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Br. 149 19. Jabrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. Juni 1902.

Berliner Partei- Angelegenheiten. Charlottenburg . Heute abend findet im Voltshan 8", Rosinenstr. 3, eine öffentliche Versammlung statt, in welcher Reichstagsabgeordneter Emil Rosenow über Zehn Jahre Kampf um die Sonntagsruhe" sprechen wird.

inneren Politik einen beachtenswerten Vortrag halten.

Johannisthal . Am Dienstag, den 15. Juli, abends 81/2 Uhr, findet in Raus Barkrestaurant, Parkstr. 12-13, eine Versammlung des socialdemokratischen Wahlvereins statt. Um recht zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

licher.

Tokales.

Auf der Wohnungsuche.

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Die Briefträger haben in dieser Woche viel zu thun. Der 1. Juli steht wieder einmal vo. der Thür da find Wohnungs­kündigungen in Masse zu bestellen. Schon von Montag an hatten fich auf den Bostämtern die eingeschriebenen Briefe merklich ge­mehrt. Ihre Zahl wurde dann, je näher der eigentliche Termin für die Auffündigung der Wohnungen heranrückte, desto beträcht­Es sollen wieder sehr wenig an Hauswirte gerichtete Briefe darunter gewesen sein. Das ist wohl glaubhaft; denn die Verhält nisse liegen auf dem Berliner Wohnungsmarkt Tengnungen von seiten der Hausagrarier und ihres Anhanges noch immer so, daß jeder Mieter, wenigstens jeder kleine, froh, ist, wenn er seine Wohnung behalten kann. In einer Zeit des Wohnungs­mangels und der Wohnungsteuerung, wie wir sie gegenwärtig leider inumer noch haben, kommt bei einem Wohnungswechsel für den Mieter selten etwas Gutes heraus. Die neue Wohnung, die er für die alte eintauscht, ist gewöhnlich nicht besser als die alte, aber in der Regel noch tenerer. Da bleibt man lieber noch einmal wohnen und wartet auf eine Gestaltung des Wohnungsmarktes, die für die Mieter weniger ungünstig ist.

