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Straße zu jagen, wo sie dann von den Gummischlauch- Leuten niedergehauen wurden. Mit seiner Dragonerfaust foll er sogar selbst auf Verfolgte eingeschlagen haben.

3n unserem gestrigen Vericht über die Vorgänge im Friedrichshain   wird uns noch mitgetheilt, daß auch der gesellige Klub Namenlos" einen Kranz niederlegte mit der Widmung: Den Opfern des Unverstandes und der Willkür, gewidmet von dem geselligen Klub Namenlos". Ferner legte auch der Verein der Berliner   Gastwirthsgehilfen einen Kranz nieder.

Zur Kommunalwahl im 22. Bezirk. Wir ersuchen die Wähler der dritten Abtheilung des 22. Kommunal Wahlbezirks, Kommunal- Wahlbezirks, am 28. d. M. streng ihre Pflicht zu erfüllen. Bei reger, unermüd­licher Thätigkeit ist ein Erfolg sehr wohl möglich. Sorge Jeder dafür, daß am Tage der Wahl unser Kandidat, der Rauf mann Robert Flatow, ein alter, bewährter Parteigenoffe, als Gewählter in das städtische Parlament entfendet wird. Es gilt, zu zeigen, daß das klassenbewußte Proletariat nicht gewillt ist, die Tyrannei der liberalen Majorität länger zu ertragen. Wähler des 22. Bezirks- denkt an die dreisten Ableugnungen des Nothstandes von Seiten der Freisinnigen und thut am 23. März Eure Pflicht!

Abends

alle die einzelnen Bassins und Reservoirs, wie es heißt etwa 20| eine Fensterscheibe geworfen und Steine aufgesammelt und an der Zahl, explodirten mit fürchterlichem Krach und trugen Anderen zugereicht haben soll, macht seine Aussagen unter weithin die Runde von dem Unglück, das die Fabrit betroffen. fortgesetztem findlichen Weinen. Auch unter den Zeugen befinden Zum Glück war Hilfe bald zur Stelle. Mit bewundernswerther sich mehrere 9 und 12jährige Jungen. Gestern Morgen wurde der Friedhof der März Schnelligkeit rückte die Rummelsburger   Feuerwehr an, die Zur Anklage stehen die bekannten tumultuarischen Vorgänge gefallenen noch sehr stark besucht; besonders waren es wirklich Friedrichsfelder folgte. Während dessen hatte man vom Arbeits- am 25. und 26. Februar. Am 25. Februar, Nachmittags 3 Uhr, Leidtragende, Kinder und sonstige Angehörige von Gefallenen, haus aus per Telephon die Hilfe der Berliner Feuerwehr an- 30g, so behauptet die Anklage, ein Trupp von zirka 400 Personen welche das Massengrab auffuchten. Polizei- Aufgebot war gestern gerufen, infolge dessen der 4., 5. und 6. Zug mit einer Dampf- Die Landsbergerstraße entlang nach dem Alexanderplatz   zu und nicht erforderlich( war auch vorgestern überflüssig). Die Zahl und zwei Drudspritzen abgefchickt wurden. Später kam dann warf an verschiedenen Stellen die Schaufenster ein. der niedergelegten Kränze beträgt nach genauer Zählung auch noch die Feuerwehr von Friedrichsberg und Lichtenberg  , die 6 Uhr fand eine Zusammenrottung von mehr als 2000 Personen 148 Stück, darunter 127 mit rothen Schleifen. mit Pferden der Pferdebahn anrückte. Im brennenden Destillir- statt, welche die Blumenstraße entlang zogen, die Schaufenster haus war für die Feuerwehr allerdings wenig zu thun, es bildete zertrümmerten und die Läden plünderten; die Menge zog über ein einziges Feuermeer, dem nicht beizukommen war. Um so den Grünen Weg nach der Koppenstraße und fam wiederholt