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die in jeder halbwegs demokratischen Regierung so was wie eine Rebellion gegen die bestehende Ordnung erblicken.-

Als die belgischen Parteigenossen für das Wahlrecht de­monstrierten, geiferte die gesamte Heritale Presse über diese Auf Ichnung gegen diese Autorität des Staates. In Frankreich gehen jetzt dieselben Klerikalen im Kampfe gegen die Staats­gesetze auf die Straße, wo sie allerdings sich nur als Radau­brüder aufführen.

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Die Donnerstag Telegramme melden vom Klerikalen Kriegs­fchauplatze: In Paris und im Seine- Departement haben nach Ablauf der

Molkenbuhr kritisiert die mechanische Art, Zollsäge aufzustellen. Soch bemerkt, allerdings komme der Zollbetrag gegenüber dem Berteuere man die Glasziegel, würden sie weniger verwendet, und Wert dieser Waren nicht in Betracht, aber die Bijouterie mit dieser Verdunkelung der Dachböden erhöhe sich für die dort werde geschädigt. Die Diamantindustrie liegt in Hanau völlig danieder, sie beschäftigte früher 300 bis 400 Arbeiter, beschäftigten Arbeiter die Unfallgefahr und erschwere die Arbeit. Gothein tonstatiert, daß Deutschland das Haupt- Produktionsland jezt ca. 60. Dabei sei der Lohn auf die Hälfte, ja bis der Welt für Drahtgeflechte ist und das Moment des Regierungs - auf ein Viertel der früheren Höhe gefunken, trotzdem ein Arbeiter vertreters darum hinfällig sei. ein neues Verfahren der Diamantenschleiferei erfunden habe, die so­genannte trockene Methode. Nun habe man die Arbeiter veranlassen wollen, für einen hohen Schutzzoll zu petitionieren, aber die Arbeiter Die De Beers­ließen sich, bis auf 12, nicht hineinlegen. Companie ruiniert die Hanauer Diamant- Industrie, der durch den Zoll nicht geholfen werden könne; eher treibe der Zoll noch die Juduſtrie ins Ausland. Für die Bijouterie- Industrie dürften aber Auch werde

Die Positionen werden nach der Vorlage angenommen. Die Positionen 752-757 werden verbunden.

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Zu 752, rohes optisches Glas 8 M., beantragt Gothein 3 M., zu 753, 9t ohglas in Kugeln 2c. 8 M. eine Aenderung des Textes und für farblofes 8, für gefärbtes 15 M.; zu 754 hrgläser, ungeschliffen 10 M., geschliffen 80 M., beantragt er 8

gewährten Frist 30 derjenigen Klosterschulen, denen der Sperrungs- rejp. 20 W., 755, Brillen- und Stereoskopengläser 15 M.; Edel- und Halb- Edelsteine noch verteuert werden. 31 M. 756, geschliffene Brillengläser 2c. 80 9.40 m.; zu 757, der Schmuggel durch Zölle nicht gefördert. Redner frägt, ob im

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befehl zugegangen ist, den behördlichen Anordnungen nicht ent- Brillen 120 W, Mikroskope 60 M. 40 respektive 30 M., Wirtschaftlichen Ausschuß die Verhältnisse zur Sprache gekommen sprochen. Der Ministerrat wird am Freitag, wie der Matin" astronomische Ferngläser frei. meldet, ein Dekret erlasseu, um gegen diese Säumigen polizeiliche Gewaltmaßregeln anzuwenden. Ein analoges Dekret wird für die übrigen Departements vorbereitet.-

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Deftreich- Ungarn.

Die Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit. Molkenbuhr stellt fest, daß die Glasindustriellen von Ilmenau in einer Petition sagen, man solle sie mit einem so muglosen Zoll gauf optisches Glas verschonen. Es werde durch den Zoll eine Strafe mauf die wissenschaftliche Forschung gelegt. Die deutsche JIndustrie Sy optischer Instrumente sei auf den Weltmarkt angewiesen, darum sei Der Ausgleich. Ministerpräsident Sell reist Freitag nach der Zoll auf solche Waren geradezu gemeingefährlich. Ebenso Jicht, wo er mit dem östreichischen Ministerpräsidenten beim Kaiser werde sozusagen ein Zoll auf das Augenlicht gelegt, wenn man zusammentrifft. Die wiederholten Begegnungen der beiden Minister- die Brillen und Brillengläser verzolle. Auf den Weltausstellungen präsidenten bei dem Kaiser sprechen dafür, daß in der Ausgleichs- in Chicago , Paris 2c. ist die Vorzüglichkeit unsrer Industrie erwiesen, frage noch große Gegensätze vorhanden sind. für sie ist der Zoll geradezu eine Beleidigung. Im Interesse der Forschung und der augenleidenden Menschen sei Bollfreiheit geboten. Die Abstimmung werde beweisen, ob die Vorwürfe, die jetzt wegen der Vorgänge in Bayern gegen das Centrum erhoben werden, nämlich, daß es kulturfeindlich sei, begründet sind.

