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r. 216. 19. Jabrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 16. September 1902.

Lokales.

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alleinige Gesamtleitung der Fortbildungsschule übernommen hatte, zu beobachten. Eine Stunde später war in der Neuen Friedrich­die Grundsäße für die Verwaltung des Fortbildungsschulwesens der Straße 78 auf dem Hofe ein Brand entstanden, der Kisten 2c. Stadt Berlin " in straft, welche auch das Mädchen- Fortbildungs- griffen hatte. Unfug am öffentlichen Feuermelder lag einer Die Kosten freifinniger Höflichkeit. Der Magistrat prä- schulwesen von Grund auf neu regelten. Alarmierung zu Grunde, die nachmittags 3 1hr mehrere Löschzüge fentiert jetzt der Stadtverordneten- Versammlung die Rechnung über nach der Romintenerstr. 14 führte. Leider gelang es nicht, des die Kosten des bunten Flitters, den er zum Empfang des Ueber einen tödlichen Unfall in der Central- Markthalle Thäters habhaft zu werden. Gardinen und Wäschestücke gingen un Königs von Italien hatte herrichten lassen. Die Geschichte verband der Handels- und Transportarbeiter mitgeteilt, daß höchst die jedoch noch im Keime erstickt werden konnten. Zur ſelben Zeit berichteten wir am letzten Sonntag. Hierzu wird uns vom Central- 5 Uhr in der Sotheniusstr. 12 in einer Wohnstube in Flammen auf, hat 26 000 M. gefoftet, um, deren nachträgliche Bewilligung die wahrscheinlich die mangelhafte Beleuchtung in der Markt­Stadtverordneten- Versammlung vom Magistrat ersucht wird. 26 000 halle au dem Ereignis die Schuld trägt. Von der Verwaltung wird war in der Schönhauser Allee 124 Bugrohr 2c. auf einem Bau in Mark ist zwar nicht so viel wie die Summe, die vor zwei Jahren nämlich aus nicht erkennbaren Gründen die Beleuchtung in der Zeit selbst entzündet hatten. Nach der Müllerstr. 4 wurde die Wehr ge­Brand geraten, während in der Beusselstr. 38 sich Preßfohlen von beim Empfang des Kaisers von Oestreich vergendet worden ist, aber Geld genug ist auch das noch. Schade um jeden Mitteilung ein Wunder, daß nicht schon mehr derartige Unfälle sich gedeckt hatte und dasselbe herab zu stürzen drohte Die Gefahr von 714 bis 8 Uhr abends zum Teil abgestellt. Es ist nach der rufen, weil der herrschende Sturm ein Zinkdach förmlich ab= Pfennig, der für solche Zwecke ausgegeben wird! Der ereignet haben; zu bestimmten Stunden kann man z. B. die Gänge fomute bald beseitigt werden. In der Schönhauser Allee 164 mußte Berliner Stadtfreisinn aller Schattierungen hält es auf der Gallerie nur mit Lebensgefahr passieren. Die Verwaltung am Sonnabendabend ein Feuer abgelöscht werden, daß die Stroh­allerdings nicht füt Byzantinismus, sondern für einen sollte ihr mögliches thun, um derartige Gefahren zu verringern. Aft der Höflichkeit" den Gästen des verpackung eines Wasser- Hochreservoirs ergriffen hatte. Außerdem Raisers aus den Steuergroschen der Bürger einen pomphaften Durch einen Sturz aus dem Fenster tötete sich Sonntag früh liefen in den legten 24 Stunden noch Alarmierungen von der Fenn Empfang zu bereiten und zugleich in eigner Person am Branden- die 39 Jahre alte Kaufmannswitive Amalie Wechsler aus Rumänien , straße 22/26. Straßburgerstr. 44 und von dem Victoria Louiseplatz burger Thor anzutreten und dort ihre Dienerchen zu machen. Der die erst vor vierzehn Tagen nach Berlin gekommen war. Frau ein, die jedoch auf geringfügige Anlässe zurückzuführen waren. Magistrat sagt in seiner, die Bewilligung der Kosten fordernden Vor- Wechsler verlor vor kurzem ihren Mann, zog mit ihrem zwölfjährigen Auf der Nadrennbahn am Kurfürstendamm hat am Sonntag lage, er habe es nicht für nötig gehalten, die Stadtverordneten Sohne nach Berlin , weil hier eine Schivester von ihr verheiratet ist, das Remuren um den Großen Preis von Deutschland be­Versammlung noch in den Ferien zusammenberufen zu lassen, um gonnen. Das Wetter war rauh und regnerisch und daher hatten die Bewilligung bei ihr zu beantragen. Er habe die Zustimmung der Versammlung als sicher vorausgesetzt. In dieser Erwartung ich mir verhältnismäßig wenig Zuschauer eingefunden. Trotz der dürfte sich der Magistrat leider nicht getäuscht haben soweit es günstigen Witterung waren die Rennen aber interessant und nicht ohne Ueberraschungen. Bemerkenswert ist, daß einige Fahrer, die sich um die Vertreter des Freisinns in der Stadtverordneten Versammlung handelt. bis dahin nicht an erster Stelle rangierten, zum Teil die erschienenen Matadore besiegten. So siegte Buisson über Huber, Kudela über Bigio. Es sind folgende Einzelergebnisse zu verzeichen: Schilling, Hering über Ferrari , ebenso schlug Seidl den Italiener

