannt, 622 Herren). Soweit die Mitglieder Angaben gemacht haben in Material zu Artikeln gegeben, aber den sechs Artikeln stände derselbe und es wurde auch in der Versammlung selber durch die Aus- Bezug auf ihre Zugehörigkeit zur politischen oder gewerkschaftlichen fern. Er habe geglaubt, daß die an ihn gerichteten Fragen sich nur führungen einzelner Mitglieder von neuem bestätigt. Im Hinblick Organisation, gehörten ersterer 26, letterer 275 an, beiden auf diese 6 Artikel bezogen hätten. Die Beweisaufnahme beginnt auf die sehr große 8ahl von Zurüdweisungen, zu folgendes festgestellt: Es befanden sich im Alter bis zu 20 Jahren 84, Organisationen 201. Ueber die Altersstufe der Mitglieder wurde mit der Vernehmung des Landgerichtsrats Weber, welcher in der denen sich der Verein aus Mangel an Mitteln in jedem 20-30 Jahren 416, 30-40 Jahren 105, 40-50 Jahren 16, über früheren Berhandlung gegen Dr. Klein den Vorsiz geführt Jahre- selbst unter günstigeren Zeitverhältnissen als heute hat 50 Jahren 2 Mitglieder. Am stärksten waren, nach Berufen gehat. Der Zeuge glaubt sich mit Bestimmtheit entfinnen zu tönnen, daß daß der Zeuge in eindringlichster Weise vor dem entschließen müssen, wurde von einer Seite die Frage aufgeworfen: sondert, die Tischler mit 72 Teilnehmer vertreten, dann folgten BuchMeineide verwarnt worden ist. Der Einzelheiten vermag der Zeuge Wie läßt es sich erreichen, daß wir mehr Kinder berücksichtigen drucker mit 43, Schloffer mit 39, Kaufleute mit 30, Schuhmacher mit 24, fich nicht zu entsinnen. Landrichter Arnim, der in dem Prozesse fönnen? Der Vorschlag, den Kindern die Dauer des Aufenthalts in Arbeiter mit 23, Handlungsgehilfen mit 22, Schneider mit 20, Buchals Referent fungiert hat, bekundet, daß dem damaligen Zeugen den Ferienkolonien zu kürzen, wurde verworfen, aber im übrigen binder mit 18 usw. Es wurden besucht im 1. Quartal 1902 Hillger gesagt worden sei, er könne seine Aussage verweigern, wenn wußte man teinen Nat. die Vorträge über Geschichte durchschnittlich von 76 Personen, er befürchte, fich dadurch selbst einer strafbaren Handlung bezichtigen die über Nationalökonomie von 78 und die Rede Der Fragesteller hatte, ganz nebenbei, auch auf die Hilfe der uebungen von 98 Personen. zu müffen. Hillger habe mit Entschiedenheit bestritten, daß er Stadtgemeinde angespielt. Hierzu erklärte der Borsigende, Stadtrat die Sonntagsversammlungen der Schule, in denen über die ver. Sehr abwechslungsreich waren zu einem der sechs beanstandeten Artikel das Material ge= Tiefert habe und mur Selberg:„ Gerade das ist unser Stolz, daß wir die Mittel der Stadt schiedensten Fragen Vorträge gehalten wurden. Das Schul die Möglichkeit zugegeben, daß er einmal dem Dr. Klein statistisches Material zur bisher nicht in Anspruch genommen haben." Wenn wir nicht total befindet sich im Gewerkschaftshause, Engelufer 15, fügung gestellt habe. Referendar v. Hoenen bekundet dasselbe. wüßten, wie sehr man in diesen Streisen vor allem zurückschreckt, Hof links, II. Jeder Kursus erstreckte sich auf zehn Abende, und Auch die Ergänzung seiner Aussage have Hillger auf den von ihm was wie Kommunalsocialismus aussieht, dann möchten begann der Unterricht um 9 Uhr und endete um 1/211 Uhr. bereits geleisteten Eid genommen und wiederholt versichert, daß er wir fast annehmen, daß die Bedeutung der Ferienkolonien gerade Die reichhaltige Bibliothek war an den Unterrichts- Abenden weder mittelbar noch unmittelbar Stoff oder Material für die denen, die im Dienste dieses Unternehmens thätig sind, doch noch Sturse bis zum Wiederbeginn derselben an einem bestimmten Abend von 8-9 Uhr geöffnet; außerdem war dieselbe nach