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Nr. 203. 19. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 31. Auguf 1902.

Siebenter Verbandstag der Schneider und

Schneiderinnen Deutschlands  .

Eingegangene Druckschriften.

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Eduard Bernstein  : Der

Das gesammelte Material ist dem Borstande zu überweisen, der§ 1. 8um Beitritt berechtigt find alle in der Schneiderei und in einer ihm geeignet erscheinenden Beit jedoch vor Abschluß Konfektion beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen und Angestellten dieses Jahres eine Konferenz der Militärschneider Deutschlands   ein- in den Berufsgeschäften, ferner die Angehörigen verwandter Berufe, zuberufen hat, welche weitere Stellung zur einheitlichen Regelung für welche teine Centralorganisation am Orte besteht, sofern sie München  , 29. August. der Löhne unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse zu die Bestimmungen dieses Statuts durch eigne Unterschrift als Die Diskussion über die zur Verhandlung stehende Streiffrage nehmen hat." rechtsverbindlich anerkennen und das fünfzehnte Lebensjahr vollendet ist eine sehr lebhafte und berührt alle Punkte dieses weiten Gebiets. Der Antrag wird angenommen. Ebenso der folgende von Riess haben." Man verlangt die Schaffung eines Streifreglements, welches der München   und Genossen: Eine lebhafte Debatte entspinnt sich über den Vorstandsantrag gegentvärtigen Situation angepaßt ist. An Stelle des resoluten" Der Verbandstag wolle beschließen, daß die bei der Münchener betreffend die Beitragserhöhung. Gegenwärtig beträgt derselbe für Draufgängertums, das manche wilde" Streifs verschuldete, muß Aussperrung von der Streifleitung ausbezahlten Unterstützungssäge männliche Mitglieder 20 und für weibliche 10. pro Woche. Diese eine gewisse Diplomatie in Streitfragen Play greifen, die uns mehr von 11 w. für ledige und 13 M. für verheiratete Kollegen von der Säge sollen auf 30 bezw. 15 Pf. erhöht werden. Vorteile sichern dürfte. Wir haben es in Zukunft mit einem Verbandskasse zu leisten sind. Desgleichen ist die ausbezahlte Unter- Angenommen wird eine Beitragserhöhung für Männer von organisierten Unternehmertum zu thun und müssen aus dieser That- stüßung an Unorganisierte auf die Verbandskasse zu übernehmen." 20 auf 25 Pf. mit 53 gegen 4 Stimmen. Für weibliche Mit­sache für uns die größtmöglichen Vorteile herauszuschlagen suchen. Auf Antrag Kiel   wählte der Verbandstag eine Siebener Kom- glieder bleibt der bisherige Sag von 10 Pf. pro Woche weiter Es muß darauf hingezielt werden, so weit zu kommen, wie der mission, die ein Streifreglement auszuarbeiten hat und der alle hier- bestehen. Buchdrucker- Verband jetzt schon ist. Tarifgemeinschaften find an- her gehörigen Anträge überwiesen werden. Die Extrafteuern werden abgeschafft, die Fondsmarken bleiben zustreben, Einheitstarife für Militärschneider und auch sonst statt Dem Vorstand wird sodann bis auf die Fachzeitungs- Angelegen auch in Zukunft weiter bestehen. jogenannter Staffel- oder Doppeltarife. Für gleiche Arbeit gleicher heit für seine Wirksamkeit Decharge erteilt und in genannter Sache Die weiteren Beratungen und Beschlüsse entbehren des öffent Lohn! Bei Abwehrstreits wird man nicht mehr wie bisher die unmit allen gegen zwei Stimmen folgende Resolution Timm und Gen. lichen Interesses. organisierten Kollegen unterstüßen dürfen, die sonst für die Organi angenommen: fation nichts übrig haben und nur die Vorteile kostenlos einheimsen," Der Verbandstag erklärt: Nachdem der sechste deutsche Schneider  welche die Organisation erringt. Wollten wir der bisherigen Taktik und Schneiderinnen- Kongreß in Halle a. S. nach Würdigung aller Die Socialistischen Monatshefte"( Administration: Berlin   W., treu bleiben, so würden wir damit den Unternehmern eine Hand- in Betracht kommenden Verhältnisse den Beschluß faßte, die Fach- Lützowfir. 