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die meisten Bankhäuser und Rechtsanwälte ihre Bureaus Sonnabend geldes der Vollanstalten( Gymnasien usw.) nicht widersprechen, aber nachmittag ganz schließen. In den gewerblichen Betrieben erfolge, der vom Magistrat gleichfalls geforderten Erhöhung des Schulgeldes zum Teil laut Gesez, ein früherer Geschäftsschluß. In Leipzig sei der Realschulen, da diese in wesentlichen als eine Ergänzung der Versuch im vorigen Jahre mit gutem Erfolge gemacht worden, der Gemeindeschulen anzusehen seien, nicht zustimmen so daß er dort jetzt iviederholt werde. werde. Das ist der Sachverhalt, wie es sich aus dem amtlichen Vom Wirken der Berliner Polizei. Das Jubiläum seiner Stenogramm der Sitzung vom 12. Juni ergiebt. Wilmersdorf . Am Mittwochabend 81/2 Uhr wird Reichstags - 200. Bestrafung kann jetzt der Zeitungshändler Berger feiern, der Niedriger hängen möchten wir bei dieser Gelegenheit den Eifer, abgeordneter Antrid in der bei Witte, Berlinerstr. 40, statt- sein Geschäft seit zwanzig Jahren unter den Königskolonnaden am mit dem in dem erwähnten Artikel darauf hingewiesen wird, daß findenden Versammlung des Wahlvereins über Fragen der Alexanderplatz betreibt. Es handelt sich in allen Fällen um Ver- die Eltern der Schüler höherer Lehranstalten doch diejenigen seien, gehen gegen die Gewerbe- Ordnung. Berger steht mit seinen deren Steueraufbringen immer größere Auf­Zeitungen und Zeitschriften mit Genehmigung des Hauswirts in der Thürnische des Grundstücks Königstraße 33. Dabei benugt er aber wendungen zu Gunsten der minder bemittelten zur Auslage auch den Sockel der Säule, die vor der Nische steht. Klassen gemacht werden". Das erinnert bedenklich an die An­Hierauf gründet sich der Konflikt, der im Verlauf von etwa zehn schauungen und Aeußerungen, die im vorigen Herbst vor den Stadt> Jahren den Mann an Strafbefehlen, Berurteilungen und Anwalts- verordneten- Wahlen der Stadtverordnete Jacobi über das Ver­gebühren schon gegen 1500 Mark gekostet hat. Ist Berger ein hältnis der Stadtgemeinde zu den weniger bemittelten Bevölkerungs­" fliegender Händler", dann darf er nach den Vorschriften der Polizei schichten zum besten gab. nicht länger, als diese erlaubt, mit seinen Waren an einer Stelle stehen bleiben. Hat er aber eine feste, offene Verkaufsstelle, so sollte Explosion eines Granatzünders.Auf dem Lagerplay des er nicht zugleich einen Teil der öffentlichen Straße in diesem Kaufmanns Just in der Quizowstr. 68 explodierte ein Granatzünder, Falle den Sockel der Säule für seinen Handel benutzen dürfen. der sich unter einer großen Menge von Granatsplittern befand, die Nachdem er sein Geschäft zehn Jahre lang unbehelligt betrieben Just vor einigen Wochen von der Artillerie Prüfungskommission in hatte, wurde Berger im Anfang der neunziger Jahre mit den ersten Summersdorf als altes Eisen gekauft hatte. Zwei mit dem Sortieren Strafbefehlen bedacht. Vor einigen Jahren rief er gegen eine Ver- der Eisenstücke beauftragte Arbeiter erlitten durch die Explosion Dieses sprach ihn frei. Die schwere Verlegungen und mußten in ein Krankenhaus ge­6. Straffammer, die sich daraufhin noch einmal mit der Angelegen- bracht werden. Unbegreiflich ist es, wie die Militärverwaltung das heit zu befassen hatte, sah nun in der Benutzung der Thürnische mit gefährliche Geschoß als altes Eisen verkaufen konnte. Erlaubnis des Hauseigentümers eine feste Berkaufsstelle und sprach Eine Arbeiter Tragödie. In dem Hause Bernauerstr . 13 den Händler ebenfalls frei. Nach dieser Entscheidung erhielt Verger wohnte seit zwei Jahren im ersten Stock des Quergebändes der troy aller Ab- neuerdings wieder Strafbefehle. In einem Falle entschied das 30 Jahre alte, aus Labes im Kreise Regenwalde gebürtige Former Schöffengericht bereits zu seinen Gunsten, indem es sich auf den Otto Lütte mit seiner 32jährigen Ehefrau Bertha geb. Neu­Standpunkt des Kammergerichts stellte und die Kosten der Staats- mann und einem Sohne Erich, der jetzt 3 Jahre zählt. Am tasse auferlegte. Freisprechung. Die Frage, ob die Autorität der Polizei durch der in Reinickendorf eine Blutvergiftung am rechten Beigefinger zu. Bis