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Nr. 140. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

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Die Zolltarif- Kommission

Berlin , 18. Juni. ( Eig. Ber.)

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Die Beratung der Textilzölle verleiht der Kommission mehr den Charakter einer Sachverständigen- Kommission, da immer mehr Produkte Rohjeide, Seidengespinnste, Seidengewebe 2c. zur Anschaulichmachung der vorgeführten Gründe ausgelegt werden. Besonders die Socialdemokraten legen allerhand Warenproben vor. Gegen die Zollwut der Mehrheit nüßt das leider nichts.

Den Anstrich einer Handelsgesellschaft geben aber der Kommission die in den Couloirs antichambrierenden Deputationen von Industriellen aller Branchen, die auf Abgeordnete wie auf Regierungsvertreter gleicherweise einzuwirken suchen, um ihre Wünsche in der Kommission zur Erfüllung zu bringen. Schacher blüht.

Der

Reißhaus begründet den Antrag auf Bollfreiheit, besonders mit Rücksicht auf die Konsumenten von Krepp. Die genannten beiden Fabriken verkauften Krepp ins Ausland billiger.( Hört! hört!) Der Boll sei eine Liebesgabe für sie. genommen, die Vorlage abgelehnt; ebenso beschließt die Kommiffion Nach längerer Debatte wird der Antrag Brömel an bezüglich der Anmerkung.

Schluß 2 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 9 Uhr.

Sechster Parteitag der bayrischen Socialdemokratie.

k. Ludwigshafen , 16. Juni. ( Schluß.)

Donnerstag, 19. Juni 1902.