Frankreich .

Aus der socialistischen Parteibewegung. Paris , 22. Juli. ( Eig. Ber.) Die Revolutionär Socialistische Einigkeit läßt soeben die erste Nummer ihres monatlichen, Bulletin Officiel" erscheinen, das die Sigungs­protokolle des Centralrates und der Kammerfraktion, die politischen Abstimmungen der letzteren und sonstige wichtigere Parteihandlungen zu verzeichnen bestimmt ist.

Die vorliegende Nummer bringt u. a. die Antwort der revolutionär socialistischen Kammerfraktion auf den Vorschlag von 7 socialistischen Deputierten auf Vereinigung der beiden socialistischen Stammerfraktionen. Die Antwort lautet:" Werte Genossen! Als Vertreter und parla­mentarisches Organ der Socialistischen Partei Frankreichs haben wir auf der Grundlage ihrer Erklärungen die revolutionär- socialistische Fraktion gebildet. Wie im Protokoll unsrer ersten Sigung gesagt wird, haben wir in Uebereinstimmung mit unsrer Partei unsre Fraktion aufrechterhalten, weil die Gründe, die zu ihrem Entstehen geführt hatten, mit derselben Kraft fortwirken wie je. Wir können also nicht Eurer Einladung zur Ver fchmelzung folgen. Wir erklären Euch übrigens, Genossen, daß wir stets bereit sein werden, durch Vermittlung unfrer zwei Sekretäre mit Euren Delegierten sowie mit allen andren in Beziehungen zu treten, jedesmal, wenn eine besondere Gelegen­heit das erfordern wird.

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Es sei erinnert, daß die ministeriell- socialistische Fraktion ihrer feits geantwortet hat, mit Vergnügen ein Verständigungsfomitee zu stande kommen zu sehen". Für ein Zusammengehen von Fall zu Fall stehen also keine Hindernisse entgegen.

Dem Bulletin Officiel" ist ferner zu entnehmen, daß die revolutionäre Fraktion zwölf Mitglieder zählt. Drei weitere Deputierte, auf die man nach den Wahlen gerechnet hat, sind ihr nicht beigetreten. Die Stärke der ministeriellen Fraftion läßt sich nicht angeben, da sie bisher kein Mitgliederverzeichnis sowie auch tein Manifest veröffentlicht hat.-

Afrika .

Graf Posadowsky erklärt, daß die Ansicht der Arbeiter über diese Zölle geteilt sei; es liege eine Eingabe von Glasschleifern 2c. aus Nathenow vor, die für Höheren Zoll eintreten, damit die Lohnlage der Arbeiter gehoben werden könne. Redner verliest die niederen Lohnsätze der dortigen Arbeiter.

Gothein, der seine Anträge empfiehlt, erwidert dem Staats­sekretär, daß die Arbeiter, welche die Eingabe gemacht haben, ihre Inteeessen nicht wahrzunehmen verständen. Ihm, Redner, lägen gegenteilige Aeußerungen vor, auch seien Rathenower Industrielle empört über die Sachverständigen, die der Regierung die Lage un­richtig dargestellt hätten.

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seien. Aus den Motiven erkenne man das nicht. Redner erörtert dann noch die Verhältnisse der amerikanischen Diamantindustrie, die ganz anders liegen als die deutschen . Schließlich wendet er sich gegen die Anträge Kanig und Gothein und empfiehlt Zoll­freiheit, da auch Interessentenkreise der Goldindustrie feinen Zoll wünschen. Dagegen wünschen die Interessenten bei dem Abschluß von Handelsverträgen günstige Ausfuhrbedingungen zu bekommen, dann wollen sie gern auf alles andre verzichten.

Geheimrat Nadat erörtert zolltechnische und handelspolitische Fragen und empfiehlt die Vorlage.

Badischer Bundesrats- Bevollmächtigter v. Scherer tritt für die Vorlage ein, die der Pforzheimer Industrie entspreche.

