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Kr. 155. 19. Jabrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Lokales.

Wenn es zu regnen anfängt.

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Sonntag, 6. Juli 1902.

Das ehemals Gebersche Industriegebäude in der Rom mandantenstraße, das erste und älteste Haus dieser Art in Berlin , soll einem Neubau modernsten Stils Play machen. Es wurde Ende der sechziger Jahre errichtet, und zwar benutzte sein Bauherr die starten Mauern der Kaserne des Kaiser Franz- Garde- Grenadier- Re­giments, welche sich früher an dieser Stelle erhob. Man verwandte in sehr geschickter Weise so viel von der alten Kaserne, als nur irgend möglich war, und brachte einen Bau zu stande, der für die damaligen Beiten eine Sehenswürdigkeit war. In dem an der Ecke der Beuth­traße gelegenen Teil des Industriegebäudes wurde das erste Wiener Café errichtet.

Die Lokalliste für Berlin und Umgegend ist neu herausgegeben und der heutigen Nummer unsres Blattes bei Wenn es zu regnen anfängt, dann bewirkt das stets ein großes gefügt worden. Bei der Wichtigkeit der Lokalfrage erwächst den und allgemeines Aufsehen. An fich ist ja ein Regen bei uns an Parteigenossen die dringende Pflicht, die Lokalliste streng zu Lande gewiß nichts Ungewöhnliches in diesem regenreichen beachten. Den Saalabtreibereien und Verweigerungen gegen- Sommer noch weniger als sonst aber sobald die ersten Tropfen über, die in Berlin teilweise noch versteckt, in den Vororten dagegen fallen, können es sich doch immer wieder nur wenige Menschen ver­offen betrieben werden, bleibt uns tein andres Mittel übrig, als fagen, das ausdrücklich hervorzuheben. Es regnet 1"," Wirklich, es die Lokalsperre; und diese dort, wo nötig, durchzuführen, muß regnet!"" Ja, wahrhaftig, es regnet 1" so schallt es von allen Seiten, das Bestreben aller Parteigenoffen sein. Arbeiter, Parteigenossen, besucht als handle es sich um ein Ereignis von größter Seltenheit, und Was aus einem Pferdeftall werden kann. Man schreibt daher bei Ausflügen, Bergnügungen ze. nur solche Lokalitäten, wenn irgendwo eine Gesellschaft von einem Dugend Personen zu uns: In der legten Stadtverordneten - Bersammlung wurde unter welche auf der Liste verzeichnet stehen. Vor allen Dingen fammenfißt, dann darf man mit ziemlicher Sicherheit darauf rechnen, andern Vorlagen auch dem Verkauf des städtischen Grundstücke Große Frankfurterstr. 120 alt den Verband erwächst aber den Vorständen von Arbeitervereinen die Pflicht, erteilt. Auf beim Abschluß von Festlichkeiten und Partien auf das strengste daß es regnet, laut und vernehmlich konstatiert wird. dem Grundstück Große Frankfurterstr. 120 hatte die Stadt die neue Lokalliste zu beachten. Die Vorstände wollen in solchen Ein Regenguß ist nun allerdings auch keine ganz gleichgültige Berlin vor langen Jahren, ehe noch das jetzige Ab­Fällen auch darauf sehen, daß in den Verträgen mit dem Wirt eine Sache. Wenn es in Berlin zu regnen anfängt, dann bricht auf kommen über die Kosten der Berliner Polizeiverwaltung Klausel Platz findet, wonach für den Fall, daß das Lokal für den Straßen besonders bei unerwartet eintretendem Regen bestand, große Stallungen für die Pferde der Schuß Arbeiterversammlungen später verweigert werden jedesmal eine kleine Panit aus. Eine allgemeine Flucht beginnt mannschaft erbaut. Diese Baulichkeiten standen seit dem Neubau des follte, der Vertrag seine Gültigkeit verliert. Verschiedene Vorkomm- dann unter deuen, die sich nicht vorsorglich mit einem Regenschirm Polizeipräsidium vollständig leer und die Rentabilität des Grundstücks nisse der letzten Zeit lassen eine Bestimmung dieser Art dringend bewaffnet haben, ein wildes Nette sich, wer tann", bei dem jeder war eine minimale. Die zu einem Verband neu zusammen ratsam erscheinen. Ebenso ist es Pflicht der Vorstände und so rasch wie möglich wenn's sein muß, unter fräftigem Gebrauch geschlossenen Genossenschaften der Berliner Milchhändler haben in Komitees, dafür nach Möglichkeit zu sorgen, daß bei Mehrbedarf seiner Ellenbogen einen Straßenbahnwagen oder eine Droschke, Grundstüids eine fofortige Verwendung desselben für die Swede der zwischen herausgefunden, daß gerade diese baulichen Anlagen des Zwecke an Bedienungspersonal der Stellennachweis des Verbandes eine Hausthürnische oder sonst ein schüßendes Dach zu gewinnen Milchproduktion zulassen, und insbesondere die schleunige Aufnahme deutscher Gastwirtsgehilfen Ortsverwaltung Berlin" fucht. Auch bei einem so plötzlich einfeßenden Regenguß glauben der Produktion von Kinder und Säuglingsmilch An der Stadtbahn 39, I, Telephon- Amt 3 1813, Berücksichtigung viele Leute ihre Mitmenschen oder sich selber im Zwies oder Selbst- ermöglichen, wie solche in der letzten Zeit von den ver findet. Thut ein jeder seine Pflicht, so kann der Erfolg nicht gespräch noch besonders auf den Regen hinweisen zu sollen, der schiedensten Stellen angeregt worden ist. Voraussichtlich ausbleiben. 2otale, die teine Säle haben, sind für bereits auf fie herniederklatscht. Noch im Fortrennen rufen fie: Es werden in kurzer Zeit, nach Ausführung eines eiligen Umbaues, den Verkehr frei. regnet! Verflucht, es regnet!"

