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Eingegangene Druckschriften.

Von der Neuen Zeit"( Stuttgart  , Diez' Verlag) ist soeben das

2600 M. und 2900 M. in den vier untersten Stufen und das der f Der Ehrenbürgerbrief der Stadt Berlin   foll am nächsten| früher Schußmann und hat es nach seiner Pensionierung zum Haus­Bureau- Assistenten in den drei legten Stufen 3700, 3900 und 4000 m. Mittwoch dem langjährigen Leiter unsres städtischen Schulwesens, befizer gebracht. Er hat die Schattenseiten dieser Eigenschaft im schon nach 18, 20 beziv. 22 Jahren erreicht werden. Die Aufseher Stadtschulrat Prof. Dr. Bertram von einer Deputation des Mas vollsten Umfange kennen lernen müssen. Sein Haus enthielt nur der Straßen- Reinigung sollen in Zukunft das Höchstgehalt schon in gistrats und der Stadtverordneten überreicht werden. fleine Wohnungen. Mit den Mietern stand er fortwährend auf 15 beziv. 18 Jahren erreichen. Auch die Beamten der städtischen Werke find konform bedacht. Bei der Arbeit schwer verunglückt ist am Sonnabend- dem Kriegsfuße, Hausklatsch Hausklatsch und gegenseitige Verleumdungen besserungen beläuft sich auf etwa 19 000 m. jährlich. Der finanzielle Effekt dieser Auf- nachmittag der 34 Jahre alte Gerberei- Arbeiter Otto Voigt aus der waren an der Tagesordnung und die Beleidigungsprozesse wollten Koloniestraße 120. Als er damit beschäftigt war, in einer Gerberei kein Ende nehmen. Es ging das Gerücht, daß der Hauswirt den Der gute Magen der Kirche. Auf Grund der veralteten in der Drontheimerstraße Leder über einen Stollpfahl zu ziehen, fiel Ghefrauen der Mieter in unterlaubter Weise nachstelle. Der An­Konsistorial Ordnung vom Jahre 1573 hat die Stadthauptkasse au er so unglücklich hin, daß er sich eine Kniescheibe brach und durch geklagte suchte die Urheberinnen dieses Gerüchts ausfindig zu machen die Georgen- Kirchgemeinde die Summe von 15 891 M., auch 99 Pf. Aufschlagen auf den scharfen Pfahl am Gesicht schwer verlegte. Der Gunsten, teils zu seinen Ungunsten ausfielen. Hierbei stellte und strengte neue Beleidigungsprozesse an, die teils zu seinen für die gärtnerische Ausschmückung des Georgen Kirch- Verunglückte mußte mit einem Lückschen Nettungswagen nach dem plates zahlen müssen. Auf eine bei Prüfung des Jahresabschlusses St. Hedwigs- Krankenhause gebracht werden. sich heraus, daß Wolff es in den letzten Jahren versucht der Stadthauptkasie von den Stadtverordneten gestellten Anfrage hat hatte, unter seinen Mieterinnen solche zu suchen, die in der Magistrat jetzt erwidert, daß die Zahlung jener Summe aur und der Former Reinhold Kube, find nach einer Bekanntmachung sollten, wogegen er ihnen Geschenke und sonstige Vermögensvorteile Zwei Berliner   Einbrecher, der Arbeiter Johann Grupta feinen Prozessen wahrheitswidrig zu seinen Gunsten aussagen Abwendung der uns angedrohten Zwangsmaß regeln erfolgen" mußte, daß sie aber unter Vorbehalt des Ersten Staatsanwalts zu Neu Ruppin dort dingfest gemacht versprach. Die so beeinflußten Frauen thaten sich schließlich zu­der Rückforderung" geleistet worden sei. Die Geltendmachung reichhaltige Verzeichnis der bei ihnen vorgefundenen Gegenstände bestritt der Angeklagte seine Schuld entschieden und ließ es auf die worden. Beide scheinen Fuhriverke geplündert zu haben, wie das sammen und brachten den Angeklagten zur Anzeige. Im Termin der letzteren wäre zum Teil abhängig von dem Ausfall der 3. 8. beweist. Es befinden sich u. a. auch eine braune Stute mit umfangreiche Beweisaufnahme ankommen. Er wurde dadurch für in zweiter Justanz beim Kammergericht schwebenden Prozesse fleinem weißen Stern und ein Breakwagen, offener fleiner vollständig überführt erachtet, zu zwei Jahren Buchthaus über die Kirchenbaulast der Stadt Berlin  , deren definitive Beendigung vorläufig noch nicht abzusehen sei; remser mit drei Sißen, in ihrem Besize. Die gestohlenen Gegen- verurteilt und sofort in Haft genommen. möglicherweise werde im Ottober d. J. eine Entscheidung des ſtände, welche allem Anschein nach aus Diebstählen in der l'Kammergerichts erfolgen. Die Einholung einer Bewilligung zur gebung von Berlin   herrühren, können beim Amtsgericht zu Centralverein   der Bildhauer Deutschlands  . Jm Gewerkschafts­zurransee in Augenschein genommen werden. Zahlung der beim Vorschußconto der Stadthauptkasse noch offen haufe abends 81/2 Uhr: Vortrag des Herrn Dr. Bruno Wille über Die stehenden Ausgaben für Kirchenbauten, die sich auf rund Ueber eine Rauferet in einem Jünglingsverein meldet ein Menschheit als Organismus. 