Der Mordprozeß Thomaschke. Der Wahrspruch der Geschworenen lautete Nichtschuldig, worauf die Freisprechung erfolgte.
gegriffen aus.
备
Die vorstehende Meldung läßt nicht mit Sicherheit erkennen, ob| mord verübt habe, oder von anderer Seite ermordet worden sei, Polen im besonderen einer scharfen Kritik. Selbst wenn man, to es sich um die Beilegung des großen seit längerer Zeit währenden aber ein Beweis dafür, daß Thomaschte der Thäter sei, könne sicher führte Redner aus, sich mit dem aufrichtigsten Bemühen in das Konfliktes oder um einen andern Ausstand handelt. nicht als erbracht angesehen werden und deshalb beantrage er bei Denten und Empfinden eines preußischen Staatsministers hinein Entlaffung wegen Arbeitsmangel. Aus St. Etienne wird den Geschworenen, die Schuldfrage zu verneinen. versezen wolle, so frage man sich dennoch vergeblich: Was ist ge= gemeldet: 1300 Arbeiter der staatlichen Waffenfabriken haben die MitJuftizrat Dr. Sello: schehen, um den neuesten Polenfeldzug der Regierung zu rechtfertigen? teilung erhalten, daß sie zum 1. Juli entlassen würden, da keine Die Staatsanwaltschaft hat bewiesen, daß Thomaschke ein vielfach Wir wissen es nicht und die Regierung auch nicht. Die Angst vor Arbeit mehr vorhanden sei. vorbestrafter Mann ist, dem man sich unter Umständen einer schweren den Polen sei nur begründet, wenn die Deutschen allesamt„ HafenThat versehen kann. Aber sie hat nicht bewiesen, daß Thomaschte herzen" in der Brust hätten. Nach einem historischen Rückblick auf den der Mann war, von dessen Hand Löffler starb. Es sind drei ver- Verfall des ehemaligen Polenreiches durch die verlotterte Schachzizenschiedene Annahmen vorhanden: 1. ist Löffler durch ein Versehen wirtschaft und die Teilung Bolens durch die benachbarten Militärstaaten gestorben? 2. hat er Selbstmord verübt? und 3. ist ihm das legte der Vortragende die Gründe klar, die den Antagonismus der Gift vorfäßlich von fremder Hand eingeflößt worden? Was Bolen gegen ihre Unterdrücker zur Folge haben mußten. Jedoch die nun die erste Annahme betrifft, so halte ich sie für wenig ewigen Polizeichifanen sowohl, als auch die Germanisierungsversuche auf wahrscheinlich, aber sie muß doch in den Bereich Ihrer Erwägungen durch die wirtschaftliche Expropriation mittels des Geldes der gezogen werden. Weit mehr sprechen die Umstände dafür, daß ein preußischen Steuerzahler, zu denen auch die Polen gehören, hätten Selbstmord vorliegt, und wenn auch nur ein einziger Umstand vor- zu einem kläglichen Fiasko der Regierung geführt. Eine verständige läge, so müßte dies dem Angeklagten zu gute fommen. Sei es Regierung würde daraus die richtigen Lehren gezogen haben; von nicht wahrscheinlich, daß Löffler in der Stille der Nacht von den auf preußischen Staatsmännern fönne man soviel Einsicht indessen nicht Der Angeklagte ist heute so weit hergestellt, daß er, von zwei mannt, zu dem Entschlusse kam„ Lieber ein Ende mit Schreden, als aller Mißerfolge des bisher beliebten Germanisierungssystems weitere ihn einstürmenden Gedanken aus der dunklen Vergangenheit über- verlangen. Es gehöre wirklich schon Ministerverstand dazu, trozz Untersuchungsgefangenen geſtügt, in den Saal geleitet werden kann. ein Scheecken ohne Ende?" Wer könne wissen, was es mit dem 250 Millionen Mark den Steuerzahlern abzuknöpfen und durch Im Anklageraum steht