Partei- Nachrichten.
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Freitag, 12. September 1902.
in der Lage war, die Beschlagnahme auszuführen, so muß man schon demokraten als Mitglied der 2otal- Schulfommission die einen telegraphischen Verkehr zwischen Staatsanwalt und Reichs- Specialaufsicht über drei Schulen übertragen worden ist, daß die fanzler und bligesschnelle Entschließung des Reichskanzlers sowie tommunalen Simultanschulen zu den besuchtesten Schulen der Stadt Einen wertvollen Beitrag zum Parteitag liefert die soeben bligartiges Handeln von Staatsanwalt und Polizei annehmen, um gehören und daß sich in den meisten Schulen Suppenanstalten erschienene Nr. 18 der Kommunalen Pragis". Sie giebt in an eine formal- ordnungsmäßige Erledigung der Sache zu glauben. besonderer Beilage die bereits angekündigte systematische Uebersicht Mindestens wäre damit wieder einmal erwiesen, daß Polizei und befinden, die bedürftigen Kindern unentgeltlich, andern für den Preis über die wichtigsten socialdemokratischen Gemeindeprogramme, der Staatsanwalt, wenn sie wollen, außerordentlich viel schneller von 8 Pf. eine Mittagssuppe gewähren! Auch über die Thatsache wird ein einleitender kritischer Artikel von Dr. H. Lindemann voraus- arbeiten können, als wie sie bei Herausgabe unsrer zu Unrecht be- mancher den Kopf schütteln, daß das Hof- und National- Theater geschickt ist. Die Zusammenstellung, die ja wohl den Delegierten schlagnahmten Weihnachts- Zeitung Arbeitslos" gearbeitet haben. für 50 Pf. Eintrittsgeld Klassikervorstellungen für Arbeiter verzum Parteitag besonders zugestellt werden wird, orientiert recht gut über die Verschiedenartigkeit der gestellten Forderungen und wird den Ein socialdemokratischer Gerichtspräsident in Bern . Am anstaltet, daß die Straßenbahn der Gemeinde gehört, daß das Delegierten ein nügliches Hilfsmittel fein für die Stellungnahme zur letzten Sonntag ist bei der Neuwahl des Gerichtspräsidenten Leichenbestattungswesen einschließlich der Waschung der Leiche, der Kommunalpolitik. Zugleich ersicht man erst aus solcher llebersicht, daß die( Präsidenten des Bezirksgerichts) für den Bezirk Bern unser Genosse Besorgung des Sarges und der Trauerdekoration von der Gemeinde Frage der Kommunalpolitik eine recht gründliche Erörterung ver- Langhans, Advokat in Langenthal ( Stanton Bern) mit 1598 gegen ohne Einmischung der Kirche geübt wird, daß die städtischen Arbeiter dient und daß mit Annahme etwa einer Resolution nach Anhörung 1468 Stimmen, die auf zwei bürgerliche Gegenkandidaten fielen, einen ordentlichen und anerkannten Arbeiterausschuß als Organ ihrer eines Referats, und sei es auch noch so wertvoll und erschöpfend, gewählt worden. Schwache Wahlbeteiligung, wohlwollende Neutralität Wünsche haben, daß sie bereits nach zwei Jahren der Beschäftigung noch nicht viel für die Klärung gewonnen wäre. Aber auch nach der Konservativen und das gute Ansehen des Kandidaten haben als fest angestellt gelten und im Alter eine Versorgung gründlichster Erörterung durch den Parteitag werden noch gar viele unsrer Partei diesen schönen Sieg gebracht. nicht als Almosen, sondern als flagbares Recht zu beanspruchen ungeklärte Fragen auf diesem Gebiete offen bleiben, die nur die haben. Doch da sind wir fast wider Willen beim DurchBragis allmählich lösen wird. Eine ausgiebige Behandlung aller blättern der Festschrift auf sehr ernste, zum Nachdenken anregende Dinge geraten. Doch auch dies mag nicht schaden, wo anzunehmen Die Vertrauensleute von Berlin und der Umgebung ersuchen ist, daß den Delegierten nach des Tages Last und Mühen in München uns folgendes bekannt zu geben: Nach eingehender Beratung sind noch mancher fröhliche Augenblick beschert sein wird. Und die Reife wir zu folgendem, einstimmig, gefaßten Beschlusse gelangt: war nicht umsonst, wenn unsre Parteigenossen in der Erkenntnis ge" Frau Hedwig Gubela, Oranienstraße 186, ist weder würdig noch befähigt, irgend welche öffentliche Thätigkeit in der Partei oder noch befähigt, irgend welche öffentliche Thätigkeit in der Partei oder für dieselbe auszuüben."