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Der Magiftrat beabsichtigt an der Litthauerstraße eine Gemeinde Doppelschule zu errichten. Zu diesem Zweck hat die Verwaltung mit den Spiekermannschen Erben Ver­handlungen wegen Erwerb bezw. Tauſch eines geeigneten Grundstücks nepflogen, die zum Abschluß gekommen sind. Die Stadtverordneten­Versammlung wird jetzt ersucht, den Tausch des Grundstücks und die Zuzahlung von 20 000 mt. au genehmigen.b

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und mietete in der Barnimstr. 35 im dritten Stock ein möbliertes Simmer. Ihrer Wirtin flagte sie oft, daß der Gram über den Tod ihres Mannes und die Sorge, ihren Sohn nicht gehörig erziehen zu können, sie von Tag zu Tag nervöser mache. Den größten Teil des Tages pflegte sie sich bei ihrer Schwester aufzuhalten, der sie auch ihre Mittel, 10 000 hatte. Am Sonntag früh um 4 Uhr sah der Wächter, wie sich auf Mark in Wertpapieren und 800 Mark bares Geld, übergeben dem Grundstück Barnimstraße 35 eine ihm unbekannte Frau aus dem 1. Großer Preis von Deutschland . 3000, 1000, 500 m. Vor­Fenster auf den Bürgersteig herabstürzte und mit zerschmettertem Schädel bewußtlos liegen blieb. Es war Fran Wechsler. Die In- äufe über 2000 Meter. 1. Lauf: 1. Sering 3: 452. Unpl. Ferrari , Demke, Schmischfe. II. Lauf: 1. Buisson 4:30. Inpl, Huber- Sturz­glückliche hatte ihr Zimmer von innen verschlossen und den Schlüssel meier. III. Lauf: 1. Kudela 3:46. Unpl. Echilling, Dörflinger, stecken lassen. Als ein Mechaniker aus dem Hause öffnete, lag ihr Bertram. IV. Lauf: 1. Arend 3:42. Unpl. Vejtruba, Jue, Miette, Sohn noch schlafend im Bett und wußte nicht, was vorgefallen war. Theile. V. Lauf: 1. Seidl. Inpl. Bigio, Tamphal. Althoff hatte Die Schwerverlegte wurde von einem Schußmann mit einer Droschke Maschinendefekt. VI. Lauf: 1. Grogua 4:12. Unpl. Beter, Scheuers nach dem Krankenhaus am Friedrichshain gebracht, wo sie schon mann, Reuschel. nach kurzer Zeit verschied.

