Einzelbild herunterladen
 

war mehr gegen den Kanal überhaupt gerichtet als gegen die seiner Uniform zeige. Das paßte aber dem Uniformträger gar macht, ist der Umstand, daß immer die eigene liebenswürdige vorgeschlagenen Abänderungen. Daß der Kanal gebaut werden nicht und auch sein Kollege verbat" sich ein solches Einmischen. Natur durch sein Spiel hindurchschaut. Da auch sonst ein flotter soll, steht durch die Beschlüsse beider Häuser unter Zustimmung Einige Vereinsmitglieder erklärten nun den Schuhleuten, daß Bug durch die Aufführungen ging, in denen besonders die Damen der Regierung fest und es fragt fich nur, ob man eine geschlossene Gesellschaft, welche das Lokal gemiethet habe, Schlüter und Wagner und die Herren Bollmann und durch einen Zuschuß von 4 Millionen Mark das Projekt auch für die Dauer der Miethszeit gewisse Rechte besitze und daß Walden sich hervorthaten, so blieb das Publikum bis zuletzt in so ausgestalten soll, daß es den praktischen Bedürfnissen entspricht. eines der vorzüglichsten Rechte das sei, ungebetene Gäften zu der fröhlichsten Stimmung. Was Graf Kanit gefagt hat über den billigen Kohlenverkauf an einem Spaziergang an die freie Luft aufzufordern. Leisten sie das Ausland bezieht sich nicht auf die geplanten Aenderungen, dieser Aufforderung keine Folge, so tann's eine Anklage wegen sondern auf den Kanal selbst, der durchaus nicht blos den Zweck Hausfriedensbruch geben. Diesen Erläuterungen zu gewissen hat, die Kohlenausfuhr nach dem Ausland zu begünstigen. Die Paragraphen des Strafgesetzbuches tonnten sich schließlich auch in der Nähe des Kanals liegenden Städte haben ein Interesse die Schuyleute nicht verschließen, sie gürteten ihre Lenden und an dem Kanal und die Kohlen würden unseren eigenen Dampfer verließen das ungaftliche Lokal. linien billiger zugeführt werden können. Die Annahme des Antrages des Grafen Kanit würde eine neue Verzögerung mit sich bringen. Es ist schon schwer genug geworden, das Geld für den Ankauf des Grund und Bodens zusammenzubringen. Ich bitte deshalb, die Denkschrift zu genehmigen.

Abg. Hammacher( natl.): Der Antrug des Grafen Kanik, der ja ein Gegner des Kanals ist, hat nur den Zweck, die Fertigstellung des Kanals zu verhindern. Es liegt ein Wider spruch in den Ausführungen des Grafen Kanitz: Einmal weist er nach, daß der Kanal garnichts nüßt, daß er es nicht möglich machen wird, Kohlen ins Ausland zu schaffen und ferner be­hauptet er, daß die Verschleuderung der Kohlen ins Ausland durch den Kanal begünstigt werden wird. Die Manier, billiger an das Ausland zu verkaufen, besteht nicht blos in Deutschland  , sondern überall. Solche schlechten kaufmännischen Gewohnheiten müffen auf andere Weise beseitigt werden, nicht durch parla­mentarische Maßnahmen. Abg. v. Eynern: Ich hatte mich nur gemeldet, weil ich glaubte Graf Kanit würde etwas neues vorbringen. Das hat er aber nicht gethan, er hat nur die alten Dinge über die Kohlen­verkaufsvereine u. f. w. vorgebracht, bei denen er sich immer in rührender Uebereinstimmung mit Herrn Brömel befindet. Abg. Graf Kanit erklärt sich befriedigt über die Erklärung des Finanzministers. Abg. Wallbrecht: Graf Ranih thut so, als wenn die Inter­effenten überhaupt teine Gelder aufgebracht hätten. Sie haben bereits 5 Millionen für den Grunderwerb aufgebracht. Wenn die 4 770 000. ihnen auch noch auferlegt werden, dann wird entweder der Kanal gar nicht gebaut, oder in einer schlechteren Form, wie er bisher vorgeschlagen war. Redner bittet den Minister, die Vorarbeiten für den Mittelland  - Kanal zu be schleunigen.

