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war in einer andren Bäckerei der Keller Schlafraum, 1 Mörder gezählt. Die Zahl der gefährlichen Körper- ,, Surra für Kaiser und Reich!" Die Lorenzeleien haben die den der Aufsichtsbeamte nach inzwischen erfolgter polizeilicher verlegungen ist bei den Katholiken zwar nicht absolut, aber Parole", das Organ der Spigschen Kriegervereine, zu einer hastigen, Nachdem als Meinung der Schließung gegen Ende des Jahres doch wieder im Gebrauch prozentual fast doppelt so hoch wie die der Evangelischen: sehr schönen Sedanrede begeistert. fand. Daß mehrfach die Bäder auf dem Backofen oder in dessen sind sogar wieder absolut höher: 841 Katholikent, 275 Evangelische. versagen, daß fie meineidig ihres Fahneneides 44 804 gegenüber 45 535. Die schweren Körperverlegungen Kautskyschen Broschüre festgestellt, daß im Kriegsfalle, die Armee unmittelbarster Nähe in der Backstube schlafen, war leider auch im nicht als ob dieser Unterschied durch die ver vergeifen foll" erhebt der" Parole"-Mann in diesem Sinne Berichtsjahre wahrzunehmen. Aehnliche Zustände wurden in den schiedenen Religionen oder Konfessionen ver- das zwölfte oder fünfzehnte Glas und bringt ein donnerndes Hoch Schlächtereien angetroffen. Soweit möglich, wurde den Mißständen anlaßt wäre; es sind lediglich kulturelle und sociale Unterschiede, aus: Hurra für Kaiser und Reich!" scharf entgegengetreten." es sind die Wirkungen der verbummenden Klerikalen Presse, der Der Hamb  . Korrespondent", das liberale Blatt, bemerkt dazu: Das gleiche Klagelied stimmt der Beamte für den Ne- geistig und moralisch verkrüppelnden Klerikalen Erziehung. Darum Das Blatt scheint seine Stenntnis von dem Inhalt der Schrift aus gierungsbezirk Breslau   an: ist der Kampf der Socialdemokratie in diesen Kreisen so schwer, aber den alarmierenden Artikeln der" Post" geschöpft zu haben. " Barole" hat offenbar bisher gar feine Beit gefunden, die Schrift, Ueber den Mangel an kleinen Wohnungen ist noch überall, er wird dennoch geführt werden und mit Erfolg!- über die sie lärmt, anzusehen. Sollte es aber für sie zur Zeit nicht wo gewerbliche Thätigkeit herrscht, Klage geführt worden. In einigen Orten, z. B. Reichenbach und Altwasser  , sind Bauvereine Gegenstücke zum Fall Löhning. Seit dem Bekanntwerden eine dringendere Aufgabe sein, gegen die Verächtlichmachung der- zwar gegründet, aber noch nicht viel über die Beratung der der Ehegeschichte der Feldwebeltocher werden wir mit Zuschriftenfeldwebel und ihrer Töchter durch preußische Minister und Sagungen hinausgekommen. Bei der Unterbringung von vorüber- überschüttet, die auf Gegenbeispiele" hinweisen. Wir hören von Generale energisch anzukämpfen? In diesem Kampfe bedarf sie feiner Fälschungen!- gehend beschäftigten Wanderarbeitern wurden namentlich in den einem Richter und Refervelieutenant, der in eine begüterte Ver­Ziegeleien und Zuckerfabriken wieder Mifftände angetroffen; brecherfamilie hineingeheiratet hat, von hohen Beamten, deren Söhne sie werden wohl erst dann seltener werden, wenn die in Aussicht im Buchthaus fizen, ja von Prinzen hervorragender Dynastien, die genommene Verordnung über das Schlafstellenwesen erschienen mit plebejischen Bäckermädchen zärtlich gekost. und ein sicherer Anhalt dafür gegeben gegeben ist, wie die Unterkunfts: Alle diese Sittenbild then aus der höheren und höchsten Gefell­räume beschaffen sein müssen. In drei Anlagen schliefen die schaft beweisen doch nur, daß der Hang zum" Volke" nur dann Arbeiter beiderlei Geschlechts in demselben Raume, in givet straflos und löblich ist, wenn er sich illegitim austobt oder Ziegeleien auf dem Fußboden, in drei solcher Anlagen in zwei- rimine Il vergoldet ist. Die herrschende Gesellschaft hat eben ein feines Gefühl dafür, daß die offene Anerkennung von demo­etagigen Bettgerüsten mit je vier nicht getrennten Lagerstätten.tratischer Vernunft und Sittlichkeit geeignet ist, die faulen Soweit es sich um genehmigungspflichtige Anlagen handelte, haben sich die Aufsichtsbeamten einstweilen in der Weise geholfen, Grundlagen ihrer Herrschaft vollends zu zerstören.- daß sie entsprechende Vorschriften in die Bedingungen aufnahmen." Solche etelerregenden Behausungen sind aber keineswegs eine Specialität des in der Kultur zurückgebliebenen Oftens. Auch in andren Teilen der Monarchie sieht es stellenweise nicht besser aus. So wird aus Minden   berichtet: a)

