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63,1 Millionen Mark( Stückentwäsche 35 Millionen Mark+, Fabrik-| Streifenden nahmen sofort die Arbeit auf, während sich die Unter- daß das Herbstvergnügen des Vereins am 20. September in den wäsche 10,2 Millionen Mark+, Kammzug 17,3 Millionen Mark+), nehmer verpflichteten, den von den Gehilfen geforderten Tarif ab Materialwaren( 40,1 Millionen Mark+), Getreide( 20,3 Millionen 1. November cr. in Straft treten zu lassen. Mark+), Baumwolle, Seide, Kupfer, Bich, während die Ein­fuhr von Erzen, Maschinen, Holz, Eisen, Abfällen, Del große Aus­fälle brachte.

rund

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Ausland.

Gesamträumen des Gewerkschaftshauses stattfindet. Bum Schluß macht der Vorsitzende noch bekannt, daß die Verhandlungen mit dem Arbeiter Sängerbund noch nicht endgültig abgeschlossen sind, aber einer guten Lösung entgegengesehen werden könne.

4

Die Gewerkschaften Oestreichs im Jahre 1901. Der Wert der Ausfuhr betrug in 1000 Mart: 2286 725 gegen Die Gewerkschaftskommission Oestreichs hat eine gründlich durch­Der Centralverein der Maurer, Zweigverein Berlin  , 2186 020 und 2 326 467 in den Vorjahren, daher gegen 1901 mehr gearbeitete Statistik über die Stärke und Leistungsfähigkeit der ihr hielt am Mittwoch in Kellers Festfälen eine zahlreich besuchte 150 705, gegen 1900 weniger 39 742. Edelmetallausfuhr: 38 422 gegen angeschlossenen und ihr nahestehenden Gewerkschaften veröffentlicht. Generalversammlung ab, in der Bömelburg aus Hamburg   über 38 300 und 94 678. Gegen das Vorjahr hat wesentlich zugenommen Die Statistik umfaßt die Berufsgewertschaften, die all die diesjährigen Lohnkämpfe der deutschen   Maurer die Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren( 54,6 Millionen Mark), gemeinen Gewerkschaftsvereine und die Arbeiter und die Verantwortlichkeit des deutschen   Maurer­Baumwolle, Baumwollenwaren und Droguen und Farbwaren mit je Bildungsvereine. Die ersteren sind die eigentlichen Träger verbandes sprach. Der Redner geht dann auf die einzelnen besonders (+ 11 Millionen Mart). Materialvaren, Kupfer, Bint und Bint- Organisationsarten nur zum Teil gewerkschaftliche Aufgaben er feindlichen Organisationen, mit denen der Verband hier zu kämpfen 20 Millionen Mark mehr, Wolle und Wollenwaren der Gewerkschaftsbewegung, während die beiden letztgenannten Lohntämpfe in den größeren Städten ein und den Kampf der Hamburger Maurer. Von den waren, litterarischen und Kunstgegenständen, Steinen, Papier, Häuten füllen. und Fellen, Kautschuk, während die Ausfuhr von Getreide, Die Berufsgewerkschaften gliedern sich wieder in drei habe, habe die der Accordmaurer den Unternehmern die allergrößten Instrumenten und Maschinen, Flachs 2c. erheblich geringer war. verschiedene Formen der Organisation: Centralvereine( 32), Landes- Dienste erwiesen, Die Leute hätten den offenen Streif Schuckert- Gesellschaft. Nach Mitteilung der Köln  . Volks- oder Lokalvereine( 266) und Ortsgruppen( 1273). Oestreich zählte bruch proflamiert und mit den Unternehmern gemeinsame Sache zeitung findet morgen die angezeigte