Der Antrag des Grafen Kanit wird gegen die Stimmen der Konservativen und einiger Freikonfervativer abgelehnt; die Dentschrist wird für erledigt erklärt.

Die Dentschrift, betreffend die Durchführung des Großschifffahrtsweges durch den Breslauer Stadtbezirk, wird nach kurzer Debatte für erledigt erklärt. Schluß gegen 3 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 11 Uhr. ( Petitionen.)

bewahren.

Lokales.

-

Bemerkt muß noch werden, daß der Wirth die Partei der beiden Schuyleute ergriff. Aber auch er konnte sich den zwingen­den gesetzlichen Bestimmungen nicht verschließen, er mußte ein­gestehen, daß der Verein in seinem Rechte war, als er auf dem Ausweisungs- Paragraphen verharrte und denselben ohne Weiteres zur Anwendung brachte.

Als die Blauen" sich entfernt hatten, entfaltete der Verein fofort wieder feine Devise, welcher er seinen Namen verdankt, die Gemüthlichkeit".

Gerichts- Beitung.

=

Giftmord Prozek. Vor dem Schwurgericht des Land gerichts I fand gestern die Verhandlung gegen die 21jährige Dienstmagd Wilhelmine 2o a statt, welche beschuldigt ist, eins der ihrer Obhut anvertrauten Rinder vorfäßlich durch Bei­bringung von Gift aus dem Wege geräumt zu haben, um sich dadurch eine Erleichterung ihres Dienstes zu verschaffen. Als die That derzeit durch die Zeitungen bekannt wurde, erregte fie ihres Beweggrundes wegen nicht geringes Aufsehen. Die An­geflagte trat am 20. November v. J. in den Dienst der Klempner­Heiratheschwindler. Zwei Heirathsschwindler sind in den meister Görisch'schen Eheleute, Zimmerstr.37 wohnhaft. Sie wurde als letzten Tagen festgenommen worden. Der eine hat sich als Kindermädchen angenommen zur Beaufsichtigung und Wartung Buhnen- und Dammmeister Schmidt aus Landsberg   a. W., auch eines dreijährigen Knaben und zweter drei Monate alter weib­als Korrigenden Aufseher bezw. Strafanstalts- Inspektor in ficher Zwillinge. Die Letteren wurden mit der Flasche genährt Straußberg   ausgegeben und für einen angeblichen Freund den und lag es der Angeklagten besonders während der Nacht ob, Freiwerber gespielt, hat auf Annoncen heirathslustiger Wittwen die Nahrung für die beiden kleinen zum Genuffe vorzubereiten in reiferem Alter sich in deren Wohnung und durch sein scheinbar nnd denselben zukommen zu lassen. Das eine der Kinder, Emilie biederes Wesen in das Vertrauen derselben zu schleichen gewußt Görisch, war unruhiger wie das andere. Zehn Tage nachdem und dann seine Opfer um Geld und Werthsachen betrogen, auch die Angeklagte ihren Dienst angetreten, bemerkte Frau Görisch, daß bestohlen. Er hat auch selbst Annoncen in die Zeitungen rücken ihr Töchterchen Emilie von Erbrechen befallen wurde, nachdem es den laffen, in denen er sich als Maschinenmeister einer föniglichen Inhalt einer Flasche Milch zu sich genommen, den die Angeklagte ihr Werkstatt oder als fönigl. Beamter bezeichnet hat. Er ist als verabreicht, das Kind erholte sich aber wieder und es wurde den der Arbeiter" August Gerling, verheirathet und Vater von vier Umstande tein bedeutendes Gewicht beigelegt. Kurze Zeit darauf, Kindern, ermittelt worden. Der zweite