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handelte sich um ein Bataillon des 4. Garde- Infanterie- Regiments ,, Wafferproben aus sämtlichen im Gemeindebezirk Briz belegenen Seger, die Privat- Beleidigungsflage an. Der erste Termin verfiel welches auf diesem noch ungewöhnlichen Wege zur Felddienst- llebung Pumpbrunnen. Das Wasser ist nach dem Gutachten des Nahrungs  - der Bertagung. Heute stand nun zum zweitenmal vor dem auszog. Das Bataillon follte eine lebung in der Gegend von mittel- Untersuchungsamtes der Landwirtschaftskammer der Provinz Schöffengericht Termin an. Der Angeklagte Seger erklärte: Er habe Großbeeren   ausführen und mittels der elektrischen Straßenbahn Brandenburg   als start verunreinigt anzusehen und daher die inkriminierte Nummer verantwortlich gezeichnet und die zur An­wurden die Truppen von der Kaserne aus bis nach Lankwiz, dem gemäß den Anordnungen der Hygiene als in hohem Grade ge- flage stehenden Artikel gebilligt. Es sei für ihn kein Zweifel, daß Ausgangspunkt des Uebungsgeländes, befördert. fundheitsgefährlich zu erachten. Angesichts dieser Thatsache Golla der Schreiber beider Postkarten und auch des angeblich von hat Befremden und Beunruhigung unter der Briger Bevölkerung eine einem Gastwirt aus Bolfmarsdorf geschriebenen Briefes sei. Kläger  Mit dem Ausbau des zur Aufnahme der zweiten städtischen Berfügung des Amtsvorstehers Regling an die Besizer der verseuchten Golla: Jch bezeichne diese Behauptung als eine freche Verleumdung. Sparkaffe bestimmten Hauses Linkstr. 8 ist nunmehr begonnen Brunnen hervorgerufen, in welcher derselbe das vorstehende Ergebnis Vorfizender: Das muß ich entschieden zurückweisen. Sie find nicht worden. In dem Parterre- Geschoß des vierstöckigen Gebäudes, der Wasseruntersuchung mitteilt und gleichzeitig erklärt, daß er mit berechtigt, eine Behauptung des Angeklagten eine freche Vers welches dreizehn Fenster Front zählt, werden große Säle eingerichtet, Rüdicht auf die baldige( d. h. in etwa zwei Jahren in Aussicht leumdung zu nennen. Golla: Ich befinde mich in einer be­in denen die Buchhaltereien sowie Ein- und Auszahlungsräume für stehende) Einführung der Kanalisation in Briz und der damit ver- greiflichen Erregung, ich bin aber bereit, den Ausdruck zurückzu­das Publikum untergebracht werden. Die oberen Etagen werden bundenen Trinkwasserversorgung mittels einer Wasserleitung vornehmen. die Haupt- Kassenstellen sowie sonstige Diensträume aufnehmen. läufig von einer gänzlichen Schließung der Brunnen absehen will, Nachdem die inkriminierten Schriftftüde verlesen waren, bes Das Ermittelungsverfahren in der Angelegenheit des fofern die Brunnenanlage gemäß der bestehenden bezüglichen Ortspolizei gutachtet der gerichtliche Schreibsachverständige Ne Schloffers Retzlaff hat, wie wir andern Nachrichten entgegen mit verordnung, welche vorschreibt, daß die Umgebung des Brunnens in einem da cteur Henze- Leipzig   unter eingehender Darlegung: Es teilen fönnen, nach feiner Richtung hin irgendwelche Aufklärung Kreise von mindestens 6 Meter Durchmesser möglichst undurchlässig oder sei für ihn fein 8 weifel, daß die zwei Postkarten, der Brief gefunden. Es konnte bisher noch nicht einmal mit Sicherheit mit gutem Gefälle abzupflastern ist, reguliert wird. Man sagt sich aus Volfmarsdorf und die ihm übergebenen authentischen Briefe des festgestellt werden, wo sich Retzlaff am 12. d. Mts. aufgehalten hat. und wohl mit Recht!