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Arbeiternes handelt sich um die Bergarbeiter von Mieres und die Arbeiter eines Explosivstoffe fabrizierenden Werkes bei Cayes zu protestieren. Mit Hochrufen auf den allgemeinen Arbeiterverband und die Solidarität der Arbeiter aller Länder schloß der Kongreß, der durch seinen Verlauf den Gewerkschaften neue Anhänger werben

wird.

Internationaler Textilarbeiter- Kongreß.

8ürich, 6. Juni. Der heutige Präsident ist der Belgier Banovertveld Renaix, der Vicepräsident der Italiener Negri. Zur Behandlung gelangt Punkt 12 der Tagesordnung:

Einführung der einheitlichen metrischen Garnnumerierung.

Hierzu wird eine von den Deutschen   eingebrachte Resolution angenommen. Sie lautet:

" Der internationale Textilarbeiter- Kongreß 1902 in Zürich   hält die Vereinheitlichung der Garnnumerierung für einen handels­technischen Fortschritt, der in seinen Wirkungen auch den auf Gleichstellung der Arbeitslöhne gerichteten Bestrebungen der Arbeiter zu gute, tommt; deshalb stellt sich der Kongreß auf den Boden der Beschlüsse des im Jahre 1896 in Paris   abgehaltenen Garn­numerierungs- Kongresses und erwartet, daß die Regierungen der verschiedenen Länder diesen Beschlüssen baldigst nachkommen werden." Es folgt die Beratung des Punktes 13: Kräftige Propaganda in allen Ländern gegen den

wird. Sie lautet:

"

werde."

Mißbrauch des Alkohols.

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Steglik- Lichterfelde- Friedenau. Die Parteigenoffen werden auf die am Dienstag, 10. Juni, abends 8 Uhr, im Birten wäldchen( in der letzten Lokalliste irrtümlich als gesperrt auf­geführt) stattfindende öffentliche Versammlung aufmerksam gemacht. Genosse Ledebour   spricht über" Reaktionäre Heimats- und Welt­politit." Groß- Lichterfelde  . Die nächste Versammlung des Wahlbereins findet am Mittwochabend 8 Uhr im Saale des Herrn E. Richter, Chauffeeftr. 104, statt. Tagesordnung: Vortrag des Reichstags Abgeordneten Rosenow über: Arbeiterkämpfe im - Mittelalter". Diskussion.

Schmargendorf  . Der Wahlverein hält am Dienstag im Wirtshaus Schmargendorf  , Warnemünderstr. 6, feine Versammlung mit Vortrag des Genossen Kirschner ab.

Wahlverein Bezirk Pankow  . Dienstag, den 10. Juni, abends 82 Uhr, Mitgliederversammlung bei Großfurt, Berlinerstr. 27. Vortrag des Genossen Kote-Berlin über: Die Frechheit des Juntertums. Bahlreiches Erscheinen aller Mitglieder ist notwendig. Gäste willkommen.

Sociale Rechtspflege.

aus, daß die Beschuldigten sich in jeder Beziehung von den gegen ste erhobenen Vorwürfen gereinigt haben.

Die Versammlung hofft, daß nach dieser Erklärung, die von den Betroffenen jeden Matel nimmt, der Kollege Ströhlinger seine Demission zurückzieht und dem Verbande auch ferner seine Dienste Der Antrag auf Ausschluß wurde alsdann abgelehnt.

widmet."

