"
Nr. 173. 19. Jabrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 27. Juli 1902.
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Achtung! 2. Wahlkreis! Parteispedition! Parteigenossen! Wie in jüngster Zeit bekannt gegeben, wird der Vorwärts" und sonstige Parteiliteratur vom 1. August d. J. ab in eigner Parteispedition ausgegeben.
Wir ersuchen nun alle diejenigen Parteigenoffinnen und Genoffen, von denen die ausgegebenen Listen noch nicht abgeholt worden sind, oder die, welche es bisher versäumt haben, bei der Parteispedition zu abonnieren, dies unverzüglich zu thun bei dem Parteispediteur Hermann Werner, jetzt wohnhaft Steinmeßstraße 29, of 4. Etage, vom 1. August ab Mittenwalderstraße 30, born parterre.
Weiter sei dringend darauf hingewiesen, daß es notwendig ist, daß alle die Leser, welche bei der Parteispedition abonniert sind, bei ihrem bisherigen Spediteur abbestellen. Ausgenommen hiervon find die bisherigen. Abonnenten der Spediteure Ohnesorge, Bergmannstr. 23, und 3o I cho 1, 3offenerstr. 13. Alle Anfragen 2c., die Parteispedition betreffend, sind zu richten an die unterzeichnete Kommission und an die Vertrauensleute. Die Kommission. Rich. Reimann, Urbanstr. 129, Laden. Obmann. Otto Witte , Arndtstraße 17. Auguft Seikrit, Fidicinstraße 16, Quergebäude 4 Tr. Jul. Michaelsen, Mariendorferstr. 16, Hof 2 Tr. Joseph Lohrmann. Die Vertrauensleute. Paul Scholz, 3offenerstr. 1, parterre.
Nostizstr. 43, Hof parterre.
-O
-
gemäß gewesen sein. Aber auch der Brandmeister, der die Feuer- Jrrenanstalt, dort stirbt er und wird begraben, tein Hahn kräht wehr führte, dachte an seine Pflicht. Er fuhr weiter und das Militär danach. Vielleicht wäre die geängstete Frau heute noch ohne bemußte ausweichen. Die Angelegenheit hatte hinterher noch ein hördliche Nachricht, wenn sie nicht selbst nach dem Verbleib ihres nachspiel. Der Hauptmann forderte auch das wird instruktions- Mannes geforscht hätte. Offen gestanden, die befremdlichen Begleitund pflichtgemäß gewesen sein von der Staatsanwaltschaft die umstände lassen diesen Vorfall als einen sonderbaren, als einen Bestrafung des Brandmeisters. Die Staatsanwaltschaft gab die höchst sonderbaren erscheinen. Es wäre Pflicht der PolizeiSache an die Amtsanwaltschaft, die sie an den Charlottenburger behörde, sofort eine öffentliche Klarstellung dieser Magistrat weitergab. Der Magistrat stellte sich indes auf den Stand- mysteriösen Angelegenheit zu veranlassen, wenn nicht den gewagtesten punkt, daß der Feuerwehr in jedem Falle der Vortritt gebühre. Vermutungen Thür und Thor geöffnet werden sollen. Befreiung der Leipzigerstraße vom Straßenbahnverkehr. es für unglaublich, mancher andre für leider nur zu glaublich Man beschäftigt sich, so meldet eine Korrespondenz, in den Kreisen halten. Es verlautet, der Berliner Polizeipräsident sei inzwischen der Verkehrspolizei zur Zeit wieder mit der Frage, einen Teil der ersucht worden, dahin zu wirken, daß die Regimentskommandeure Straßenbahnlinien aus der Leipzigerstraße in benachbarte Straßenihre Offiziere anweisen, mit ihren Marschkolonnen fünftig der Feuer- züge zu verlegen. Diese Frage wurde schon einmal im Februar d. J. wehr Platz zu machen. Ob und eventuell was der Polizeipräsident vom Minister des Innern im Abgeordnetenhause berührt und von bezw. die Regimentskommandeure darauf geantwortet haben, ist weiteren Kreisen auch sympathisch aufgenommen. Als Hauptverkehrsvorläufig nicht bekannt. Hoffentlich erfährt man's.
Das Vorkommnis bedarf keines Kommentars. Mancher wird
Ernte.