daß nach einander aus beinahe ebenso vielen Kehlen die Thatsache, Milchhändler- Genossenschaften die Zustimmung der Berliner

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Do nadat Die Lokalfommission. Die Ausnahmemenschen, die selbst durch einen Wolkenbruch nicht aus der Fassung gebracht werden, sind dünn gesät. Mit am Parteispedition im 2. Berliner Wahlkreis. geduldigsten lassen einen Regenguß diejenigen über sich ergehen, die Durch Beschluß der am 4. d. M. in der Berliner Bockbrauerei fich den Tag über meist auf der Straße befinden und hier ihrem tagenden Parteiversammlung tritt am 1. August für den 2. Wahl- Erwerb nachgehen: die Kutscher, die Dienstmänner, die Straßenfeger, treis die Barteispedition in Kraft. Aus praktischen Gründen tamen nur folgende Straßen in Betracht: Alexandrinenstraße, Am Tempel- die Geschäftsdiener, die Botengänger usw. Wer so wie sie, zu jeder hofer Berg, Arndtstraße, Barutherstraße, Bärwaldstraße, Belle Jahreszeit Tag für Tag von früh bis spät den Launen des Wetters Alliancestraße, Bergmannstraße, Blücherstraße, Blücherplatz. Boech ausgefegt ist, der erwirbt mit der Zeit jenen gelassenen Gleichmut, straße, Boppstraße, Brandenburgstr. 1-17 und 64-82, Camphausen- jene philofophische Ruhe, die dem Regen gegenüber wirklich die einzig Straße, Chamisso- Play, Dieffenbachstraße, Fichtestraße, Fidicinstraße, richtige Gemütsverfassung ist. Was soll er auch andres thun? Er Friesenstraße, Fürbringerstraße, Geibelstraße, Gitschinerstr. 1-113, muß aber weiter, und wenn es mit Kannen gösse. Gneisenaustraße, Golßenerstraße, Gräfestraße, Grimmstraße, Groß- Die Ruhe des Philosophen ist auch für andre Leute ein gutes beerenstraße 10-85, Hagelsbergerstraße, Hasenheide, Heimstraße, Mittel gegen die Launen und Tücken dieses wetterwendischen Hohenstaufen- Play, Hornstraße, Jahnstraße, Johanniterstraße, Sommers. Sie ist mehr wert als der widerstandsfähigste Regen­Johannistisch, Jüterbogerstraße, Kazbachstraße, Kloedenstraße, Kopischstraße, Kottbuser Damm, Kreuzbergstraße, Lachmann- schirm. Wer sich mit ihr wappnet, der wird, selbst wenn er sich eben Straße, Lantwigstraße, Lehninerstraße, Lichterfelderstraße, Luisen anfchickt, seinen Sonntagsausflug zu machen, nicht außer Fassung Ufer 47 bis Ende, Marheineke- Plaz, Mariendorferstraße, Mitten- geraten, falls es in genau demselben Augenblick wieder einmal an­walderstraße, Mödernstraße, Morisstraße, Müllenhoffstraße, Noftiz- fängt zu regnen. ftraße, Plan- Ilfer, Prinz August von Württembergstraße, Prinzen straße 1-16 und 103-119, Schenkendorfstraße, Schleiermacher­

