follte am Sonntagmittag um 12 Uhr im Gewerkschaftshaus zufammentreten.
Polizeiliche Eingriffe.
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,, Die Provinzialfonferenz nur alle zwei Jahre ein- Ebenfalls zurückgezogen wird der Absatz 4 in der Resolution der zuberufen und zwischendurch Regierungsbezirks- Konferenzen Agitationskommission, nachdem Eberhard Forst erklärt hatte, tagen zu lassen" man denke gar nicht an regelmäßige Regierungsbezirks- Konferenzen, Genossen des Regierungsbezirks Frankfurt a. D. versucht haben, die sondern wolle sich jetzt vor der Reichstagswahl wesentlich über die Einberufung einer Regierungsbezirks- Konferenz zu veranstalten. Werbesserung der Breßverhältnisse unterhalten. Selbstverständlich ist es nach wie vor Recht und Pflicht der Die Absätze 1 bis 3 der Resolution werden ans einzelnen Kreise, gemeinschaftlich die Regelung von Angelegen- genommen. heiten, die diese Kreise gemeinsam angehen wie Ausgestaltung und Verbreitung ihrer Presse, Vorbereitung der Landtagswahl in demfelben Landtags- Wahlbezirk-, vorzunehmen Es folgten die
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Berichte der einzelnen Kreise,
Durch das Vorrecht der Polizei, durch ihre Gesetzesunkenntnis die Bürger in der Ausübung ihrer Rechte zu beschränken, wurde die Eröffnung der Konferenz jedoch bereitelt. Im großen Saale des Gewerkschaftshauses hatte sich eine große Anzahl von Zuhörern, Männer und Frauen eingefunden, um den Verhandlungen der Delegierten zu folgen. Kaum waren die Klänge des Gesanges, mit denen der in denen ein Bild der Lage von 13 Kreisen entworfen wurde. In Verein„ Nordwacht" die Bersammlung einleiten sollte, verrauscht, als den Kreisen mit größeren Städten geht die Bewegung naturgemäß der mit der Bewachung beauftragte Polizeilieutenant auf vorwärts; hier besteht unsre Aufgabe darin, unsre Ideen auch in die Grund des§ 8 des Vereinsgesetzes verlangte, daß die anäußersten Winkel dieser Kreise zu tragen. In den kleineren Landwesenden Frauen den Saal verließen. Diesem Ver- freisen ist das Arbeiten selbstverständlich schwerer, zumal fast nirgends langen konnte schon deshalb nicht entsprochen werden, weil die Ver- Lokale zu haben sind. In verschiedenen Kreisen ist hierbei das Versammlung gar nicht eröffnet war. Richtsdestoweniger erklärte halten der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter ganz unsolidarisch nummehr der schneidige Herr die noch gar nicht er- und schädigend für die gesamte Arbeiterbewegung, in andren wird öffnete Versammlung für aufgelöst und forderte die An- recht einträchtig zusammengearbeitet. wesenden auf, den Versammlungsraum zu verlassen. Es wurde sofort telegraphisch Beschwerde beim Polizeipräsidium eingelegt.
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Bon weiteren mit zur Debatte gestellten Anträgen wird ans genommen: den Geschäftsbericht mindestens acht Tage vor der Konferenz den Delegierten gedruckt zuzustellen. Abgelehnt wird der Antrag des Kreises Ruppin- Templin: Die Fadel wöchentlich herzustellen.
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Ein Antrag Frankfurt , die Provinzialfonferenz nur alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, sowie ein Antrag Kalau- Luckau, sie jedes Jahr in einem andern Ort abzuhalten, werden nicht genügend unterſtügt.
Abgelehnt wird auch der Antrag Berlin III, die Konferenz für die Folge vier Wochen vor dem Parteitage stattfinden zu lassen. Dagegen werden auf Antrag Kottbus- Spremberg der Agitations kommission zur Berücksichtigung überwiesen: Die Konferenz in Berlin auch in Zukunft zwei Tage abzuhalten, am ersten Tage die provinziellen Angelegenheiten und dann den Punkt Presse zu verhandeln. Angenommen wird auch ein Antrag desselben Kreises, für etwaige Referate nur eine Stunde Nedezeit zu bewilligen. ( Mittagspause.)
Wieder ein polizeilicher Eingriff.