- daß lediglich dadurch das gesundheits- Privattlägers von ein und derselben Hand geschrieben seien. Auffällig erscheint der Umstand, daß der Schlosser, welcher Beschäf- schädliche Wasser nicht gut wird, und daß, wenn die gefährlichen Eine Nachahmung durch einen Dritten halte er, angesichts der tigung hatte und sich morgens aus der Wohnung entfernte, um die Brunnen ruhig weiter benutzt werden dürfen, für Brizz die schwersten charakteristischen Schriftzüge für ausgeschlossen. Arbeitsstelle aufzusuchen, sich nicht dorthin begeben hat. Da er an Gefahren heraufbeschworen werden. Außerdem wird in der gedachten Universitäts  - Profeffor Dr. med. Rodel Leipzig schließt sich demselben Abend noch in einer Gastwirtschaft in der Brummenstraße Verfügung des Amtsvorstehers von den betreffenden Haus oder diefem Gutachten vollständig an. Sowohl die einzelnen Schriftzeichen weilte, bei der Leiche aber das von Hause aus mitgenommene Grundbefizern noch die Bezahlung der Kosten der amtlich veranlaßten die Lage der Schrift, die Federhaltung 2c. sprechen für die Identität Frühstücksbrot vorgefunden wurde, rechnet die Behörde mit der Wasseruntersuchung in Höhe von 3,60 m. pro Brunnen verlangt! der ihm übergebenen Schriftstücke. Es seien wohl einige Ab­Wahrscheinlichkeit, daß Reglaff den Tag über sich in Gastwirtschaften, vielleicht in solchen mit Damenbedienung aufgehalten und nicht un- 30. Juli 1902 im Rathause, Zimmer Nr. 7, zu jedermanns Einsicht die Tinte chemisch untersucht und festgestellt, daß die zwei Postkarten, Köpenick  . Die Liste der stimmfähigen Bürger liegt vom 15. bisweichungen vorhanden, diese feien aber so gering, daß sie gegen die vielen Uebereinstimmungen nicht ins Gewicht fallen. Er habe auch beträchtliche Summen verausgabt hat. Irgend ein Verdacht gegen öffentlich aus. Stimmberechtigt ist ein jeder, welcher sein Bürger- der Brief aus Volkmarsdorf   und der Brief des Privatklägers vont bestimmte Personen, die Rezlaff ins Wasser geworfen haben können, liegt vor, Jahre auch Neuwahlen geld gleichviel in welcher Höhe bezahlt hat. Da nun in dieſem 26. Dezember 1901 mit ein und derselben Tinte geschrieben seien. agenten oder persönliche Bekannte des Verstorbenen, der, wie wir jo ist es Pflicht eines jeden Parteigenossen, sich davon zu über Auch er halte eine Nachahmung der Handschrift für ausgeschlossen. den er im Wasser erlitten, erlegen ist. Die Spandauer   Kriminal- zeugen, ob er auch in der Liste verzeichnet ist. Für diejenigen, sein Gutachten auch hier erstattet hat, so hat er sich dennoch geirrt, polizei, welche das Ermittelungsverfahren durchführt, glaubt zwar welche verhindert sind, selbst nachzusehen, haben sich folgende nicht an einen vorliegenden Raub, doch dürfte kaum noch festzustellen Parteigenossen bereit erklärt, die Liste einzusehen, wenn sie rechtzeitig denn ich habe weder die starten, noch den Vollmarsdorfer Brief davon benachrichtigt werden: Gastwirt Aug. Rochlik, Müggel­fein, ob R. das Opfer eines Unfalls, Selbstmords oder Todschlags, Heimerstr. 2; Händler Karl Nieke, Kick 1; Cigarrenhändler Franz Berlin I kommissarisch vernommenen gerichtlichen Schreibfachvers geschrieben. Der Vorsitzende verliest danach die Aussage des vom Amtsgericht ein solcher könnte nur in Betracht kommen, geworden ist. Weber, Grünauerstr. 2; Gastwirt Albert Stippekohl, Echöne ständigen, Rechnungsrats Junge Berlin  . Danach hat linderstr. 5; Händler Rudolf Gabriel, Müggelheimerstraße, sowie dieser, auch betreffs der Identität der Tinte, sich fast vollständig die Vorstandsmitglieder des Socialdemokratischen Wahlvereins. übereinstimmend mit Professor Dr. Kodel geäußert und zum Schluſſe Das alte Köpenicker   Rathaus wird demnächst vom Erdboden bemerkt: Er habe die Ueberzeugung, daß die ihm vorgelegen Schrift­verschwinden, um einem großen, der Zeit entsprechenden neuen Ge- stücke von ein und derselben Hand geschrieben seien. Dies sein Gut­bäude Platz zu machen. Das Köpenider Rathaus ist eines der achten könne er nur ändern, wenn ihm der Nachweis erbracht werde, ältesten in der Umgebung Berlins  . Es wurde im Jahre 1702 erbaut daß noch ein andrer Mensch dieselbe Handschrift habe, er halte das und hat im wesentlichen seine alten Formen behalten. Ein Ausbau aber für ausgeschlossen. des Gebäudes ist nicht möglich, die Geschäfte der Stadtverwaltung haben so zugenommen, daß ein großer Neubau vorgenommen und das alte Gebäude niedergeriffen werden muß.

