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Versammlungen.

arbeiter hinter sich. Der trasse Unternehmerstandpuntt, Seiten rein medizinische Ausführungen umfaßt, deutet einen Eine Verurteilung in zwei Fällen sei schon aus rein juristischen den der Magiftrat in seiner Verfügung und der Ausschuß in seinen Giftfund nicht einmal an. Als Todesursache stellt es vollständige Gründen von vornherein ausgeschlossen, weil in der Polizei­von Herrn Goldschmidt unterstüßten Vorschlägen einnimmt, wurde Vereiterung der inneren Organe: Leber, Magenwände, Nieren, Herz, verfügung nur auf eine einmalige Uebertretung Bezug genommen von Stadthagen   an einem Falle nachgewiesen, der sich in Wuhl- Lungen, feft. Die Obduktion fand am 2. d. M. statt. Am nächsten ist. Im übrigen sei der Angeklagte den Aufforderungen der Schutz­garten" zugetragen hat. Herr Goldschmidt erklärte in einem erregten Morgen kamen die Frau und ein Schwager des Verstorbenen hierher leite nachgekommen, auch habe er den Anordnungen des Polizei­Zwischenruf, die Sache sei unmöglich. Am Magistratstisch aber steckte und sorgten für die Beerdigung, die dann noch am selben Nachmittag lieutenants, nicht unmittelbar vor dem Arbeitsnachweis die Zettel man eifrig die Köpfe zusammen, und als Stadthagen   geendet in aller Stille auf dem alten Jakobikirchhof erfolgte. zu verteilen, ebenfalls Folge geleistet. Dafür, daß sich um den An­hatte, erhob sich Stadtrat Straßmann, um die von ihm ge= gebene Darstellung zu bestätigen. Man habe den Wärter, Beim Spielen ertrunken. Der siebenjährige Knabe Franz geklagten einige Leute versammelt hätten, könne dieser nicht verantwortlich von dem da die Rede war, in der That entlassen, aber man unter- Krüger, Sohn eines Kutſchers bei Siemens u. Halske, stürzte am unziemliches Benehmen gegen die Schußlente bemerkt hat, so fehlen stüge ihn. Genosse 8ubeil wies darauf hin, daß dadurch an Donnerstagnachmittag, während er am Nonnendamm spielte, in die alle Merkmale, die eine Berurteilung rechtfertigen könnten. Nach dem Wesen der Sache nichts geändert wird. Die Debatte Spree  . Die Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg. furzer Beratung schloß sich das Gericht im wesentlichen den Aus­wandelte sich dann in ein hißiges Wortgefecht zwischen Goldschmidt Die Tragödie cines Droschkenkutschers. Der 33 Jahre alte führungen der Verteidigung an. Die§§ 132 und 133 der Straßen­und Stadthagen   und führte zuletzt zu Auftritten von einer Heftigkeit, Kutscher August Gutschmidt aus der Justerburgerstr. 17 wurde am ordnung seien nicht verletzt. Wenn das Benehmen des Angeklagten wie sie in der Stadtverordneten- Versammlung selten dagewesen sind. Die 22. v. M. zu einer Strafe von 9 M. verurteilt, weil er am 12. De- auch nicht einwandfrei gewesen sei, so hätte mindestens doch eine Freifinnigen lärmten unaufhörlich. Stadthagen   antwortete gereizt, und zember v. J. einem Fahrgast 25 Pf. zu viel abgenommen haben nochmalige Aufforderung zum Weitergehen seitens des Schutzmannes der Vorsteher Langerhaus entzog schließlich, sich auf die Seite der sollte. Er betenerte nach wie vor seine Unschuld, indem er behauptete, erfolgen müssen. Aus diesen Gründen mußte auf to stenlose tobenden Mehrheit stellend, unserem Genossen das Wort. Die Ge- daß er den betreffenden Herrn, einem Kaufmann, gar nicht gesehen Freisprechung erkannt werden. trenen des Herrn Langerhans werden nach diesem Streich, der habe. Nachdem er sich zwei Tage später von seiner Frau verabschiedet von Singer beleuchtet und als der Geschäftsordnung widersprechend und ihr geklagt hatte, daß es keine Gerechtigkeit mehr gebe, fand nachgewiesen wurde, mit ihrem Vorsteher zufrieden gewesen sein. man in der Nacht zum Sonntag vor acht Tagen seine Droschke ver Das Ergebnis der fast dreistündigen Debatte war glatte blaffen mitten auf der Michaelkirch- Brücke stehen. Nach dem Befund lehnung der socialdemokratischen Anträge und An- des Geländers nahm man an, daß Gutschmidt ins Wasser gegangen nahme der Vorschläge des Ausschusses. sei, und diese Vermutung hat sich jetzt bestätigt. Gestern morgen wurde die Leiche des Mannes an dem Hinterlande der Breitestraße wieder eine lebhaftere Agitation entfaltet werden. In einer von Für die Einführung des Achtuhr Ladenschluffes soll nun Die Reinigung des Asphaltpflasters giebt dem Fuhrgelverbe, aus der Spree   gelandet. verschiedenen Handlungsgehilfen- Vereinigungen und dem Verein den Unternehmern wie den