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eingehen könne. Gesinnungslumpen, wie sie sich unter den haben sich mit den Anarchisten Most'scher Richtung vereinigt,| Wesentlichen beim Alten und die Stadt trägt dafür, daß Parteigängern des Tageblatt" befinden, wären jedenfalls auf welche bis auf ein winziges Häuflein zusammen geschmolzen die Geschlechtskrankheiten sich nun in stärkerem Maße verbreiten, ein derartiges Anerbieten eingegangen, aber unsere Gegner sollten waren. Die so im Kommunistischen Verein entstandenen Lücken eine gewisse Mitverantwortung. Das Richtigste wäre die Grdoch wissen, daß in der Sozialdemokratie ein anderer Kern steckt, find bald ausgefüllt worden, indem namentlich eine Reihe älterer richtung von Pavillons für Syphilitische an allen städtischen als in der Partei Drehscheibe". Wir sind den gegnerischen Parteigen offen, denen der persönliche Bank die Thätigkeit im Krankenhäusern. Das Verbot der Aufnahme ist zwar theilweise Blättern dafür dankbar, daß sie Hofmann's Thätigkeit als Sänger Verein verleidet hatte, sich von neuem als Mitglieder aufnehmen auf Legatsbestimmungen begründet, aber es wird schon jetzt übertreten, und 100 ein Wille ist, an die Deffentlichkeit gezogen haben, doch wünschen wir, daß ließen. da ist auch ein Weg. Es würden sich wohl Mittel diefe Blätter von dieser unserer Notiz Kenntniß nehmen und und Wege finden lassen, Den be ihre Leser über die Prinzipientreue eines Sozialdemokraten unter- Postalisches. Zwei Theilnehmer des Halberstädter Gewerk- diese reaktionären Bestimmungen zu umgehen. würde Dann aber auch ein richten." schaftskongresses, die Genossen Legien und Groffe aus Hamburg , treffenden Abtheilungen sandten während des Kongresses eine Postkarte folgenden In- dirigirender Arzt vorzustehen haben. An solchen fehlt es in den Das fächsische Ministerium bat gegen zwei weitere Blätter, halts ab: städtischen Krankenhäusern viel zu sehr. Es kommt auf 3 bis den Leipziger Wähler" und die Wurzener 3tg." Herrn Friedrich Hoff in Rathenow , Haidefeldstr. 4. Werther 400 Kranke ein dirigender Arzt, die einzelnen Kranken, auch die beim Landtage die Genehmigung zur Strafverfolgung beantragt. Genosse! Ersuche Sie, zu Sonntag Nachmittag eine öffentliche schwierigsten Fälle, bekommen daher nur 1 bis 2 Mal in der Der Landtag überwies die beiden Anträge ebenfalls der Gesetz- Versammlung, womöglich aller Arbeiter einzuberufen. Der Refe- Woche den Oberarzt zu sehen und sind sonst den Assistenzärzten gebungs- Deputation. Derselbe Landtag hat den Antrag der rent wird Herr Kretschmer sein. Bitte allen Vorsitzenden der überlassen. In Frankreich und England sind 50 bis 100 Kranke fozialdemokratischen Fraktion, welche die Aufhebung des Gewerkschaften dieses mitzutheilen, damit Alle am Plaze find. für einen dirigirenden Arzt die Regel. Gingen wir zu diesem Schulgeldes und unentgeltliche Werabfolgung Mit sozialdemokratischem Gruß 2c." der Lehrmittel in den Schulen forderte, natürlich abgelehnt. Der Kultusminister hatte ausgerechnet, daß die Er füllung jener Wünsche dem Staate ca. 22 Millionen Mark Mehr aufwand verursachen würde. Solche Argumente verfehlen bei den bürgerlichen Klassen und ihren Vertretern selbstverständlich niemals ihren Zweck und so müssen die armen Bevölkerungstlassen Sachsens sich das Schulgeld 2c. auch noch ferner von ihrem mageren Verdienste abdarben. So will es das herrschende System, das zugleich auf der anderen Seite der arbeitenden Bevölkerung tausenderlei Schwierigkeiten in den Weg legt, wenn dieselbe ihr Einkommen durch Erstrebung von höheren Löhnen und kürzerer Arbeitszeit verbessern bezw. sichern will.
