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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 75.

Soziale Uebersicht.

Aufruf an fämmtliche Maschinisten und Heizer

Deutschlands !

Dienstag, den 29. März 1892.

Versammlungen.

von

9. Jahrg.

am

Aus Hamburg wird der Deutschen Brauer- Zeitung" gezogen. Diefe Resolution behauptet, daß selbst die Gehilfen mit meldet, daß der Streit der Brauer der Marienthaler der stritten Durchführung der Sonntagsruhe nicht einverstanden Brauerei siegreich beendet wurde. Die Arbeiterschaft hatte feien, indem sie bei Einführung der Sonntagsruhe den gegen­über das Bier jener Brauerei den Boykott verhängt, um die wärtigen Lohn nicht mehr beanspruchen könnten. Der letzte Sat Brauer in ihrem Streit zu unterstützen. Kollegen und Berufsgenossen! Die große Mehrzahl der der Resolution kennzeichnet die Innungsbestrebungen aber am organisirten Arbeiter Deutschlands hat sich zentralisirt oder ist Der braunschweigische Laudtag hat bestimmt, daß in den Rahmen des Handwerts noch des Handelsgewerbes passe, sondern deutlichsten; er besagt, daß das Barbiergewerbe weder in den darin begriffen; wir Maschinisten dürfen und wollen auch die Landgemeindeschulen zur Sommerszeit der Handfertigteits- Unter- zur Kategorie der persönlichen Bedienung gehöre. Es wurde Hand nicht in den Schooß legen. Im Fach der Maschinisten richt 8 Wochen lang ausfällt, und& var- wie der Braun hierzu die betreffende Frage aufgeworfen, ob zu einer persönlichen und Heizer steht es jetzt noch recht trübe aus, obwohl es eins der schweiger Volksfreund" schreibt nicht etwa, damit die Schüle- Bedienung es einer 8-4jährigen Lehrzeit und einer Prüfung als wichtigsten Glieder im Fabrikbetriebe ist. Wenn man bedenkt, rinnen während der heißen Jahreszeit für einige Stunden den Gehilfe, wie einer solchen als persönlicher Bedienungsmeister be was von einem Maschinisten oder Heizer heute alles verlangt Schulräumen entrückt sind, sondern zu dem ausgesprochenen dürfe. Diese Frage ist zugleich die passendste Antwort auf die wird, 14-20 stündige, durch unerträgliche Hize noch mehr erweck, damit sie im Dienste der Landwirthschaft thätig sein naive Resolution der Innungsleute. müdende tägliche Arbeitszeit, und welche hohen Anforderungen können. Der nothleidenden" Landwirthschaft auf die Beine zu uns nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch gestellt werden, helfen, müssen schon die Proletarierkinder im zartesten Alter be Zu einer gut besuchten Versammlung hatte sich die so ist es wirklich an der Zeit, daß wir versuchen, durch Zu- hilflich sein. freie Vereinigung aller in der chirurgischen sammenschluß in einer großen Organisation uns eine bessere Branche beschäftigten Berufsgenossen Existenz zu erringen. Aus Bern wird der Köln . Ztg." berichtet, in der unter 22. März bei Seefeldt versammelt, um einen Vortrag des Herrn Bedenkt, Kollegen, welches Kapital uns anvertraut wird in dem Patronat der Berner, Solothurner und Neuenburger Ne- Dr. N. Wolf über Hygeine des Mundes zu hören. Der Refe Gestalt von Dampfteffeln, Maschinen und Triebwerken; aber gierung in Biel abgehaltenen Besprechung der Unternehmer und rent erntete für seinen Vortrag lebhaften Beifall, und die vielen nicht allein dieses, sondern noch viel Wichtigeres ruht in unserer Arbeiter der Uhrenindustrie des Jura sei hinsichtlich Fragen, welche an ihn gerichtet wurden, bestätigten das Interesse, Hand, nämlich das Leben und die Gesundheit vieler unserer Mit des ausgebrochenen Streits Waffenstillstand beschlossen worden. mit welchem die Versammelten seine Ausführungen verfolgt hatten. menschen, denn es ist Thatsache, daß durch die Umsicht eines Der Streit betreffe die Stellung der Visiteurs, Atelierchefs u. f. 1. Alsdann kam der Streit der Firma H. Krüger, Artillerie­tüchtigen und gutgeschulten Maschinenpersonals so manches ftraße, zur Sprache, und zugleich das Verhalten des Wertführers Unglück verhütet wird. Zweck dieses Aufrufes ist nun, Euch daselbst. Letzterer hatte einen Brief an den Vorsitzenden ge­Kollegen aufzufordern, überall