mehrere hundert Milchtühe den Platz einnehmen, der vor Jahren für die Pferde der Schußmannschaft bereitet worden ist. Das Unter Produktion nicht von gewöhnlicher Milch, sondern von Kinder­nehmen der Milchhändler- Genossenschaften bezweckt in erster Linie die und Säuglings milch. Für die Genossenschaften der Milch­Händler war die Möglichkeit, eine billige Kindermilch liefern zu fönnen, in der letzten Beit um so dringender geworden, als die vers schiedenen, in Berlin bestehenden Krankenkassen sich seit dem Bündnis der Meierei Bolle mit dem Milchring grundsäglich dazu entschlossen haben, die Lieferungen für ihre Mitglieder an den großen Milch­händlerverband zu übertragen.

Die Gasautomaten. Geradezu riefenhaft ist die Steigerung des Gasverbrauchs durch Automaten im ersten Quartal dieses Jahres geveien. Während der Verbrauch von städtischem Gas nur um 4/2 Broz. gegenüber dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres ge­8138 Kubikmeter auf 196820 Stubifmeter, das heißt um 2320 Proz stiegen list, ist der durch sogenannte Münzmesser( Automaten) von gestiegen, also um das 24fache. Diese phänomenale Steigerung ist auf die unentgeltliche Abgabe der Automaten zurückzuführen. Sie würde noch bedeutend größer sein, wenn es möglich wäre, alle Auf­träge auf Automaten, Herstellung von Leitungen usw. zu erledigen. Eine neue Heilgehilfen- Ordnung. Die Prüfung der unteren Ferienreisen. Der Verkehr auf den Fernbahnhöfen erreichte Seilgehilfen, die bisher in den einzelnen Landesteilen noch eine große straße, Schönleinstraße, Sedan- Ufer, Siboldstraße, Solmsstraße, gestern seinen Höhepunkt. Vom Anhalter Bahnhof allein gingen Berschiedenartigkeit aufiveift, foll demnächst einheitlich geregelt Teltowerstraße, Tempelherrenstraße, Tempelhofer Ufer, Am Urban, von morgens 1/28 bis abends 3/411 Uhr 37 Durchgangs-, Schnell, werden. Nach Bestehen der Prüfung sollen dann diese Heilpersonen Urbanstraße, Wartenburgstraße, Waterloo- Ufer, Wafferthorstr. 1-76, Vor- und Nachzüge ab, Willibald Alegisstraße, Wilmsstraße, Dorfstraße 1-84 und 58-90, Bayern , welche den Verkehr mit Sachsen , ein Befähigungszeugnis von dem zuständigen Regierungspräsidenten Thüringen , Boffenerstraße, 8Züllichauerstraße. zum Teil auch mit dem Rhein 2c. erhalten, das sie berechtigt, fich staatlich geprüfter Heilgehilfe und zu vermitteln haben. In den fünf Viertelstunden von 730 Maffeur", bezw. staatlich geprüfte Heilgehilfin und Masseuse" au Die Geschäftsführung steht unter der Kontrolle der Genossen, bis 845 morgens mußten nicht weniger als zivölf bis bertreten durch eine fünfgliedrige Zeitungs- Kommission und die Ver- auf den letzten Platz gefüllte Schnellzüge abgefertigt