bringender wurde die Aufgabe, die Nachbarschaft und vor allem mit der Schutzmannschaft in Konflikt. Abends gegen 8 Uhr be das gefährdete Benzollager zu schützen. Diese Aufgabe wurde wegte sich ein Trupp von 500 bis 1000 Personen von der Lands der Berliner Feuerwehr überlassen, die die Strahlen der Dampf- bergerstraße über die Waßmann- und Marfiliusstraße und nach sprige und einer Drucksprize stundenlang über die Bassins der 9 ühr eine ähnliche Menschenmenge über die Schillingstraße und Festung ergoß, um den explosiblen Inhalt auf einem niedrigen Kleine Frankfurterstraße, verübten Unfug und warfen die Temperaturgrad zu erhalten. Nur der angestrengtesten Thätigkeit Fensterscheiben ein. Die tumultuarischen Vorgänge wiederholten der Berliner Feuerwehr ist es zu verdanten, daß das Lager er fich am 26. Februar. An diesem Tage mußte, so. behauptet bie balten blieb. Auf der anderen Seite bot namentlich das hohe Anklage, eine große Menschenmenge vom Luftgarten über Nitrationsgebäude Gefahr dar. Die Gluth hatte sich so gesteigert, die Kaiser Wilhelmbrücke und durch die Kaiser Wilhelm  Als ein Mann durch das alle Scheiben gesprungen waren und die Fensterkreuze schon straße zurückgedrängt werden. zu schwehlen anfingen. Auch hier fonnte man jedoch dem Feuer einen Schutzmann verhaftet werden sollte, schrie Jemand und versuchte vorzudrängen. noch Halt gebieten. Allmälig war auch im Distillirhause selbst aus der Menge Haut ihn!" das Feuer soweit zurückgegangen, daß man energischer vorgehen Der anwesende Polizei- Wachtmeister fab sich hierdurch veranlaßt, fonnte. Der Schaden ist ziemlich bedeutend; was aber besonders mit der blanken Waffe gegen die Menge vorzugehen; einer der störend ins Gewicht fällt, ist der Umstand, daß eigentlich mit Angeklagten soll dann durch die wiederholten Rufe Haut ihn!" dem Stillstand der Benzoldestillation der ganze Fabrikbetrieb still zum Widerstande zu reizen gesucht haben.- An demselben Tage steht. Man wird sich vorläufig so helfen müssen, daß man von Nachmittags strebte eine. Menschenmasse von Westen her dem anderen Fabriken bestillirtes Benzol bezieht. Die letzten Mann Brandenburger Thor zu. Berittene Schuhleute bemühten sich, schaften der Feuerwehr rückten erst gestern in der fünften Morgen die Menge auseinander zu treiben, fie hatten aber schwere stunde ab. Arbeit. Als die Maffe bis zum Königsplaße zurückgewichen Polizeibericht. Am 17. de. Mts. Abends versuchte ein war, soll der Angeklagte Stahn durch den wiederholten Ruf Die Nürnberger Stadtverordneten faßten seinerzeit einen Polizei aufzureizen. Ferner fand am 26. Februar Nachmittags Beschluß, wonach prinzipiell feine fonfeffionellen Schulen mehr, Mädchen in der Wohnung seines Bräutigams, in der Mulack- Haut ihn!" versucht haben, die Menge zum Angriff gegen die sondern nur noch Simultanschulen errichtet werden sollten. Das straße, sich durch den Genuß einer giftigen Arznei das Leben zu 6 Uhr wiederum im Lustgarten ein Auflauf statt und bei dieser Nürnberger Stadtverordneten   Kollegium ist in seiner Mehrheit nehmen. Es wurde noch lebend nach der Charitee gebracht. Gelegenheit soll sich der Angeklagte Fritz einer Majestätsbeleidigung deutschfreisinnig und so blus die deutschfreifinnige