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Ein wirklicher Kampf mit der bewaffneten Macht habe nich stattgefunden. Was wäre wohl, so wird in dem Schriftstück gefragt, aus den 2000 Personen geworden, welche am Tage der Streit­erklärung die bewaffnete Macht bildeten, wenn sie von den 80 000 Streifern angegriffen worden wäre? Die meisten der letzteren seien in ihrer Wohnung geblieben, und Blut ist mir deswegen ge= flossen, weil einige Gruppen die Versorgung der Stadt mit Fleisch, Brot und andren Nahrungsmitteln verhindern wollten. Die Gen darmen hätten nur 2 Verwundete gehabt, die größte Zahl der Toten feien Passanten und Neugierige gewesen. Der Streit von Barcelona   sei also nicht eine allgemein vorbereitete, sondern eine durch verschiedene Ursachen hervorgerufene gelegentliche Bewegung gewesen. Der Generalstreit sei von den Anarchisten vorbereitet und propagiert worden zu dem Zwecke, eine sociale Re­volution hervorzurufen, und wenn dieses Drama nicht so verlaufen sei, wie sie es gehofft hätten, so deshalb, weil die große Masse eben nicht Anarchisten sind.

übrigen Gewerken durch unwahre Mitteilungen und Diskreditierung der Vorstandsmitglieder zu gewinnen fucht.

Auf solche Weise getäuscht, haben viele Gewerken Herrn Röchling resp. der Firma Gebr. Röchling   ihre Vollmachten für die nächste außerordentliche Gewertenversammlung bereits erteilt.

freunden sollten sie ihre Bollmacht geben, sondern folche widerrufen, was durch einfachen schriftlichen Widerruf geschieht, und selbst in der Versammlung erscheinen und eine offene Diskussion ver= langen."

cr.,

Diese Situation will Herr Röchling   ausnüßen und drängt daher 12. Da ist die Hauptsache aus dem berühmten Cirkular vom und am letzten Montag fand nun diese Ver­zur Abhaltung der Versammlung, die er natürlich mittels der sammlung statt. Sie hat in Düsseldorf   mit einer jämmerlichen erlisteten Vollmachten beherrschen würde. Aufklärung ist.. Niederlage des Herrn Kommerzienrat Röchling geendet, den die Ges geboten. werke mit Pfuirufen überschütteten, dem man die allerschwersten Vorwürfe machte und den man auf ein Haar durchgeprügelt hätte. Für uns hat es tein Interesse, zu entscheiden, auf wessen Seite das Recht ist. Der Blick hinter die Coulissen der- Unternehmer­intelligenz ist auf alle Fälle lohnend.

Im leßten Teil des Dokuments wird auseinandergefeßt, warum die Partei sich an dieser Bewegung nicht beteiligt habe. Wenn die Partei in ihrer Beteiligung am Generalstreit die Möglichkeit hätte erblicken können, dadurch das monarchische Regime in ein republi­tanisches umgewandelt zu sehen, so hätte sie teinen Augenblick ge= zögert; aber diese Hoffung habe aufgegeben werden müssen, imm Gegenteil sei die Parteileitung der Ueberzeugung gewesen, daß die Bewegung einen blutigen Rückschlag erfahren und die Diktatur und die Reaktion zu erwarten gewesen wäre. So sei die Situation gewesen und so sei sie noch heute. Die Partei würde aus dem Kampfe hervorgegangen sein, indem sie zahlreiche Opfer an Menschenleben in den Straßen gelaffen, viele der Besten wären ins Gefängnis ge= kommen, die Sache des Proletariats, der Vormarsch der socialistischen Ideen wäre auf Jahre hinaus zurücgedrängt worden. Die Vorsicht, die Vernunft habe die Partei gezwungen, so zu handeln, wie sie gethan, selbst auf die Gefahr hin, sich bei einen Teile des Proletariats unpopulär zu machen und selbst in Verdacht zu kommen, die Partei einer Regierung zu ergreifen, die vir verachten, die wir bekämpfen, und für Institutionen einzutreten, die uns verhaßt sind und die wir zu beseitigen fuchen". Das Schriftstück schließt: Wir haben die Heberzeugung, richtig gehandelt zu haben; wir wissen, daß jede Fraktion der internationalen Socialdemokratie vollständige Un­abhängigkeit befigt, aber das hindert uns nicht, unser Verhalten dem Urteil des nächsten internationalen Kongresses zu unterbreiten."- Schweiz  .