" Auf einer Ziegelei betrug die Höhe der Schlaf- und Wohn­räume nur 2,4 Meter, die Decken waren nicht verpuzt, die Räume

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Reine Durchbrechung der Flottenvorlage? Die Norddeutsche allgemeine Zeitung" schreibt:

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Gegenüber der von den Berl. Polit. Nachrichten" aus in die Breffe gekommenen Meldung, betreffend den Marineetat 1903, stellen wir fest, daß der im Reichsmarineamt   abgeschlossene Etats­entwurf für 1903 sich durchaus im Gesamtrahmen des Flottengefeges hält."

sowie die Bettgestelle und Betten waren außerordentlich lengmungen der Nordd. Allg. 3tg." Auch diese Erklärung kann mit­Ab­Alle neuen Flottenvorlagen begannen bisher mit Ab­unsauber, die Bettwäsche war nur einmal während der hin als ein böses Omen gelten od sim ichin hij d Ziegelperiode erneuert worden, Waschgelegenheit sowie Abort- Uebrigens ist auch der Gesamtrahmen des Flottengesetzes sehr anlagen waren sehr mangelhaft. Die Räume lagen unmittelbar weit. Angesichts der verzweifelten Finanzlage sollte man über­neben dem Brennofen, dessen ausstrahlende Hize den Aufenthalt haupt die Schiffsneubauten sistieren; es war ja der Sinn und in den Räumen, namentlich zum Schlafen, unerträglich machte." Zweck der Marinevorlage, derartige Anpassungen an die Finanz­Es ist gerade kein erfreuliches Bild, das die Berichte der Tage vorzunehmen. Fabrikinspektoren uns aufrollen. Aber das Material, das sie zusammentragen, ist äußerst wertvoll für die Beurteilung des Kulturstandes, den der preußische Staat am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts glücklich erreicht hat; es ist um fo wertvoller, als es nicht von Socialdemokraten herrührt, die natürlich nach Ansicht der staatserhaltenden Philister ungemein übertreiben, sondern von föniglich preußischen Beamten, die doch wahrlich nicht zu schwarz malen.

Daß es so wie bisher nicht weiter gehen kann, darüber sind sich die Gewerbe- Aufsichtsbeamten einig, aber die Vor­schläge, die sie zur Beseitigung des Wohnungselends machen, werden an den jammervollen Zuständen wenig ändern. Was nüßen die schönsten Polizeiverordnungen über Schlafräume, wenn die Arbeitgeber tausenderlei Mittel haben, sie zu über­treten, und wenn diese Uebertretungen so gelinde geahnt werden, daß man von einer Bestrafung auch beim besten Willen nicht reden kann? Was nützen die schönsten Ministerial erlasse, wenn sie nur auf dem Papier stehen und die Regierung ängstlich davor zurückschreckt, auf die herrschenden Klaffen auch nur den leisesten Druck auszuüben? Gegen der artige, jeder Kultur Hohn sprechende, Gesittung und Gesundheit untergrabende Zustände bedarf es eines energischeren Ein­schreitens, hier heißt es ganze Arbeit machen und den Grund und Boden der Privatspekulation entziehen. Erst dann wird die Wohnungsnot und ihre Begleiterscheinung, das Schlaf­stellen- Unwesen, verschwinden.

Politische Weberlicht.

Berlin  , den 2. Auguft. Der Stolz des Centrums.

Die Centrumspresse ist von großem Stolz über die inter­effanten Geständnisse" des Vorwärts" erfüllt, daß die Social­demokratie bisher keine bedeutenden Erfolge gegenüber dem Centrum erzielt hat. Man nennt unser Geständnis das höchste Ehrenzeugnis, welches den katholischen Wählern ausgestellt werden kann." Es sei damit bewiesen, daß der Statholicismus der einzige Damm ist, an dem die socialistische Hochflut abprallt, und daß es den roten Berführern nicht gelingen wird, in den Massen des gläubig- latholi­schen Boltes fich einzunisten, dort Erfolge zu erringen."