werden, beilegen, die jetzt offiziell geprüfte Heildiener" heißen. nennen. Dieselbe Bezeichnung dürfen sich dann auch die Heilpersonen die sich in Abständen von sechs und mehr Minuten folgten. Die fetzung zur Zulassung zu der Prüfung, die durch die Kreisärzte ab Wir richten an die Parteigenoffinnen und Genossen die gesamte Beamtenschaft war in fieberhafter Thätigkeit, dem Ansturm gehalten wird, ist eine fechswöchige Beschäftigung oder Ausbildung dringende Aufforderung, eine recht eifrige Agitation für die Partei- gerecht zu werden. Der Sonderzug nach München war etwas schwächer in einem Krankenhause oder ebenso lange Teilnahme an einem spedition zu betreiben, um Abonnenten für um Abonnenten für die Partei befegt als der vorgeftrige. Bon 963 Fahrgästen entfielen 488 auf die offiziellen Ausbildungskursus für Heilgehilfen und sechswöchige Beitschriften zu gewinnen. Die Parteispedition wird bemüht II. und 580 auf die III. Klasse. Der Zug tonnte so in zwei Teilen Teilnahme an einem von einem Arzte geleiteten Massagekursus. fein, fo frühzeitig und pünktlich wie möglich den Vor- gefahren werden, die 235 und 245 abgingen. Auch für den PotsDer Prüfling hat sich über genügende Kenntnisse vom menschlichen wärts" und alle andren Parteischriften in die Hände der Abonnenten a mer Bahnhof war wieder ein Sonderzug in zwei Teilen 735 Störperbau und seine Fähigkeiten in allen Zweigen der Krankenpflege zu bringen. Die Parteispedition befindet sich vom 1. August an und 750 abends nach Frankfurt , Basel 2c. vorgesehen. Nicht auszuweisen. Wer die Prüfung nicht besteht, kann nur noch einmal Mittenwalderstr. 30, vorn parterre, beim Genossen weniger als 118 Fernzüge verschiedenster Art mußten an dem einen wieder zugelassen werden, aber nicht vor Ablauf eines halben Jahres Hermann Werner. Tage auf dem Stettiner Bahnhof abgefertigt werden, eine nach der ersten Prüfung. Aufgabe, die nicht wieder so leicht irgend einer Bahnverwaltung in

trauensleute.

Am Sonntag, den 6. Juli, vormittags 7 Uhr, geschieht die Auslegung der Abonnenten listen zum Einzeichnen. Am Sonntag, den 13. Juli, werden die Listen wieder abgeholt. Alle Parteigenossinnen und Ge­noffen werden dringend aufgefordert, in den bekannten Lokalen zur Hilfeleistung für die Verbreitung sich einfinden zu wollen. Die Vertrauensleute.

J. A.: Paul Schola, 8offenerstr. 1. Zweiter Kreis. Die Parteigenoffen werden gebeten, sich Sonntag früh 72 Uhr recht rege an der Flugblattverbreitung zu beteiligen und fich in folgenden Lokalen einzufinden: Werner, Hagelsbergerstr. 2, Borgfeld , Arndtstr. 35, Thomsen, Mitten­walder und Gneisenaustraßen- Ede, Fischer, Boechstr. 7, Linde mann, Morigstr. 9.

