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Nr. 131. 19. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Lokales.

,, Ein bißchen Grünes."

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Sonntag, 8. Juni 1902.

zwei Drittel Urlaubszeit, also z. B. statt 12 Tage 1901 nur 8 Tage man ihm bei der Verhaftung zunächst mit einem Sniff zu Leibe. 1902, gewährt werden könne. Und nun kommt das für die Firma Die Beamten erklärten ihm, daß sie ihn verhaften müßten, weil er Kennzeichnende. Dem Personal wird empfohlen, längeren als zwei mit seiner Frau zu den vielgesuchten Humberts gehöre. Da er sicher Grün ist die Lieblingsfarbe des Großstädters. Er lechat nach Drittel Urlaub nachzusuchen, der sehr gern auf Kosten der Ür- war, diese Annahme widerlegen zu können, so hatte er feine Ver ihr, wie der Verschmachtende nach einem Tropfen labenden Waffers. weiteren Entlassungen vorzubeugen. aubssucher eingeräumt werden dürfte, schon um anlaffung, mit der Waffe das äußerste zu versuchen, und als er Solveit der Nach dem belebenden Grün der lebendigen Natur verlangt sein der in der Berliner   Handelswelt und weit darüber hinaus Erlaß, erfuhr, um was es sich wirklich handelte, war es zu spät. durstiges Auge, nach dem Grün der Wiese, des Ackers, des Waldes. so leicht nicht seinesgleichen finden dürfte. Die Gehälter, die die ist jetzt hier der Anfang gemacht worden. Mit der automatischen Anzündung von Straßenlaternen Auch der Berliner hat diese Schwärmerei für Seit mehreren Tagen ein Firma Heinrich Jordan ihrem zahlreichen weiblichen Personal bißchen Grünes". Alljährlich, wenn der Frühling wiederkehrt zahlt, sind äußerst knapp bemessen und gar bedenklich auf elterlichen werden in der Schönhauser Allee   zwischen Franſeckiſtraße und und die wärmende Sonne leise die ersten Knospen erschließt, wenn Buschuß berechnet. Nun sollen die also Entlohnten gar Urlaub auf Pappel- Allee die Straßenlaternen nicht mehr einzeln mit der Hand, Buſch und Baum fich wieder mit einem ersten zarten Schimmer von einen längeren Urlaub nachsucht, dürfte am ehesten auf die gezündet und gelöscht. eigne Rechnung nehmen und zwar je länger je lieber. Wer sondern auf elektrischem Wege durch den Multiplex- Gasfernzünder Grün umgeben, dann ist für ihn die Zeit der stillen Freuden gekommen. Kündigungsliste kommen; wer nun, um ganz besonders angenehm Beglückt ruht dann sein Blick auf jedem Blatt, das sich zögernd aus aufzufallen, statt zwei Wochen heuer vier Wochen Urlaub nachsucht Die Humbert Bilder. Der Lokal Anzeiger" verteidigt die Woche" gegen den ihm von der Polizei gemachten Vorwurf, falsche der schützenden Hülle hervorwagt, mit zärtlicher Sorge beobachtet o weh, der scheint die Thätigkeit bei der Firma Heinrich Jordan Humbert- Borträts gebracht zu haben, wie folgt: Nachdem Zweifel und überwacht er Entwickelung und Wachstum, die seiner Ungeduld überhaupt nicht mehr nötig zu haben." über die Aehnlichkeit der in der Woche" veröffentlichten Porträts viel zu langsam fortzuschreiten scheinen. Die Vorgärten, die Schmuck- So die Zuſchrift, deren Inhalt die interessante Wahrheit bestätigt, der Familie Humbert entstanden waren, ließen wir durch unsren pläge, die Parkanlagen in den Außervierteln, die Waldungen in der daß man auch im Handelsgewerbe beginnt, sich immer mehr nach Bariser Korrespondenten die betreffende Nummer der Woche" den näheren oder ferneren Umgebung der Stadt werden ihm in dieser den für die Industrie schon längst gültigen Grundsägen einzurichten, Chef der Pariser Polizei, Herrn Cochefert, vorlegen. Dieser be Zeit zu förmlichen Wallfahrtsorten, denen er sich fast mit