Der Triumph der Centrumspresse ist begreiflich, aber stolz darauf zu sein, dazu liegt nicht der mindeste Anlaß vor. Es liegt keine Herabsetzung der Götterkraft darin, wenn man ihr nachsagt, daß felbft fie gegen die Dummheit vergebens fämpft!

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Gerade der Umstand, daß die socialistische Aufklärung nur schwer in die katholischen Massen eindringt, beweist den niedrigen Kultur­zustand der von dem Centrum versflavten Gegenden. Um reif und zugänglich für den erhabenen socialistischen Gedanken zu sein, dazu gehört schon eine gewisse Erhebung aus dem Niedrigsten. Socialismus fordert als Vorausseßung eine Freiheit des Ürteils, eine Tapferkeit der Gesinnung und ein Maß von Bildung, das eben den Hörigen des Centrums von ihren Führern gewaltsam vorenthalten wird. In demselben Artikel wird gleich eine Probe dieser skrupel­losen Berdummungspolitit gegeben. Da wird den Gläubigen wider befferes Wissen vorgelogen, der Vorwärts" hätte deshalb die Be­borzugung der aktuell politischen Aufgaben auf dem Münchener Parteitag gefordert, weil die Socialdemokratie kein sonderliches Interesse für das leibliche Wohlergehen der Arbeiter habe.

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Eben jetzt wird zu einer neuen Heiligtumsfahrt nach München­ Gladbach   eingeladen, allwo vom 9. bis 19. August folgende Raritäten zu sehen sind:

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unterschied zwischen seiner Ankündigung und dem Dementi der Der Gesamtrahmen ist so weit, daß Schweinburg gar feinen Nordd. Allg. 8tg." sieht.-

Von der Kieler Profefforen- Garnison. Nach unsrem Kieler Parteiorgan ist die Maßregelung des Studenten G. wegen der " Simplicissimus"-Affaire aus 7 Gründen erfolgt, deren letzte lauten: 5. wegen der Veröffentlichung des Artikels in einer social­demokratischen Zeitung;

6. wegen bewußter Förderung socialdemokratischer Tendenzen durch die Beröffentlichung in der Volks- Zeitung"; 7. sollte er durch die Wahl dieser Zeitung die Ehre der deutschen   Studentenfchaft verlegt haben.

Zu seiner Rechtfertigung gab Herr G. zu Protokoll:

ad 5) die Veröffentlichung des Artikels in der Bolts- Beitung" sei geschehen, weil dieses Blatt allein in Kiel   sich zur Aufnahme des Artikels bereit erklärt, auch könne man unmöglich in der Ber  öffentlichung durch ein socialdemokratisches Blatt etwas Achtungs­verlegendes sehen;

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ad 6) er, der Student, kenne zu wenig die socialdemokratische Partei, um die bewußte Absicht haben zu können, ihrer Agitation er habe nur die Affaire auf irgend eine Vorschub zu leisten, Weise in die Oeffentlichkeit bringen wollen. Er sei allerdings der Bolts- Beitung" für ihre Bereitwilligkeit zu großem Dant berpflichtet;)

ad 7) der Vorwurf einer Ehrverlegung der deutschen Studentenschaft durch sein Vorgehen sei ihm durchaus un= verständlich, er müsse ihn mit Entschiedenheit zurückweisen. Trogdem erfolgte die Maßregelung. Die Kieler   Professoren fühlen sich bereits schon so sehr als Unteroffiziere, daß sie jede Beziehung eines Studenten zu einem Socialdemokraten für eine Beziehungen. strafbare Handlung halten. Kein Universitätsstatut verbietet derlei did Nach Kiel   aber gehören offenbar nicht Studenten, die sich für den Simplicissimus" interessieren, sondern die aus dem Gegen die Verkürzung der Arbeitszeit für Fabrikarbeite- Simplicissimus" stammen!- rinnen hat der Centralverband Deutscher Industrieller eine Erhebung bariber als wichtig erklärt, inwiefern durch eine solche Beschränkung ihren Parteigenossen im Lande Widerspruch. So leſen wir in ber Die freifinnige Zolltaktik, die es für schablonenhaft erklärt, in veranstaltet; es wird hauptsächlich die Einsendung von Mitteilungen der Kommission principiell 3ollfreiheit zu fordern, findet bei der Arbeitszeit der erwachsenen Arbeiterinnen die Arbeitszeit von freifimigen Vollsparteilern redigierten Fachzeitschrift   Der Widerspruchachzeitschrift. Solzmarti"( vom 30. Juli d. J.):

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der Arbeiter beeinflußt werden würde".