ein mechanischer Stuhl mit hoher Rückenlehne, Besuch auf sich hatte, den Löffler am Abend des 30. September nach deren Verwendung zum Auslauf polnischer Grundbefizer ein Vorin den der Angeklagte gesezt wird. Er sieht noch sehr blaß und an dem einwandfreien Zeugnis der Frau Göring erhielt? Er be- dringen des deutschen Elementes zu erwarten. Gebührende Würdigung Beim Aufruf der Beugen stellt sich heraus, daß der Benge verschweige, wie mau haupte, daß Fräulein Kretschmar den Namen des Besuchers fand ebenfalls die Thätigkeit des Hakatistenvereins sowie b. Rheinbaben aus Hamburg , welcher gestern abend telegraphisch weisen könne. Alle Leute, welche die still und friedlich daliegende lichst bilder- und blumenreicher Sprache zu reden, habe den ihr auch andre unwahrheiten nach die Kaninchenrede des Grafen Bülow. Die Sucht, in mög= geladen worden, noch nicht zur Stelle ist. Der Verteidiger Rechts- Leiche sahen, waren der Auficht, daß Löffler eines natürlichen Todes Reichskanzler dazu bewogen, das deutsche Volk mit Hafen zu anwalt Dr. Werthauer teilt mit, daß ihm die Adresse einer gestorben sei, nur die Kretschmar rief:„ das hat kein andrer gethan vergleichen; einen Vergleich, den wenigstens die Arbeiterschaft Beugin mitgeteilt wurde, die wichtiges zu befunden vermöge. Es als Thomaschke!" Ob das mit dem Besucher vom vorigen Tage dankend ablehnen müsse. Durch die unglaublich furzsichtige Zwangsist eine Frau ente, die sofort zur Stelle gerufen werden soll. verabredet war? Der Angeklagte Thomaschke erklärt, daß er an die Zengin der Aneignung der Löfflerschen Wertsachen und kommt ebenso wie der nur noch größer geworden. Auch hier zeige es sich wieder, daß mir Der Verteidiger erörtert sodann die Frage politit der Regierung sei die Kluft zwischen Bolen und Deutschen Göring noch eine Frage zu richten habe. Bengin Göring, Sie haben bekundet, daß Sie am Spätnachmittage gaben nicht jeder Wahrscheinlichkeit entbehrten. Auch Justizrat Dr. Durch unire Thätigkeit würden wir auch die Gefahren abwenden, Thomasche: Verteidiger Dr. Werthauer zu dem Schlusse, daß Thomaschkes An- die Socialdemokratie den Gedanken der nationalen Toleranz vertrete. des 30. September an Löfflers Wohnung vorübergingen und in Sello sprach die Erwartung aus, daß die Geschworenen auf Nicht- welche durch die verkehrte Haltung der Regierung und der thörichten deffen Bimmer hineinblickten, vozu Sie im stande waren, da das schuldig erkennen würden. eine Fenster nicht mit Gardinen versehen war. Sie haben einen Hakatisten heraufbeschworen werden.( Stürmischer Beifall.) Herrn bei ihm gesehen, dessen Beschreibung nicht auf meine Person In der Diskussion sprachen Genosse Bogs und ein polnischer paßt?. Arbeiter im Sinne des Referenten. 8eugin: Das ist richtig. Während des Schlußwortes. Angefl: Sie haben den Herrn dann zwei Stunden später noch bei Löffler gesehen? empfahl e de bour folgende Resolution: Zeugin: Ja. Angeti.: und deshalb finde ich es höchst Der socialdemokratische Wahlverein für den 3. Berliner merkwürdig, daß Fräulein Kretschmar sich ent- Reichstags- Wahlkreis hatte am 10. Juni bei Franke, Sebastianfernte und 0.011 dem Besuche nichts bemerkt straße 39, eine Versammlung, in der Reichstags- Abgeordneter haben will. Die Zeugin Kretschmar bleibt auf olfgang eine über Die Grundlagen und die Organisierung Befragen dabei, daß