Gothein meint, wenn der Vorredner gesagt habe, er wolle einmal für die Vorlage eintreten, so habe er damit sagen wollen, daß das ein Ausnahmefall sei. Aber gerade diese Empfehlung der Vorlage sei am unrechten Plage, denn die Bijouterie Industrie sei auf den Export angewiesen.

Bundesrats- Bevollmächtigter v. Scherer erklärt, die badische Regierung habe seiner Zeit dem Entwurf freudig zugestimmt, fie halte ihn für ein verdienstliches Wert; natürlich habe sie auch noch fleine Separativünsche. Rediter habe schon mehrfach die Vorlage verteidigt.

Die Positionen werden sämtlich nach der Vorlage an genommen, ebenso die Anmerkung. Schluß der Sitzung 3/43 Uhr. Nächste Sigung: Freitag 8 Uhr.

Partei- Nachrichten.

Regierungsrat Völker und Geheimrat Rodat treten für die Vorlage ein. Kommunalwahlen in Bayern . Die Würzburger Parteis Arendt will für den Antrag Gothein zu 752 stimmen und genoffen hatten sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es sich ver­beantragt zu Position 753 8 M., zu 754 lohne, selbständig in die diesjährigen Gemeindewahlen einzutreten. Geheimrat Wermuth stellt es der Kommission anheim, bezüglich Ein darauf hinzielender Antrag wurde mit geringer Majorität ab­der Position 752 über eine Aenderung zu befinden, dagegen hält er gelehnt, dagegen ein andrer Antrag angenommen, demzufolge an an den übrigen Positionen fest. den Magistrat das Ersuchen gestellt werden soll, die Wahl nach Be­Horn hält es für ein starkes Stück, daß man auf die Eingaben zirken vornehmen zu lassen. Geschieht dies, so wird die Partei in cinzelner Interessenten solche Zollerhöhungen vornehme; die Ver- den aussichtsvollen Bezirken eigne Kandidaten aufstellen. hältnisse lägen anders als in diesen Eingaben geschildert würde; Redner erflärt diese Verhältnisse. Wenn ein Ortsverein der Reichstags- Kandidaturen. Im Wahlkreise Weiden( Ober­Arbeiter aus Rathenow eine Petition für höhere Zölle eingereicht pfalz ) wurde für die nächste Reichstagswahl von unsrer Partei der babe, so nehme er an, daß das ein Verein Hirsch- Leiter des Gaues Nordbayern, Genosse Rad I- Nürnberg, als Dunderschen Richtung sei.( Burufe!) Ich habe Veran- Kandidat aufgestellt. In der nächsten Zeit soll bereits eine energische lassung, dies auszusprechen, weil sich die Arbeiter dieser Vereine von Agitation in den oberpfälzischen Centrumsdomänen entfaltet werden, Unternehmern mehrfach zu solchen Dingen bemugen ließen. Gewiß da sich die Bevölkerung an vielen Orten für unsre Ideen sehr würden die Arbeiter schlecht gelöhnt, aber der Zoll bringe ihnen empfänglich zeigt und das Centrum selbst eifrig dafür sorgt, daß es feinen höheren Lohn; nicht um einen Pfennig! Gerade jetzt sei bei seinen eignen Anhängern jedes Ansehen verliert. in Rathenow in der Brillenindustrie ein Streik andgebrochen Totenliste der Partei. In Mainz starb nach langjährigen wegen schlechter Löhne. Wie nehme sich dieser Thatsache gegen Leiden der Tischler Karl Locher. Er war ein Sohn des alten über eine derartige Petition aus! Sie erscheine geradezu un- Barteiveteranen Jean Locher, der mit Ferdinand Lassalle befreundet begreiflich. und schon in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts für die Sache der Socialdemokratie gekämpft hat. Des Vaters Begeiste­rung für die Sache des Volkes war auf den Sohn übergegangen, der schon in jungen Jahren sich der socialdemokratischen Partei anschloß und wacker kämpfte. Als in Frankfurt a. M. der Socialdemokratische Verein gegründet wurde, übernahm er das Schriftführeramt, das er jahrelang gewissenhaft ausübte. Unter dem Socialistengesetz bekam auch er die polizeiliche Liebenswürdigkeit in vollem Maße zu tosten; er rächte sich dafür, indem er der Polizei die tollsten Possen spielte. Bei manchem kühnen Streich war er der Anführer oder Ausführer. Vor mehreren Jahren siedelte er nach Mainz über, wo der einst ferngesunde, kraftstroßende Mann bald zu kräufeln anfing. Es war eine heimtückische, schleichende Krankheit, die ihn befallen hatte: die Knochentuberkulose. In der etwa dreijährigen Krankheitsdauer hat der bedanernswerte Mann ein wahres Martyrium durchgemacht, bis der Tod jezt den schrecklichen Qualen ein Ende bereitet hat. Locher hinterläßt eine Frau mit zwei unmündigen Kindern in bedrängten Verhältnissen.