Schwindler ist noch in der Nacht zum 3. Dezember, wiederholten sich diese Er­unverheirathet, hat sich meistens an Dienstmädchen unter dem scheinungen, Frau Görisch bemerkte, daß das Kind in Zuckungen Vorwande, sie zu heirathen, herangemacht und vorgegeben, er lag. Es litt ferner an Aufstoßen und vor dem Munde zeigte Die geängstigte Mutter gab dem Kinde eine wolle ein Fuhrgeschäft einrichten: er hat dann die Mädchen um sich Schaum. ihr Geld beschwindelt. Er ist der stellenlose Arbeiter" Max Weber  . von ihr selbst gefüllte Flasche mit erwärmter Milch und es Zweifellos haben Beide große Schwindeleien verübt und es wäre schien auch, als wenn der Zustand des Kindes sich bessere. zu wünschen, wenn alle Geschädigten sich bei der Kriminalpolizei Gegen Morgen traten diefelben Krankheitserscheinungen aber in verstärktem Maße auf und das Kind verschied, bevor melden möchten. der herbeigeholte Arzt erscheinen konnte. Es wurde Zwei Hochstapler sind heute festgenommen worden. Die Verdacht rege, daß das Kind Gift bekommen habe, Buchhalterin Margarethe W., die sich als Fräulein Margot von alle Krankheitserscheinungen für diese Annahme sprachen. Die Stockhausen, Tochter des Generalkonsuls in Kairo  , ausgegeben Leiche des Kindes wurde untersucht und im Magen wurde und erzählt hat, daß ihre Brüder Offiziere und Regierungs- auch Arsenit nachgewiesen. Allerdings nur in sehr geringer affefforen feien, will diese falschen Angaben nur gemacht haben, Menge, aber die Aerzte begutachteten, daß, da das Kind außer m interessanter zu erscheinen. Sie hat unser diesem Namen in dem an einem atuten Magen- und Darmtatarrh gelitten hatte mehreren Hotels logirt und dieselben ohne Begleichung der Rech- und infolge dessen etwas geschwächt war, so genüge die vor Der andere Hochstapler, der Kaufmann Frib gefundene kleine Menge Arfenit, um eine tödtliche Wirkung nung verlaffen. von Poiesdorf, bereits wegen Diebstahls, Landstreichens und herbeizuführen. Nun wurde die Angeklagte, welche sich häufig Bettelns bestraft, hat sich, obwohl nur oberflächlich gebildet, für in unmuthiger Weise der Frau Görisch gegenüber darüber be einen hier immatrikulirten Studenten ausgegeben, mit Geschick in flagt hatte, daß. Emilie ihr weit mehr Last mache, wie studentische Kreise eingedrängt, Ehrenhändel angefangen, Waffen die Zwillingsschwester, einem Verhör unterzogen.

-

der da

Nach

von Verbindungen belegt und vor dem Waffengange, zu dem es anfänglichem Zeugnen legte sie dem Hausbesitzer Renter gegen nie tam, Testamente gemacht, in dem er sein Vermögen den über ein Geständniß ab. Sie habe bereits am 28. November ein Freunden vermachte. Durch den Verkehr mit Studenten gelang Fläschchen mit Arsenit, welches auf dem Arbeitstische ihres es ihm, sich bei Gewerbetreibenden Kredit zu verschaffen, zumal Dienstherrn   gestanden hatte und als Gift gekennzeichnet war, da er erzählte, daß er nach dem kürzlich erfolgten Tode feines an sich genommen. In der Nacht zum 3. Dezember habe sie die Vaters der Hebung eines bedeutenden Vermögens entgegenfehe. That ausgeführt, ihren Finger mit dem Gift in Berührung ge