Aufsichtsratssigung der also 1571 gewerkschaftliche Organisationen, die sich auf 90 Berufe gemacht. Um sich nicht von diesen Menschen die Organisation zer­zeitung" findet morgen die angezeigte Aufsichtsratssigung der verteilen und zusammen 113 672 männliche und 5878 weibliche, ins stören zu lassen und um sich über eine schwierige Situation Gesellschaft statt. Wie es heißt, läßt der Gewinn die Ausschüttung Verbandskollegen in Hamburg  einer 5prozentigen Dividende zu, doch sei noch ungewiß, ob eine gesamt also 119 050 Mitglieder aufweisen. Die Zahl der eigentlichen hinwegzuhelfen, hätten die bekannten gewerkschaftlichen Organisationen ist gegenüber dem Jahre 1899 um 16 ge- jenen Beschluß über die Verteilung in solcher Höhe erfolge. Accordarbeit gefaßt stiegen, die Mitgliederzahl aber um 284 zurückgegangen. Die allgemeinen und die Sperren aufgehoben. Das bedeute aber feines: Gewerkschaften und Arbeiterbildungsvereine haben sich im Berichtsjahre wegs ein Aufgeben des Kampfes. Die Bewegung sei nicht erledigt, an Zahl zwar vermehrt, an Mitgliedern aber um 5000 abgenommen, sie werde in diesem Jahre überhaupt nicht erledigt. Die Streifbrecher, die wohl zum Teil in die eigentlichen Gewerkschaften übergetreten die die Unternehmer mit ungeheurem Aufwand an Geld und Mühe­find. Allgemeine Gewerkschaftsvereine wurden im Berichtsjahre 167 waltung herangeholt haben, seien zu einem großen Teil recht mit 7180 Mitgliedern, und Arbeiter- Bildungsvereine 556 mit 26 374 minderivertige Arbeitskräfte, teils auch ganz verkommene Elemente, Mitgliedern gezählt. an denen die Unternehmer keine Freude hätten. Jener Beschluß iverde Während der Mitgliederrückgang bei den Berufsgewerkschaften über die Accordarbeit in Hamburg   nicht lange in gegen das Jahr 1899 im ganzen nur ein geringer ist, weisen Kraft bleiben. Dieselbe Jnnung, die jetzt tur die Accord= einzelne Berufe sehr erhebliche Verluste auf. So ist die Zahl der maurer einstellen will, werde später ebenso wie vordem organisierten Bauarbeiter zurückgegangen von 4715 auf 1505, die auf der Abschaffung der Accordarbeit bestehen. Am Schluß seiner der Bergarbeiter von 13 083 auf 7564, der Handschuhmacher von 1122 Ausführungen wendet sich der Redner in scharfen Worten gegen den auf 780, der Textilarbeiter von 9638 auf 6848. Andre Organisationen Plan der Berliner   Lokalisten, hier in diesem Jahre eine Lohn­weifen dagegen erhebliche Zunahmen auf. Es stieg die Zahl der bewegung zu inscenieren. Er weist darauf hin, daß in­organisierten Buchdrucker von 8613 auf 9793, der Eisenbahner von folge der ,, Bertragspolitif" während der Tetzten Krise 16 385 auf 25 079, der Eisen- und Metallarbeiter von 14 366 auf feine Lohnreduktionen vie früher in den betreffenden 15 561, der Holzarbeiter von 2840 auf 3894, der Schuhmacher von großen Städten vorgekommen sind. Diese Vertragspolitik 2445 auf 3434 usw. müsse fortgesetzt werden; der Verband aber habe in dieser Die Kassenverhältnisse der Gewerkschaften haben sich im Vergleich Hinsicht eine große Verantwortung. Die Aufklärung müsse in die zu früheren Jahren bedeutend günstiger gestaltet. Die Einnahmen der kleinsten Orte getragen werden und über die Grenzen Deutschlands  gesamten Organisationen betrugen im Jahre 1896 985 171,76 Str., 1899 hinaus in jene Länder, die heute noch die Masse der Streifbrecher 1852 440,59 r., 1901 2 229 346,21 Str. In diesen drei Jahren liefern. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Die Versammlung wurden ausgegeben: für Reise Unterstügung 25 746,02 r., nahm gegen wenige Stimmen eine Resolution an, in der ge­ Die Generalversammlung des Verbandes sieht 77 486,92 Str., 96 691,26 r., für Arbeitslosen- Unterstügung 102 189,72 Sr., fagt wird: 286 003,81 Str., 377 448,59 Sr., für Kranken-, Invaliditäts-, Witwen in der Solidarität der gesamten deutschen Kollegenschaft die und Waisenunterstüßung 140 389,03 Str., 400 151,02 Str., 538 890,06 r., einzige Garantie, die Lohn- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Werkstatt- Kontrollkommission des Holzarbeiter- Verbandes. für Notfall- Unterstügung 12 967,34 Sr., 24 448,01 Str., 40 362,55 kr. Ulm   auch die zukünftige Bewegung in Berlin   zu einer wirksamen Die Goldarbeiter von Nitsche u. Günther in Rathenow   Die Streikgelder, die durch freiwillige Sammlungen aufgebracht und vorteilhaften zu gestalten, ist die Aufbefferung der Lage der Die Goldarbeiter von Nitsche u. Günther in Rathenow   werden müssen, ergaben, soweit Angaben darüber vorliegen: für noch zu den niedrigsten Lohnfäßen und bei der längsten Arbeitszeit haben sich mit den Streikenden solidarisch erklärt. Sie werden jegliche Anfertigung von Nidelarbeit, sofern ihnen solche von der eigne Streits 102 410,18 Str., für fremde Streits 17 802,70 Str., arbeitenden deutschen Kollegen dringend notwendig. Der Bweig­Firma zugemutet wird, verweigern. für Gemaßregelte 12 759,07 Str. Diese Zahlen ergeben noch nicht verein Berlin   erklärt sich mit allen im Ausstand stehenden Kollegen die Gesamtsumme dessen, was für Streits gesammelt resp. ausgegeben folidarisch. Die Versammlung hält es für unerläßlich, daß die wurde, da viele Organisationen hierüber die Auskunft ver- größtmöglichste Agitation zur Aufklärung unsrer Kollegen in weigerten, und geschah das mit Rücksicht auf die reaktionären jenen Gegenden betrieben wird, wo die Kollegen ihre Verhältniffe Oestreichs, die die Gewerkschaften veranlassen, Streit- traurige Lage noch nicht erkannt haben, und sich infolge= gelder nur auf Umwegen zu sammeln. Das Beschreiten des geraden dessen nach den Streitorten schleppen laſſen, wo Weges wird zwar nicht durch das Gesetz, wohl aber durch die ver- Streits illusorisch machen. Da die Voraussetzungen und Be­bohrte Bureaukratie verhindert. Um diesen und noch andern die dingungen zu einer Lohnbewegung mur vom Centralverband der Gewerkschaftsbewegung hemmenden Uebelständen abzuhelfen, will Maurer Deutschlands geboten werden, erklärt der Zweigverein Berlin  die Gewerkschaftskommission einen entsprechenden Gesezentwurf aus- nur den Verband als berechtigten Faltor, eine Lohnbewegung in arbeiten, der dann von den socialdemokratischen Abgeordneten ein- Berlin   und Umgegend vorzubereiten und mit Erfolg zur Durch­gereicht wird. führung zu bringen."