Frau Thiel, die einzige weibliche Delegierte fie ist vom Wahlkreise Teltow- Beeskow entsandt, hob rühmend die Unter Man hätte ja nun gegen 1 Uhr die Versammlung eröffnen stützung hervor, welche die Frauenbewegung in diesem Kreise durch können. Richtig angemeldet war sie; da jedoch so wie so zu 3 Uhr die männlichen Genossen finde, und wünschte, daß ähnliche Verhälteine neue Versammlung angemeldet war, so setzte man sich jetzt nisse auch in Berlin Plaz greifen. bereits zu Tisch. Faber Frankfurt nimmt nachdrücklich das Recht jedes Kreises Pünktlich um 3 Uhr eröffnete Genosse Schubert die Ver- in Schuß, das Verhältnis mit einem Kandidaten zu lösen, wenn Um 1/43 Uhr wurde die Nachmittags- Sigung eröffnet. Sie be fammlung und entbot den Delegierten einen Willkommensgruß. Mit die Genossen in wichtigen Fragen der Agitation nicht mit ihm gann mit einem neuen Eingriff des überwachenden Polizeibeamten warmen Worten gedachte er sodann der uns entrissenen Genossen übereinstimmten. Das war bei meiner der Fall, der troß des in die Versammlungsfreiheit; die weibliche Delegierte, Bruno Schoenlank , Manfred Wittig, May Kegel, notorischen Mangels von Lokalen, entgegen der Meinung der Genossen, Frau Thiel, wurde genötigt, auf der Galerie Plaz Gerstenberger und vor allem des alten Theodor Meyner. es für ganz zwvedlos erklärte, in gegnerischen Versammlungen zu nehmen. Um die Versammlung nicht zu verhindern, fügte man Die Versammelten ehrten das Andenken der Verstorbenen durch sprechen. Wir suchten für ihn nicht einen Doktor, sondern einen sich dem ungesetzlichen Verlangen. Erheben von den Plätzen. Stadthagen , der zu den Parteigenossen, der gewillt und fähig ist, mit uns und für uns zu Bald darauf durchbrausten die Klänge des Liedes Empor zum arbeiten. Uebrigens sei der Beschluß, Mezner nicht wieder aufzubevorstehenden Reichstagswahlen Licht" und" Durch die Welt ist er gezogen" den Saal. Unterdessen stellen, vor zwei Jahren gefaßt. Wie fomine man heute, nach dem referierte, wies treffend darauf hin, wie die Polizeiplacereien int erschienen die mit der Ueberwachung beauftragten Tode Megners, dazu, die Sache zur Sprache zu bringen? Warum Berlin und in der Provinz für uns agitieren. Wo diese Beamten und hatten eine längere Unterhaltung mit dem Genossen nicht damals oder im vorigen Jahre, als Megner noch lebte? Des Placereien uns die Abhaltung von Versammlungen unmöglich Schubert. Dieser teilte darauf mit, daß der überwachende weiteren wendet sich der Redner heftig gegen Stadthagen , der auf machen, muß recht bald in die mündliche Agitation eingetreten Polizeilieutenant zwar teine Einwendung gegen die Teilnahme einer Kreiskonferenz den Vorstand der Frankfurter Genossen als werden. Als einigermaßen sicher können wir fünf Kreiſe bezeichnen: der weiblichen Delegierten erhebe, aber verlange, daß die Clique bezeichnet habe. Teltow - Beeskow , Soran, Rottbus, Brandenburg , Niederbarnim ; weiblichen Zuhörer auf den Tribünen Plaz nehmen. möglicherweise zu haben sind noch acht Kreise: Oberbarnim, Potsdams 8war entbehre auch dies Verlangen der gefeglichen Begründung, aber um die Verhandlungen nicht zu stören, bitte er, ihm Folge Osthavelland, Bauch- Belzig, Ruppin , Frankfurt - Lebus , Landsbergzu leisten. erstattet Kiesel Bericht. Er giebt ein Bild der Verbreitung der Soldin, Königsberg, Kalau- Luckau. Aber überall muß so gearbeitet Als dies geschehen, schritt man zur Bureauwahl. Zu Vor- Brandenburger Zeitung" und der„ Märkischen Volksstimme", die verden , als ob ein Sieg nur in der Hauptwahl errungen werden fizzenden wurden Schubert Berlin und Kratsch- Brandenburg, gegenüber der Zahl unsrer Wähler an