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Am andern Morgen wurde diese Karte Herrn Grosse von der Halberstädter Post zurückgesandt mit dem Blaustist- Vermerk auf der Vorderseite: unzulässig von( unleserlich)." Tableau! Was die Halberstädter Postverwaltung zu jener Maßnahme Uebelstand ist der Mangel eines pathologischen Anatomen an veranlaßte, ist uns unerfindlich.
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Verhältnisse über, so würden wir auch Spezialisten anstellen tönnen, wie sie für die Krankenhäuser und für die unbemittelten Kranken gerade so nothwendig sind, wie für die befizenden Klassen. Die Spezialisten haben dies Verlangen längst gestellt, aber auch das Interesse der Kranken spricht dafür. Ein weiterer den städtischen Krankenhäusern. In ein Spital von 6-700 Kranken gehört ein solcher unbedingt hinein. Die klinischen Lehrer können Polizeiliches, Gerichtliches ze. diesen Mangel nicht ersetzen. Am Friedrichshain - Krankenhause Genosse Horn in Dresden Löbtau war als war eine Zeit lang allerdings der sehr tüchtige Anatom Dr. Fried Redakteur des Fachgenossen" von der Amtshauptmannschaft länder mit ganzen 400 Thalern angestellt. Das Leben ist ihm Dresden- Altstadt wegen Aufforderung zu einer unerlaubten Samm- dort von der Verwaltung sehr erschwert und nach seinem Tode ist lung( Buchdruckerstreit) zu 20 M. Geldstrafe verurtheilt worden. die Stelle nicht wieder besetzt worden. Alle diese Uebelstände Sowohl Schöffen wie Landgericht haben die amtshauptmannschaft- lassen sich abändern innechalb der heutigen Gesellschaftsordnung; leber die ,, lex Heinze" referirte in Magdeburg liche Verfügung bestätigt. an ihr wackelt nichts, wenn Sie diese Punkte ändern. Was sonst Reichstags- Abgeordneter v. Vollmar in einer Volksversamm Redakteur Karl Duden vom Banter Nord- gegen die Gesellschaftsordnung auf diesem Gebiete spricht, werde lung. Es wurde eine Resolution angenommen, in welcher sich deutschen Volksblatt" sollte einen früheren Wilhelmshavener Nacht- ich bei dieser Gelegenheit nicht darlegen, denn Sie würden kaum die Versammlung mit den Ausführungen des Referenten einver- wächter beleidigt haben. Das Schöffengericht zu Jever sprach das Verständniß dafür haben. Stadtverordneten- Vorsteher Stryck ruft den Redner für die standen erklärte und die lex Heinze" verwarf, weil lettere, ihn fostenlos frei. Genosse Duden hatte den Kläger beschuldigt, anstatt die Prostitution zu bekämpfen, dieselbe höchstens in andere in einem Geschäft die Ladenkasse gestohlen zu haben, und konnte letzte Aeußerung zur Ordnung. Stadtrath Straßmann: Die Stadt hat keine VerBahnen lenken und ihre Echädlichkeit verschärfen würde. Die den Nachweis in vollem Umfange führen. Der Kläger , der unter Abschaffung der Prostitution sei nur in einer Gesellschaftsform Gid ausgesagt hatte, daß er nichts gestohlen, sondern in die pflichtung, weibliche Geschlechtskranke aufzunehmen, dazu iſt Wir möglich, in der das Volk Recht auf menschenwürdige Existenz Ladenkasse vielmehr noch etwas hineingelegt habe, indem er seit langen Jahrzehnten die Charitee verpflichtet. die nur, weil Charitee so start besetzt ist, garantirt erhält. Waaren verkauft hätte, hat nun eine Meineiosflage zu er haben zwei provisorische Unterkünfte errichtet. warten. Bei Neubauten Die freifinnige Partei hat im Pößnecker Gemeinde-- Redakteur Mar Jahn vom Offenbacher von Krankenhäusern werden wir auf diese Forderung allerdings rath durch die Wahlen der letzten Jahre Siz um Sit verloren. Abendblatt" wurde f. 3. vor der Straffammer in Darm- Rücksicht zu nehmen haben. Was die Anstellung von pathologischen Die Sozialdemokratie hielt ihren Einzug und schaffte der Be- stadt wegen zweier Majestätsbeleidigungen zu 4 Monaten Ge- Anatomen betrifft, so ist die