dieser Fragen in der Preise gehört dazu und es zeigt sich daran,
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daß die Kommunale Braris", die das geeignetste Organ dafür ist, einem wirklichen Bedürfnisse entspricht, das die eifrigste Förderung durch die Parteigenossen verdient.
Ein Nachspiel zum Stuttgarter Straßenbahner- Streik. In einigen Parteiblättern findet sich eine Notiz, worin das Verhalten unfres Genossen Ioß, Vorsitzenden des HolzarbeiterVerbandes, bei dem Streit einer nachträglichen Kritik unterzogen wird. Kloß hat damals als Mitglied einer Gemeinderats- Kommission für eine Gratifikation von 3000 M. an die städtischen Polizeibeamten gestimmt, die ihnen aus Anlaß ihrer Thätigkeit beim Streit aus städtischen Mitteln bewilligt worden sind. Es scheint uns an gemessen, die Gründe zu hören, die Genosse Kloß für seine Abstimmung anzuführen hat. In einem an uns gerichteten Schreiben sagt Kloß:
Um was es fich handelte ist: Die Polizeiverwaltung, dieselbe ist städtisch, hatte, nachdem die Tumulte immer größere Dimensionen annahmen, nachdem der Versuch gemacht war, die Weichen durch Einpressen von Eisenstücken unwirksam zu machen, und die Mitteilung eingelaufen war, daß die Leitungsdrähte abgeschnitten werden sollen, nicht mehr ruhig zusehen können geglaubt. Es wurde deshalb die Schutzmannschaft zum außerordent lichen Dienst kommandiert, um Beschädigungen und Inglücksfälle, für welche sämtlich die Stadt aufzukommen hat, zu verhüten. Ein Versuch, und zwar an der am meisten gefährdeten Stelle, am Königsbau- durch Zurückziehen der Polizei den Tumult zu mildern und die Nuhe herzustellen, schlug in das Gegenteil um.
worden.
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An Unterhaltungslektüre fehlt es den nach München zum Barteitage reisenden Genossen nicht. Dank dem gemeinsamen Wirken des Parteivorstandes und des Münchener Empfangsausschusses ist eine eine Bibliothek zu stande gekommen, die den Delegierten mit auf den Weg gegeben wird. Tragen diese Drucksachen auch im Grunde einen etwas esoterischen Charakter, so sind sie doch bedeutungsvoll genug, um auch von denen, die an der Scholle kleben bleiben müssen, beachtet zu werden. Die Sammlung zerfällt in folgende Druckschriften: 1. Bericht des Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion an den Parteitag,
festigt nach dem Norden heimkehren, daß der intensivste Kampf der preußischen Reaktion, der heimischen Rückständig teit gelten muß.