Keine Versöhnungspolitik. In seiner Antwort auf die An- Müller- Sagan und Blell treten für die Anträge Gothein ein. frage, ob Dr. Leyds nach Südafrika abgereift sei, erklärte im Das Centrum äußerte sich zu diesen kulturfeindlichen Zöllen, englischen Unterhause Chamberlain, es würde überhaupt frog der Provokation Molkenbuhrs, mit keinem Wort, dagegen stellte Personen, die nicht Afrikander von Geburt seien und die am Kriege Avg. Herold- Centrum einen Schlußantrag, durch den Molkenbuhr thätigen Anteil genommen haben, die Rückkehr nach Süd- das Wort abgeschnitten wurde. Afrita nicht gestattet.

Der König gab feine Zustimmung zur Ernennung einer könig lichen Kommission unter dem Vorsitze des Lord Oberrichters Lord Alverstone, die nach Afrika gesandt werden soll und die auf Grund des Kriegsrechts gefällten Urteile der Militärgerichtshöfe untersuchen und darüber berichten soll, ob es thunlich ist, sie auf­zuheben oder zu mildern.

Die Boeren. In Kapstadt wurde zu Ehren Bothas in der Halle der Holländischen reformierten Kirche ein Empfang veranstaltet. Botha dankte den Afrikandern für den Empfang und sagte, er wünsche ihnen die Notwendigkeit einzuprägen, Hand in Hand zu arbeiten, da Südafrika das einzige Land sei, das sie ihre Heimat nennen könnten. Dalarey sagte, sie hätten ihre Waffen und ihre Fahne aufgegeben, aber nicht ihre Traditionen. Bei dem Empfange

waren auch viele Engländer zugegen.

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90. Sigung der Zolltarif- Kommission.

Berlin , 24. Juli. An Stelle der Abgg. Geyer und Zubeil sind die Abgg. Horn( Sachsen ) und Hoch in die Kommission eingetreten.

Die Position 748 belegt Opalescentglas muit 40 M. Gothein beantragt 30 M. Die Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit.

Molkenbuhr bemerkt gegenüber dem Staatssekretär persönlich, daß er nicht im Widerspruch mit den Arbeitern sich befinde, sondern daß ihm noch gestern ein Schreiben von Rathenower Arbeitern zu gegangen sei, in dem er ersucht werde, alles zu thun, um die Bollsäge der Vorlage zu Fall zu bringen.( hört! hört!)

Zu Position 753 wird der Antrag Gothein( 3 M.) an­genommen, zu 754b der Antrag Arendt( 60 M.); mit diesem die Vorlage. 755 wird nach der Vorlage, zu 756 der Antrag Arendt angenommen. 757 bleibt nach der Vorlage bestehen. Die Positionen 758-763, Glasbehänge, Glaz plättchen, Glasperlen, Glasflüsse 2c. werden zu fammengefaßt. Die Socialdemokraten beantragen 3ollfreiheit. Horn begründet diese Anträge. Wenn man diese Industrie, die mehr Kunstindustrie sei, auf einen höheren Stand bringen und Basel . In Ausführung des bezüglichen Beschlusses der vorjährigen fonkurrenzfähig machen wolle, dann sollte man den Arbeiterit bessere Konferenz der deutschen und östreichischen Socialisten in der Löhne zahlen und sie durch Kunstschulen zu höherer künstlerischer Schweiz veranstaltet der Landesausschuß in Zürich in Verbindung reicherung der Unternehmer.

Leistungsfähigkeit ausbilden; durch Zölle fördere man nur die Be­

Internationale socialdemokratische Zusammenkunft in

mit dem Arbeiterbund Basel auf Donnerstag, den 17. Auguſt in

Basel eine internationale Zusammenkunft mit folgendem Programm: Die Pofitionen werden sämtlich nach der Vorlage Mittags 1 Uhr Demonstrationszug durch die Stadt, Neden auf dem angenommen. Kasernenhofplatz von den Genossen Hoch- Hanau , Cabrini( Italien ) und Wullschleger- Basel. Nachher gemütliche Zusammenkunft.