sie niemand gesehen. Rechtsanwalt des Kampfes der Arbeiterklasse" sprach. Genosse eine erörterte Dr. Werthauer: Beugin Kretschmar, hat außer Ihnen und nacheinander die idealistischen, die wissenschaftlich theoretischen und Löffler noch jemand einen Korridorschlüssel zu der Löfflerschen die praktisch politischen Elemente des Kampfes der Arbeiterklasse. Wohnung? Beugin: Nein. Ein Geschworner richtet an den Marr und Engels hätten es unternommen, den Socialismus aus Angeklagten die Frage, ob Löffler ihm denn nicht erzählt habe, als der Utopie zur Wissenschaft zu entwickeln, zur Lehre von dem ges er am Abend des 30. September zu ihm gekommen sei, daß der schichtlich Notwendigen und zukünftigen. Freilich sei oder der bei ihm gewesen sei? Angefl.: Nein. Präs. Bei bei solchen wissenschaftlichen Konstruktionen der Zukunft auch Irrtum dem intimen Verkehr, den Sie mit Löffler unterhielten, ist dies doch nicht ausgeschlossen und bedenklicher noch sei die namentlich Getreu den Traditionen der socialdemokratischen Partei verlangt auffällig. Angefl: Fräulein Kretschmar, ist es vorgekommen, in den letzten Jahren unter den Gelehrten der Partei hervordie Versammlung die Anerkennung der Gleichberechtigung der daß Sie Briefe, die von Löffler geschrieben, convertiert und getretene Neigung zu leidenschaftlichen theoretischen Streitereien Staatsangehörigen jeder Sprachgemeinschaft und erwartet von der geschlossen waren, wieder geöffnet haben, angeblich weil der über völlig abstrakte oder wer weiß wie weit in der Zukunft preußischen Regierung, daß sie auch auf die polnische Bevölkerung Umschlag beschmutzt war? des preußischen Staates die gebührende Rücksicht nimmt." Beugin: Das kann wohl vorliegende Probleme. Demgegenüber sei erfreulich die thatkräftige gekommen sein. Verteidiger Dr. Werthauer: Bevor ich Einigkeit der Partei in der Praxis, und man fönne wohl sagen, der Borsigende Fischer zum Eintritt in den Wahlverein und zum Diese Resolution fand einstimmige Annahme. Nachdem noch die Vernehmung mit der Zeugin abschließe, möchte ich noch einmal daß sich der Socialismus wie einft von der Utopie zur Wiffen- Abonnement des Vorwärts" aufgefordert hatte, wurde die imposante die Frage an fie richten, ob sie dabei bleibt, daß fie mit Löffler fchaft, so später von der Wissenschaft zur praktischen Politik Bersammlung mit einem Hoch auf die Socialdemokratie geschlossen. teinen intimen Verkehr unterhalten hat. 3eugin: Dabei bleibe entwickelt habe.
-
--
-
-
-
INFOND
-
-
-
-
ich. Die Beweisaufnahme ist somit beendet bis auf die Bernehmung der Zengin Henke und des Herrn v. Rheinbaben. Es soll telephonisch angefragt werden, ob er in den Besitz der Ladung gelangt und viel leicht unterwegs ist. Der Angeklagte Thomaschke wendet sich noch in längeren Ausführungen gegen die Annahme, daß die Cigarrenasche, die auf dem einen Bein der Leiche gefunden wurde, von demjenigen herrühre, der die Leiche auf das Sofa gelegt haben solle. Es tritt dann eine Pause von einer Viertelstunde ein. Nach Wiederaufnahme der Sigung stellt sich heraus, daß keiner der beiden erwarteten Zeugen zur Stelle ist. Herr v. Rheinbaben entschuldigt sich mit Krankheit. Es wird von allen Seiten auf die Vernehmung dieser Zeugen verzichtet und die Beweisaufnahme geschlossen. Die Schuldfragen gegen den Angeklagten lauten auf Mord und Unterschlagung.