Posadowsky!- Das ist also die Gegen- Enquete gegen die Umfrage des Grafen

Allgemeinen Beitung". Für die Bierftener agitiert wieder ein Offiziosus der Münch.

Die Einführung neuer Koufumfteuern ist bekanntlich durch das Iottengefez verboten. Jeder Versuch in dieser Richtung würde die Aufhebung des Flottengesetzes zur Folge haben!-

rechts. In seinem Aufsatz Ein Mahnwort zur Statistik der preu­Bur Charakterifierung des preußischen Landtags: Wahl­hischen Landtagswahlen von 1898" stellt der gut bürgerliche Königs berger Schriftsteller St. Siegfried eine Reihe von Forderungen be­züglich einer solchen Statistit. Wir entnehmen der trefflichen fleinen Schrift( erschienen 1899, Berlin  , Wrede) einen besonders interessanten Absatz über die schweren Opfer, welche den weit über hunderttausend Wahlmännern bei jeder Wahl durch die wahrnehmung ihrer Wahlmannspflichten erwachsen":

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So lange das Reich nicht im stande ist, den Bedarf an Bau-, Nutz- und Brennholz in genügendem Maße zu decken, und so lange der Holzhandel darauf angewiesen ist, die fehlenden Bestände sich aus dem Auslande zu besorgen und schließlich auch die Holzindustrie nach besonderen Hölzern des Aus­landes große Nachfrage hält, so lange wird man es als einen großen Fehler betrachten müssen, wenn sowohl für die Ein­fuhr von rohen Hölzern wie bearbeiteten ein Zoll verlangt wird. Die Zollfreiheit für Holz aller Art muß das Grundprincip bei der Herstellung und dem Abschluß der neuen Handels­verträge sein. Wie kann man verlangen, daß der gesamte Holz­handel, der gesamte Holzverbrauch und die gesamte Holzindustrie unter dem Vorteilsprincip derjenigen wenigen Großgrundbesitzer, welche an den Grenzen ihre verkehrslosen Waldungen befizen, leiden sollen?"

Herr Müller Sagan wird solche Anschauung wohl als- schablonenhaft veriverfen!-

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Man bedenke, daß jeder Abgeordnete in einem getrennten Wahlgange gewählt wird, daß, wenn keiner die absolute Mehrheit Einen Sieb gegen die Leiter des Bundes der Landwirte Er erklärt die erhalten hat, bei jeder weiteren Abstimmung nur derjenige richtet Herr Liebermann v. Sonnenberg. Kandidat, welcher vorher die wenigsten Stimmen erhalten hatte, Nachricht, daß er zweiter Vorsitzender des Bundes der Landwirte fortgelassen wird, und daß endlich jeder Wahlmann beim Aufruf werden solle, für eine Ente. Er würde es", schreibt er, für einen an den Wahltisch heranzutreten hat. Jufolge dieses äußerst groben Verstoß gegen den gefunden Menschenverstand ansehen, wenn schleppenden Verfahrens hat z. B. in Königsberg   i. Pr. am ein Nichtlandwirt Vorsitzender des Bundes der Landwirte werden 7. November 1893 die Wahl der Abgeordneten ohne jede wollte." Unterbrechung von 9 Uhr vormittags bis 3/410 Uhr abends Weder Herr Nöfice noch Diederich Hahn   sind Landwirte; der gedauert, in Breslau   gleichfalls ohne Unterbrechung von 9 Uhr erstere hat sich allerdings vor einiger Zeit ein Gut gekauft. vormittags bis 8 Uhr abends, am 6. November 1888 sogar von von den konservativen Abgeordneten sind nur ganz wenige gelernte" 9 Uhr morgens bis 5 Uhr nachts, während in Berlin I, II und IV Landwirte. Der agrarische Führer des Centrums ist Lehrer. die Wahlhandlung bei der Abgeordnetenwahl 1893 ungefähr 7 Stunden Bund wird es schließlich auch Herrn Liebermann ermöglichen, Land­und in Berlin   III 10 Stunden in Anspruch genommen hat. In wirt zu werden. Bromberg   Stadt und Land.Wirsiz ist sehr häufig bis nach Mitter nacht gewählt worden, was für die Bromberger Wahlmänner um so beschwerlicher ist, als sie dazu jedesmal nach Nakel fahren müssen