Die Jfolierer und Rohrumhüller beschäftigten sich in ihrer am Mittwoch abgehaltenen öffentlichen Versammlung mit dem Streit bei der Firma Posnansty u. Strelitz. Von einem anwesenden Vertreter der Firma wurden die Arbeiter ersucht, die Arbeit wieder aufzunehmen und die Regelung der Differenz bis nach der Rückkehr des Herrn Samuel, der verreist ist, aufzuschieben. Da er jedoch keine Garantie für eine den Arbeitern günstige Wendung der Dinge übernehmen konnte, so wurde sein Vorschlag dankend ab­gelehnt und folgender Beschluß gefaßt: Die Arbeiter verlangen die endgültige Abschaffung der Accordarbeit, Wiedereinstellung der gemaß­regelten Kollegen, sowie Entlassung der Streifbrecher mit Ausnahme eines seit ca. 30 Jahren bei der Firma beschäftigten alten Mannes. Sollte von der Firma bis Sonnabend keine Antwort erfolgen, so behalten die Streifenden sich vor, auch noch die Erhöhung des Stundenlohns von 45 auf 50 Pf. zu fordern.

Die Sperre über die Pianinofabrik von E. Schopf, Martusstr. 18, ist am 21. Juli aufgehoben worden, da der Be­trieb durch Arbeitswillige befegt ist. Die Streifenden sind größten teils schon anderweitig untergebracht. Ob der Unternehmer mit seinen neuen Arbeitsträften ebenso fonfurrenzfähig sein wird, als wie früher, ist noch sehr fraglich.

Deutsches Reich  .

Die Verschmelzung des Niederrheinischen Weberverbandes mit dem Deutschen   Tertilarbeiter- Verband ist in einer Konferenz der beiderseitigen Vorstände, die am 14. und 15. d. M. in Krefeld  stattfand, beraten worden. Man einigte sich über die Bedingungen, unter denen die Verschmelzung stattfinden soll. Das wesentlichste dieser Bedingungen ist folgendes: Der Vorstand des Niederrheinischen Weberverbandes stellt an die im August 1902 stattfindende Generalversammlung genannten Verbandes den Antrag auf Auflösung des Verbandes. Der Verband der Weber und verwandten Berufsgenossen tritt nach diesbezüg lichem Beschluß seiner am 31. Auguft stattfindenden General­versammlung mit seinen Filialen zum Deutschen   Textilarbeiter Verbande über und bildet mit seinen Filialen und den in Betracht kommenden Filialen des Deutschen Textilarbeiter- Verbandes einen Gauverband letztgenannter Organisation. Die Leitung desselben wird einem Gauvorstand übertragen, der seinen Sitz in Krefeld  hat und sich bei der Bildung gleichmäßig aus den Kollegen beider Organisationen zusammenset.

Wo an einem Orte beide Organisationen Filialen besigen, werden dieselben zu einer gemeinsamen Filiale verschmolzen unter der Bedingung, daß der neue Filialvorstand soweit als möglich von beiden Seiten zusammengesetzt wird.

M

Vermittlungs- und Schiedsamt für Arbeitskonflikte in Norwegen  . Ein von der Arbeitgebervereinigung und der Landes­organisation der Gewerkschaften Norwegens   eingesetztes Komitee hat einen Vorschlag zu einem Uebereinkommen zwischen den beiden Organisationen ausgearbeitet und einstimmig empfohlen, das folgende Hauptpunkte enthält:

sie die

Der Fachverein der Musikinstrumenten- Arbeiter hielt am 21. Juli seine Generalversammlung ab. Der Kassierer gab die Ab­rechnung für das 2. Quartal. Einnahme 1321 M., Ausgabe 1421 M. Da im 2. Quartal allein an Streit- und Gemaßregelten Unterstüßung ca. 900 M. gezahlt wurden, so ist die Mehrausgabe erklärlich. Das Vereinsvermögen betrug am 1. Juli 1563 m. Hier auf fand die Vorstandswahl statt. Haffner wurde als 1. Borsigender, Bergmann   als 2. Stassierer, Rofin I als Schriftführer, Lange als Beisizer, Brösel als Revisor gewählt.