zu

Propaganda machen gegen die Socialdemokratie; das geht nicht und stiftet mur Verwirrung. Machen wir reinen Tisch!( Fronische Rufe: Kopf ab!) In der Leipziger Streitfache wiederhole er die Behauptung, daß Legien seine Meinung über Nacht geändert Ruf: Machen wir reinen Tisch!) habe. Vorgestern sei er noch für Verständigung gewesen.( Fronischer Pötzsch- Berlin : Der Fall Tischendörfer ist hier viel breit behandelt worden. Es muß gestattet sein, in gegnerische Versamma lungen zu gehen. Im Fall Leipzigs stehe ich auf dem Standpunkt Simons. Auch der Correspondent " hat viel gefündigt. Deshalb fann man den Leipzigern etwas entgegenkommen. Heute steht auch Gasch nicht mehr an der Spitze, die Verständigung ist also möglich. Freilich muß das Leipziger Kartell den Weg zur Generalkommission finden. Ich bitte Sie, eine Resolution anzus In der Fortsetzung seines Schlußwortes tommt VoIlmar auf nehmen des Juhalts, daß dem Leipziger Startell es freigestellt wird, die in der Debatte vorgebrachten Einwände zurück, die eigentlich mit der Generalfommission in neue Unterhandlungen einzutreten, schon durch das Referat Müllers von vornherein völlig widerlegt die fich auf der Basis der Frankfurter Beschlüsse bewegen. Man Die Seidenzölle intereffieren nicht nur die Unternehmer, feien. Die Verwunderung des Ministers über die Einstimmigkeit des könnte einwenden, das Leipziger Kartell brauche nur zu erklären, es die Verzollung dieses schönen Produkts trifft zum Teil auch direkt Beschlusses betraf nicht die Socialdemokraten, sondern die Bauern füge sich den Frankfurter Beschlüssen, aber wo eine Sache so vera die Arbeiter. Besonders der Zoll auf Seidenzwirn, der nach bündler und den bäuerlichen Teil des Centrums. Der Vorwärts" fahren ist, kann man auch einmal inkonsequent sein. der Vorlage, Pos. 397: Seidenzwirn aller Art, gemischt mit andren schrieb in einem Entrefilet, ein großer Bundesstaat( Bayern ) habe Spinnstoffen oder Gespinnften, gefärbt oder ungefärbt, in Auf die beffernde Hand an sein Wahlrecht gelegt.( hört! hört!) Man und Tischendörfer für erledigt erklärt. Die allgemeine Er Durch Schlußanträge werden die Fälle Leipzig machungen für den Einzelverkauf: aus Rohseide oder künst soll doch auch dem Urteil der Fraktion trauen, die doch auch die Verörterung über den Rechenschaftsbericht wird fortgesezt. licher Seide 300 Mart, aus Floretseide 75 Mart", hältnisse ein wenig kennt und einstimmig nach ganz kurzer Debatte sich gegen früher um Döblin- Berlin bemängelt es, daß die Generalkommission den 100 Mark erhöht werden soll, schädigt zur Zustimmung entschloß. Wenn wir nicht zugestimmt hätten, damn Beruf in fich fühlt, über die politische Gesinnung des einzelnen Ge­die Arbeiterinnen der Konfektionsbranche, die zu ihren hätten wir unverantwortlich und thöricht gehandelt.( Sehr richtig!) werkschafters zu wachen. Ich bin der Meinung, politische Ge­Arbeiten oft die Buthaten, auch Seidenzwirn selbst kaufen müssen. Wenn wir jemals einen Anspruch auf Ihre Billigung erworben haben, finnung und Gewerkschaftsangehörigkeit haben nichts miteinander Außerdem hebt aber der Abg. Baudert, der den socialdemokratischen so ist es in der Frage des Wahlrechts. Dieselbe Mühe, die wir zu then. In sehr vielen Organisationen besteht große Fluktuation. Antrag auf Bollfreiheit begründet, hervor, daß derartige Zölle den heute haben, mußten wir früher aufwenden, um den Parteigenossen Es find in einigen Gewerkschaften mehr Mitglieder in einem Jahr Abschluß von Handelsverträgen erfchiveren. Dem Regierungsvertreter zu beweisen, daß wir uns überhaupt an den bayrischen Landtags- hinzugetreten, als am Schluß des Jahres überhaupt Mitglieder v. Henle, der die Ansicht aussprach, daß die Konfektionäre wahlen beteiligen müssen. Damals meinte man, wir sollten warten, da waren. Bei schwerlich diese Waren durch die Arbeiterinnen kaufen lassen bis das Landtags Wahlrecht vom Reiche aus verbessert wird; da hältnisse. u Buchdruckern find stabile Ver­Wir haben in würden, erwidert Abg. Reißhaus, daß der Kommissar das hätten wir aber lange warten können.( Heiterkeit.) Das Resultat pression eine Lohnerhöhung durchgesezt. Das kommt vielleicht daher, einer Zeit wirtschaftlicher Des Gebiet zweifellos nicht beherrsche, denn es sei Thatsache, daß die der Reform ist sehr mangelhaft von unserm Standpunkt aus, aber daß wir nicht bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Arbeiter und Arbeiterinnen in der Konfektion den Seidenzwirn beffer, als wir es jemals nach Lage der Verhältnisse erwartet unfren politischen Standpunkt betonen. Die Gewerkschaftsbewegung selbst kaufen müßten zu ihrer Arbeit. Trotz alledem wird Bollfreiheit haben. Man hat bemängelt, daß wir ohne Not zugestimmt haben. ist eine Nüglichkeitsbewegung, wo wir hauptsächlich nach dem Erfolg abgelehnt und die Position nach der Vorlage angenommen. Brinz Ludwig hat in der oberen Kammer gesagt, weil die Reso- zu sehen haben. Also etwas mehr Toleranz in der Gewerkschafts­Bei Position 398, Rohjeide, tünstliche Seide oder lution einstimmig gefaßt wurde, halte er es für eine Pflicht der bewegung. Floretseidengespinnsten in Verbindung mit Metallfäden Kourtoisie, daß auch der Neichsrat zustimme. Gerade die Generalfommission muß in puncto Toleranz ( Draht oder Lahn ), 300 Mart, rügt Abg. Baudert, daß man daß wir durch Massenversammlungen etwas erreicht hätten, die andren bekehren wollen, so müssen wir sie zu uns heran­Wer glaubt, an der Spize stehen und die Gesinnungsriecherei lassen. Wenn wir durch solche Zölle sogar noch drückend auf die Branchen wirke, in der ist ganz schief gewickelt. Der Vergleich mit denen die Arbeiter wenigstens noch einen besseren Lohn erhalten, Massenstreit stimmt nicht; noch weniger der mit dem Zuchthaus treibt. dem ziehen. Das geht nicht, wenn man politische Gesinnungsriecherei als zum Beispiel in der Baumwollbranche. gesetz.( Sehr richtig!) Wenn man uns gute Lehren giebt und dabei Müller- Fulda meinte, wolle man hier Zollfreiheit einführen, allzulant wird, so dürfen wir die Freunde in Preußen und Sachsen hätte man sie auch für die vorhergehenden Pofitionen beschließen doch wohl fragen: Was habt denn ihr eigentlich mit eurer Taktik sollen, mm müsse man konsequent dem Zoll auch hier zustimmen. erreicht? Wir müssen jetzt wissen, ob wir das volle Vertrauen unsrer Dieser Ansicht treten die Abgg. Grünberg( Soc.), der anßerdem auf bayrischen Barteigenossen hinter uns haben. Der Antrag Rollwagen die Baumwollweberei hinweist, und Stadthagen entgegen. Halte ist ein offenes, glattes Mißtrauensvotum und man muß sich genau man den Zoll für diese Position zu hoch, müsse man ihn herabfegen im flaren sein, daß wir mit einer solchen Resolution belastet nicht oder beseitigen und bei der 2. Lesung dann auch bei den vorher unser Mandat weiter ausüben können.( Sehr richtig!) Ich bitte gehenden Positionen entsprechend verfahren. Sie, fich das genau zu überlegen und ob man unfre ganze politische Thätigkeit für recht hält. Sie haben eine wichtige Entscheidung in Ihren Händen.( Lebhafter Beifall.)