manchen Orten geradezu kann. Nur dann wird auch für die Nevolutionierung der Geister, für die zu Schriftführern hänchen- Guben und Kuto wsti Landsläglich ist; so haben wir in Prenzlau - Angermünde nur 8 Proz. Leser, Verbreitung unfrer Ideen, für die Vermehrung unsrer Wahlstimmen Dies ist schließlich die Hauptsache, nicht die Era berg W. gewählt. Die Mandatsprüfungs- Kommiffion wurde ge- in Templin und Landsberg - Soldin gar nur 1 Proz. Im ganzen etwas geschehen. bildet aus den Genossen Günterberg Schwedt a. D., Kadler- beträgt die Leferzahl unsrer Presse nur 10 Proz. unsrer Stimmen. ringung eines Wahlsieges. Vermehrung unsrer Stimmen muß auch Zehdenick , Anders Berlin VI., Paech Schwiebus, Krüger- Während die Brandenburger Zeitung" sich hält, erfordert die in den Kreisen eintreten, in welchen wir Abgeordnete nicht durch Spremberg . Märkische Volfsstimme" Buschüsse; als sie ein noch dreimal bringen. Eine vorzügliche Waffe für den Wahlkampf haben uns die Die Prüfung der Mandate ergab die Anwesenheit von wöchentlich erscheinendes Blatt war, war das nicht der Fall. Gegner selbst geliefert, nämlich den Zolltarif. Wo man ihn anfaßt, Dem Arbeiter werden die Seitdem ist ihre 61 Delegierten, 44 aus den 20 Wahlkreisen der Provinz und 17 aus Abonnentenzahl int von zeigt er feinen kapitalistischen Charakter. zwei Jahren den sechs Berliner Wahlkreisen. Außerdem waren mehrere Abgeord- 4916 auf 5095, also ganz minimal Der Lebensmittel vertheuert; der Bauer aber wird geradezu vernichtet. Alle gestiegen. nete und Kandidaten der Kreise anwesend. Ferner hatte sich die Schreiber des Artikels, auf welchen Schubert schon verwiesen, Futtermittel, sogar der künstliche Dung wird ihm verteuert. VerBerliner Lokalfommission zwei Mandate ausgestellt; diese behauptet schlankweg, die Abonnentenzahl sei um 25 Broz. gewachsen. besserung der Verkehrswege, Landbau und Kanäle könnten den KleinAber dahingehende Anträge werden wurden für ungültig erklärt. Sehr energisch wendet sich Kiesel gegen diesen Artikel, der die voll- bauern ein wenig erleichtern. Es muß gelingen, ständigste Unkenntnis mit der thatsächlichen Entwicklung und den von der schutzöllnerischen Mehrheit abgelehnt. wirklichen Verhältnissen beiweise. Zum Schluß geht er noch auf die Taufende und Zehntausende, die heute abseits von uns stehen, folgende fieben Anträge furz ein, die er mit Ausnahme des sechsten aufzurütteln und aufzuklären. Vorwärts, zum Anfang des Sieges! Ohne Diskussion wurden darauf folgende Anträge an namens der Kommission befürwortet: genommen:
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Es wurde beschlossen, die drei ersten Punkte der Tagesordnung: Bericht der Agitations- Kommission, Bericht der einzelnen Kreise, die Presse, zusammen zu diskutieren. Den
Bericht der Agitations- Kommission erstattete Schubert. Das Thätigkeitsjahr wurde mit den Betitionslisten gegen den Brotivucher eröffnet; dieselben erhielten 282 177 Unterschriften gegenüber 161 507 bei der Reichstagswahl abgegebenen socialdemokratischen Stimmen. Die Fadel" ist in 149 000 Exemplaren verbreitet worden, der Kalender in 220 000 Exemplaren gegenüber 205 000 und 200 000 in den beiden vorhergegangenen Jahren. Sehr verurteilen ist zu es, daß der Kreis Frankfurt die Abnahme des Kalenders mit der vorgeschobenen Motivierung verweigert habe, ein zur Deckung der Kosten aufgenommenes Inserat verstoße gegen unsre Principien. Der dafür angeschaffte Ostpreußische Boltsbote", der unter dem Namen„ Märkischer Landbote" verbreitet wurde, mußte die Genossen naturgemäß enttäuschen, da er ostpreußische, nicht brandenburgische Landarbeiter- Verhältnisse zu Grunde legt.