Stelle am Friedrichshainer Krankenvölkerung Erleichterung hinsichtlich der städtischen Lasten. fängniß und zur Tragung sämmtlicher Kosten verurtheilt. Das haus nicht wieder befeht worden, doch haben die Direktoren der Reichsgericht hob dieses Urtheil auf und verwies die Sache zur Krankenhäuser immer einen Assistenten, der ausschließlich die nochmaligen Verhandlung an die Straffammer zurück. Diefelbe Sektionen macht. Ein dringendes Bedürfniß für pathologische fällte nun ein freisprechendes Urtheil und legte sämmtliche Kosten Anatomen für jedes Krankenhaus liegt nicht vor. Stadtv. Spinola: Es ist ja sehr interessant, daß Herr der Staatstaffe zur Last. - Redakteur A. Kuth von 3eitung Dr. Zadek sich bestrebt, ein Reformator für das gesammte deutscher Bergleute" wurde von der Straftammer Saar - städtische Krantenwesen zu werden. Das Butreffende, was er brücken wegen Beleidigung eines Polizeikommissars zu 30 Mart vorbrachte, ist aber nicht neu; es hat uns schon oft beschäftigt, Geldstrafe event. 5 Tagen Gefängniß verurtheilt. Der betreffende und einzelne der angeregten Fragen find gerade jetzt Gegens Artikel schilderte polizeiliche Beeinflussungen der Werthe und stand der Erörterung. Vielleicht sind wirklich zu wenig wurde wegen seiner Form strafbar befunden. Genosse Ruth, dirigirende Aerzte vorhanden, aber auch nicht jeder Krante Spezialärzte welcher am 18. März aus dem Gefängniß entlassen worden war, braucht täglich den Besuch eines solchen. hat fich am 24. März zur Verbüßung einer längeren Gefängniß haben wir ja zum Theil schon angestellt. In der Charitee strafe wieder im Gefängniß zu Dorsten zu stellen. werden die Syphilitischen nicht wie Verbrecher behandelt, wohl aber kann man sie, die sich meisten aus Prostituirten und Zuhältern zusammensetzen, nicht so halten, wie die anderen anstän Bei Neubauten wird ja auch das betonte Bes bigen Kranken. dürfniß befriedigt werden, bei den vorhandenen Krankenhäusern lassen sich ohne Weiteres nicht derartige Stationen einrichten. Stadtv. 3 adet: Die von mir gerügten Unzuträglichkeiten entspringen gerade daraus, daß zwischen den beiden Gruppen ber Geschlechtsfranken, einerseits denjenigen, die sich aus den Kreisen Drei Monate Gefängniß erhielt Genosse Karl der Prostituirten rekrutiren, und andererseits denjenigen aus den Wesch in Elberfeld als Verfasser der neulich erwähnten Geburts - anderen Bevölkerungsklassen tein Unterschied gemacht wird, daß anzeige, wegen deren Veröffentlichung in der Freien Presse" auf alle in die Charitee gebrachten diefelbe barbarische Haus Nebatteur Lingweiler 1 Monat Gefängniß verbüßen muß, troß- ordnung angewandt wird. Die Aufnahme in die Krankenhäuser dem er von dem Inhalt gar keine Kenntniß hatte. Die Ver- muß soviel wie möglich erleichtert werden; thut die Stadt das nicht, urtheilung erfolgte auf Grund von§ 166( Gotteslästerung 2c.). so macht sie sich indirekt der Verbreitung dieser ansteckenden Nenes Rezept gegen die Sozialdemokratie. Wie die- Sächsisches. Der sozialdemokratische Verein Dresden - Krankheit schuldig. Bis zu den angekündigten Neubauten müßte Elf.- Lothr. Boltsztg." erfährt, hat sich in Straßburg ein anti- Altstadt hatte für Mittwoch, den 28. März, eine Versammlung| gerade ein Provisorium eingerichtet werden. Die Etats für das Krankenhaus im Friedrichshain , für die fozialistischer Verein gebildet, welcher seinen Mitgliedern Freibier, im Trianon anberaumt, in welcher der Reichstags- Abgeordnete Geld auf Vorschuß und- abgetragene Kleider spendirt. Frizz Kunert über die revolutionäre Bewegung des 19. Jahr- Krankenhäuser Moabit und auf dem Urban, für die Frrenhunderts" sprechen wollte. Die Polizeidirektion verbot das An- Anstalten in Dalldorf und Lichtenberg werden genehmigt. fleben der betreffenden Plakate.