hielt am Mittwoch eine Mitgliederversammlung in den Arminhallen Die Sektion der Puker des Centralverbandes der Maurer ab. Neumann berichtete über die Bau- Aufnahme, die kürzlich stattgefunden hat. Es wurden 206 Bauten, an denen insgesamt 1843 Puger arbeiten, kontrolliert. Von diesen gehören 1334 dem Centralverband an, 212 dem Unterstützungsverein", 68 der Freien Vereinigung", 27 sind lokal organisiert und 202 unorganisiert. Etwa 10 Bauten mit 100 Puzern wurden bei der Aufnahme wegen Beitmangel unberücksichtigt gelassen. An den meisten Bauteu hat die Pugarbeit erst begonnen. Der Redner kam zu dem Schluß, daß sehr viel Arbeitsgelegenheit im Buzergewerbe vorhanden ist. Anknüpfend an den Bericht wurden die Annäherungsversuche zwischen den Buzern vom Unterstügungsverein und der Lokalorganisation der Maurer erwähnt, die an der principiellen Abneigung der legteren gegen die Accordarbeit scheiterten.

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Als

Ründigungsausschluß durch Arbeitsordnung. Eine Lohn­Kürschner. In der am 2. Juni abgehaltenen öffentlichen entschädigung wegen unberechtigter plöglicher Entlassung beanspruchte Versammlung der in der Kürschnerbrauche beschäftigten Arbeiter und die Spülerin W. von der Firma Meyer u. Co., Spiritusgesellschaft. Arbeiterinnen erstattete Peters Bericht über die Verhandlungen des Der Vertreter der Beklagten behauptete, die Kündigung sei durch die 2. Internationalen Kürschnerfongresses. Dem ausführlichen Referat Arbeitsordnung ausgeschlossen, worauf die Klägerin vor der Kammer VI folgte eine rege Diskussion, in welcher sich sämtliche Redner mit der des Gewerbegerichts erwiderte, sie habe die Arbeitsordnung nicht aus Baltung des Berliner   Delegierten auf dem Kongreß einverstanden er­Baudert äußert seine Sympathien mit diesen Bestrebungen. hängen sehen und sei ihr auch kein Exemplar ausgehändigt worden. flärten. Man war mit mehreren Beschlüssen nicht einverstanden. Es sei Er beantragt schließlich Uebergang zur Tagesordnung, in der Letzteres konnte nicht bestritten werden, dagegen wurde durch Zeugen bedauerlich, daß der deutsche Centralverband zu start die Oberhand gehabt Meinung, daß in den einzelnen Ländern der Sache Aufmerksamkeit aussagen erwiesen, daß in verschiedenen Räumen des Betriebes und habe. Nur dadurch sei es möglich gewesen, daß ein Beschluß, das zugewendet werden solle. In einem energischen Votum tritt auch an der Stallthür Exemplare der Arbeitsordnung aushingen. Unterstützungswesen betreffend, gefaßt werden konnte, trotzdem der­Rössel Bremen   für eine Kundgebung gegen den Alkoholmißbrauch Es wurde ferner festgestellt, daß es sich hier um einen selbe von den Vertretern Frankreichs  , Oestreichs, Brüssels und Berlins  ein. Er beantragt eine Resolution, die einstimmig angenommen Betrieb mit mehr als 20 Arbeitern, also um einen solchen bekämpft wurde. Eine in diesem Sinne gefaßte Resolution fand handelt, wo eine Arbeitsordnung aushängen muß. Der Gerichtshof einstimmige Annahme. Unter Verschiedenem wurde ersucht, nicht Der internationale Textilarbeiter Kongreß beschließt: Die veranlaßte Frau W. zur Klagerücknahme, indem er davon ausging, in Cannstadt bei der Firma Wagemann in Arbeit zu treten, da Organisationen und die Fachpresse der Textilarbeiter aller Länder daß in solchen Betrieben der bloße Aushang der Arbeits haben die Pflicht, der Alkoholfrage mehr Aufmerksamkeit als bisher ordnung genüge, um sie für die Arbeiter und Arbeiterinnen rechts- von feiten der dortigen Kollegen dringend vor Zuzug gewarnt wird. entgegenzubringen. Es ist durch Vorträge und belehrende Artikel verbindlich zu machen, obwohl die Aushändigung eines Exemplars Die Sektion der Kleber im Verbande der Tapezierer hielt am dahin zu wirken, daß der Alkoholgenuß immer mehr eingedämmt gesetzlich vorgeschrieben fei. Die lettere Bestimmung der Gewerbe- 