Auch in dem Jubiläumsfalle hofft er auf seine 21. März d. J. zog sich der Mann in der Eisengießerei von Schöning artige Strafmandate gewinnt, mögen unsre Leser entscheiden. zum 4. April war er in ärztlicher Behandlung zu Hause und dann fraukten 32 Zughunde, welche den Anstalten des Deutschen Tierschutz- das rechte Bein angeschwollen waren, so fürchtete er, operiert zu Infolge der drückenden Hike am gestrigen Sonnabend er- im Lazarus Krankenhause. Da ihm die rechte Körperseite und Vereins zugeführt wurden. Außerdem wurde die Hilfe des Vereins werden. Um dem zu entgehen, bat er seine Frau wiederholt, ihn in elf Fällen für von Higkoller befallenen Pferden in Anspruch aus dem Krankenhause herauszunehmen. Die Frau that ihm den genommen. Fünf Pferde, welche dem Hitzschlag erlagen, wurden bis Gefallen, obwohl die Aerzte dringend abrieten. Freitagnachmittag nachmittags 4 Uhr der Abdeckerei überwiesen. Bei der großen Size um 1/2 11hr brachten zwei Wärter den Kranken auf einer Bahre Auch Steigerungen der Miete werden unter den gegenwärtigen, fommen auch die Pferde Strohhüte, die sich bisher außer nach Hause und legten ihn ins Bett. Um 5 1hr bat Lüdtke seine für die Hausbesitzer noch immer sehr günstigen Zeitumständen ordentlich bewährt haben, immer mehr in Aufnahme. Im Lauf der Frau, aus dem Krankenhause einen Entlassungsschein zu holen, ihm des gestrigen Vormittags wurden in dem Depot des Deutschen Tier- vorher aber ein Messer zu geben, damit er sich die Fingernägel geduldig ertragen. so lange es irgend geht. Wo aber die schutzvereins resp. in dem Bureau desselben nicht weniger als 300 beschneiden könne.. Die Frau fürchtete Unheil und verweigerte ihm Mietssteigerung, die der Briefbote dem Mieter überbringt, gar zu derartige Strohhüte verkauft. Der Einführung der Strohhüte stellten das Messer. Während sie aber schon auf dem Korridor war, um unverschämt ist und allzu weit über die Kräfte des Mieters hinaus- sich bisher insofern Schwierigkeiten entgegen, als bei Doppel- wegzugehen, reichte der kleine, der ihr folgte, ohne ihr Wissen geht, da hilft nichts da muß umgezogen werden. Da giebt es gespannen die Pferde häufig den Zweck der Kopfbedeckung ver- dem Vater arglos ein Taschenmesser, das er in der Stube dann eine Reihe schr böser Tage oder Wochen, in denen nach einer kannten und sie auffraßen. Dieser Uebelstand kann dadurch ver- hatte liegen gesehen. Als Frau Lüdtke mit ihrem Söhnchen um neuen Wohnung gesucht werden muß. Für den Wohnungfucher hat mieden werden, daß der Rand der Hüte mit Terpentinöl ein- 51/2 1hr vom Lazarus- Krankenhause in ihre Wohnung zurückkehrte, das Wort Wer die Wahl hat, hat die Qual" keine Geltung. Bur gerieben wird. fand sie ihren Mann blutüberströmt in seinem Bette liegen. Ihr Qual wird das Wohnungsuchen gerade dann, wenn man keine große Feuer in der Jrrenanstalt Dalldorf. Ein schweres Brand- gellendes Hilfegeschrei rief die Nachbarn herbei, gerade noch zur Wahl hat. Je weiter das Wohnungsangebot hinter der Nachfrage unglück, den ein Wärter zum Opfer fiel, verursachte in der Nacht rechten Zeit, um ein weiteres Unglück zu verhüten. Die verzweifelte zurückbleibt, desto höher steigen nicht nur die Mieten nein, desto zu gestern in der Frrenanstalt Dalldorf große Aufregung. Im Garten Frau stand auf dem Fensterbrett, um sich mit ihrem Sohne auf den des Pavillons 3 befindet sich ein langes, zweistöckiges Gebäude, Hof hinabzustürzen, als drei Nachbarfrauen sie faßten und unter dreiſter werden auch die Anforderungen, die gewisse Hauswirte selbst deſſen linke Hälfte zu Werkstätten für Tischler, Tapezierer und Maler Aufbietung ihrer ganzen Kraft mit dem Kleinen in die Stube zurüc an die Person der Mieter stellen. Wehe dem, der das scharfe eingerichtet ist, während der rechte Flügel als Wohnung für den zogen. Nur mit Mühe war die Frau zu beruhigen. Ein Arzt, der Examen, das sie mit dem Wohnungsucher anstellen, nicht zur Werkmeister dient. Kurz nach Mitternacht beobachtete einer der gleich darauf mit der Polizei kam, verband dein Kranken mehrere Zufriedenheit besteht! Es genügt nicht, daß er zahlungsfähig ständigen Fenerwächter der Anstalt, daß dicker Rauch aus dem Dache