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Der Konflikt mit Italien  . Das Journal de Genève" meldet, der italienisch- schweizerische Konflikt sei endgültig beigelegt. Die beiderseitigen Gesandten Silvestrelli und Carlin werden abberufen. Die Beilegung des Konfliktes erfolgte durch Vermittelung Deutsch­lands.-

Holland.

Eine große Agitation für das allgemeine Wahlrecht, ver­anstaltet von dem Komitee für allgemeines Wahlrecht", findet zur Zeit in Holland   statt. Alle Provinzen des Reiches sollen nach­einander durch Abhaltung von Versammlungen an allen Orten, wo es mur möglich erscheint, und durch Verbreitung von Manifesten be­arbeitet werden. Mit der Provinz Friesland   wurde der Aufang gemacht. Soweit bis jetzt Berichte vorliegen, find die Versammlungen mit einzelnen Ausnahmen recht zahlreich besucht gewesen und günstig verlaufen.

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Aus Ostindien find in letzten Tagen wiederum mancherlei Nachrichten eingetroffen, die erkennen lassen, daß die Zustände in den von der Natur so reich ausgestatteten Holländischen   Kolonien teineswegs befriedigend find, daß die Eingebornen den Kolonialtruppen noch immer energisch Widerstand leisten können und daß Fieber und Cholera schwere Opfer fordern. Die Atjeher haben den Holländern wieder mal eine empfindliche Niederlage beigebracht. Dem Nieuwe Rotterdamer Courant" wurde kürzlich aus Batavia gemeldet: Eine Abteilung von Matthes Kolonne wurde, als sie ins Bivouac zurückkehren wollte, durch einen Klewang- Angriff überrascht, der sich auf die Vorhut und Nachhut erstreckte. Lieutenant de Bruija und 11 Gemeine fielen, Controleur Koul und Kapitän Nijpels wurden

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verwundet.

Auch auf Neu Guinea   erleben die Holländer viel Ungemach. Den dort eingeführten Kulis ist bei dem schlechten Klima die Arbeit zu schwer, die Nahrung ungenügend; sie gehen wieder in ihre Heimat zurid

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Vor allem hat Herr Gewerke Joseph Schmitz Jérôme in Hannover   es sich angelegen sein lassen, als Mitarbeiter des Herrn Röchling   unwahre Behauptungen und Berleumdungen gegen den Vorstand und einzelne Mitglieder desselben brieflich Herrn Kommerzienrat Röchling mitzuteilen, die dann ihren Zived ent­sprechend als Rundgebungen aus den Kreisen der Gewerken" von Herrn Röchling   einer Anzahl von Gewerken abschriftlich zu geschickt wurden.

Daß Herr Schmitz- Jérôme' gleichzeitig sich einen Vorstands posten ausbittet und zugefagt erhält( sein Brief an Röchling   vom 14. April d. J. und Röchlings Brief an Lüttig vom 25. April) und für den Sohn eines Freundes einen Pastor als Chemiker auf Hohenzollern" erbittet( seinen Brief an Röchling   vom 21. April) wird er angesichts seiner wertvollen Dienstleistungen für ein mäßiges Aequivalent halten, die Gewerken aber mögen hieraus ersehen, welche egoistischen Zwecke jene Herren verfolgen.