1. Bei jedem Konflikt zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, die 1. Bei jedem Konflikt zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, die der, Arbeitgebervereinigung" oder der Landesorganisation der Gewerk schaften" angehören, sollen seitens" beider Organisationen Versuche zur Beilegung des Streites gemacht werden. Zu diesem Zweck foll Friedrichshagen  . Der hiesige Arbeiter- Bildungsverein hielt zuerst versucht werden, durch einen hierzu gewählten Einigungsrat am 19. d. Mts. seine Generalversammlung ab, in welcher der Vor­zwischen den beiden Parteien zu vermitteln, und wenn das fehl- stand feinen Bericht gab; demnach ist der jetzige Mitgliederbestand An Orten, wo nur eine Filiale in Betracht kommt, bleibt der fchlägt, soll der Streit durch ein ständiges Schiedsgericht entschieden 156 gegen 152 im Vorjahre. Die Einnahme betrug 312,35 M., der bisherige Filialvorstand bestehen. Die Mitglieder des Weber- werden, dessen Urteil für beide Parteien bindend ist. 2. Arbeits- eine Ausgabe von 305,23 m. gegenübersteht. Der zweite Punkt, verbandes erlangen mit dem Tage des Uebertritts sämtliche Rechte einstellungen sollen nicht stattfinden, bevor nicht ein Vermittlungs- Ne u wahlen, ergab folgendes Resultat: Als Vorsitzende Kramm  der Mitglieder des Deutschen Tertilarbeiter- Verbandes. Die Zeit versuch stattgefunden hat. 3. Wenn das Schiedsgericht in Thätigkeit und Wertmann; Stassierer Schmidt und Falkowski; Schriftführer der Mitgliedschaft im Weberverband gelangt voll zur Anrechnung. treten soll, müssen beide Parteien damit einverstanden sein. Handelt Conrad und Eisenhauer; Beisiger Drenste, Krüger und Siewert; Als Organ für die Mitglieder des Gaues wird der Textil- es sich aber um ein zwischen einem Arbeitgeber und seinen Arbeitern Bibliothekare Radue, Buhn und Roloß. Revisoren sind Hübner, arbeiter" und die Fachzeitung" des Weberverbandes unter ent- getroffenes Uebereinkommen, dann ist das Schiedsgericht auch zu Hauptman, Hinz. Als Delegierte zur Kreiskonferenz wurden Kramm, sprechender Abänderung des Kopfes der letzteren bestimmt. ständig, wenn eine der Parteien es anruft. 4. Das Schiedsgericht Hauptmann und Holzpütter bestimmt. Die beiden Angestellten des Weberverbandes, Ludwig Ballen besteht aus 7 Mitgliedern, wovon die beiden Organisationen je 3 und Hermann Baer, treten in den Dienst des Deutschen Textil- wählen. Diese sechs wählen einen Vorsitzenden, der die für ein arbeiter- Verbandes über und können aus ihrer Thätigkeit nur dann Richteramt gesetzlich vorgeschriebene Qualifikation haben soll, als entlassen werden, wenn sie sich Agitationen gegen den Bestand des 7. Mitglied. Im Fall von Stimmengleichheit wird der Vorsitzende Deutschen   Textilarbeiter- Verbandes oder Unredlichkeiten am Ber  - vom Departement des Innern ernannt. mögen desselben zu Schulden kommen lassen.

sollte, dann ist nicht einzusehen, warum es sich nur auf ausständige

Versammlungen.

Unter Verschiedenes" erörterte die Versammlung die Air­gelegenheit der Ortskrankenkasse mit der hiesigen einzigen Apotheke. Ebenso wie in Berlin   hat auch der Apotheker Herr 2. Dornau der Ortskaffe den Kredit entzogen. Die Kasse hat sich nun auf folgende Art zu helfen gewußt. Die vom Arzt ausgestellten Rezepte bleiben bei demselben oder können auch im Kassenlokal abgegeben werden; ein Radfahrer sammelt täglich mehreremal dieselben, läßt sie in Köpenick   anfertigen und bringt die Medizin den Kranken in ihre Wohnung. Ebenso können Privatkranke ihre Rezepte im Kaffenlokal abgeben und wird die Kasse bereitwilligst die Beforgung übernehmen, so daß fein Rezept Herrn Dornan mehr braucht übergeben zu werden. Die Versammlung erklärte sich mit dem Vorgehen des Vorstandes der

erstattete, weift einschließlich eines 750,15 M. betragenden Bestandes Lehte Nachrichten und Depeschen.

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Gegen das Centrum!