Schnittwunden am Halse, an den Armen und den Handgelenken, erscheint, daß er nicht in der schwarzen Liste verzeichnet ist auch dieses Gebäude drang und machte hiervon schleunigst im Maschinen- die er sich mit dem ziemlich stumpfen Messer beigebracht hatte, und sonst wird in jeder Weise an ihm herumgemäkelt. Hier paßt dem hause Meldung. Hier wurde die Alarmpfeife in Bewegung gesetzt, ordnete dann seine Ueberführung nach dem St. Hedwigs- Kranken­Da jedoch die Schlagader am Halse durchschnitten war, gestrengen Herrn Hauspascha dies nicht, und da gefällt ihn jenes worauf von allen Seiten die diensthabenden Wärter herbeieilten. Während hause an. nicht, und wenn der anklopfende Wohnungsucher gar gestehen muß, verschiedene von ihnen die Wasserschläuche der Anstalt anschraubten, eilte so hatte der Verwundete schon so viel Blut verloren, daß er unter­daß er ein halbes Dutzend Kinder mitbringen will schwapp, fliegt der 25jährige Wächter Henkes die Treppe empor und öffnete die wegs im Koppschen Rettungswagen starb. schwapp, fliegt Thür zu der Malerwerkstatt, in welcher das Feuer wütete. Dabei ihm die Thür vor der Nase zu. Unterschlagung. Der ehemalige Kaufmann Bruno Pieschel, Da das Häuservermieten ein Geschäft ist, wie jedes andre, Besinnung nahm, so daß er mit einem Aufschrei zusammenbrach. tassen Berline" beschäftigt war, ist nach Unterschlagung von schlug ihm eine Stichflamme entgegen, die ihm jedenfalls sofort die Berlin , welcher im Bureau der Centralkommission der Kranken­so kann man den Hausbesitzern keinen persönlichen Vorwurf daraus In der allgemeinen Verwirrung hatte wohl niemand auf den Ver- mehreren Hundert Mark flüchtig geworden. Der Kriminalpolizei ist machen, daß sie lieber nach solchen Mietern greifen, bei denen sie unglückten geachtet, so daß dieser später mit vollständig verfofort Anzeige gemacht worden. Der Defekt wurde von privater besser zu fahren glauben. Aber der lebermut, der in Zeiten des to hitem Körper tot aufgefunden wurde. Er war feit Seite gedeckt. Wohnungsmangels in den Kreisen der Hausbesizer einzureißen pflegt, Jahren in der Anstalt angestellt und stand vor seiner Verheiratung. Ein gefährlicher Kinderfreund ist in der Person des 38 Jahre tann nicht scharf genug verurteilt werden. Das Wohnungsuchen wird Die Ortsfeuerwehren von Reinickendorf und Dalldorf waren zwar bald zur Stelle, vermochten aber das Feuer nicht 811 alten Schantwirts Hermann N. aus der Kolbergerstraße verhaftet in solchen Zeiten für manchen der kleinen und kleinſten Mieter zu bekämpfen, zumal auch noch die Wasserleitung der Anstalt worden. N., der verheiratet und Vater von zwei Kindern im Alter insofern verfagte, als ein Hauptrohr plagte von 8 und 6 Jahren ist, betrieb bis zum 1. März d. J. in der und seinen Inhalt anstatt in die Spritzen, sich auf den Antonstr. 34 eine Konfektionsschneiderei. In dieser beschäftigte er Hof ergoẞ. Die Zuschauer, die schon befürchteten, daß auch eine Frau R. aus der Prinz Eugenstr. 10. Frau R. tam am das Feuer möglicherweise die im Keller lagernden explosiven Stoffe Freitag voriger Woche zu N. in die Wirtschaft und beschuldigte ihn ( Benzin, Petroleum, Lysol 2c.) erfaffen könne, atmeten erleichtert hier und im Hause in großer Aufregung, daß er, während sie die auf, als die Berliner Wehr mit Dampfsprigen heranrasselte und am Gräber zweier Kinder besuchte, ihrer elfjährigen Tochter in der Karpfenteiche hinter der Anstalt anlegte. Nun wurde das Feuer Wohnung Gewalt angethan habe. Die Kriminalpolizei forschte bald zum Stehen gebracht. Der rechte Flügel mit der Wohnung darauf nach dem Leumund des Mannes und erfuhr, daß er vor des Werkmeisters konnte gedeckt und der Brand auf die Maler zwei Monaten schon einmal das fünfjährige Töchterchen eines werkstätte und einen Lagerraum für Särge samt dem Dachstuhle be- Droschkentutschers mit Pfeffermünz- Plätzchen an fich lockte und auf schränkt werden. Die internierten Kranken waren nicht in Gefahr den Schoß nahm, als er allein in seinem Laden war. Als das Kind und haben von dem Vorfall wenig bemerkt. laut weinte, ließ er es laufen. Auf Grund der Ermittelungen wurde N. festgenommen und in Untersuchungshaft gesetzt.