Eine Parteifonferenz des Kreises Groß- Gerau ( Hessen ), welche am Sonntag tagte, erflärte fich für die neue, zentrale Organisation, wie sie vom hessischen Parteivorstande vorgeschlagen ist, und beschloß, daß die Maifeier in Bischofsheim für die Drte Bischofsheim , Ginsheim , Bauschheim und Trebur , in Rüffels heim für die Drte Raunheim , Kelsterbach , Hasloch und Rüffelsheim abgehalten wird.
Ju Wermelskirchen haben unsere Parteigenoffen den Verein für volksthümliche Wahlen aufgelöst und an dessen Stelle einen Sozialdemokratischen Voltsverein gegründet.
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Ju Apolda erschien am 20. März die erste Nummer des bereits im Vorwärts" angekündigten sozialdemokratischen Lokalblatts, Freie Presse". Daffelbe wird vorläufig nur Sonntags, bei Bedarf öfter ausgegeben und der Thüringer Tribüne" für deren Apoldaer Abonnenten beigelegt, ohne daß den letzteren dadurch Mehrkosten erwachsen.
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Zu den Hamburger Gewerbegerichts- Wahlen ist noch nachzutragen, daß in der zweiten Abtheilung der Arbeiterbeisiger die sozialdemokratischen Kandidaten mit 2424 und in der dritten mit 4012 Stimmen gewählt wurden. In der vierten Abtheilung wurden die Kandidaten unserer Partei mit 842 Stimmen ge: wählt.
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Die Bielefelder Strafta mmer verurtheilte den Redakteur Groth von der Bolts wacht" wegen Abdrucks des Mackey'schen Gedichts" Wehe der Welt!" zu 3 Monaten Gefängniß. Das Gericht fand darin eine Aufreizung zu Gewalt thätigkeiten. Der Staatsanwalt hatte 9 Monate beantragt. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Redakteur Groth verbüßt zur Seit eine einmonatliche Gefängnißstrafe.
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Kommunales.
Stadtverordneten Versammlung.
Ueberall spielt der Liberalismus diefelbe traurige Rolle. Bei den letzten Münchener Gemeindewahlen gaben die Liberalen für den Fall eines Sieges das Versprechen, für eine Ermäßigung der Heimaths- und Bürgerrechts- Gebühren eintreten zu wollen. Wie sie diefes öffentlich und feierlich gegebene Versprechen gehalten haben, davon giebt der von der liberalen Mehrheit des Kollegiums angenommene Antrag des frets sinnigen Gemeinde- Bevollmächtigten Eckart Zeugniß. Die Münchener Post" fagt darüber: Der Inhalt der Eckart'schen Anträge läßt sich kurz in die Worte zusammenfassen: Die Neichen Oeffentliche Sigung vom Donnerstag, den 24. März, Nachmittags 5 Uhr. und hohen Beamten bekommen das Bürgerrecht geschenft bezw. um 3 Mart, die Kleinhandwerker, Kleingewerbetreibende Der neugewählte Stadtv. Ra st wird in die Versammlung und Arbeiter, also die ungeheure Mehrzahl, Jene, welche minder eingeführt und auf die Städte- Ordnung verpflichtet. bemittelt find, aber nach Kräften zur Gemeinde Umlage bei- Die Etatsberathung wird fortgesetzt. steuern müssen, müssen zahlen wie vorher; für diese kann man Zum Etat der städtischen Wasserwerte empfiehlt die Gebühren für das Heimathrecht nicht herab der Statsausschuß eine Resolution dahingehend, den Magiftrat fetzen. Sie müffen wie bisher 85 bis 170 Mart bezahlen. zu ersuchen, auf eine weitere Herabfegung der WassermesferDer Antrag Eckart zeigt, daß es den Liberalen gar nicht einfällt, ie the, jedoch nicht unter dem Selbstkostenpreise, Bedacht für die Arbeiter, Zagelöhner und Kleinhandwerker eine Er zu nehmen. Eine gleichartige Resolution bezüglich der Gasleichterung bei Erlangung des Bürgerrechts durch die Herab messer war in der vorigen Sigung von der Versammlung ab setzung der Gebühren zu schaffen. Er ist nur aus