Nummehr vorläufig nur einige Proben, welche aber genügen werden, das ganze Agitationstreiben zu charakterisieren und jeden gerecht denkenden Gewerken bewegen müssen, sich mit Entrüstung von denen abzuwenden, die sich für ihre egoistischen Zwecke folcher schmutzigen Mittel bedienen.

a) Unter dem 21. April cr. richtete Herr Joseph Schmiß Jérôme an Herrn Kommerzienrat Röchling   zur Saarbrüden ein 4 Seiten langes Schreiben, in dem er zunächst mitteilt, daß er am vergangenen Tage eine zweistündige Unterredung mit dem bereits erwähnten Herrn Dr. Hermann, welcher sich wohl in Er wartung seiner Wiederanstellung noch in Freden   aufhält, ge­habt habe.

In diesem Schreiben heißt es dann weiter: " Sämtliche Unterbeamte und Meister sind schon für die bevorstehende Revision von Sauer und Hilde brandt instruiert worden und müssen daher von der Revisions­tommission in Gegenwart von Dr. Hermann und vielleicht auch Murray vernommen werden, da sie sonst falsche Aus­fagen machen."

Daß Herr Dr. Hermann solche Invahrheit dem Herrn Schmit Jérôme gesagt hat, halten wir um so weniger für glaublich, als Herr Dr. Hermann unterm 7. cr. bereits die schriftliche Erklärung abgegeben hat, daß es ihm nicht im Traume eingefallen sei", derartiges Herrn Schmiz- Jérôme mitzuteilen. Der Schmitz Jérômesche Brief erwedt allerdings den Anschein des Gegenteils. Ich aber erkläre hiermit für mich und im Auftrage des ver dächtigten kaufmännischen Leiters unsres Wertes, Herrn Hildebrandt, sowie im Interesse der Unterbeamten und Meister den Erfinder jolcher unwahrheiten für einen infamen Verleumder.

Nun möge fich derjenige melden, der der Eifinder dieser Ver­leumdung ist. Die Verbreiter solcher Uluwahrheiten sind jedenfalls in erster Linie Herr Schmiß- Jérôme in Hannover   und Herr Kommerzieurat Karl Röchling in Saarbrücken  .

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c)( weniger von Belang).

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Partei- Nachrichten.

Zur Frage der Aufstellung der Reichstags- Kandidaten in Oberschlesien   erhalten wir noch folgende Zuschrift: Genosse Winter gesteht, daß er von der Konferenz in Oswiencim doch Kenntnis gehabt habe, und zwar am Tage der Konferenz als auch Tags zuvor. Warum Genosse 2. erst so spät von der Konferenz benachrichtigt wurde, liegt in der Eigenheit derer Sache selbst. Die oberschlesischen Genossen, gewißigt durch die letzten Vorgänge, wie z. B. durch den Fall des Spigels Gusner, haben den Ort und Tag der Konferenz so streng geheim gehalten( diefes war notwendig, da sonst fast alle Delegierten würden ihre Eristenz aufs Spiel sezen, wenn ein Spigel zur Stelle wäre), daß selbst der polnisch- socialistische Parteivorstand erst Donnerstag, den 10. d. M., in seiner Abendsigung durch einen aus Oberschlesien  hierher gesandten Genossen in Kenntnis gesetzt wurde. Da der polnisch­socialistische Vorstand glaubte, als solcher teine Befugnis zu haben, Einladungen zu Provinzialfonferenzen zu vollziehen, so wurde der­selbe Genosse beauftragt, das Wahlkomitee in Oberschlesien   auf­zufordern, den Genossen Winter zu der genannten Konferenz einzu­laden. Warum die oberschlesischen Genossen trotzdem den Genossen Winter nicht hierzu eingeladen haben, entzieht sich unsrer Kenntnis; jedenfalls spricht hierbei der Mangel der Mangel an Sympathie für denselben. Wir, als Vorstand, hatten also gar keine Veranlassung, den Genossen Winter zu der Konferenz einzuladen, doch haben wir gleich Tags darauf auf seinen vom Dienstag, den 8. d. M. datierten Brief, welch lekterer eine Einladung zu einer in absehbarer Zeit stattfindenden Konferenz erhielt, mit dem Bedauern geantwortet, daß uns leider nicht möglich ist, an derselben teilzunehmen, da unsre am eine solche schon oberschlesischen Sonntag, den 13. d. M., in Oswiencim abhalten und die Frage der Kandidaten für Oberschlesien   erledigen werden. die Konferenz in Oswiencim nicht, so hätte man am genannten Donnerstag in der Vorstandssitzung über die Einladung des Gen. W. Beschluß gefaßt; doch kommten wir nun zu dieser Sache keine andre! Stellung nehmen, als die obengenannte. Von einer Ab­lehnung", wie der Gen. W. beliebt zu sagen, tann gar keine Rede fein, sondern es fehlte nur die Möglichkeit, was Gen. W. nach dieser Darstellung hoffentlich jegt selbst zugeben wird.