Volkszählung in Groß- Berlin. Gleichzeitig mit den Berliner Zählkarten sind auch diejenigen der 17 Vororte mit 354 805 Gin­wohnern im Statistischen Amt der Stadt Berlin revidiert und aus: 2. Hauptfahren für herrenfahrer. 2000 Meter. gezählt worden. Die Herausgabe des daraus hergestellten ,, Reserve hat Ruh". Viele tausende Soldaten sind in diesen 3 Ehrenpreise im Werte von 100, 50, 30 M. In den Vorläufen Tabellen Wertes mit Einschluß aller 23 Vororte, d. h. einer Tagen nach Beendigung der Manöver entlassen und ihrem placierten sich: Bäßler, Tadewald, C. Barta, Petras, Hansen, Hufe, Einwohnerzahl von zwei Millionen und 481 186, ist indes, bürgerlichen Beruf wiedergegeben worden. Manches Glas wird Teglaff. Entscheidung: 1. Väßler 4: 383. 2. Hansen. 3. Barta. wie der Jahresbericht der Deputation für Statistik bemerkt, bisher aus Anlaß dieses freudigen Ereignisses geleert und manches 3. Prämienfahren. 5000 Meter. 80, 40, 20 M.; Runden­verzögert worden, weil vielfach nachträgliche Berichtigungen erforder- Abschiedswort mit dem Liebchen oder mit guten Freunden aus prämien 10 M. 1. Rudela 7:31. 2. Huber. 2. Huber. 3. Ferrari . Die lich geworden sind. Die interessante Grundstücks- und Wohnungsgetauscht. Denn nicht alle Coldaten hängen starr an dem Grund Prämien erhielten: 1. Käser, 2. Mündner, 3. Demke, 4. Dörflinger, Statistit Groß- Berlins fann daher erst im nächsten Jahr- jazz, daß der vornehmste Umgang für den Soldaten der Soldat sei; 5.- 9. Seudela. gange des Statistischen Jahrbuchs erscheinen, der zugleich aus vielmehr gedenkt mancher junge Mann, der stumpf und in jeder 4. Tandem Hauptfahren. 3000, Vorläufe 2000 Meter. führlichere Nachweisungen über die Neubauten, Abbrüche, sowie über Hinsicht unerfahren aus dem Osten hierher kam, voller Dantbarkeit 300, 150, 80 M. I. Lauf: 1. Huber- Seidl. 2. Käfer- Peter. Hupl. dle Waisenkinder- Sterblichkeit 2c. bringen wird. der Anfklärung und Belehrung, die ihm hier inr Umgang mit Buisson- Ferrari . Mündner- Kudela und Kurzmeier- Suchetti schieden der Einwohnerschaft zu teil geworden. Von guten Freunden und infolge von Maschinendefekten aus. II. Lauf: 1. Eros- Bigio. Bekannten wollten auch die Reservisten der dritten und vierten 2. Hering- Arend. Unpl. Grogna- Schilling, Jue- Scheuermann, Demte­Compagnie des 4. Garde- Regiments, das in Moabit kajerniert ist, Strause. Endlauf: 1. Huber- Seidl 5:41. 2. Hering- Arend. 3. Käser­Sie waren mit ihrem Regiment am Sonnabend Peter. Unpl. Eros- Bigio. Abschied nehmen. abend aus dem Manöver nach Berlin zurückgekehrt, halten Sonntag- 5. Tandemfahren für Herrenfahrer. 3000 Meter. morgen die üblichen Abschiedsworte des Chefs angehört und 3 Ehrenpreise im Werte von 80, 40, 20 wt. 1. Bäßler- Hansen 5: 02³. waren dann eiligst in ihre Civilkleidung geschlüpft, vor 2. Barta- Schumann. 3. Teglaff- Müller. der gestern. Montag, erfolgten Abreise in die Heimat noch Es bleiben nun noch 2 Vorläufe zu erledigen, in denen Rütt einmal Berlin zu betrachten. Wegen Aushändigung des Passes und Ellegaard starten werden, die gestern in Duisburg zu fahren hatte der Feldwebel die Reservisten zum abend 1/210 Uhr zu sich verpflichtet waren. Diese beiden Borläufe sollen am Donnerstag­bestellt. Diese Förmlichkeit ist spätestens in einer halben Stunde nachmittag 5 Uhr gelegentlich eines Ertravemutags zum Austrag abgethan; um so mehr wunderten sich die Freunde der Entlassenen, kommen, der außerdem ein Prämienfahren und ein Tandemfahren die sich in den Lokalen in der Nähe der Kaserne aufhielten, daß die enthält. Leute der beiden erwähnten Kompagnien gar nicht wieder zum Vor­schein kommen wollten. Als man endlich vor der Kaserne Nach­frage hielt, erfuhr man, daß der Feldwebel an die Reservisten den Befehl erlassen hatte, die Nacht über in der Kaserne zu bleiben. Aus welchem Grunde dies geschehen ist, bleibt unbekannt, die Wirkung dieser Maßregel war aber, daß die Leute ihre letzte Berliner Nacht nicht in besonders rosiger Stimmung verlebten. Es muß ja wohl eine sehr wichtige Ursache gewesen sein, die zu einem bisher nicht geübten Brauche den Anlaß gab. Der Fall wurde selbstverständlich in der Nähe der Kaserne viel besprochen.