Schluß der Zeitung des Dr. Klein geliefert habe. Schließlich habe er zu nicht nach ihrem vollen Umfange flar geworden ist. Die Herr- in der Woche von 8-9 Uhr geöffnet. Der Mitgliedsbeitrag betrug gegeben, daß er wohl einmal statistisches Material geliefert haben schaften dürften sich nicht wundern, wenn dieser und jener fogar pro Monat 25 Pf., das Unterrichtsgeld für jedes Fach pro Kursus tömme. Auf Befragen des Verteidigers, Rechtsanivalt Höniger, erklärt der Zeuge v. Hoenen, daß auf die an Hillger gerichtete mit den an der Echtheit ihres Mitleids leidenden Kindern i M., zahlbar am 2. Abend. Man schildert in beveg Frage, ob er im allgemeinen Material an Dr. Slein geliefert der Armen zu zweifeln anfinge. habe, die entschieden verneinende Antwort erfolgt sei und daß Hilger licher Klage, wie groß die Not, wie tief das Elend ist; Mitgliedern deutscher städtischer Gemeindebehörden gegen den Die Anmeldungen zur Teilnahme an der Versammlung von dies nicht auf die in Rede stehenden 6 Artikel bezogen haben könne. man preist beredt die Ferienkolonien als ein Mittel, den 8olltarif sind schon zahlreich eingegangen und gehen noch täg Eine besondre Erregung habe Hillger bei seiner Bernehmung nicht franken Kindern der ärmeren Bevölkerung Linderung, wenn lich ein. Stadtrat Fischbeck kann wegen eines Trauerfalles, sein gezeigt. Beuge v. Hoenen bekundet noch, daß er später mit seinen nicht Heilung zu verschaffen: und dennoch sieht man es Sohu ist plöglich gestorben, den angekündigten Vortrag nicht überKollegen einig darüber gewesen sei, daß Rektor Hillger einen Meineid ruhig mit an, daß Jahr für Jahr Tausende von armen und nehmen. geleistet habe. franten Kindern, die erwiesenermaßen in Rücksicht auf ihren Der folgende Beuge, Gemeindevorsteher Schulz zu GroßIn der geftrigen Magistratsfitung berichtete zunächst die SubLichterfelde, schildert die Vorgänge bei der Vernehmung des An- Gesundheitszustand, auf ihre sittliche Führung und auf die Not- kommission zur Vorberatung des Ortsstatuts für das Berliner getlagen Hillger in derselben Weise wie der Vorzeuge. Er habe so- lage der Eltern als bedürftig und würdig gelten müssen, ledig- Gewerbegericht über ihre Thätigkeit. Außer einigen unwesentlichen fort die Ueberzeugung gewonnen, daß Hillger einen Meineid geleistet lich deshalb zurüdgewiesen werden, weil das redaktionellen Aenderungen find hauptsächlich bei§ 18 grundsät habe, als er beschwor, daß er weder direkt noch indirekt dem Geld nicht reicht! liche Bestimmungen geändert worden. Von der Einführung der Dr. Klein Material geliefert habe, denn die beanstandeten Artikel Dem, Vorwärts" ist es oft verübelt worden, daß er nicht Beisiger ist Abst and genommen worden. Dagegen ist beschlossen Verhältniswahl( Proportionalwahl) bei den Wahlen für die enthielten Mitteilungen über Borkommnisse, welche nur dem fritiklos in das Lob der Berliner Ferienkolonien einstimmen will. worden: Zum Zwecke der Wahlen sind für jeden Wahlbezirk Angeklagten Hillger bekannt sein konnten. Zur Kennzeichnung Es sollte eigentlich überflüssig sein, erst noch zu versichern, daß das von dem Magistrat besondere Listen für Arbeitgeber auzulegen. des Charakters des Angeklagten erklärte Bürgermeister Schulz, mit nicht eine Schädigung, sondern eine Förderung des Unter- Die Wahllisten sind spätestens vier Wochen vor der Wahl in daß derselbe räntesüchtig sei und sich freue, wenn er Unfrieden stiften tönne. Aus zahlreichen Fragen nehmens beabsichtigt war. Wir wünschen den Ferienkolonien weitest einem oder mehreren zur öffentlichen Kenntnis zu bringenden der Verteidiger an den Zeugen geht hervor, daß letterer die Anzeige gehende Unterstützung in