Angestellten, nach wie vor zu Klagen Schwer verbrüht hat sich gestern, Donnerstagmorgen, der Berliner   Hausdiener einberufenen Versammlung am Dienstag, Anlaß. Die im vorigen Jahre eingeführte neue Art der Reinigung zwei Jahre alte Sohn Erich des Hausdieners ein aus der in der Frl. Wönkhaus referierte, mußte fonstatiert werden, sobre tot someone ung der in der der asphaltierten Straßen hat nicht den alten llebelstand zu beseitigen Danzigerstraße 21. Als Frau Hein kurz nach 7 Uhr die Stube auf daß bisher bezüglich des Achtuhr Ladenschlusses recht geringe vermocht, daß sich aus dem Staub und den Resten des unvollkommen räumte, licß fie auf wenige Minuten das Kind in der Küche allein. Erfolge erzielt worden sind. Im Gegensatz zu verschiedenen beseitigten Pferdeschmutzes eine feifige Schlammmasse bildet, die eine Der Kleine fletterte nun auf einen Kohlenkasten, der an der Koch- anderen Städten, der Achtuhr Ladenschluß ganz oder den Pferden gefährliche Glätte erzeugt. Der Fachverein Berliner   maschine stand, und riß einen Kessel mit kochendem Wasser herab. wenigstens für mehrere Branchen durchgeführt ist, wird in Berlin   eine Droschtenbesitzer hat mm in seiner letzten Sizing den Beschluß Diefer ergoß sich ihm über den ganzen Körper und richtete ihn Gegenagitation seitens der Ladeninhaber insceniert. Insbesondere ist es gefaßt, zu diefer Angelegenheit bei der Direktion der städtischen furchtbar zu. Der verunglückte Senabe wurde mit einer Droschte in der Ausschuß des Centralverbandes der Handels- und Gewerbetreibenden, Straßenreinigung eine Beschwerde einzureichen. Die Droschken ein Krankenhaus gebracht, nachdem ein Arzt ihm die erste Hilfe ge- der in schärfster Weise gegen die Einführung eines früheren Ladenschlusses befizer verlangen öftere und gründliche Waschung des Asphalts und leistet hatte.+10 2min Jonim ankämpft und dabei von einem Teil der Presse unterstützt wird. Sie halten die bloße Anfeuchtung des Asphalts nicht für ausreichend, im Urbanhafen die Leiche eines neugeborenen Mädchens und über- verband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen ist daran eine stets darauf folgende vollkommene Abschiebung des Schmutzes. Ein Kindesmord? Am Mittwochnachmittag fanden Schiffer Auch die einzelnen Prinzipalsvereine, an die sich der Ausschuß der weil dabei die Abschiebung nur mangelhaft ausgeführt werden könne. gaben sie der Revierpolizei. Der fleinen ganz nackten Leiche war verschiedenen Gehilfenvereinigungen gewandt hat( der Central­Eine vernagelte Unterkunftshalle. Im Friedrichshain   die Nabelschnur um den Hals geschlungen. Außer einigen Haut- lehnend verhalten. nicht beteiligt), haben fich mit wenigen Ausnahmen ab­ist eine Unterkunftshalle für die Besucher des Partes erbaut. Die Halle wunden am Kopfe, die wohl von Bootshaken herrühren, wies fie Von mehreren Rednern wurde außer ist seit Monaten fertig, kann aber ihren Zweck nicht erfüllen, weil sie feine äußeren Verlegungen auf. Lebensfähigkeit und Todesursache fest vernagelt ist. Kopfschüttelnd gehen die Besucher an der Halle können erst durch die Leichenöffnung festgestellt werden. über die Mindest- Ruhezeit vorüber, viele werfen auch einen Blick durch die Fenster, un dann der Angestellten infolge der überaus lässigen Ueberwachung vielfach fich in Bermutungen zu ergehen, wozu der Bau dienen soll. gar nicht beachtet werden. In der letzten Zeit sind über 200 An­zeigen wegen Uebertretung dieser Bestimmungen erstattet worden. Die Bestrafungen sind aber so geringfügig, daß sie eine abschreckende Wirkung kaum ausüben werden. Von der Versammlung wurde außerordentlichen Versammlung einstimmig beschlossen, die deutschen   ersucht wird, die Handelsangestellten dadurch zu unterſtützen, daß Der Verein Berliner Preffe" hat gestern abend in einer Ladenschlusses ausspricht und in der namentlich das kaufende Publikum eine Resolution beschlossen, die sich für die Einführung des Achtuhr­Delegierten aufzufordern, den am 21. bis 25. Juli in Bern   tagenden alle Einkäufe vor 8 Uhr besorgt werden. Eine weitere Resolution, internationalen Kongreß als Ort des nächstjährigen Kongresses nach der ein besonderer Bund für die Einführung des Achtuhr­Berlin vorzuschlagen. Ladenschlusses gegründet werden soll, dem nicht nur die Angestellten und Geschäftsinhaber, sondern auch alle Freunde dieser Bewegung beitreten können, wurde gegen eine bedeutende Minorität abgelehnt. Die Pofamentiere hielten Mittwoch im Englischen Hof eine

