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des Gesetzes, betreffend die Besteuerung des Brannt- Idiese Thatsache richtig ist, was wir nicht wissen, so würde sie eine! Herrn Lhning nahe zu legen, wegen seiner Stellungnahme gegen weins vom 16. Juni 1895( Reichsgefegblatt 1895 S. 276) Auslieferung selbstverständlich nicht rechtfertigen. Die Angelegenheit die Polenpolitik der Regierung seine Pensionierung zu erbitten. aufgehoben. erfordert dringend amtliche Aufklärung. 4. als§ 11e einzuschalten:

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So lange Zölle bei der Einfuhr von Nahrungs- oder Genußmitteln in das deutsche Zollgebiet erhoben werden,

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Herr b. Bitter jedoch motivierte dem Provinzial Steuerdirektor gegenüber die Aufforderung zu seinem Rücktritt ganz eigen­Bom klerikalen Kriegsschauplak. mächtig damit, daß Löbning als Schwiegersohn eines ehe­trefen die§§ 77 und 78 des Gesetzes vom 27. Mai 1896, betreibt wunderbare Blüten. Eine Liga nach der andern wird gebildet, möglich geworden sei. Herr v. Bitter hatte zu dieser Hineinziehung Die Protestbewegung gegen die Schließung der Religionsschulen maligen Feldwebels als Provinzial- Steuerdirektor in Preußen un­treffend Abänderung des Budersteuer- Gesezes( Reichs- die alle, selbstverständlich im Namen der Freiheit", den Bwed versichert vom Minister v. Rheinbaben leinen Auftrag erhalten. der Heiratsaffaire des Herrn Löhning wie der Reichsbote" ver­Gefeßblatt 1896 G. 109) außer Kraft. 5. als§ 11f einzuschalten: folgen, der Ausführung der Geseze möglichst viel Hindernisse entgegen- Der Reichsbote" hofft schließlich, daß der arme Rheinbaben Waren aufzuheben, sobald deren Bertaufs zur Verteidigung der Berufsintereffen"( interets professionnels). nur sehr ungern Finanzminister geworden und gehe mit dem Ge­Der Bundesrat hat die 8ölle auf die nachbenannten väter" hat sich jetzt eine Vereinigung gebildet unter dem Namen ,, Komitee feine Rücktrittsgedanken aufgebe. Herr v. Rheinbaben sei allerdings preise die daneben gesezten Preise er- Dieses Komitee wendet sich danken um, bei passender Gelegenheit wieder von der Bildfläche zu sisusreichen: verschwinden." hergestellten Waren Beschäftigung fänden. Dabei bergißt das Ist denn diese Gelegenheit noch nicht paffend" genug? Wenn Herr Rheinbaben entgegen der flaren Darstellung über die Bolenpolitik gemaßregelt haben würde, so wäre das aller­Löbnings den Steuerdirektor wegen seiner verständigen Ansichten bings nicht bloß lächerlich, sondern ein Aft schlimmsten Terrorismus, ber die Beamten geistig und törperlich zu willenlosen Hörigen jeder

Weizen

Roggen

Gerste

Hafer

Hülsenfrüchte

Lupinen Malz Mais

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215 M. per Tonne 165 155 155" 185"

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80 175 155"

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an die Handelsangestellten und verweist sie darauf, daß sie durch den Verkauf der in den Klöstern

Komitee nur mitzuteilen, wieviel Arbeiter unter der Schmutz­konkurrenz der industriellen Betriebe der Ordensgesellschaften zu leiden haben. Die Demonstration, welche die socialistische Jugend am vergangenen Sonntag auf dem Concordienpläz veranstaltete, ist im allgemeinen ruhig verlaufen.