Vermist wird seit Dienstag der 53 Jahre alte verwitwete Maler Gustav Weinmann aus der Gitschinerstr. 86. Der Mann sollte auf ärztliche Anordnung wegen eines Nervenleidens in ein Krankenhuus gehen, holte auch am Dienstagmittag von einer Staffe in der Spandauerstraße einen Krankenschein, ist aber seitdem ver­schwunden. Anfragen in den Krankenhäusern und andre Nach forschungen find erfolglos geblieben. Der Vermißte, der wahr scheinlich umherirrt, ist schlank und hat einen schwarzen Vollbart.

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Gerichts- Beitung.

Eine ,, Sundstags- Idee. Am Sedan- llfer Todte gestern ein gar lägliches Winseln Hunderte von Straßenpassanten herbei; es stellte sich heraus, daß ein kleiner Hund auf seinem Spaziergange über die rasenbewachsene Böschung in den Landwehrkanal gefallen war und sich nun in seiner Todesangst an dem knapp über dem Wasserspiegel hervorragenden Bankett festklammerte. Da die steile Ein Schmähbrief an den Abgeordneten Bebel   vor Gericht. Ufermaner jeden Rettungsversuch unmöglich machte, so war guter Leipzig  , den 24. Juli 1902. Rat teuer. Da verfiel ein gutmütiger Schlaufopf auf die Ein interessanter politischer Prozeß fand heute vor dem Idee, von der Waterloo- Brücke her den- Rettungs Schöffengericht des hiesigen töniglichen Amtsgerichts statt. Am ring des hochlöblichen Magistrats zu holen. Diesem roten 6. Dezember 1901 erhielt der Reichstagsabgeordnete August Bebel  lagetüm gegenüber aber verhielt sich der der Hind, wie nach seinem Wohnort Schöneberg   bei Berlin   eine offene Postkarte so mancher Selbstmord- Kandidat: er verschmähte es, ihn zu erfolgenden Inhalts: greifen resp. wie jener Schlaufopf es sich wohl gedacht, sich in die Leipzig  , den 6. Dezember 1901. sichere Bucht des aufgeblafenen Schwimmgürtels zu setzen und diesen als Fahrstuhl zu benutzen. Mehr Erfolg hatte ein andrer Tierfreund, der einen zwölfjährigen Jungen an einem Seil hinabließ; dieser stellte sich aber so ungeschickt an, daß er beinahe selbst in die kühlen Fluten gerutscht wäre. Einem zweiten Jungen gelang das Waguis und unter allgemeinem Hallo wurde der jugendliche Retter mit­samt dem verunglückten Hunde ins Trockene gezogen.

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Arbeiter- Bildungsschule Berlin  . Morgen Sonntag: Au13­flug nach Saatwinkel. Abfahrt des Nordringzuges( Richtung Char lottenburg), Schlesischer Bahnhof   8,53, Jannowigbrücke 8,56 usw. Treffpunkt Bahnhof Jungfernheide. Für Nachzügler bis 101/2 11hr Restaurant Waldfater, Tegeler Weg 40, am Bahnhof Jungfernheide, von 12 Uhr mittags ab Restaurant Jägerhäuschen in Saatwinkel. Zu erreichen ab Bahnhof durch den Wald über die Brücke des Spandauer   Schiffahrtkanals, dann direkter Waldweg nach dem Vokal. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand.