Dann werden die Positionen 764-768 verbunden. Sie Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit. Position 764, Glasmalereien, fünstliche Augen

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10 Polizeiliches, Gerichtliches usw.hol!! -Wegen Beleidigung eines Kriminal- Schuhmannes, vom Norddeutschen Volksblatt" in Bant zu 200 m. Geldstrafe: begangen in einer Notiz, betitelt: llebereifer thut selten gut," ver­urteilte das Schöffengericht in Wilhelmshaven den Genossen Jacob

42 M.; zu Position 765, 8ähne aus Schmelz , in Verbindung 200 refp. 30 M.; 766, Glas mit Gespinstwaren, 60 W.; mit Stiften aus Platin 400 M., andre 150 M., beantragt Gothein zu 767, Glas- und Schmelzwaren, bemalt, vergoldet, ver­filbert 48 M., andre 36 M., beantragt Gothein einen einheitlichen der Staatsanwalt hatte einen Monat Gefängnis beantragt. Satz von 30 M.; 768 Abfälle

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frei.

gestellt, mit so hohem Boll belegt ist. Es bestehe eine einzige Gothein findet es sonderbar, daß diese Position, neu ein Fabrik in Deutschland , der man dieses Angebinde bringe. Stadthagen meint, man könne doch einer Ware, von der die Motive sagen, sie sei eine amerikanische Erfindung, nicht deshalb ver zollen, weil sie in Amerifa erfunden sei. Durch solche Bölle werde Stadthagen verurteilt es scharf, daß auf Glasmalereien, Glas­der Handelsverkehr zwischen den Völkern erschwert und der Frieden mosait, Lichtbildern, künstliche Augen ein goll aufgelegt werde. Die gestört. Kunst solle frei sein. Auffällig sei es, daß das Centrum zu diesen Müller- Sagan beantragt 24 M. Zoll. Geheimrat Lusensky Pofitionen fein Wort äußere, aber die hohen Zölle bewillige, da ja ersucht, die Vorlage anzunehmen. gerade die Glasmalerei sonst in katholischen Kreisen gepflegt worden sei. Die Position wird nach der Vorlage angenommen. Redner wünscht Auskunft, wer die anonymen Streife fein, welche nach den Zut Position 749, Trodenplatten für photo- Motiven vorgeschlagen haben, die Zollfreiheit zu beseitigen. Der graphische Zwede 24 M., beantragen die Social- 3oll auf fünstliche Bähne treffe heutzutage auch Arbeiter, denen aus demokraten Zollfreiheit. gesundheitlichen Rücksichten sogar von Strankenkassen fünstliche Gebisse verordnet werden. Auch für die übrigen Positionen sei gollfreiheit geboten, um die Industrie zu fördern. Gothein tritt für seine Anträge ein und wendet sich gegen den Boll auf fünstliche Augen. Stadthagen stellt den Eventualantrag, tünstliche Augen 3ollfrei zu lassen.

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Stadthagen fonstatiert, daß dergleichen Platten aus dem Aus: lande bezogen werden müssen. Man solle die bestehende Zollfreiheit beibehalten, da die Produktion im Inlande unentwickelt ist und dem Bedarf nicht genüge.

Geheimrat Lusensky äußert, gerade, weil vom Auslande be­zogen werden müsse, sei ein Zoll empfehlenswert.

Gothein und Stadthagen wenden sich gegen diese Auffassung. Die Position wird nach der Vorlage angenommen. Die Positionen 750/51, werden verbunden. 750, Drabtglas, roh, ungefärbt, auch gerippt 7 M.; geschliffen 2c. 24 M.; 751, Dach­pfannen und Dachziegel aus Rohglas, Tafelglas oder Draht glas 15 M.

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Molkenbuhr tritt für diesen Antrag ein, der nicht nur wegen tünstlicher Menschenaugen, sondern auch im Intereffe der thüringischen Puppenindustrie gestellt sei.

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Aus Industrie und Handel.