Bresse mit aller Am 18. d. M. Vormittags wurde ein pensionirter Weichensteller schuldig gemacht haben. Beim Aufziehen der Schloßwache Unter Macht in ihre durchlöcherte Trompete, um der Welt zu ver- in seiner Wohnung in der Memelerstraße erhängt vorgefunden. den Linden, als die Musik Heil Dir im Siegerfranz" intonirte, fünden, was für eine Heldenthat man in Nürnberg   verrichtet In der Genthinerstraße ging zu derselben Zeit das Pferd eines soll der Angeklagte Döring, welcher sich in einer 3-400 töpfigen habe. Boran natürlich die Berliner   Blätter des Deutschfreisinns, Geschäftswagens durch und überrannte vor dem Hause Lützow  - Menschenmenge befand, gerufen haben: Hoch lebe die Republit die sich so gern im Glanze der Thaten gefallen, die anderwärts Ufer Nr. 4 einen Straßenreiniger. Dieser erfitt eine Gehirn- Soch die Anarchie!". Döring bekennt sich nach der Behauptung geschehen. Aber die Freude dauerte nicht lange. Die andere erschütterung und mußte nach dem Elisabeth- Krankenhause ge der Anklagebehörde zum Anarchismus, und Angesichts der Hälfte des deutschfreisinnigen Nürnberger Stadtregiments, der bracht werden. Vor der Taubstummen- Schule, Markusstr. 46, Erregung, welche fich in jenen Tagen der Gemüther be Magistrat, faßte fürzlich einen entgegengesetzten Beschluß, wurde Nachmittags ein taubstummer Schüler von einem Bier- mächtigt hatte, soll dieser Ruf gerade sehr gefährlich gewesen und indem er die Einrichtung neuer Klaffen der katholisch en wagen überfahren und anscheinend bedeutend verlegt.- Abends gegen das Militär und die besitzenden Klaffen aufzureizen. Das Konfessionsschule zu Gostenhof   verfügte. Und zwar einstimmig! wurde ein Bildhauer vor dem Hause Brandenburgstraße 80 mit geeignet gewesen sein, die Menschenmenge au Gewaltthätigkeiten -Das ist die Konsequenz des Deutschfreisinns, eine mert einer bedeutenden, anscheinend von einem Falle herrührenden Publikum soll denn auch sofort eine drohende Haltung angenommen würdige Sorte zwar, aber ganz deutschfreifinnig. Gegenüber Berlegung am Fuße aufgefunden und nach dem Krankenhause und versucht haben, den von dem Polizisten festgenommenen einer solchen Partei fann man die nationalliberale wahrhaftig den Nacht fanden drei Brände statt. Außerdem wurde die Feuer in der Auguststraße zur Anklage. Abends Uhr zog nämlich am Urban gebracht. Am 18. d. M. und in der darauf folgen: Döring zu befreien(?!). Schließlich steht auch noch der Tumult noch als die Inkarnation der Charakterfestigkeit betrachten. wehr nach Rummelsburg   gerufen, wo in einer Anilinfabrik ein Trupp lärmend die Auguststraße entlang, wo sie Fenster Der Abend" will über Berlin   hereinbrechen und den 30 000 Liter Benzol in Brand gerathen waren. Scheiben einschingen und insbesondere den Laden des Schlächter armen Wasserkopf" des Reiches in geistiger Beziehung veredeln meisters Kötschte plünderten. An dieser Plünderung soll sich und bessern. Meterlange Plafate an den Litiaßsäulen haben den namentlich der Angeklagte Blankenburg   virch Wegnahme einer erstaunten Berlinern bereits fund und zu wissen gethan, daß am größeren Quantität Wurst betheiligt haben. 1. April ein neues Zeitungsunternehmen die Hauptstadt unsicher Die Zahl der vorgeladenen Beugen beträg. 