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Stadtv. Ewald( Soc.): Herr Flohr ist doch auf das freisinnige meldeten. Dennoch spiegelt sich in seiner Geschäftsthätigkeit der Schöneberg  . Jm socialdemokratischen Wahl. Brogramm gewählt; da müssen uns folche persönlichen" Ausschlechte Geschäftsgang deutlich wieder. Während nämlich vom verein sprach am Dienstag Redacteur Ströbel über Nationale führungen doch sehr wundern. Wahrscheinlich aber hat er gestern Jahre 1900 zum Jahre 1901 die Zahl der Arbeitsuchenden beim Ehre". Der flare und allgemein verständliche Vortrag fand reichen mit Herrn Ring- Düppel gesprochen.( Heiterfeit.) Sämtliche Centralverein   um 7118 zurüdging, ging die Zahl der angemeldeten Beifall. Sodann wurden 41 Neuaufnahmen vollzogen, welches städtischen Beamten bekommen ihren Urlaub; die städtischen Arbeiter Stellen um 16-701 und die Zahl der besetzten Stellen um 11793 günstige Resultat man wohl der Agitation in den Bezirken zuschreiben müssen biel schwerer arbeiten, aber nach Herrn Flohr zurück. tanu. Die Versammlung war gut besucht.

würde die Stadt mit ihrem Urlaub zu schwer belastet. Dann dürfen Aus den Angaben über die an den Centralverein berichtenden doch auch die Beamten keinen Urlaub bekommen! Wegen seiner Nachweise ist besonders deutlich der Rückschlag von 1900 zu 1901 zu Seßhaftigkeitsschmerzen sollte sich Herr Flohr doch an die Herren ersehen. Es meldeten sich nämlich auf 100 offene Stellen: Kühnemann und Genossen wenden und ihnen empfehlen, den Arbeitern bessere Löhne zu zahlen.

Stadtv. Pretzel  ( Bürgerpartei): Der Standpunkt des Herrn Flohr ist kein hochagrarischer, wie man ihm hier imputieren will, sondern der Standpunkt, zu dem alle diejenigen ganz von selbst tommien, die Arbeiter beschäftigen. Wie Herr Cassel solchen Stand­punkt naiv nennen fann, ist nur begreiflich daraus, daß er selbst feine Arbeiter beschäftigt. Wer Streits durchgemacht hat, weiß, daß die Arbeiter ausführen müssen, was ihnen von den Leitern tommandiert wird, sogar mit Ohrfeigen und mit dem Knippel. ( Rufe: Brr! Heiterkeit!) Lachen Sie nicht, ich habe die Thatsachen durchgemacht.

Stadtv. Rosenow: Wir sehen, wohin es führt, wenn bei solcher Gelegenheit die ganze sociale Frage aufgerollt wird. Ich habe gerade als Arbeitgeber namens meiner Fraktion gesprochen. Stadtv. Borgmann: Ich verwahre meine Partei auf das Nachdrücklichste gegen die infame Jufinuation, als ob sie die Arbeiter

1901

1900

Januar Februar

163

B

229 Stellungfuchende

136

178

"

März

117

141

"

April

99

158

"

Mai

112

149

"

Joy Juni

132

169

"

Juli

111

148

"

Auguft

106

147

"

September

97

130

Oktober

121

160

"

November

183 154

214 201

Dezember

"

Parteitag

der deutschen   Socialdemokratie.

Donnerstag- Nachmittagsfihung.

München  , 18. September.  ( Privat- Depesche.) ( Vorläufiger Bericht.)

In der Nachmittagssigung trat der Parteitag zunächst madu in die Diskussion über Punkt 5 der Tagesordnung Arbeiter versicherung" ein. Den Hauptdifferenzpmukt bildete die Frage, ain welcher Art und Weise die Arbeitslosen- Versicherung durchzuführen sei.

b. Im begründete eingehend einen Antrag, wonach der Parteitag sich mit den Beschlüssen des Stuttgarter Gewerkschafts­Der Bericht giebt auch über die Dauer der Arbeitslosigkeit Auf- fongresses fiber die Arbeitslosen- Versicherung einverstanden erklären follte. Die in den Gewerkschaften organisierten Arbeiter würden schluß, der die durch den Nachweis des Centralvereins Neueingestellten es nicht verstehen, wenn der Parteitag sich in dieser Frage zu ihnen in bis zum Tage der Neueinstellung unterlegen haben. Die Ver­gleichung zwischen 1900 und 1901, bie ja wegen der Ber- Gegensatz stellen wollte. Nur die Gewerkschaften tönnten Träger einer Arbeitslosen- Versicherung sein, zu

mit Ohrfeigen und Schlägen zu gewissen Handlungen oder Duldungen minderung der Gesamtzahlen der Vermittelung allerdings fein irgendwie Reiche Zuschüsse beanspruchen müßten deren Beiträgen sie vom

zwingt.( Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.)

zur Ordnung.

