2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 32.
Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Sonnabend, den 7. Februar 1891.
chreiten.
8. Jahrg.
Lippmann heute auf seinen Gid versicherte, er habe ausdrücklich gefordert. Nach dem Schlußwort Vogtherr's wurde folgende zum Dernbach gesagt, daß es seine private Ansicht Resolution angenommen: Die Versammlung ist mit den Aussei, warum Hubel entwich, und daß er( Lippmann) den Say: führungen des Referenten einverstanden und verpflichtet sich da" Wahrheit müsse Wahrheit bleiben", nicht erwähnte, fand der hin zu agitiren, daß immer mehr aus der Kirche austreten, da Aus dem Königreich Stumm wird über die Wahl- Staatsanwalt feinen Grund, gegen den Wachtmeister einzu wir durch dieses Vorgehen die Macht derselben sehr beschränken können." Nachdem die Genossen Mühlbach und Sundat fälschung in Ruthweiler, wo bei der letzten Reichstagswahl von Der Herr Staatsanwalt begann seinen Vortrag damit, vor zu Kontrolleuren für den Süd- Osten gewählt worden, wurde fol72 abgegebenen Stimmen auffallender Weise 91 auf Frei herrn von Stumm gefallen sind, der„ Trierer Landeszeitung" be den Augen der Geschworenen( meistens Landwirthe, Fabrikanten gende Resolution angenommen: und Dorf- Bürgermeister) ein Bild vom Kriege 1870-71 zu ent Die Versammlung beschließt:„ Ein jeder Genosse ist verpflichtet, auf richtet: den und „ Vorwärts", สิน rollen, wo auch wahrscheinlich die Väter der Angeklagten für die moralisch " Ihre Leser erinnern sich vielleicht noch der Mittheilung, die Freiheit Deutschlands mitgekämpft hätten. Die heutige Jugend feiner weiteren Ausbildung auf die" Berliner Voltssowie auf die„ Arbeiter Bibliothek" seiner Zeit durch die Blätter ging. Danach waren zu Kuth- Freiheit mißachte dies. Er hoffe jedoch, daß es nur eine Minderheit fei. Tribüne", weiler, im Wahlkreise Ottweiler - St. Wendel- Meisenheim, woselbst der freikonservative Freiherr v. Stumm gewählt ist, mehr Ferner hob er die Fürsorge des Kaifers für das arbeitende Volt zu abonniren; ferner verpflichten sich die Genossen, für die weiStimmen für v. Stumm gezählt worden als überhaupt Wähler hervor. Redner ist der Ansicht, daß die Angeklagten ein Komplott teste Verbreitung der Berliner Wolfs- Tribüne", sowie an der Urne erschienen waren, während für Dasbach blos fünf geschmiedet, um ihren Genossen Schröder von der Strafe zu be- Arbeiter bibliothet" Gorge zu tragen." Genosse K. Stimmen gezählt waren, dagegen 11 abgegeben sein sollten. Die freien, und daß diefelben deshalb wiffentlich falsch geschworen Scholz gab noch bekannt, daß sich die Genossen des Sache scheint zur Reife der Hauptverhandlung gediehen zu sein. hätten. Bei Hausmann, Schmidt und Schönberg fei der Beweis Südostens des vierten Wahlkreises, welche aus der Kirche ausWenigstens sind auf Ersuchen des preußischen Justizministeriums zwar nicht erbracht, allein auch diese hätten den Eid verletzt. treten wollen, an ihn, Wrangelstraße 32, um Auskunft oder um durch das Reichsamt des Innern die Verhandlungen über die Er beantragte, sämmtliche Angeklagten, mit Ausnahme von Drude, Formulare wenden möchten. Dann wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie geschlossen. Reichstagswahl in Ruthweiler beim Reichstag erbeten worden. für schuldig zu erklären. Zunächst ergriff Herr Rechtsanwalt Benedey das Wort und Klavierarbeiter. Da aber zur Zeit die Wahl des Abgeordneten v. Stumm infolge tadelte mit Recht das allzu schnelle Beeidigen des Schröder; man der dagegen erho benen Anfechtungen der Prüfung unterliegt, so hätte, um den Thäter zu ermitteln, erst andere Wege ein- In einer unter dem Vorsitz des Genossen Brogies tagenden konnte dem Ersuchen nicht stattgegeben werden." Wenn die Wahl schlagen sollen, als den Leuten