einem Ge- daß jedes persönliche Verhältnis im Beruf aufhört und der Unter- stätigte auf den ersten Blick die Aehnlichkeit der Bilder und gab fühl der Andacht naht, um sich dem Kultus des Grünen hin- momentanen Brauchbarkeit hin zu prüfende Sache. nehmer im Angestellten nichts sieht, als eine auf den Wert ihrer hierauf mündlich unsrem Korrespondenten die Erklärung ab, daß die zugeben. Die Handels- in der Woche" stattgehabte Veröffentlichung der Bilder eine durchaus An diesem schönen Kultus ist immer wieder nur das eine zu immer noch vielfach für etwas Besseres halten als den Arbeiter, angestellten, die im leidigen Dünfel befangen, sich heutigen Tages egatte Wiedergabe der Originale sei". bedauern, daß er bei manchen Leuten im Ueberschwang der Gefühle sollten sich diese Sachlage vor Augen führen und gleich der in der Königstraße, über welchen wir vor einiger Zeit ausführlich Der Raub von acht Einschreibebriefen auf dem Postamt I zuteilen Formen annimmt, die doch sehr bedenklich sind. Die Beit Arbeiterschaft daraus die erforderlichen Schlußfolgerungen ziehen. des ersten Keimens und Sprießens in der Natur ist ja num bereits berichteten, ist trotz der energischten Bemühungen der Kriminalpolizei Von den städtischen höheren Schulen. Der Magistrat hat bisher nicht aufgeklärt worden. Bekanntlich war es einem Betrüger wieder vorüber, und der Frühling, der vorher so lange auf sich beschlossen, den Oberlehrern an den städtischen Gymnasien, Ober- gelungen, mittels gefälschter Quittungen für eine Briefmarken­warten ließ und dann so plötzlich über uns tam, hat wie mit einem Realschulen, Realschulen und höheren Mädchenschulen vom 1. Juli handlung auf dem genannten Amte lagernde Einschreibebriefe sich Zauberschlag über Garten und Park, über Feld und Wald eine ver ab folgendes Diensteintkommen zu gewähren: 1. Anfangs- anzueignen. Wie nunmehr festgestellt ist, hatten die Sendungen schwenderische Fülle von Grün ausgestreut. Aber selbst all diefer gehalt 2700 m., Höchstgehalt 5100 M., zu erreichen nach 21 Dienst- einen Gesamtwert von ca. 5000 M. Abgesehen von etwa 150 M. Reichtum würde bei weitem nicht ausreichen und sehr rasch erschöpft fahren in 7 Steigungen, und zwar mit 500 M. nach 3, mit 400 M. in barem Gelde besteht der dem Schwindler in die Hände gefallene fein, wenn ganz Berlin   thun wollte, was leider so viele der für einach 6 Jahren und mit je 300 M. nach 9, 12, 15, 18 und 21 Dienst Raub ausschließlich aus alten Postbriefmarken für Sammiler und bißchen Grünes  " schwärmenden Berliner   thun jahren, bisher in 24 Dienstjahren. 2. Wohnungsgeld zuschuß sogenannten Ganzsachen, d. h. Briefumschlägen mit eingedruckten Marken. wenn jeder von 900 m. jährlich, der jedoch bei der Pensionierung nur mit 492 M. Unter anderm befinden sich dabei zehn braunschweigische Marken zu uns ein bißchen Grünes", einen zusammengeleſenen Strauß, einen anzurechnen ist, soiveit nicht für die vor Erlaß dieser drei Silbergroschen rosa vom Jahre 1853 auf Briefumschlägen, adressiert abgebrochenen Zweig, von seinem Sonntagsausflug mit nach Hause Bestimmungen angestellten Oberlehrer ein höherer Betrag zur an Hofopernfänger Himmer, sowie eine große Anzahl Marken aus nehmen wollte. Anrechnung tommt. 