Die

Recht mangelhafte Gesetzeskenntnis hat der Oberbürger meister von Beulenroda bekundet. In diesem Ort streifen die Holz­arbeiter seit neun Wochen. Kürzlich hat nun das Stadtoberhaupt Der Wahlverein für den dritten Wahlkreis hielt am von Zeulenroda   im dortigen Amtsblatt eine Bekanntmachung erlaffen, Dienstag im Märkischen Hof" seine Generalversammlung ab. Dem wonach es den aus ständigen Holzarbeitern verboten Borstandsbericht, den Genosse Fritz erstattete, ist zu ent­ift, auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plägen in Gruppen von nehmen, daß im verflossenen Quartal zwei Mitgliederversammlungen Orts- Strantentasse einverstanden. mehr als zwei Personen zusammenzustehen, zusammenzugehen oder und zwei Vorstandssigungen stattgefunden haben. Außerdem wurden andre Personen zu behelligen. zwvei Ausflüge vom Verein veranstaltet. Ein Mitglied ist im legten Wenn das Verbot sich vielleicht auf Verkehrsrücksichten stützen Quartal verstorben. Der Kassenbericht, den Genosse Holzarbeiter erstreckt. Zweifellos will das oberbürgermeisterliche vom vorigen Quartal eine Einnahme von 1212,70 M., eine Aus­Verbot das Streifposten stehen vereiteln. Das Streitposten gabe von 825,20 M. auf, so daß ein Bestand von 387,50 M. Aus München   meldet die Frankfurter Zeitung  " vom 24. Juli: stehen aber ist gesetzlich statthaft und darf nicht polizeilich verboten verbleibt. Für Agitation wurden 600 m. verausgabt. Dem Es werden. Im Rathause von Beulenroda scheint man das noch nicht Kassierer wurde einstimmig Decharge erteilt. Die Ergänzungs. wird nunmehr wahrscheinlicher, daß der bayrische Gesandte in au wiffen, obgleich es durchaus keine Neuheit ist. Die Einwohner wahl zum Worst and hatte folgendes Ergebnis: 2. Borsigender Wien  , Frhr. v. Podewils  , das Kultusministerium erhält. von Beulenroda haben übrigens in einer start besuchten Versammlung Bob I, 2. Staffierer Lange, 2. Schriftführer Jonas, Revisoren: Webernahme des Ministeriums durch Herrn v. Podewils soll Protest gegen die Handlungsweise des Oberbürgermeisters erhoben, Müller, Sträter und Hahn. Dr. Weyl hielt sodann einen besonders einem Wunsche des Prinzregenten entsprechen. Mehrere der auch noch in einem andren Falle seine mangelhafte Gesetzes Vortrag über: Den Kampf gegen die Kurpfuscherei. Herren, denen das Kultusministerium angetragen wurde, haben abgelehnt. tenntnis befundete. Der Nedner, der der Ansicht ist, daß Kurpfuscherei sowohl von Ministerialrat v. Wehner, der Kunstreferent im Kultuss Bereits vor acht Wochen hatten die Streifenden das Gewerbe- Laienärzten als auch von approbierten Aerzten betrieben wird, minifterium, ist zum Staatsrat ernannt worden. gericht ersucht, sich als Einigungsanit mit mit dem Streit führte aus, daß durch Bolizeimaßregeln ebenso wenig Diese Beförderung des durch die Klerikalen Verweigerungen in erster zu befassen. Der Oberbürgermeister erklärte aber, er habe wie etwa durch die von manchen Aerzten gewünschte Aufhebung Linie bestraften" Herrn v. Wehner bekundet einen energischen Protest nicht die Pflicht, die Arbeitgeber zum Erscheinen vor dem Einigungs- des Paragraphen 12 der Gewerbe- Ordnung die wirkliche Kurpfuscherei der Regierung und des Prinzregenten gegen das Centrum, das seine amt zu veranlassen. Demnach scheint dem Oberbürgermeister das wirksam bekämpft werden könne. Das sei eher möglich durch eine geltende Gewerbegerichts- Gesez nicht bekannt zu sein. Dasselbe fagt befiere Ausbildung unsrer Aerzte, dann durch Errichtung eines Macht strupellos, aber nichts weniger als intelligent ausnutzt. Die im§ 64: Gesundheitsrates, wie er bereits in Starlsruhe besteht, der alle Er Beobachtung, daß das Centrum feine Führer mehr hat, tritt jetzt in scheinungen auf dem Gebiete der Heilkunde zu prüfen hat. Vor Bayern   besonders sinnfällig hervor. Red. d. V.". allem aber könnte die Kurpfuscherei dadurch bekämpft werden, daß die socialdemokratische Forderung, nach der jedem Befähigten die Erwerbung wissenschaftlicher Bildung möglicht gemacht werden soll, durchgeführt würde. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. dan insane alch