Parteirück gelehnt worden. sichten gestellt und nüht nur den Reichen, den Beamten und Im Uebrigen soll der jetzt giltige Tarif für Wasser und Offizieren. Gerade diese Bevölkerungsklasse, welche bekanntlich Wassermesser auch für das Jahr 1892-98 in Kraft bleiben. in ihrer Mehrheit zur Zeit noch liberal ist, sucht der Eckart'sche Entsprechend dem Beschluß über die Herabsehung der GasAntrag zu gewinnen und deshalb offerirt man ihr das Bürger- messer- Miethe wird auch die zum Etat der Wasserwerke vorgelegte recht als Geschenk. Wer den Antrag flüchtig liest, glaubt, daß Resolution für abgelehnt erachtet, der Etat bewilligt. thatsächlich eine Erleichterung geschaffen werde, weil ja Alle, Zum Etat der Markthallen Verwaltung hat eine welche das Heimathsrecht in München erworben haben, Petition der Schweine- Engrosschlächter vorgelegen, die Miethen das Bürgerrecht für drei Mart erhalten. Bei näherer für die Verkaufsstände der Engrosfchlächter in den StadtbahnErwägung aber involvirt der Antrag eine schreiende Ungerechtig- Bogen herabzusehen. Der Ausschuß empfiehlt Uebergang zur Tagesordnung, die feit gegen die ärmeren Bevölkerungsklassen, eine geradezu unqualifizirbare Begünstigung der Reichen und Beamten. Versammlung beschließt demgemäß und genehmigt den Etat der Ein Mann, welcher über 100 M. Steuern bezahlen kann, wird 12 Markthallen unverändert. ohne besondere Belastung auch die 100 M. für das Bürgerrecht Der Etat der höheren Bürgerschulen und der zahlen können. Das Unbillige und Ungerechte im Eckart'schen Turnhallen wird nach den Ausschußanträgen festgestellt. Antrage liegt, wie gesagt, darin, daß die kleinen Leute mit einer Kap. VII des Etats umfaßt die Einrichtungen für die für ihre Verhältnisse außerordentlich hohen Heimathgebühr( 82 M.) öffentliche Krantenpflege, für die öffentliche belastet find, mit anderen Worten: von der Herabfehung der Gesundheitspflege und Heimstätten für Genesende. Heimathgebühr( 82 M.) hat man abgesehen, weil eine solche Referent Stadtv. Bellriegel bemerkt, daß die Mehr Gebührenermäßigung eben dem armen Manne zu Gute gekommen forderungen der Krankenhäuser sich hauptsächlich auf die Steigerung der Preise aller Lebensbedürfnisse zurückführen. Die arbeitende Münchener Bevölkerung hat auf diese Beim Spezialetat für das Krankenhaus im Friedrichshain Zartüffiade des Münchener Liberalismus die rechte Antwort er- bemerkt theilt, indem sie in einer Volksversammlung beschloß, den Magistrat Stadtv. Dr. 3 adet: Die Geschlechtskranken finden zur Beit zu ersuchen, er möge dem erwähnten Antrage nicht zustimmen, in den städtischen Krankenhäusern feine Aufnahme; wir Merzte Da bei der Beibehaltung der hohen Heimathsrechts- Gebühr die Herabfehung der Bürgerrechts- Gebühr doch nur den wohlhaben deren Leuten zu Gute fomme.
wäre.
Beim Etat der Desinfektionsanstalt weist Stadt. Zadek darauf hin, daß hier eine Minderausgabe von 53000 m. veranschlagt ist, daß also nicht erreicht wird, was von dieser Anstalt im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege erwartet werden muß. Die Angelegenheit habe inzwischen seit der Ablehnung des Antrages des Redners auf Abschaffung der Gebühren bei der Anstalt den Zentralausschuß der hiesigen ärztlichen Vereine beschäftigt. Dieser habe beschlossen, sich an das Polizeipräsidium zu wenden, damit die Unentgeltlichkeit der Desinfektion eingeführt werde, und der Direktor des städtischen Krankenhauses habe sich erboten, die Forderung bei der Stadt zu vertreten. Die Versammlung werde nunmehr vielleicht erleben, daß sie von der Polizei veranlaßt werde, zu thun, worauf sie freiwillig nicht eingehen wollte.