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Für den polnisch- socialistischen Parteivorstand: August Berfus, SO., Reichenbergerstraße 50 III, Wir haben diese Zuschrift noch veröffentlicht, obwohl sie an der Darstellung, die Genoffe Winter gegeben, nichts ändert, diese im Gegenteil mur bestätigt und im übrigen auch zur Erledigung der Differenzen nichts beiträgt. Die Sachlage wird dadurch in keiner Weise geändert und daher auch unsre Stellung dazu nicht.

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b) Herr Kommerzienrat Röchling schreibt unter dem 17. April ( in Stopie von ihm auch andren Gewerken gesandt) an Herrn Schmitz Jérôme: Nach einer vertraulichen Mit teilung ist man in Fred en in fieberhafter Thätigkeit begriffen, um alles zu beseitigen, was allenfalls die Auf der polnisch- socialistischen Konferenz wurden, wie bei dieser Revisionskommission anstößig finden könnte, und wäre es doch Gelegenheit nach der Oberschlesischen Volksstimme" mitgeteilt sei, deshalb doppelt erwünscht, wenn durch möglichst raiche Wahl eines folgende Kandidaten nominiert: Sat to wig 3abrze: Morawski­neuen Vorstandes allen diesen Machenschaften ein schleuniges Ende Kattowitz  ; bisheriger Kandidat Morawski. Ratibor  : Morawski; bereitet werden könnte." Wer immer dem Herrn Kommerzienrat bisheriger Kandidat Bebel. Beuthen   Tarnowig: Broja­Röchling solche vertrauliche", von ihm aber eifrig verbreitete Benthen; bisheriger Kandidat Sachse. Gleiwit: Winter- Beuthen  ; Huwahrheiten berichtet hat: auch der Mann ist ein elender bisheriger Kandidat Winter. Rybuit: Broja; bisheriger Kandidat Verleumder. Möge ihn Herr Kommerzienrat Röchling Morawski. Kreuzburg: Bienidewig- Berlin  ; bisheriger Kandidat nemmen, sonst bleibt er als Verbreiter der Verleumdung Serziminieci Breslau. Kosel- Groß- Strehli z: Binidiewiß; verantwortlich. bisheriger Kandidat Wolny- Breslau  . Oppeln  : Trombalsti Während also die Kommission nichts thut und der Unter- Stattowiz; bisheriger kandidat Necker- Neustadt D.-S. zeichnete sie vergeblich zur schleunigen Jnangriffnahme ihrer Arbeit Genosse Winter erläßt in der Breslauer Volkswacht" folgende zu drängen sucht, verbreitet Herr Röchling solche, den Vorstand Erklärung: und die Verwaltung schwer verleumdende unwahrheiten. Daß kein Meine Bestimmung zum Reichstags- Kandidaten des Wahl­Wort an jenen Mitteilungen wahr ist, wird jeder Wertsbeamte treises Lubliniz- Tost- Gleiwig durch die Konferenz der polnischen bezeugen. Socialisten in Oswiecim   am 13. d. Mts. ist sowohl wegen der Form, in der diese Bestimmung erfolgte, als auch insbesondere des­d) Herr Schmitz- Jérôme scheut sich sogar nicht, die Autorität halb völlig gegenstandslos und nichtig, weil die Genossen des Wahl­Auf Borneo   ist es auch nicht zum besten bestellt. Der der königlichen Bergbehörde für seine Agitationszwede zu freises Lubliniß- Toft- Gleiwiß nicht den mindesten Anteil an dieser physische Zustand der Kolonne sowohl als der der Zwangsarbeiter", mißbrauchen und verbreitet die einfach erdichtete Behauptung, die