180530 M. beziffern, sei nicht erforderlich gewesen. hiesiges Blatt: Der 21jährige Kutscher Franz Rochlik kam vor­Eine Rednertribüne soll auch der Stadtverordneten- Sigungs- Dienstet ist, nach Berlin  , um seine Mutter zu besuchen. Er benützte gestern abends aus Bossen, wo er bei dem Thierarzt Schmidt be­faal erhalten. Unser Parteigenoffe Stadthagen   hatte bekanntlich die Gelegenheit, das Vereinslokal eines Jünglingsvereins, dem er 37. Seft des 20. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben in seinem Protest, in welchem er sich über die zu Unrecht erfolgte früher selbst angehört hatte, aufzusuchen. Die Ankunft des Gastes wir hervor: Gewe haften und Socialdemokratie. Das neuseeländische Bortentziehung beschwerte, auch darüber Klage geführt, daß seine wurde tüchtig begoffen und so tam es, daß, als die Jünglinge mit Bot. Die Arbeit Koalitionsrecht und Erpressung. Von Hugo Rede infolge des Lärmes im Saale   am Stenographentisch unver- dem Kartenspiel begannen, sich die meisten schon in sehr gehobener Fischer. Die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften. Von Emil ständlich geblieben ist. Der Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Langer Stimmung befanden. - Ein Blick auf die christliche Gewerkschaftsbewegung. Von Otto hans hat nun mit Zustimmung der Versammlung beim Magistrat Eine Meinungsverschiedenheit führtené. Die Kunst der Rede. Von Edmund Fischer  . Socialpolitische beantragt, daß in der Nähe des Vorstandstisches ein Rednerpult auf- fchließlich einer Schlägerei, in deren Verlauf Rochlik Umschau. Von Emanuel Wurm  . Litterarische Rundschau: Bornhat, gestellt werde. Diefem berechtigten Verlangen dürfte der Magistrat Baul Bautz ein Bierglas mehreremal fo beftig an einem Gegner, dem achtzehnjährigen Schriftseter Lehrling Conrad, Die deutsche Socialgesetzgebung. alsbald ohne weiteres nachkommen. Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch: Stopf schlug, daß der junge Mensch blntüberströmt mit drei tiefen handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Mit der Hinzuziehung von Frauen zu den Armen- Kopfwunden, die bis auf die Knochen reichten und in denen die Quartal zu beziehen. In der Zeitungspreisliste der Bostanstalten ist die kommissionen, wie sie in der neuen Geschäftsanweisung für die Glasscherben stecken blieben, zusammenstürzte. Dies bildete für die nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft fostet 25 Pf. ,, Neue Zeit" unter Nr. 5389 eingetragen, jedoch kann dieselbe bei der Post Verwaltung der offenen Eirmenpflege der Stadt Berlin  " vorgesehen andern Jünglinge das Signal, fich auf ihren ehemaligen Vereins- Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung. ist, wird jetzt begonnen. Die erste Armenkommission, die von genossen zu stürzen und ihn so heftig zu verbauen, daß ihm aus der Befugnis, Frauen hinzuzuziehen, Gebrauch gemacht hat, ist die fechs Kopfwunden, aus Nafe, Mund und Ohren das Blut rann. Als 115 a Rommission( Gegend der Frankfurter Allee  ). Als erste auch er bewußtlos niederfiel, warfen ihn die aufgeregten Jünglinge Armenpflegerin ist Frau Marie Ladewig( Frankfurter  - Allee 143) vor- auf die Straße. Jetzt schritt Polizei ein und brachte die beiden geschlagen und von der Stadtverordneten- Versammlung in ihrer schwer verletzten Stämpfer nach der Unfallstation in der Badstraße. geheimen Sigung gewählt worden. Es sind jetzt 22 Monate Dort begann Rochlitz  , nachdem es dem Arzt nach längerem Be­vergangen, seit die neue Geschäftsanweisung in Straft getreten ist. mühen gelungen war, ihn ins Bewußtsein zu bringen, zu toben und Die von verschiedenen Seiten ausgesprochene Vermutung, daß die er mußte gleich Bautz mittels Droschte nach dem Polizeirevier ge­Hinzuziehung von Frauen zu der städtischen Armenpflege mur ganz bracht werden. allmählich erfolgen werde, scheint sich als zutreffend zu erweisen. 34 neue Kirchen hält das Bureau der Berliner   Stadtfynode für nötig, um in der Reichshauptstadt zu einigermaßen übersicht lichen kirchlichen Verhältnissen" zu gelangen. Für die Synode scheinen die Kirchenverhältnisse Berlins   allerdings recht unübersicht lich zu sein, sonst würde dieselbe die Kirchennot" nicht einmal in dem Mangel an Kirchenbesuchern und beinahe in demselben Atem in dem Mangel an Kirchen erblicken. Oder erhofft man von dem eifrig herbeigefehnten Wirtshausschluß am Sonntag schon ein solches Ueber angebot von Frommen"?