Kinderspiele. Am Sonntagvormittag von 9 bis 11/2 Uhr finden wiederum die vom Turnverein Fichte geleiteten Kinderspiele für Knaben und Mädchen statt und zwar für den Nordost Bezirk auf dem Sportplay Friedrichshain  ", Treffpunkt: Landberger Blaz am Krieger- Denkmal; Südost Bezirk auf dem öffentlichen Spiel­plaz im Treptower Park, Treffpunkt: Oberfreiarchen Brücke am Schlesischen Busch; Nord- Bezirk in der Jungfernheide beim Förster Schulz, Treffpunkt: Bahnhof Beusselstraße. Abmarsch für alle Be­zirke zu den Spielplägen Punkt 83/4 Uhr.

Feuerbericht. In den letzten Tagen wurde die Feuerwehr nur wenig in Anspruch genommen. Einen größeren Brand hatte sie Freitag früh Holsteiner Ufer 15 abzulöschen, wo in einer Tischlerei Hölzer eingeäichert wurden. Zur selben geit brannten Weidenweg 33 Kleidungsstücke und Möbel. Kleinere Brände wurden noch von Köpenickerstraße 75 und Basewalferstraße 2 gemeldet.

Aus den Nachbarorten.

Alt- Glienicke. Am Sonnabend, den 26. Juli, abends 81/2 Uhr, findet die Generalversammlung des Socialdemo kratischen Wahhlvereins im Lokale des Herrn Saß statt. Tagesordnung: Sassenbericht. Vereinsangelegenheiten.

Der Vorstand.

die

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Rechtsanwalt Dr. Hillig( der Rechtsbeistand Gollas): Wenn den Herren Sachverständigen die Handschrift des Oberlehrers 2. Miller in Halle vorgelegt werden würde und dieſe der des Privatklägers sehr ähnelte, würden dieselben auch dann noch air ihrem Gutachten festhalten? Die Sachverständigen erklären, daß sie sich, ehe ihnen die Handschrift des Oberlehrers D. Müller vor­gelegt worden fei, nicht äußern können. Rechtsawalt Dr. Hillig: Jch behaupte also, daß Ober lehrer O. Müller in Halle egistiert und dieser auch die Posttarte aus halle   geschrieben hat. Ich beantrage daher, den Prozeß zu vertagen und mir 14 Tage Zeit zu geben. Ich werde den Oberlehrer O. Müller in Halle ausfindig machen, dem Gericht seine Adresse mitteilen und beantragen, denselben zum nächsten Termin als Zeugen vorzuladen Herr Bebel  ! Eine Frage im Bertrauen: Wie viel haben Sie und ihm aufzugeben, eine Schriftprobe von seiner Hand mitzu­denn für Ihre Heißblütige Vertretung der Interessen der Börsen- bringen. juden siehe gestrige Rede zum Zolltarif bekommen? Denn Der Verteidiger, Rechtsanwalt Neu, widerspricht dem Antrage, ein vernünftiger Mensch kann unmöglich aus eigner lleberzeugung da derselbe eine Verschleppung bezwecke. Der Gerichtshof be­solchen Blödsinn reden, wie Sie es gethai. Bebel Auguft schließt jedoch nach längerer Beratung die Vertagung. Der Vor­ist nicht mehr der alte, der für eine gute Sache eintrat. Jezt ſizende bemerkt: Webn die Behauptung des Vertreters des Privat= arbeitet er nur noch für unsre Leit an der Börse"; bringt aller- flägers sich nicht bewahrheite, dann sei das die letzte Frist, eine dings viel ein! Sie können aber ohne Sorge sein, Sie werden nochmalige Bertagung würde er ablehnen. selbst vom einfachsten Manne nicht mehr ernst genommen. Bolter= Ratsassessor Dr. Neumann wohnte im Auftrage des Rats der hafter Schwäger Stadt Leipzig   der Verhandlung bei.

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nichts weiter. Schauspieler!