Ein erfreuliches Zeichen der Zunahme der Agitation ist es, daß über 400 Versammlungen veranstaltet wurden, zu denen die Kommission 263 Referenten hinausgeschickt hat. Entsprechend der vermehrten Agitation stieg auch die Korrespondenz; bei der Kommission gingen ein 513 Briefe, 246 Postkarten, 8 Telegramme; sie versandte 609 Briefe, 216 Boftfarten, 5 Telegramme. Bei dem so vermehrten Umfang der Geschäfte mußte auch der Etat erheblich steigen; die Einnahmen betrugen 11 296,20 M., die Ausgaben 10 622,21 M., fie sind seit 1899 um 3411 M. gewachsen.
In der Agitation ist also überall genug geschehen; in der Organi sation dagegen ist an vielen Orten noch manches zu wünschen, häufig ist noch nicht der zehnte Teil der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter politisch organisiert. Die Leitungen der Gewerkschaften geben sich ja redliche Mühe, das Wort Bömelburgs:„ Gewerkschaften
bewegung und Socialdemokratie sind eins" zur Wahrheit werden zu lassen; an vielen Orten können wir auch ein einträchtiges Busammenarbeiten fonstatieren, an andren dagegen läßt die Solidarität zu wünschen übrig.
Des weiteren gab Schubert der Bewunderung und Erregung der Berliner Genossen über die Art und Weise Ausdruck, wie im Frankfurter Kreise dem Genossen Metzner die Kandidatur abgenommen wurde. War er auch nur ein armer Schuster, so hatte er doch so viel praktische Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt, daß er im stande war, die Forderungen und Ziele der Socialdemokratie zu vertreten.
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Resolution:
Zu Punkt 3 der Tagesordnung: erstattet Riesel Bericht.
Die Preffe
1. Pflicht der Parteigenossen ist, strikte Befolgung des wiederholt gefaßten Beschlusses:„ Die Herausgabe von neuen Parteizeitungen in der Provinz Brandenburg darf nur unter Zustimmung der beteiligten Kreise beziehungsweise des Branden burger Provinzial- Parteitages stattfinden." Die Parteikonferenz spricht sich wiederholt entschieden gegen Neugründung von Parteiblättern aus.
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2. Den Kreisen wird es wiederholt zur Pflicht gemacht, für die Einführung und weiteste Verbreitung der zur Zeit anerkannten Parteiorgane zu wirken. Anerkannt sind außer dem Vorwärts" für die Provinz Brandenburg die Märkische Volksstimme", die Brandenburger Beitung" und die Fackel". Das Halten der " Fackel" entbindet teineswegs von der Verpflichtung, eins der täglich erscheinenden Parteiorgane zu halten.
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3. Der Redaktion und dem Verlag der Brandenburger Zeitung" und der„ Märkischen Volksstimme" wird die Herausgabe von Agitationsnummern und stete Fühlung mit den Kreisen ihres Verbreitungsbezirks von neuem empfohlen.
1. Die Agitationskommission wird als Central- Wahlkomitee für die Provinz Brandenburg während der Zeit der NeichstagsWahlbewegung konstituiert,
2. Den Reichstags- Wahlkreisen wird empfohlen, von der Vera breitung des Kalenders im November ab in eine rege Reichstags- Wahlagitation einzutreten. In den Teilen des Wahltreises, in denen die Abhaltung von Versammlungen unmöglich ist, empfiehlt sich neben der Agitation durch die Schrift die Agitation von Mund zu Mund, an der teilzunehmen dem Kandidaten Gelegenheit zu geben ist.
8. Es wird die Herausgabe eines für die Provinz Brandenburg einheitlichen Flugblattes in polnischer Sprache der Agitations fommission empfohlen.