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Neue Industrie- Gesellschaft. Die Schweinburgschen Polit. Nachrichten" bemerken zu unsrer heutigen Mitteilung betreffs der obigen Gesellschaft:" Der Vorwärts" vom 24. Juli enthält die Mitteilung, in Düsseldorf habe sich gewissermaßen als eine Unter abteilung des Centralverbandes deutscher Industrieller" am 5. Juli ein neuer Verband rheinischer Großfabrikanten unter dem Namen Neue Industrie- Gesellschaft" konstituiert." Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß weder der Centralverband deutscher Industrieller noch die rheinische Großindustrie mit der Neuen Industrie- Gesellschaft" irgend etwas zu thun hat, sondern daß diese Gründung ein Unter­nehmen darstellt, vor welchem nicht eindringlich genug gewarnt werden kann."

Wir haben aus dem uns zugegangenen Bericht, daß an der Düsseldorfer Verbandsgründung Leute beteiligt seien, die auch im Centralverband deutscher Industrieller eine Rolle spielten, ge­schlossen, daß es sich hier um einen Ableger des Centralverbandes handle, der die dem letzteren unbequemen Geschäfte übernehmen solle. Wenn dies nicht der Fall ist und der Centralverband nichts mit der neuen Gründung zu thun haben will, um so besser.

Geheimrat Lusensky erwidert Stadthagen , daß wirtschaftliche Interessenten die Aufhebung der Zollfreiheit für Glasmalereien vor geschlagen hätten. Redner empfiehlt die Regierungsvorlage. Die Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit. Die Pofitionen werden sämtlich nach der Vorlage angenommen. Zum Leipziger Bankprozeß. Nach einer Laffan- Meldung" Gothein beantragt für Drahtglas , roh, von mehr als fünf hat ein großer Teil der Aktionäre der Leipziger Bank beschlossen, Millimeter dick, 3 M., für andres 7 M., für geschliffenes 24 M. und 16. Abschnitt: Edle Metalle und Waren darans. wegen Verschleierung zu Geldstrafen verurteilten ehe­gegen die A. Gold. frei; 769, Feingold in allen Formen 10 M. zu 751 Horn- Sachsen erklärt, daß eine andre Einteilung als die des 770, Legiertes Gold, gehämmert oder gewalat- 250 m.maligen Aufsichtsräte der Falliten- Bank die Negreßflage anzu­strengen. Entwurf von nöten sei, die fachtechnisch unzutreffend sei. Das Ver- 771, Waren, ganz oder teilweise aus Gold, unpoliert, 300 M. fahren, Drahtglas herzustellen, sei von Siemens erfunden. Draht poliert, Blattgold 600 M. Damit verbunden werden die Positionen Deutschlands Außenhandel im ersten Halbjahr 1902. glas und Dachpfannen werden so start im Julande fonfumiert, daß 680, Edelsteine, gefchliffen 60 M.; in andrer Weise gefaßt Das soeben vom Statistischen Amt herausgegebe Juni- Heft der deshalb die Ausfuhr allerdings nicht groß sei, aber der starke Stonsum 600 m., und 681, Halbedelsteine, bearbeitet 60 M.; gefaßt 2c. monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel zeigt, daß im im Junern mache die Fabrikation lukrativ und bedürfe teiner Unter- 175 M. ersten Halbjahr 1902 die deutsche Einfuhr wie Ausfuhr etwas größer stützung durch einen Zoll. war, wie int gleichen Zeitraum des Vorjahres, jedoch gegen das erste Halbjahr 1901 um zusammen 190 Millionen Mark zurückbleibt. Der Wert der Einfuhr betrug im legten Halbjahre in 1000 M.: 2840 160 gegen 2751 987 und 2 991 252 in den Vorjahren, daher gegen 1901 mehr 88 173 gegen 1900 weniger 151 092, Edelmetall­Einfuhr 59 417 gegen 70 602 und 60 419. Die hauptsächlichste Zu­nahme gegen das Vorjahr entfällt auf Wolle und Wollenwaren mit

Gothein begründet seine Anträge und bestätigt die Darstellung Horns. Die Siemensschen Erfindungen reüssieren, die Dividenden find hoch, der Artikel Dachpfannen sei minderwertig, man solle von Zollsteigerungen absehen.

Geheimrat Lujensky tritt für die Vorlage ein, sei ja doch der Boll auf Draht erhöht worden, das bedinge eine Schadloshaltung.

Graf Kanit beantragt eine andre Faffung der Position 771. Die Socialdemokraten beantragen Zollfreiheit. Gothein beantragt, die Position 770 zu streichen und Bofiton 771 im Text zu ändern und Säße von 250, 300 und 600 M. einzustellen. Gothein und Graf Kanik empfehlen ihre Anträge aus technischen Gründen.

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