Nach der Bekanntmachung über die Umlage der Kostenbeiträge für die neue Handwerkskammer werden die von den Hand­werfern zu entrichtenden Beiträge nach der Zahl der beschäftigten Personen abgestuft. Zur Beseitigung von Zweifeln sei darauf hin gewiesen, daß unter Gesellen nicht nur männliche, sondern auch weibliche Arbeitskräfte verstanden werden. Ebenso find nicht nur männliche, sondern auch weibliche Geschäftsinhaber, z. B. von Buzgeschäften, Wasch und Blättanstalten beitragspflichtig.

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Im Frifinn hat sich der Berlin  . 3tg." zufolge gestern der Tischler W. Lehmann aus der Dunderstr. 13 ins Kriminalgerichts gebäude begeben und sich dort in den Fahrstuhlschacht gestürzt. Schwer verletzt wurde Lehmann nach der Charité gebracht.

Aus den Nachbarorten.

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den Neunuhr- Ladenschluß und dem festgestellt, daß die die gesetzlichen Bestimmungen über

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Ein Armenischer Abend wird von der armenischen Studenten­Ein Mord und ein Selbstmordverfuch riefen Donnerstag reitagabend veranstaltet. Neben musikalischen und litterarischen schaft Berlins   zum Besten der Waisen ihrer Nation in der Türkei   am morgen in der Tilſiterstraße eine große Aufregung hervor. In dem Darbietungen, an denen die Sängerin Frl. Destine, Prof. Halin, Prof. Hauſe Nr. 10 batte im zweiten Stock des Quergebändes seit neun Schmidt 2c. mitwirken, werden Ansprachen über die Zustände im türkischen Mitgliederversammlung ab. Hauptgegenstand der Besprechung war Jahren eine 45jährige Arbeiterwitwe Marie Becker mit ihren Kindern Armenien   von Prof. Harnack, Dr. Lepsins und Dr. Rohrbach gehalten die gegenwärtige Krise in der Posamentenbranche. eine Wohnung aus einem Berliner   Zimmer und einer Küche inne. werden. Man kann einer Veranstaltung, die der Unterstützung des durch Berger gab zunächst einen Rückblick über die Errungenschaften deg Die Frau, die sich durch Nähen den Lebensunterhalt erwarb, hatte die türkische Willtürherrschaft furchtbar bedrückten armenischen Volkes 99er Streiks. Wenn jetzt auch der Durchschnittsverdienst um 4 bis vier Kinder, zivei find noch schulpflichtig, bon 17 Jahren ist Näherin eine Tochter gilt, mur sympathisch begrüßen und auch wir wünschen der armenischen 6 m. pro Woche höher sei wie früher, so müsse er für die hiesigen Schornsteinfeger. Im vergangenen Jahre lernte Frau Beder 8 Uhr im Oberlichtfaal der Philharmonie. Vorverkauf von Billetts verschiedene Firmen die ungünstige Konjunktur zu Lohndrückereien sowohl ein 19jähriger Sohn Studentenschaft besten Erfolg. Die Veranstaltung beginnt abends Verhältnisse dennoch als gering bezeichnet werden. Trotzdem benußen bei einem Bergnügen einen 44 Jahre alten Rohrleger Albert( a 2 M.) im Juvalidendant sowie abends an der Kasse. der Wochenlöhne als auch der Accordsäge; außerdem lassen sie häufig Hannaste aus der Justerburgerstraße tennen. Dieser verfolgte sie feitdem mit Heiratsanträgen. Als sie aber fürzlich erfuhr, daß er nur halbe und dreiviertel Tage arbeiten. Die Firma Knopfmacher biete ihren Arbeitern Löhne, die bis zu 30 Broz. geringer sind, als wie schon einmal in der Irrenanstalt Herzberge gewesen ist, brach sie die Beziehungen zu ihm ab und ließ ihn nicht mehr in ihre Wohmmg fie bei den gegenseitigen Abmachungen früher vereinbart seien. Sehr Französisch- Buchholz  . Der im Nieder- Barnimer Kreise als ungünstig gestalten sich die Verhältnisse