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Unter dem Einfluß der Sitze, die in den letzten Tagen des Mai ziemlich unvermittelt einfegte und dann bis in die erste Woche des Juni auhielt, hat die Sterblichkeit an Verdauungs­frankheiten, sofort eine merkliche Steigerung erfahren. An Diarrhoe, an Brechdurchfall, an Magen- und Darmkatarrh starben in Berlin   in der Woche vom 25.- 31. Mai nach den jetzt vollständig vor­liegenden Meldungen 18, 13, 9 Personen, zusammen 40 Personen. Für die Woche vom 1.- 7. Juni dagegen haben die bisher eingegangenen Meldungen 39, 21, 32, zusammen 92 an den genannten Strankheiten Gestorbene ergeben. Auch die Gesamtsterblichkeit hat sich in der ersten Juni- Woche beträchtlich erhöht. Während sie sich in der Woche vom 25.- 31. Mai auf 676 belief, sind aus der Woche vom 1.- 7. Juni bisher bereits 770 Meldungen eingegangen.

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den

Feuerbericht. Sonntagvormittag 9 Uhr wurde die Wehr nach der Grünauerstr. 16 gerufen, wo in einer Wohnung Gardinen und Kleidungsstücke in Flammen aufgingen. In der Schwedterstr. 44 mußte nachmittags 5 1hr ein Feuer abgelöscht werden, das den Fußboden und die Balkenlage in einer Küche ergriffen hatte. Auch von dem Rathauskeller aus wurde die Wehr in Anspruch genommen. Dort war Wasser in den Keller eingedrungen, das ausgepumpt werden mußte. In der Dresdenerstr. 127 mußte abends 6 Uhr ein Schornsteinbrand beobachtet werden. Außerdem hatte die Wehr in der Zwischenzeit noch Alarmierungen von der Möckernstr. 17, Dresdener­straße 134 und der Hussitenstr. 41 zu verzeichnen, die indes alle drei auf unbedeutende Anlässe zurückzuführen waren.

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Haafe.