in Städten und Orten, wo richtet, welcher unter allgemeiner Heiterkeit verlesen wurde. Be­Maschinisten- und Heizervereine bestehen, Euch denselben anzu fannt wurde noch gegeben, daß sich leider zwei Mit­schließen, und wo diese noch nicht vorhanden, solche zu gründen, um später etivas Ganzes, einen Allgemeinen Deutschen Ma­glieder der Vereinigung gefunden haben, welche, trotzdem die Kollegen aus jener Firma nur streiten, um ihre früheren schinisten- und Heizerverband schaffen zu können. Es bestehen zwar in verschiedenen Städten Maschinisten - und Heizervereine, Die Maurer von Rigdorf, Britz und Umgegend hatten Arbeitsbedingungen fortzuerhalten, an deren Stelle zu den im Königreich Sachsen existirt auch ein Verband; bei all diesen sich am 21. März versammelt, um die Berichterstattung über den 3 sind diefes der Schleifer Albert Bolt mar und der Gürtler der Firma gestellten Bedingungen in Arbeit traten. Organisationen tommen jedoch nur Bruchtheile der Gesammtheit Halberstädter Kongres anzuhören, die in eingehender und mit Franz Rumpf; die Versammlang beschloß einstimmig, beide aller Kollegen in Frage. Wenn auch diese Vereine resp. der Zwickau gab. In der ausgedehnten Diskussion über das halten der Streif- Kontrollkommission wurde debattirt, doch kam lebhaftem Beifall bedachter Weise Herr 2. Edstein aus nicht mehr als Mitglieder zu betrachten. Auch über das Ber Verband ihren Mitgliedern schon einiges bieten, z. B. Be- Zwickau gab. In der ausgedehnten Diskussion über das nicht mehr als Mitglieder zu betrachten. Auch über das Ver­Verband ihren Mitgliedern schon einiges bieten, z. B. Be Referat trat zunächst Herr Hoffmann gegen den Referenten es zu feinem endgiltigen Resultat, weshalb eine öffentliche Ber lehrung durch technische Vorträge, Sterbe- Unterſtüßung an sämmt auf, betonend, daß das häufige Insfeldführen der Schlagworte fammlung stattfinden wird, um die betr. Sache richtig zu stellen. halten der Streit- Kontrollkommission wurde debattirt, doch tam liche Familienmitglieder, Rechtsschutz, Arbeitslosen Unter- Lokalisation" und" Bentralisation" zu einem Unfug auszuarten fung u. 1. 10. fo würde doch noch mehr geleistet werden brohe. Tief bedauerlich sei es, daß man auf dem Kongreß in Nachdem der Vorsitzende noch über die Maifeier gesprochen hatte, können, wenn die Kollegen der Pflicht eingebent wären, sich Alle der Weise, wie dies geschehen, der Minderheit den Fehbehand- wurde die Versaminlung geschloffen. zu organisiren. Die unterzeichnete Kommission, welche vom schuh hingeworfen habe. Um so bedauerlicher sei diese Thatsache, Berliner Verein gewählt wurde, richtet deshalb die Bitte an Euch weil der Kongreß sich die Aufgabe gestellt habe, etwas Einheit hielt am 21. März eine öffentliche Versammlung für Männer Der sozialdemokratische Arbeiterverein zu Weißensee Kollegen in ganz Deutschland : Organisirt Euch, gründet Fachliches zu schaffen, einheitlich einberufen worden sei und nach und Frauen ab, in welcher Reichstags- Abgeordneter Kunert vereine, um später einen Allgemeinen Deutschen Verband zu alten Prinzip, schaffen, um es auch den einzelnen Kollegen in den kleinen Orten Arbeiter zur Berathung gemeinsam über die Voltsschule und das Volksschulgeset" referirte. Der zu ermöglichen, durch Anschluß an den Verband des Nugens zusammenträten, jeder das Recht haben müsse, seine Meinung felbe fchickte voraus, daß, obwohl der Entwurf zu diesem Gesetze einer allgemeinen großen Organisation theilhaftig werden zu zu sagen und dieselbe zu vertreten. Redner bezeichnet als Ur- allem Anscheine nach zurückgezogen werden würde, es bennoch einer allgemeinen großen Organisation theilhaftig werden zu fache des Verlassens des Kongresses seitens mehrerer Delegirter nothwendig erscheine, darüber zu sprechen, da der Entwurf uns tönnen. Mit Rath und Statuten stehen wir gern zu Diensten. Der sogenannten lokalen Richtung den Absatz 5 der Resolution 9. zeige, in welchem Fahrwasser die Regierung segelt. Redner er­Die Kommission. J. A.: Karl Kirschnid, Berlin N. Anklamerstr. 