85A) haben soeben das Septemberheft ihres VIII. Jahr­habe bieten, uns nach Belieben schröpfen und den Verband zum zeitung in Hamburg   zu belassen, ist der Versuch des Vorstandes und gangs erscheinen lassen. Dasselbe ist vorwiegend den Verhandlungsgegen Weißbluten bringen zu können! Ein Fülle vorgebrachter Einzel- Ausschusses, die Zeitung nach Stuttgart   zu verlegen und eventuell ständen des Münchener   Parteitages der deutschen   Socialdemokratie heiten von Streitfällen aus Karlsruhe  , Straßburg  , Eberswalde  , unter einer neuen Redaktion erscheinen zu lassen, ein Gewaltakt, gewidmet. Aus dem Inhalt desselben heben wir hervor: Ignaz Auer  : Brandenburg   und namentlich aus München   dienen zur Illustration der auf das entschiedenste verurteilt werden muß. Dies um so mehr, Rampf um die Zollpolitik im Reich und das Dreiklaffen- Wahlsystem in Zum socialdemokratischen Parteitag in München  . des Gesagtest. Auch wird der wicht geäußert, bei Lohn- als gerade Vorstand und Ausschuß berufen sind, den gefaßten Be­Preußen. Julius Bruhns  : Obstruktion bei den preußischen Landtags= bewegungen die kleinen und mittleren Städte mehr als bisher zu schlüssen Geltung zu verschaffen. Der Verbandstag muß deshalb Mar Schippel: Wie steht es in Wirklichkeit mit dem Zolltarif? berücksichtigen, dagegen mögen sich die Großstädte etwas mehr allen Personen des Vorstandes und Ausschusses, die an der rechts- Dr. Conrad Schmidt: Sombarts Buch über den modernen Kapitalismus. Burückhaltung auferlegen, deren Lohnbewegungen bisher viele widrigen Handlungsweise mitgewirkt haben, die schärfste Mißbilligung Paul Kampffmeyer  : Die Arbeiterversicherung und die Socialdemokratie. Laufende geloftet. aussprechen." Johannes Timm  , Arbeitersekretär in München  : Die Bedeutung und die Weiter kommt die Frage der Heimarbeit und Betriebswerkstätten Aufgaben der Arbeitersekretariate bei der Ausführung der Versicherungs­zur Debatte. Unter allgemeiner Zustimmung giebt man der Ansicht geeze, Karl Legien  : Der Einfluß der Krise auf die Gewerkschaften. Naum, daß der Aufschlag für Heimarbeit eigentlich nur eine Brämie Baul Müller, Borsitzender des Seemanns- Verbandes: Die neue Seemannss Ordnung, ihre Geschichte und ihre Bedeutung. Adolf von Elm: Auf der für Hausindustrie sei. Wenn man auf Heimarbeit einen Aufschlag Suche nach Gerechtigkeit.  - Dr. Ladislaus Gumplowicz: Emile Vandervelde.  lege, wird dadurch die Forderung von Betriebswerkstätten unmöglich Rundschau: Ignacy Daszynski  : Nationalität und Socialismus. praktisch verwirklicht, weil dann die Werkstättenflucht noch Bezüglich aller Anträge auf Erhöhung der Reise- Unterstügung Politit, von Richard Calwer.  - Wirtschaft, von Max Schipper. Gewerkschaftsa größer wird als bisher. Wer schon einmal nicht gewillt geht der Verbandstag zur Tagesordnung über mit Ausnahme eines Socialistische Bewegung, von Dr. Ladislaus Gumplowicz. ist, auf der Werkstätte zu arbeiten, soll wenigstens nicht Vorstandsantrages, der eine Verschärfung enthält. Derfelbe wird bewegung, von Ernſt Deinhardt, Genossenschaftsbewegung, von Gertrud David  . noch gewissermaßen eine Prämie für seine widerhaarigkeit er angenommen. Socialpolitik, von Paul Kampffmeyer  . Sociale Kommunal Rechtswissenschaft, von halten. Von einer Seite wird die merkwürdige Thatsache tonstatiert, Der Antrag auf Einführung der Arbeitslosen Unter- politit, von. Dr. Hugo Lindemann( C. ugo). Wolfgang Heine  . Bücher, von Dr. Ch. Schitlowsty und Friedrich daß es vorgekommen, daß die Heimarbeiter selber gegen einen Auf- ftü tung wird auf Antrag München   abgelehnt und der Vor- Stampfer. Revuen, von Dr. Ch. Schitlowsky. Notizen, von Theodor schlag für Heimarbeit gewesen seien, weil sie einerseits zum Teile stand mit Materialsammlung beauftragt, um einem nächsten Schulz und Dr. H. B. Adams- Lehmann  . Dem Heft ist ferner ein als Zwischenmeister selber noch die schlechtestgestellten Arbeiter aus Verbandstage dasselbe zu unterbreiten. Portrait des Führers der belgischen Socialisten Emile Vandervelde  nügen und daher den Aufschlag glauben entbehren zu können, Bezüglich der Erwerbsunfähigkeit wird ein Vorstandsantrag beigegeben. Der Preis des Heftes beträgt 50 f., pro Quartal namentlich deswegen, weil sie befürchten, daß in der flauen Beit angenommen, der hier das Unterstüßungswesen regelt, darunter 1,50 Wt. R. 3u beziehen burch alle Buchhandlungen, Colporteure und zu sparen und die Werkstätten- Arbeiter befchäftigen Geld auch für Wöchnerinnen, und zwar mit rückwirkender Straft in den bis Grpedition der Socialiſtiſchen Wionatshefte"," Berlin   W. 35, Zigow­zu können, jetzt beanstandeten Fällen. dertveil sie arbeitslos zu Hause stzen. Manche wollen auch Den Bericht über die Verhandlungen des Gewerkschaftetongresses deshalb nicht auf Werkstätten arbeiten, weil sie dort einer in Stuttgart   erstattet turz Sitter Berlin  . Er schließt mit dem größeren Kontrolle ausgesetzt sind, eine pünktliche Arbeits- Antrag, daß der Verbandstag sich allen gefaßten Beschlüssen des zeit innehalten müssen und für Privatkundschaft nicht gut arbeiten Gewerkschaftskongresses anschließt und die Aufrechterhaltung des Were fönnen. Es kommt zur Abstimmung folgender Antrag Mitter- hältnisses zur Generalfommiffion ausspricht. Berlin   und Genossen:

Der Verbandstag wolle beschließen: Um die Organisation und Agitation unter den Militärschneidern Deutschlands   in Zukunft lebhafter zu betreiben, werden die Agitationskommissionen der ein­zelnen Bezirke und Ortsverwaltungen beauftragt, an Orten, wo Militärarbeiten angefertigt wird, Erhebungen über die Lohnverhält nisse der Militärschneider vorzunehmen.

Sodann wird in die Debatte über das Unterstügungswesen ein­getreten. Säming führt einleitend aus, daß man mit Annahme aller Anträge, die weitergehende Unterstügungen bezwecken, recht vorsichtig und zurückhaltend sein möge. Man möge erst eine weitere Spanne Beit abwarten und nicht experimentieren.

Eine Debatte knüpft sich nicht an diesen Punkt und der Antrag Ritter wird einstimmig angenommen.

Sodann wird in Punkt 11 der Tagesordnung eingetreten: Be­ratung und Beschlußfaffung über die gestellten Anträge zur" Ab­änderung der Statuten".

Wir erwähnen von den wichtigeren Beschlüssen folgenden Antrag des Vorstandes, der einstimmig zur Annahme gelangte:

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