der Berliner Bevölkerung, auf deren Lokalen während der Dauer einer Woche offen auszulegen. Eingegen Hillger in besonders dringlicher Form erstattet Wohlthätigkeit sie leider noch angewiesen sind. Aber eben deshalb, sprüche gegen die Nichtigkeit der Wählerlisten, insbesondere und die Verhaftung des Angeklagten als besonders notwendig betont weil wir die Bedeutung der Ferienkolonien erkannt haben und ihren wegen nicht erfolgter Eintragung find während der Dauer hat. Er hat seiner ersten amtlichen Anzeige noch eine eingehende Segen allen leidenden Kindern der Armen fichern möchten, fordern innerhalb zweier Wochen nach Ablauf der Einspruchsfrist endgültige der Auslegung derselben beim Magistrat zu erheben, der darüber Begründung hinzugefügt und diese sogleich mit eidesstattlichen Ver- wir immer von neuem, daß hier die Gemeinde eintritt. Entscheidung trifft. Für Arbeiter werden vom Magistrat teine ficherungen andrer Zeugen ausgestattet, die den von Hillger ge- Das wäre feineswegs so entsetzlich, wie es manchem erscheint, und wählerlisten zum Zweck der Wahlen angelegt, es genügt vielleifteten Meineid bekräftigen sollten. In dieser Eingabe vom 21. Januar wurde darauf hingewiesen, daß Hillger der Leiter einer es würde deshalb nicht gleich der socialistische Zukunftsstaat" in mehr für die Arbeiter ein Zeugnis ihres Arbeitgebers oder der Ein Stück Kommunal| Polizeibehörde, durch welches bestätigt wird, daß der Arbeiter zur der bedeutendsten Schulen Lichterfeldes fei, und wenn er als solcher Berlin zur Wirklichkeit werden. für ein Revolverblatt, wie das Dr. Kleinsche, Artikel schreibe, focialismus stedt ja doch auch in so vielem anderen, was Beit innerhalb feines Wahlbezirks in Arbeit steht oder wohnt. so liege es im Interesse der Bürgerschaft, von einer solchen die Gemeinde als ihre Aufgabe ansieht. Gerade von der öffent- Formulare zu diesen Zeugnissen werden vom Magistrat oder anderen Der Magistrat Blage befreit zu werden. Der Beuge behauptet, daß er lichen Gesundheitspflege gilt das in ganz besonderem noch bekannt zu machenden Stellen verabfolgt." die Anzeige mit einer außerordentlichen Eile betrieben habe, weil er Maße. wird nun der Stadtverordneten - Versammlung noch eine Vorlage befürchten mußte, daß der Angeklagte, wenn er nicht verhaftet würde, hierüber machen. Ferner genehmigte der Magistrat ein Abkommen sich ein Leid authun tönnte, und weil nach seiner Meinung zwischen der Gesellschaft Ferndrucker" und der Reichsein solcher Mann nicht mehr Leiter einer Schule sein dürfe. Telegraphenverwaltung wegen Einführung des neuen Apparates Ferndruder" in Berlin . Ueber den Inhalt der Strafanzeige des Amtsvorstehers und deffen Aussage in dem Prozesse wider Dr. Klein ergeben sich längere Auseinandersetzungen zwischen den Verteidigern und dem Amtsvorsteher Schulz.
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Der Angeklagte Hillger bleibt dabei, daß besonders der Antsvorsteher Schulz mit Animosität gegen ihn vorgegangen sei. Er meine, daß eine ganze Reihe von Personen das Material zu den Angriffen gegen den Amtsvorsteher Schulz geliefert haben tönne. Die Berhandlung wird am Sonnabend fortgesetzt.
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Kasperle unter Censur.
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Wir würden an einen verspäteten Aprilscherz glauben, wenn wir das neueste Produkt der Berliner Theater Censur nicht mit eignen Augen gesehen hätten. Das in Betracht tommende Dokument hat folgenden Wortlaut: 99. Polizeirevier. Sie werden hierdurch angewiesen, heute noch die Tert bücher für Ihr Puppen Theater dem 99. Polizeirevier, Greifenhagenerftr. 18, einzureichen.