auch in der Militäreffekten­ein. Die jüngeren Kinder aber, die den Mann öfter bei ihrer Mutter fonservative Stüße bekannte Gemeinde- und Amtsvorsteher Schulze Branche, und dort seien es besonders wieder die Heimarbeiterinnen, gesehen hatten, wußten nichts von dieser Wendung. Als daher ist bei der lezthin erfolgten Neuwahl wieder zum Gemeindevorsteher die bei langer, unkontrollierbarer Arbeitszeit einen nur sehr Hannaske gestern morgen um 71/2 Uhr flingelte, öffnete ihm die gewählt worden, Schulze ist seit 1874 Amitsvorsteher. Die minimalen Verdienst erzielen. In dieser Zeit der allgemeinen zwölfjährige Tochter ohne weiteres. Kaum eingelassen, stürzte sich Gemeinde- Vertretung beschäftigte sich mit einem mit Berlin   Serife lasse sich ein Vorgehen wie im Jahre 1899 allerdings der Mann sofort auf Fran Becker, die sich mit den beiden abzuschließenden Vertrage. Es handelt sich um die Durch wohl nicht ermöglichen, immerhin fönne man den fortgesetzten Lohn­jüngeren Kindern in der Küche befand, nachdem älteren ihre Arbeitsstellen schon aufgesucht hatten. die legung eines Druckrohres der Berliner   Kanalisation, welches reduktionen auch nicht gleichgültig gegenüberstehen. Unter den gegebenen Mit den über Schönhausen nach Französisch- Buchholz   durch die Straßen Verhältnissen sei es das richtigste, jeden Einzelfall schnellstens zur Worten: Nein, Du mußt sterben!" zog er sein Taschenmesser und des Ortes führt. Der Berliner Magistrat ist bereit, die Kenntnis der Fachkommission zu bringen, damit diese bei den in stieß es der Frau, die in ihrer Angst vom Stuhle aufgefprungen in Frage kommenden Straßen zu pflastern, im weiteren die nach Frage kommenden Firmen die nötigen Schritte zur Verständigung war, zweimal, rechts und links, in die Brust. Die Hilferufe der Buch führende Straße völlig zu unterhalten. Ferner will er für die einleiten könne. Die Diskussion war eine sehr rege und reich­Verletzten und ihrer Kinder gellten durch das Haus. Entsetzt liefen dauernde Benutzung der Straßen eine laufende Rente von jährlich haltige. Es wurden noch eine ganze Reihe von Einzelfällen zur die Kinder zum Wirt, der die Polizei holte. Fran Becker hielt sich 1462 M. zahlen oder eine einmalige Abfindung von 36 500 M. der Sprache gebracht. Dem allgemeinen Wunsche, Erhebungen über die mit Mühe aufrecht und folgte ihren Kindern die Treppe Himmter. Gemeinde gewähren. Der Gemeindevorstand wurde beauftragt, mit thatsächlichen Verdienste der Arbeiterinnen anzustellen und mit dem Aber schon auf dem Absatz zum ersten Stock brach sie entseelt allen Mitteln dahin zu streben, daß eine Straßenbahnverbindung mit dadurch gewonnenen Material vor die Oeffentlichkeit zu treten, foll zusammen. Ein Arzt, der zu Hilfe gerufen wurde, konnte nur Berlin   in die Wege geleitet wird. noch den Tod feststellen. Die Leiche blieb bis zur Aufnahme in nächster Zeit Rechmmg getragen werden. des Thatbestandes am Orte des Verbrechens, um später nach dem Schaubause übergeführt zu werden. A13 die Polizei tam, hatte Hannaste sich im Berliner   Zimmer eingeschlossen. Da er der Aufforderung, zu öffnen, nicht entsprach, so öffneten die Beamten mit Gewalt und fanden mun den Mörder in seinem Blute am Boden liegen. Mit demselben Messer, mit dem er Frau Becker den Todesstoß versetzte, hatte er fich in den Hals geschnitten und schwer verwundet. Nachdem er einen Not­verband erhalten hatte, wurde Hannaske mit einem Lückschen Rettungswagen als Polizeigefangener nach der Charité gebracht.

