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Der Unterschied zwischen England und Deutschland   ist so tief wie der konservativen Organe zeigen, daß alle Beteiligte des Bollwuchers| Blätter hervorgerufen. Was soll denn das Volk von einer solchen gwischen Demokratie und Polizeistaat. In einer Demokratie ist der allen Eifer bethätigen werden, bethätigen werden, um eine Einigung herbeizu- Bestrafung denken?" fragt eines dieser Blätter. Nichter auch Bürger, der den Buchstaben des Gesetzes opfert, um die führen und ihr Werk zu vollenden. Das ist auch ganz Landmann in den Ruhestand verseht. Der beurlaubte großen Interessen der Herrschenden Klassen nicht zu gefährden. In natürlich und selbstverständlich, denn wegen einiger Minister v. Landmann ist nunmehr, wie sich das Berliner Tageblatt" einem Polizeistaat ist der Nichter ein Büreaukrat, dessen Welt die Differenzen, selbst wenn sie nicht gering find, wird man die ge- melden läßt, durch ein Handschreiben des Prinzregenten vom Kanzlei ist; ihm ist der Buchstabe heilig, und der Luftzug von oben waltige Wucherbeute sich nicht entgehen lassen wollen. Nur durch 8. August bis auf weiteres in den Ruhestand versetzt worden. Die dreimal heilig. den unverminderten Widerstand der Massen des Volkes tann der Bersetzung erfolgte ohne die Verleihung eines Ordens. brutale Plünderungsplan zu Schanden werden! Gleichzeitig wurde der als Nachfolger Landmanns bereits defignierte bayrische Gesandte in Wien  , Frhr. v. Podewils  , zum Kultus­minister ernannt. Andrerseits ist von der Regierung das Vor­gehen des Würzburger Senats gegen Landmann miß­billigt worden. Durch eine Ministerialentschließung vom 9. Auguft ist die von dem Rektor und neun Mitgliedern des Senats abgegebene Protesterklärung nach Form und Inhalt ernstlich mißbilligt worden.

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Nicht das geschriebene Gefez, nicht die papierne Berfaffung- und wenn sie noch so frei wären machen ein Land frei. Würde es sich nur um das Gesetz handeln, um ein umfangreiches oder beschränktes Wahlrecht 2c., so wäre England nicht freier als Deutschland  . Eng­land hat sogar kein allgemeines Wahlrecht. Aber England ist eine Demokratie. Die Machtvollkommenheit liegt im Parlamente. Jede Bewegung, die auf eine Aenderung in der Bu= sammensetzung des Parlaments gerichtet ist, wird so­gleich empfunden und beachtet. Die Vorgänge in dem ent­Tegenen Clitheroe haben in den leitenden Kreisen Englands viel mehr Aufregnng hervorgerufen, als die Entsendung von 80 socialdemo­fratischen Abgeordneten in das deutsche   Scheinparlament in Deutsch­ land   hervorrufen würde. Die Hauptsache ist die Uebertragung der irde. Die

Machtvolkommenheit von der Strone aufs Bolt. Crit can find

Wahlen achtunggebietende Aenßerungen des Volkswillens, denen sich jeder Bürger beugt.-

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 11. Auguft.

Der theologische Ballin- Kurs. Die protestantische liberale Theologie hatte feit geraumer Beit, so schwachmütig, halb und zaghaft sie war, einen schweren Stand. Die Orthodoxie war oben beliebt, und so besetzte man zwangsweise möglichst viele Lehrstühle an den Universitäten mit möglichst dunklen Dunkelmännern. Herr Harnad, der jetzt Ritter des Ordens pour le mérite   geworden ist, galt einst als der leib­Haftige Gottseibeiuns, als Kezer und beinahe Atheist. Juzwischen ist eine merkliche Wendung eingetreten. Der Kaiser plaudert nicht nur gern mit Herrn Ballin, sondern auch mit Herrn Harnack. Und seit dem gar der Prof. Delizich am Hofe seinen Vortrag halten konnte, in dem er nachwies, daß die Bibel nicht aus der Offenbarung, sondern aus Assyrien   stammt, ist bei der Orthodoxie Heulen und Zähneklappern eingekehrt.

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Deutsches Reich  .