3. Eine fest e 8ulage von deutschen   Staaten, Helgoland  , britischen Befizungen, Vereinigten Die Mahnung, auf Ausflügen Feld und Wald zu schonen 900 Mart aller nach 9, 12 und 15 Dienstjahren mit Staaten, fast sämtlich von hohem Wert. Die Kriminalpolizei sowie ist von uns wiederholt ausgesprochen worden, aber sie kann nicht oft ie 300 M. Eine Vorlage wird der Stadtverordneten- Bersammlung die hiesige Oberpostdirektion haben gestern sämtlichen Briefmarken­genug erneuert werden. Es ist wahr: was der Einzelne da mit zugehen. Die Erhöhung des Schulgeldes ist beschloffene händlern Berlins   ein Verzeichnis der gestohlenen Marken zugehen nimmt oder häufig nicht einmal wirklich mitnimmt, sondern Bersammlung, sich damit einverstanden zu erklären, daß vom 1. Juli ca. 330 M. erfaspflichtig, da die Sendungen als gewöhnliche Ein­Sache. Der Magistrat ersucht in einer Vorlage die Stadtverordneten lassen. Die Postverwaltung ist nur zu einem Betrage von gedankenlos nur abpflückt oder abbricht, um es bald nachher wieder ab das Schulgeld für die a) Schüler der Hauptklassen der Gymnasien, schreibe- und nicht als Wertbriefe aufgegeben sind. wegzuwerfen das ist nur ein bißchen Grünes" im eigentlichen Realgymnasien  , Ober- Realschulen und Realschulen von 130 auf 140 m. Sinne des Wortes. Doch auch hier gilt der Satz, daß viele jährlich, b) für Schüler der Vorschulen bei dem zu a) genannten Lehr- Sonnabendmittag der 34 Jahre alte Maurer Wilhelm Stölle aus Durch einen Absturz vom Gerüst verunglückte gestern, Wenig ein Viel machen. Im Vergleich zu der ungeheuren anstalten von 110 auf 120 m. jährlich, c) hiesigen Schüler der Realschulen der Köslinerstr. 7 auf einem Neubau an der Ecke der Berliner  - und Zahl der Ausflügler, die an den Sonntagen die Waldungen um von 80 auf 90 m. jährlich, d) Schülerinnen der höheren Mädchen- Babelsbergerstraße zu Wilmersdorf  . Der Nezriegel des Berlin   überschwemmen, wären diese Waldungen alle zusammen selber schulen von 130 M. auf 140 m. jährlich erhöht wird. Wegen Ver Gerüftes, auf dem er stand, löste sich, das Gerüst gab nach, und nur ein bißchen Grünes", das rasch aufgebraucht wäre, wenn wendung der Ueberschüsse, die infolge dieser Schulgeld- Stölle stürzte aus dem vierten Stock in die Tiefe, durchschlug das jeder sein bißchen Grünes" beanspruchen wollte. erhöhung nach Abzug der zur Aufbefferung der Lehrergehälter er Schutzdach unten und blieb mit mehreren Rippenbrüchen und schweren rationen für außerordentliche Lehrstunden und Vertretungsstunden wagen brachte den Berunglückten nach dem Kreis- Krankenhause zu forderlichen Summe verbleiben und zur Erhöhung der Remune­inneren Verlegungen bewußtlos liegen. Ein Swadescher Rettungs­soll der Stadtverordneten- Versammlung einer Magistratsvorlage Groß- Lichterfelde  . noch zugehen. Die bisher gebräuchliche währung von Freischule an die Kinder von Geistlichen an Zengen gesucht. Die Personen, welche am zweiten Pfingst­St. Nikolai und Petri, sowie von Direktoren und Lehrern höherer feiertag, abends 71/2 Uhr, auf dem Bahnhof Starlshorst gesehen Lehranstalten und Mädchenschulen soll für die Kinder, die vom haben, wie einem Passagier beim Zuschlagen einer Coupéthür in der Stadt für einen Schüler, bez. Schülerin der höhreren Lehr- gebeten, sich bei St. Witting, Berlin   O., Friedrichsbergerstraße 23, 1. Juli ab in diese Schule eintreten, fortfallen. Der Zuschuß einem Wagen dritter Klasse ein Finger abgequetscht wurde, werden anstalten ist im ständigen Steigen begriffen. 1892 betrug der Zu vorn IV., zu melden. Namentlich wird die Dame, welche im Coupé schuß für einen Schüler bei den Bollanstalten 114 M., im vorigen den Eckplatz ime hatte, um Abgabe ihrer Adresse gebeten. Jahre schon 159 M., bei den Realschulen 92, bez. 141 M., bei den Mädchenschulen 25, bez. 45 M. Diese Zunahme ist auf die fort: schreitende Wirkung der Dienstalterszulagen zurückzuführen, die den Etat immer höher belasten. Die Erhöhung des Schulgeldes um 10 Mark würde eine Mehreinnahme von rund 200 000 Mart er­geben.