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In Pankow   ist der bei den Pflasterungsarbeiten im Amalien­Nieder Schönhausen. Bei Ulig referierle am 29. Mai cr. part beschäftigte Steinfeger Bressing aus der Stettinerstraße zu Genosse Paul John- Berlin über Krisis und Brotwucherpläne". Ge­Berlin dadurch verunglückt, daß er von einem der zum Fällen be- nosse Subig legte nabe, für den Wahlverein rührig zu agitieren. stimmten Bäume herabfiel und einen Schenkelbruch erlitt. Der Ver- Nieder- Schönhausen wäre in dieser Beziehung nicht auf der Höhe, unglückte wurde in ein Berliner   Krankenhaus gebracht. obgleich Mittel zu Gebote ständen, die entlegeneren Orten versagt Unliebfam empfunden wird von Ausflüglern die Sperrung feien. Mit dem Hinweis darauf, daß die nächste Versammlung des einer Brüde im Schloßpark von Schönholz. Eine Pantebrücke, Wahlvereins am 24. Juni bei Settekorn sei, wurde die Versammlung die die beiden Parkteile verbindet, ist wegen Baufälligkeit durch geschlossen. Stacheldraht umvegsam gemacht. Dieser Zustand besteht schon seit einem halben Jahre. So lange muß man nun schon, um von einem Bantow machen. Teil des Parks in den andern zu gelangen, einen Umweg über

Gerichts- Beitung.

Vermischtes.