Der Verband deutscher Arbeitsnachweise hält vom 9. bis 11. Oftober d. J. in Berlin ( im Künstlerhause, Bellevuestraße) seine Verbandsversammlung ab. Der Verlauf der Versammlung verspricht ein sehr interessanter zu werden, da nur zwei große aktuelle Fragen zur Beratung stehen: die lezte Strifis auf dem Arbeitsmarkt und die Arbeitslosen- Versicherung. Zu dem ersten Gegenstand werden Ver­treter aus allen Teilen des Deutschen Reiches Bericht erstatten, für den zweiten Gegenstand sind Berichterstatter Profeffor Herkner Zürich und der Vorsitzende des Verbandes Dr. Freund Berlin. Auf dem Verbandstage wird das preußische Handelsministerium und das Reichsamt des Innern offiziell vertreten sein. Das Aus­land nimmt an der Verbandsversammlung ganz besonderes Juter­eſſe. Es werden offiziell vertreten sein das östreichische und belgische Handelsministerium und das Musée social de Paris ; ferner werden teilnehmen Vertreter von Schweizer und belgischen Arbeitsnachweisen. Am 11. Oktober findet eine Besichtigung des neuerbauten Central Arbeitsnachweis Gebäudes in der Gormannstraße und der Arbeiter- Heilstätten in Beelig statt. Gesuche um Zulaffung zur Verbandsversammlung sind an das Bureau des Verbandes, Berlin C., Klosterstr. 41, zu richten.

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Zum Apothekenboykott. Die Apotheke zum gol denen Adler", welche vom 1. Oktober ab den Krankenkassen zur Verfügung steht, liegt nicht, wie es in unsrer letzten Notiz irr­tümlich hieß, Oranienstr., sondern Alexandrinenstr. 41, nahe

der Oranienstr.

Zur Vorsicht! Durch einen Obst rest ist gestern der 35 Jahre alte Eisendreher Richard Mothes aus der Blumenstraße schwer zu Schaden gekommen. Auf dem Heimweg glitt er auf ihm aus, fiel hin und zog sich einen Knöchelbruch zu. Der Verunglückte mußte von der nächsten Unfallstation mit einem Stoppschen Rettungswagen Federposen nach der Charité gebracht werden.

2742 Liter Tinte, davon 110 Liter farbige, find während des letzten Etatsjahres in den städtischen Bureaus verschrieben worden. Dazu wurden 3360 Groß Stahlfedern und 225 Stück

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Orgelfonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, den 17. September, mittags 12 Uhr, ist ein Bach Konzert. Durch Herrn Musifdirettor Otto Dienel , Fri.. Martha Dziobet, die Biolinistin Frl. Wally Paasch, Hrn. Felix Lederer- Prina und Hrn. Adolf Bolte werden mehrere Orgelpräludien und Fugen, die Cantate Jesu, der du meine Seele", ein Duett aus dem Weihnachtsoratorium u. a. aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

Komödie Tartuff " von Molière , in der Uebersetzung von Ludwig Fulda ,

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Theater. Jut Schiller Theater befindet sich gegenwärtig die in Vorbereitung. Die Erstaufführung wird int Schiller Theater O. ( Wallner- Theater) gegen Ende des Monats stattfinden. Jm Deutschen Theater geht am nächsten Mittwoch, den 17. September, Hermann Sudermanns Drama Es lebe das Leben" zum 100. male in Scene. Die erste Aufführung fand am 1. Februar d. J. statt.