49. Die An­machen wird. Natürlich ist der neue Bourgeois- Wisch unab getlagten bestreiten fast sämmtlich ihre Schuld und da, wo sie hängig" und zugleich unparteiisch", das gehört jeht zur Diefelbe zugeben, behaupten sie, daß fie angetrunken gewesen. Mode. Der Chefredakteur des Abend" ist der Bühnenschrist­Die Berliner   Straßenkrawalle bildeten gestern den oder nur aus Neugierde und wider ihren Willen in den Menschen­steller Sugo Lubliner, einer der Hauptsächlichsten Geldleute" ist Gegenstand der Verhandlung vor der II. Straffammer. Wir strom mit hineingeriffen worden seien. ein hiesiger Bankier und Kommerzienrath. Man sieht, die Verlassen unten den Bericht folgen, den uns ein bürgerlicher Die Beweisaufnahme ist überaus einfach. Die Schuhleute bindung mit dem Giftbaum Börse ist durchsichtig genug. Die Berichterstatter übersendet. und die übrigen Augenzeugen befunden ihre Wahr­Abonnenten und Inserenten will fich der Abend" aus den Für heute wollen wir unsere Leser nur auf zwei Dinge aufnehmungen bei den Krawallen in ganz knapper Form. Kreisen der befferen" Gesellschaft suchen die Arbeiter sind ja merksam machen. Der Vorsitzende lud den einen Angeklagten, Durch diese Zeugenaussagen werden die verschiedenen Angeklagten flug genug, fich nicht lublimen zu lassen. Zur Erledigung der der sich zum Anarchismus bekannte, nach bekanntem Muster ein, in der von der Anklagebehörde behaupteten Weise bezichtigt: nothwendigen Borarbeiten und Reklamen hatte der Berlag des noch doch dorthin zu gehen, wo Anarchie herrsche, hier hielte ihn Der eine hat der Aufforderung der Schuyleute zum Weitergeben in den Windeln liegenden Beitungstindes eine Anzahl stellenlofer Niemand." Das ist also das berühmte Pantoffelaustlopfen ins feine Folge geleistet, ein anderer hat dumme Redensarten gemacht, Kaufleute als Aushilfsarbeiter beschäftigt. Vergangene Woche Juristische übersetzt; eine Art und Weise, die allerdings ein dritter Haut ihn!" gerufen, ein Bierter gerufen: murde das Aushilfspersonal abgelohnt, weil nichts mehr zu thun Jene, die ja fets am Liebsten unter fich find, am After- Schutzleute! Wir find auch Unteroffiziere gewesen!" ein Fünfter war. Es wurde ihnen aber bedeutet, daß fie in einigen Tagen leichtesten von unbequemen und namentlich hungrigen Individuen hat Fensterscheiben zertrümmert 2c. 2c. Von dem kleinen An wieder nach Beschäftigung anjragen fönnten. Als dies geschah, befreit. Daß der Vorsitzende ferner den Arbeitslosen empfahl, in geklagten Boigt behaupten trotz seines weinerlichen Widerspruchs wurden die Arbeitsuchenden abgewiesen mit der Begründung: die Provinz auszuwandern, wo angeblich Mangel an Arbeits- mehrere Zeugen, daß sie genau gesehen, wie derselbe Steine zun Wir haben jest acht Soldaten eingestellt und brauchen deshalb fräften herrschen soll, ist nur eine gelinde Abschwächung der Aus- Einwerfen der Schaufenster gesammelt und dieselben den er Kaufleute nicht mehr zu beschäftigen. wachsenen Personen zugereicht habe.

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Gerichts- Beifing.

wanderungstheorie. Wie es den Arbeitern in der Provinz ergeht, weiß Derjenige sehr gut, der einigermaßen aufmerksam unser Blatt verfolgt.