gleich den Gid zuzu sehr gut besuchten öffentlichen Versammlung der Klavierarbeiter anfechtungen, welche gegen Freiherrn von Stumm's Wahl erAuch sei es sehr wohl möglich, daß die Ange- und Berufsgenossen gelangte der Abwehrstreit der Arbeiter der hoben sind, im Reichstag zur Sprache komunen, so wird man noch manches Erstaunliche hören, was eben nur im Königreich flagten sich am 5. Dezember nicht mehr erinnern konnten, Fabrik von Mat u. Komp. zur erneuten Besprechung. Genosse was am 9. November, am Schlusse der Bier- und Weinreise, R. Schmidt referirte über den Stand der Angelegenheit. Seit Stumm und ähnlichen gesegneten Landstrichen möglich ist. vorgegangen sei. Wachtmeister Dernbach habe z. B. heute auch zehn Jahren, so führte er aus, wäre dies der erste Streik, der in nicht mehr gewußt, was er am 5. Dezember gesagt habe. Zum der Branche unternommen wäre, und auch jetzt wären sie nur Schlusse plaidirte Redner auf Freisprechung. Rechtsanwalt Dehl durch die dringendste Nothwendigkeit gerade in der ungünstigsten führte an, daß die unpassenden Worte wohl gefallen feien, allein Beit dazu gedrängt worden. Aber es galt die ohnehin schon bas bie Zeugen diefelben gehört haben müßten, dafür sei der niedrigen Löhne noch dazu unter den gegenwärtigen hohen Lebens Beweis nicht zu erbringen und stüße sich die Anklage nur auf mittelpreisen vor einem Herabdrücken zu bewahren. Vermuthungen. Auch Herr Dehl plaidirte auf Freisprechung. habe man auch nur mit schwerem Herzen zu diesem Schritt Die Geschworenen bejahten(!!!) alle Schuldfragen mit Ausgegriffen. Nicht allein im Interesse der Arbeiter dieser einen nahme derjenigen gegen Drude, gerade so, wie der Staatsanwalt| Fabrik liege der Kampf, sondern in dem der gesammten Klavierarbeiter; daß diese alle hinter den Ausgesperrten stehen, beantragt hatte! Das Urtheil lautete für Schröder auf eine Gesammtstrafe habe der Umstand bewiesen, daß in einer Woche mehr als von 1 Jahr 10 Monate Gefängniß, für Geffers, Armbruster, 1000 Mart Unterstützungsgelder aufgebracht seien. Als ein erHausmann, Schönberg und Schmidt auf je 1 Jahr 2 Monate freuliches Zeichen sei zu konstatiren, daß der Zuzug bisher ein Buchthaus, wovon durch die Untersuchungshaft 1 Monat als taum nennenswerther gewesen sei, hoffentlich bleibe es auch ferner verbüßt gilt und 3 Jahre Ehrenverlust. Drude wurde frei so. An die ausgesperrten Kollegen sei aber angesichts dieser Thatgesprochen. sachen der Appell zu richten, daß sie sich des in sie gefeßten Vertrauens würdig zeigen, daß fie muthig bis zum letzten Augenblick ausharren.
Leipzig , den 4. Februar. In der gestrigen Verhandlung des Schöffengerichts wurde der Genosse G. Eger in Leipzig - Anger wegen Tragens republikanischer Abzeichen( derselbe hatte beim Begräbniß eines Genossen einen Krang mit rother Schleife getragen) zu 15 M. Geldstrafe resp. 5 Tage Gefängniß und wegen unerlaubten Sprechens in Friedhofe zu 5 Mark eventuell 1 Tag Haft verurtheilt von Rechtswegen.
Konstanz . Wie unsere Leser sich erinnern werden, wurde am 5. Dezember von der Straffammer Konstanz der Schneider Schröder, der am genannten Tage auf einer Bier- und Weinreise 3 Liter Bier, 1/2 Liter alten und 3/4 Liter neuen Wein vertilgt und in der Trunkenheit den Kaiser geschmäht hatte, wegen Maje ftätsbeleidigung zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. Gleich zeitig wurden seine ebenfalls nicht nüchtern gewefenen Begleiter auf jener Bier- und Weinreise, weil sie sich jener Aeußerungen nicht mehr entsinnen konnten, bezw. dieselben nicht gehört zu haben behaupteten, unter Verdacht des Meineides verhaftet. Diese Meineidsverhandlung fand vor dem Schwurgericht Konstanz am 21. Januar statt. Ueber dieselbe entnehmen wir dem Bolfe freund" folgenden Bericht:
schieben.