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Boulanger- Schnurren. Die Konservative Korrespondenz" Sie muß die Ferien in einem Schwefelbad zugebracht haben- findet eine Erinnerung der unzurechnungsfähigen Deutschen Zeitung" interessant: Als General Boulanger   nicht mehr Kriegsminister war und Auf eigenartige Weise ist elite Majestätsbeleidigungs- Anklage von verschiedenen französischen   Zeitungen wegen seiner Thätigkeit zu stande gekommen, die auf Veranlassung der Braunschweiger Polizei in dieser Stellung angegriffen wurde, zählte er seine Verdienste durch die Münchener   Staatsanwaltschaft gegen den in München  als Kriegsminister auf und erwähnte dabei unter andern, lebenden jugendlichen Schriftsteller Friedrich Benz eingeleitet worden daß er für den Kriegsfall Verbindungen mit ist. Benz, ein Hypermoderner, hatte eine Reihe von Dichtungen deutschen   Socialdemokraten angetnüpft hätte. veröffentlicht, die u. a. von M. G. Conrad in der Gesellschaft" Diese Aeußerung wurde damals wenig beachtet: den Freunden der ihres philosophischen Gehalts wegen besprochen worden waren und Socialdemokratie war sie wohl unbequem und wurde daher tot die auch den in Braunschweig   lebenden, ebenfalls noch Herausgeber geschwiegen; andre Blätter mögen fie für etwas ungeheuerlich jugendlichen der Stimmen der Gegenwart", betrachtet haben. Nach der Kautskyschen Schrift erscheint aber Karl Hartmann, veranlaßten, mit Benz in Korrespondenz Boulangers Behauptung über die Führer der Socialdemokraten zu treten. In einem Brief an Hartmann erwähnte Benz auch die durchaus nicht so unglaubwürdig. Auch auf einem social- bekannte Kunstrede des Kaisers vom Februar d. J., deren Inhalt demokratischen Parteitage wurde das Verhalten der Social- er mit einem fräftigen vulgären Ausdrud kritisierte. Dieser Brief demokraten bei einer Mobilmachung zur Sprache gebracht; der soll nun bei einer Haussuchung, die bei Hartmann vorgenommen Vorsitzende, Herr Singer, schnitt aber ein weiteres Eingehen auf wurde, in die Hände der Polizei gefallen und von dieser in der oben diese Frage furzerhand ab, wohl damit sich niemand verplappere." erwähnten Weise verwertet worden sein. Vermutlich wird nun also Der Kohl, der hier aufgewärmt wird, ist vor dreizehn, vierzehn durch einen Gerichtshof der kunstverständigen Stadt München ent­Jahren zum erstenmal auf den unsauberen Herd der reaktionären schieden werden, daß die Kunstanschauungen Wilhelms II. über jede, Hegenküche gesetzt worden. Es ist nicht wahr, daß sie damals wenig wenn auch nur private Stritit zeitgenössischer Kunstfallenen erhaben beachtet oder gar totgefchwiegen wurde. Dazu war sie viel zu find.- spaßhaft. Man hat zu jener Zeit ausgiebig und herzlich über sie ge­lacht und die Angelegenheit festgestellt.

dations Ein Zusammenbruch. Aus München   wird uns geschrieben:

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Der brave General, der offenbar wegen seiner phantastischen fonservativen Partei Deutschlands   befördert worden ist, hat in der Centrum die Behandlung, die es den Staatsbediensteten angedeihen Dummheit heute zum Schwurzeugen des amtlichen Organs der Schneller noch als die Politik der Wut rächt sich am bayrischen That durch diese Erzählung seine zusammenbrechende Popularität ließ. Es wurde an dieser Stelle schon berichtet, wie die Art und wieder aufzurichten versucht. Wie es scheint, haben ihn thatsächlich Weise der Erledigung der Wohnungsgeldvorlage eine ungeheuere einige Polizeispiel gerupft. Die Socialdemokratie überläßt solche Erregung unter den Angestellten hervorrief. Die nächste Folge ist hochverräterischen Durchstechereien gern den Fürsten   und Feudalen, mun, daß die Existenz der beiden großen ultramontanen Gründungen, zu deren Rüstzeug fie gehören. des Eisenbahner und des Postverbandes ernstlich ge­fährdet erscheint.

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Schon bei der Beratung des Bostetats im Landtage kam es zu heftigen Scenen, weil die Liberalen dem Centrum vorwerfen, dieses habe den Angestellten große Versprechungen gemacht, die nicht erfüllt wurden. Abg. Schirmer, der Gründer und Sekretär des Poſtverbandes stellte dies entschieden in Abrede. Es wurde ihm jedoch an mehreren Beispielen nachgewiesen, wie man speciell für den Postverband durch große Versprechungen Mitglieder einzufangen ſuchte. Ein Abgeordneter forderte in Amberg   die Postbeamten sogar auf, nur nicht loder zu lassen, dann werde ihr Recht schon zum Sieg kommen.