Dann erhält das Wort zu den
Landtagswahlen
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Dr. Arons: Er entwickelt nicht den mehrfach im Vorwärts" besprochenen Vorschlag, den er als bekannt voraussetzt; nur wendet 4. Der Redaktion und dem Verlag der„ Märkischen Volksstimme" er sich dagegen, denselben als Obstruktionsplan zu bezeichnen. Die wird empfohlen, mit den Streisen ihres Verbreitungsbezirks darüber Urwahlen tommen sicher zu stande und den Arbeitern kann die Länge in Beratung zu treten, wie es zu ermöglichen ist, daß die Mär- derselben nicht schaden. Sie können dadurch höchstens mehr Wahlfische Voltsstimme" mehr verbreitet und endlich aus eignen männer durchbringen. Und bei den Wahlen der Abgeordneten selbst Mitteln unterhalten wird; welche Schritte insbesondere zu unter- tann man nicht von Obstruktion sprechen, wenn wir das Wegnehmen sind, um an Stelle des„ Niederlaufiger Boltsblatts" der hüpfen über gesetzliche Bestimmungen verhindern. Ein zweiter „ Märkischen Volksstimme" Eingang zu verschaffen und den Tief- Grund, den Plan nicht auszuführen, ist der Umstand, daß vor den stand der Abonnentenzahl in der Stadt Frankfurt a. D. zu be- Wahlen noch Aenderungen des Reglements und Gesezes stattfinden feitigen. Es wird ihr empfohlen, der Agitationskommission von werden. Schon rufen Stonservative und Centrum danach, das ist bes Busammenfünften, die zu diesem Zweck stattfinden, Nachricht zu reits ein Erfolg; die Wahlrechtsfrage fommt in Fluß und wir können dabei nur gewinnen. geben.
5. Entschieden mißbilligt wird die auf der Kreiskonferenz zu Landsberg - Soldin ausgesprochene Drohung, dem Kreise die Zeitung zu entziehen, wenn der Kreis sich an der von der Redaktion der Märkischen Volksstimme" empfohlenen Regierungsbezirks- Konferenz nicht beteiligen würde.
6. Die Fackel" soll während der Wahlzeit nach Art des während der Reichstagswahl 1898 erschienenen Wähler" in kürzeren Zwischenräumen als Wahlzeitung erscheinen.
7. Der Kalender ist im November zu verbreiten. Die Beschaffung des Ostpreußischen Volksboten" unter dem Namen Märkischer Landbote" durch Genossen der Stadt Frankfurt a. D. ohne Zustimmung und gegen den Wunsch der Parteigenossen des Landbezirks Frankfurt a. D. wird entschieden miẞbilligt.
In einer persönlichen Bemerkung bestreitet ber hard- Forst, daß die im fünften Antrag erwähnte Drohung ausgesprochen worden sei. Dann wird die Versammlung um 1/28 Uhr auf Montag früh um 9 Uhr vertagt.
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Unfrer Beteiligung liegt der Parteitags- Beschluß von Mainz zu Grunde. Derselbe verlangt Eintreten in die Wahl mit eignen Wahl männern und verbietet Wahlbündnisse ohne Mitwirkung des Parteis vorstandes. In allen Wahlkreisen uns zu beteiligen ist nicht möglich, 3. B. da, wo wir nicht geeignete Wahlmänner finden. Auch bei den Reichstagswahlen beteiligen wir uns nicht überall; noch 1890 waren von 235 preußischen Wahlkreisen 39, mehr wie 11 Broz. ohne Kandidaten; ja 1898 sogar waren noch 64 Kreise mit bloßen Zähla kandidaturen besetzt, die weniger als 500 Stimmen erzielten.
Wo wir einzutreten haben, wo nicht, das können wir nur entscheiden, nach den legt vorhergegangenen Reichstagswahlen. Der Vortragende geht auf das Bild, das die Wahlen von 1898 für die Kreise der Provinz Brandenburg geliefert haben, näher ein. Ein besonders wichtiger Punkt bei der Landtagswahl sind die Stichwahlen, für welche die Verhältnisse wesentlich anders find als bei den Reichstagswahlen.
Bei der Vorbereitung zu den Wahlen ist die größte Schwierig teit, geeignete Wahlmänner zu finden; denn jeder Wahlmann muß in dem betreffenden Bezirk wohnen. Diese schwierigste Bestimmung givingt uns aber auch zu einer Durcharbeitung der Bezirke, wie wir sie noch niemals gehabt haben. Die zu treffenden Vorbereitungen werden von dem Redner in großen Zügen besprochen.