Versammlungen.
Dieselben
-
Daher
Nicht allein in Lohnabzügen mache in diefer für sie so überaus günstigen Zeit der Uebermuth der Unternehmer sich bemerkbar, überall suchen sie an den bestehenden Arbeiterorganisationen zu Der sozialdemokratische Wahlverein für den rütteln. Und diese Thatsache allein müßte den Arbeitern die 4. Wahlkreis Augen öffnen, ihnen zeigen, daß in ihrem eigenen Interesse ein Auf der Anklagebant faßen folgende Personen: Andreas bielt am 4. Februar eine sehr gut besuchte Versammlung ab, in festes Zusammenhalten in den Organisationen geboten sei als das Geffers von Watuin, 24 Jahre alt, Schneider; Gustav Adolf welcher der Stadtverordnete ogtherr einen Vortrag über beste Bollwert gegenüber dem Unternehmerthum. In dem vor Schröder von Wustrow, 23 Jahre alt, Schneider; Wilh. Schmidt ,, Die Uebermacht der Kirche im Staat" hielt. Redner führt un- liegenden Falle habe man wohl einen Ausgleich mit dem Fabrivon Mehlis, 28 Jahr, Schneider; Valentin Schönberg von gefähr Folgendes aus:„ Gelingt es auch vielen kleineren oder kanten versucht, schnöde sei man aber abgewiesen worden Tarvis, 20 Jahr, Schneider; Andreas Hausmann von Wernige größeren Mächten ihren wahren Charakter Jahrhunderte lang mit dem Bemerken, die Lohnabzüge wären schon längst geplant. rode, 26 Jahr, Buchbinder; Josef Armbruster von Einbach, zu verbergen, so tommt er doch einmal an das Tages Leider müsse konstatirt werden, daß sich einige Elemente gefunden 27 Jahr, Schneider; Gustav Drude von Bardersleben, 23 Jahr, licht. So ist es mit der Kirche, ihren Einflüssen und haben, welche dort geblieben wären, doch die übergroße Mehr Schneider. Die ersten fünf erklären, Sozialdemokraten zu sein, ihrer Machtentfaltung innerhalb des Staates gewefen. zahl habe sich für ein Zusammenhalten entschieden. Redner geht während die beiden letzten sich als parteilos erklären. Am Sonn- Man hat erkannt, daß die Kirche eine lebermacht im bann näher die Lohnabzüge durch, über welche wir bereits tag den 9. November v. J. machten die obengenannten Arbeiter Staate ist, die beseitigt werden muß. Die Machtstellung der berichteten. betragen durchschnittlich 10 pCt. mit dem flüchtig gewordenen Schneidergehilfen Hubel eine, wie Kirche zerfällt in zwei Theile; sie ist wirthschaftlich und geistig. theilweise nur 8 pGt. dafür aber für einzelne Arbeiten sogar man zu sagen pflegt, Weinreife mud waren gegen Abend zwischen Auf der einen Seite ist sie bestrebt, möglichst viel des sonst von 20-25 pet. Der Referent schließt mit einem Appell an das 5 und 6 Uhr in der Wirthschaft zum Stadtweier in Kreuzlingen ihr als verachtungswürdig verschrieenen Mammons anzuhäufen, Solidaritätsgefühl der Klavierarbeiter und der Aufforderung in der Schweiz eingetroffen. Trotzdem Alle ziemlich angeheitert auf der anderen sucht sie ihren schon ungeheuren Einfluß auf das zum Anschluß an die Organisation.( Lebhafter Beifall). Vor waren, besonders Schröder und Drude, wurde auch hier noch ganze Bildungswesen noch zu erweitern. Hier muß man ihr mit Eintritt in die Diskussion wird festgestellt, daß trotz Einladung tüchtig gezecht und wurden politische Gespräche geführt. Hierbei Entschiedenheit entgegentreten. Auf wirthschaftlichem Gebiete sich fein Vertreter der Firma Matz u. Ko. eingefunden habe, soll Schröder einfältige Aeußerungen gethan haben. Dieses Genimmt die Kirche eine Unsumme von Staatsgütern, ebenso Niemand von den weiter Arbeitenden. Anwesend ist nur schwätz brachte der anwesende Oberkellner Bauer des Hotel Halm einen großen Theil des Volksvermögens