einem wahren Leidensweg. Wie viele werden ihn in diesen Tagen und Wochen wieder zu gehen haben!

Eine Zurechtweisung. Ein ganz vertracter Schwerenöter liest uns wie folgt die Leviten: Sehr geehrte Redaktion! In Ihrer Abonnements- Aufforderung in Nr. 144 des Vorwärts" erdreisten Sie sich, so vorzügliche Blätter wie den Berliner Lokal Anzeiger", den ich täglich mit Genuß lese, als farb und parteilos zu tennzeichnen. Nein, gottlob weiß mein Leibblatt, was es seiner Würde schuldig ist! Der " Lokal- Anzeiger" will durchaus nicht parteilos seun, sondern er nimmt stets und grundsätzlich Partei für den König und für die jeweilige Regierung! Es ist also ein Regierungsblatt im edelsten Sinne des Wortes, das Sie vielleicht bezahltes Reptil nennen mögen. So was läßt uns durchaus kalt. Lesen Sie bei­spielsweise den Stimmungsbericht aus dem Reichstage vom 8. d. M., wo es wundervoll zutreffend heißt:

Die Reden des Reichskanzlers atmeten durchaus den idealen Geist reiner Vaterlandsliebe und Versöhnung, der ruhig und ohue Ueberschwänglichkeit zum Ausdrud kam."

"

Und vorher wird von Bebel gesagt:

fönnen.

Das Lager- und Wirtschaftsgebäude ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt und bietet einen Anblick der größten Verwüstung. Straßensperrung. Der nördliche im Zuge des Friedrich In dem Lager befanden sich hauptsächlich Särge, Farbstoffe und Karl- Ufers belegene Teil der Alsenbrücke wird behuis Tischlerwerkzeuge, die natürlich sämtlich verbrannt sind. Der Schaden Asphaltierung vom 30. d. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke ist ein sehr beträchtlicher. Ueber die Ursache des Feuers ist noch und Seiter gesperrt. immer nichts bekannt geworden. Fest steht jedenfalls, daß an der Entstehungsursache niemand aus der Anstalt selbst schuld ist. Man ist geneigt, Selbstentzündung anzimehmen.