Dumme

Der

Also sogar die bewaffnete Macht wird in den Dienst des Der Aelteste der Angeklagten, Barbier Klemm, ist auch neuen Zeitungsunternehmens gestellt. Die Soldaten machen's wegen des Rufes: Haut ihn!" verhaftet worden, Er bestreitet ganz wahrscheinlich billiger, als die Kaufleute! Bezeichnend aber für Auf die staatsanwaltlichen Auslaffungen des Näheren ein- entschieden, diesen Ruf ausgestoßen zu haben und behauptet, das den Geist, welcher die bürgerliche Gesellschaft beherrscht, ist es, daß zugeben, haben wir keine Veranlassung. Sie sprechen, wie alle Opfer einer Perfonenverwechselung geworden zu sein. Die Be Herr Lubliner verspricht, unparteisch" seine geistigen Produkte staatsanwaltlichen Ausführungen, für sich. amten bleiben aber bei ihrer Beschuldigung. Klemm sowohl, wie auf den literarischen Markt zu werfen. Die sogenannten un Wir wollen aber nicht verschweigen, daß uns von privater die meisten der übrigen Angeklagten bestreiten, sozialdemokratische parteiischen" Zeitungen haben ja bisher mit ihrer Spekulation Seite mitgetheilt wurde, daß die Angeklagten nichts weniger als Versammlungen zu besuchen; andere geben zu, am 25. Februar auf die Dentfaulheit der Bourgeoisie und auf die politischen einen revolutionären Gindruck machten. Es waren größtentheils die Versammlung der Arbeitslosen besucht zu haben. Der An­Dumintöpfe der bürgerlichen Klaffen ein recht gutes Geschäft Kinder, die ihre Bertheidigung mit schluchzender Stimme führten, getlagte Menzel, welcher sich Schuhleuten widersetzt haben gemacht. Weshalb soute also an dem großen, unparteiischen" die sich offenbar der gewaltigen Strasthaten, die sie begangen foll, scheint nach der Aussage der Zeugen in betrunkenem Troge nicht noch ein Plätzchen für Herrn Lubliner übrig fein. haben sollten, nicht im mindesten bewußt gewesen waren. Gin Bustande gewesen zu sein. Der Angeklagte Stahn giebt Und dann die Berbindung mit dem Börsenjobberthum! Welchen Beuge beispielsweise behauptete, daß der Angeklagte Döring, der Haut ihn!" gerufen zu haben, als am 26. Februar Einfluß hat da der Kommerzienrath, der den Abend" mit seiner Anarchist, ein harmloser Berrückter sei, der sich mit allerlei beim Ausritt des Kaisers die Menschenmenge am Königsplay Protektion zu beehren gedenkt! Sämmtliche angesehene" Bürger Weltbeglückungsplänen trage und sogar das Kriegsministerium zurückgedrängt wurde. Stahn behauptet, daß er sich gar nichts von Tirschtigel, Nakel, Filehne, Krotoschin  , Meferit, Bomst mit den unsinnigsten Erfindungen" belästige. dabei gedacht habe, als er den Ruf ausgeftoßen. Auch ein ans werden zu Abonnenten des Abend" gepreßt werden. Jeder, der zu lesen versteht, wird auch aus dem Bericht des derer Angeklagter will nur aus Scherz gerufen haben. Unsere besten Wünsche begleiten bas Unternehmen des Herrn bürgerlichen Berichterstatters ersehen, um was es fich handelte. 20jährige Angeklagte Döring wird durch die Zeugen überführt, Lubliner. Leider fürchten wir, daß dieselben nichts nugen werden, Sollten vielleicht irgend einem Nörgler z. B. darüber Bedenken den Ruf ausgestoßen zu haben:" Hoch die Anarchie! Hoch bie Berlin   wird fin de siècle dem Abend" bald eine gute aufstoßen, daß es in der Welt in der Beziehung überaus mert Republit!" Als er verhaftet wurde und der Schuhmann ihn fragte, Nacht" wünschen können... würdig zugehe, daß sich bei dem Krawall in Blumberg   doch wie er so dreift sein fönne, angesichts der aufziehenden Schloßwache so Ein trauriger Vorfall hat sich Freitag Abend in Spandau   Niemand gefunden hat, der die Krawallbrüder auch in drei etwas zu sagen, hatte er gesagt:" Ich bin Anarchist, das ents ereignet. Mehrere Schlosser der kgl. Munitionsfabrik unterstützten Wochen vor die Richter brachte und verurtheilte, so fann fich spricht meiner Anschauung!"