In weitaus den meisten Fällen haben sich die Wahlmänner zur Wahl der Abgeordneten des betreffenden Wahlkreises in einer Kleinen Stadt zu versammeln. Oft ist es nicht einmal die Kreisstadt eines der Kreise des Wahlkreises, sondern eine Sonst faum beachtete kleine Stadt, der nichts weiter zur Empfehlung dient, als ihre verhältnismäßig centrale Lage im Wahlkreis. Selbst Kirchdörfer kommen als Wahlorte vor. Diese Orte gewähren naturgemäß nur sehr beschränkte Lotalitäten zur Vornahme der Wahlhandlung; im Abstimmungslokal reicht fast regelmäßig der Raum nicht dazu aus, daß die Wahlmänner versammelt bleiben und auf ihren Auf­ruf warten können; sie sind daher genötigt, sich in den benach barten Wirtshäusern aufzuhalten und abzuwarten, bis sie von den Drahtziehern herangeholt werden, resp. die Eifrigeren unter ihnen fragen von Zeit zu Zeit nach, ob sie bald an die Reihe kommen, und vermehren dadurch die im Wahllokal herrschende große Unruhe. Man kann sich schon denken, wie die animierte Stimmung bei den Wahlmännern mit der Dauer der Wahl­handlung zunimmt, und in welcher Verfassung sie sich auf den Heimweg machen. Und die vielen, vielen Kilometer, die die Wahl­männer zu machen haben, um zum Wahlort zu gelangen und nachher nach Hause zu kommen! Auf der Specialtarte von Ost­ preußen   habe ich festgestellt, daß die Wahlorte, an denen sich die Wahlmänner des betreffenden Wahlkreises zu versammeln haben, von den weitest abgelegenen Punkten des Wahlkreises zwischen 34 und 69, meistens aber zwischen 40 bis 50 Kilometer entfernt sind, alles nach der Luftlinie gemessen, so daß man in Wirklichkeit immer ein Gewiffes zuzuschlagen hat, um die faktische Ent­fernung der am weitesten abgelegenen Orte des Wahlkreises zu weiteste ermitteln."

Ein großer Teil des Tischtuches, auf welchem Christus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert hat. Viele Brutch st üde eines Kelches, dessen der Heiland fich am letzten Abendmahle mit den Jüngern bedient hat. Ein Schüsselchen, desgleichen wie bor  . Ein Stück von dem Purpurkleide, in welchem Christus von den Soldaten ver­spottet wurde. Vier fleinere Teile von den Gewändern der hl. Jungfrau Maria. Zwei kleinere Teile von den Kleidern des HL. Johannes des Evangeliften.- Partikeln vom Holze des Kreuzes unsres Herrn und von andren Siegfried schließt mit der Forderung, in einer Stufentabelle Leidenswerkzeugen  . Teile von dem Tuche, welches das Haupt mitzuteilen, wie viel Wahlmänner bis 2, bis 4, bis 6 2c. Stilometer Christi im Grabe bedeckte; von dem weißen Kleide, in zum Wahlorte zurückzulegen haben und ferner eine Tabelle über die welchem Christus von Herodes   verspottet wurde 2c. 2c. Dauer der Wahlhandlung in den einzelnen Kreisen zu veröffentlichen. Wie sollen die armen, verwirrten, franken Menschen, die zu Ich fürchte, daß diese beiden Statistiken den Verlust einer uns solchem tollen Fetischdienst gewissenlos vertrüppelt werden, die geheuren Summe nationaler Thätigkeit nachweisen werden, welche geistige Reife haben, die das Verständnis des Socialismus erfordert! jede Landtagswahl nach dem gegenwärtigen Wahlsystem dem Lande Es ist kein Zufall, daß die Wahl statistit parallel mit der kostet, aber im Interesse der über 100 000 Wahlmänner, welche man Kriminalstatistit läuft. Uns ungünstige Wahlziffern und hohe als die beklagenswerten Opfer eines grundverfehlten Wahlsystems Kriminalität treffen überall zusammen. Die festen Burgen der oftelbischen anzusehen hat, halte ich es für dringendst geboten, daß die amtliche Junker und des Centrums sind auch die Brutstätten des Verbrechens- Statistit in dieser Beziehung reinen Wein einschenkt und nichts beides gleichermaßen Anzeichen eines tiefen kulturzustandes und socialen tendenziös verheimlicht."