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In der Provinz versuchen es jetzt die ferikalen Grundbefizer Regierungslaune macht. Es scheint, daß man im Falle Löhning ebenso verfährt wie bei und sonstige Stapitalisten mit der Steuer Verweigerung. So der Affaire Bosadowsky- Woedtke. Stadthagen   begründet ausführlich diese Anträge. Bedeutende haben der Vicomte de St. Quentin und andre seiner Gesinnungsgenossen und der Vermittler wird geopfert. Von den umschwirrenden Gerüchten Der schuldige Minister bleibt, Centrumsführer, Windthorst, Reichensperger 2c., auch Kornfervative der Gemeinde Galgon an den Präfekten   ein Schreiben gerichtet, daß sei erwähnt, daß Graf Posadowsky für den Posener Oberpräsidenten­erklärten sich früher gegen die Salzsteuer. Wolle man die Mittelfie Steuern nicht mehr bezahlen würden. Die Regierung vernichte aus dem Bolltarif nicht zu vorwiegend militärischen Zwecken ver- die Gewiffensfreiheit und habe das Recht verwirkt, von den Katholiken posten empfohlen wird.- brauchen lassen, dann müsse die Salzsteuer von den Schultern der Steuern zu erheben. Massen genommen werden. Redner erörtert dann die Anträge§ 11e, 11d und 11e in furzen Ausführungen. Der Antrag§ 11f wolle durchaus nicht die Breise feststellen; aber wenn Notstandspreise fämen, wie sie hier angegeben seien, dann müßten die Zölle auf gehoben werden, int eine weitere Verteuerung vom Volke abzuwenden. Diejenigen, die stets behaupten, sie wollten die Preise durch höhere Bölle nicht steigern, sollten mit dem Antrag beim Wort genommen werden.

Reichs- Schatzsekretär v. Thielmann betont, daß diese Anträge fast das ganze Steuergebiet umfaßten. Die Salgsteuer jei keine so drückende, schon deshalb werde er die Aufhebung bekämpfen, wenn auch nicht die finanzielle Notwendigkeit vorläge, alles zusammenzuhalten, denn das Reich brauche alle diese Mittel, auch die,

die in den weiteren Anträgen berührt seien. ipad old Herold hält die Anträge für unamnehmbar. die Gäbel ist der Antrag auf Aufhebung der Salzstener sympathisch, aber die Form des Autrages mache ihn unannehmbar. rding 916 Stadthagen erwidert dem Staatssekretär, daß etwaige Aus­führungsbestimmungen von der Regierung erlaffen werden müßten. Verschiedene Reduer seien im Irrtum, wenn sie annähmen, der Antrag wolle für Notstandszeiten mur eine Suspendierung der Zölle, es sei die Aufhebung der Zölle beantragt. Graf Schwerin meint, diese Erklärung mache ihm die Ab­Tehmung leichter. Redner erörtert die Preisregulierung für Getreide. Sämtliche Anträge werden abgelehnt. Ferner wird der zurückgestellte Teil des§ 12 des Tarifgefeßes ohne Debatte angenommen.

Ferner wird festgesetzt, daß allen Reichstags- Abgeordneten ein Exemplar der Zusammenstellung der Kommissionsbeschlüsse zugestellt werden soll. Eine Subtommission zur Beseitigung etwaiger Ünrich tigkeiten, Unebenheiten und Widersprüche im Tarif wird niedergesezt.

Beschlossen wird, die nächste Sigung am 22. Sep tember um 12 Uhr abzuhalten. Die Subtommiffion tritt am 18. September 12 Uhr zusammen. Schluß 1/23 Uhr.

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Politische Mebericht.

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Berlin  , den 12. Auguft.

Ausgeliefert!

