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Paris , 17. September. Mehreren nationalistischen Blättern] zufolge hat auf einen Schritt des italienischen Botschafters bei Delcassé der Ministerpräsident Combes dent Marine­minister Belletan sehr scharfe Vorstellungen wegen jeiner Rede in Ajaccio gemacht.-

Die Natlosigkeit des zarischen Absolutismus. Bewies schon die famose Rede, die der Zar in Kursk den Dorf­ältesten der revoltierenden Hungerdistrikte gehalten hat, die völlige Ratlosigkeit des Absolutismus, so beweisen noch weitere Einzelheiten über die Reise und die Reden des Zaren, daß

Ausrottung des Bösen an der Wurzel mitbe= thätigen.

Unter den Bauern werden so vernünftige Leute sein, die bei dem Einfangen der verbrecherischen Agitatoren ihre Beihilfe nicht versagen werden.

In Anbetracht des oben Dargelegten empfehle ich Ew. Excellenz, den Landpolizeivorständen zu eröffnen, daß sie auf den Gemeindeversammlungen den Bauern persönlich die ganze Unhalt­barkeit der revolutionären Lehren zu erklären haben. Der Verweser des Polizeidepartements. Lopuchin.

Unter dem Einfluß des Rindvieh- und Schweinefleischmangels beginnt mun auch der Preis des Pferdefleisches zu steigen. Früher betrug der Preis für die schlechtesten Schlachtrosse etwa 30 Mark pro Stück, heute zahlt man bereits 50 Mart. Für gute Schlachtpferde zahlte man früher höchstens je nach Gewicht 80 bis 100 Mart, jetzt 100-150 Mark. Schieres Fleisch, das früher mit 20-25 Pf. pro Pfund bezahlt wurde, kostet jegt 35-40 Pf., Futter­fleisch für Hunde 2c. ist von 10 Pf. auf 15-20 f. pro Bfund gestiegen.

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Die Kenntnisse des Landwirtschaftsministers. Zu der legten Rede des Herrn v. Podbielski führt die Kieler

Die Polizeibehörden sollen also die Organisation einer Art alle Hoffnungen, die liberale Streise auf die Einsicht und den Geheimpolizei unter den Bauern vornehmen, daneben sollen sie sich 3eitung" aus: Die Behauptung des Herrn Landwirtschafts­socialpolitischen guten Willen des russischen Herrschers gesetzt aber auch mit den revolutionären Lehren befassen und sie wider ministers v. Podbielski, daß die Grenzen für dänisches Rindvich hatten, Illusionen waren. Den Bauern hat der Zar nichts legen". Die Zeiten, wo die Banern der Polizei thatsächlich sehr geöffnet seien, ist jedenfalls nicht wörtlich zu verstehen. Auf dem als Sparsamkeit und Unterthanendemut zu empfehlen vermocht; angenehme Dienste leisteten, sind zum großen Schmerz des Polizei- andwege ist die Einfuhr von dänischem Vich überhaupt ver: auch nur eine Ahnung der Ursachen der schweren chronischen Krise, departements vorüber, jetzt hofft es nur noch auf besonders ver- boten, nur für die Dauer weniger Wochen wird für ein kleines unter denen der russische Bauernstand leidet, scheint ihm nicht auf- nünftige Lente", an deren Aufstöberung sich die Behörden nun Quarantänestation als gesund befunden und zur Fettgräjung in den Quantum Magervich eine Ausnahme gemacht, welches in der gedämmert zu sein. Der Zar denkt also nicht daran, auch nur einen heranmachent sollen. Die schwerste Laft wälzt wohl aber v. Blehwe Marschen bestimmt ist. Auf dem Seewege kann nur dänisches Vieh ernstlichen Versuch zur Hebing der Notlage des Bauernstandes zu auf die Beamten der Landpolizei, indem er sie unter die Stritifer in folchen Häfen eingeführt werden, in welchen sich Seequarantäne­machen. Gegen neue Hunger- Revolten glaubt er durch seine der revolutionären Lehren schickt. Wir sehen sie bereits im Schweiße Anstalten befinden. Das find Apenrade , Flensburg und Kiel und Rojaten gesichert zu sein. Dafür liegt ihm das Wohl seines ihres Angesichts in verschiedenen südlichen und südwestlichen für Hamburg- Altona Bahrenfeld . Die Behauptung des Miniſters, Adels, seines Großgrundbesites um so mehr am Herzen. Gouvernements sich auf Agitationstouren herumplagen. Angenehm daß das aus Dänemark eingeführte Vieh zur fofortigen Schlachtung kann ihnen wohl keineswegs die Aera v. Plehwe sein,- Das eingeführte tommt, tann ebenfalls mißverstanden werden. genehmer ist sie für die Revolutionäre. Vich muß nicht nur längere Zeit in der Quarantänestation zur Beobachtung feines Gefundheitszustandes bleiben, sondern sich auch erschwerend wirkt,