Die Vertrauensleute.

Der Wahlverein für den vierten Berliner Reichstage Wahlkreis( Often) hält Dienstagabend 8 Uhr, Große Frankfurter firaße 117, eine Bersammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Bortrag des Abgeordneten Emil Rosenow über Heimatpoliiit. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes.

Nieder- Barnim . Das diesjährige Sommerfest der Ge­nossen des Nieder- Barnimer Reichstags Wahlkreises findet heute, Sonntag, im Schloß Weißensee statt. Das reichhaltige Programm, welches im Juferatenteil abgedruckt ist, wird auch die Berliner Genossen anregen, sich an dem Feste zu beteiligen.

Stralau. Am Sonntag, den 20. Juli, werden die Genossen von Stralan in Gemeinschaft mit den Friedrichsberger Genossen zum Besten der Agitation ein großes Sommerfest in Schonerts Lokal Neu- Seeland( Stralan) abhalten. Da für ein reichhaltiges Programm gesorgt ist, bitten die Genossen um recht rege Billetabnahme. Das Romitee.

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der Welt gestellt werden dürfte. Die Leistung ist um so größer, als Vom Dreschflegel- Antisemitismus. fast sämtliche Reisenden von ihrer Berechtigung, Freigepäck mitzu- gelöst wurde eine zahlreich besuchte antisemitische Volksversamm nehmen, Gebrauch machen. Es ist anzunehmen, daß mit diesen Zügen lung in Kellers Festsälen in der Koppenstraße, in der Graf Püdler gegen 25 000 Personen Berlin allein auf diesem Bahnhof am Sonn- fiber feine lebte Gerichtsverhandlung" sprach. Der. abend verlassen haben. Aehnliche Verhältnisse herrschenfauf dem Lehrter, Redner griff den Gerichtshof und dessen Urteil, besonders aber den dem Görlizer, sowie auf sämtlichen Bahnhöfen der Stadt- ärztlichen Sachverständigen Sanitätsrat Dr. Neumann, diesen bahn. Da müssen selbstverständlich überall besondre Pläne und traurigen Kert", in heftigen Worten an. Auf seinem eignen Grund Uebersichten angefertigt werden. Genaue Bestimmungen sind über und Boden dürfe ein deutscher Edelmann doch machen, was die Gestellung der Beamten, der Wagen, die Verteilung der ein er wolle. Wenn es ihm beliebe, dort alles kurz und zelnen Züge auf die verschiedenen knapp bemessenen Geleise zu treffen. Le in zu schlagen, gehe das niemand etwas an. Das alles erfordert eine Arbeit, von welcher der Reisende, der mehr fei eine Schmach, daß man ihn dafür, zum Gaudium der oder weniger bequem, aber jedenfalls sicher und behaglich seinem Reises asiatischen Fremdlinge, ins Gefängnis sperren wolle. ziel zugeführt wird, kaum eine Ahnung hat. Am 3. Juli morgens Er werde sich nicht mundtot machen lassen; sollte das Reichsgericht verließ die größte Zahl der Ferienkolonisten Berlin . Ein vom das Glogauer Urteil bestätigen und er ins Gefängnis wandern müsse, Stettiner Bahnhof abgelaffener Sonderzug sowie einige Wagen der so verspreche er dem deutschen Bolle feierlich, sobald er aus der fahrplanmäßigen Züge brachten 1204 Kinder nach Mecklenburg und Bude herauskomme, sofort von neuem auf die Juden los an die Seetüsten. Die bewundernswerte Organisation des Berliner zu dreschen. Das sei eine Notwendigkeit und das einzige Mittel Bereins für Ferienkolonien ließ die Beförderung dieser großen, im dem