für sich in An der ebenfalls eingeladene Frontenputzer Sauer, welcher außer in Konstanz mit seinen beiden Freunden, den Lehrern Bögtle und spruch. Eine Ungerechtigkeit ist es, wenn diejenigen Leute, dem Hause beschäftigt ist. Martin, zur Anzeige. die sonst ihr Lebtag von der Kirche nichts wissen wollen, zu den Als erster Redner in der Diskussion stattet Genosse Beyer Bericht Am 12. November v. J. wurden Geffers und Schröder vor Kosten ihrer Grhaltung herangezogen werden. Wie ungeheuer ab über die Unterhandlungen, welche er gemeinsam mit dem Ge den Amtsrichter geführt und sofort beeidigt(!!). Beide die Kirche am Ginkommen des Volkes zehrt, fann man im nossen Zubeil mit den Inhabern der Firma Mah u. Ko. ges beftritten, von einer Kaiserbeleidigung etwas zu wissen. Erst statistischen Jahrbuch für 1888 nachlesen. Die Zahl der Kirchen- pflogen habe. Die Vermittelungsversuche feien abschlägig be jezt, nachdem Schröder schon beeidigt war, stellte man ihm den steuerpflichtigen in Berlin brachte in einem Jahr 400 000 m. auf schieden worden mit der Hinzufügung, daß keiner der Streifenden Neu eingetreten Oberkellner Bauer gegenüber. Dieser bezeichnete den Schröder an Kirchensteuern. Doch darin bestehen die Ginnahmen der Kirche nicht wieder bei ihnen Beschäftigung finden würde. als diejenige Person, welche obige alberne Aeußerungen gethan allein; sie hatte viele Nebenquellen, so Kirchenvereine, Bibelvereine 2c. seien bisher nur zwei Arbeiter, einer von ihnen, ein gewisser habe, was zur Folge hatte, daß Geffers wegen Meineid, und Es sind dies die Zentren der Propaganda für die Kirche. Eieben der Lemke, gab sich sogar für einen Genossen aus, derselbe gab vor, Schröder wegen Ma je stätsbeleidigung und meineid hauptsächlichsten dieser Vereine besaßen nach der Statistik ein ausgewiesen zu sein, das halte ihn aber nicht ab, den Streitverhaftet wurden. Hierauf wurde zunächst die Untersuchung Vermögen von insgesammt 794 000 M. und nahmen im Jahre brecher zu spielen. Außer dem Hause wären zwei Mann be gegen Schröder wegen Majestätsbeleidigung geführt. Er kam am 1888 ein 857 000 wt., während sie im selben Beitraum 861000 M. Schäftigt, Sauer und Gaude, letterer habe in der vorigen Ver5. Dezember vor die Straftammer. In dieser Verhandlung ausgaben. Diese Zahlen müssen dem Indifferentesten die Augen sammlung das Versprechen abgegeben, sobald er seine Arbeit abfagten die Zeugen Bauer, Bögtle und Martin aus, daß Schröder öffnen, überhaupt wenn er in Betracht zieht, daß das Geld zum geliefert habe, nicht weiter arbeiten zu wollen; sein Versprechen obengenannte Aeußerungen gethan habe, während die Zeugen größten Theile von kleinen Leuten aufgebracht wird. Außer habe er auch gehalten.( Bravo.) Anders liege es aber mit Schmidt, Hausmann, Schönberg, Armbruster und Drude behaup- diesen Einnahmequellen besitzt die Kirche noch eine sehr große Sauer, dieser arbeite ruhig weiter, auch habe derselbe schon in teten, solche Worte nicht gehört zu haben, indem dadurch, daß sie das Privileg des Begräbnißwesens besitzt. früheren Jahren einen Streit auf ähnliche Weise zu brechen ge= sie sich theils selbst unterhielten, theils Zeitung gelesen hätten. Was den Einfluß der Kirche auf das Bildungswesen betrifft, so sucht. Redner theilt mit, daß Sauer Mitglied eines Arbeiter- GeSchröder wurde, wie schon erwähnt, wegen Majestätsbeleidigung muß sich jeder, auch wenn er nicht den mit der Religion sich be- fangvereins sei, welcher Straußbergerstraße 2 tage.