25. Die Organisation der Arbeiter solle und dürfe kein Versuchsfeld läuterte dann die einzelnen Paragraphen des Entwurfes, zeigte, für Experimentirsucht sein. Kartellverträge, die man in Halber- welchen erhöhten Einfluß durch den Entwurf die Geistlichkeit Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruckt gebeten stadt, da man das Ziel der Union nicht erreichte, beschlossen, habe auf alle Zweige des Volksschul- und Unterrichtswesens gewinnen und alle zielbewußten Arbeiter, welche vorstehenden Aufruf man längst schon in Berlin . Man solle fich mit Dingen befassen, müsse, trotzdem ein Geistlicher in lesen, werden ersucht, die in ihren Betrieben beschäftigten die flar und unzweideutig vor Augen lägen, nicht in die Ferne als Laie anzusehen sei, und kennzeichnete hierauf die diesen Dingen Maschinisten und Heizer auf denselben aufmerksam zu machen. schauen, um auszutüfteln, was vielleicht in fünfzehn Jahren an- Haltung der verschiedenen Parteien dem Entwurfe gegenüber, zubahnen sei. Herr Buchholz wandte sich gegen diese An- wie eine jede der im Abgeordnetenhaufe in Betracht kommenden Au die Barbier, Friseur- und Perrückenmachergehilfen schauungen. Berlin habe für jeden übergenug Gelegen- Parteien weit davon entfernt ist, einer wirklichen Reform des Deutschlands . heit, sich sich politisch zu bilden und dementsprechenden Unterrichtswesens oder auch nur der Volksschule das Wort zu Kollegen! In Nachfolgendem bringen wir zu Eurer Kennt- Anschluß zu suchen. Redner betont und erläutert die Berechti- reden. Frankreich sei in Bezug auf das Schulwesen Preußen niß, daß der dritte Kongreß der Barbier, Friseur- und Berrücken- gung der Hamburger zur Führung. Der Verband sei stattlich allerdings über, da dort die Weltlichkeit der Schule durchgeführt machergehilfen Deutschlands in der Beit vont 2. bis 8. Mai d. J. genug. Er zähle 12 000 zahlende Mitglieder. Maurer ille fei; jedoch wäre auch die französische Schule nicht das, was die in Köln a. Rh., im Lokale des Herrn Mebus, Kämmergaffe 18, sprach gegen den Referenten. Die Generalfommission habe ihr Sozialdemokratie erstrebe; wir wollten vielmehr die allgemeine stattfinden wird. Derfelbe wird von dem unterzeichneten Borstand eigenes Gebiet nicht erkannt. Der ganze Aufbau der Zentrali- Volksschule, in welcher ein Jeder diejenige Stufe der Bildung einberufen. sation gleiche einem auf Sand gebauten, hübsch ausgepußten erlangen kann, zu der er die Veranlagung besitzt. Wer mitarbeite Soll sich unsere Zukunft etwas freundlicher gestalten, dürfen Hause. Man habe nicht die mindeste Ursache, die anders ge- an der Befreiung des arbeitenden Volfes, der arbeite mit an der wir nicht länger in stumpfer Theilnahmslosigkeit verharren; wir sonnenen Organisationen auszuschließen. Man sollte im Gegen- höchsten Bildung, die dem Menschen zu Theil werden könne. müssen gegen die Bevormundungen und Bedrückungen von Seiten theil auch die nicht nach der Schablone Marschirenden anerkennen.( Lebhafter Beifall.) In der Diskussion wurde der Absatz 6 des unferer Gegner energisch Front machen. Vornehmlich sind es die Möglichste Bewegungsfreiheit müsse belassen sein und mit der Parteiprogramms: Religion ist Privatsache" von zwei Nednern Innungsmeister mit ihren mittelalterlichen Anschauungen, welche ungeheuren Masse der Nichtorganisirten müsse man rechnen. Die angegriffen; dieselben waren der Ansicht, daß wenn man ein­Stück um Stüd uns unseres Rechtes berauben; sie haben uns Herren Eckstein und Buchholz vertheidigten die Ansicht, gefehen habe, welchen Werth die Religion befige, man auch auf nicht einmal den freien Arbeitsvertrag gelaffen, welcher jedem daß man in Halberstadt recht wohl von einem allgemeinen religiösem Gebiete den Kampf offen führen müsse, so gut wie Arbeiter vom Gesetz gewährleistet wird. Daber, Rollegen, Rongreß habe sprechen dürfen. Man könne sich gar feinen Ron- bies auf wirthschaftlichem und politischem Gebiete gefchehe. Der fordern wir Euch auf zur Theilnahme am britten greß denten, der den Charakter der Allgemeinheit deutlicher an Referent widerlegte dieselben in feinem Schlußwort und