Der Siwet" berichtet darüber:

Der Kaiser behandelte den Adel mit besonderem

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aus felbſtiſchen Motiven, ſondern aus Ueberzeugung geleiftet Deutsches Reich . with alles Wieb, welches auf die Impfung nicht

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wird". Diese Worte bezogen sich hauptsächlich auf den Dienst des Adels bei der Leitung der bäuerlichen Ver­reagiert, zurückgeschickt werden muß. Diese Bedingung Konservativer Monarchismus . Die Deutsche Tagesztg." hat es zu Wege gebracht, daß die Kieler Station Jahre waltung. Sich auf eine kurze Aeußerung des Dantes nicht beschränkend, bemerkte der Bar, daß ihm die schwere hatte den Artikel von den krachenden Thronen" beifällig aus dem lang ganz verödet dastand. Wenn der Minister dafür ein­Lage des adligen Grundbesizes und die Mängel Vaterland" übernommen. Sie fühlt sich deshalb durch die ab- treten sollte, daß das eingeführte dänische direkten des bäuerlichen bekannt seien. Zur Beseitigung der letzteren sprechenden Bemerkungen der Kreuz- Zeitung ". obschon diese sich nur Schlachtung tommt, wie es vor der Errichtung der Eee es hier ,, verden im Ministerium des Junern die erforderlichen Maßregeln gegen das sächsische Organ wendet, mitbetroffen und versucht sich zu quarantäne- Anstalt der Fall war, dann würde erwogen". Zur Beteiligung an diesen Arbeiten werden die rechtfertigen, indem sie und dies ist beachtenswert nicht etwa an gesundem und billigem Fleisch nicht fehlen, ja selbst Gouvernements- Komitees berufen werden, zu denen Vertreter des von jener verhängnisvollen Ankündigung der gründlich zu revidie- ein zehntägiger Aufenthalt in der Station würde die Ein­Adels und der Landschaft gehören; der Herrscher hat den renden monarchischen Gesinnung abridt, sondern den Kreuz- möglich machen, während die in ihren Ergebnissen äußerst zweifel fuhr von Vich erschweren, aber doch nicht nahezu Großgrundbesig das alte Bollwerk der Ord­nung und der littlichen Kraft Rußlands " ge- Beitungs"-Konservativen vorhält, daß hervorragende Mitglieder des hafte Probe der Tuberkulinimpfung fast genau wie eine Sperre nannt". Seine Befestigung", sagte der Herrscher am preußischen Konservativismus früher schon ähnliche Ankündigungen los wirkt. Gegen die Einfuhr dänischer Schweine besteht be Schlusse seiner Rede an den Adel, wird der Gegenstand gelassen haben. Die Deutsche Tagesztg." erinnert an die Worte tammtlich ein Verbot, welches keine Ausnahmen zuläßt. meiner unaufhörlichen Sorge sein." des konservativen Abgeordneten v. Buttkamer Blauth vom Wir geben uns der Erwartung hin, daß die Handelskammer Nikolaus II. wandelt in seiner Begünstigung des wirtschaftlich 29. Januar 1896 im preußischen Abgeordnetenhause. Auch v. Butt- diese Gelegenheit bennigen wird, um aufs Neue für die Erleichterung Herunterget ommnenen und politisch korrupten Adels ganz in den famer- Plauth schilderte damals das Elend der ländlichen Bevölke- der Bedingungen für die Einfuhr dänischen Rindviches nachdrücklichst Bahnen seines beschränkten, erzreaktionären Vorgängers Alexanders III. rung, um alsdann, ganz ähnlich wie das Vaterland", zu der einzutreten. Wenn die Tiere acht Tage in der Quarantänestation beobachtet und dann in einem öffentlichen Schlachthause unter tier­Wie die 1886 geschaffene Adelsbank" die Verschuldung des adligen Folgerung zu gelangen: ärztlicher Kontrolle geschlachtet werden, dann ist jede Möglichkeit Großgrundbesitzes nicht zu hindern vermochte, so werden auch die einer Einschleppung von Seuchen aus Dänemark ausgeschlossen."- Bemühungen Nikolaus II , erfolglos sein. Jedenfalls aber wird die Begünstigung des Adels enorme Mittel verschlingen, die schließlich nur der Masse der Bevölkerung entzogen werden müssen.