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( Stuttgart  , Diez' Verlag) ist uns soeben die Nr. 13 des 12. Jahrgangs zu­Von der Gleichheit", Beitschrift für die Intereffen der Arbeiterinnen gegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Bum 4. Kongreß der Gewerkschaften Deutschlands  . Zur Agitation unter den Arbeiterinnen. Von Louise Ziez. Zur Frage der gewerkschaft­lichen Agitation unter den Arbeiterinnen. Von Marie Wackwiz. Gewerkschaftliche Kleinarbeit der Genofsinnen in Leipzig  . Von Klara Weh­teil: Gewerkschaftliche Arbeiterinnenorganisation. Aus der Bewegung.- Feuilleton: Auguste Eichhorn  . Notizen: Frauenstimmrecht. Weibliche Fabrikinspektoren. Frauenbewegung. Litteratur zur Frauen: 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspost- Beitungslisie Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer für 1902 unter 9r. 3051) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf.

mann.

frage.

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Von der Hütte, Zeitschrift für das Volk und seine Jugend( Dresden  , Berlag H. Wallfisch) ist soeben das sechste Heft erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Der Sieg des Schwachen. Erzählung von Melchior Meyr.  ( Fortsegung.) Die Infektionskrankheiten. Von Dr. Das Germanische Nationalmuseum. Von Adolf. Popiz.( Schluß.) Braun. Vom Wer weiß wo. Gedicht von Detlev von Siliencron. Schwarzwald  . Von A. Fendrich. Die Cholera- Cigarre. Humoreske von Von Emil Vandervelde. Zu Georg Lührigs armen Lazarus. Von Walter Hofmann. Zweibein. Märchen von Karl Ewald.  ( Fortsetzung.)- Politik Steinzeichnung von Georg Lührig  . und Volkswirtschaft. Kunstbeilage: Melancholische Landschaft. Nach einer

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Ernst v. Wolzogen. Spruch. Von Goethe. Socialismus und Kunst.

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Die Steher in Friedenan. Auf der Radrennbahn in Friedenan trafen sich am Sonntag die sogenannten Steher". Wer mit der Sportsprache nicht bewandert ist, dem sei gesagt, daß man im Rennjargon unter Stehern Pferde, Menschen oder sonstige dem erscheinen lassen. Aus dem Juholt heben wir die zwei farbigen Bilder Der Wahre Jacob hat foeben die Nr. 13 seines 19. Jahrganges Rennbetriebe dienende Wesen versteht, die ihre besten Fähigkeiten Die Friedenstaube" und, Das neue französische   Par über eine möglichst lange Strecke entwickeln; ihre Antipoden, die lament" hervor. An weiteren Fllustrationen enthält die Nummer noch auf einer ganz kurzen Strecke dafür aber noch fabelhaftere Ge- das Voltbild Das Sparsystem" sowie die Zeichnungen Die schwindigkeit entwickeln, nennt man Flieger". Die Steher in feuchte Hofe", Der Galgen im Hörsaal", Der Herr Friedenau   machten sich zuerst an lumpige 10 Kilometer, die der der Welt" Auf der Kandidatensuche" und Der gute Schweizer   Ryser am schnellsten in 8 Minuten 45,4 Sekunden nahm. ausbesiger". Der textliche Teil der Nummer bringt die Novelle Ryser fuhr feinen Konkurrenten Robl und Kinton einfach Terrorist" mit dem dazu gehörigen Porträt Balm as chews, sowie Der Schnellzug" von Hans Hyan  ( illustriert), den Artikel Ein Ein aufregender Vorfall spielte sich gestern nachmittag auf davon. Robl versuchte ihn noch einmal durch einen Endsport" außer einer großen Zahl fleinerer Prosa- Artikel noch die Gedichte Friedensgeläute", der Oberspree in der Nähe von Wilhelmsruh   bei Ober- Schöneweide zu holen, pumpte sich aber dabei vorzeitig aus. Die zweite Stecher­Sibirien- Galgen nute" ab. Ein junger Mann, der in einem Boote stromaufwärts gefahren tour dauerte eine Stunde. Das Rennen spielte hier wesentlich Bülows Rezept"," Martinique  " und" Wie's gommd Der Preis der 10 Seiten starten Nummer ist war, sprang, als sein Fahrzeug aus der Nähe der übrigen auf dem zwischen dem Münchener Robl und dem Engländer Linton. Linton( in fächsischem Dialekt). Wasser befindlichen Ruderboote getrieben war, plöglich von seinem batte dabei viel Bech mit seinen Schrittmachern, furz vor Ablauf der 10 Pfennige. Siz und stürzte sich in die Fluten. Von den zahlreichen Ausflüglern, Stunde lief der Motor feiner Schrittmacher auf den Rasen und schlug v. Mayr. Die Reichs- Finanzreform, insbesondere vom staats­welche Zeugen des Vorfalles waren, wurden sofort Rettungsversuche um; der Führerlose wurde mun von Robl leicht geschlagen. Ryfer rechtlichen Gesichtspunkte. München   u. Berlin  , R. Oldenbourg. Preis unternommen, die jedoch vergeblich blieben. Der Lebensmüde tam wurde in diesem Rennen nur fünfter und der mit so großer Reklame M. 1,-. nicht wieder zum Vorschein und auch die Leiche desselben konnte hier eingeführte Neger Taylor letzter. Der Sieger hatte in der nicht gefunden werden. Der Körper des etwa 20-30jährigen Mannes ift vermutlich durch Schlinggewächse auf dem Grund der Spree   fest­gehalten worden und so dürfte der Unglückliche einen schnellen Tod gefunden haben.