usind

Müller- Sagan wünscht zu wissen, wie die Vertreter der be­teiligten Industrien im wirtschaftlichen Ausschuß sich über diese Zölle ausgesprochen haben. Die Regierungsmotive seien gar zu dürftig.

Die Bosition wird nach weiteren unwesentlichen Aeußerungen nach der Vorlage angenommen.

Der gleiche Vorgang spielte sich bei Position 899, dichte, ungemusterte taffetbindige Gewebe, ganz aus Seide des Maulbeer­spinners oder Eichenspinners 2c.", ab, wofür 300 Mark Boll ausgeworfen ist; die Vorlage wird nach kurzer Debatte gegen den Antrag auf Zollfreiheit angenommen.

In einer vom Abg. Paasche hervorgerufenen Geschäfts­ordnungs- Debatte wünscht dieser, die Socialdemokraten möchten doch ihre Anträge auf Bollfreiheit für Ganzfabrikate, wenn Halbfabrikate oder Rohstoffe verzollt worden sind, wie in diesem Abschnitt, zurückziehen im Interesse der Industrie.

Dem widersprechen die Abgg. Stadthagen und Bandert, die meinen, dann brauche die Kommission überhaupt nicht zu disputieren; die fachliche Unbegründetheit der Zollsäge müsse doch nachgewiesen werden.

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Das Bureau stellt hierauf nicht die weitgehendste Resolution Roll­wagen- Braun, sondern die von Ed. Schmid- München zur Ab­ſtimmung, welche lautet:

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Der sechste Barteitag der Socialdemokraten Bayerns verschließt sich nicht der Erkenntnis, daß durch eine Wahlrechtsreform, wie sie durch die im Landtag beschlossene Resolution in Aussicht gestellt wird, nicht das geboten wird, was nach den Grundsäßen der social demokratischen Partei gefordert werden muß. Nichtsdestoweniger erblickt sie in der beabsichtigten Wahlrechtsreform einen wesentlichen Fortschritt und billigt die Haltung der socialdemokratischen Fraktion in dieser Frage."

Diese Resolution wird mit 74 gegen 1 Stimme bei 11 Stimm Enthaltungen, hauptsächlich Nürnberger Delegierter, angenommen. Damit erscheint erledigt die folgende Resolution Rollwagen­Braun:

" Der Ludwigshavener Parteitag möge zum Ausdruck bringen: 1. daß die Haltung der Landtagsfraktion es an agitatorischer Schärfe fehlen lasse, 2. daß die Stellungnahme zur Landtags­Wahlreform in bedauerlicher Weise von der klaren im Erfurter Programm gezogenen Richtlinie abweicht."

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werkschaften find nicht zu trennen. Döblin scheint Angst zu haben, Becker Hamburg polemisiert gegen Döblin . Politik und Ge­daß die Gewerkschaften als socialdemokratisch bezeichnet werden. Ich kann mir feinen guten Gewerkschafter denken, der nicht Social­demokrat ist. Eine reinliche Scheidung halte ich immer noch für die beste.

den Rechenschaftsbericht geschlossen. Auf Vorschlag Bömelburgs wird jezt die Diskussion über

der Generalfommission gerechtfertigt und den Vorwurf, daß er seine Nachdem Legien im Schlußwort noch einmal den Standpunkt Meinung im Leipziger Falle geändert habe, zurückgewiesen hat, wird folgender Antrag Saffenbach:

Der Gewerkschaftsfongreß lehnt es ab, in der Angelegenheit des Leipziger Gewerkschaftskartells einen Beschluß zu fassen. Da das Leipziger Gewerkschaftskartell anerkannt wird, wenn es sich dem Frankfurter Kongreßbeschluß fügt, erübrigt sich eine weitere Beschlußfassung", mit übergroßer Mehrheit angenommen.