10

-

an

um fich

Zur Bekämpfung der Arbeitsnoth sind nun richtig auch die wohlthätigen Frauen" an der Arbeit und haben die Arbeits­lofen nun glücklich auch ihren Bazar! Gleichwie sich die Extreme im menschlichen Leben oft berühren, so auch in einer Notiz, die wir in einem philanthropischen Blatte finden, in welcher es nach Ein eigenthümlicher Diebstahl beschäftigt zur Zeit die bracht und dann den Gummisauger damit bestrichen, den sie Später hat die einem Hinweise darauf, daß der Magistrat von Charlottenburg   Kriminalpolizei  . Ein Amsterdamer Haus schickte vor einigen dann dem Kinde in den Mund steckte. Gift in der Absicht in Rücksicht auf die augenblickliche Nothlage der Arbeiter mit Tagen ein Packet an das hiesige Bankgeschäft von J. Löwenherz. Angeklagte das Geständniß dahin abgeändert, daß sie das sich genommen habe, dem Bau der Kanalifirung eines Theiles des Charlottenburger In der Postfendung befand sich unter Anderem eine breiprozentige selbst das Leben zu nehmen. Dies hält die Anklagebehörde für Ufers schleunigft zu beginnen gedenke, heißt: russische große Staatseisenbahn Obligation im Minimalwerthe Ferner ist man jetzt auch in allen Kreifen der Gesellschaft von 125 Rubeln. Das Packet ist dem Adressaten ausgehändigt wenig glaubhaft. Allerdings ist die Angeklagte im Besize eines eifrig bemüht, den Arbeitslosen passende Beschäftigung zu geben worden, ohne daß Spuren einer stattgehabten Eröffnung sichtbar außerehelichen Kindes und von dessen Bater verlassen, die Gr und der bitteren Noth abzuhelfen. So hat auch Gräfin Adelaide waren. Trotzdem fehlte das bezeichnete Papier, welches erwiesener- nährung des Kindes machte ihr aber wenig Sorgen, denn es Schimmelmann, die durch ihre menschenfreundlichen Stiftungen maßen in Amsterdam   mit verpackt worden war. Wie es der war bei einer Pflegefrau untergebracht, die dafür monatlich 18 M. erhielt. Da die Angeklagte ein Vermögen von 2300 M. zum Besten der armen Ostseefischer bekannte Wohlthäterin, Dieb zu Wege gebracht hat, sich in den Besitz des Werthobjekts befigt, so fonnte ihr die Erhaltung ihres Kindes nicht schwer in aufopferndster Weise sich eines Theiles der brot zu sehen, bleibt vorläufig ein Räthsel. fallen. Bei dem Geständnisse der Angeklagten sind nur wenige losen Arbeiter angenommen und seit drei Wochen im Stillen schon über hundert Arbeitslose, die wirklich ar­Zur Warnung für Damen, die spät Abends, ohne männ  - Beugen geladen. Den Vorsitz führt Landgerichtsrath Voigt, die Anklagebehörde beiten wollten, beschäftigt und durch praktisches Eingreifen liche Begleitung, heimkehren, theilt eine hiesige Korrespondenz den mancher Familie Hilfe gebracht, sie vielleicht vom Untergange folgenden unerfreulichen Vorfall mit: Eine Artistin, Frau Auna vertritt Staatsanwalt Hoppe, die Vertheidigung führt Rechts­gerettet. Die Gräfin hat unter Anderem einen Schnitzfaal ein B., in der Spezialitätenwelt als Kunst- Radfahrerin wohlbekannt, anwalt Willy Davidsohn. Als Sachverständige find Sanitate gerichtet, wo ungefähr 30-40 Leute unter Aufsicht einfache durchschritt in der vorverflossenen Nacht, von einer Gesellschaft rath Dr. Mittenzweig, Medizinalrath Dr. Lovy und der Gerichts Muster, die ihnen aufgezeichnet werden, auf Kleine Solzmöbel fommend, gegen 