4. Juni eine gut besuchte Mitgliederversammlung ab. Es kommte Ordnung hätte nur den Charakter einer Ordnungsvorschrift, durch fonstatiert werden, daß die aufgenommene Kontrolle der für uns in Nach längerer Diskussion wird beschlossen, den nöchsten Kongreß deren Nichtbeachtung fich allerdings der Arbeitgeber strafbar mache. Betracht kommenden Juli Bauten sich vollständig mit der im Früh erst in drei Jahren abzuhalten und zwar in Mailand  . Ein Accord- Streit. Der Dreher R. Hatte in der Maschinen- jahr aufgenommenen deckt. Leider hat die Kontrolle ergeben, daß Banche Lille   wünscht, daß in allen Ländern von den Arbeitern fabrit Cyclop, Firma Behrens, einen Accord" von auf vielen Bauten hauptsächlich von der Organisation fernstehenden auf die Errichtung von gewerblichen Schiedsgerichten 27 Mart übernommen. Nachdem er die erste Abschlags- Kollegen bereits wieder unter dem Tarif gearbeitet wird. hingewirkt werde. zahlung von 12,70 Mark erhalten hatte, arbeitete er Neuheit wurde die Einführung einer Tapeziermaschine an Ferner beantragen die Franzosen und Belgier eine Resolution, noch 1/2 Tage, 11m dann wegen Krankheit zu Hause geführt, welche die Tapete zu und beschneidet, streicht und zu wonach in allen Ländern die Textilarbeiter in die Parlamente nur zu bleiben. Während der Krankheit wurde er entlassen, weil er sein sammenlegt. solche Männer wählen sollen, welche für ihre Forderungen eintreten. Fernbleiben nicht, alsbald entschuldigt hätte. S. verlangte dann Schöneberg  . Eine öfffentliche Kommunalwähler­Bon italienischer Seite wird dagegen bemerkt, das sei Politit, im Klagewege noch 4,20 m. für die letzten 11/2 Arbeitstage, indem Versammlung befaßte sich am Donnerstag mit der während wir hier auf ökonomischem Boden stehen; man solle die er sich auf die Bestimmung der Arbeitsordnung berief, wonach Dienstag, den 17. Juni cr., stattfindenden Stadt­Politit den Politikern überlassen. In der Abstimmung wird die Re- jeder Arbeiter, der ohne sein Verschulden einen Accord nicht fertig verordneten- Ergänzungswahl im vierten Bezirk. Stadts solution mit 6 gegen 1 Stimme angenommen. machen könne, Anspruch habe auf eine Entschädigung für die ge- verordneter Genosse üter wies in seinem einleitenden Referat In Sachen der Beiträge der nationalen Verbände an das inter  - leistete Arbeit, die bemessen werde nach seinem durchschnittlichen darauf hin, in welcher Weise die bürgerlichen Vertreter, pochend auf nationale Sekretariat wird beschlossen, es im wesentlichen bei dem Arbeitsverdienst. Der Bertreter der Firma betonte dem ihre Mehrheit, stets den Forderungen der Arbeiter gegenüber sich bisherigen Verhätnis zu belassen. gegenüber, daß Kläger   seine Entlassung felber verschuldet ablehnend oder nur dem zustimmend verhalten, wenn zu gleicher habe dadurch, daß er sich nicht rechtzeitig entschuldigte, sondern damit Beit auch ihren persönlichen Interessen dadurch nichts in den Weg mehr als einen Tag wartete, bevor er seine Tochter in die Fabrit fommt; er wies ferner darauf hin, daß es uns infolge unster ge­schickte. Wenn aber ein Arbeiter der Firma infolge eignen Ver- ringen Zahl in den meisten Fällen nicht möglich sei, selbständige schuldens seinen Accord nicht beenden könne, dann habe er nach Anträge zu stellen, daß sogar die vor ihrer Wahl am radikalsten sich der Fabrikordnung nur Anspruch auf den durchschnittlichen Tagelohn, geberdenden sogenannten demokratischen" Vertreter mit ihren früheren wie solcher durch das Krankenkassen- Statut festgesetzt sei. Danach feindlichen Brüdern stets auf einer Seite zu finden sind. Zwar werden hätte Kläger   aber überhaupt nichts mehr zu fordern. Nach an die Opferwilligkeit der Parteigenoffen des vierten Bezirks, längerer Verhandlung verurteilte die Kammer V des Ge- die nun schon zum viertenmal innerhalb eines halben Jahres au die werbegerichts die Firma, an