Staatsanwalt Randolph
ist der Ueberzeugung, daß der Angeklagte derjenige gewesen ist, welcher dem verstorbenen Löffler Gift beigebracht und ihn dadurch ermordet hat. Selbstmord scheint auch schon um deshalb ausgeschlossen zu sein, weil Löffler
nicht eine Zeile einer lettwilligen Verfügung hinterließ, was ein Mann wie Löffler sicher gethan haben würde. Sehen wir uns mun die Persönlichkeit des Verstorbenen
-
Versammlungen.
" Die am Mittwoch, den 11. Juni 1902, in Moabit tagende Voltsversammlung protestiert gegen die von der preußischen Regierung inscenierte Unterdrückungspolitik gegenüber der polnisch sprechenden Bevölkerung im preußischen Staatsgebiet. Sie hält es für grundverkehrt, aus den Mitteln der Gesamtsteuerzahler. des preußischen Staates einen Kampffonds zu schaffen, um durch dessen Anwendung einen Teil der Bevölkerung in seinem nationalen Empfinden tief zu verlegen. Die Versammlung hält diese Maßnahme um so mehr für verkehrt, als dadurch nur eine maßlose Berhetzung der einzelnen Volksstämme im preußischen Staate untereinander herbeigeführt wird.
Gerade die Lehte Machrichten und Depelchen.
Dennoch lasse er, Redner, sich nicht die großen umfassenden Gedanken der socialistischen Wissenschaft verleiden. Marristische Theorie enthalte die Hinweise auf eine wirkliche Realpolitit. Sie lehre, daß man thun solle, was Macht bringe, und daß man mur unternehmen könne, wozu man die wirkliche Kraft 5a be. Man treibe Politif nicht Theorien oder ästhetischen Eindrücken zuliebe, sondern um des Erfolges willen.
Unfre Politik habe sich zu stützen auf die Mächte und Kräfte, die wir besigen und kennen. Zu den realen Machtfaktoren, die die kämpfende Arbeiterklasse in die Wagschale zu werfen habe, gehören auch der Glaube an unser Ziel, die sittliche Ueberzeugung von der Pflicht, ihm nachzustreben; aber auch die Selbst zucht, die uns nicht mehr unternehmen lasse, als was wir vollbringen könnten. Hätte zum Beispiel die Arbeiterklasse bei Verhängung des Socialisten gejeges zur gewaltsamen Revolution gegriffen, dann hätte sie sich eines ungeeigneten Mittels bedient, das für sie keine Straft, sondern eine Schwäche bedeutet hätte.
Dreibund und Zolltarif.
v. Szell beantwortet die vom Abg. Bisontari am 19. April eingebrachte Budapest , 13. Juni .( W.T.B.) Abgeordnetenhaus. Ministerpräsident Juterpellation, betreffend den Dreibund und verweist den Frage fteller auf die von ihm, dem Ministerpräsidenten, in der ungarischen Delegation abgegebenen Erklärungen. Auf die Frage des Interpellanten, ob der defensive Charakter des Bündnisses in dem neuen Vertrag erhalten geblieben sei, erwidert der Ministerpräsident: Der Inhalt des neuen Vertrages ist ganz gleichwertig mit dem alten. In feinem Wesen und in seinen großen Motiven ist der neue Vertrag identisch mit dem alten Vertrag. Im übrigen verweise ich auf die Aeußerungen des Grafen v. Bülow, wie die der Minister Painetts und Graf Goluchowski. Mit Bezug auf eine Frage Bisontaris nach Redner geht dann auf die Machtfaktoren des wirtschaftlichen Redner, der Unterredung von Szells und des Grafen Bülow erklärt dies Er gehöre nicht hierher. fönne nur Lebens ein und legt näher dar, daß ein so komplizierter viel sagen, daß 10= diese Unternehmungen fich ganz mit Mechanismus wie die moderne Produktionsweise sich nur langsam den großen Zwecken des Dreibunds und mit jenen schlagen, und bilde man sich ein, mit Hilfe der politischen Macht empfinde. Hinsichtlich des wirtschaftlichen Verhältnisses umgestalten laffe. Wollte man sie mit plumper Faust zusammen- Gefühlen decken, welche er, Redner, für die verbündeten Staaten durch Dekret an ihre Stelle