O. Müller, Oberlehrer. Darauf antwortete Bebel   in offener Erklärung: AIs   Antwort auf den Inhalt Ihrer Karte folgendes: Schöneberg  - Berlin  , den 7. Dezember 1901. Sie sind ein gemeiner Bursche. Wenn Ihre vorgesetzte Be­hörde Sie in Rücksicht auf Ihre Flegelhaftigkeit mit Schimpf und Schande von Ihrem Posten jagte, so würde sie sich ein Verdienst um die Ihnen anvertraute Jugend erwerben. A. Bebel. An demselben Tage, au dem Bebel die Postkarte erhielt, fam an Redaktion der Leipziger Volkszeitung  " folgender Brief: An die Redaktion der Leipziger Volkszeitung  ", hier. Ein in unsrem Gasthause verkehrender Herr er machte den Eindruck eines Lehrers- ließ eine Postkarte auf dem Tische liegen, die ich las und Ihnen zu geeigneter Verwendung bekannt gebe: ( Folgt Abschrift der obigen Karte.)

Dann heißt es weiter:

Ich habe die Postkarte einstweilen zurückbehalten, werde sie aber doch, falls der Herr nicht wieder danach fragen sollte, zur Post geben, da sie frankiert ist.

Ergebenst O. Miller, Oberlehrer.

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Versammlungen.

Die Kupferschmiede hielten am 19. Juli im Gewerkschaftshaus ihre Generalversammlung ab. Der Kassierer gab den Kaffenbericht vom 2. Quartal. Nach demselben hatte die Centralkaffe inklusive eines Zuschusses von 800 M. aus der Hauptkasse eine Einnahme von 3351,29 M. und eine Ausgabe von 2899,96 M., so daß 451,53 M. in der Centralkasse verblieben. Unter den Ausgaben sind besonders hervor zuheben 503,27 M. für Reise- Unterstützung, 1877,95 M. für Arbeitslose am Ort, 154,25 M. außerordentliche, 137,30 M. Streifunterstützung. Die Zahl der Mitglieder betrug 389. Die Filialtasse hatte inklusive eines Bestandes von 336,99 M. eine Einnahme von 976,90 M., eine Ausgabe von 668,07 m. Bestand 308,83 M. Die Filiale zahlte an 123 zugereiste arbeitslose Kollegen für Schlafmarken 67,63 M. Der Dispositionsfonds hatte inklusive eines Bestandes 2582,67 m. eine Einnahme von 3080,55 M. und eine Aus­gabe von 254,80 m., bleibt ein Bestand von 2825,75 M. Verausgabt wurden unter andrem 50 M. für die streifenden Kollegen in Triest  , 73,50 M. als Zuschuß für Streifende und Ausgesperrte am Ort, 54 M. an arbeitsloje Kollegen am 1. Mai. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt. Der Arbeitsnachweis wurde wieder nach dem Gewerkschaftshause, 3immer 36 verlegt.