K. 80 Pfennig zu zahlen. Mit Wahlurne treten müssen, wiederum große Anforderungen gestellt, wir der Mehrforderung wurde Kläger   abgewiesen. Direktor hoffen jedoch zuversichtlich, daß auch diesmal die Arbeiter ihre Pflicht von Schulz führte aus, das Gericht sei der Meinung, daß thun und ihrem Vertreter zum Siege verhelfen. Sodann wurde Er Genosse Ernst Obst, unser bisheriger langjähriger Vertreter im Mißbrauch des Alkohols. Im Kölnischen Stadt- Anzeiger" der Kläger an der Entlassung selbst die Schuld trage. berichtet ein Lehrer: hätte sich rechtzeitig entschuldigen müffen. Der durchschnitt Stadtparlament, einstimmig als Kandidat im vierten Bezirk auf­Tagelohn sei durch auf drei Mark gestellt. Kaffenstatut " Durch auffallende Schläfrigkeit und geistige Trägheit meiner liche Die Wahl selbst findet von 11 Uhr vormittags bis 7 Uhr Schulneulinge veranlaßt, stellte ich fürzlich Montags Nachforschungen festgesetzt. Da er 41/2 Tage an dem Accord beschäftigt gewesen sei, abends im Restaurant Bum Prinzen Heinrich", Grunewaldstr. 26, über den Alkohol- und Tabakgenuß der sechsjährigen Senaben fönne er höchstens 18,50 W. verlangen. 12,70 M. habe er erhalten, statt. Sämtliche in die Wählerliste eingetragenen, an, welche zu folgendem überraschenden, zugleich erschreckenden Er- somit ständen ihm auf Grund der Arbeitsordnung noch 80 Bf. au. aber in einen andren Bezirt berzogenen Personen haben die Berechtigung, ihr Wahlrecht auszu= gebnis führte: Von den 54 Schülern des ersten Schuljahres waren üben. 19 am Sonntag vorher im Gasthause gewesen, 20 hatten Wein, 24 Bier, 19 Schnaps, 17 Wein und Bier, 14 Wein, Bier und Rigdorf. Das hiesige Gewerkschaftskartell hörte in seiner Schnaps getrunken. Zehn gaben an, betrunken gewesen zu Ein gerichtliches Nachspiel zu den Kommunalwahlen in letzten Sigung einen Vortrag des Herrn Goge über Alkoholismus  fein, neun so, daß sie zu Boden fielen, acht hatten Er- Groß- Lichterfelde bildete die gestern vor dem Schöffengericht II und Arbeiterfrage". In der regen Diskussion traten fast sämtliche brechen infolge des Alkoholgenusses, 19 hatten geraucht, und zwar stattgehabte Verhandlung wider den Redacteur Aders der in Redner den Ausführungen des Referenten entgegen und waren der 12 auf Veranlassung des Vaters, 4 auf Veranlassung von Brüdern Lichterfelde erscheinenden Zeitung Der Gemeinnügige". Ansicht, daß mit fortschreitender Aufklärung der Voltsmassen der und 3 auf Veranlassung von Soldaten, einer hatte sich selbst Es handelt sich um Nichtaufnahme oder verspätete Aufnahme einer Alfoholmißbrauch immer mehr schwinden wird. Auf Antrag der Cigaretten gekauft. Wenn auch manches Schlückchen und mancher Berichtigung. Die dortigen Parteigenossen wollten am 12. März Bäderei- Arbeiter wird in nächster Zeit eine Kontrolle der Bäckereien Zug an des Vaters Cigarre   harmlos gewesen sein mag, so ist doch eine öffentliche Sommunalwahler Versammlung im die Traurigkeit der Thatsache nicht zu verkennen. Man bedenke nur: östlichen Bezirk abhalten und hatten zu diesem Zwecke den Saal des 14 Kinder haben an einem Tage Wein, Bier und Schnaps getrunken Kaiserhofs" vom damaligen Juhaber zugesagt erhalten. Infolge und 9 waren nachweislich sinnlos betrunken. Was sollen wir polizeilicher und andrer Einflüsse zog der Wirt jedoch seine Zusage Lehrer mit solchen Kindern anfangen und was wird aus ihnen zurück, worauf die Genossen Marquardt und Wenzel noch mals mit dem Wirt, jedoch vergeblich, unterhandelten. lleber diese Verhandlungen brachte der Gemeinnügige", ein Blättchen jener Richtung, die im Prozeß Hiller Klein so fläglich abschnitt, ebenso gehässigen wie falschen und einen beleidigenden Artikel gegen die beiden Beauftragten der Partei. Vom Wahlverein wurde beschlossen, die Aufnahme der Berichtigung, die von der Ne­daktion ignoriert wurde, zu erzwingen und zu diesem Zweck wurde