- Bras.: Was wollten Sie eigentlich Nachmittags einen Kollegen beim Umzuge. Während einer Baufe ein solcher Nörgler ja auch irgend ein weltvergessenes Nest auf mit diesem Ruf bezwecken? Sie mußten sich doch sagen, daß Angekl: gingen fie alle in ein Schanklokal, wo sie mit dem Wirth in Streit suchen, wo nach seinem Geschmack geurtheilt und verdonnert wird. Sie damit die schon erregte Menge aufreizen! Wir lassen nun den Bericht folgen, auf den wir noch ein- Ich wollte blos demonstriren für die allgemeine Noth und die geriethen. Weil sich zwei von ihnen dabei sehr laut geberdeten, armen Arbeiter, welche teine Arbeit haben. Präs.: Die wurden fie verhaftet und, obwohl sie am Drte ansässig und vergehend zurückzukommen haben. heirathet sind, im Polizeigewahrsam behalten. Zwei Kollegen, Vor der 2. Straftammer hiesigen Landgerichts I begannen alten Arbeiter werden sich gewiß dafür bedanken, daß Sie junger die zur Wache folgten, um sich als Zeugen für die Inhaftirten gestern die Verhandlungen gegen die Straßentumultuanten vom Mensch ihre Interessen schüßen wollen! Warum suchen Sie sich anzubieten, hatten dasselbe Geschick. Als der Kastellan am Abend 25. und 26. Februar. Den Borsiz führt Landgerichts- Direktor feine Arbeit?- Angefl.: Ueberall wohin man fommt, ba den Arrestanten Essen   brachte, fand er den einen in seiner Belle Brause wetter, die Anklage vertritt Assessor Dr. Strehler, heißt es: Besetzt! Ich war 9 Monate im Krankenhaus und erhängt vor. Der Unglückliche hatte sich offenbar in der Auf die Vertheidigung führen die Rechtsanwälte Wronter, Dr. habe dasselbe erst im Januar verlassen, ich war ganz regung aus Scham über seine Berhaftung das Leben genommen. Bont, Morris, Dr. Schwindt, Kattowski und die ohne Arbeit und alle Bemühungen, solche zu bekommen, Außerdem war meiner Mutter Sterbe Er hinterläßt eine junge Frau, die ihrer baldigen Entbindung Referendare Dr. Sudheim, v. Spizenberg und Dr. waren vergeblich. und Die Verhandlungen finden im großen Schwur tag ich befand entgegensieht. Der Fall erregt in Spandau   großes Aufsehen­befand mich in großer Aufregung. und das mit Recht. Weshalb man übrigens Lente bei jedem gerichtssaale statt. Angeflagt find folgende 22 Personen: Präs.: Ihrer Mutter Sterbetag bätten Sie würdiger be Quart fiftirt, ist übrigens eine Frage, die wahrscheinlich nur von 1. Bäcker Franz Edmund Did, 2. Bäckerlehrling May Boigt, gangen, wenn Sie sich nicht an dem Krawall betheiligt hätten. 3. Maurer Christoph Pfister, 4. Arbeiter Albert Angel.: Es ist doch bekannt, daß wenn die Schloßwache einem Uniformirten" gelöst werden kann. Kampf, 5. Bildhauer Paul Prochnow, 6. Ar- aufzieht, eine Masse Menschen mitmarschiren.- praf.: Wie Die Rummelsburger   Auilinfabrik ist vorgestern von beiter Paul Zidau, 7. Schlächter Carl Menzel, tamen Sie nun dazu, jenen dreisten Ruf auszustoßen? Sie wissen einem Feuer heimgesucht worden. Die Fabrit liegt an der 8. Barbier Adolf Klemm, 9. Maurergeselle Gustav Ridel, offenbar gar nicht, was Anarchie ist; Sie wollten wahrscheinlich Spree  , dicht hinter dem städtischen Arbeitshaus. Sie geht von 10. Maurer Wilhelm Stahn, 11. Arbeiter Karl Wilhelm verhaftet werden. Anget: Ich hatte mich bei einem Gas­der Straße bis hinab ans Wasser und besteht aus zahlreichen Fri, 12. Arbeiter Otto Döring, 13. Maurer May Karl und Wasserrohrleger um Stellung beworben nnd der Mann die