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Aus den Nachbarorten.

Zur Schöneberger Krankenhausfrage erfahren wir aus sowie eine Million und 103 753 Bogen Schreib und Brief- Die Ehefrau eines städtischen Beamten verhaftet. In zuverlässiger Quelle, daß der dortige Magistrat in seiner legten papier , 68 375 Bogen Löschpapier zc. gebraucht. Für die Versendung das Moabiter Gefängnis wurde gestern die Ehefrau eines in der Sigung dem bekannten 41/2 Millionen- Projekt beigetreten ist. der Briefschaften waren 622 348 Couverts erforderlich. Aber auch Sommerfrische zu Grünau wohnenden städtischen Beamten aus Auf dem städtischen Friedhofe bei Friedrichsfelde , der am mit der Druckerschwärze wurde nicht gespart: es sind zu den Druck Berlin eingeliefert. Die Ehefrau des allgemein geachteten Beamten 21. Mai 1881 eröffnet wurde, find bis zum 31. März 1902 59 035 fachen des Magistrats nicht weniger als 11 421 379 Bogen Papier wird der Beihilfe bei Ausführung eines Verbrechens gegen das Personen beerdigt werden. Außerdem fanden 191 Beise zungen von und 95 421 Couverts verwendet worden. feimende Leben beschuldigt. Die Handlungen sollen an einem Feuerbestatteten statt. Auf Ersuchen von Interessenten ist neuer= Ueber die kaufmännische und gewerbliche Auftalt für die Dienstmädchen aus Tenpig ohne deren Wiffen verübt sein. Bereits dings gestattet, Leichenbrandreste in wohlverschlossenen Steinurnen weibliche Jugend, Alte Jakobstr. 127, ist aus Anlaß ihres zehn vor einiger Zeit wurde die in Grünan wohnhafte Dienstherrin oder andren Behältern in jämtlichen Begräbnisabteilungen ober­jährigen Bestehens ein vom Rektor Hellermann verfaßter Rechen- des Mädchens und eine Hebamme aus Berlin wegen dringenden irdisch gegen eine Gebühr von 10 M. für jede Urne aufzustellen. schaftsbericht erschienen. Seit der Gründung 1892 hat sich der Besuch Verdachtes in diefer Sache verhaftet, nach wenigen Tagen aber Die städtischen Friedhöfe erforderten im Gegensatz zu den der Kirchen­von 312 Schülerinnen auf 790 im Winterquartal d. J. vermehrt. Be- wieder entlassen. Jetzt scheint aber diese Angelegenheit eine fritische gemeinden, die große Ueberschüsse abwerfen, einen Zuschuß, und zwar merkenswerte Fortschritte hat die Schule in den letzten vier Jahren gemacht. Wendung genommen zu haben. Auch die Hebamme figt bereits im von rund 22 660 M. im letzten Jahre. Gegenwärtig weist die Anstalt eine völlig ausgebildete Gewerbe- Moabiter Gefängnis. Ein neues Sittlichkeitsverbrechen. Ein gefährlicher Kinder­schule und eine bis ins einzelne entwickelte Handelsschule auf. Ihrem Manne in den Tod gefolgt ist die 37 Jahre alte freund ist am Sonntagabend in Steglig festgenommen Jedes dieser beiden Sustitute hat wiederum Tages- und Abendkurse, Witwe des Schneidermeisters Böhme Ernestine geb. Förster aus der worden. Der Arbeiter Karl Voß aus der Gerichtstraße in jedem Falle gegliedert in z: vei und drei aufsteigende Klassen. Ackerstraße 137. Böhme starb vor drei Monaten nach einjähriger Nr. 32 lockte, nachdem er mehrere Kneipen besucht hatte, ein Beachtenswert sind hierbei einige Mitteilungen aus den Anfängen Krankheit an einem Herzleiden. Seine Frau, die seitdem mit ihrem 7jähriges Mädchen an sich, indem er ihm Versprechungen machte, und des Fortbildungsschulwesens. Die ersten Nachrichten über eine zwölfjährigen Sohne zusammen wohnte, während eine zehnjährige verschleppte es in ein Gebüsch, um es zu vergewaltigen. Als das Mädchen Fortbildungsschule in Berlin datieren aus dem Tochter bei Verwandten in Dresden untergebracht ist, war seitdem Kind, dem unheimlich wurde, schreien wollte, drückte ihn der Unhold Jahre 1800. Angeregt durch die Wirksamkeit der durch Professor schwermütig. Gestern morgen fand ihr Sohn sie in der Küche er- die Kehle zu, so daß ihm Blut aus Mund und Nase lief. Zum Glück Müchler ins Leben gerufenen vier sonntäglichen Freischulen in hängt auf. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. hatten mehrere Knaben das Beginnen des Mannes gesehen und Berlin zum Besten armer in den Elementarkenntnissen veriäumter Hand- Eine Leiche mit zusammengebundenen Beinen wurde gestern, waren ihm nachgegangen. Als sich Voß unbeobachtet fühlte, ließ er das Mädchen los und lief davon. Die Knaben aber verfolgten ihn werkslehrlinge", richtete im genannten Jahre ein Herr Samuel Levy Montagvormittag, aus dem Flakensee bei Erkiter gelandet.& in Gemeinschaft mit seiner Gattin selbständig eine Sonntagsschule für handelt sich um einen Mann von etwa 30 Jahren, der den Eindruck und sorgten für seine Festnahme. Bei der Stegliger Polizei suchte sich der Unhold damit er dem bedürftige Bürgertöchter und Dienstmädchen" ein und dotierte sie mit eines Kellners macht. auszureden, daß Ein Verbrechen scheint nicht vorzuliegen, da jährlich 50 Thalern. Die Schule wurde bei Herrn Lehrer Convers , eine goldene Uhr noch bei der Leiche gefunden wurde. Die Ber- Wöglichkeit bestand, daß der Mädchen ettvas habe mitteilen wollen. Da die Nikolaikirchstraße 11, untergebracht und stand wie die sonntäglichen sönlichkeit konnte noch nicht festgestellt werden. Der Mann trug des Mädchens Bate in der Jungfernheide zu thun hätte, so wurde Berhaftete mit der Ermordung Freischulen usw." unter Aufsicht des Professors Müchler. einen schwarzen Jackettanzug. Einen schwarzen Regenschirm hatte Anfang der zwanziger Jahre des neuen Jahrhunderts zählte die er am Jadett in einem Knopfloch befestigt. Die Beine waren mit er zunächst in Stegliz in Gewahrsam gehalten, um beute der hiesigen Schule 60 8öglinge und mußte deshalb in givei Selassen geteilt einem Strid zusammengebunden. Kriminalpolizei vorgeführt zu werden. In der Nacht hängte er sich werden. Die Gattin des inzwischen verstorbenen Gründers zahlte mit seinem Taschentuch auf, wurde aber noch rechtzeitig abgeschnitten. von nun an 80 Thaler an den Lehrer. 1828 war Lehrer Lobiée Leiter der wieder die Kriminalpolizei beschäftigt. Ein Kontrollmädchen hatte in gegenüber, die ihn aber als den muutmaßlichen Mörder aus der Ein Giftmordversuch hat auch in der vergangenen Nacht Die Kriminalpolizei stellte ihn heute vormittag mehreren Mädchen nach Spandauerstraße 44 verlegten Schule, dem als Gehilfe ein Herr der Passage einen Herrn fennen gelernt, und beschuldigte ihn, als er ungfernheide nicht erkannten. Voß wurde nach seiner Vernehmung Rummel beigegeben war. Besonderer Blüte erfreute sich die Schule unter nichts mehr von ihr wissen wollte, daß er sie vergiftet habe. Die dem Gefängnis des Amtsgerichts II eingeliefert. Er ist vorbestraft Leitung des Schulvorstehers Rittershausen im Jahre 1883. Folge war, daß der ganze Apparat der Kriminalpolizei aufgeboten und auf seinen Geisteszustand schon einmal untersucht worden. Auch mußte eine Hilfslehrkraft eingestellt werden, deren Gehalt auf jähr wurde, der Ausgang aber wird wahrscheinlich der sein, daß die an- jest will er geistestrant sein. Die Kriminalpolizei prüft jetzt noch lich 20 Thaler festgesetzt