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Im Plänterwald, der sich draußen hinter Treptow   von Jahr zu Jahr herrlicher entwickelt, haben einmal ein paar Aufsichtsbeamte die Probe auf das Erempel gemacht. Sie haben sich in der Nähe des Eierhauses auf der Spreepromenade aufgestellt und jedem Vor­übergehenden das bißchen" Grüne, das er bei sich trug, abgenommen und vor sich niedergelegt. In kurzer Zeit hatten sie einen ansehn­lichen Haufen von abgebrochenen Zweigen usw. zuſammengebracht, aus dem die stumme Anklage sprach:" Seht, um soviel habt ihr den

Wald beraubt!"

Ein grüner Altar war es, den die für ein bißchen Grünes" schwärmenden Berliner   da aufgeschichtet hatten, ein Altar für den Kultus des Waldes. Das Opfer aber, das sie huldigend dem Walde dargebracht hatten, war der Wald selber gewesen!

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Debatte über§ 616 sich ereignete. entziehung richtete

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Ges

zur Cuvrystraße einschließlich des Kreuzdammes der Falckenstein­Straßensperrung. Die Wrangelstraße von der Oppelner bis straße wird wegen Asphaltierung vom 9. 5. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhrwerte und Reiter gesperrt; der Kreuzdamm mit der Friedrich­straße auf der Nordseite der Straße Unter den Lindenvom 9. bis 15 d. M.; ebenso die Rügenerstraße von der Brunnen- bis zur Swinemünder­straße ohne Kreuzdämme wird behufs Umpflasterung vom 12. d. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

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sichtigung der National Galerie. Treffpunkt pünktlich 1/21 Uhr an den Kolonnaden an der Friedrichsbrücke. Zahlreichen der Vorstand. Besuch erwartet

ftidereien, Leipzigerstr. 92, noch bis zum 14. Juni geöffnet. Die Singer Co. hält ihre Ausstellung moderner Kunst­

Der Verein Berliner Dienstherrschaften und Dienst­angestellten" hat vor kurzem mit Frl. Dr. Maria Raschte einen Vertrag abgeschlossen, nach dem seine Mitglieder bei dieser Aerztin  jederzeit to stenlose Behandlung genießen. Damit ist teine