( Beifall.) In der weiteren Debatte theilt Lüderitz mit, daß der Streifzu einem Jahr Gefängniß verurtheilt und die leztgenannten fünf fassenden Passus in unserem Programm in feiner jeßigen Form Zeugen wurden wegen Verdachts des Meineids verhaftet. anerkennt, sagen, daß es ein Unrecht ist, Kinder, deren Elternbrecher den Genossen Müller, welcher vor der Fabrik die übliche Wie eingangs angeführt, saßen nun alle sieben Mann wegen absolut mit der Kirche und ihren Lehren nichts zu thun haben Kontrolle abhielt, bei einem Schuhmann denunzirt habe. Meineids vor dem Schwurgericht auf der Anklagebant. Der An- wollen, zum Religionsunterricht durch Zwang beranzuziehen. fprechen im Sinne des Vorredners die Genossen Zubeil, Gaude, blick diefer Leute machte auf das Publikum einen betrübenden In vielen Fällen bleibt doch etwas von dem Gelernten hängen Müller, Niendorf, Dreyer. Der Vorsitzende giebt bekannt, daß Gindruck; derselbe wurde durch die starke Bewachung von sechs und die Betreffenden werden im Alter Heuchler. Jeder, welcher sich die beiden Streifbrecher Noste und Heinze aus dem Fachverein Gendarmen erhöht. Nachdem die üblichen Vorbereitungen ge- über das reaktionäre Wirken der Kirche informirt hat, ist moralisch der Klavierarbeiter ausgestoßen seien. Zur einstimmigen Annahme gelang folgende Resolution: troffen waren, wurden die Angeklagten verhört und blieben alle gezwungen, dahin zu dringen, daß ihre wirthschaftliche und geistige " Die heute tagende öffentliche Klavierarbeiter- Versammlung bei ihren früheren Aussagen mit Ausnahme des Armbruster. Macht im Staate untergraben wird. Er ist verpflichtet, offen zu Dieser gab an, in der Verhandlung vom 5. Dezember v. J. ver- erklären, ein Gegner der Kirche zu sein und nicht eher im Kampf erkennt in Unbetracht der traurigen wirthschaftlichen Verhältnisse wirrt gewesen zu sein und er habe sich deshalb nicht an Alles gegen dieselbe zu vasten, bis uns der Sieg wird.( Beifall.) Gs das Vorhandensein einer Nothlage innerhalb des Arbeiterstandes erinnern fönnen, was er gehört, und er sei erst später fähig ge- entspann sich hierauf eine sehr animirte Discussion, an welcher an. Alle Anwesenden sind der Ansicht, daß nur durch sestes Zuwesen, die Angaben zu Protokoll zu bringen. sich die Herren H. Peters , Student der Medizin, Kulick, ſammenhalten der Arbeiter eine Verbesserung der Lage herbeiNeuhaus, Heindorf, Reißner, geführt werden kann und sie verpflichten sich zum Anschluß an Das Zeugenverhör begann mit der Vernehmung der drei Stabernack, Hauptzeugen Bauer, Bögite und Martin; dieselben waren Soch, Werner, Liebsch, Wengels und Esters eine Organisation, welche für die Klavierarbeiter der Berein es Herr Peters meinte, fei nicht zur Wahrung der Interessen der Klavierarbeiter" ist. einstimmig der Ansicht, daß die Angeklagten die Worte Schröders betheiligten. Sowie er, gehört haben mußten, da dieselben laut gesprochen worden seien so leicht, ohne Weiteres nicht zu glauben. Schuhmacher- Versammlung. und da die Angeklagten am gleichen Tische wie Schröder saßen, Redner, in die Naturwissenschaft eingeführt wurde, habe er auch Zur endgiltigen Beschlußfassung über die Frage, ob zentrale während die Zeugen am anderen Tische, etwa 4 Meter entfernt, alles wie jeder andere in derselben Lage über Bord geworfen. Dann kommt aber bei einem denkenden Menschen der Zweifel, oder lokale Organisation, war für den 2. d. M. eine öffentliche figend, dieselben gehört hätten. Bei diesen drei Zeugen ist zu bemerken, daß ihre jetzigen da ebenso wenig wie die Theologen ihre Behauptungen beweisen Schuhmacher- Bersammlung einberufen