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Die rote Nelke. Ein Lokalblatt bringt folgende Neuigkeit: also jene Blume, der man schon einen Parteicharakter" gegeben hat Des Kaisers Lieblingsblume ist die rote Nelte, war. Der Kaiser, der überhaupt ein großer Blumenfreund ist- und die dadurch zeitweise in gewissen Kreisen mißliebig geworden hat diese Vorliebe von seiner Mutter bevorzugt eine ganz besonders schöne Species der roten Nelke. Seine Lieblingsart zeichnet sich weniger durch ihren Duft aus als durch ihre wundervolle Sunkelrote Farbe und durch ihre prächtige volle Form. Es ist eine Züchtung, die sowohl aus Stuttgart wie aus Nancy stammt und zu der andre Carnot ".
J. A.: Nabehr, Schußmann 4240.
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Zweiter Wahlkreis. Die Parteigenoffinnen und Genoffen diese Anweisung" ergangen ist, erfreut sich des Besizes eines Der Mann, an den, um in polizeitechnischer Sprache au reden, ei rühmlichst bekannte Namen trägt: der eine ist„ Fürst Bismard", werden auf die am Dienstag, den 13. Mai, abends Kasperle- heaters, mit welchem er in einem Sommerlokal fächsischen Richter, welche Socialdemokraten wegen Tragens Ju welchen Gewissenskonflikt kommen munmehr die biederen 8 Uhr, in der Bodbrauerei, Tempelhofer Berg, stattfindende des Nordens zum Vergnügen der lieben Jugend Vorstellungen giebt. republikanischer Abzeichen verknurrten, weil sie mit roten Boltsversammlung aufmerksam gemacht. Reichstags Abgeordneter Etliche Jahre fröhnte Direktor X. seiner Sunstrichtung, ohne daß Nelken ihr Knopfloch geschmückt hatten! Genosse Dr. Südekum- Dresden hat das Referat über„ Die belgische Wahlrechtsbewegung" übernommen. die Polizei sich um die Tendenz der in seinem Musentempel aufgeführten Dramen gekümmert hätte. Da Die neue Rechtschreibung, welche der Kultusminister zur EinSpandau. Heute, Sonnabendabend 81/2 Uhr, hält Genosse hielt er gestern bom Schußmann 4240 die hier ab führung in den Schulen hat festsetzen lassen, soll auch bei sämt Walded Manasse in Löbels Festfälen", Schönwalderstr. 80, einen gedruckte Aufforderung und kam dadurch in schwere Verlegenheit. Lichen Staatsbehörben eingeführt werden, wie es in der öffentlichen Vortrag über das Thema:" Götter, Gößen und Denn Kasperle nimmt seit den Tagen seiner Geburt das Borrecht betreffenden Verfügung heißt, zur Beseitigung der großen VerMenschen"! für sich in Anspruch, rein aus dem Stegreif Brügel zu verteilen, schiedenheit auf dem Gebiet der deutschen Rechtschreibung." Ats Tegel . Eine Voltsversammlung findet am Montag und fein Mensch hat bisher daran gedacht, seinetwegen die Drucker- Beitpunkt der Einführung ist der 1. Januar 1903 in Aussicht geacht Uhr im Lokal des Herrn Julius lippenstein, See- presse in Bewegung zu setzen. Das mag heutigentags, nommen.
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schlößchen" statt. Vortrag des Genoffen Karl Wiesenthal über Die wo fo mancher dramatische Kohl im Buchhandel erscheint, Der Besuch der Baumblüte in Werder , die jetzt ihren politische Lage, unter besonderer Berücksichtigung der legten Vorgänge als eine Benachteiligung der hier in Frage tommenden Kunst- Höhepunkt erreicht hat, war am gestrigen Himmelfahrtstage ganz in Belgien und Rußland ". Die Genossen werden darauf aufmerksam richtung empfunden werden, aber an der Thatsache läßt sich gewaltig. Das Wetter war in dem freundlichen Obststädtchen recht gemacht, daß in dieser Versammlung ein Wahlverein für Tegel nun einmal nichts ändern. Auch meint der Direktor unsres gut und es blieb auch von den Regengüffen, die am Abend in Berlin gegründet wird. Buppentheaters, daß es seine Schwierigkeiten haben wird, in der und den westlichen Vororten bis nach Potsdam hin niedergingen,