Stunde 69 Kilometer 500 Meter zurückgelegt.

Orgelkonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch,

den 18. Juni, mittags 12 Uhr, wird ausgeführt von Herrn Muſifdirektor Otto Dienel  , Frl. Gertr. Mautsch, Frl. Lotte Dienel und den Herren Alex. E8 tommen Konpositionen von Bach, Haydn  ( Schöpfungs- Ensembles), Curth, Karl Raché, Friz Große( Cellift), David Ritter und Hans Schirmer. Mozart  ( Ave verum), Brahms  , Dienel 2c. zur Aufführung. Der Eintritt ist frei.

Aus den Nachbarorten.

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Dermilites.

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Die Boff. 3tg." meldet: Auläßlich des gefirigen letzten Gast­Das Berliner   Theater und die Arbeiterschaft in Budapest  . Einen Selbstmordverfuch auf den Straßenbahnschienen Heyermanns" Hoffnung" zur Vorstellung. auftretens des Berliner   Deutschen   Theater Ensembles gelangte Die Budapester social­berübte vorgestern nachmittags an der Ecke der Müller und demokratische Partei benutte den Anlaß zu einer großen Demonstration. Utrechterstraße der 33jährige Maurer Theodor Wiedecke. Der Mann Die Ausfälle gegen die Arbeitgeber wurden mit demonstrativem Applaus hatte durch sein unruhiges Wesen die Aufmerksamkeit eines Polizei­aufgenommen, und als auf der Bühne die Arbeitermarseillaise gesungen beamten auf sich gelenkt, welcher, den W. beobachtend, sich diesem wurde, erhoben sich sämtliche Arbeiter, die auf den Galerien postiert waren, Yangsam näherte. In demselben Augenblick saufte der Straßenbahn­Wozu man in Schöneberg   öffentliche Plätze verwendet. zu minutenlangem Beifall. Nach Schluß dieses Aktes wurde den zug der Linie Scharnweberstraße Nixdorf heran und schnell, ehe der Man schreibt uns: Schöneberg   soll nun thatsächlich wieder mit einer Künstlern ein schöner Lorbeerkranz mit roten Schleifen und der Auf­Schußmann das Vorhaben des Maurers erkannte und es verhindern neuen Kirche beglückt werden. Bekanntlich hatten unsre schrift:" Den wahren und großen Künstlern die Hauptstädtische konnte, warf sich dieser vor dem Waggon auf das Straßenbahn- Genoffen seiner Zeit im Stadtparlament beantragt, an Stelle einer focialdemokratische Partei" in Begleitung einer kurzen Rede über geleise. W. geriet unter die Plattform, blieb vor dem Schuhrahmen Kirche auf dem Blaze Y eine Badeanstalt zu errichten, die in reicht. Nach Beendigung der Vorstellung wiederholte sich die liegen und wurde eine Strecke mitgeschleift. Als es den Wagen Schöneberg   überaus notwendig ist, wogegen über den schlechten Demonstration. Die Arbeiter fangen die erste Strophe der Arbeiter­führer gelang, auf eine Entfernung von zwölf Metern das Gefährt Besuch der schon vorhandenen Kirchen auch auf der Kreisfynode lebhaft marseillaise unter Beifallskundgebungen des übrigen Publikums. Die zum Stehen zu bringen, und der Maurer aus seiner Lage befreit geklagt wurde. Der zur Beratung der Platfrage eingesetzte Ausschuß ganze Demonstration nahm einen ruhigen, ordentlichen Verlauf. Die wurde, stellte es sich heraun, daß 2. gänzlich unverlegt ge- hat nun das Badeanstalts- Projett gegen die eine Stimme unfres Polizei griff nicht ein. bleiben war. Er gab an, daß er sterben müsse, um sich seinen un Parteigenossen abgelehnt und beschlossen, die auf Hergabe des Auf Zeche Karolinenglück bei Bochum   wurden zwei Berg­belannten Berfolgern zu entziehen und wurde, da er unzweifelhaft Blazes für den Kirchenbau gerichtete Vorlage des Magistrats mit tente durch Gesteinsmassen verschüttet. geistestraut ist, nach der Neuen Charité überführt.