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Mit der Frage des plötzlichen Fischsterbens beschäftigt sich auch der Fischereiverein für die Provinz Brandenburg , dem die Stadtgemeinde Berlin als Mitglied beigetreten ist, um sich vor weiteren Entschädigungsprozessen der Fischer zu sichern. Aus dem Grunde ist auch die Deputation für die städtischen Kanalisationswerke und Riefelfelder mit dem hiesigen Verein für Aquarien- und Terrarienfunde" Triton" in Verbindung getreten und ebenso mit dem Lehrer Haberland zu Friedrichshagen , um Nachrichten über Fischsterben im Müggelsee 311 erhalten. Direktor Adams von der Kanalisations Verwaltung hat übrigens schon Einrichtungen getroffen, durch welche eine ständige Be obachtung der Spree und deren Seitenarme in Bezug auf das Fischsterben nach vorangegangenem Gewitter gewährleistet wird. Danach werden insbesondere tote Fische nach dem Gewitter und nachdem eine Oeffnung der Notauslässe der Kanalisation stattgefunden hat, aufgefangen und untersucht. Die Betriebs- Inspektoren der Bumpstationen haben ferner Bericht zu erstatten, auch wenn bei Gewittern 5. Winke für Reisen ins bayrische Hochland( illustriert), ein Fischsterben nicht beobachtet worden ist, wie 6. Plan für die Dampfschiffahrten auf dem Starnberger lange die Notauslässe geöffnet gewesen sind 2c.; alle Notauslässe können natürlich nicht genan kontrolliert werden, da nur fünf von ihnen durch Schieber geöffnet werden, Der dauernde Wert der sub 1-3 aufgeführten Druckschriften während die übrigen selbstthätig( durch Ueberlaufen) in Thätigkeit socialwissenschaftlichen Inhalts ist notorisch und sie können daher mit gutem Gewissen beiseite gelegt werden. Die Werke sub 5 und 6 veranschaulichen das Hochgebirge mit all seinen Naturreizen als da sind: Sennhütten, Gletscher, halsbrecherische Bergkragelei und dralle bayerische Dirndlu. Sie wecken also mit' teuflischem Staffinement die Begehrlichkeit und doher steht ihre parteipolitische Bedeutung eben falls unbesehens außer Frage.
2. Protokoll über die Verhandlungen des bayrischen Parteitags, 3. Anträge zum Münchener Parteitag,
4. Festschrift zum Münchener Parteitag( illustriert),
See( illustriert).
Die Schuyleute mußten mun, die einen mehr die andren auf wenige Tage, ihre ganze freie Zeit dem Dienste opfern, diefelben waren auch verhindert, ihre Wahlzeiten daheim einzunehmen, treten. fie waren auf das Wirtshaus angewiesen. Für diesen außer städtischen Bau- Inspektion VII sein, in deren Gebiet der obere Von großer Wichtigkeit werden die Beobachtungen der ordentlichen Aufwand an Zeit und Geld sollen die Leute durch die Gratifikation entschädigt werden. Der Fall ist übrigens fein Novum, Spreelauf belegen ist; denn es sind auch tote Fische vielfach sondern hat verschiedene Vorgänge. So wurde z. B. den Schutzin der Spree bemerkt worden, bevor diese das Leuten für außerordentliche Dienstleistungen beim Theaterbrand im Weichbild der Stadt erreicht hat und bevor sich Januar d. J. ebenfalls eine solche Gratifitation gewährt. der Einfluß der Notauslässe bat geltend machen können. Es läßt diese Erscheinung darauf schließen, daß auch Diese Gratifitation hindert nicht, daß diejenigen Schutzlente, welche sich Dienstverfehlungen durch rigoroses Vorgehen haben zu durch den bloßen Gewitterregen, Gewitterregen, vermutlich infolge des Schulden kommen lassen, disciplinarlsch bestraft werden, sofern nicht den Münchener Parteigenossen herausgegebenen Festschrift ein- Spreebettes, Gar nicht hoch genug kann dagegen der aktuelle Wert der von durch ihn veranlaßten Aufrührens des schlammigen der Sauerstoffgehalt des. Wassers der der Fall so schwer ist, daß strafrechtlich einzuschreiten ist. Dies geschätzt werden. Sie wird auf der Reise eine wahre Fundgrube maßen vermindert wird, daß die Fische sterben beziehungsist als Voraussetzung bei Bewilligung der bei Bewilligung der alles möglichen Wissens bilden. Sie unterrichtet die Delegierten weife matt werden. Die bisherigen Untersuchungen toter Fische Summe ausdrücklich ausgesprochen und zugejag nicht allein über die lokale Parteigeschichte, sondern giebt auch all- hatten freilich wenig Wert, bei den meisten der Tiere war der Ver Mein Standpunkt ist mun der: so gut wie ich von jedem Inter - gemein über tommunale Einrichtungen, Topographie, Gesundheits- wesungsprozeß schon so weit vorgeschritten, daß