wurde. Der Beſuch ließ indeffen bald nach, geblich Vergiftete wegen groben Unfugs bestraft wird. Einstweilen wider geistestrant fein. Die Kriminalpolizei prüft jetzt noch und die Stelle des Hilfslehrers wurde 1836 wieder eingezogen. wurde sie eingesperrt, weil man sie wegen Diebstahls schon gesucht feinen Alibibeweis. Untergebracht war die Schule Klosterstraße 52. Nur noch einmal hatte. Der Schankwirtin Szimmat hat der Giftmordversuch auch gedenkt Grumbach in seiner Broschüre Die Entwicklung des berli­nischen Fortbildungsschulwesens", 1898," 2. Dehmigte's Verlag, der nicht weiter geschadet. Bei der chemischen Untersuchung des Magen­wir hier folgen, der Eristenz dieser Schule im Jahre 1839. Sie inhalts zeigte sich keine Spur von Gift. scheint also bald eingegangen zu sein. Im Anfange der siebziger Feuerbericht. Mehr als ein Dutzend Alarmierungen hatte die Jahre machte sich das Bedürfnis nach Abend- und Sonntagsschulen Wehr im Laufe des Sonntags zu verzeichnen. Vormittags 11 Uhr für das weibliche Geschlecht mehr und mehr geltend. Einige gemein wurde sie nach der Greifenhagenerstr. 85 gerufen, wo an einem nützige Vereine beschlossen, die Mittel zur Errichtung einer ent- Gasmesser die Verpackung in Brand geraten war. Kurz vorher war sprechenden Schule bereit zu stellen, und da auch die Stadt die in der Stralauerstr. 35 in einem Keller ein größeres Feuer aus Räume der 34. Gemeindeschule, Langestr. 76, für diesen Zweck kosten- gekommen, das an den dort aufgestapelten Hölzern und Gerümpel tos gewährte, fonnte die Schule im Januar 1876 eröffnet werden. Da reiche Nahrung gefunden hatte. Die Wehr mußte daher längere die Mittel der erwähnten Vereine für den Unterhalt der Schule nicht aus Beit mit einer Schlauchleitung Wasser geben, um die Gefahr zu reichten, gewährte die Stadt schon vom nächsten Jahre ab einen zu beseitigen. Gegen 12 Uhr hatten in der Christburgerstr. 29 und Möbel in schuß von jährlich) 1500 M. Jn den nächsten Jahren entstanden noch Kleidungsstücke einer Wohnung gener ge Gleich Dier solcher Schulen, alle von privater Seite ins Leben gerufen. Im fangen, dessen Ablöschung indes bald erfolgen konnte. Jahre 1882 traten unter Stadischulrat Prof. Dr. Bertram, der die zeitig hatte die Wehr in der Liegnigerstr. 11 einen Schornsteinbrand

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und Studien von Bon M. Beer. H. Mattutat.

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Eingegangene Druckschriften.

Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Dick' Verlag) ist soeben das 50. Seft des 20. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben Galizien . Reise- Eindrücke wir hervor: Ein freisinniger Staatsstreich. J. Karsti. II. Ueber den geistigen Zustand Englands. Krankenversicherung und Krantenfassenschwindel. Von Hamburger Kommunalpolitit. Von Ludwig Radloff. Wirtschaftliche Umschau. Von Heinrich Cunow . Litterarische Rundschau: G. Füffenhäuser, Die Wohnungsfrage mit besonderer Berücksichtigung der Stuttgarter Verhältnisse. Notizen: Zur Frage der Arbeitslosen- Versicherung. handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 W. pro Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch­Quartal zu beziehen. In der Zeitungspreisliste der Postanstalten ist die Neue Zeit" unter Nr. 5389 eingetragen, jedoch kann dieselbe bei der Post mur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft foftet 25 f Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.

Von C. Hugo.