Kandidatenbestimmung hatten. Die polnischen Socialisten hatten so wird in ostindischen Blättern berichtet, läßt viel zu wünschen Aufsichtsbehörde habe den Betrieb auf Hohenzollern   als San- nicht das Recht, über die Köpfe der Gleiwiger Genossen hinweg für übrig, so daß in der nächsten Zeit teine großen Züge zu erwirtschaft( sic!) bezeichnet. In einem Schreiben vom 21. April, diesen Kreis einen Kandidaten zu bestimmen; eine Anfrage an mich warten find." ingerichtet an den Kommerzienrat Röchling   und von diesem in betreff der Annahme dieses Mandats ist weder vor noch nach der weiterverbreitet, behauptet Herr Schmiz- Jérôme ferner, der Oswiencimer Konferenz erfolgt." Bergrevierbeamte habe voll dem Unterzeichneten schriftlich schriftlich Parteiprefse. Genosse Heinisch, bisheriger Geschäftsführer der verlangt, daß er feine Kündigung des Betriebsführers Herrn Leipziger Boltszeitung", hat, so berichtet die Frankfurter   Bolts Murray zurücknähme, weil er nicht dulden könne, daß dem ftimme", einem Rufe der hiesigen Preßtonimiffion Folge geleistet unerfahrenen" an Stelle des Herrn Dr. Hermann engagierten und wird am 1. Oktober die Leitung der Frankfurter Union- Druckerei Fabritleiter Dr. Ebel die Verantworlichkeit für den Betrieb( Volksstimme") übernehmen. Der bisherige Geschäftsführer Langen­übertragen werde. So viel Worte, so viel Unfinn. Eine der dorf scheidet am 1. Oktober aus unsrer Parteidruckerei aus." artige Stritit hat jener Beamte niemals geübt; auch lag hierzu, wie er bereits dem Unterzeichneten erklärt hat, nie ein Anlaß vor. Herrn Betriebsführer Murray ist überhaupt nicht gekündigt worden. Die angebliche schriftliche Aufforderung( ebenso, wie eine mänd­liche) cristiert gar nicht und fann gar nicht existieren, weil der Bergwerksbetrieb des Herrn Murray und der Fabritbetrieb des Herrn Dr. Ebel ganz verschiedenen Aufsichtsbehörden unterstellt sind. Warum aber richtet Herr Sommerzienrat Röchling, bevor er sich zum Verbreiter folcher Umwahrheiten hergicht, nicht eine bezügliche Anfrage an die amtliche Stelle, von wo ihm zweifelsohne sofort Aufklärung ge­worden wäre. Hierzu hält sich Herr Kommerzienrat Nöchling aber gar nicht für verpflichtet, sondern er vermehrt seine genugsam charakterisierten" Stundgebungen aus Getvertenkreisen" auf diese Weise auch noch durch eine erdichtete Kundgebung von amtlicher Seite.

Schweden  - Norwegen  .

Die Konfulatsfrage. Wie aus Kristiania   gemeldet wird, sind die schwedischen und norwegischen Mitglieder des Konsulatskomitees darüber einig geworden, daß ein besonderes Konsulatsivesen für Norwegen   errichtet werden kann, ohne daß die Leitung der äußeren politischen Angelegenheiten dadurch irgendwie beeinträchtigt wird. Damit hat die norwegische Auffassung in dieser Streitfrage gefiegt. Die Vertreter Schwedens   aber haben der vernünftigen und praktischen Erwägung der Frage folgend, dem Geschrei derjenigen, die meinen Schwedens   Ehre leide darunter, wenn es Norwegens  wirtschaftliche Selbständigkeit in dieser Weise zuerkenne, keine Be­achtung geschenkt.-

England.