sich ein sicheres nehmer verlange, daß er seine Leute für außerordentliche Leistungen verhältnisse, Bevölkerung, Lokalgeschichte, Kunst und Wissenschaft, daher künftig ein beschleunigteres Verfahren beobachtet und die von Urteil über die Todesursache 2c. kaum noch gewinnen ließ. Es foll auch extra entschädigt, und ihn von dieser Pflicht gegenüber der Bauten und viele andre Dinge sichere Auskunft. Gesamtheit dieser Leute auch dann nicht entbinden kann, wenn ein dem Assistenten des Tierphysiologischen Instituts der landwirtschaftAngenehm ist es schon, gleich auf Seite 1 der Festschrift zu lichen Hochschule, Dr. Knauthe, gemachten Vorschläge, die wir Teil der Leute sich Pflichtverletzungen zu Schulden kommen läßt, erfahren, daß dank der Alpennähe sich die Nächte in München gut, fürzlich bereits mitteilten, dabei berücksichtigt werden. ihm vielmehr überlassen muß, diese einzelnen zur Rechenschaft zu ziehen, so durfte ich auch hier diesen Lenten die Extravergütung nicht oft empfindlich abkühlen und daß daher für Fremde Vorsicht geboten Die Abonnenten unsres Blattes, welche bisher den„ Vorwärts" bersagen, weil ein Teil unter ihnen pflichtvergessen war." ist, daß aber die Schroffheit des Temperaturwechsels gewissermaßen Es ist nicht zu bezweifeln, daß Genofie Kloß geglaubt hat, kompensiert wird durch den erfreulichen Umstand, daß Mücken und von dem Spediteur Langer Nachf., Frankfurter Allee 16, bezogen haben, ersuchen wir, ihre Adressen dem Parteispediteur für forrekt zu handeln. Das läßt sich um so gewisser annehmen, wenn Schwaben in der Stadt unbekannt sind. man bedenkt, daß die städtische Verwaltung in Stuttgart mehr auf Somit kann der Neisende Salmiakgeist und Insektenpulver getrost Lichtenberg, Oswald Grauer, Frankfurter Alle 197, der Seite der Streifenden als auf der der Straßenbahnverwaltung zu Hause lassen, doch wird er in Rücksicht auf seine Gesundheit dem einzusenden, der die fernere Zustellung des Vorwärts" beforgen gestanden hat. So hat sie bekanntlich die Straßenbahn in städtische Biergenuß nur in der Zeit zwischen Sonnenaufgang und SonnenRegie übernehmen wollen, ist aber mit ihrem Klageantrage vom untergang nachhängen, am fühlen Abend hingegen sich lieber durch Vorwärts" aus unsrer Expedition nicht abgeholt, auch hat er, wie Der Spediteur Langer Nachf. hat für die zivei letzten Tage den Gericht abgewiesen worden. Das Stadtpolizeiamt hat auch au besonders verkehrsreichen Tagen die gänzliche Einstellung Grog schüßen. des Betriebes mit dem ungeschulten Rausreißerpersonal an Das erste, was einem beim Betreten einer fremden Stadt nöttbut uns mitgeteilt wird, seine Wohnung geräumt.ote geordnet. Es ist zudem der Direktion von der Stadtverwaltung ist, daß man sich über den Charakter der Bevölkerung unterrichtet, offen zu erkennen gegeben worden, daß fie im Unrecht ist. Nichts um zu wissen, wie man sich bei Stollisionen zu verhalten hat. Daher destoweniger halten wir die Abstimmung des Genossen Sloß für ist es gut, daß wir über den Münchener Boltscharakter wie folgt in einen Fehler. Die Einmischung der Polizei in die Arbeitskämpfe formiert werden: fchlägt immer zu Gunsten des Unternehmertums aus und auch in Stuttgart ist es so gewesen. Die Sympathien der städtischen Behörden haben nicht verhindert, daß die Polizei thatsächlich, wie unser Stuttgarter Parteiblatt erst dieser Tage in einem Artikel nochmals feststelte, mit der blanken Waffe auf Männer und Frauen losging und viele verwundete und die Schuld an den Straßenaufläufen wird überdies in dem Blatte ausdrücklich in erster Linie der Polizei zu geschoben. Das durch Extrabezahlung zu honorieren, noch dazu in einer solchen Form einer allgemeinen Gratifikation, das verträgt sich eben nicht mit unsern Anschauungen und nicht mit den Interessen Der Arbeiterklasse. Wenn Genosse Kloß jetzt zudem das Verhalten der Gerichte in den Prozessen gegen angebliche Beleidiger der Streitbrecher und das Verhalten der Polizisten als Zeugen in diesen Prozessen sieht, so wird er wohl selbst schon zu der Ueberzeugung gekommen fein, daß die Thätigkeit der Polizei in einem Arbeitstampfe mit ihrer Thätigkeit bei Löschung eines Brandes nicht zu vergleichen ist und daß er für diese Gratififation nicht hätte stimmen dürfen. Und von der Bestrafung der Ausschreitungen, die von Polizeibeamten begangen wurden, möchten wir erst noch hören.