" Erfolgt die Anrufung nur von einer Seite, so soll der Vorsigende dem andren Teil oder dessen Stellvertretern oder Beauftragten Kenntnis geben und zugleich nach Mög­lichkeit dahin wirken, daß auch dieser Teil sich zur Anerkennung des Einigungsamtes bereit findet" Diese Gesezesbestimmung ist doch so klar, daß auch ein flein städtischer Bürgermeister über ihre Bedeutung nicht im Zweifel sein dürfte. Neuerdings hat der Oberbürgermeister den Streikenden mitgeteilt, daß das Einigungsamt zusammentreten werde.

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Der Krönungs- Prinz. Aus London   meldet die Frantf. 3tg." vom 24. Juli: Das Verhör des Prinzen von Braganza vor dem Polizeis gericht in Southware wurde heute abgeschlossen und der Prinz dem Kriminalgericht übergeben.

Monaten.

Eine stark besuchte Versammlung des Wahlvereins des vierten Wahlkreises Südost tagte am Dienstagabend im Lokale Was die Situation des Streits betrifft, so wird mitgeteilt, daß der befizenden Klaffen und die Lage der arbeitenden Bevölkerung." verurteilte fieben wegen der gestrigen Stundgebungen verhaftete " Drachenburg  ". Th. Meyner referierte über:" Die Bestrebungen Paris  , 24. Juli.  ( W. T. B.) Das Zuchtpolizeigericht fich die Ausständigen der Sympathie der Einwohnerschaft erfreuen. Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. In der Bersonen wegen Thätlichkeiten gegen Polizeibeamte zu Geldbußen Rehn von auswärts herbeigekommene Arbeitswillige mußten ihr Diskussion sprachen Petereit, Podraz und Baumgarten. Unter Logis bei den Meistern aufschlagen, da ihnen sonst niemand Unter Bereinsangelegenheiten machte Betereit darauf aufmerksam, daß von 50 Frank bezw. zu Gefängnisstrafen bis zur Höhe von drei funft gewähren wollte. niemand versäumen möge, die Wählerlisten welche vom 15. bis Die Anssperrung im Kieler   Baugewerbe ist nunmehr, wie 30. Juli ausliegen einzusehen. Beer berichtet über die bisherigen Versaillel, 24. Juli.  ( W. T. B.) Von den bei dem Minen­dem Berl. Tagebl." telegraphiert wird, beendet, die Arbeiter Verhandlungen mit der Haasebrauerei wegen Hergabe des Saales unglück verwundeten Sappeuren sind noch zwei ihren Verlegungen und Unternehmer haben sich auf einen bis 1907 geltenden Arbeits- au Versammlungen für die Arbeiter. Dieselben sind noch nicht erlegen. Der Zustand von drei andren gilt als hoffnungslos. vertrag geeinigt. zu Ende. Der Vorsitzende Hoffmann giebt bekannt, daß der Wahl- New York  , 24. Juli.  ( Frantf. 8tg.") In San Francisco   ist der Der Weisgerberstreit in Erlangen  , der schon einige Monate verein Südoft am 7. September eine Uraniavorstellung veranstaltet Boftmeister Kröger aus Esens  ( Ostfriesland  ), der beschuldigt ist, dauert, wurde durch Vermittelung des Magistrats beendet. Die und fordert zu reger Beteiligung auf. Des weiteren berichtet er, 30 000 m. unterschlagen zu haben, verhaftet worden. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.