Die Krönung ist nach einem vom König unterzeichneten Erlaß auf den 9. August festgesegt.-

Steuerherabsetzung. In einer Rede erklärte Hids Beach, das Budget des nächsten Frühjahrs solle eine sehr wesentliche Serabjegung der Besteuerung bringen. Die Steuer, welche hierbei zunächst in Betracht gezogen werden müsse, müsse fraglos die Einkommensteuer sein. Er glaube aber auch, daß das Budget einen neuen Staatsschuldentilgungs- Fonds zur Deckung der Kriegskosten enthalten müsse.-

Weiteres zur ,, Hohenzollern"-Schlacht.

Aus Düsseldorf   wird uns geschrieben:

Der Grubenvorstand der Gewerkschaft Hohenzollern". bekämpft Herrn Kommerzienrat Röchling   mit einer ganzen Reihe von Cirku Taren. Nöchling   feinerseits antwortet mit ebenso vielen und nicht minder gepfefferten Cirkularen. Im Nachstehenden geben wir, um dem Leser ein Bild zu geben, einige der wichtigsten Punkte aus den Cirkularen wieder:

Cirkular vom 12. Juni 1902. Dr. Sauer gegen Röchling  . " Hat Herr Röchling schon in der letzten Gewerken- Verfamm­Tung die Tattit gutgeheißen, durch Unterdrückung der Erörterung über die Gründe für die Einsetzung der Kommission den Vorstand zu verhindern, etwaige Beschuldigungen zu widerlegen, jo führt er dieses System jetzt immer traffer weiter, indem er die Absetzung des Vorstandes vor der Prüfung seiner Geschäftsführung betreibt. Erst soll also der Vorstand beseitigt und dann die Geschäftsführung geprüft werden, offenbar in der Absicht, es ihm unmöglich oder wenigstens sehr schwer zu machen, etwaige Vorwürfe zu wider legen. Diese Taktit, solche Beschuldigungen zu erheben, dem Beschuldigten aber die Möglichkeit, sich zu rechtfertigen, abzu schneiden, charakterisiert sich von selbst.

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Besäße Herr Röchling die Mehrheit der Kugen und betriebe er alsdann die Ersetzung des bisherigen Vorstandes, der die trüben Beiten von Hohenzollern" durchgefämpft hat, durch ihm genehme Personen, welche da ernten sollen, wo andre gefät haben, so ließe sich hiergegen schon mancherlei einwenden. Einen bedenklichen Charakter aber befitt fein Vorgehen, weil er die Stimmen der

Und diesem Herrn Schmitz- Jérôme, dem Erfinder und Ver­breiter solcher Univahrheiten, jagt Herr Kommerzienrat Nöchling in Saarbrücken   in seinem Schreiben an den Herrn Gewerken und Mitagitator Lüttig vom 25. April einen Vorstandsposten im Vor­stande von Hohenzollern" zu!!!

Totenliste der Partei. In Augsburg   starb der Genosse Gäbelein, der schon Anfang der 70 er Jahre der Partei bei­getreten ist und seit dieser Zeit stets wacker gekämpft hat für die Befreiung des Proletariats.

An den Folgen einer Operation starb in Solingen   der Genoffe lode, an dem die Partei einen regen Mitkämpfer ver­liert. Der Verstorbene war in Gräfrath   mehrere Jahre Stadt­verordneter.