Dieses Wort hat für den Vollblut - Berliner einen gar seltsamen Klang. Es versetzt ihn im Geifte weit hinweg aus dem Häusermeer der Großstadt, fort aus dem wogenden Getriebe der Metropole, hin in eine ferne ländliche Einsamkeit. Er denkt an ostpreußische Güter
wege tommen für die geplante Ablenkung der Straßenbahnen in Betracht: die Lützow - und Flottwellstraße, der Hafenplay, die Dessauerstraße, Prinz Albrecht- und Zimmerstraße. Durch die Zimmerund Prinz Albrechtstraße ist bekanntlich schon seit längerer Zeit eine neue Straßenbahn- Verbindung geplant. Der frühere BerkehrsDecernent des Polizeipräsidiums, Regierungsrat von Glasenapp, hatte feiner Beit den Vorschlag gemacht, dicht bei der Flottwellstraße über den Landwehrkanal eine
Gustav Schmidt, oder märkische Bauernhöfe, an üppige, ausgedehnte Kornfelder und bauen, welche ausschließlich für den Verkehr fonstruierte Brücke zu
Schmargendorf . Dienstagabend 81/2 Uhr hält der Wahlverein im Wirtshaus Schmargendorf seine Generalversammlung ab. Bahlreiche Beteiligung wird erwartet. Billets für das am 17. August im Birkenwäldchen zu Steglitz stattfindende Volksfest des Teltower Kreises sind beim Genossen Gutbier und im Vereinslokal zu Treptow - Baumschulenweg. Morgen Montag, abends 61/2 11hr, Flugblattverbreitung. Treffpunkt bei Staffeld. Zahlreiches Erscheinen
haben.
11111
-
reife Aehren, an schwerbeladene Erntewagen, gefüllte Scheuneen und zu halten ist. Ueber diese können die Wagen der hierher verlegten Linien den Hafenplatz und die Dessauerstraße bequem erreichen, ohne den Stoppelfeld, an notleidende Agrarier und an das Heer der frondenden sehr lebhaften Lastwagenverkehr am Potsdamer Güterbahnhof, sowie Erster Berliner Reichstags- Wahlkreis. Heute Ausflug Landarbeiter. Kurz, das Wort Ernte hat für ihn etwas nebelhaftes, die Ein- und Ausfahrt am Feuerwehrdepot Hafenplatz zu beeinträchtigen. nach Friedrichsfelde nach Bubes Festjäle, Prinzen- Allee 30. Treffpunkt vormittags von 10 bis nachmittags 4 Uhr. Nachher im fernliegendes im Begriff. Und doch liegt auch hier das Gute so nahe. Der Magistrat soll diesem Projekt auch sehr sympathisch gegegenüberSchloßpart. Für einen Nickel fährt man heute in kurzer Zeit vom Centrum der stehen. Auch die Bewohner dieser von fast allem Verkehr streng abIm Gafthof zum Schwan in Schmargendorf , der sich durch Stadt nach den verschiedenen Vororten. Hier im Weichbilde geschlossenen Straßen haben den sehnlichen Wunsch, daß dieses Projekt Das von einigen Seiten geäußerte feine schöne Lage am Rande des Grunewalds auszeichnet, wird von Berlins , wo ländliche Stille mit großstädtischem Trubel zusammen- bald verwirklicht wurde. den Parteigenossen Wilmersdorfs am Sonntag ein Waldfest stößt, auch hier giebt es die Ernte. Freilich ist das Erniebild ein Bedenken, daß der Markthallenverkehr in der Bimmerstraße zeitweise mit Kinder- Fackelzug und Feuerwerk veranstaltet. Auf diesem Feste, andres als etwa auf einem ostpreußischen Rittergut oder in den den Verkehr der Straßenbahnen behindern werde, würden insofern das auch der Arbeiterschaft Berlins zum Besuch empfohlen fei, holsteinischen Marschen. Wie die Fangarme eines riesigen Polypen, die Manerstraße anderweit geregelt werden könnte. Die geplanten zu beseitigen sein, als die Zu- und Abfahrt der Marktwagen durch kommen hauptsächlich die am legten Sonntag bes Stegenwetters fo streden sich die neuen Straßenzüge der Weltstadt in die um- neuen Linien werden den Centralpunkt Berlins , den nö off- play, wegen unterbliebenen Arrangements zur Ausführung. Der Eintritt liegende Feldmark hinaus, ländliches Wesen und ist frei. ländliche an zwei Stellen, der Jerufalemer- und der Linden- und KommanEigenart in ihrer Ursprünglichkeit