Ohne Widerspruch wird Wilkinson Lancashire als inter­nationaler Sekretär auf eine weitere Amtsdauer bestätigt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft und Baudert nimmt das Wort, um einen turzen Rückblick auf die Thätigkeit des Kon­greffes zu werfen.

Der Präsident schließt hierauf den Kongreß mit dem Wunsche, daß die gefaßten Beschlüsse auch durchgeführt werden und der inter­nationalen Textilarbeiter- Bewegung zum Nutzen gereichen mögen.

werden?!"

Sociales.

Die Schule schon sollte es sich angelegen sein laffen, über die schädlichen Wirkungen des Alkohols namentlich auf Kinder auf­zuklären. Nur Aufklärung vermag solchen bedauerlichen Unverstand der Eltern zu bekämpfen. Man fann nur immer wiederholen: Gebt Kindern keinen Alkohol!

Der Jahresbericht des englischen Generalinspektors der Fabriken und Werkstätten für das Jahr 1901 ift soeben er schienen. Die Zahl der registrierten Fabriten belief sich auf 97 845, die der Werkstätten auf 143 065. Es ereigneten fich 83 760 Un fälle, davon 1035 mit tödlichem Ausgange; im Vorjahre 79 020, babon 1045 mit tödlichem Ausgange. Der Bericht beklagt es, daß die Arbeiter es oft unterlassen, von den ihnen gebotenen Schutz­maßregeln Gebrauch zu machen.

Aus der Frauenbewegung. Rigdorf. Dienstag, den 10. Juni, abends 8 Uhr, findet eine Versammlung des Frauen und Mädchen- Bildungsvereins Rigdorf bei Gleyer, Pannierstr. 9a, statt. Herr Grempe wird einen Vortrag über Beleuchtungswesen halten. Gäste willkommen.

Weibliche Fabrikaufsicht. Bei Besprechung des Berichts der Gewerbe- Juspektion für Bremen   stellte Genosse Rhein   in der Bürgerschaft den Antrag, eine Kommission einzusehen zur Prüfung der Frage, ob nicht die Anstellung eines weiblichen Beamten der Gewerbe- Inspektion nötig sei. Nach eingehender Begründung durch den Antragsteller und lebhafter Debatte wurde der Antrag an genommen, obwohl der Vertreter des Senats um Ablehnung er

sucht hatte.