Der russische Student Salaje w, der in Myslovit in Haft gehalten wurde, ist nunmehr, wie uns jetzt aus Breslau   gemeldet wird, thatsächlich an Rußland   ausgeliefert worden. Wie das Oberschles. Tagebl." erfahren haben will, soll die Auslieferung auf Anordnung des Regierungspräsidenten von Oppeln   erfolgt sein und zwar unter der Annahme, daß Kalajew ein Genosse" des Attentäters auf Sfipjagin fei.de 158

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so

Zum Fall Löhning gehen uns noch immer Nachrichten zu, Geistlichen beherrschte und fanatisierte Volt läßt sich nicht beruhigen, und Leuchten der Bureaukratie Einzelheiten erzählen. So entstammt In der Bretagne   ist die Lage unverändert. Das von den die aus der recht schlichten Vorgeschichte bekannter Zierden jo daß die Behörden an vielen Orten Militär zu Hilfe rufen mußten. B. der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Excellenz  Die Bauern umstehen die Freien Schulen" der Kongregationen und Mühlberg einem ehrfamen Spiritushandel. z. verhindern deren Schließung. In Saint Méen hat sich die Be- Geheime Legationsrat v. Dirksen entstammt gleichfalls einer sehr Der Wirkliche völkerung gespalten; die Aufgeregtesten beschimpften den Abbé Gay- Geheime Legationsrat v. Dirksen entstammt gleichfalls einer sehr rand, der zur Mäßigung mahnte, als Verräter. In 2Lanouée einfachen, auf dem Berliner   Grundstücksmarkt heimischen Familie hatten vorige Woche die Behörden vergeblich versucht, die Schule zu usw. usw. schließen. Der Bolizeikommissar sah sich gezwungen, umzukehren. Interessant ist auch, daß der Ober- Regierungsret Gesch und Als er am vergangenen Sonntag, begleitet von einer Eskadron der Geh. Ober- Finanzrat Ente, die so eifrig bemüht waren, den Kavallerie aus Pontivy  , wieder in Lanouée autam, besezten die preußischen Staat vor dem Eindringen einer Feldwebelstochter in das Bauern, 1500 an der Zahl, den Schulhof. Der Deputierte, Herzog Bofener Steuerdirektorium zu bewahren, selber mit dem Subaltern­von Rohan, Besitzer des Schulgebäudes, erklärte nur der Gewalt Beamtenstande engste Beziehungen haben. Gesch war selbst Re­werden. Als dies geschehen, forderte der Polizeikommissar die Leute gierungssupernumerar; dann erst wurde er Jurist und kam empor. weichen zu wollent. Die Thüren mußten mit Aegten eingehauen auf, sich zu entfernen, doch die Masse weicht nicht. Die Eufes Vater ist Gerichts- Subalternbeamter gewesen; Löhning hätte vont der also nicht eine Schwester Enkes heiraten dürfen. Dabei ist Enke so Soldaten umgingeln den Schulhof und bringen Seite ein.S Da endlich führen oder Herzog und einige standesbewußt geworden, daß er einmal einem Bewerber, der nur andre Ortsgrößen die Schwestern aus dem Hause, und die bei einem Trainbataillon Reserve- Offizier war, den Rat gab, erst ganze Masse schließt sich dem Zuge an; die Prozession bewegt sich sich zur Kavallerie versetzen zu lassen, ehe er in die Steuerverwaltung nach der Kirche. Nunmehr wird das Siegel an den Fenstern und Thüren angebracht. Wenn die Militärmacht fort ist, wird das Siegel wahrscheinlich wieder abgerissen werden. So geschah es auch in Vannes  , wo der Graf v. Carheil das Siegel von der Schule, die fein Eigentum war, bereits zweimal wieder abgerissen hat. Die Schwestern zogen immer wieder ein. Der Graf und seine Schwester find deswegen in den Anklagezustand versetzt.

Auch eine Anzahl der Bürgermeister widersetzten sich, die Geseze zur Ausführung zu bringen, meistens find es Adlige. So mußte der Präfekt von Macon   in seinem Bezirk vier adlige Bürgermeister ihres Anites entheben, weil sie sich weigerten, die Kongregations fchulen zu schließen.