drohenden Bürgerkriege zu entgehen. Jedenfalls Reifen ungeübten Kinderscharen ganz glatt verlaufen. Ein einziges betrachte er die über ihn verhängte Strafe als cine Kind nur fehlte, alle andern waren pünktlich zur Stelle, ohne jedes& iigung Gottes, der ihn in trüben Zeiten zum Warner des deutschen Volkes Drängen und Haften kam jedes an seinen Platz. Alle aubersehen. des Lichtes und der Gnade" mit müßten ihm eine lichen Ende, der Einmündung in die Dahme, in Angriff ge- und auszurotten. Der Bau des Teltow Kanals ist nun auch an seinem öst geschlossene Phalang bilden, um die Juden niederzuwerfen Bei diesen Worten erhob sich der über­nommen worden. Zunächst werden die Ueberführungen der Görlizer wachende Bolizeilieutenant und erklärte die Bersammlung für auf Bahn, der neben dem Bahndamm Herlaufenden Chaussee Grünau- gelöst. Bei der Räumung des Saales tam es zu einem Busammen Adlershof , sowie der sich an der Dahme hinziehenden Chauffee stoß zwischen Antisemiten und socialdemokratischen Arbeitern. Auch Grünau - Köpenick ausgeführt. Bis zur Beendigung dieser Brücken auf der Straße gab es erregte Auseinandersetzungen zwischen den banten werden bei Grünau die Geleise der Görlizer Bahn bezw. Anhängern des Grafen Bückler und seinen Gegnern. Graf Bückler die Chausseen im Bogen um die Kreuzungspunkte herumgeführt. hatte in Begleitung eines zweiten Herrn einen Tagameter bestiegen, Gegenwärtig werden auf der Ausweicheftrede der Görlizer Bahn die faum hatte sich jedoch der Wagen in Bewegung gesetzt, umringte Geleise gelegt. Die Ausweichestrecke der Chauffee Grünau- Adlershof eine nach hunderten zählende Menschenmenge drohend das Gefährt. wird in stürze zur Benutzung fertig sein; auf der Chauffee Grünaus Man hörte wiederholte Rufe: Nieder mit Büdler!"" Haut Köpenick hat bereits mit dem Brückenbau begonnen werden können. den Dresch grafen, er hat die Arbeiter beschimpft!" Vergrößerung der Jerenanstalt Dalldorf. Der Berliner Magiftrat beabsichtigt, zum Zwecke der Vergrößerung der städtischen Frrenanstalt zu Dalldorf dort ein ausgedehntes Terrain zu erwerben. Es sind mit einem am Charlottenburger Weg wohnhaften Grund besiger Verhandlungen behufs Ankaufs geeigneten Terrains ein geleitet, die voraussichtlich Erfolg haben werden. Auf dem zu er Lichtenberg - Friedrichsberg- Wilhelmsberg. Der Wahlverein werbenden Gelände soll die Vergrößerung der Anstalt in der Weise erfucht seine Mitglieder, am Montagabend um 82 Uhr in den vorgenommen werden, daß darauf im nächsten Sommer eine fo­Bezirkslokalen vollzählig zu erscheinen. Die Bezirkstaffierer werden genannte Kolonie" der Anstalt, d. h. ein besonderes Gebäude für Die Angelegenheit des seit dem 5. April verschwundenen dort Beiträge entgegennehmen und neue Mitglieder zur Aufnahme Epileptiter errichtet wird. Die Anstalt enthehrt bisher trotz ihrer vormerken. Die nächste Wahlvereins- Versammlung findet am 22. Juli großartigen Anlage eines solchen nur für weibliche Personen be- Uhrmachers Theodor Lebahn hat sich aufgeklärt. Der statt. Genoffe Dr. L. rons wird über die Technit des preußischen stimmten, außerhalb der eigentlichen Jrrenanstalt gelegenen Gebäudes, Bruder des 2. las zufällig eine