worden. Dieselbe fand bei Aussagen( insbesondere diejenige des Kellner Bauer), mit ihren tönnen, die wissenschaftlichsten Männer die von ihnen gemachte zahlreicher Betheiligung bei Gratweil statt unter Leitung der Aussagen vom 3. Dezember nicht ganz übereinstimmten, sonst Behauptung, es gebe keinen Gott, zu beweisen im Stande sind. Kollegen Richard Baginski, Strand und Görner. säße Brude heute nicht auf der Anklagebant. Wie schwach das Für jeden, ob er nun glaube oder nicht, sei in letzter Linie dajür Vor Eintritt in die Tagesordnung wies der Vorsitzende darauf Gedächtniß dieser Herrn Zeugen ist, zeigt sich daraus, daß der fein subjettives Denten maßgebend. zu achten sind die, welche hin, daß bereits eine Versammlung sich mit dieser Tagesordnung Zeuge Lehrer Martin sich längere Zeit befinnen mußte, wo er überzeugt find, entweder von der Richtigkeit ihres Glaubens, oder beschäftigt habe und daß in derselben eine von den Anhängern eigentlich geboren sei und doch ist er ein Erzieher der von der ihres Unglaubens; zu verachten ist der, welcher, der Lokalorganisation gestellte Resolution zu Gunsten der ZentralJugend. Im Uebrigen sind nur noch die Aussagen des Wacht ohne zu glauben, vorgiebt, dies zu thun. Redner wundert sich organisation zurückgezogen worden sei mit der Motivirung, meisters Dernbach und Kaufmanns Lippmann von Bedeutung. Bei darüber, daß gerade die Sozialdemokraten, die doch sonst Allem daß die Frage damit erledigt sein solle. Wenn die AgitationsLippmann hat der entstohene Hubel gearbeitet. Dernbach, welcher energisch auf den Grund gehen, den wirklich Glaubenden am kommission trotzdem noch einmal auf diese Frage zurückdie Kriminalerhebungen zu machen hatte, erhielt angeblich von meisten verspotten(?). Redner ist der Meinung, daß es den gekommen sei, so geschah es deshalb, um den von der VersammLippmann den Bescheid, daß Hubel abgereist sei und er( Lipp- Kindern nichts schadet, in der Schule Religion gelehrt zu belung zu fassenden Beschluß für beide Parteien maßgebend zu mann) nehme an, daß derselbe wohl deshalb fort fei, um sich tommen. Wenn sie aus der Schule heraus seien und der Zweifel machen, d. h. daß der eine oder der andere Verein sich aufzuallen Unannehmlichkeiten zu entziehen. In der Verhandlung vom fommt, so werden sie auf Grund der schon vorhandenen Kennt lösen bemüht sein müsse. Der Referent, Kollege Bent, vertrat 5. Dezember sagte nun Wachtmeister Dernbach auf seinem ge- niß der Religion leichter mit ihm fertig werden. Entweder den Standpunkt der Zentralorganisation, darlegend, daß die oder sie thun es nicht. Die Aus- Bentralorganisation ebenso aufklärend wirken könne, wie lokale leiſteten Eide aus: Hubel habe zu Lippmann gesagt: Hubel reise glauben sie dann deshalb fort, weil er, wenn er vor Gericht käme, die Wahrheit führungen Peters wurden von den meisten Rednern als nicht Organisationen. Auch hielt er es nicht für möglich, daß die nach sagen müßte und dann unter seinen Kollegen nicht mehr existiren zutreffend widerlegt. Allgemein wurden von allen Genoffen die Berlin zureisenden Kollegen in einer lokalen Organisation zu ver tönnte, denn Wahrheit müsse Wahrheit bleiben. Diese Aussage schädlichen Folgen des Wirkens der Kirche blosgelegt und fritifirt, einigen feien. Der Zuwachs komme hauptsächlich vom Verein teeinflußte jedenfalls das Urtheil gegen Schröder. Trotzdem sowie von verschiedenen Rednern zum Austritt aus der Kirche auf deutscher Schuhmacher und dessen Mitglieder würden nicht auf
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