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Gualan

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Der Präfett des Departements Finistère   hat zu gesagt, der Regierung den Wunsch des Admirals von Cuverville zu übermitteln, das Defret über die Schließung der geistlichen Schulen vor den Staatsrat zu bringen; durch die Berufung an den Staatsrat würde Aufschub aller Verfolgungen ein­treten. Die Nonnen haben versprochen, sich der Entscheidung des Staatsrats zu unteriverfen.

eintrete.

Der Fall Löhning hat aufcheinend eine große Leidenschaft für Quellen- und Stammbaum- Studien hervorgerufen. Aber diese Fälle beweisen doch nur, daß im adelsstolzen Preußen einem strebsamen Manne alle Thore geöffnet find, sofern er es versteht, sich den herrschenden Bedürfnissen anzupassen. Der Mann darf jeder Her­kunft sein, nur die Frau, die legitime Frau muß mit Strömen blausten Blutes erfüllt sein.

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Frömmigkeit und Landtagswahl.

Es wird unsre Leser

interessieren, daß bürgerliche Kreise auch vom religiösen Standpunkt

aus an dem bisherigen Vollzug der Landtagswahlen Aussetzungen Da für die Versammlung der Wahlmänner in zu machen haben. den kleinen Nestern, wohin sie das liebliche Gesetz beordert, kein Lokal, groß genug ist, hat man mehrfach als wahllotal bie Kirche benutzt. Darob flagt nun der schon früher von uns citierte bürgerliche Schriftsteller Siegfried, nachdem er Kirchen als Wahl­lokale in Ostpreußen   festgestellt hat:

" Ich kann nur sagen, daß mich dies auf das tiefste indigniert hat und jeder Mensch von religiösem Gefühl wird mir sicher darin recht geben, daß Kirchen fich durchaus nicht zu Wahllokalen eignen, namentlich nicht, wenn die betreffende Wahlhandlung, wie diese bei den Abgeordnetenwahlen unvermeidlich ist, zeitweise unter großer Unruhe, sowie unter sonstigen für eine Stirche ganz ungehörigen Umständen vor sich geht."

aber, daß die Wahlmänner sich die Zeit des erzwungenen Wartens Wir wissen von diesen ungehörigen" Umständen nichts, vermuten

Bei einem am Montag zu Chalons- fur- Marne stattgefundenen Bankett zu Ehren der Teilnehmer an dem Turnfeste erklärte der Kriegsminister André, nachdem der Senator Gillot die Regierung zu ihrer Haltung gegenüber den Chouans in der Bretagne  beglückwünscht hatte, die Regierung sei gewillt, die Auf­gabe, die sie sich gestellt, bis zu Ende durchzuführen, und der Beifall, der ihr gezollt werde, zeige die Notwendigkeit, bei dieser Haltung zu verharren.- Aus Lesneven wird vom Dienstag gemeldet: Ein Brester durch Rauchen und Trinken vertreiben. Selbstverständlich stört Polizeikommissar hat sich heute in Begleitung einer Ab- unfre religiösen Gefühle die Benutzung von Kirchen zu Wahlzwecken teilung Gendarmerie nach Gouezec begeben, um die nicht im mindesten, zur Erquickung der frommen Berliner  Diese Mitteilung ist weit entfernt, Aufklärung über die dunkle Auflösung einer dortigen Kongregations- Niederlaffung zu erwirken, Kreiſe aber wollen wir feststellen, daß unmittelbar vor den Thoren Angelegenheit zu bringen. begegnete aber dem Widerstand der mit Steinen und unsrer Gotteshäuser bauenden Residenzstadt für die Landtagswahlen Eine förmliche Auslieferung auf Grund internationaler Ver- Stöden bewaffneten Einwohner und mußte sich, der Kreise Nieder- und Ober- Barnim die große Stadtkirche zu pflichtungen kann nicht vom Regierungspräsidenten verfügt werden, ohne feine Aufgabe erfüllt zu haben, zurüdziehen. Bernau   als Wahllokal benutzt wird. Uebrigens könnten unsre sondern müßte vom Auswärtigen Amt   beziehentlich dem Reichskanzler Erst gegen 6 Uhr abends hat er, von einer Compagnie des Bernauer Genossen doch gelegentlich feststellen, wieviel Personen ausgehen. Auch würde sicherlich, wenn überhaupt ein Auslieferungs- 118. Infanterie- Regiments unterstützt, die Niederlassung unter Hoch- 1900 erit 8348 Einwohner; Nieder- und Ober- Barnim hatten 1898 dieses Gotteshaus zu fassen vermag. Die Stadt Bernau   zählte antrag Rußlands   bei der Reichsregierung gestellt worden wäre, längst rufen einer zweitaufendlöpfigen Menge auf die Nonnen geschloffen.- 1900 erft 8848 Einwohner; Nieder- und Ober- Barnim hatten 1898 Mitteilung über diesen Sachverhalt gegeben sein. combi pulmo Wir halten es aber als gänzlich ausgeschlossen, daß Kalajew 500