Ter Deutsche   Samariterbund hält am 1. und 2. Juli in Posen seinen fünften Verbandstag ab. Auf der Tagesordnung stehen unter anderm folgende Vorträge: 1. Professor Dr. v. Bergmann, Excellenz: Die Bedeutung des ärztlichen Standes für das Nettungs­wesen". 2. Professor Dr. George Meyer: Rettungswachen in Städten". 3. Profeffor Dr. Zimmer: Organisation der weiblichen Krankenpflege". 4. Geheimer Sanitätsrat Dr. Braehmer: Der Rettungsdienst im Eisenbahnverkehr". 5. Direktor M. Schlesinger: Die Frage der Unterbringung und Versorgung von bewußtlosen Personen und Krampftranten im Rahmen der Aufgaben des Rettungs­wesens".

Von verschiedenen Bränden ist Berlin   und die Umgegend gesteru heimgesucht worden. In der Nacht zu gestern fam in Ober­ Schöneweide   im Kabelwerk der Allgemeinen Elettricitäts­Gesellschaft Fener aus. Es brannte dort ein Schuppen, der einer provisorischen Werkstätte eingerichtet war. Die dortigen gut organisierten Orts- und Fabrik Feuerwehren  , denen auch eine Eine Verteilung von Streifzettelu vor Gericht. Der Ar­Dampfiprize der Fabrik von Kuhnheim   in Schöneweide zur beiter Weinberg hatte am 20. März, vormittags, vor dem Ar­Verfügung steht, wurden gegen 1 Uhr des Feuers Herr, beitsnachweis des Kühnemänner"- Verbandes in der Gartenstraße so daß die aus der Köpenickerstraße erschienene Berliner   Handzettel verteilt, mittelst denen die Arbeitsuchenden auf einen lokalen Feuerwehr bald wieder abrücken fonnte. Gestern abend war ein Streit aufmerksam gemacht wurden. Da sich bei dieser Gelegenheit größerer Brand in der Schulzendorferstr. 14 zu löschen. In der etwa 10 bis 15 Personen um den Bettelverteiler versammelt hatten, dortigen Bäckerei ausgekommen, hatten die Flammen am Mehl, forderte ihn ein Schußmann zum Weitergehen auf. Weinberg Kami Brennholz, Holzregalen usw. reiche Nahrung gefunden, so daß die dieser Aufforderung nach, ging etwa 20 Meter weiter und verteilte 4. Compagnie längere Zeit mit mehreren Schlauchleitungen dort seine Bettel. Jetzt wurde er von einem zweiten Schuhmann Ueber einen Fabrikbrand wird aus Reichenbach berichtet: zu thun hatte, unt die Flammen zu löschen und auf fiftiert. Der auf der Wache anwesende Polizeilieutenant erflärte Durch Großfeuer wurde in leztvergangener Nacht die dem Landtags­Die Bäckerei zu beschränken. Kurz vorher brannte in der ihm jedoch, er könne die Zettel ruhig verteilen, nur nicht mittel- abgeordneten Robert Schneider gehörige Fabrik, worin sich ver­Nähe in der Neuen Hochstraße Nr. 37 ein Holzschuppen, bar vor dem Arbeitsnachweis, damit keine Verkehrsbehinderung da- schiedene mechanische Webereien und Streichgarn- Spinnereien be in dem Werkzeuge und Kleidungsstücke aufbewahrt wurden. selbst entstehe. W. verteilte seine Zettel also weiter. Hierbei wollen fanden, völlig eingeäichert. 8 weihundert Arbeiter sind In der Gemeindeschule( katholisch, Nr. 115) brach heute früh ummm die Schutzleute bemerkt haben, daß W. fie durch sein ferneres brotlos. 4 Uhr Feuer aus, das auf dem Keller Staligerstr. 55/56 beschränkt Benehmen gewissermaßen lächerlich machen und verhöhnen wollte, blieb. Stohlen hatten sich dort entzündet. Kohlen- und Kellerbrände indem er sich breitbeinig hinstellte und den Vor Ein Familiendrama. Das Ein Familieudrama. Das Eislebener Tageblatt" meldet wurden ferner noch aus der Warschauerstr. 71, Strelitzerstr. 21, wärts" las und auch einen auffälligen Gesichtsaus Leimbach  ( Mansfelder Bergfreis  ): Der 26jährige Vergmann Huffitenstr. 15 usw. gemeldet. Ein Wohnungsbrand beschäftigte die ausdruck zur Schau trug. Da er auch jetzt wieder von einigen Rust  , der mit seiner Frau in Scheidung lag, erschlug gestern vor Wehr in der Manerstr. 89. Arbeitsuchenden umgeben war, fistierte ihn der Schuhmann mittag seine Frau und verletzte seine Schwiegermutter so schwer, daß Wegner zum zweitenmal. Die Folge war ein polizei- fie hoffnungslos in Eisleben   im Krankenhause daniederliegt. Der Der Tod des Paftore Diffelhoff. An die Nachricht von dem liches Strafmandat in der Höhe von 30 Mart, wogegen Mörder enifloh. Tode des früheren Pastors Johannes Diffelhoff ist die Vermutung 2. gerichtliche Entscheidung beantragt hatte. In der gestrigen München  , 5. Juni. Im Nachbarort Feldkirchen find gestern in­geknüpft worden, daß der Verstorbene nicht seinem Leberleiden Schöffengerichtsverhandlung war wegen Erkrankung nicht folge Einsturzes eines Brumenschachtes zwei Arbeiter verschüttet erlegen sei, sondern Gift genommen habe. Gleichzeitig wunderte erschienene Nebelthäter durch Rechtsantvalt Dr. Heinemann worden. Obwohl die Rettungsarbeiten von Pionieren, die ganze man fich, vie es möglich fei, daß ein Kranker fich vertreten. Als Zenge waren die Arbeiter Biebelge und Nacht über fortgesetzt wurden, ist es bis heute früh 8 Uhr noch nicht in der Charité Gift Charité Gift verschaffen fönne. Alle diese Ve Schreiber sowie die Schutzleute Nietrig und Wegner ge- gelungen, die Verschütteten zu bergen.