In recht ergöglicher Weise berichtet das Evangelische Gemeinde­Es wird der Konservativen Korrespondenz" nichts andres übrig bleiben, als dem May Lorenz oder dem Esterhazy blatt" für das Herzogtum Braunschweig   über diesen Umschwung: der Henry " Immerhin ist durch manche firchlich- konservative Kreise ein hat sich ja leider den Hals abgeschnittenden Auftrag zu geben, Erschreden gegangen, das uns fast ein wenig feltsam an die Beweispapiere für jene Berleumdungen Boulangers mit der mutet. Nachdem seit mehr als einem Menschenalter die alte deutschen   Socialdemokratie herzustellen. Der Mann kann denn auch Theologie in der Gesinnung des Hofes einen starten Stüßpunkt gleich jene fabelhafte Parteitags- Verhandlung mitliefern, von der die gefunden hatte, nachdem namentlich bei den Besetzungen der theo." Deutsche Zeitung" ohne Ort und Zeit redet.- logischen Professuren alles Erdenkliche geschehen war, um die Belohnt. In der Kreuz- Zeitung  " beweist seit längerem der moderne Theologie niederzuhalten, scheint man zu fürchten, es Professor Dr. Theodor Schiemann außergewöhnliche Nicht fönnte fich liberales" Regiment vorbereiten! befähigung, indem er die Fragen der auswärtigen Bolilit in fürchter­Interessant war besonders war besonders in dieser Beziehung die be lich langen und langweiligen Wochenrundschauen behandelt. Aber fannt gewordene Herrenhausdebatte über die theologischen Herr Schiemann hatte das Glück, daß einige polnische Studenten, Der Hauptwunsch aller Staatsangestellten erstreckt sich aber Profeffuren. Da flagt einer von den alten Rittern des Herren- die feine Vorlesungen hörten, ihren Unwillen gegen die antipolnisch auf die Verbesserung der Gehaltsverhältnisse, die in Form von hauses übrigens, soweit wir urteilen können, ein unbedingt batatistischen Gesinnungen des Professors allzu laut bekundeten, ohnungsgeldzuschüssen in Aussicht gestellt war. Wie die Hoffnungen ehrlicher, überzeugter Verteidiger dessen, was für ihn evangelisches woraus ein kleines Standälchen entstand, das nach tapferer Preußen- der Leute gerade in dieser Richtung vom Centrum enttäuscht wurden, Christentum ist, über den Unglauben, der auf den Kathedern art damit endete, daß man eine Anzahl polnischer Studenten von haben wir schon berichtet. Merkwürdigerweise war es bei den Ver­gelehrt wird. Er zieht die völlig richtige Folgerung: wird der der Universität verwies und aus dem Lande jagte. Herr Schiemann darf handlungen über die Wohnungsgeldvorlage gerade der Abgeordnete gleichen von den berechtigten theologischen Docenten gelehrt, so den jungen polnischen Studenten sehr dankbar sein, ihre Thorheit Schirmer, der Sekretär des Postverbandes, der fehlte. können wir den Geistlichen nicht zumuten, daß sie das alles für machte ihn zur Tagesgröße" und ließ seine Gesinnungstüchtigkeit Abg. v. Vollmar fonstatierte sofort diese Thatsache. Man Lüge und Gottlosigkeit achten, so wie sie den Chormantel anziehen. in diesen Tagen des Antipolentums hell erstrahlen. Jetzt erreicht ihn erwiderte ihm, Schirmer fei trant. Und das von diesem Kurzum, der Mann spricht nur aus, was hundert Pastoral- weiterer Lohn, indem er auf Grund besonderer Er- redigierte Organ des Postverbandes teilte einige Tage später mit, konferenzen, was Reichsbote und Kreuz- Beitung", was eine weit- mächtigung des Königs vom außerordentlichen zum ordent- Schirmer sei infolge seiner aufreibenden Thätigkeit im Dienste der Ur­verbreitete firchliche Zeitschriften- Litteratur von Luthardt und Stöder an lichen Honorarprofeffor an der Berliner   Universität ernannt worden beiter und Bediensteten gesundheitlich völlig zusammengebrochen, predigen. Und er spricht es aus an der Stelle, wo er meinen teilung, daß die Vorschläge der Fakultät sich in andrer Richtung ist und auf ärztliche Anordnung bis auf weiteres seine Thätigkeit bis herab zu den populären Blättchen ihren Lesern beständig vor- ist. Diese Ernennung gewinnt erhöhtes Intereffe durch die Mit- Gleichzeitig unterrichtete aber auch Der Eisenbahner" seine Leser, daß der ultramontane Eisenbahner- Verbandssekretär Schmid erkrankt mußte, der stärksten Resonanz sicher sein zu fönnen, im bewegt haben". Die Gelehrten der Berliner   Universität werden die Preußischen Herrenhause, an der Stätte, wo der Geist derer von antipolnische Geschichtswissenschaft hoffentlich ohne gar zu große Be- einstellen muß. Senfft- Bilfach und von Kleist- Rezow noch am unbeschränktesten schwerde zu ertragen wiffen.- Herrscht. Aber was geschieht, wie es geendet? Für ihn er­lärt sich auch nicht einziger; im ganzen Herren­hause findet sich niemand, der er wagen möchte, zu seinen Gunsten öffentlich aufzutreten. Dagegen Widersacher, die sich gegen ihn erflären, findet er in Menge. An ihrer Spize den Kultusminister Studt selbst, einen Mann, der noch neulich in Halle zum Nachfolger Behschlags einen Mann der Rechten ernannt hat und zwar gegen den einmütigen Wunsch der Fakultät, einen Mann, der der forrette Bureaukrat der alten Schule ist und darum auch kirchlich den Para­graphenstandpunft vertritt. Und der Mann erklärt falt lächelnd, auf den Universitäten seien moderne und traditionelle Theologie völlig gleichberechtigt, und er werde keinen Unterschied zwischen ihnen machen! Und ihm sekundiert der Präfident des Oberkirchenrats, Barkhausen, und der geistliche Berater der königlichen Familie, Drhander, nicht minder als der Bertreter der Universität Halle, Professor Löning. Es find alle teine Umstürzler, weder auf firchlichem noch auf staat­lichem Gebiete, die im Herrenhause geredet haben; es sind viel­mehr gut konservative Leute. Aber die Aechtung der modernen Theologie, die wollen sie nicht mitmachen. Nur gegen excessive Elemente soll eingeschritten werden, freilich nicht mit staatlichen, sondern nur mit firchlichen Mitteln. Der Jupiter tonans hat mit ben Augenwimpern gezuckt! Da find fie alle umgefallen, alle, die nach oben schauten! Das hat alles Babel und Bibel gethan!"