in drei Monaten eine socialistische Ge- zu Deutschland erklärt v. Szell : Ich kann zu meinem großen etwas näher an. Er war keine sympathische Persönlichkeit, er hatte Wirrnis entstehen, die den socialistischen Gedanken in Miß- wie es wünschenswert wäre, und daß wir das Entgegenkommen versellschaft setzen zu können, so würde daraus höchstens eine Bedauern nicht leugnen, daß dieses Verhältnis nicht so beschaffen ist, insgesamt 18 Jahre im Gefängnisse und im Zuchthaus zugebracht. kredit bringen müßte, und die eine Aber nach der letzten Bestrafung hat er sich redlich bemüht, auf dem dem Nation völlig aus miffen, auf das wir auf Grund des jezigen Vertrages Anspruch rechten Weg zu bleiben. Das beweist die Thatsache, daß er zwei gelehrt habe, daß die politischen Formen abhängig seien von den wesens viel zu wünschen übrig. Gebiete der Kultur ausschalten könnte. Seit Marr haben. Es bleibt uns bezüglich der Vieheinfuhr und des Veterinärmal wegen Betrugs und Wuchers auf Antrag der wirtschaftlichen Kräften, müsse man jede Politik des plötzlichen EinStaatsanwaltschaft freigesprochen wurde. Löffler reißens unwissenschaftlich nennen, und wer solche Theorie vertrete, sich nicht leugnen, gegen unser Intereffe gerichtet. Der Zolltarif, den Deutschland aufgestellt hat, ist, es läßt machte Geldgeschäfte, und es mögen nicht immer saubersten gewesen sein. Der Umstand, daß er seinen Gelddie der sollte sie nicht mit den Namen von Marg und Engels schmücken. Allerdings ist dies ein autonomer Bolltarif, und noch nicht ein gebern gegenüber für die pünktliche Einlöjung der Wechsel ver- mißt der Referent Bedentung bei nicht nur für die Besserung der feiten die Hoffnung aus, daß der Abschluß eines Handelsvertrages - Den Gewerkschaften und den neuaufgekommenen Genossenschaften Handelsvertrag. Der Ministerpräsident drückt trotz dieser Schwierigpflichtet war, hatte ihn Ende September in Verlegenheit gebracht, wirtschaftlichen Lage der Arbeiterschaft, sondern auch für die Ent- möglich sein werde und fährt fort: Ich hoffe, daß wir weder und er sollte am 2. Oftober den Offenbarungseid leisten. Aber wenn wicklung politischer Fähigkeiten, namentlich der Uebung im Abmessen mit ihm dies Sorge bereitet haben sollte, so sei doch erwiesen, daß ihm von Kräften und Wirkungen. Im übrigen dürfe man plögliche losen Zustand geraten werden. Deutschland noch mit Italien in einen vertrags die Sorge bereits am 30. September, vor seinem Tode, abgenommen Wunderthaten von der gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen start genug, um vorübergehende wirtschaftliche Differenzen im Keime Das Bündnisverhältnis ist nicht worden war. Das konnte also nicht der Grund zu einem Selbstmord sein. Agitation so wenig verlangen, wie man auf dem Gebiete der eigent zu erflicken; allein einen dauernden wirtschaftlichen Krieg duldet die Es ist auch die Version angedeutet worden, daß vielleicht ein lichen Politik daran glauben solle. Allianz nicht. Das Haus tann überzeugt sein, daß unsre wirtschaftlichen Interessen niemals aufgeopfert oder verlegt werden.( Allgemeiner lebhafter Beifall.) Die Antwort des Ministerpräsidenten wurde vom Hause zur Kenntnis genommen.
Die nächste politische Aufgabe sei, in den preußischen Landtag zu kommen, möge es gehen, wie es wolle. Ohne Bündnis werde es nicht gehen; das Bündnis sei ein notwendiges Kampf- und Machtmittel, im Kriege wie in der Politik. Entscheidend sei, ob ein Bündnis unsre Macht stärte. Es sei teine Ehe, sondern werde für einen bestimmten Zived geschlossen, und hindere deshalb nicht die Fortführung des Kampfes zwischen den Vertragschließenden auf anderen Gebieten.