Der Generalkommission wird Decharge erteilt. Im Anschluß an den Rechenschaftsbericht wird der folgende Antrag des Gewerkschaftskartells Kaffel

aur Diskussion gestellt:

Der Gewerkschaftskongreß volle beschließen: Die Centrals organisation der Gewerkschaft deutscher Buchdrucker" wird als gleichberechtigte Organisation anerkannt. Dieselbe hat gegenüber Ser Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands dieselben Rechte und Pflichten wie jede andre auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehende Ceniralorganisation Deutschlands ." Umbreit- Hamburg( Mitglied der Generalkommission und Re­dacteur des Korrespondenzblattes") verteidigt sich gegen den Vor­wurf Döblins, im Korrespondenzblatt" politische Gesinnungs­riecherei getrieben zu haben, und rechtfertigt im Sinne Legiens die Behandlung des Falles Tischendörfer im Korrespondenzblatt". was die Buchdrucker betreffe, so habe er sich um die politische Gefimmung der Buchdrucker nicht gekümmert, sondern nur die Abstimmung gebracht und abgelehnt worden wäre, würden sie gewertschaftliche Thätigkeit der Buchdrucker behandelt. Kein schließlich auch für den Antrag Schmid gestimmt haben. Der den Blatt habe sich mehr über den Tariffieg der Buchdrucker gefreut als parlamentarischen Regeln nicht entsprechende Modus der Abstimmung das Korrespondenzblatt", das Telegramm an Posadowsky aber habe sie gezwungen, sich der Stimmabgabe zu enthalten. mußte tritifiert werden. Das war ein einzig dastehender Vorgang. In der Montagsfizung wurde schließlich das Gemeinden gleicher Linie bewegte sich die Einrichtung gemeinsamer Unter­Wahlprogramm mit geringen Ergänzungen genehmigt. stützungskassen mit den Buchdrucker- Prinzipalen. Der nächste Parteitag findet in zwei Jahren in Augsburg statt.

Eine längere Debatte entspinnt sich über die Positionen 400/1, dichte Gewebe für Möbel- und Zimmer Aus­stattungen": 400, ganz aus Seide, als Stück in Meter­ware eingehend: 900 m., abgepakt( als Vorhänge 2c.) auch mit Besatz und Fransen: 1200 M.; 401, teilweise aus Seide: 500 Bei Beginn der folgenden Sigung giebt Rudolph- Nürnberg resp. 600 W. Eine Anmerkung zu diesen Positionen will Abschnitte im Namen der Delegierten, die sich der Stimme enthalten haben, von Meterware von 4 Meter und weniger wie abgepaßt die Erklärung ab, wenn die Resolution Rollwagen- Braun zuerst zur verzollen. Miller Fulda beantragt, die Anmerkung zu streichen. Die Socialdemokraten beantragen 8011­freiheit. Grünberg beantragt, das Wort teiliveise" zu streichen, dafür zu sagen: nach dem Prozentsatz aus Seide". Die Positionen werden nach der Vorlage angenommen, die Anmerkung wird da= gegen gestrichen.

Zu Position 402 Sammet und Plüsch: ganz aus Seide 800 M.; teilweise aus Seide 450; ferner zu 403, dichte Geivebe, ander­

Hné Essen: Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, daß im Korrespondenzblatt" politische Gesinnungsriecherei getrieben wird. Schon der Umstand, daß es oft mit rosaroter Tinte"( Heiterkeit)

weit nicht genannt, ganz aus Seide 800 M.; teilweise aus Seide 450 W. Vierter deutscher Gewerkschaftskongreß. angegriffen, beweist das Gegenteil. Aber Döblin hat recht, wenn

beantragen die Socialdemokraten Bollfreiheit.

Bandert und Reißhaus begründen diese Anträge in ausführlicher Weise und weisen dabei nach, daß eine Reihe von Industrien 11. a. die Spielwaren- Industrie sehr geschädigt werden durch diese

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Zölle. Kein Wunder, wenn deutsche Export- Industrien über die

Grenze gingen.

genomme it.

Stuttgart , 17. Juni 1902.