Der Fall ist deshalb nicht ganz gleichgültig, weil er zeigt, wie sehr die Entwicklungen des Kaisers die öffentlichen Verhältnisse be­stimmen. Ueberall da, wo sich ein Umschwung vollzieht, für den man feine Erklärung findet, hat der Kaiser am Steuer gesessen. Politik, Kunst und Wissenschaft sind stolz darauf, die Livré des Kaisers zu tragen, und immer finden sich Leute, die das schnelle Umlernen gründlich verstehen.

Daß diese auffallenden Erkrankungen der beiden christlichen Arbeiterführer ihre ganz besonderen Gründe haben müsse, war den deren Getuschel über die neue Chefeuse" im Steuerdirektorium den wonach Herr Schirmer just an dem Tage, da über die Wohnungs. Die M. N. N." erhielten eine Meldung, Der Duellheld. In Posen waren es die Offiziere, Eingeweihten sofort flar. Entrüstungsfeldzug gegen die unstandesgemäßen Hereitspläne des geldzuschüsse beraten wurde, mit einem andren Herrn das 2200 Meter Stenerdirektors Löhning einleitete. Wenn aber ein Offizier das hohe Nebelhorn   im Allgäu bestiegen hatte! Gesetz bricht, indem er einen Menschen im Duell tötet, und nach verbüßter Anstandsstrafe in die Garnison heimgelehrt, dann ver- immer stärker wird, die dahin gerichtet ist, die ultramontanen Führer Positive Thatsache ist, daß in den beiden Berbänden eine Strömung wandelt sich die Entrüstung, die dort den Erfüller einer moralischen zu beseitigen. Diese Strömung ist, wie uns genau bekannt ist, im Selbstverständlichkeit traf, in begeisterte Huldigung für den über- Eisenbahner Verband besonders start. Aber auch im Post- Verband führten Gesetzesbrecher. Aus Gumbinnen   wird der Berl. 8tg." scheint es heftige Vorwürfe zu geben, denn das Verbandsorgan macht geschrieben: 1. a. die Bemerkung: Wenn es jemand nahe gegangen ist, daß bes