Dresden , 13. Juni. Der Zustand des Königs hat sich erheblich verschlechtert.
Bochum , 13. Jumi.( B. H .) In einem Stadtteil von Witten ist der Typhus ausgebrochen; bisher wurden 7 Fälle festgestellt. Ein Brummen wurde behördlich geschlossen, ferner wird vor Benuzung des Wassers eines Baches gewarnt.
die Gesegesvorlagen an betreffend die Aufhebung der Mauten, den Wien , 13. Juni .( W. T. B.) Das Herrenhaus nahm hente Schutz des Zeichens und Namens des Roten Kreuzes und Erdes Arbeitsverhältnisses der bei den Eisenbahnregiebauten, verleichterung der Beschaffung gesunder und billiger Arbeiterwohnungen. Das Abgeordnetenhaus nahm die Vorlage betreffend Regelung wendeten Arbeiter sowie einen Dringlichkeitsantrag Eisenkolb an, der
politischer Mord vorliegen könne. Dem Kriminalkommissar Schöne ist es nicht gestattet worden, hierüber Zeugnis ab zulegen, und ich kann mich deshalb nicht darüber äußern, aber ich kann versichern, daß diese Möglichkeit gänzlich ausgeschloffen ist. Thomaschke hat, wie erwiesen ist, Löffler um 10 Uhr verlassen, der letztere hat ihn um 8 Uhr bis zur Thür begleitet und als vorsichtiger Mann die Thür wieder verschlossen. Wann sollte dann der fremde Mörder gekommen sein? In betreff des Fräulein Kretschmar, die Redner äußert sich über das Minister experiment in ebenfalls verdächtigt wurde, ist hervorzuheben, daß sie ihr Alibi nach- Frankreich und sagt, daß dergleichen unter Umständen nüglich sein gewiesen hat. Prüfen wir nun das Beweismaterial, welches aus fönne, aber nur wenn die Partei fähig sei, sich bewußt auf bestimmte thatsächlichen, logischen und psychologischen Gefichtspunkten gegen praktische Ziele zu beschränken und sonstige Wünsche diesen einstweilen Thomaschke spricht. Die erste Frage: Wie ist er zu dem Gift ge- unterzuordnen. So lange es an solcher politischen Reife und kommen?" ist nicht mit Bestimmtheit zu beantworten. Aber wer Selbstzucht fehle, müßte man sich gegen derartige Versuche erklären. tennt alle Verbindungen, über die ein alter gewiegter Verbrecher verfügt? Bei der ersten Vernehmung Thomaschtes wurde mehr Geld schiene, als ob die dortigen Genossen zu viel von revolutionären Ueber die Vorkommnisse in Belgien bemerkt Redner, ihm bei ihm gefunden, als er auf einen reellen Erwerb nachzuweisen Maßregeln geredet hatten, die durchzuführen sie nicht stark genug vermochte. Ueber die Zeitangaben, wann er zu Löffler gekommen, gewesen wären. Die Politit der Redensart und der Demonstration für den Herbst eine Vorlage betreffend Herabjegung der Hauszins. wann er wieder gegangen sei usw., war er sich wohl flar und sei dort der Politit thatsächlicher Machtmittel unterlegen, woraus sich veränderte sie bei seinen fpäteren Vernehmungen. Ueber die Art, wie interessante Lehren ziehen lassen. Thomaschte zu den Wertsachen gekommen sein will, die früher Eigen- Den von Parvus, Rosa Lugemberg und Bernstein empfohlenen tum Löfflers waren, hat er Angaben gemacht, die teils unglaub- politischen Massenstreit bekämpft. Redner als ein am würdig, teils widerlegt sind. Es ist meine tiefinnerste Ueberzeugung, Schreibtische ausgedachtes, mit den thatsächlichen Verhältnissen im daß der Mann, der vor Ihnen sißt, heutigen Deutschland unvereinbares Stampfmittel. Zwar sei er nur als friedliche Demonstration gedacht, aber man könne numöglich eine ist. Aus tiefster, innerster Ueberzeugung bitte ich Sie, meine Herren Menge von Millionen auf die Straße schicken, ohne daß es binnen @eschworenen, sprechen Sie den Angeklagten schuldig. turzem zum Straßenkampfe fäme. Wolle man die gewaltsame Revolution nicht, worüber wir ja alle einig seien, so könne man auch den politischen Massenstreit nicht anvenden.