immer mehr verdrängend. dantenstraße, berühren und dann ihre Fortsetzung durch lettere, die Wie Rudimente einer vergangenen Epoche muten uns die kleinen Alte Jakob- und Köpenickerstraße nach dem Often nehmen. Felder an der Peripherie der Stadt an. Hier eine Kolonie sorgsam gepflegter Bachtgärtchen mit ihren Lauben, ihren Blumenleitung für den Straßenbahnbetrieb über den Schloßplat entgegen Bedeutende Schwierigkeiten haben sich der Anlage der Unterund Gemüsebeeten. Dort ein magerer Startoffelacker, dazwischen ein gestellt, die nach langwierigen Verhandlungen endlich gehoben sind. größeres. Roggenfeld und in unmittelbarer Nähe desselben die vier Bekanntlich hatte der Kaiser bestimmt, daß die Straßenbahnlinien, stöckigen Häuserreihen. Trotzdem, Ernte bleibt Ernte. Das Korn ist welche über den Schloßplatz führen, unterirdische Stromzuleitung er reif, es muß bearbeitet werden. Wir sehen die Schnitter mit breithalten sollen. Um das durchzuführen, hätte sowohl die Kurfürstenfrämpigem Strohhut, wir hören das Klingen der Sense. Lang strecken werden müssen, wozu jedoch weder der Magistrat, noch die Kgl. Wafferals auch die Schleusenbrücke von dem Leitungskanal durchschnitten sich die Schwaden auf den Feldern und flinke Hände beeilen sich, bau- Verwaltung die Erlaubnis erteilte. die Garben zu binden und das Korn in Mandeln zu stellen. den Einige Tage weiter, dann kann es eingefahren werden. Zwar macht andrerseits aber durch den Kanal die Lichthöhe der BrückenBau die Festigkeit der Brücken ungünstig beeinflußt, diese ganze Arbeit nur den Eindruck des Nebensächlichen, des Zwerghaften, Durchfahrten verringert und die Schiffahrt somit, besonders bei es ist, als wenn das schimmernde Häusermeer, die dampfenden höherem Wassersiande, start beeinträchtigt, teilweise sogar völlig Fabritschlote das kleine ländliche Bildchen gänzlich überschatteten, gestört worden sein. Die Unterleitung wird nunmehr in folgender während sich uns das Erntebild auf dem flachen Lande, in den Dorf- Weise hergestellt: Der Unterleitungskanal nimmt seinen Ausgangsschaften und Gutsbezirken in seiner ganzen Größe mit allen Licht- punkt auf der Kurfürstenbrücke außerhalb der Scheitelhöhe, so daß und Schattenseiten zeigt. Da aber die Masse der Großstadtbewohner leidenschaft gezogen wird. Die Ueberdeckungsstrecke wird hier nur weder die Durchfahrt, noch die Brücken- Konstruktion selbst in Mitfast gar keine Gelegenheit hat, die Eindrücke der eigentlichen Ernte 25 Meter lang und circa 10 Meter nach dem Schloßplaz mit ihrer Unsumme von Schweiß und Arbeit an Ort und Stelle hinüberragen. Ein Mast zum Tragen der Kabelleitung gelangt auf in sich aufzunehmen, so muß sie sich schon mit dem Wenigen be- dem Schloßplatz neben der Wetterfäule zur Aufstellung. Auf der gnügen, was ihr in der Nähe geboten wird. Diese Zeit nimmt der entgegengesetzten Seite des Plages wird der Kanal gleich hinter der Berliner auf seinen Sonntagsausflügen denn auch nach Kräften wahr. Schleusenbrücke, ohne diese zu berühren, seinen Ausgangspunkt Er äußert sich angesichts eines Roggenfeldes lebhaft über die Ernte- nehmen. Die Ueberdeckungsstrecke wird hier 40 Meter lang und bis aussichten, er betrittelt die Güte von Korn und Stroh, so gut er es zur Stechbahn geführt. Nachdem sämtliche beteiligten Behörden die versteht und knüpft mit seinem Freunde die tiefsinnigsten Agrar- tommenden Montag mit dem Bau der Unterleitung am Schloßplatz Genehmigung zu diesem Plan erteilt haben, wird voraussichtlich am debatten an. Weht später der Wind über das Stoppelfeld, so denkt begonnen werden. er mit einer gewissen Wehmut an die verschwundenen Halme zurück. Vielleicht war's das lege Mal, daß dort noch Roggen wuchs.
wird erwartet.