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Deutsches Reich.

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an der That gegen Ssipjagin irgendwie beteiligt gewesen ist Herr v. Rheinbaben, der preußische Finanzminister, hat einen und daß irgend welche Schuldbeweise gegen ihn seitens der guten, aber ziemlich einfältigen Freund im frommen Reichs­ruffischen Regierung vorgebracht sein könnten. Die Mitteilung boten". Der versichert nämlich, daß der Posener Oberpräsident des Oberschles. Tagebl." scheint auch mir besagen zu wollen, v. Bitter an allem Löhning- Unheil schuld sei und weg müsse, während daß Kalajew ein Bekannter des Attentäters gewesen sei. Auch wenn Herr v. Rheinbaben dem Oberpräsidenten nur aufgetragen habe,

1158 Wahlmänner und werden diesmal über 1400 entsenden. Werden diese in der Kirche ihre Versammlung abhalten können, ohne die polizeilichen Vorschriften betreffs der Naumverhältnisse verlegen zu müssen?-

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Ein neues Dogma foll auf einem katholischen Kongreß zu Freiburg   in der Schweiz   demnächst beschlossen werden, und zwar eine naturgemäße" Ergänzung zum Dogma von der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria: Es soll nämlich die körper­liche Himmelfahrt der Jungfrau Maria   unter die Glaubensartikel der katholischen Christenheit aufgenommen werden. er den" Hiddigeigei" in Dresden  , 1882 mit Biered in München   den Der Osservatore Cattolico" entbietet wie wir der Volks­" Süddeutschen Postillon" und 1888 trat er in die Redaktion des zeitung" entnehmen. dem Freiburger   Kongreß seinen Gruß. Dieser 1886 gegründeten wahren Jakobs" ein; diesem ist er bekanntlich bis Stongreß werde eine sehr hohe Bedeutung haben durch die zu seinem Tode treu geblieben. Unter welchen Entbehrungen er Thatsache, daß auf ihm besondere Gelöbnisse und ehrfurchts volle lange Zeit der humoristische Begleiter des deutschen Proletariats Bittgefuche an den heiligen Vater beschlossen werden zu Gunsten der In der Kritik liegt bekanntlich die Hauptstärke jeder Oppositions- war, das belegt eine einzige Bahl zur Genüge: ganze 15 Mark so eifrig erfehnten(!!!) feierlichen Verkündigung partei, der Kritik schärfste und dem Gegner gefährlichste Waffe aber waren das horrende Honorar, das er für die litterarische und des Glaubenssatzes von der körperlichen Auffahrt der Jungfrau ist der Witz in seinen verschiedenen Formen, vom unwiderstehlich redaktionelle Thätigkeit am Bostillon" von Viereck bezog, und Maria zum Himmel".