Der Vorsteher ruft den Vorredner wegen dieses Ausdrucks Damit schließt die Beratung. Die Ausschußanträge werden unverändert angenommen.

Mit dem 1. Oftober 1902 foll

der ärztliche Dienst am Waisenhause und am Arbeitshause zu Rummelsburg  , der bisher durch einen Arzt wahrgenommen wurde, dergestalt neu ge­regelt werden, daß ein gemeinsamer dirigierender Art mit dem Titel Oberarzt" und je ein Aſſiſtenzarzt fungieren. Die Forderung der Armendirektion, je einen Oberarzt und Aſſiſtenzarzt für jede An­Stadtv. Dr. Beruftein( Soc.): In den Rummelsburger  städtischen Anstalten hat bisher ein einziger Arzt für 520 Patienten zu sorgen gehabt, gewiß eine außerordentliche Arbeitsleistung für einen mehr als Siebzigjährigen. Was jetzt an die Stelle eines solchen unhaltbar gewordenen Zustandes treten soll, erachten wir als ungenügend. Jedenfalls ist die Frage noch lange nicht geflärt und bedarf näherer Brüfung in einem Ausschusse. Gerade hier bietet sich Gelegenheit zu einer lange vermißten Organisation. Die Bersammlung verweist die Vorlage an einen Ausschuß von zehn Mitgliedern. Die Begrüßung des Königs von Italien  am 28. August 1890 durch die städtischen Behörden und die Aus­schmückung des Brandenburger Thores, des Pariser Blazes und der ,, Linden" hat 26 000 M. Kosten verursacht, welche der Magistrat ohne weiteres verausgabt hat, da der Einzug in die Ferien der Ver­fammlung fiel, fiel, die Zustimmung der Versammlung sicher vorausgesetzt werden konnte und der Betrag nicht derart erheblich war, eine Unterbrechung der Ferien zu rechtfertigen. Unter Hervorhebung dieser seiner Gründe sucht der Magistrat die nachträgliche Bewilligung der Summe und Indemnität für das ausnahmsweise Vergehen nach.

Stadtv. Borgmann: Nicht die Höhe der zu bewilligenden Summe ist es, die mich veranlaßt, das Wort zu ergreifen; spielte fie für mich eine Rolle, so würden wir anerkennen müssen, daß der Magiftrat sich bei dieser Gelegenheit einer ziemlichen Mäßigung befleißigt hat; er hat vielleicht frühere Ausführungen meines Freundes Singer auf fich wirken lassen, und es ist auch so gegangen. Auch nicht gegen die Form der Nachbewilligung habe ich etwas einzuwenden, ich muß vielmehr im Namen meiner Freunde ganz entschieden Protest ein legen gegen diese Bethätigung an sich, weil wir meinen, daß die Stadt keineswegs dazu Anlaß hatte. Die Mehrheit der Bürgerschaft ist mit der Beteiligung an derartigen höfifchen Festivitäten nicht einverstanden, Viele sind dabei, weil sie glauben, mit dabei sein zu müssen, aber nicht mit dem Herzen.( Widerspruch und Lachen.) Ich habe ver schiedentlich mit den Betreffenden gesprochen, welche völlig verblüfft waren, als in einem Moment der ganze Festzug vorüber war, und sie nun nicht wußten, was sie thun sollten; fie freuten sich vielleicht mit den Schuldienern, an dem Tage blau machen zu können. Diese Steuergrofchen halten wir für unnüß ausgegeben und werden gegen die Bewilligung stimmen.

gesuchte Indemnität.( Beifall.)

Stadtv. Caffel: Wir erteilen gern dem Magiftrat die nach Die Bewilligung erfolgt gegen die Stimmen der Social Schluß 28 Uhr.

demokraten.

Sociales.

Krankenkassen und Wohnungselend.

brauchbares Resultat giebt, zeigt aber doch die bemerkenswerte Er scheinung, daß für die länger dauernde Arbeitslosigkeit die Zahl der Betroffenen gefilegen ist. Besonders auffällig ist das bei den Malern. während diese Nachweisung im Jahre 1900 fich auf 7626 Maler bezog, im Jahre 1901 aber nur auf 5860, waren doch von Arbeits­losigkeit in der Dauer von 8 Tagen und darüber 3208 im Jahre 1901 betroffen, gegen nur 2008 im Jahre 1900.