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Im Offizier Kasino an der Tilsiter Straße in fonders die Großstadtbediensteten, deren Misere er beffer wie jeder andre Gumbinnen   ging es gestern flott her. Lustige Weisen gab die tennt, entweder leer ausgehen oder mit einer almosen­Militär Kapelle des Artillerie Regiments 1 im ähnlichen Summe abgefunden werden dann war es Stafino- Garten zum besten; wiederholt ertönten Hochs und der Verbandssekretär." Hurras. Die Teilnahme der Anwohner stieg, als in der neunten Wenn die Leistungen des Centrums von den eignen Organen Abendstunde eine Abteilung Artillerie 20 bis 30 Mann in solcher Weise kritisiert werden, dann ist es wahrhaftig kein Wunder, -zu Pferde in Gala mit Haarbusch anrückte, einen daß die stolzen Hoffnungen, die man einst auf die Bediensteten­Offiziier in vierspänniger Equipage zum verbände sezte, schon jetzt zusammenbrechen müssen. Bahnhof estortierte und sich von dem Insassen des Wagens mit dreimaligem Hurra verabschiedete. Heilbronn  , 10. Auguft.( Eig. Ber.) Der boltsparteiliche Der Jusaffe war nicht etwa, wie man nach der Begleitung an- Landtags- Abgeordnete für Heilbronn  - Amt Robert Münzing nehmen mußte, ein gekröntes Haupt, sondern der soeben be- ist im Alter von 58 Jahren in Flein   gestorben. Er gehörte zu guadigte Duellant Oberlieutenant Hildebrand." den sieben Schwaben  , die im vorigen Jahre im Landtag gegen die

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An der Feier für den Lieutenant Hildebrand nahmen aber nicht mehrheit ihrer Fraktion für Erhöhung der Getreidezölle stimmten. mur jüngere Offiziere teil, sondern auch die Kommandeure der Der Wahlkreis ist nicht aussichtslos für die Socialdemokratie. Bei 2. Kavalleriebrigade, Generalmajor v. Willich  , und der 2. Feld- der letzten Wahl fonnte Münzing sein Mandat erst in der Stichwahl artilleriebrigade, Generalmajor Gronau  . mit einer ganz geringen Mehrheit gegen unfern Schäffler= Mildernd darf für das Verhalten der Offiziere allerdings in Heilbronn   behaupten. Es ist selbstverständlich, daß unsre Genossen Betracht kommen, daß ihre Auffassungen über das schwere Ber  - fofort ihre Vorbereitungen treffen und ihre Pflicht thun werden.- brechen ihres Duellkameraden durch die eilige Begnadigung des selben bestärkt werden mußten. Selten haben sich die üblen Wirkungen der Begnadigungen so unmittelbar bekundet als in diesem Fall.

Ausland. Frankreich  .