von

Die Leipziger Volkszeitung  " veröffentlichte das Faksimile der an Bebel   gerichteten Postkarte. Darauf meldeten sich eine Anzahl Leute mit der Behauptung, der Schreiber der Postkarte sei nicht O. Müller, sondern der Sekretär der hiesigen städtischen Wahlgeschäftsstelle, Ratssekretär F. Golla in Leipzig  - Bolfmarsdorf. Der Verband der Graveure und Ciseleure( Filiale Berlin  ) Am 19. Dezember erhielt die Redaktion der Leipziger   Bolts- hielt seine ordentliche Generalversammlung am 15. Juli ab. Der zeitung" eine Postkarte aus Halle a. S. folgenden Inhalts: Vorstand erstattete den Bericht vom letzten Quartal, in welcher Der dem reichen Billenbesiger Bebel infolge seines lächerlichen Beit verschiedene Neuerungen eingeführt worden sind, die fich Jammerns über den in seinem Kopfe spukenden Brotwucher verbis jetzt gut bewährt haben. Es haben vier Versammlungen jezte Hieb scheint gesessen zu haben. Die Arbeiter lassen sich nicht stattgefunden, die durchschnittlich von je 100 Kollegen besucht waren. mehr von Ihnen verdummen. Werkstattsizungen sind acht abgehalten worden. Laut Abrechnung Ans dem um die Eingemeindung der Hasenheide zwischen Halle a. G., 19. Dezember 1901. des Kassierers hatte die Filiale Einnahmen von 367,70 m. und Berlin   und Rigdorf entbrannten Wettbewerbe dürfte nunmehr die Stadt Nixdorf ungweifelhaft als Siegerin hervorgehen. Das Tausch- An diese Postkarte knüpfte die Redaktion der Leipziger Volks- Ausgaben von 337,92 M., mithin einen Bestand von 29,78 zu ver objekt, welches Rigdorf der Gemeinde Tempelhof   für die Haienheide zeitung" die Bemerkung, daß der Herr Oberlehrer O. Müller nicht zeichnen; die Orts- Zuschußtasse weist einen Bestand von 125,80 M. auf. bietet, sind die Rogenmarken. Es ist dies ein etwa 300 Morgen in Halle, sondern in Leipzig  - Volkmarsdorf  , Wilhelmstr. 26, II, wohne der Agitationskommission, über den sich eine rege Debatte entspann. Dem Kajsierer wurde Decharge erteilt. Alsdann folgte der Bericht großes Terrain, welches, über eine halbe Stunde von der Rigdorf- auch heiße er nicht O. Müller, jondern F. Golla, und schließlich sei Nachdem noch die Bibliothekare ihren Bericht gegeben, wurden beide Tempelhofer   Weichbildgrenze entfernt gelegen, sich rechts vom er kein Oberlehrer, sondern Sekretär der Wahlgeschäftsstelle des Mariendorfer Weg bis zum Tempelhofer Weg hinzieht. Dieses Leipziger Rates, Mühlgasse 10. Terrain steht in gar feinem Zusammenhange mit Rigdorfer Gebiet, liegt vielmehr vollständig inmitten der Tempelhofer  Gemarkung und bildet hier eine Enclave. Da die Hasenheide ebenso wenig im Zusammenhange mit Tempelhof  , wohl aber mit Rigdorf steht, so wäre der Tausch für beide Gemeinden von offen fichtlichem Vorteil. Die Kogenmarken waren übrigens ursprünglich Tempelhofer   Eigentum. Das Land gehörte anfänglich zum Dominium Tempelhof und wurde von diesem vor langen Jahren Rigdorfer Kossäthen in Erbpacht gegeben und gelangte im Laufe der Zeit in den Besiz Nixdorfs. Auch aus diesem Grunde hat die Gemeinde Tempelhof   ein Interesse daran, ihr ureigenstes Gebiet sich mun wieder einzuverleiben. Der in den Kogemmarten angelegte Neue Rigdorfer Gemeindefriedhof soll indessen von dieser Ein­gemeindung ausgeschlossen bleiben.

Kommissionen entlastet.

Die Leipziger Volkszeitung  " fügte dann noch hinzu: Der Centralverband der Töpfer( Filiale Berlin  ) hielt am Apropos, Herr Ratssekretär Golla! Wir hatten ja schon früher Donnerstag im Gewerkschaftshause eine ordentliche Generalvers einmal das Vergnügen, Ihre werte Bekanntschaft zu machen. Im sammlung ab. Kajsierer John gab zunächst den Kassenbericht vom Jahre 1896, anläßlich der Wahlrechts- Alenderung war es, als Sie zweiten Quartal. An Einnahme war vorhanden inklusive des Be­nicht minder unverfroren wie jezt in der königlichen Leipziger standes der Verbandskasse 13 017,75 M., verausgabt sind 2378,87 m. Zeitung" ein offenes Briefchen veröffentlichten, worin die folgende An die Hauptkasse wurden abgeführt 10 400 M. In der Lokal­niedliche Stelle vortam: tasse betrug die Einnahme 3587,35 M. und die Ausgabe 140,45 W.