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Ratlos, wie der russische Absolutismus in wirtschaftlicher Be­ziehung ist, ist er es auch in seiner Bekämpfung der Revolutionäre geworden. Man schreibt uns darüber:

Selten reich ist dieses Jahr die Ernte an geheimen Dokumenten. Die Bewegung kann mit dem ihr in so reichlichem Maße aus den verschiedenen Kangleien des zarischen Regierungsapparates zu fließenden Material sehr zufrieden sein, denn es bietet vorzüglichen Agitationsstoff. Außerdem zeigt es, daß die unter äußerst schwierigen Verhältnissen geführte Minierungsarbeit nicht erfolglos bleibt. Das Material beweist die ganze Stat- und Hilflosigkeit der Ve hörden gegenüber dem Vordringen des revolutionären Gedankens, und die Promptheit, mit der es die Oeffentlichkeit findet, spricht für das Steigen des Einflusses der Bewegung bis hinauf zu den Geheim­fächern der stählernen Schränke v. Plehwves. Der neue Minister des Innern kann nicht prahlerisch genug seine verfeinerte Ausgestaltung der Polizei und der Spizelorganisation preifen und oh Ironie!

es entwischt ihm unter den Fingern ein wichtiges Dokument nach dem andern. Vor einigen Tagen veröffentlichten wir an dieser Stelle seinen Utas, in dem er das hohe Lied der Knute singt, in dem Nachfolgendem ist v. Blehive, der sich diesmal unter der Decke seines nächsten Mitarbeiters, des kürzlich zum Chef des Polizei­departements ernannten Lopuchin versteckt hat, sanftmütiger: er hat wohl schon einsehen müssen, daß die Knute doch nicht eine fo sichere Staatsretterin ist, wie er es anfänglich an­genommen hat. Jetzt fetzt er seine letzte Hoffnung auf die Bauern selbst. Das Dokument, das in dem Ministerium Anfang August entstanden ist, sieht folgendermaßen aus: Das Ministerium des Innern. Das Polizeidepartement.

Ganz geheim.( Sowerschenno sekretno.) Cirkular.

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Meine Herren, in der landwirtschaftlichen Bevölkerung und- ich sage es als Ostländer mit einem gewissen Stolz nicht zum geringsten in den östlichen Provinzen ist ein Kapital au monarchischer Gesinnung und Trene aufgespeichert, welches, wenn es mal verloren gehen sollte, meiner Ansicht nach sehr schwer wieder zu ersetzen sein wird. ( Bravo ! Sehr wahr! rechts.)... Und das sollte man doch auch auf seiten der öniglichen Staatsregierung nicht außer acht Iassen. Denn ganz abgesehen von dem Wohl und Behe derzeitigen Besiger, fnüpft sich an diese eben von mir gezeichnete Gesinnung eine Masse von Interessen, meine Herren, die man als Lebendintereffen der Monarchie bezeichnen muß.( Bravo !)"

wurden, versuchte ein Parteigenosse des unvorsichtigen Redners, der Da diese Ausführungen von andrer Seite sofort scharf beachtet Abg. Frhr. v. Plettenberg Mehrum, wiederum ähnlich wie jetzt das Vaterland", eine abschwächende Erklärung; er fagte: Wenn aber der Abgeordnete Knebel meinem Freunde Buttkamer vorgeworfen hat, daß er gewissermaßen gedroht habe, diese monarchische Treue fönne im Osten verloren gehen, und daraus die Schluß­folgerung ziehen zu sollen meinte, daß diese Treue deshalb eine minderwertigere sei als die unsre, so muß ich darauf hinweisen, daß er den Abg. v. Puttkamer mißverstanden hat. Dieser - die hat ausgeführt, daß, wenn diese treuen Leute Landwirte durch Verarmung genötigt würden, ihre Scholle zu verlassen, um Proletarier zu werden, dann vielleicht sie selbst noch nicht, aber jedenfalls doch ihre Kinder die über: lieferten Gesinnungen des kernigen Standes vergessen und verlieren würden, der uns die besten Soldaten und auch die besten Monarchisten liefert."