Heute hätten die Sanden und Schmidt mit dem Bekenntnis zur Orthodoxie bei der Hofgesellschaft fein Glück, fie müßten schon Harnackisch tänzeln oder mit Delitzsch   aufgeklärt die Bibel von Babel Wie man germanisiert. Nach einer Meldung aus Posen Ein dienstweigeruder Oberstlieutenant. Aus Vannes   wird ableiten. Indessen auch dieser Liberalismus wird nie eine thatsäch- taufte der Pole v. Slasti für eine Million Mart aus vom Sonntag gemeldet: Der Präfett ersuchte den General  liche Macht werden. Der Traum vom geistlichen Liberalismus deutschen   Händen die Herrschaft Groß- Jauth, Kreis Nofenberg Frater, nach Ploërmel eine Abteilung Kavallerie in Westpreußen  . Vermutlich wird nun die Ansiedelungskommission zu entsenden, um die Behörden bei der Ausübung des ist ebenso illufionär wie der von weltlichen Liberalismus. Mit das Gut mit zwei Millionen wieder- germanisieren.- Vereinsgesetzes zu unterstügen. General Frater beauftragte dem einen wird angenehm geplaudert, die andren aber herrschen!- de Oberstlieutenant Saint Rémy  , den ,, Verbrecher" und ,, Zuchthausbesen". Aus der Pfalz   den des zweiten Jäger- Regiments in Pontivy  , wird uns geschrieben: Das Kriegsgericht der 3. bayrischen Division Kommandeur Zur Vollendung des Zollgeschäfts schlägt die Kreuz- in Landau   i. Pf., das es durch seine Konstruierung der minder sich mit einer Abteilung des Regiments dem Unterpräfekten Beitung" vor, daß, ebenso wie es das Centrum beabsichtige, auch schweren Fälle" zu einem gewissen Ruf gebracht hat, hat dieser Tage zur Verfügung zu stellen. Oberfilieutenant de Saint die andern zollfreundlichen Fraktionen vor Beginn der zweiten wiederum ein Urteil gefällt, das Aufmerksamkeit erregen dürfte. Rémy verweigerte jedoch den Gehorsam und erklärte, Kommissionslesung zusammentreten und ihren in die Kom- Wegen Beleidigung Untergebener und Mißbrauch der seine religiösen Gefühle untersagten es ihm, bei der Schließung der mission entsandten Mitgliedern weitere Direktiven geben Dienstgewalt hatte sich der 24 Jahre alte Lieutenant Wilhelm Kongregationsschulen hilfreiche Hand zu bieten. General Frater sollen. Im Anschluß hieran möge sogleich eine Verständigung Richter von der 1. Eskadron des 3. Cheveaurlegers- Regiments zu fandte darauf einen Schwadronschef nach Ploërmel, Oberstlieutenant verantworten. Der Herr Lieutenant hatte am 20. Mai eine Ab- de Saint Rémy wird nach dem Fort von Belle- Iste- en- mer gebracht Fraktion zu Fraktion stattfinden. Dann aber sei zu hoffen, daß endlich auch die verbündeten Regierungen ein Ent- teilung von 30 Mann nachererzieren zu laffen, was ihm jedenfalls und später wegen Gehorsamsverweigerung vor ein Militärgericht tein besonderes Vergnügen bereitete. Einer der Soldaten, der an gestellt werden. gegenkommen beweisen werden. Der Schles. 8tg." wird aus einem Furunkel am Gefäß litt, ersuchte ihn während des Der Konflikt mit Siam wird von dem in Marseille   an­Berliner konservativen Streisen geschrieben, die Konservativen Exerzierens austreten zu dürfen. Du Verbrecher bleibst gekommenen französischen   Gesandten in Siam, Selobukowski, der fowohl wie das Centrum find find fest entschlossen, an dem da bis zuletzt", lautete die Anwort des Herrn Lieutenants  . übrigens feineswegs die diplomatischen Beziehungen Rompromiß über die Getreide- Getreide und Viehzölle festzuhalten, als der arme Teufel bei einem Lauffchritt wegen der Schmerzen, mit Siam abgebrochen, sondern lediglich seine jährliche und man erwartet auf dieser Seite ein Entgegenkommen die er litt, der Abteilung nicht folgen konnte, trieb ihn der Herr Erholungsreise angetreten hat, als ziemlich harmlos dargestellt. ber Regierung". Es werde, sagt das Schlesische Blatt weiter, Lieutenant mit dem Säbel, mit dem er ihn auf das Gefäß schlug, Klobukowski erklärte, die Schwierigkeiten, die sich bei den Berhand­zu größerer Eile an. Einen andren Soldaten titulierte der Herr lungen über gewisse Angelegenheiten herausgestellt haben, seien einen Weg zu nun alles darauf ankommen, Offizier nicht bloß ,, Verbrecher", sondern auch Stromer" und durchaus nicht unüberwindbar.­finden, awischen um dem bisherigen Un= ,, Vagabund", um ihn schließlich zum Buchthausbefen" zu er­der Regierung und den annehmbar" Kom nennen. Für all diefe Liebenswürdigkeiten erhielt der Herr Lieutenant promißbeschlüssen der Kommission einen Ausgange 12 Tage Stubenarreft. Diese ungewöhnliche Wilde, die in gleich herteizuführen." Die letzteren Worte stehen im gar feinem Berhältnis zu der Schwere der Beleidigungen wehr Widerspruch mit den vorhergehenden, aber alle diese Aeußerungen Loser Untergebener steht, hat sogar das Mißfallen bürgerlicher

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Italien  .

Agrarftreiks. Schlimme Nachrichten kommen aus der Proving Apulien  , wo es zwischen streifenden Landarbeitern und der bes waffneten Macht zu blutigen Zusammenstößen gekommen ist. In