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Wir, die wir in stetem Kampf mit den Socialdemokraten bei Die Filiale verfügt über einen Gesamtvermögensbestand von hunderterlei Gelegenheiten tagtäglich uns befinden, können der Re- 18 088,58 M. und zählt 1894 Mitglieder. Dem Kassierer wurde gierung nicht dankbar genug sein, daß dem wachsenden socialdemo- Entlastung erteilt; gleichzeitig beschloß die Versammlung, kratischen Terrorismus, dem llebermute dieser frechen Bande endlich das Gehalt desselben von 36 auf 42 M. pro Woche zu erhöhen und einmal ein Baroli geboten wird." ihm eine 14tägige Ferienzeit zu bewilligen. Hierauf hielt Genoffe Damals hatte der Ratssekretär Golla wenigstens noch den Mut, Wiesenthal einen beifällig aufgenommenen Vortrag über die seine Ungezogenheiten unter Nennung seines Namens zu verbrechen, Entwicklung der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Nach der heute verübt er seine S...... aus dem Hinterhalte der kurzen Diskussion brachte der Vorsitzende Neumann   dann ver Aus Rigdorf. Eine schreckliche Ueberraschung wurde dem Anonymität. schiedene Beschwerden über Umgebung des Arbeits­Lithographen Emil Heine  , Reuterstr. 25, gestern( Freitag) morgen Es wird ja zunächst abzuwarten bleiben, was der Leipziger Rat nachweises zur Sprache. Eine Anzahl Firmen wie auch zahl­zu teil. Frau H. leidet seit einiger Zeit an Nervosität, infolgedessen der Privatliebhaberei seines Beamten fagen wird. Im reiche Kollegen waren den früheren Beschlüssen, bei jeder Stellen­fie bereits kürzlich einen Selbstmordversuch unternahm, der indes Publikum dürfte Herr Golla schwerlich jemand finden, der ihn ver- besetzung den paritätischen Arbeitsnachweis in Anspruch zu nehmen, noch rechtzeitig verhindert werden konnte. Als H. gestern morgen teidigt oder entschuldigt; am allerwenigsten wohl in den Kreisen der entweder gar nicht oder doch nur ungenügend nachgekommen. Dieses aufstand, war das Bett seiner Frau leer. Als er dieselbe nun fuchte, Lehrer, gegen die er den Verdacht der Thäterschaft zu lenken be- Verhalten fand allseitig die entschiedenste Mißbilligung. Sämtliche fand er sie an der Küchenthür erhängt. Da die Leichenstarre bereits ftrebt war. Redner erklärten es für eine unerläßliche Pflicht der Kollegen, an eingetreten war, waren Wiederbelebungsversuche fruchtlos. Daraufhin schrieb Golla an die Redaktion der Leipziger   Bolts- dem zwvedmäßigen Ausbau des Arbeitsnachweises mitzuarbeiten. Die socialdemokratischen Gastwirte Rigdorfs beabsichtigen einen Gastwirtsverein zu gründen, nachdem der hier zeitung" einen Brief, in dem er sich ganz energisch verivahrte, der Von einer fofortigen Ahndung der fraglichen Verstöße nahm die bestehende Fach verein durch verschiedene Beschlüsse sich in die Schreiber der Postkarte zu sein. Er gebe zu, daß die Handschrift Versammlung zwar Abstand, doch wurde folgender Beschluß gefaßt: Reihe der Kriegervereine gestellt hat. Eine Besprechung über auf der Postkarte mit der ſeinigen Aehnlichkeit habe. Er nehme an, Der Vorstand wird beauftragt, von jezt ab über jede Firma die Gründung des neuen Vereins findet nächsten Montagnachmittag daß jemand feine Handschrift nachgeahmt habe, um ihm Verlegen- Sperre zu verhängen, die unter Mißachtung des Arbeits­heiten zu bereiten. Jedenfalls habe er die Postkarte nicht ge- nachweis- Statuts und des in der öffentlichen Versammlung vom 5 Uhr bei Münzer, Knesebeckstr. 113, statt. fchrieben. 18. d. M. gefaßten Beschlusses unter Umgehung des Arbeitsnachweises Gesundheitschädliches Trinkwasser liefern gegen 250 Sof Aus Anlaß dieser Breßfehde strengte Golla gegen den ver- Leute einstellt. Die Vertrauensleute sind verpflichtet, jeden Verstoß brunnen nach der vorgenommenen chemischen Untersuchung von antwortlichen Redacteur der Leipziger Volkszeitung  ", Geneffen fofort au melden.