der Einschränkung anzunehmen, daß für die Hergabe ein equivalent gefordert werde. Man denkt offenbar an das Terrain für das Strankenhaus. Doch wird nach den bisherigen Erfahrungen die Kirchenbehörde sich auf diesen Blan kaum einlassen.

Zu dem Ehedrama in der Neuen Hochstraße wird uns von Verwandten der Familie Lippke mitgeteilt, daß die Eheleute feines­wegs in einer sog. unglücklichen Ehe" lebten. Beide waren sich viel mehr sehr zugethan. Die That charakterisiert sich als eine solche der Verzweiflung. Die Frau hat auch keineswegs ihren Mann freiwillig und Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen am Sonntag ist im Bolts­Charlottenburg. Bei dem Stiftungsfest der Fabrit-, Land­verlassen, sondern die Eheleute mußten fich trennen, um leichter haus in der Garderobe ein Schirm, ein Hut und ein Stock vertauscht Unterkunft zu finden, als es ihnen nicht gelang, die Miete aufzu- worden. Die Genossen werden gebeten, sich die Sachen einzutauschen bringen und der Vermieter fie ermittierte. Lipple wollte offenbar bei Frau Bunge, Rofinenſtr. 8, vorn 4 Tr. erst seine Frau und dann sich selbst töten; hat aber dazu nicht mehr bei Frau Bunge, Rofinenftr. 8, vorn 4 Tr. den Mut gefunden.

borgen.

Die Leichen wurden ge­Wiener Namens Franz Gottmann, der gestern mit zwei Freunden Abgestürzte Bergtouristen. Wie die Blätter melden, ist ein einen Ausflug auf die Royalpe unternommen hatte, bei dem Reiß­ift fofort eingetreten. Zwei Handlungsreisende, die einen Ausflug thaler Steig von einer 300 Meter hohen Wand abgestürzt. Der Tod in die Hohe Tatra   unternommen hatten, stürzten mit dem Führer, vom Sturm überrascht, auf nassem Gerölle ab. Der eine Reisende

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Witterungsübersicht vom 16. Juni 1902, morgens 8 Uhr.