Eine Seite von Max Kegels Bedeutung für die deutsche Arbeiterbewegung möchten wir, wenn auch nur furz, besonders weit in den Vordergrund rücken, denn sie ist unfres Erachtens von außer ordentlicher Wichtigkeit und sichert ihm allein in der deutschen Arbeiterbewegung für alle Zeiten einen Ehrenplag.

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lächerlichen b bis zum tragischen. Indem man den Gegner lächerlich dabei hatte er das Blatt im Anfang meist von der ersten Es ist kein Anlaß, sich über dieses neue Dogma zu entristen. macht, dort padt, wo er am leichtesten zu verwunden ist, seine Blößen bis zur letzten Beile allein zu schreiben. So lebte man von den Es ist genau so vernünftig und naturgemäß wie alle andern Artikel durch ein witziges Schlagwort grell beleuchtet, hohnlachend die sorgfältig Groschen der Arbeiter". Kegels Satire war ficher häufig boshaft, dieser Art. Es kommt wahrlich auf ein Dogma mehr nicht an. drapierte Toga herunterreißt, dasjenige dem Lachen und Gespött über aber sie war nicht giftig oder diabolisch, an diese Stelle trat bei ihm Wie man germanisiert. Man schreibt uns: Sie teilten liefert, was im Interesse der Herrschenden von diesen als heilig und der ehrliche Haß des klassenbewußten Arbeiters. Gewiß machen die unantastbar ausgegeben wird, sei es mum eine Person oder eine In- genannten Eigenschaften die furchtbaren Wirkungen aus, die die gestern die Thatsache mit, daß der Pole v. Slasti die Herrschaft Groß- Jauth im Kreise Rosenberg in Westpreußen   für 1 Million Mart stitution- indem man das thut, schafft man in den Massen das großen Spötter der Weltlitteratur erzielen, aber gerade die nicht Groß- Jauth im Kreise Rosenberg in Westpreußen   für 1 Million Mart Bewußtsein von der Ueberwindbarkeit des Gegners und zu gleicher giftige Form von Kegels Satire wenn man so sagen darf aus deutschen Händen gekauft habe und knüpften daran die Be­Zeit den Glauben an die eigne Kraft. Diese Eigenschaft macht die schufen den Blättern, baran er arbeitete, ihren Erfolg, es förderte die merkung, daß nun wohl die Ansiedelungskommission das Gut mit große Bedeutung der Satire bei allen öffentlichen Stämpfen aus, be- Tendenz, daß die Partei- Wigblätter zu wirklichen proletarischen halten sein sollte, daß die Anftedelungskommiffion das Geld der 2 Millionen germanisieren würde. Wenn darin der Vorwurf ent­sonders in den großen politischen und socialen, darin ganze Klassen, Familien- Zeitschriften wurden und so der Agitation ungemein Vor­ganze Welten gegeneinander im Felde stehen; nicht zufällig schub leisteten. Steuerzahler zur Unterstügung polnischer Junker wende, fo thun Sie ist daher das fiutartige Erscheinen von satirischen Flugschriften, dieser Kommission bitter unrecht. Lesen Sie, bitte, den Geschäftsbericht der Kommission für Karikaturen, Bigblättern bei allen den Gelegenheiten, wo große das Jahr 1901. Wie seine Sprache, so war Regels Charakter, einfach, schlicht 20 Rittergüter und 6 Bauernwvirtsanften für 9611 950 M. aus Danach taufte Kämpfe das öffentliche Leben durchwogen, von den Zeiten der Re­sie in diesem Jahre formation an vis herauf in die Gegenwart, siehe nur die Dreyfus und befcheiden, sein Auftreten ohne fede Brätension, er machte nichts deutschen Händen und nur 7 Rittergüter und 2 Bauernwirtschaften Affaire, die Lex Heinze und neuerdings den Boerenkrieg. Und aus sich, wenige Arbeiter, die ihn