Elends. Die hohe Kriminalität gewisser katholischer Gegenden, in die Bedenkt man, daß bei reger Beteiligung der Socialdemokratie noch nicht die sittlichende Kraft der Socialdemokratie eingedrungen, an den Wahlen außerdem der Tag der Urwahlen mindestens für die ist durchaus nicht zufällig. Die katholische Bevölkerung ist nur halb industriellen Bezirke ein Tag völliger Arbeitsruhe werden muß, fo­so start wie die evangelische, die geistig nicht so von der ziemlich lange das jetzige Wahlverfahren besteht, so wird man es begreiflich ohmmächtigen Kirche beherrscht und unterdrückt wird, und doch wurden finden, daß auch außerhalb der Arbeiterkreise der Widerwille gegen nach der legten Statistit 56 katholische und 48 evangelische das elendeste aller Wahlsysteme" in raschem Steigen begriffen ist.­

Auch

Der

Geweihte Knüppel. Wir hatten dieser Tage den Vorschlag gemacht, daß die frommen Knüppelhelden von Urberach   ihre Waffen für die heilige Sache als Reliquien ausstellen sollten. Bu diesem Autgemeinten Vorschlage bemerkt ein katholisches Blatt ein wenig unhöflich: " Wie unsäglich roh und sittlich verwahrlost muß der Bursche sein, der einer solchen Leistung fähig ist? Aber deshalb bleibt Religion doch" Privatsache"!"

Der Bursche ist sogar noch roher und noch verwahrloster. Denn wenn er seine ganze Herzensmeinung aussprechen würde, so würde er schreiben: Solche Reliquien sind sittlich erheblich an­ständiger als die andren; denn sie sind wenigstens echt, während die Ausstellung irgend welchen alten Trödels- unter dem Vor­geben, es seien Reliquien, d. h. wunderthätige Gegenstände aus der Ursprungszeit des Christentums sofern sie mit Geldvorteilen für ihre Veranstalter verbunden ist, einfach unter den Betrugs­paragraphen des Strafgesetzbuches fallen.

Was vollends dieser sinnlose und ekelhafte Fetischismus mit Religion und folglich mit dem socialdemokratischen Programmsat über Religion zu thun hat, das einzustehen ist infrem rohen und verwahrlosten Gemit nicht gegeben, von dem der Begriff der Religion immer noch als hohe Schöpfung menschlichen Grübelns und Erkenntnisdranges empfunden und geachtet wird.

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Koloniale Schnapskultur. Aus dem deutschen   Togoland bes richtet die Germania  ":

Seit Jahren überfluten deutsche Großhändler die Kolonie ( Togo   an der westafritanischen Rüste) aus niedriger Gewinnsucht mit dem Gifte des Branntweins. Wurden doch haupt­fächlich aus Deutschland   eingeführt im Jahre 1892; 1 492 593 Liter Branntwein( Num und schlechter Fusel), 1893: 1 074 343 Liter, 1894: 1.092 756 Liter, sowie 1899-1900 trog aller Gegenbemühungen noch immer 1 054 543 Liter. Das macht für jeden Tag durch­schnittlich 2889 Liter, und das in einem Lande von kaum zehn Stunden Küftenbreite. Von den Hafen- und Versandplätzen Lome  , Porto Seguro und Klein- Popo aus wird der Schnaps durch Träger ins Innere weitergeschleppt. Die Folgen fann man sich denken. Kaum giebt es heute etwas, was so das öffentliche Leben des Negers beherrscht als der Num. Er begleitet ihn, man möchte sagen, von der Wiege bis zum Grabe. Ein Schnapsgelage begrüßt den Neugeborenen, mit Num tauft sich der Bursche seine Braut, der Rum versöhnt den Häuptling und Fetischpriester, der Num bildet die Zahlung für Ländereien, der Num begeistert die Schwarzen zu ihren wilden Totentänzen. Wer es nicht gesehen, tann es kaum glauben, welch' magischen Zauber der Rum auf den Neger ausübt. Wie besessen springt er im betrunkenen 811 stande herum. Sein fast natürlicher Anstand verkehrt sich in niedrige Gemeinheit; er wird viehisch und ist zu jedem Verbrechen fähig. Wenn es schon so schwer hält, einen christlichen Schnapss bruder zu befehren, wie viel schwieriger erst einen noch halbwilden Negerfäufer. Und trotzdem, trotz aller Borstellungen bei der Regierung und aller Versprechen landen täglich neue Num- Dampfer