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nur

Rongreß in Köln . Rafft Euch auf; schüttelt die Gleich fich trage. Das Berdrehen der Worte sei man indeß von dieser vertheidigte den angefochtenen Baffus des Programms. giltigkeit von Euch ab, wählt die Tüchtigsten, die Be Seite gewohnt. Dittatur wollten die Gegner üben und das habe Folgende, vom Genossen Kunert beantragte Resolution wurde fähigtsten aus Eurer Mitte und sendet sie als Vertreter Eurer ihnen mit Recht die große Mehrheit auf dem Kongreß verleidet. Dann einstimmig angenommen: Interessen nach Köln . Dort wollen wir gemeinschaftlich Verächtlich seien die ewigen persönlichen Nörgeleien. Aber die Die heutige Versammlung erklärt, in Bezug auf Schule und berathen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine Herren hätten nichts gelernt, wollten nichts lernen. Oftmals Religion auf dem Boden des sozialdemokratischen Aktions­Verbesserung unserer mißlichen gewerblichen Lage herbeizuführen, fegelten die Lokalorganisationen in völlig falschem Fahrwasser. programms zu stehen. um beffere Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Wir Die Feindschaft finde auch zum Theil darin ihre für die fordern Euch auf, gleichviel ob Ihr dem Gehilfenverband an Gegner allerdings nicht sonderlich schmeichelhafte Erklärung, herrschenden Klaffen, die im preußischen Landtage ausschließlich Sie hält sich überzeugt, daß weber die Regierung noch bie gehört oder nicht, helft und fördert thatkräftig den Ausbau der daß man ärgerlich opponire, weil man mit den Geldern nach vertreten sind, den Willen besigen und ihn aus Klaffeninteresse Gehilfenorganisation; je stärker diese ist, desto mehr wird das bestimmtem Plane verfahren müsse. Herr Reyzer au erklärte: nicht besigen können, diesen Grundsätzen gerecht zu werden. lebergewicht unserer Gegner abgeschwächt. Nur dann können Die Rigdorfer Maurer sind zentral organisirt und zentral ge- Daher steht die Versammlung allen von dieser Seite ausgehenden wir unsere Ziele erreichen, wenn wir als ein geschlossenes Ganze sonnen. Es komme lediglich darauf an, auf welchem Wege man Reformen ablehnend und feindlich gegenüber. vorgehen. das Groß der politisch und gewerkschaftlich Unmündigen heran- Sie ist ferner durchdrungen von der Ueberzeugung, daß die Hinsichtlich der Delegirtenwahl weisen wir besonders darauf zuziehen vermöge. Die Hamburger seien zentralisirt und politisch frei organisirte, wahrhaft allgemeine Boltsschule nur Leben und hin, daß die Delegirten da, wo fein Zweigverein besteht, in einer dennoch hoch aufgeklärt. Herr Förster kritisirte die Anhänger Wirklichkeit werden kann unter der Voraussetzung des Sturzes öffentlichen Versammlung zu wählen und mit einem von dem der Lokalorganisation, welche die Harmonie im Munde führten, der kapitalistischen und des Sieges der sozialistischen Welt­Bureau der Versammlung unterzeichneten Mandat zu versehen in den Versammlungen aber als Sprengkolonnen aufträten, und anschauung." sind. Den Kollegen derjenigen Orte, welche dem Verbande noch wandte sich dann sehr scharf gegen Wilke. Nachdem Wilke ent­nicht angehören und nicht Mittel besitzen, einen Delegirten zu gegnet, fand eine Resolution gegen 4 Stimmen Annahme, die sich entfenden, machen wir den Vorschlag, sich durch einen Kollegen in für Verwirklichung der auf dem Halberstädter Kongreß auf gestellten Ziele aussprach.