Beim Etat der Heimstätten für Genesende führt Stadtv. 8 adet aus, daß die Anstalten bisher große Resul tate nicht aufzuweisen hätten. Blankenfelde babe nur geringen Besuch gehabt. So lange freilich die Wöchnerinnen der arbeitenden Klassen ihre Kinder zu versorgen haben und mitverdienen müssen, wird es schwer halten, Wöchnerinnen auf 4-6 Wochen heraus zubekommen. Viel richtiger wäre die Einrichtung einer Ent bindungsanstalt, in welchem namentlich Uneheliche vor ihrer Entbindung Aufnahme und Beschäftigung finden eventuell an die 9 Monate ihr Kind zu nähren haben würden. Damit wäre der Sterblichkeit der unehelichen Kinder im Wesentlichen ein Riegel vorgeschoben. Macht sich doch die Zunahme der Sterblichkeit der Kinder schon bei den Schulen bemerkbar!( Widerspruch.) Die Geburtsziffer fintt unausgesetzt seit 1865, die Sterblichkeit ist eine enorme, namentlich unter den unehelichen; die Stadt hat bisher diesem gefahrdrohenden Faktor nicht entgegen Es ist kein Asyl errichtet, feine Unterstützung gearbeitet. fäugender Mütter findet statt wie in Paris , für Wohnungs hygiene ist nichts geschehen, nicht einmal für die Beschaffung sterilisirter Milch ist gesorgt, die die Gefahr des Brechburchfalls ganz bedeutend vermindert. Die Anstalt in Malchow für un bemittelte Lungenkranke ist ein guter Anfang, aber was wollen 90 Strante dort sagen, wo unsere Krankenhäuser 1/4 bis 1/3 Schwindsüchtige beherbergen! Mit 1,25 M. per Tag ist es auch nicht möglich, mit der Ueberernährung der Lungenkranken Er folge zu erzielen.
Der Etat wird bewilligt.
Bum Kapitel och bau berichtet der Ausschußreferent über einen Antrag Gaffel betreffs der durch die Luftheizung in der Luisenschule hervorgerufenen Uebelstände. Der Ausschuß be antragt, an den Magistrat das Ersuchen zu richten, die Luftheizung in der Luisenschule, sowie die daran geknüpften Klagen untersuchen und der Versammlung darüber demnächst eine Bor lage zugehen zu lassen.
Der Stadtv. Caffel erklärt sich mit dieser Fassung ein verstanden und weist nochmals eindringlich auf die gesundheitsgefährlichen Wirkungen des bisherigen Zustandes hin. Stadtv. Stadthagen bittet auch, daß der Stadtbaurath
müffen deshalb unsere Geschlechtsfranken der Charitee überweisen, als der einzigen Anstalt, die sie aufnehmen muß. Die Behandlung in der Charitee entspricht aber durchaus nicht dem Geiste unserer Beit; die Geschlechtskranken werden dort wie Verbrecher behandelt und Aus London wird uns geschrieben: Seitdem die unab- fiehen unter einer besonderen Hausordnung. Die Kranken sträuben hängigen" Elemente aus dem hiesigen Kommunistischen Arbeiter sich denn auch dagegen, sich in die Charitee aufnehmen zu lassen. Bildungsverein( 49, Tottenham Street) ausgeschieden sind, hat Die Charitee ist aber auch bei der wachsenden Bevölkerung dem sich in dem Vereine selbst ein frisches reges Leben entwickelt. Ansturm nicht mehr gewachsen. Das hat dazu geführt, daß im sich die Einrichtung in der Luisenschule genauer ansehe. Derfelbe Sobald man Herr im eigenen Hause geworden war, begann man städtischen Asyl und neuerdings im Arbeitshaus in Rummelsburg Uebelstand mache sich in zahlreichen Gemeindeschulen, speziell in Die vorhandenen Mängel damit, die Agitation für die sozialdemokratischen Prinzipien, provisorisch Abtheilungen für Syphilitische eingerichtet sind. Es der 55. Gemeindeschule geltend. welche bisher von persönlichen Bänkereien überwuchert und nahezu ist aber ein neuer Uebelstand, derartige Kranke in Anstalten machten sich in unangenehmster Weise fühlbar und beeins mit der Krankenpflege nichts zu trächtigten die Gesundheit der Kinder in der erheblichsten ersticht war, wieder planmäßig zu betreiben. Allwöchentlich finden unterzubringen, die Vorträge sozialpolitischer Natur statt, welche sich großen Beifalls thun haben; zudem werden auch hierhin die Prostituirten Weise. Nicht nur die Schuldeputation, sondern auch die Baus erfreuen. Der Verlauf der diesjährigen Kommunefeier war ein polizeilich geschafft, und wieder wissen die Aerzte nicht, deputation habe sich endlich mit der Frage zu beschäftigen. Es bleibt also im Der Antrag des Ausschusses wird angenommen. glänzender und erhebender.- Die ausgefchiedenen ,, Unabhängigen" ivohin mit ihren Geschlechtskranten.