12 Uhr die Oranienstraße, um sich nach ihrer, chemiter Dr. Bischoff zur Stelle. Die Anflage lautet nicht auf schnißen. Es ist erstaunlich, wie rasch sich manche von den Ar- in der Schönleinstraße belegenen Wohnung zu begeben. In der vollendeten, sondern nur auf versuchten Mord. Die An beitern, die vordem nie geschnitzt haben, Fertigkeit in der Technit Nähe des Oranienplages wurde nun Frau V. von einer Rotte geschuldigte, die keineswegs einen unangenehmen Eindruck macht, annehmen. Die Leute werden beköstigt, bekommen angemessenen junger Leute mit zotigen Redensarten belästigt und schließlich beantwortet die an sie gestellten Fragen in ruhiger Weise. Lohn, und es wird darauf geachtet, daß sie sich anständig be- wurden die Burschen derart zudringlich, daß die Geängstigte laut Bei ihrer Vernehmung wiederholt sich die häufig vorkommende nehmen und fleißig arbeiten. Der Verkauf der Möbel, meist um Hilfe zu rufen anfing. Ein Wächter, welcher infolge deffen Erscheinung, daß ein früher abgelegtes Geständniß zurüc originelle Höckerle und Stühle, findet in der Wilhelmstraße 39, auf der Bildfläche erschien, und bei dessen Heraunahen die Row- gezogen wird. verhaftete Frau V. wegen Präs.: Aber Angeklagte, wie kommen Sie dazu, jetzt dies schleunigst die Flucht ergriffen Ecke Kochstraße, statt und ist dem Publikum hier Gelegenheit nächtlicher Ruheſtörung" und führte fie, troß ihrer Betheue- plöglich die That zu leugnen?- Angek I.: Ich habe es nicht gegeben, manch' arme Familie vor Hunger und Verzweiflung zu zungen, völlig unschuldig zu sein, zur Wache in der Naunyn gethan.- Bräf.: Da muß ich Ihnen Ihr früh babie zunächtlicher früheres Ge Hätten wir eine Satire auf die heutigen Zustände schreiben straße. Nachdem hier ihre Personalien festgestellt worden waren, ständniß vorhalten. Das räumen Sie doch wenigstens ein, daß die fleine Emilie Görisch Ihnen am meisten Last machte, weil sie wollen, wir hätten es nicht beffer vermocht, als der Verfasser der konnte sie den so jäh unterbrochenen Heimweg wieder antreten. viel unruhiger war, wie ihre Zwillingsschwester?- Angefi: zitirten Zeilen, der sich zum begeisterten Lobredner der gedachten leberfahren. Von einer Droschke wurde vorgestern Abend Ja, das ist wahr.  - Vors.: Ihr Dienstherr hatte auf seinem hochgeborenen( oder auch nicht?) Gräfin berufen fühlt. Tritt gegen 6 Uhr an der Ede der Koch- und Wilhelmstraße ein zwölf- Arbeitstische ein feines Fläschchen mit einem weißen Bulver doch in der vorstehenden Reklame das klägliche und Entwürdigende ähriger Knabe überfahren. Troh lauter Zurufe des Kutschers stehen lassen, welches er zu technischen Zwecken gebrauchte. Die des ganzen Wohlthätigkeitsrummels recht deutlich zu Tage; flag- lief der Knabe blindlings auf das Pferd zu und wurde von dem Flasche war mit der Aufschrift:" Arsenit! Gift!" versehen. Sie lich insofern, als man in heutiger Zeit durch Wohlthätigkeit der selben zu Boden gerissen. Ein Schuhmann schaffte den an wissen doch, daß Arsenik   Gift ist? Angett: Ja, das wei Arbeitslosigkeit zu steuern gedenkt, entwürdigend insofern, als scheinend nur leicht an den Beinen Verletzten in die nahegelegene ich. Borf. Nachdem das Kind gestorben war, wurde das die Arbeiter- insbesondere aber die arbeitslosen Arbeiter elterliche Wohnung. Fläschchen im Bücherregal gefunden. Wissen Sie, wie es dahin als etwas betrachtet werden, das sich mit dem Begriffe von Menschenwürde schwer vereinbaren läßt. Wird doch auch in Ein sehr reicher junger Amerikaner, der seit einiger gekommen ist?