Dreistigkeit, mir 9 M. Wochenlohn einzelnen Gebäuden, zwischen denen die Lagerschuppen und eiserne Blankenburg  , 14. Malergehilfe Harder, 15. Droschten hatte Und dann war ich auch in Reservoirs liegen. Etwa inmitten des ganzen Gebäude- Rom  - tutscher Glas, 16. Arbeiter Schulz, 17. Zimmerlehrling zubieten. plexes befindet sich die Benzoldestillation, ein langgestreckter Bau Gürte, 18. Maurer Marguse, 19. Arbeitsbursche Putzke, darüber, daß der erste Beamte der Stadt die Deputation amit einem Thurm. Hier wird das Benzol, das Ürprodukt der 20. Bäckergeselle Wilhelm Schmidt, 21. Arbeiter Mist, der Arbeitslosen nicht empfangen hatte. geht Sie jungen Menschen dag Alles übrigen Fabritate, destillirt. Die Arbeiter der Fabrit hatten sich 22. Arbeiter bert. Sämmtliche Angeklagte befinden sich in Was Anget!: Jch gehöre doch ebenso gut zu vorgestern früh in gewohnter Weise zur Frühstückszeit nach dem Haft. Die Anklage beschuldigt die Einzelnen verschiedener Straf­Speisesaal der Fabril begeben, im Destillirhause war als Wache thaten: der Theilnahme an einer Zusammenrottung von Menschen, Arbeitern, wie die Anderen. Wenn ich gegen das Militär hätte nur der Arbeiter Maschinski zurückgeblieben, der seit Jahren welche mit vereinten Kräften gegen Personen und Sachen Gewalt aufreizen wollen, dann hätte ich mich doch gegen die Soldaten schon in der Fabrit thätig ist und den Ruf eines zuverlässigen thätigkeiten verübten, des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, gewandt.- Präs.: Das würde Ihnen jedenfalls sehr schlecht Mannes befigt. Es war genau 7 Minuten vor 9 Uhr, der Aufforderung zum Widerstande vor versammelter Menschen bekommen sein. Ihr Ausruf ist offenbar eine thörichte Renoms als der wachhabende Maschinist des benachbarten Kesselhauses menge, der Majestätsbeleidigung, der Beleidigung der Schutz- mage eines Menschen, der keine Ahnung von den anarchistischen aus dem Destillirhaus heraus ein verdächtiges Bischen und Brausen mannschaft, der Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten und der Theil- Tendenzen hat. Gehen Sie doch hin, wo Anarchie herrscht, hier vernahm, welches in ihm die Vermuthung erweckte, daßnahme an einer Zusammenrottung, welche Plünderungen verübte. hält Gie Niemand!" Angell: Ich wollte blos für die eine Badung herausgesprungen sei. In demselben Augen- Einige werden beschuldigt, an einer Zusammenrottung sich be- allgemeine Arbeitsnoth demonstriren. Präf.: Jedermann blic ertönte ein lauter Krach, der Arbeiter Maschinsky flog wie theiligt zu haben und nach der britten an sie ergangenen Auf- der arbeiten will, fann auch leben. In den Provinzen schreit ein Ball aus der offenen Thür des Hauses, während gleichzeitig forderung sich nicht entfernt zu haben. Die Angeklagten, welche man dorthin gehen die Arbeiter die Flamme hoch emporzüngelte. Eine der Destillationsblasen war der Mehrzahl nach unbestraft sind, stehen zumeist im Alter von nicht! Der als Zeuge vernommene Hausbesizer, bei welchem explodirt, dem Maschinsky waren von der Stichflamme die Kopf- 19 bis 22 Jahren, nur einer hat die 30 bereits überschritten. Der Vater des Angeklagten wohnt, bekundet, daß der Angeklagte und Barthaare abgefengt und das ganze Gesicht verbranut. Mit Bwei der Angeklagten sind sogar erst 16 Jahre alt und der eine häufig fräntlich ist und sich oft im Krankenhause befindet. Der dem Fortschreiten der Flamme erfolgte Explosion auf Explosion, von ihnen, Bäderlehrling Boigt, welcher einen Stein in Bater sei sehr wohl in der Lage, den Angeklagten vor der Notg

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