Der Bruch der Geschäftsordnung. durch den Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Langerhans in der Der Stadtverordneten  - Ausschuß zur Beratung der Magistrats­letzten Stadtverordnetenfißung wird, wie man uns mitteilt, vor vorlage über die Erneuerung des Ratstellers hat nach aussichtlich zu Weiterungen in einer der nächsten Stadtverordneten Ablehnung der Magistratsvorlage folgenden Antrag angenommen: fizungen führen. Bekanntlich hatte der Vorsteher statt die Mit Die Versammlung ersucht den Magistrat, in diesem Jahre nur über 5500 Mitglieder. Die Bilanz für 1901 schließt mit 1418 209 m. Der Beamten- Wohnungsverein, Berlin  , zählt zur Zeit schon glieder der Mehrheit der Stadtverordneten, welche durch Toben vers die folgenden Arbeiten ausführen zu lassen: Verbesserung der ab. Der rege Anteil, den die Mitglieder an den Bestrebungen des fuchten, den Stadtverordneten Stadthagen   am Neden zu hindern, zur Küchenventilation; Verbesserung der Ventilation der Klosetts; Her- Vereins nehmen, wird am besten durch den Besuch der Versamm­Ordnung zu rufen dem Redner das Wort entzogen. stellung vorschriftsmäßiger Klosetts im reservierten Zimmer. Ferner lungen illustriert. Die letzte Generalversammlung war von etwa Hierzu gab ihm die Geschäftsordnung kein Recht. Die Geschäfts- ersucht die Versammlung den Magistrat, ihr eine neue Vorlage 2000 Personen besucht, die eine Verteilung von 4 Proz. als Dividende ordnung gestattet dem Vorsteher mur, einen Redner auf den Gegen über folgende Arbeiten zu machen; Ventilierung des Restaurations­stand der Verhandlung zurückzuweisen und zur Ordnung zu rufen. lokals; Vergrößerung der Fenster an der Königs, Jüden- und genehmigten. Ist das eine oder das andre in der nämlichen Rede zweimal ohne Spandauerstraße, sowie Herstellung größerer Lichtschächte nach In Sachen der Erhaltung des Botanischen Gartens als Erfolg geschehen", sagt die Geschäftsordnung, und der Redner fort den Straßen und Höfen; Einrichtung einer Accumulatorenanlage; Bart ist auf Freitag, den 13. Juni, abends 81/2 Uhr, nach dem fährt, sich vom Gegenstand oder von der Ordnung zu entfernen, so Vergrößerung des reservierten Zimmers und Beseitigung der Pfeiler großen Saale des Königshofs, Bülowstr. 37, von dem in Betracht kann die Versammlung auf die Anfrage des Vorsitzenden ohne in demselben; Verlegung des Bierkellers; Verbesserung der Be- kommenden Ausschuß eine Volksversammlung einberufen Verhandlung beschließen, daß ihm das Wort über den vorliegenden leuchtungskörper, der Zwischenwände, des Mobiliars usw.; An- worden. Die Tagesordnung lautet: 1. Rückblick auf die Thätigkeit Gegenstand genommen werden soll, wenn er zuvor auf die Folgen bringung von Schnuckstreifen vor dem Rathause in der König  - des Ausschusses. Berichterstatter: Stadtverordneten- Vorsteher Gustav vom Vorsteher aufmerksam gemacht ist." Keine dieser Voraus- straße; Anlage eines Speise- Aufzuges von dem Ratskeller nach dem Müller Schöneberg. 