- Angell.: Nein. Präs.: Denn will ich vorstehendem Zitate von Arbeitslosen gesprochen, die wirklich Zeit in Berlin   lebte, ist hier in eine Kriminaluntersuchung ver- Ihnen fagen, was Sie früher gestanden haben. Sie haben zu arbeiten wollen"; wird doch ferner gesagt, daß sie unter Auf- strickt und dieser Tage verhaftet worden. Die ihm zur Last ge- gegeben, daß Sie sich das Fläschchen, welches ihr Dienstherr aus Vers Sie haben ficht" arbeiten, fowie: die Leute werden belästigt, bekommen an- legten Beschuldigungen sind derart, daß sie sich öffentlich nicht fehen auf seinem Tische hatte stehen lassen, anstatt es wie ges gemeffenen Lohn und es wird darauf geachtet, daß sie sich an- wiedergeben lassen. In der Wohnung des Amerikaners sollen wöhnlich zu verschließen, an sich genommeg haben. ständig benehmen und fleißig arbeiten". Eine gräflich- philan- wilde Orgien fich abgespielt haben.- Natürlich, denn arme angegeben, daß Sie zunächst die Absicht hatten, sich selbst au vers giften, da Sie aber nicht wußten, wie viel Sie zu nehmen hatten, thropische Arbeiter- Rolonie! Man giebt Arbeitslosen Arbeit, aber Leute können teine wilden Orgien feiern. so hätten Sie die Wirkung an einem der Kinder erst erproben nicht als ein ihnen zustehendes Recht, sondern als eine Wohl­Polizeibericht. Am 21. d. M. Vormittags fiel der Be- wollen. In der Nacht zum 3. Dezember hätte eines der Kinder that", von der Gnade eines Einzelnen abhängig! Ob man nun zum Besten der Armen" feftirt und pokulirt und sich amüsirt, gleiter eines Milchwagens vor dem Haufe Belle- Alliance- Platz 6a nach Nahrung verlangt, Sie wären nach Ihrer Stube gegangen, oder ob man der Noth der Arbeitslosen auf vorgedachte Art zu beim Besteigen des in der Fahrt befindlichen Wagens zur Erde, hätten das Fläschchen aus Ihrer Kommode genommen, den Kort steuern sucht, es ist beides gleich kläglich und der Arbeiter unwürdig gerieth unter die Räder und wurde an der Hand und am Bein mittels eines Pfropfenziehers gelöst und von dem an der unteren bedeutend verlegt. Am Plan- Ufer, nahe der Admiralbrücke, Seite des Pfropfens anhaftenden weißem Pulver etwas an und charakteristisch für die heutigen gesellschaftlichen Zustände. fiel Nachmittags ein 4jähriger Knabe beim Spielen in den ihren Finger gestrichen. Dann feien Sie in die Kinders Arbeiter Bildungsschule, Kursus für National Landwehrkanal, wurde jedoch von dem ihm nachspringenden stube gegangen, hätten das Gift an das Gummi Sauges Der Flasche abgestrichen und es dem ersten der B.tonomie. Vom 27. März ab findet der Unterricht in der Arbeiter Gäng noch lebend aus dem Wasser gezogen und in die stück Nationalökonomie bei Dehlmann, Münzftr. 11, Hof 1 Treppe, statt. Wohnung feiner Eltern gebracht. Im Laufe des Tages fanden beiden Kinder, welches es war, fei Ihnen ganz gleichgiltig ge fieben Brände statt. wesen, in den Mund gesteckt. So lautet das Geständniß, welches Sie vor dem Untersuchungsrichter abgelegt haben. Und jetzt behaupten Sie, das ganze Geständniß beruhe auf unwahrheit? -Angefl.: Ja, ich habe das Fläschchen nie in meiner Hand gehabt. Präs: Wer hat Ihnen den Rath gegeben, das Ge ständniß zu widerrufen?