Köln vertreten zu lassen.

Anträge zum Rongreß und die Namen der Delegirten sind bis spätestens 15. April d. J. an F. H. Merzig , Kleiner Burstah 11, Hamburg , einzusenden, daselbst wird auch jede diesbezügliche Aus­

funft ertheilt.

Ferner machen wir darauf aufmerksam, daß behufs Erhebung einer Berufsstatistik an sämmtliche Kollegen Orts- und Personen­Fragebogen vertheilt werden; zur Erlangung derselben wolle man sich umgehend an die oben angegebene Adresse wenden. An Euch aber, Arbeiter, Freunde, richten wir die dringende Bitte, helft uns bei unserem Unternehmen, macht die Gehilfen des Barbiergewerbes, wo Ihr mit diesen in Verkehr tretet, auf den Nutzen und die Nothwendigkeit der Organisation aufmerk sam, damit sie sich dem bereits bestehenden Gehilfenverbande an­schließen, so daß wir in der Kette der organisirten Gewerkschaften als ein starkes und wichtiges Glied gelten können.

Der Vorstand

des Verbandes deutscher Barbier, Friseurs und Perrückenmacher- Gehilfen. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden höflichst gebeten, vor tehenden Aufruf zum Abdruck zu bringen.

Im Verein zur Wahrung der Jntereffen der in der Sutfabrikation beschäftigten Arbeiterinnen Berlins und Umgegend sprach fürzlich Rollege Böltel unter reichem Bei­fall über Zweck und Ziele des Vereins und über die Möglichkeit, Eine Versammlung der Drechsler und Berufsgenoffen das geringe Interesse der Mitglieder dem Verein gegenüber zu Deutschlands ( Ortsverwaltung Berlin ) hörte am 21. März einen heben. In warmen und eindringlichen Worten schilderte der Vortrag des Herrn Dr. Rautorowicz über die Hygiene des Referent die heutigen traurigen Zustände und wies darauf hin, Mundes. Der Redner fand allseitigen Beifall. Nachdem erstattete wie sehr auch die Hutarbeiterinnen unter denselben zu leiden der Bevollmächtigte Bericht über die Thätigkeit des Vorstandes haben, weshalb es für sie unbedingt nothwendig sei, eine straffe und dann wurde die Wahl der Verwaltungsbeamten vor- Organisation zu schaffen, welcher anzugehören Pflicht einer jeden genommen, welche auf folgende Kollegen fiel: Erster Bevoll- Kollegin sein müsse. Nachdem dann Kollege Böllel in eingehender mächtigter Dost, zweiter Thomas; erster Schriftführer Weise Zweck und Ziele des Vereins largelegt hatte, gelangte ander, zweiter Sangershausen ; erfter Raffirer folgende Resolution zur Annahme: Baumberg , zweiter Beier; erster Beisitzer Klotsch, Die anwesenden Mitglieder des Vereins zur Wahrung der weiter Kanzius; Revisoren: Beise und Bruckner; Ver- Interessen der in der Hutfabrikation beschäftigten Arbeiterinnen trauensmann der Stockbranche: Rasehorn; Vertrauensmann Berlins und Umgegend erklären es nach den Ausführungen des der Kammmacher: Vogt; zum Hilfskassirer für Südost wurde Referenten für ihre heiligste Pflicht, ihre eigenen wirthschaftlichen Rollege Schneider gewählt. Dann wurde den Kassirern von Interessen zu vertreten; um das aber thun zu können, auch für der Matinee und Maskenball nach stattgehabter Abrechnung das Fortbestehen des Vereins Sorge zu tragen, damit derfelbe Decharge ertheilt. Kollege Plagens wies auf die am zweiten voll und ganz seinen Zweck erfüllt. Sie verpflichten sich auch, Osterfeiertag stattfindende Matinee der freien Hilfskaffe der ihr volles Interesse demselben zuzuwenden und alle fernstehenden Drechsler hin und Kollege Kanzius ersuchte, dem Genossen Kolleginnen ihm zuzuführen." Peus dadurch entgegen zu kommen, daß man recht zahlreich die von demselben herausgegebenen Broschüren taufe. Die nächste Bersammlung findet am 10. April statt.