Vormittagssigung.

etwas nicht ganz nach Schema F geht, zu rufen:" Haut den Kerl oder föpft ihn." Die politische Partei ist da von Schuld nicht freizusprechen. Ich erinnere an die Affaire der Hamburger Accordmaurer. Der in Hamburg gefaßte Beschluß entspricht nicht den Interessen der Gewerkschaftsbewegung. Ich bin nicht der Meinung, daß die Socialdemokratie gegen die Gewerkschaften ist. Ich meine aber, beide Bewegungen find nicht zu identificieren. In unsrem

8 weiter Verhandlungstag. Bömelburg eröffnet die heutige Sigung. Auch diese Positionen werden noch der Vorlage angenommen. Cabrini- Mailand begrüßt den Kongreß im Namen der Federa­Position 404: Tüll ganz oder teilweise aus Seide,-zione Italiana delle Camere del Lavoro. Er spricht seine Freude gemustert 250 M., gemustert 800 M.; 405: Beuteltu ganz aus, am Kongreß teilnehmen zu dürfen. Italien habe sich dem Statut steht, Politik und Religion haben mit der Gewerkschafts­oder teilweise aus Seide 1000 M. Brömel beantragt den Zusak organisierten Proletariat andrer Länder lange nicht ebenbürtig fühlen bewegung nichts zu thun. Man verlangt aber häufig das Gegenteil. für 404: Tüll zum Besticken: 120 refp. 300 M.; die Social fönnen, erst in den letzten Jahren sei es vorangekommen. Jetzt habe Andrerseits darf man einzelne Aeußerungen aus der politischen Demofraten beantragen für diese Positionen 3ollfreiheit sich das Proletariat Italiens politisch, genossenschaftlich und gewerk- Partei nicht als offizielle Aeußerungen der Socialdemokratie Eine besondere Form der auffassen. Reißhaus und Baudert vertreten den letzteren Antrag schaftlich zu organisieren begonnen. Freilich, wären die Aeußerungen der Buchdrucker­dem Geheimrat Wermuth gegenüber. Baudert erörtert die gewerkichaftlichen Organisation feien die Arbeitskammern, in wacht" und" Leipziger Boltszeitung" offiziell, so wäre es richtig, Systemlosigkeit des Entwurfes, der die thatsächlichen denen 250 000 Arbeiter organisiert seien. Eine einheitliche Organi- daß Socialdemokratie und Gewerkschaft an einem Strang ziehen. Verhältnisse in ausländischen und einheimischen Industrien nicht fation für ganz Italien existiere leider nicht. Diese werde durch die Die Lösung des Streites ist mir so möglich. Auf politischer Seite berücksichtige, wie es sich gebühre. Die Beuteltuchweberei in der verschiedenen Lebensgewohnheiten in den einzelnen Landesteilen ver- muß man Toleranz üben, andrerseits müssen sich die Buchdrucker Schweiz Schädige in Deutschland niemand. In der Debatte wird hindert. Die Arbeiterbewegung Italiens sei nicht direkt mit der mäßigen und nicht jede einzelne Aeußerung als offiziell betrachten. noch besonders die Schädlichkeit betont, die der Müllerei mit dem focialdemokratischen Partei verbunden, aber doch in enger Fühlung Bringt schon das Centrum einen Toleranzantrag ein, so haben wir hohen Zoll auf Beuteltuch bereitet werde; das müsse die Agrarier mit ihr. Die Arbeitskammern fümmierten sich auch um die Ans- besonders Ursache, Toleranz zu üben. veranlassen, gegen diesen Zoll zu stimmen. Aber dieser Appell wanderung. Kein Staat gebe soviel Menschenmaterial ans Ausland Reghäuser- Leipzig: Die Frage Gewerkschaften und Social­fruchtet nichts, die Positionen werden nach der Vorlage an ab wie Italien , richtiger gesagt, die italienische Provinz Udine . Wo demokratie müßte einmal gründlich erörtert werden. Die heutige die Organisation Macht gewinne, gehe die Auswanderung zurück. Debatte wird teine Klärung bringen. Hué bezeichnet sich immer als Pos. 406 jezt für undichte Gewebe ganz oder teilweise aus Damit werde das Streitbrechertum der Italiener in Ausland ge- Neutralitätsduseler, er ist aber nur ein wohlwollender Genosse gegen Seide( Gaze, Krepp, Flor 2c.) 1200 M. Boll aus; eine Anmerkung mindert, worauf die italienischen