Das zehnjährige Bestehen der Sonntagsruhe im Handels­gewerbe wird selbstverständlich von den Handlungsgehilfen Die Opfer der ,, Großen" im Monat Juni. Die Unfall- am meisten gewürdigt. Um der Oeffentlichkeit das Wenige vor Anders Herr Bebel, der, wie der Reichskanzler nachher sagte, statistik der Großen Berliner Straßenbahn im Monat Juni weist bis Augen zu führen, was auf diesem Gebiete des Arbeiter- und An­protestlerischer war als die Protestler. Er spielte die Rolle des Störenfrieds, aber er spielte sie mit wenig Glück. Gegen den heute zwei tödlich verlaufene Unglücksfälle auf, während 6 Personen gestelltenschutzes erreicht ist und gleichzeitig auf das weite Feld hin Reichskanzler erhob er Vorwürfe, deren Hinfälligkeit für jeden, der schwere Verletzungen davontrugen. Die tödlichen Unfälle betrafen zuweisen, das noch erobert werden muß, veranstaltet der Central­die Debatte verfolgt hatte, flar zu Tage lag." den Bäckergesellen Gröger, der mit einem Schiebelarren gegen den verband der Handlungsgehilfen morgen, Montagabend 81/2 Uhr bei Der Lokal- Anzeiger" ergreift also manuhaft und Anhänger eines Straßenbahnzuges lief, über die Deichsel stürzte und Buggenhagen am Morigplag eine öffentliche Versammlung. jederzeit Partei, wie Sie sich aus jeder Nummer überzeugen eine Nierenverlegung erlitt und das 4 jährige Mädchen Schrebkowski, Es wird hier eine Resolution vorgelegt werden, in der die Reichs= welches gegen die Berronecke eines Straßenbahnvagens lief und Er scheute sich sogar nicht, dieselbe Rede Bebels abfällig seitlich unter den Radkasten geriet. Außerdem wurden noch drei regierung um weitere Ausdehnung der Sonntagsruhe und des An­zu fritifieren, die sogar von antisocialistischen Blättern wie Auf die Wichtigkeit dieser " Berliner Zeitung " und" Bolts- Zeitung" beifällig aufgenommen form, während die drei übrigen schweren Verlegungen von Personen Bersammlung hinzuweisen, ist wohl überflüſſig. Bersonen von Wagen umgestoßen und kamen unter die Vorderplatt- gestelltenschutzes ersucht werden soll. wurde. Also den Vorwurf der Parteilosigkeit können Sie nie beim Auf- resp. Absteigen verursacht wurden. Nach amtlichen Fest­wieder in gutem Glauben gegen den Lok.- Anz." erheben. Haben Der neue Gemsenberg des Zoologischen Gartens wird Sie doch den Mut, dies einmal klipp und klar festzustellen. stellungen trifft in allen diesen Fällen die Wagenführer keine Schuld. jetzt von einer Anzahl sehr bemerkenswerter Huftiere bewohnt. Imr Sie sollten, wenn Sie ehrlich wären, sogar eine Rubrik cinrichten, Immer hübsch bei der Wahrheit bleiben! Zu der Absicht Gehege der Tharziegen, welche durch zwei vorderindische Arten, in welcher Sie täglich die sogenannten Parteilich leiten und des Berliner Magistrats, das Schulgeld der städtischen eine aus dem Himalaya - und eine zweite aus dem Nilgherri- Gebirge Byzantinismen, die nichts find als Produtte reinster Bater- Gymnasien, Realgymnasien, Ober Realschulen an der Malabarküste vertreten sind, tummelt sich ein mumteres Landsliebe, festnageln und Ihrem Leserkreise zugänglich machen. und Realschulen zu erhöhen, veröffentlicht die Berliner Lamm, welches durch seine kräftigen Beine auffällt und mit großer Aber freilich, dann wäre es in vier Wochen mit Ihrem Abonnenten­stande zu Ende, und daher nennen Sie uns mit Vorliebe partei- Beitung" einen Artikel, der sich auch mit der von der social- Geschicklichkeit klettert und springt. Die Tharziegen find die tropischen Vertreter der Steinböcke; sie kommen außer in Vorderindien auch demokratischen Fraktion der Stadtverordneten in Arabien vor. Dicht neben ihnen sind die beiden ramsnafigen los". Ich bitte jedenfalls um gefl. Veröffentlichung meiner Beilen; als ältester Leser des Lot.