in München   oder sonstwo in den für 4115 677 M. aus polnischen Händen. Sie sehen also, daß die troydem die Geschichte den Menschen längst die große Rolle großen Voltsversammlungen sahen, ahnten, daß der kleine, meist Stommiffion echt national die ihr bewilligten Millionen in erster der Satire im gesamten öffentlichen Leben klassisch belegt vergnügt dreinsehende Herr, der Verfasser der begeisterten Linie zur Unterstützung des deutschen Juntertums verwendet. Die hat, so wird es zum Igegebenen Moment doch von verhältnis. Leitgedichte des" Wahren Jakobs" war, den fie soeben mäßig wenigen Menschen begriffen, besonders wenig von Barteien dem Colporteur abgelauft batten und nun eifrig gloffierten. Sommission hat demnach ihre nationale Mission der Erhaltung des­nun eifrig gloffierten. Junkertums durchaus begriffen. und daraus die richtige Konsequenz gezogen. Einer der wenigen, Da ihm die Kunst der öffentlichen Rede vollständig bers die die Wichtigkeit des Humors und der Satire für die Kämpfe der fagt war, trat er als Mensch nur in der Privat- Unter- Die Cholera im ostasiatischen Expeditionscorps. In der Arbeiterbewegung begriffen haben, war Mag Kegel. Aber nicht haltung aus sich heraus, seine Parteithätigkeit erfüllte er an seinem Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird offiziös gemeldet: als Theoretiker, der dies in langen Artikeln demonstrierte, Bult, dort aber war er treu und zuverlässig, wir glauben nicht, daß Von der in Ostasien   unter der einheimischen Bevölkerung herr­der über die Wichtigkeit des Wizes und der Satire er auch nur ein einziges Mal den Ablieferungstermin für seine schenden Cholera- Epidemie ist auch die deutsche Besatzungs­schrieb, sondern als Praktiker, der vermöge seines unversieg. Manuskripte nicht eingehalten hat. Die Worte, die wir diesen Zeilen brigade nicht gänzlich verschout geblieben. Am 27. Juni ist 1 Mann lichen Humors und seines treffenden Wiges, von vornherein voransetzten, und die er feinst, ein Dreiundzwanzigjähriger, vor in Jangtjun, am 28. Juni je 1 Mann in Shanhaitwan und Tientsin wizig schrieb und humoristisch und satirisch dichtete. Aber noch mehr, nunmehr beinahe dreißig Jahren geschrieben hat, sie können Dorf, am 14. Juli 1 Mann in Shanghai  , am 23. Juli 3 Mann in und das ist das wichtigste, Kegel war derjenige, der dem Humor und uneingeschränkt auf ihn selbst angewandt werden, er hat der Mensch- Shanghai   und am 4. August 1 Mann in Shanhaikwani an Cholera der Satire eine feste Stelle schuf, von wo aus seine Sprache immer heit Güter treu verfochten, so lang' er atmete". Darum aber ist er verstorben. Seit dem 4. August 1902 sind neue Fälle unter den und regelmäßig ertönen fonnte, er war der eigentliche Gründer der auch würdig, daß ein Blumenkranz zu seinem Angedenten wird Truppen nicht vorgekommen, auch ist sonst deren Gesundheitszustand sämtlichen deutschen   Partei- Wigblätter, zum mindesten war er stets der geflochten". In dem Erinnerungskranz, den die Geschichte den durchaus befriedigend. erste Redacteur derselben. 1871 in Chemniß war er der des Nußknackers", Rämpfern der Arbeiterfache einst windet, wird die rote Rose, die zu gleicher Zeit der der Leuchtkugeln" in Braunschweig  , 1878 gründete Kegels Gedächtnis gilt, ficher lange leuchten.

Sieben Mann sind also bereits der Cholera erlegen, während eines Beitraums von wenig mehr als einem Monat. Daß seit dem