Unter Vrrschiedenem wurde dann noch der Beschluß gefaßt, die Versammlungen hin und wieder am Sonntag Nachmittag ab­zuhalten, und zum Unterschiede von dem bisherigen Brauche dem Aus Gadebusch wird uns mitgetheilt, daß in der dortigen Die Freie Vereinigung selbständiger Barbiere, Bortrage ein gemüthliches Beifammenfein folgen zu lassen, um tuhlfabrit von Fließ u. Ko. 47 Arbeiter wegen an­blicher Aufwiegelung die Entlassung erhielten, diejenigen jedoch, Friseure und Berrückenmacher Berlins und Umgegend hielt dadurch einen regeren Besuch der Versammlungen herbeizuführen. ' che die Erklärung abgaben, weder dem Verbande anzugehören am 21. Mär eine start besuchte Monatsversammlung ab, in Der Verband aller in der Metallindustrie beschäftigten Sozialdemokrat zu sein, ferner sich verpflichteten, bis Neujahr welcher Genosse Gründel über das Thema sprach:" Die Volks- Arbeiter Berlius u. Umgeg. hielt am 20. März in Norbert's Sälen, er Fabrit zu bleiben, in Arbeit bleiben konnten. Ausgesperrt ernährung, wie sie ist und wie sie sein soll." In einer Reſolution Beuthstraße, eine beschließende Versammlung ab. Ueber den ir dadurch schließlich 22 Arbeiter, worunter 8 Ledige, die in- erklärte sich die Versammlung mit den interessanten Ausführungen 1. Punkt der Tagesordnung, die geplante Lohnbewegung der if hen abgereist seien. Die Meisten gehörten dem Berbande" des Referenten voll und ganz einverstanden und forderte, da von Drahtarbeiter", referirte Kollege Mu de. Die von der betreffenden 1. Die Lage derselben sei eine traurige, fie ersuchten deshalb der heutigen Gesellschaft nichts zu erwarten fei, alle Kollegen auf, Brauche aufgestellte Lohnstatistik wurde von diesem den Mit­ing nd um Unterstützung. Alle Zuschriften und Sendungen Schulter an Schulter mitzutämpfen für eine menschenwürdige gliedern unterbreitet. Bei der in Aussicht genommenen Lohn­id zu richten an Felix Hildebrand, Bevollmächtigten Existenz alles dessen, was Menschenantlig trägt. Unter Ge- bewegung ist die Forderung: 9 Stunden Arbeitszeit bei 45 Pf. 3. Tischlerverbandes, Gadebusch in Mecklenburg , Steinstr. 24. schäftlichem" wurde die von den Innungsleuten am 14. März Stundenlohn. Da die Konjunktur in dieser Branche eine günstige Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. gegen die Somtagsruhe gefaßte Resolution einer Kritit unter- fei, Buzug auch schwerlich zu erwarten stehe, glaubt Redner, daß