Berliner   Partei- Angelegenheiten. Der Wahlverein für den 4. Berliner   Wahlkreis( Osten) hält am Dienstagabend 8 Uhr, Gr. Frankfurterstr. 117, eine Ber fammlung mit folgender Tagesordnung ab: Vortrag des Reichstags: Abgeordneten Ed. Bernstein über: Die sociale Bedeutung des Wahlrechts und das preußische Landtags- Wahlsystem.

Ein Sommerfest veranstalten die Barteigenossen des 5. Wahl. kreises am nächsten Sonnabend im Schweizer   Garten am Königsthor. Da durch Konzert, Theater- und Specialitäten- Vor: stellung reiche Abwechselung geboten wird, darf wohl auf zahlreichen Besuch gerechnet werden. Die Eintrittskarte kostet im Vorverkauf

25 Pfennig.

Achtung, 6. Wahlkreis! Am Dienstag, den 10. Juni, abends 81/2 Uhr, findet im Kösliner Hof, Röslinerstr. 8, eine Bolts bersammlung statt, in welcher Genosse Arthur Stadthagen  sprechen wird über: Was wollen die Frauen von der Polizei? Die Bertrauensperson.

Gerichts- Beitung.

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vorgenommen werden; ein definitiver Beschluß soll in der nächsten Sigung gefaßt werden. Nicht vertreten waren: Barbiere, Kellner, städtische Arbeiter, Steinfeger, Tabalarbeiter, Töpfer. Allgemeine Familien- Sterbe- Kaffe. Heute Zahltag: Aderftr. 123 bei Diefe von 3-6 Uhr. Arbeiter Samariter- Kolonne. Montag, den 9. Juni, abends 9 Uhr, in der Centrale, Dresdener Garten", Dresdenerstr. 45: Vortrag über: Knochenbrüche, Verrenkungen. Verstauchungen. Nach dem Vortrage prafs tische Uebungen. Neue Mitglieder werden noch aufgenommen. Verband deutscher Mühlenarbeiter, Zahlstelle Berlin  . Heute,

Sonntagnachmittag Uhr, Versammlung im Gewerkschaftshaus", Saal 7.

Lehte Nachrichten und Depelthen.

Der Straßenbahner- Streik beendet. Stuttgart  , 7. Juni.  ( W. T. B.) Das Amtsgericht hat Befugnis zugesprochen werden, wegen Nichteinhaltung des Vertrages die Straßenbahn in eigene Verwaltung zu übernehmen, toftenfällig abgewiesen.

vom Genoffen Wenzel Strafantrag gestellt. Der Gemein wügige" ließ fim offenbar belehret erdings 4 Wochen, die Berichtigung vollständig auf. Vor dem Schöffengericht gab der Redacteur Aders Erklärungen ab, die ein merkwürdiges Licht auf seine Redacteur- Eigenschaft und das Verhältnis zu dem Berleger den Antrag der Stadtverwaltung, es möge ihr die des Blattes, Dr. Voigt, werken. Er führte zu feiner Verteidigung an, daß er ja nur Redacteur sei und doch den Verleger zur Aufnahme der Berichtigung gar nicht zwingen tönne; auch sei diefe zu lang und den Thatsachen nicht entsprechend gewesen. Nach einer Belehrung durch den Vorsitzenden des Gerichts wurde der An geklagte, durch dessen Zugeständnis sich die Vernehmung von Zengen erübrigte, zu der Strafe von 3 M. und in die Kosten verurteilt, wo­bei die Erklärung des Antragstellers, daß er nach erfolgter Auf­nahmie der Berichtigung ein Interesse an der Bestrafung des An­geklagten habe, ihren mildernden Einfluß übte.