2. Stellungnahme der Bürgerschaft. Bericht­fegungen lag vor. Stadthagen   war ob mit Recht, lassen wir Festsaale." erstatter: Bezirksvorsteher Kollokowsky. dahin gestellt von Herrn Langerhans zur Ordnung gerufen, weil Ein Veteran der Schule, der Gemeindeschullehrer a. D. und Arbeiter Bildungsschule. Heute mittag 121 Uhr: Be er in Bezug auf den Fraktionsgenossen des Herrn Langerhaus, frühere Privatschul Vorsteher Gustav Listemann, deffen sich Herrn Karl Goldschmidt   behauptet hatte, diefer würde wohl, namentlich im Königsviertel- erinnern wenn er noch von der dritten Abteilung gewählt wäre, nicht seine noch viele ältere Berliner  jetzige Ansicht vertreten. Dann hatte Stadthagen   dargelegt, daß die werden, ist in dieser Woche zu Grabe getragen worden, wenige Tage Stadtverordneten auf die Ansicht der Wähler Rücksicht nehmen treten war er als ein fast Siebenundfiebzigjähriger im Jahre 1887. nach Vollendung seines 92. Geburtstages. In den Ruhestand ge= müßten. Bei diesen Worten tobten Herrn Langerhans' Freunde los, daraufhin entzog er Stadthagen   das Wort. Es ist kein istemann, ein Bögling des Frankeschen Waisenhauses in Halle, hat der Bufall, daß diese beispiellofe, gewaltsame Behandlung der Schule mehr als ein halbes Jahrhundert gedient. In Berlin   ist er von 1839 Redefreiheit durch den freisinnigen Abgeordneten just bei der on thätig gewesen, zunächst nacheinander an der Hennigschen Schule, an der Schule der französischen   Kolonie und an der Königstädtischen Die gewaltsame Wort Stadtschule  . 1851 übernahm er die Privatmittelschule für Knaben Neue fich gegen Ausführungen, welche der durchstönigstraße 41, die er 26 Jahre hindurch geleitet hat. Durch den Erhöhung des Vereinsbeitrags verbunden, der nach wie vor 25 Pf. die Versammlung gebilligten Entretung der städtischen Niedergang des Privatschulwesens in Berlin   wurde er als ein schon pro Monat beträgt. Der Verein macht zugleich auf die öffent Arbeiter entgegentreten wollten. Bei ganz ähnlicher Gelegenheit Siebenundsechzigjähriger im Jahre 1877 genötigt, noch in den liche Versammlung des Vereins aufmerksam, die Dienstag, dem Genossen Zubeil, vor einigen Monaten in durchaus geschäfts- Gemeindeschuldienst überzutreten, doch konnte er in diesem Alter den 10. Juni, 82 Uhr, in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20, ordnungswidriger Weise mit Wortentziehung gedroht, nicht mehr angestellt, sondern nur kommissarisch" beschäftigt werden. stattfinden wird. Herr Edwin Bab spricht über: als dieser über die Rechtlosigkeit der städtischen Arbeiter sprach, und Er unterrichtete an der neunten Gemeindeschule in der Hirtenstraße. heiten und Dienstbotenberuf." weil er sachlich sprach, fortdauernd von der Mehrheit lärmend unterschied, wurde ihm von der Stadt als Ruhegeld eine dauernde Unter- Tage das Gastspiel des Heldentenors Herrn Hans Hoffmann Als er 1887 ohne Benfionsberechtigung aus dem Schuldienst auss In der ,, Neuen Welt", Hasenheide, findet heute und folgende brochen wurde. Offenbar fühlt sich der Stadtverordneten Borsteher stüßung gewährt, die es dem bei seinen Kollegen wie bei seinen vom Hoftheater zu Braunschweig   statt. Unter anderm bringt er Langerhans bei solchen Gelegenheiten als Vertreter der Mehrheit und Schülern überaus beliebt gewesenen alten Mann ermöglicht hat, feine Glanzrolle Der Postillon von Lonjumeau  " dem Publikum zu damit der Intereffen der Unternehmerklasse gegen die Interessen der Arbeiterklasse. Es mag psychologisch entschuldbar für den greifen Stadt- och 15 forgenfreie Jahre zu genießen. verordneten- Vorsteher anzuführen sein, daß er durch seine vor einigen Das Millionen- Fälscherpärchen, über dessen Verhaftung wir Wochen gemachte eidliche Zeugenaussage, er halte es für möglich, daß vor acht Tagen berichteten, wird