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trachtungen sind hinfällig, da Disselhoff eines natür- laden. Nach geschlossener Beweisaufnahme beantragte der Amits­lichen Todes gestorben ist. Das steht ganz außer Zweifel. anwalt wegen Uebertretung in zwei Fällen eine möglichst empfind- Ein Eisenbahnabkommen. Die Petersburger Blätter melden, Als der ehemalige Pastor am Freitag voriger Woche vom Unter- liche Strafe in Höhe von 10 und 20 M., zusammen also 30 M. Der zwischen dem russischen Eisenbahnnez einerseits und den deutschen  fuchungsgefängnis nach der Charité gebracht wurde, war sein inneres Verkehr dürfe nicht behindert werden. Hier sei aber ein Auflauf sowie den niederländischen Eisenbahnen andrerseits sei ein Abkommen Leiden   schon weit vorgeschritten. Schon äußere Erscheinungen zeigten entstanden, auch habe der Angeklagte den Aufforderungen der Schutzleute getroffen worden bezüglich eines direkten Tarifes zwischen Peters­das deutlich. Disselhoff starb in der Nacht zum Sonntag, den mur ungenügend Folge geleistet. Das ganze Benehmen des Angeklagten burg, Moskau  , Warschau  , Lodz  , Odessa  , Kiew  , Dwinst, Amsterdam  , 1. d. M. Die Leiche wurde nach dem Pathologischen Institut ge- falle um so erschwerender ins Gewicht, als es sich um die Haag, Barmen, Düsseldorf  , Berlin  , Danzig  , Frankfurt   a. M., Wies­bracht und dort geöffnet. Bei diesen Obduktionen wird mit Verteilung von Streifzetteln handle, wodurch baden, Hamburg  , Königsberg  , Heidelberg  , Leipzig  . Für den Reise­äußerster Genauigkeit verfahren. Von Gift ist aber feine unter Umständen recht weittragende Zwischenfälle hervorgerufen verkehr zwischen diesen Stationen sollen 45 Tage gültige Rundreise­Spur gefunden. Auch das Obduktions Protokoll, das drei werden konnten. Der Verteidiger hingegen beantragte Freisprechung. Billets zu ermäßigtem Preise ausgegeben werden.

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Verantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Berlag von Max Bading in Berlin  .