- Angefl.: Niemand.- Präf.: Warum haben Sie denn Ihrer Dienstherrin und dem Unter Im Thomas- Theater hat auch die neue Woche unter dem suchungsrichter gegenüber gelogen?- Angeklagte: Man Präs.: Zeichen Conrad Dreher" auf's Glücklichste begonnen. redete auf mich ein, ich sollte es zugeben. In schon vorgeschrittener Stunde fanden sich noch einige nicht Der Münchener   Charakterfomiter, deffen Beliebtheit sich schnell Das ist ja aber durchaus unwahrscheinlich, daß Jemand eingeladene Gäfte ein, zwei Schuyleute in Uniform hatten sich im auf Berlinischen Boden verpflanzt und hier bereits feste Wurzeln sich wider befferes wiffen eines so schweren Verbrechens Borzimmer des Lokals niedergelassen und ließen sich bei einigen gefaßt hat, trat zunächst in dem Stieler'schen Genrebilde bezichtigen wird. Angefl.: Als ich vom Untersuchungs Seideln wohl behagen. Vereinsmitglieder ließen es sich nicht Gin blauer Teufel" auf und stattete den in's Bayrische richter vernommen worden war, sagte ich zur Wärterin, ich nehmen, mit einigen weiteren Schoppen aufzuwarten. Die übertragenen Kurmärker" mit dem gewinnendsten Humor aus. wollte mich wieder vorführen lassen, um zu widerrufen, die Herren Schuhleute zeigten sich von bestrickender Gemüthlichkeit. Daß es ihm auch gelang, in Moser's bekanntem Lustspiel Wärterin rieth mir aber ab, indem sie meinte, ich würde meine Leider hielt dieselbe nicht übermäßig lange an. Einer der Hüter Der Bureaufrat" dem norddeutschen Rendanten die über- Lage nur dadurch verschlimmern. Präs.: Als Ihre Dienst des Gesetzes ging nämlich in den Saal und damit waren verzeugenden Farben zu verleihen, ist seiner Kunst noch höher an- herrin die Aeußerung that, daß mit dem Kinde etwas passirt fei schiedene Vereinsmitglieder nicht einverstanden. Sie meinten zurechnen. Die Pedanterie des Beamten im Widerstreit mit den und daß sie es seziren lassen würde, sollen Sie sehr ängstlich nämlich, daß die Uniform zur Erhöhung der Gemüthlichkeit des luftigen Mißhelligkeiten und Verlegenheiten, in die ihn der Zufall geworden sein und gesagt haben: Das werden Sie doch nicht Gesangvereins Gemüthlichkeit verteufelt wenig beitrage und daß oder vielmehr die Laune des Dichters verstrickt, kamen zu höchst thun!" Angell: Daß ich ängstlich gewesen bin, bestreite der Träger der Uniform im Interesse der Festtheilnehmer am ergöglichem Ausdruck und trugen dem Künstler reichlich Beifall ich entschieden.- Bräf.: Sie sollen aus freien Stücken hinzus Beften thäte, wenn er dem Saal die blaue Rückseite ein. Was die Darstellungsweise Dreher's so überaus sympathisch gefügt haben: Ich habe- dem Kinde nichts gegeben."

"

Der Gesangverein Gemüthlichkeit"( Mitglied des Arbeiter- Sängerbundes) feierte am Sonnabend sein 5. Stiftungs­fest im Lokale von Scheffer, Inselstraße 10. Die Freunde des Vereins waren sehr zahlreich erschienen, die Festtheilnehmer unter­hielten sich bei Vorträgen und Tanz ganz ausgezeichnet. Be sonderen Beifall ernteten der Vortrag: Eine fidele Gerichts­verhandlung," welchen drei Mitglieder des Vereins zur Aufführung brachten.

"

-

Theater.

-

-

-

-