Brik. Montagabend 812 Uhr: bei Püschel, Chauffecftr. 97, Volksversammlung. Tagesordnung: 1. Zeit- und Streitfragen des Reichstages. Referent: Fritz Zubeil . 2. Das Verhalten unsrer Gemeindevertreter Jenner und Dorn. Nieder- Schönhausen. Bezirk Pankow . Dienstag 81/2 Uhr, Bersammlung bei Settekorn, Lindenstr. 1. Vortrag des Genossen M. Kiesel Berlin über: Kapital und Armut.
Nummelsburg. Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Nachricht, daß am Mittwoch, den 30. Juli, abends 81/2 Uhr, im Lokale des Herrn Hahn, Hauptstraße, die Generalversammlung statt findet.( Alles Nähere siehe Inserat am Dienstag). Der Vorstand.
W
Mühlenbeck. Wahlverein Bezirk Pankow . Heute nach mittag Puntt 4 1hr, außerordentliche Mitglieder Versammlung in Gerlachs Gasthof zur Sonne. Vortrag des Genossen Frei waldt- Pankow : Die Gesinde- Ordnung, ein Ueberbleibsel der Leibeigenschaft.
-
Tokales.
Zweierlei Tuch geht vor!
-
-
-
"
Einesteils würde durch
Nachdem auch die Südseite der Straße Unter den Linden am heutigen Sonnabendnachmittag für den Fahrverkehr wieder freiWenn in der Dorfschenke Tanz ist und von der benachbarten gegeben werden konnte, nähern sich die Neugestaltungsarbeiten des Ein rätselhafter Vorfall hält die Gemüter des Wedding - Straßenzuges ihrem Ende. Sobald die Versetzung der elektrischen Garnison ein halbes Dugend steifbeiniger Rekruten herüberkommen, Viertels in Spannung. Der Brennmaterialienhändler Gustav Bogenlampenträger, an welcher jetzt mit großer Energie gearbeitet dann sinken ihnen sämtliche Bauernmädel begeistert an die schlecht Ackermann, Gerichtsstraße 61, begab sich am Sonnabend, den wird, beendet ist, kann mit der Pflasterung der Bürgersteige, die in fizzende Uniform, und die einheimischen Burschen fie mögen so 12. Juli, nach der Stadtvogtei zur Verbüßung einer dreitägen Haft- der Mitte mit Cementplatten, zu beiden Seiten mit Reihen von schmuck sein, wie sie wollen haben für heute das Nachsehen. strafe. Als er am Dienstag, den 15., nicht wieder zu seiner Familie Cement- Klintersteinen belegt, begonnen werden. Auch die NegulierungsBenn in Berlin ein frisch gebackener Gardelieutenant mit fofettem zurückgekehrt war, bemächtigte sich seiner Frau eine begreifliche arbeiten des Promenadenweges werden mit größter Schnelligkeit Sch: vung die Straßenbahn besteigt, dann macht ihm der brave Unruhe. Da sie sich aber nicht gut aus ihrem in der Pantstraße be- gefördert. Die Neu- Chauffierung und Belegung mit Kies wird Bürgersmann höflich Platz, und der Schaffner, der eben noch triebenen Kohlengeschäft entfernen konnte, so schickte sie am nächsten Tage und, soweit der Weg von Trümmern und Baubuden bereits gereinigt gleichzeitig von verschiedenen Seiten aus in Angriff genommen die civilistischen Passagiere unterschiedslos mit kühler Zurück- einen Bekannten nach der Stadtvogtei, um sich nach dem Verbleib werden konnte, schon zur Zeit durchgeführt. Die Fertigstellung der haltung behandelte, legt ehrfurchtsvoll blickend die Hand an die ihres Mannes zu erkundigen. Jener brachte jedoch am Mittwoch wie Rafenlinien wird noch vor Mitte nächsten Monats zu erwarten fein Müzze. auch am Donnerstag nur ungenügende Nachricht heim, u. a. ist ihm und bis dahin soll auch die eiserne Umfriedigung der Fläche, womit Zweierlei Tuch geht vor, das ist nun mal eine alte Sache. Die vom Portier mitgeteilt worden, Ackermann habe noch fünf Tage bereits am Pariser Blas begonnen ist, zur Durchführung gelangen. Dorfschöne folgt der Stimme ihres Herzens, wenn sie sich dem zubekommen". Am Freitag, den 18., begab sich dann die Fran selbst