der Mörder Löfflers
Es tritt eine Stunde Pause ein.
Nach Beendigung der Bause nimmt der erste
Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Werthauer
und Gebäudestener fordert.
Budapest , 13. Juni .( W. T. B.) Jufolge Hochwassers der Theiß und des Izaflusses ist ein Teil der Stadt Marmaros Sziget unter Wasser gefeßt. Das Militär ist eifrig bemüht, die Stadt vor völliger lleberschwemmung zu schützen.
Triest , 13. Juni .( V. H.) Die Jusel Lissa wurde von einem fürchterlichen Orkan und Hagelschlag heimgesucht. Sämtliche Weingärten find vernichtet und viele Fischerbarken gesunken.
in legter Berufungsinstanz verurteilt. alle während der StraßenBrüssel, 13. Juni .( Frankf. 8tg.") Die Stadt Brüssel wurde unruhen von 1899 zerbrochenen Fensterscheiben zu bezahlen. Prozeß gegen den Oberstlieutenant Grimm. In den Warschau , 13. Juni .( W. T. B.) Gestern begann hier der Gerichtsjaal werden nur höhere Offiziere zugelassen.
Redner schließt mit einem Aufrufe zur Fortsetzung unsrer bisdas Wort. Er hält es für zweifellos, daß der verstorbene Löffler an mitwirte an der Hebung der Kultur. An dem endlichen Siege herigen Arbeit, die zwar nicht großartig aussehe, aber doch ständig Gift verstorben ist, aber feineswegs für erwiefen, daß der Angeklagte der Thäter gewesen sei. Er werde deshalb auf Freisprechung plaidieren. weifle er nicht.( Lebhafter Beifall.) Da sich zur Diskussion niemand Catania , 13. Juni .( W. T. B.) Heute morgen wurden hier Der Berteidiger fucht nachzuweisen, daß Löffler sich im September meldete, wurde die Versammlung nach dem Vortrage geschlossen. und in Minco leichte Erderschütterungen wahrgenommen. in einer argen Klemme befand. Nachbarn hatten nicht nur in der Zu einem wuchtigen Proteft gegen die preußische Polen - Chemulpo , 13. Juni .( W. T. B.) Unweit der Westküste von Korea Nacht zum 1. Ottober, sondern weit früher häufig in der Löfflerschen politik gestaltete sich die am Mittwoch im„ Moabiter Gesellschafts- sind die japanischen Dampfer Kumagawa- Maru und Kisogawa- Maru Wohnung häufig Stöhnen gehört, ein Beweis, daß er mit einem Leiden haus" abgehaltene Volksversammlung. Reichstags- Ab- zusammengestoßen; ersterer sant im tiefen Wasser. Von den behaftet war. Damals habe Löffler sich wiederholt dahin geäußert, es geordneter Ledebour unterzog daselbst in anderthalbstündiger Reisenden und der Mannschaft wurden nur wenige gerettet; die sei am besten, er mache ein Ende. Es könne gar nicht die Aufgabe Rede die in den Ostmarken. geübte Zwangsgermanisierung im all übrigen find wahrscheinlich verloren. Der Stijogawa- Maru" erlitt der Verteidigung sein, den Nachweis zu liefern, daß Löffler Selbst gemeinen, sowie die jüngsten Regierungsmaßnahmen gegen die me leichte Beschädigungen.
Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .
Hierzu 2 Beilagen.