Versammlungen.

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Stuttgart  , 7. Juni.  ( Privat Telegramm des Vorwärts".) Heute ist die Aufhebung des Streits einstimmig beschloffen worden. Von den 370 ausständigen Straßenbahnern werden 240 Mann sofort eingestellt; später sollen mehr berücksichtigt werden. Dieselbon sollen aber einzeln vorsprechen. Morgen wird der Straßenbahnbetrieb wieder aufgenommen. Demnach wären die Straßenbahner der brutalen Uebermacht der Direktion unterlegen.

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. Posen, 7. Juni.  ( W. T. B.) Der Redacteur v. Slupsy vom izblatt" Komar"( Weipe) wurde heute nachmittag von der Straf­fammer wegen Majestätsbeleidigung zu 6 Monaten Ge­fanguis verurteilt und sofort verhaftet.

Das Kabinett Combes.

Der Verband deutscher Gastwirtsgehilfen( Ortsverwaltung Berlin  ) hielt am Freitag bei Grundmann, Naunynstraße, eine General versammlung ab, in der man sich endgültig mit dem Antrage: Ausschluß des ehemaligen Nedacteurs, Mitglied Ferd. Wegener, wegen Herausgabe seiner Dentichrift" beschäftigte. Neben diesem Antrage lagen noch andre zu diesem Bunfte vor. Nachdem die in der Schrift Angegriffenen erklärt, daß sie keineswegs auf den Aus­Paris, 7. Juni.  ( W. T. B.) Ministerpräsident Combes hat schluß W.'s pochen, wird folgende Resolution angenommen: Nachdem die Debatten der letzten fünf Generalversammlungen sich heute mit den neuen Ministern dem Präsidenten vorgestellt. Der die vollständige Haltlosigkeit aller in der sogenannten Denkschrift Präsident unterzeichnete die auf die Bildung des neuen Kabinetts Wegeners aufgeführten Angriffe gegen die frühere Hauptverwaltung und besonders gegen die Verbandsbeamten ergeben haben; nachdem die eingehendste Untersuchung aller Punkte der Denk­Schrift zu dem Ergebnis geführt hat, daß die ungeheuerlichsten Vor­Würfe gegen die Kollegen Ströhlinger und Boeksch jeder Grundlage

entbehren;

nachdem endlich Wegener selbst sich zur Rücknahme der meisten, vor allem der schwersten Anschuldigungen gezwungen fah, erklärt die heutige Generalversammlung des Verbandes deutscher Gastwirts gehilfen, Ortsverwaltung Berlin  :

Die in der Denkschrift gegen die Verbandsbeamten geschleuderten Anschuldigungen, die leichtfertig und wider besseres Wissen erhoben sind, kennzeichnen sich als Verleumdungen der schwersten Art.

bezüglichen Dekrete, welche morgen veröffentlicht werden.

Am Dienstag werden die Minister ihre erste Sigung im Elysée unter dem Vorsig Loubets abhalten und dann am Nachmittag in der Kammer zum erstenmale erscheinen.

Keine Heeresreform.

London  , 7. Juni.  ( W. T. B.) Der Bericht des zur Prüfung der Bestimmungen über das militärische Erziehungswesen eingefegten Ausschusses ist heute veröffentlicht worden. Der Ausschußz tommt zu dem Schluß, die einzige Möglichkeit einer Verbesserung des militärischen Erziehungswesens und damit einer Erhöhung der Wehrkraft liege in einem ehrlichen Beförderungssystem nach Ver dienst, nicht nach dem Dienstalter. Mittelmäßigkeit dürfe nicht die Oberhand haben, während ein Beweis von Fähigkeit keine An­erkennung finde.

Die Versammlung verurteilt daher die Denkschrift und ihren Verfasser auf das entschiedenste und spricht ihre Ueberzeugung dahin Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.