Gleichzeitig wird die Aufstellung der neuen Bänke erfolgen. Voraus Rekruten an den Hals wirft wenn der Straßenbahnschaffuer vor nach der Stadtvogtei. Auf ihre Anfrage nach dem Verbleib ihres fichtlich am 20. Auguft werden die Gesamtarbeiten beendet sein und dem Lieutenant in Dehmut erstirbt, so erfüllt er damit nur einen Ehemannes erhielt sie dort nach einigem Hin und Her vom Inder Straßenzug in seiner vollen Ausdehnung sich in seiner Neuunausgesprochenen" Bunsch seiner Direktion, der ihm Befehl ist. ipektor die verblüffende Antwort: Der er!" fei verrüdt Bürgersteigen erfährt eine Verzögerung und kann nicht vor März gestaltung zeigen. Nur die Anpflanzung der Baumreihen auf den Auf dem Dorfe giebt's in solchem Falle gewöhnlich ein paar blutige geworden und bereits am Dienstag nach der nächsten Jahres stattfinden. Köpfe in Berlin , wo man die ländliche Ursprünglichkeit des Irrenanstalt zu erzberge transportiert!- Fühlens und Handelns mit der Zeit abgestreift hat, denft man sich Ihrer Sinne faum noch mächtig, wankte die bedauernswerte sein Teil. Im Vertrauen gesagt: wir verstehen zur Not den Grimm, Frau jezt nach dem Polizeipräsidium. Hier wurde ihr ebenfalls beder den Bauernburschen packt, wenn er hinter dem zweierlei Tuch ſtätigt, daß ihr Mann nach Herzberge übergeführt worden sei, gleich zurückstehen muß; doch über die Bevorzugung, deren sich unsre zeitig sagte man ihr, sie könne denselben dort nicht eher sprechen als Lieutenants auf der Straßenbahn erfreuen, braucht sich in der That am Sonntag, den 20., vormittags von 11-12 Uhr. Wohl oder übel niemand aufzuregen. Der Schmerz läßt sich ertragen. geduldete sich die Frau nun bis zum Sonntag, indem sie sich Bedenklicher sind jene andren Bevorzugungen und Vorrechte des vergeblich die Frage zu beantworten suchte, was wohl ihren bis Militärs, die in Handel und Wandel der Großstadt hemmend und dahin geistig stets normal gewesenen Mann um den Berstand geschädigend eingreifen. Wir Berliner kennen die„ Freuden" der Paraben bracht haben könne. Endlich ist es Sonntag. Sie padt einige und ähnlicher Festlichkeiten militärischen Charakters zur Genüge. Ab- Erfrischungen ein und fährt kummervoll nach Herzberge. Und sperrungen, die für mehrere Stunden, ja für halbe Tage den Ver- hier wird ihr der niederschmetternde Bescheid: Ihr Mann jei Seitenflügel an die Wallstraße und den Köllnischen Part" grenzen. kehr ganzer Stadtviertel lahm legen, sind da nichts Seltenes bereits tot und begraben! Am Dienstag, den 15. sei er Neben den eigentlichen Sammlungs- und den Verwaltungsräumen Zweierlei Tuch geht bor ! Auch bei weniger feierlichen als irrfinnig eingeliefert worden, am Mittwoch habe er einen wird das neue Märkische Museum noch eine Anzahl Räume für zeita Gelegenheiten macht fich der Einfluß der militärischen Tobfuchtsanfall gehabt und sei dann am selben Tage an Herzschwäche weise Ausstellungen beachtenswerter Erzeugnisse des Berliner KunstPrivilegien auf dem Straßenverkehr unangenehm genug be- verstorben, und heute( Sonntag, den 20. Juli) vormittags 91/2 Uhr handwerks enthalten.gbabands gats merkbar. Wo ein Trupp Soldaten vorbeimarschiert, da muß habe seine Beerdigung stattgefunden! Die Neuenburgerstraße von der Alten Jakobstraße einschließlich allemal jeder andre stramm stehen und warten. Wehe dem Kutscher, Als sich die Frau soweit wieder erholt hatte, um einige Worte des Kreuzdammes bis zur Lindenstraße wird behufs Umpflasterung der mit der Spitze der Marschkolonnen zugleich an der Straßen- herausbringen zu können, fragt sie, weshalb man ihr denn von alles vom 28. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhr werte und Reiter treuzung ankommit und noch vor ihr hinüber will, sich aber im dem keine Mitteilung gemacht habe. Ihr wurde zur Antwort, man gesperrt. Tempo verrechnet hat und nun den Zug für einen furzen Augenblick habe überhaupt nicht gewußt, daß der Verstorbene verheiratet Selbstmord durch Sturz aus dem Fenster. Gestern nachaufhält! Wehe dem eiligen Passanten, der in dem ihm endlos gewesen sei. Am nächsten Tage erhielt die Frau die Sachen mittag gegen 4 1hr stürzte sich die 21jährige Anna Opolka, Inscheinenden Zug eine zufällige Lüde erblickt und leichtfüßig hindurch- ihres Mannes ausgeliefert; sie vermißte dabei die Uhr validenstraße 14, in selbstmörderischer Abficht aus dem fünften Stock zuschlüpfen versucht! Der Frevler wird mit festem Griff gepackt, in und 16 M. bares Geld, auch erstaunte sie nicht wenig, daß Jackett herab und blieb mit zerschmetterten Gliedmaßen liegen. Von einem ficheren Gewahrsam genommen und dem Gericht zu strenger Be- und Weste hinten total zerrissen sind, während vorne nicht einmal Schußmann sofort zur Unfallstation gebracht, starb sie dort an den strafung übergeben. Zweierlei Tuch geht vor! ein Knopf fehlt. Jetzt fuhr die Frau wieder nach Herzberge, um Folgen der schweren Verletzungen. Die Leiche wurde später dem Ein Fall, der jetzt aus Charlottenburg gemeldet wird, wirft ein Uhr und Geld sowie einen Totenschein zu fordern. Ihr wurde Schauhause zugeführt. Ein Motiv zur That scheint nicht vorgelegen ganz besonders grelles Licht auf das Herrenrecht, daß das jedoch alles verweigert mit dem Bemerken, erst müßten die ent- zu haben und die Ausführung desselben nur in einem Anfalle von Geistesgestörtheit begangen worden zu sein. Militär in den Straßen für sich beansprucht. Eine Compagnie standenen Kosten bezahlt werden. Beim Spielen überfahren. So oft die Unfitte des Spielens
-
-
Der Neubau des Märkischen Provinzial- Museums am Märkischen Play ist im Rohbau nun fast vollendet und nur noch durch Gerüste verdeckt. Der Turm in der Mitte des Gebäudes tritt teilweise sind die roten Ziegelfassaden des imposanten Gebäudes besonders markant hervor und verleiht in seiner massiven Gedrungenheit dem Bau das Gepräge einer mittelalterlichen Burg. Mit dem inneren Ausbau der Näumlichkeiten ist man jetzt beschäftigt. Das Museum besteht aus drei mit einander verbundenen Gebäuden. Das Dach wird gleich dem Turm mit mattglänzenden Kupferplatten gedeckt, die zum Teil schon Batina angesezt haben und des Museums liegt nach dem Märkischen Blaze zu, während die hierdurch das Altertümliche der Anlage noch erhöhen. Die Hauptfront
Soldaten traf, durch die Bismarckstraße marschierend, an der Ecke Dies der thatsächliche Vorgang. Man fragt sich, wie ist es nur der Kinder auf dem Damme schon gerügt worden ist, es ist ein der Leibnizstraße mit einer durch diese Straße fahrenden Abteilung möglich, daß so etwas in Berlin vorkommen kann. Hier wird Uebel, das niemals auszurotten scheint und gestern abend gegen der Feuerwehr zusammen. Der Hauptmann winkte mit dem Säbel unter den Augen der Behörde ein Mann, dessen Personalien 1/29 Uhr fein drittes Opfer in dieser Woche gefordert hat. Zur auund gebot Halt nicht etwa seinen Leuten, sondern der Feuerwehr! haarklein bekannt sind" irrfinnig"" seiner Familie macht gegebenen Zeit spielte unter Aufsicht einer größeren Schwester der
-
-
Das wird, wie wir annehmen, vollkommen instruktions- und pflicht man teine Mitteilung davon. Man transportiert ihn nach einer dreijährige Sohn des Buchhalters Proskauer aus der Elsasserstr. 31