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Die Deutsche Tageszeitung" hat nicht unrecht, wenn sie durch die Erinnerung an diese Aussprüche hochkonservativer Abgeordneter und Kreuz- Zeitungs"-Freunde beweisen will, daß die im Vaterland" hervorgetretenen Anschauungen nicht neu und ungewöhnlich in der fonservativen Partei sind. Das Baterland" war nur überaus ungeschickt und äußerte allzu plump die geheimsten Gedanken des Tonservativen Junkertums.

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Der Hakatiftentag in Danzig , d. h. die Versammlung der simarkenvereine, die letzter Tage stattfand, hat durch eine Resolution folgende Germanisierungsmaßregeln gegen die Bolen verlangt: 1. Der fakultative polnische Schreib- und Lehr= unterricht in der Boltsschule der gemischtsprachigen Landes­teile wird, wo er noch besteht, aufgehoben. 2. Die für West­ preußen geltenden Bestimmungen über die Erteilung des Religions­unterrichts in deutscher Sprache sollen auf alle Teile der Ost marken ausgedehnt werden. 3. Der fakultative pol nisce Sprachunterricht an den höheren Lehr­verpflichten müssen, polnisch zu lernen, wird aufgehoben. 5. Der anstalten wird beseitigt. 4. Die Bestimmung, daß die aus dem Dispositionsfonds der Oberpräsidenten unterstützten Stipendiaten sich Gebrauch der polnischen Sprache in Versammlungen ist nicht zu gestatten. 6. Die polnische Presse ist möglichst ganz zu verbieten, zum mindesten aber hat sie ihrem polnischen Tegt eine deutsche Ueberfegung beizufügen. 7. Postsendungen mit polnischen Aufschriften sind von der Beförderung ausgeschlossen. Und diese Erzchauvinisten, die einen fremden Volksstamm in der brutalsten Weise vergewaltigt und geknebelt wissen wollen, wagen noch über Englands Boerenpolitik zu schreien.

Der Hatatiſtentag fandte auch ein Telegramm an den Grafen Bülow, auf das folgende Antwort einlief:

Den auf dem Deutschentage in Danzig versammelten 12 000 Landsleuten sage ich herzlichen Dank für ihre freunds liche und patriotische Begrüßung. Ich bin überzeugt, daß die erhebenden Kaifertage in Posen für die Deutschen der Ostmart ein Sporn sein werden, sich unter Ueberwindung afler trennenden Momente einmütig um die nationale Fahne zu scharen. Dann wird auch einer stetigen und zielbewußten Ostmartenpolitik der Rückhalt nicht fehlen, dessen sie für den Schutz der deutschen Sache im Osten bedarf. gez. Reichsfaugler Graf Bülow.-