Ferner ist ein ganz ungehöriges Verhalten der Frankfurter Genossen die Ankündigung einer Regierungsbezirks- Konferenz, die auf der vorjährigen Provinzialfonferenz abgelehnt war. Weil wir uns dagegen wandten, erschien in der Märkischen Volksstimme" ein heftiger Angriff gegen die Kommission. Von einem Redacteur, der noch die Schulbant drückte, als die Mitglieder der Kommission schon in ihr thätig waren, wird diesen aller Wahrheit zuwider nachgesagt, fie vernachlässigten die Agitation und kennen die Verhältnisse im Kreise nicht. Gegen diese ganz ungehörige Art der Polemit, die zwei Tage In der Sigung am Montag begann die Diskussion. Sie vor der Konferenz erscheint, so daß eine Erividerung unmöglich ist, drehte sich wesentlich darum, ob es wahr sei, daß dem verstorbenen muß entschieden protestiert werden. Genossen Wegner gefagt sei, er folle nicht wieder kandidieren, weil Zum Schluß empfiehlt Schubert namens der Kommission er zu alt und nur ein Schuster sei. Faber und Dr. Braun Zweitens verbietet der Mainzer Beschluß Vereinbarungen mit folgende bestritten das auf das entschiedenste, ebenso entschieden behauptete bürgerlichen Parteien unter Umgehung des Parteivorstandes. Solche es Stadthagen . Auf seinen Antrag wurde den Delegierten find aber auch gar nicht nötig; wir haben nur in den 1. Den Parteigenossen wird der Beschluß des ersten Provinzial- von Berlin IV aufgegeben, durch Zeugenvernehmung dieses festzu- Kreisen mit mehreren Abgeordneten ໂນດ unfre WahlParteitages vom 15. Mai 1892 in Erinnerung gerufen: stellen, sowie weiter die Wahrheit der Behauptung, daß die länd- männer zur absoluten Majorität nötig sind, fest zu erklären: Die Parteikonferenz erklärt es als dringende Pflicht aller lichen Delegierten noch auf der Konferenz im März 1902 erklärten, Im ersten Wahlgang habt ihr einen Socialdemokraten Genossen, den von der Partei geschaffenen Organisationen, ins- sie wünschten am liebsten die Aufstellung Metzners. Ueber das Er zu wählen, dann wählen wir im zweiten und eventuell im dritten besondere den Wahlvereinen beizutreten und dieselben zu unter- gebnis dieser Untersuchung werden diese Delegierten öffentlich Bericht einen Freifinnigen. Nicht wir sind hierbei in einer Zwangslage, stützen, da nur dadurch ein einmütiges Handeln der Genossen erstatten. sondern die Freisimmigen, unbarmherzig müssen wir Freisimmige durch erzielt werden kann." Faber behauptet entgegen Stadthagen , daß dieser einen fallen lassen, die nicht zuerst einen Socialdemokraten wählen. Ein 2. Den Parteigenossen, denen der Beitritt zu einer politischen falschen Eindrud habe, wenn er einen sehr starken gwiespalt zwischen folcher ist nicht das kleinere llebel, sondern er gehört zu der Organisation unmöglich ist, wird die Unterstützung der Partei durch städtischen und ländlichen Genossen im Wahlkreise Frankfurt - Lebus äußersten Realtion. Zum Schluß empfiehlt Arons folgende Reregelmäßige Beiträge dringend empfohlen. annehme, daß die Verbreitung des" Ostpreußischen Boltsboten" ein solution zur Annahme: Mißgriff war, giebt er zu, bittet jedoch, Punkt 7 der Anträge zur Preffe abzulehnen, um nicht ohne Not die Gegensätze zwischen den Genossen im Kreise und der Agitations4. Die Provinzialtonferenz tadelt es entschieden, daß unter kommission zu verschärfen. Da der Fehler zugegeben wird, Mißachtung der im Vorjahre von der Konferenz beschlossenen Abzieht die Agitationsfommission den Antrag 7 zurüd; Anträge i lehnung des Antrages; bis 6 werden angenommen.
3. Den Kreisen wird die Verpflichtung halbjährlicher Berichtcistattung über die Verhältnisse des Streises an die Agitationstommission wiederholt in Erinnerung gerufen.
Die Provinzialfonferenz für die Provinz Brandenburg erklärt es für unzweckmäßig, schon heut ins einzelne gehende Vorschriften betreffs der Beteiligung an der Landtagswahl zu geben. Sie hält es für angebracht, vor der endgültigen Entscheidung wennmöglich das Ergebnis der nächsten Reichstagswahl abzuwvarten, um nach diesem das Vorgehen für die einzelnen Kreise zu bestimmen,