Die Münchener gehören zum bajuwarischen oder bayrischöstreichischen Stanım und sprechen die scharf ausgeprägte altbayrische Mundart. Der ausgleichende Zug unsrer Zeit hat die Ursprünglichkeit des Wesens der Bevölkerung nicht zu verwischen vermocht. Der Altbayer ist von einfacher, gerader, fräftiger Art, allem Gefünftelten abhold. Das phlegmatische und das sanguinische Temperament mengen sich in ihm in eigen tümlicher Weise. Er läßt sich im allgemeinen nicht so leicht aus feinem Gleichmut bringen, entwickelt teine hervorragende Unternehmungsluft, mengt sich wenig in andrer Sachen, mag sich aber auch nicht gern in seine eignen dreinreden lassen; in Erregung gebracht, neigt er aber zu Troz Gewaltsamteit.
wird.
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Die Expedition.
hat fürzlich an der Hand der im Statistischen Jahrbuch der Stadt Fatale Zahlen. Man schreibt uns: Die Freifinnige 3tg." Berlin für das Jahr 1899 veröffentlichten Steuerstatistik wieder einmal nachgewiesen, daß der theoretische Teil unsres Erfurter Programms unhaltbar geworden sei. Heute sind wir in der Lage, aus derselben Quelle, dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin , einige Zahlen anführen zu können, die dem freifinnigen Kritiker unsres Programms vielleicht nicht ganz unabsichtlich entgangen find, weil sie ganz das Gegenteil dessen beweisen, was er zu behaupten für gut befand. Die Benutzung des städtischen Obdachs stieg in der Zeit des großen wirtschaftlichen Aufschwunges 1895-99 wie folgt: 294 672 Berfonen, 292 714
1895
1896
1897
1898
1899
308 504 319 960 351 778
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Die tägliche Belegungszahl des Obdachs betrug 1899/1900 lebig wo genusfreudig; er zeigt mehr zulage für Ge- 1018 Berſonen gegen 639 and Vorjahre. fühlseindrücke, als für für verstandesmäßiges Grübeln und Noch trasser für die Zunahme des Massenelends sprechen die hat bor allem einen offenen Sinn für die Schönheiten entsprechenden Zahlen des sylvereins für Obdachlose. Dessen Anstalt der Natur und der Kunst. Im Umgang herrscht ein ge- weist folgende Besuchsziffern auf: wisser demokratischer, ungebundener Bug; die gesellschaftlichen Unterschiede spielen teine große Rolle, und bei Krug und Vergnügen verkehren die Stände und Klassen friedlich miteinander, ohne daß sich der eine um Beruf und Vermögen des andren viel fümmert, Ueberhebung oder Unterwürfigkeit zu Tage tritt. Die Menschen sind zumeist fräftig gebaut, die Männer oft hochgewachsen; das schöne Geschlecht führt seinen Namen viel fach mit Recht.