Reorganisation der socialdemokratischen Partei Hollands  . Die niederländische Arbeiterpartei wird im September d. J. einen außerordentlichen Parteitag abhalten, dessen Aufgabe es ist, der Partei eine festere und zweckmäßigere Form der Organisation zn geben, damit sie ihre Aufgaben besser erfüllen kann. Der Partei­vorstand hat nun einen Reorganisationsentwurf ausgearbeitet, worin der Hauptsache nach folgende Aenderungen vorgeschlagen werden. Gegenwärtig bestehen an den einzelnen Orten im Lande sowohl Abteilungen der Partei als auch Wahlvereine, die beide als vollberechtigte Partei- Organisationen gelten. Sierunter leidet natürlich die Einheitlichkeit des Wirkens der Partei an den einzelnen Orten und außerdem kann jetzt bei allgemeinen Abstimmungen ein Barteigenosse, der mehreren Vereinen angehört, 2-3 Stimmen ab geben. Nun sollen die Wahlvereine beseitigt werden und nur noch Der Absatz von Wallensen" stockte( im Spätherbst vorigen örtliche Abteilungen der Partei anerkannt werden. In den Städten, Jahres). Statt daß nun die Kohlenhalde auf Wallensen" angelegt die aus mehreren Wahlkreisen bestehen, wird für jeden Wahlkreis wurde, wurden unglaubliche Braunkohlenvorräte auf Hohenzollern" eine Abteilung gebildet. Sämtliche Abteilungen einer Stadt aufgehäuft. Für etwa 5-6000 m. Kohle jei in Hohenzollern  " bilden eine lokale Föderation, deren Leitung aus Vertretern auf der Halde verbrannt 2c. Und Herr Kayser wagt es, als der Abteilungen besteht. Diese bildet das Band zwischen Quelle dieser Verleumdung den königlichen Bergrevier- den Abteilungen, regelt die Agitation die Aufstellung von beamten in Hannover   anzugeben.

Herr Kommerzienrat Röchling   verbreitet folgende, ihm von seinem Vertrauensmann Herrn Bergwerks Direktor Kayser ge­schriebene Berleumdung:

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Es ist geradezu unglaublich, wie man solches Gemisch von Un­fimm und Unwahrheit in die Welt segen kann, denn nicht der Absatz hat damals in ,, Wallensen  " gestockt, sondern das gerade Gegenteil war der Fall.

Kandidaten, die Wahlbewegung usw., alles selbstverständlich im Ein­verständnis und nach Rücksprache mit den Abteilungen. In den beiden Städten Groningen   und Haarlem  , wovon jede nur einen Wahlkreis bildet, üben die Abteilungen selbst die Funktionen der Föderationen aus. In denjenigen Wahlkreisen, die aus mehreren Städten und Dörfern bestehen, bilden die örtlichen Abteilungen Streis föderationen, die nach Maßgabe der besonderen Verhältnisse dieselben Funktionen wie die lokalen Föderationen ausüben. Außerdem

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Im übrigen besigen wir in einer Reihe uns übergebener Briefe und Berichte der Herren Bergwerksdirektor Kayser, Röchling  , Schmiß­Jérôme, Lüttig uiv. ein, wie bereits gesagt, in einem Rundschreiben gar nicht zu erschöpfendes Material, auf welches zurüdzukommen sollen Bezirksföderationen gebildet werden, unter einem Bezirksrat, wir uns vorbehalten. prom der sich aus Vertretern der oben erwähnten Föderationen zusammen­Für heute genügt das obige, woraus jeder, der sehen will, sich setzt. Die Bezirksräte sollen dem Parteivorstand mit Rat und That ein flares Bild zu machen im stande ist, mit welchen Mitteln die zur Seite stehen und mit ihm alljährlich zweimal eine gemeinsame Herren arbeiten und welches Vertrauen ihre Mitteilungen ver- Sigung abhalten. Zwecks Bildung dieser Föderationen wird das dienen. Nicht auf die von Herren Gebr. Nöchling   aus nahes Reich in Bezirke eingeteilt, wobei vor allem die industrielle und liegenden Gründen vorgeschlagene Unterdrückung der Erörterung in wirtschaftliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Landesteile berüc der nächsten Gewerkenversammlung sollten die Herren Gewerfen fichtigt werden soll. Im übrigen sind in dem Entwurf noch eingehen, nicht dem Herrn Kommerzienrat Röchling   und seinen Bartei- mehrere weniger bedeutende Wenderunaen voraefehen.