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Bösartige Soldatenschinderei. Bösartige Soldatenschinderei. Vor dem Kriegsgericht in Metz hatten sich die Unteroffiziere Trautmann und Wiehr von der Auch die obigen Erinnerungen der Deutschen Tageszeitung" 5. Compagnie des sächsischen Fußartillerie- Regiments Nr. 12 wegen An die Herren Gouverneure. Aus den im Polizeidepartement einlaufenden Nachrichten ist bestätigen nur, daß der Monarchismus der konservativen Landwirte förperlicher Mißhandlung, Mißbrauchs der Dienstgewalt, und die zu ersehen, daß die Verbreitung von revolutionären Schriften sofort zu Ende geht, sobald die Liebesgabenpolitik der Regierung fünf Kanoniere Seidel II, Franke, Bach, Rohde und Klarner wegen Beihilfe und Mißhandlung eines Kameraden zu verantworten. Am aufhört. unter der Landbevölkerung des Reiches in der Mehrzahl der Fälle Wie die Konservativen, die jetzt das Bekenntnis zum Hochschutz- März cr. folgendermaßen von statten geht: In diesem oder jenem Distrikt einen Selbstmordversuch, weil nach seiner erſcheinen unbekannte junge Leute, die Gegend mit der Eisenbahn 30 als notwendigen Bestandteil der Vaterlandslieve crachhuppenteil unternahm der Kanonier Bolle vom genannten oder in der Equipage passierend oder auch zu Pferde, und ver- Beschworene Freihändler waren, da der Freihandel ihren Interessen Angabe viel mißhandelt wurde. Die Untersuchung in dieser diente, so zweifelt niemand, daß gerade die Konservativen die Angelegenheit, die zur Anklage gegen die bereits namhaft gemachten streuen in den Dörfern und Flecken Bücher und Broschüren rücksichtslosesten Feinde der Monarchic find, sobald die Mon- Unteroffiziere führte, brachte recht merkwürdige Dinge aus Licht. revolutionären Inhalts, oder sie verteilen sie unter die Bauern Die beiden Unteroffiziere und namentlich Trautmann erzogen" mit der Empfehlung, sie zu lesen und zu diesem Zweck auch archie sich gegen Junkerprivilegien und Junkerbereicherung erklärt. ihre Untergebenen durch Schläge. Besonders hatte sich weiter zu geben. Nicht selten werden diese Schriften in Trautmann den Bolte aufs Korn genommen, den er ganz Zur Fleischnot. Aus die Höfe und die Gebäude der Bauern und auf den Jahrmärkten den Bauern offen in ihre Wagen geworfen, von wo sie dann von Der Verein deutscher Wurstfabrikanten hielt in ausnehmend rob und gemein behandelte. der Kette der Mißhandlungen"- o drückte sich der fei Vertreter der Anklage aus dem Landvolk selbst in die entferntesten und dunkelsten Ort- Braunschweig seine Generalversammlung, in der sämtliche erivähnt, daß er dem schaften gebracht werden. Die genannten Bücher und Schriften Redner fich gegen die agrarische Grenzsperrpolitik wandten. Man Bolle die brennende Cigarette aus dem Munde werden von der Landbevölkerung gern gelesen( ochotno tschitajutsja) faßte die laut gewordenen Anschauungen in folgender Protest- nd ins Gesicht schlug, daß er ihu ohrfeigte und mit dem und, nachdem sie durchgelesen find, ohne böse Absicht weiter ge- resolution zusammen: Der Verein deutscher Wurstfabrikanten stellt mit tiefem Bedauern Gewehrkolben vor die Brust stick. Weil Bolte nicht forsch" geben, wobei es beobachtet worden ist, daß solche Schriften sogar die Thatsache fest, daß die deutsche Erzeugung von Schlachtvieh, genug in das Zimmer der Unteroffiziere trat, mußte er auf öffentlich in Bauernmassen vorgelesen worden sind. Nachdem die Bauern mit dem Juhalt der bezeichneten Litteratur namentlich von Schweinen, seit Jahren dem Bedarf immer die Barade herumlaufen hinausspringen, um bekannt geworden waren, entstanden unter ihnen Gerüchte über weniger genügt und infolgedessen die Preise stetig gestiegen und nach drei Minuten wieder antreten. dies bei der Länge des die Aufteilung der Gutsländereien und mehr oder weniger ge- find. Es muß ausgesprochen werden, daß die deutsche Land­Weges nicht möglich tvar, ipannte Beziehungen mit den örtlichen Gutsbesitzern. Erst nach wirtschaft, deren Bemühungen, die Viehzucht zu fördern, keines: erhielt er Ohrfeigen und mußte den Weg fünfzehn längerer Zeit erscheint die Streispolizei zur Stelle, beunruhigt wegs verkanntwerden, fich nicht im stande gezeigt hat, den bis zwanzig mal machen. Mehrfach wurde ihm das Mittag­durch Nachrichten über die Gärung unter den Bauern, inländischen Bedarf an Schlachtvich hervorzubringen. effen entzogen, so daß er hungrig zum Dienst mußte. Besondere Buzarbeit erhielt er so reichlich, daß erfährt bloß, daß vorbeigehende oder vorbei Soll das deutsche Fleischergewerbe und die Fleischernährung des effen entzogen, so daß er hungrig zum Dienst mußte. Besondere Bei deutschen Volkes nicht dauernd auf das schwerste geschädigt Sachen nicht genügend säubern konnte. Aber nicht genug, weitem nicht alle der bezeichneten Bücher und Broschüren werden werden, so ist die Zufuhr ausländischen Schlacht- daß er selbst den Bolte täglich mißhandelte, stiftete selbstverständlich den Bauern weggenommen, und die in der Sache viebes in größerem Maße unbedingt notwendig. auch noch die Kanoniere an, ihn zu verhauen, sonst würde der Aufdeckung dieser Schriften vorgenommene Untersuchung ver. Die Gefahr der Seucheneinschleppung, die gegen diese Einfuhr geltender fie, wie er fagte, auch noch mehr ichleifen. Natürlich läuft gewöhnlich resultatlos, weil die an der Verbreitung der gemacht wird, ist unter den nötigen Sicherungsmaßnahmen durchaus thaten dies mun die Kanoniere, schon aus Furcht vor dem Das Urteil lautete gegen Trautmann auf konnten und sie wahrscheinlich ihre Thätigkeit in eine andre Gegend und von russischen Schweinen in das oberschlesische Industriegebiet acht Monate Gefängnis und Degradation, gegen revolutionären Schriften Schuldigen nicht ausfindig gemacht werden nicht vorhanden, wie die Einfuhr von Rindvich aus Destreich Ungarn Interoffizier. unwiderleglich beweist. Die Vichsperre bedeutet thatsächlich nichts audres, als ein wirtschaftliches Mittel, die Vichpreise hochiehr auf vier Wochen Mittelarrest und gegen die fünf Stanoniere auf je drei Tage Mittelarrest. zuhalten und weiter zu steigern. So sehr das Gedeihen der deutschen Landwirtschaft dem Verein deutscher Wurstfabrikanten wie jedem dachoto Deutschen am Herzen liegt und Förderung verdient, so kann sie doch zu den preußischen Landtagswahlen. Die Verordnung über die Ausführung der Wahl der Abgeordneten nicht verlangen, daß ihre Interessen einseitig auf Roften des Wohles die gesegliche der gesamten Bevölkerung durch die Zurückhaltung der Konkurrenz zur Zweiten Stammer" voin 30. Mai 1849 ausländischen Biehes begünstigt werden. Der Verein deutscher Wurst Grundlage des Wahlverfahrens bestimmt in§ 30: fabrikanten spricht deshalb die dringende Bitte und zuversichtliche Der Protokollführer und die Beifizer werden von den Wahl: Hoffnung aus, daß die Regierung sich dem nicht verschließen wird, männern auf den Vorschlag des Wahlkommissarius( diefen ernennt daß die Rücksicht auf das Wohl des Fleischergewerbes und die so die Regierung. Anm. d. Ned.) gewählt und bilden mit diesem den wichtige Fleischernährung des deutschen Voltes die weitere Oeffnung Wahlvorstand der Grenzen für die Einfuhr von lebendem Vich unter selbstver ständlicher Innehaltung aller Vorsichtsmaßnahmen absolut gebietet." Selbst das Pferdefleisch wird teurer! Aus Roßschlächterkreisen wird dem Berliner Tageblatt"