den Behörden wohl noch etwas Stadtverordnete ihr persönliches Interesse vertreten, böses Blut bei zu schaffen machen. Aleffi sowohl wie seine Geliebte Marie Laracine seinen politischen Freunden erregt hat. Alles das mildert aber haben ihr Deutsch   so gänzlich verlernt, daß der Untersuchungsrichter Vorsteher beauftragt, die Westliche Vorortbahn wegen Erstattung der Abgeordneten. Seine grobe Berlegung der Geschäftsordnung, zu feststeht, eine italienische Sängerin, die auf verschiedenen deutschen  deren Schutz der Vorsteher einer Versammlung berufen ist, findet Singspielbühnen auftrat, in der legten Zeit aber keine Be­kein Beispiel in dem Vorgehen eines noch so reaktionären Präfi- schäftigung hatte. Sie war früher mit ihrem Bruder zu Namen bestellte Luigi Alessi bei dem hiesigen Druder, der ihm die Banknoten aufertigte, Eine neue Art von Ferien für Handelsangestellte hat die auch die Visitenkarten. Ob der Bruder mit der Fälschung Gemeindevertretung durch den Beschluß, das Schulbrausebad endlich bekannte Firma Jordan eingeführt. Vom Verband der Handels- auch zu thun hat, steht noch nicht fest. Die Stempel, mit denen angestellten wird uns darüber geschrieben: Gerade in dem Augen Wasserzeichen, Namen und Nummern nachgetragen werden sollten, blick, da in den meisten größeren Handelshäusern die Urlaube für sind nach neueren Ermittelungen ebenfalls in Berlin   gemacht worden. 10 Pf. zu verabfolgen. Unbemittelte erhalten Freifarten. Näheres die abgerackerten Angestellten beginnen, damit sie fich für die Wie wir früher schon mitgeteilten, lebte Aleſſi zuletzt sehr zurüd tommenden Saisonstrapazen im Interesse des Geschäftsgezogen, um nicht die 150 Mart, die er sich für die Reise zurückgelegt einigermaßen stärken können, erläßt die durch ihren Patriotismus hatte, angreifen zu müssen. Den Hotelwirt hat er mit 500 Mart bekannte Hoflieferanten- Firma Heinrich Jordan, Berlin  , Mark- angesetzt. Er vertröstete ihn immer damit, daß er Geld von außer­grafenstr. 105, eine merkwürdige Mitteilung an ihre Angestellten. halb erhalten, oder daß er mit seiner Frau" ein Engagement an­Es wird den Angestellten unter Hinweis auf die ungünstige nehmen werde. Da man wußte, daß Alessi einen scharf geschliffenen geschäftliche Konjunktur zunächst eröffnet, daß in diesem Jahre nur Dolch und einen Revolver für sechs Patronen bei sich führte, so ging

denten.

sammen. Auf dessen

Gehör.

Aus den Nachbarorten.

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Voltstranta

Die Schmargendorfer   Gemeindevertretung hat den Gemeindes

denen die Gesellschaft aber nur 53 M. zahlen will, erforderlichenfalls verklagen. Die Beschlußfaffung über unentgeltliche Hergabe von Räumen für ein vom Hauspflegerverein projektiertes Kinderheimt wird nochmals zwecks Prüfung der finanziellen Sicherheit des Unter­nehmens ausgefeßt. Einem dringenden Bedürfnis entsprach die 10 Bf. zu berabfolgen. Ulubemittelte erhalten Freifarten. Näheres zu eröffnen und Bäder auch an Erwachsene gegen Zahlung von britten Klasse Herr Jung ist eigentümlicherweise noch nicht ein­wird noch später bekannt gegeben. Der neugewählte Vertreter der geführt.

Steglik. In der Sigung der Gemeindevertrefung am Freitag wurde zunächst ein Schreiben des Gemeindeverordneten Tapezierer Hugo Seydel  , der sich bekanntlich wegen einer dunkeln Testamentsgeschichte in Untersuchungshaft befindet,