ist tot, der Zustand des andern und des Führers ist ernst. Durch einen Absturz schwer verunglückt ist am Montag Erdbeben überall. Wie der Popolo Romano" aus Syrakus  Beim Spielen tötlich verunglückt ist der vier Jahre alte mittag ein 26 Jahre alter Zimmermann Wilhelm Brose aus der meldet, wurde gestern nacht dort ein sehr starkes, von unterirdischem Sohn Karl des Arbeiters Hirschfeld aus der Cuvrystraße Nr. 44. Seestraße auf dem Grundstück Justusstr. Nr. 2 zu Reinickendorf  . Getöse begleitetes Erdbeben verspürt; später folgte eine zweite Gr­Während sich Frau Hirschfeld vorgestern mit zwei Kindern in der Hier ist ein Umbau bis auf das Dach fertig geworden. Als Brose schütterung. Der Bevölkerung bemächtigte sich ein großer Schrecken; Stube aufhielt, spielte das dritte, der vierjährige Karl, in der Küche plöglich das Gleichgewicht und fiel in das Innere des Hauses aus nicht angerichtet. Seit mehreren Tagen ist die Luft trübe und die vor dem Richten noch die lezte Latte anschlagen wollte, verlor er mehrere Familien ließen ihre Häuser im Stich. Ein Schaden wurde mit einem Reifen. Bei dem Versuch, durch den Reifen zu springen, bem vierten Stock hinab. Unten schlug er auf einen Negriegel auf. Sige erstickend. Auch aus andren Teilen des Landes werden Erd­riß er mit ihm ein Gefäß mit kochendem Wasser von der Maschine der nach seiner Benutzung dalag. Der Verunglückte zog sich Arm- erschütterungen gemeldet. Herunter. Verbrühungen, die er sich im Gesicht und am Halse zuzog, und Beinbrüche und schwere innere Verlegungen zu. Ein Koppscher schienen nicht besonders schwer zu sein. Ein Arzt verband den Rettungswagen mußte ihn nach dem Lazarus- Krankenhause bringen. Knaben, und seine Mutter brachte ihn dann mit dem Kinderwagen Brose ist seit einem Jahr verheiratet, seine junge Frau liegt zu nach dem Krankenhause am Urban. Hier starb er schon am Abend desselben Tages, wahrscheinlich nicht unmittelbar an den Ver- Hause in den Wochen. ,, Wilhelmshagen". Vom 1. Oftober d. J. ab erhält, wie die brühungen, sondern an einer Herzlähmung, die der Unfall mit seinem Schreck und den Schmerzen zur Folge hatte. Die Revierpolizei fgl. Eisenbahndirektion bekannt giebt, die Station Neu- Rahns­beschlagnahmte die Leiche und ließ sie nach dem Schauhause bringen. Dorf", zwischen Friedrichshagen   und Erkner   an der Eisenbahn­Zum Quartalsumzug. Mit Bezug auf die Polizeiverordnung strecke Berlin  - Frankfurt   a./D. gelegen, den Namen, Wilhelms. vom 26. März 1870, betreffend die Umzugstermine beim Wohnungs- bagen". Die zugehörige Kolonie wird bekanntlich schon seit einiger Saniburg wechsel( Intelligenzblatt" Nr. 74 vom Jahre 1870), wird aur öffent- Beit von Amtswegen so genannt. lichen Kenntnis gebracht, daß der am 1. Juli d. J. beginnende Um­zug bei kleinen, höchstens aus zwei Zimmern mit Zubehör be­stehenden Wohnungen an demselben Tage, bei mittleren, aus drei oder vier Zimmern bestehenden Wohnungen am 2. Juli, mittags 12 Uhr, bei großen, mehr als vier Wohnzimmer umfassenden Wohnungen am 3. Juli, mittags 12 Uhr, beendigt sein muß.

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Gerichts- Beitung.

Stationen

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Windstärke Wetter Temp  

. n. C.

5° 4° R.

Stationen

Barometers

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13 Haparanda 755 NO 12 Petersburg 14 Cort

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3 heiter Swinenibe. 757 23 758 SW 2 heiter 758 NA 2 heiter 2 wolkig 10 Aberdeen

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Wetter Prognose für Dienstag, den 17. Juni 1902. Etwas wärmer, zeitweise heiter, aber noch veränderlich mit leichten Regenfällen und schwachen südwestlichen Winden. Berliner   Wetterbureau.

Versuchte Verleitung zum Meineide in mehreren Fällen führte gestern den Eigentümer Wilhelm Wolff   vor die achte Straf­tammer des Landgerichts I  . Der etwa 60jährige Angeklagte war Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin   Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Berlag von Max Bading in Berlin