und fie fahrende unbekannte Menschen Broschüren verteilt haben.

verlegt haben. Aus dem Dargelegten ist nicht schwer zu ersehen, daß in dem Kampf mit einer solchen Propaganda mit der administrativen Untersuchung und der Wegnahme der revolutionären Schriften tein Erfolg erzielt werden kann und daß alle Bemühungen der Be: hörden in dem Kampf mit dem Bösen vor allem auf die Auf­deckung und Berhaftung der Agitatoren und Verbreiter der unter irdischen Litteratur sowie auf die Ausfindigmachung von Maßregeln, mit denen man ihrer verbrecherischen Thätigkeit vorbeugen könnte, hinauslaufen müssen.

Zur Erreichung dieses Zieles würden selbstverständlich die örtlichen Kräfte der Gendarmerie und Polizei wegen ihrer ver­hältnismäßig geringen Zahl und der großen Ausdehnung der Bewachungsdistrikte, nicht ausreichen, weshalb Maßregeln in Angriff genommen werden müssen, die den Bauern selbst Vernunft ein­flößen, so daß die Bauern mit ihren eigenen Mitteln die Agitatoren anhalten und den zuständigen Be hörden übergeben und überhaupt sich bei der schrieben:

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und in§ 27:

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Er( der Wahlkommissar) hat die Verhandlungen über die Urs wahlen nach den Vorschriften dieser Verordnung zu prüfen, und wenn er einzelne Wahlakte für ungültig erachten sollte, der Ver­ge- fammlung der Wahlmänner seine Bedenken zur endgültigen Ent­fcheidung vorzutragen."