Frauen
Männer
1895
1896
12 015 10 148
113 078
109 578
1897
28 154
247 446
0
1898 1899
36 007
37 684
232 555 237 027
Einer Beleidigung des Reichskanzlers soll sich unser Königsberger Parteiblatt schuldig gemacht haben in einer Notiz, die sich mit der Ernennung des Herrn Mumin v. Schwarzenstein zum Gesandten in China beschäftigte. Die betreffende Nummer des Danach hat sich also die Benutzung dieses Asyls in den fünf Blattes ist deshalb beschlagnahmit worden. Es wurde in der Notiz Jahren höchster wirtschaftlicher Prosperität bei den Frauen ver in bedingter Form von" Jämmerlichkeit und Berfahrenheit der gegen Wer das Volksleben eingehender studieren will, wird mit dreifacht, bei den Männern verdoppelt. Diese Zahlen wärtigen Regiererei" geredet, von Leichtfertigkeit bei der Besetzung Interesse aus der Festschrift davon Kenntnis nehmen, daß in München werden natürlich die Freisinnsmannen nicht hindern, auch in der eines der wichtigsten Beamtenposten" und von größten Dummheiten". jährlich 3 Millionen Hektoliter Bier gebraut werden, sowie daß es Zukunft zu behaupten, daß wir in der besten aller Welten leben und Abgesehen davon, daß es eine hochgesteigerte Empfindsamkeit des Herrn etwa 100 Bank- und Wechselgeschäfte und vier gemeindliche Leih- daß der theoretische Teil des Erfurter Programms gänzlich ver Reichskanzlers bedeuten würde, wegen solcher Ausdrücke die Gerichte zu anstalten in der Stadt giebt, die für jede Mark Darlehn 1 Pfennig altet sei. Hilfe zu rufen, mutet auch das eingeschlagene Verfahren sehr seltsam an. Die Fleischuot und die Vororte. Die liberale Fraktion der Zinsen nehmen. Vorläufige Beschlagnahme im Sinne des Preßgesetzes ist wegen BeErinnert diese Mitteilung schon anheimelnd an die Jägerstraße, Iung hat nachstehenden Antrag eingebracht: In Anbetracht der Charlottenburger Stadtverordneten Versamm= leidigung aus§ 185 flg. nicht zulässig. Es kann sich also nur um eine Beschlagnahme im Sinne des§ 94 der St.-B.-O. handeln so werden auch einige andre Daten aus der Festschrift bewirken, daß durch die Grenzsperre entstandenen außerordentlichen Fleischteuerung, als Beweismittel oder zur Sicherung der möglichen Einziehung. der Berliner seine heimische Glückseligkeit nicht vergesse. Auf Seite 15 welche eine bedenkliche Unterernährung unsrer minderbemittelten Dazu muß aber erst ein Strafverfahren eingeleitet sein und zu dessen steht zu lesen, daß eine wohlorganisierte und rücksichtslose Boden- Mitbürger zur Folge hat, ersucht die Stadtverordneten- Versammlung Einleitung bedarf es im vorliegenden Falle eines Antrages des spekulation Bodenpreise und Mietszinse an der Jfar unerhört den Magiftrat, in Gemeinschaft mit ihr bei den zuständigen ReichsReichstanzlers. Nun erschien aber die angeblich beleidigende Notiz in die Höhe getrieben hat, daß das kommunale Wahlrecht an und Landesbehörden vorstellig zu werden, um die schleunige Beseitierst in der Nr. 209 des Blattes vom 8. September und schon in der schwer erfüllbare Bedingungen geknüpft ist und auf den Kopf der gung der Einfuhrverbote zu erwirken." Nr. 211 vom 10. September meldet es die Beschlagnahme. Wenn Bevölkerung 370 Mart fommunale Schulden kommen. Aus Spandau wird in Bezug auf die Fleischnot mitgeteilt, daß der Verbrauch von Schweinefleisch troß einer Zunahme der Be
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berg dem Reichskanzler den Artikel mitteilen mußte,
man bedenkt, daß zuerst die Staatsanwaltschaft zu Königs Vieles im Gemeindewesen wird dem im Kampfe gegen die völkerung seit 1900 ständig zurückgegangen ist. In den ersten acht darauf der Reichskanzler dem Staatsanwalt den Strafantrag über- preußische Reaktion aufgewachsenen Berliner allerdings auch Monaten jenes Jahres wurden auf dem städtischen Schlachthof mitteln, der Staatsanwalt das Verfahren eröffnen und dann die seltsam anmuten. Wo wäre es hier erhört, daß wie in München , 13 065 Schweine, in derselben Zeit des folgenden Jahres 12 854 und Polizei mit der Beschlagnahme beauftragen mußte, worauf diese erst ein Socialdemokrat im Magistrat sigt, daß einem Social- l vom 1. Januar bis zuni 31. August 1902 nur noch 11 652 Schweine