- Anz." könnte ich die Wiedergabe Bersammlung hierzu eingenommenen Stellung beschäftigt. Saiga- Antilopen untergebracht; häßliche, aber in ihren Be­sogar auf Grund des§ 11 des Preßgesetzes verlangen, das habe ich Die Behauptung, daß man auf seiten der Social- wegungen sehr merkwürdige Huftiere, die heute nur noch im mittleren einmal im Briefkasten des Lot.- Anz." gelesen, will aber zunächst demokratie jede Vertenerung der Bildung mit Hurra be- Asien und am Kaspischen Meere leben, früher aber, zur Eiszeit, auch den gütlichen Weg versuchen! grüßt", ist zu albern, als daß man sie eines Wortes in Deutschland vorhanden gewesen sind. Ein andres Diluvialtier Wir müssen gestehen, daß uns diese Epistel zerschmettert hat. der Widerlegung zu würdigen brauchte. Zu dem in Rede Europas , der Moschus ochse, wird hier auf demselben Gemsens Von dem Gefühl schnöden Unrechts, das wir an dem Lokal- Anzeiger" stehenden Einzelfall wollen wir, um einer Legendenbildung vorzu- berg seit längerer Zeit ebenfalls gepflegt. Außer diesen Sehens verübt haben, sind wir so geknickt, daß wir in unserm Schuld- beugen, nur das eine konstatieren, daß in dem Artikel die Sache, der würdigkeiten ersten Ranges, welche die auswärtigen, den Garten be­bewußtsein diesem Blatte recht viele Leser von der Art des leider Wahrheit zuwider, so dargestellt wird, als seien unsre Genossen im des Berliner Gartens unter anderm noch eine mongolische fuchenden Zoologen in Erstaunen versetzen, weist diese Musteranlage anonym gebliebenen Einsenders wünschen. Was sollen wir mehr? Roten Hause auch für eine Erhöhung des Schulgeldes der Real- Kropfgazelle auf. Den Fünfuhr- Geschäftsschluß am Sonnabend wollen jetzt schulen zu haben. Man muß in der Redaktion der Berl. 8tg." in Berlin die Buchhandlungs- Gehilfen für die Sommer­monate durchsetzen. Der Vorstand der Ortsgruppe Berlin der wiffen, daß das Gegenteil der Fall ist. In der Stadtverordneten - Handelsstätte Belle- Alliance, Lindenstr. 101. Hier war in der Buch­Allgemeinen Bereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen hat sich Versammlung hat der Redner der socialdemokratischen Fraktion, Genosse druckerei von W. Wagner eine Flasche mit Benzol umgefallen, und die an jänttliche Berliner Verlagsgeschäfte mit der Bitte gewandt, daß Singer, am 12. Juni bei der ersten Beratung der Angelegenheit explosive Flüssigkeit hatte verschiedene in der Nähe stehende Gegen­sie während des Sommers an den Sonnabenden um 5 Uhr das wiederholt und mit starker Betonung erklärt, daß man auf social stände ergriffen, doch konnte das Feuer noch gedämpft werden, bevor Geschäft schließen. In dem Rundschreiben wird hervorgehoben, daß demokratischer Seite zwar der beabsichtigten Erhöhung des Schul- es größeren Schaden anrichtete. Freitagabend gegen 10 Uhr wurde

Feuerbericht. Sonnabendmittag erfolgte ein Alarm von der