furze Zeitungsnotiz, daß bei Freien Landtags- Wahlrechts unter besonderer Berücksichtigung der Verhält- während am Südwest- Ausgange des Dorfes Dandorf für männliche walde die Leiche eines älteren Mannes aufgefunden wurde, dessen nisse in Lichtenberg und dem Kreise Nieder- Barnim sprechen. Der Patienten eine besondere Kolonie" von Epilektitern unterhalten wird. Taschentuch mit den Initialen Th. L. gezeichnet ist. Sofort fuhren, Borstand. Die Jrrenanstalt würde sich nach Fertigstellung der neuen Van der Bruder und Schwiegersohn Lebahns nach Freienwalde , wo sie Wahlverein Bezirk Pankow . Dienstagabend 82 Uhr Mit- lichkeiten bis an den Dalldorf- Charlottenburger Weg heran er erfuhren, daß der Tote bereits seit vierzehn Tagen begraben war, das heißt man hatte L. ohne weiteres mit Kleidern eingescharrt, strecken. gliederversammlung bei Großfurt, Berlinerstr. 27. Bortrag dort, wo man ihn gefunden hatte. Auf dem Polizeibureau des Stadtv. Theodor Meyner Berlin: Was ist Religion Für den Erweiterungsbau des städtischen Friedrichs hatte man ein Portemonnaie abgegeben, das neben der Leiche und wer hat Religion? Gäste willkommen. Waisenhauses in der Alten Jakobstraße 33 werden jegt die von gelegen hatte und in dem sich 11 M. und ein Zettel mit der Auf­Königs Wusterhausen- Wildan! Heute nachmittag 4 hr der Stadt Berlin erworbenen Nebenhäuser 34 und 35 abgeriffen. fchrift Theodor Lebahn" befanden. Nach den Angaben des Freien­findet im Lokal von Wedhorn, altes Schüßenhaus, eine Bolts- Auch das große Fabrikgebäude hinter dem zuletzt genannten Hause walder Arztes hat sich L. erschossen. Man fand ihn in knieender versammlung statt, in welcher Reichstags Abgeordneter wird abgebrochen. Waisenhaus und Kinderajyl, die jetzt schon ziem- Stellung, mit dem Antlig nach unten und die rechte Hand gegen die Rosenow über Die Socialdemokratie, die Agrarier und die ländlich nahe bei einander liegen, werden in Zukunft in unmittelbarer Brust gehalten, den Revolver in derselben, vor. Das Motiv zu der liche Arbeiterbevölkerung" sprechen wird." Berbindung stehen. That ist in einer schweren Gemütsdepression zu suchen, in der sich

Wahlverein für Mariendorf und Umgegend. Dienstag abend 81/2 Uhr findet bei Adel, Tempelhof , Germania straße 1, eine Versammlung statt. Genosse Dr. Borchardt wird einen Vortrag über Arbeitslosen- Versicherung halten.

Schmargendorf . Dienstagabend 81/2 Uhr hält der Wahl berein im Wirtshaus Schmargendorf", Warnemünderstr. 6, eine Bersammlung ab, in der auch Gäste Zutritt haben. Tagesordnung: Die Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen.

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Runter mit dem Junter!" Vereinzelte Hochrufe auf den Davonfahrenden wurden von dem Lärm der Maffen, die dem Wagen zu folgen suchten, übertönt. Heiterkeit erweckte die Bemerkung: Laßt ihn doch erst das Eintrittsgeld in Sicherheit bringen, ist ja doch die Hauptfache!" sowie au Püdler gerichtete Frage:" Herr Graf. haben Sie nicht den kleinen Cohn gefehn?" Eine Vorstellung des Grafen Bückler mag ja immerhin ihre 20 Pf. wert sein. Ob Arbeiter ihr Geld aber nicht dennoch nützlicher an wenden können, lassen wir dahingestellt.