Organisationen ihr Hauptaugenmerk über der Meinungsfreiheit der einzelnen Gewerkschaften. Man stellt verlangt für diese Stoffe zum Besticken auf Erlaubnisschein unter richten es so dar, als läge mir nur daran, der Socialdemokratie Der Kongreß tritt in die Tagesordnung ein und setzt die Ueberwachung der Verwendung" 1000 m. etivas am Beuge zu flicken. Unfre Stellung zur Partei ist aber nur Die Socialdemokraten beantragen 3ollfreiheit. von der Stellung der Partei zu uns diktiert. Der Gewerkschafter Brömel und Bachem beantragen für diese Waren reiheit Diskussion über den Rechenschaftsbericht Gewichts- fort. muß sich aber oft in Widerspruch mit den Parteiprincipien setzen. unterschiede zu machen; ersterer will von mehr als 20 Gramm auf Es liegt ein Antrag vor, die Kommission zu beauftragen, Ju Berlin wurde beschlossen, Staatsfocialismus und Socialdemokratie 1 Quadratmeter Gewebefläche 400 M., von 20 Gramm oder weniger sich mit dem Leipziger Kartell in Verbindung zu setzen und den sind unvereinbar. Jezt verlangen die Bergarbeiter Verstaatlichung 1000 M."; B a chem 1000 refp. 1500 M. Boll. Schlumberger Streit zu beseitigen. der Bergwerke, also ein Stück Staatssocialismus.( Lachen). Die beantragt unter Belassung des Textes der Vorlage 1500 Wt. Hübsch- Berlin : Der Leipziger Zwist ist von principieller Be- Partei braucht immer große Worte gegen uns. Wenn wir aber In der Debatte stellt Brömel fest, daß nur zwei Fabriken in deutung. Jedes Kartell muß sich den Beschlüssen des Kongresses unsre Hand von der Partei zurückzögen, es wäre aus mit den Deutschland Trauer Krepp herstellen und die betreffenden fügen. Das Leipziger Kartell hat rund und nett zu erklären, daß großen Worten. Wir Gewerkschaften sind die Träger der modernen Industriellen privatim erklart hätten, sie seien zufrieden, wenn der es sich fügt. Sonst ist eine Verständigung unmöglich.( Beifall.) Arbeiterbewegung und der Partei. Wir verrichten die Kleinarbeit, ver alte Zoll- 1000 m.. bestehen bliebe. Aber die ganze Gunst der Knoll- Berlin polemistert gegen Legien und seine Ausführungen teilen die Flugblätter, wir schaffen den Theoretikern das praktische Regierungssonne habe den beiden Fabriken geleuchtet.( Bewegung.) im Fall Tischendörfer, dem er Unrecht gethan habe. Tischendörfer Material. Wir sind nicht bloß Rekrutendrillanstalten. Die Gewert Mit Entrüstung wende er, Redner, sich deshalb gegen die Boll- habe einen durchaus fachlichen Vortrag gehalten. Es müsse erlaubt schaften müssen sich mit Bolitit beschäftigen. Ich bin für sein, in gegnerische Vereinigungen zu gehen und dort Vorträge Streichung des betreffenden Passus im Statut. Wir dürfen aber erhöhung. Geheimrat Wermuth erwidert. die Regierung fühle sich durch zu halten, die den Standpunkt der modernen Arbeiterbewegung nicht Parteipolitik treiben. Man sagt, wir kämen mit dem Gesetz in Konflikt. Wir sind aber start genug, diesen Standpunkt durchzu­den Brömelschen Vorwurf nicht getroffen, sie habe die Zollerhöhung vertreten. Beyer Leipzig giebt Legien im Fall Tischendörfer Recht. Ein setzen. Wenn nur mit Kladderadatsch- Illusionen aufgeräumt wird, allgemein vorgenommen zum Schutz der leichteren Gewebe; daß dabei die betreffenden zwei Fabriten einen kleinen Vorteil hätten, Vertreter der modernen Arbeiterbewegung muß auf dem Boden dann können wir auch Politik treiben. Es giebt keine politische Be­Im nächsten Jahre bei den wegung ohne wirtschaftliche Bewegung. Wenn Sie hier reinliche falle nicht ins Gewicht; der Borgang beweise, wie gewissenhaft der Socialdemokratie stehen. Wahlen die Regierung alle Zweige der Industrie ins Auge gefaßt habe. wird Herr Tischendörfer für die Nationalsocialen Scheidung wollen, so überlegen Sie sich das genan. Wollen Sie die

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