Eine Reichs- Arbeitslosen

Versicherung würde eine Gefahr für die Gewerkschaften bedeuten. Hoch hielt die Frage für noch nicht genügend geklärt, als daß der Parteitag schon dazu Stellung nehmen fönnte. befürwortete die Regelung der Arbeitslosen- Versicherung durch das Zubeil befürwortete die Regelung der Arbeitslosen- Versicherung durch das Reich, auch Grünwald- Hamburg   sprach gegen den Antrag v. Elm. Dr. Borchardt Charlottenburg erklärte sich für den Antrag v. Elm und sprach die Ansicht aus, daß der Anstoß zu einer Arbeits­buches. Der Bochumer Anzeiger" teilt folgendes mit: Der Eisenbahnfiskus und§ 616 des Bürgerlichen   Gefeß- lofen- Versicherung nicht von dem Reiche, sondern von den Kommunen ausgehen werde. Ed. Bernstein und Dr. Arous machten Ein Eisenbahnrangierer beanspruchte für die Zeit einer 14tägigen darauf aufmerksam, daß die Resolution Moltenbuhr nur im Princip militärischen Uebung Auszahlung seines Lohnes unter Abzug des- die Forderung der Arbeitslosen- Versicherung enthalte, sich aber feines­jenigen Betrages für die ihm beim Militär gewordene Verpflegung. wegs über die Mittel und Wege zur Erreichung dieses Zieles auss Der Fiskus verweigerte die Zahlung auf Grund der für alle Dienst- spreche. Dr. Arons beantragte außerdem die Aufnahme der Beige der preußischen Eisenbahnverivaltung getroffenen Bestimmung, Organisation des Arbeitsmarktes in die Forderung der Molken­welche besagt: Der Tagelohn wird für diejenigen Tage gewährt, buhrschen Resolution. Nachdem auch Molkenbuhr die Erklärung abgegeben hatte, an welchen der Arbeiter dienstlich thätig gewesen ist." Der Rangierer erhob Klage beim Amtsgericht, indem er sich auf§ 616 des Bürger- daß seine Resolution die Form der Durchführung einer Arbeits­lichen Gesetzbuchs stüßte, worin bestimmt ist, daß dem Dienst lofenversicherung vollständig offen laffe, zog v. Elm seinen Antrag pflichtigen wegen unverschuldeter Behinderung Lohnabzüge nicht zurück. gemacht werden dürfen, falls eine verhältnismäßig nicht erhebliche Lily Braun   trat für die Durchführung der Mutterschafts­Beit in Frage komme. Er( der Rangierer stehe seit etwa zehn versicherung ein, d. h. für die Unterstützung der Wöchnerinnen Jahren im Dienste der Eisenbahnverwaltung, im Vergleich zu und Schwangeren in einer gewiffen Zeit vor und nach der Ent­welchem Zeitraum die versäumte Frist als eine verhältnismäßig bindung durch Gewährung der vollen Höhe des ortsüblichen Tage­nicht erhebliche anzusehen sei. Das Gericht verurteilte den Fistus lohns. Von großer Wichtigkeit sei ferner die Errichtung von Wöch­zur Zahlung von 24 M. nebst 4 Proz. Zinsen vom Tage der An- nerinnen- Asylen und Säuglingsheimen seitens der Krankenversicherung strengung der Selage ab. im Gegensatz zu der privaten, besonders der ultramontanen Wohlthätig­feit. Es handele sich hier um das Wohl und die Gesundheit der Frau Biez Proletarierkinder, auf denen unsre Zukunft beruhe. Hamburg   formulierte ihre Forderungen der Fürsorge für schwangere Arbeiterinnen und Wöchnerinnen in einem Busazantrage zur Resolution Molkenbuhr, der das Verbot der Beschäftigung von Schwangeren und Wöchnerinnen 4 Wochen vor und 6 resp. 8 Wochen nach der Entbindung, sowie Zubilligung eines Krankengeldes für fie in dieser Beit in der Höhe des ortsüblichen Tagelohns verlangt. Die bürger liche Gesellschaft müsse den Proletarierinnen, die sie so rücksichtslos ausbeute, wenigstens während und nach der Schwangerschaft die Mittel zu ihrer physischen Existenz gewähren.

Es läßt den Staat als Arbeitgeber" in einem glänzenden Lichte erscheinen, daß er erst durch gerichtliches Urteil gezwungen werden muß, einem armen Eisenbahnproletarier 24 M. Lohn zu bezahlen, auf den er gesetzlichen Anspruch hat. Das ist ein wahrer Muster­betrieb". Schweizgänger. Aus Baden schreibt man uns: Beim Herannahen des Herbstes kann man an der Schweizer   Grenze be­obachten, wie jugendliche Arbeiter aus der Eidgenoffen schaft herüberkommen, um ihre schwäbische Heimat aufzusuchen. Von einer Gruppe solcher Jünglinge erfuhr ich, daß sie den Sommer hindurch in einer Ziegelei bei Frauenfeld   beschäftigt waren. Sie erklärten, daß ihre tägliche Arbeitszeit von 1/25 Uhr früh Bömelburg- Hamburg   wies darauf hin, daß notwendiger als bis 1/28 1hr abends währte und daß die Ruhezeit nur so der Erlaß von Unfallverhütungs- Vorschriften die Kontrolle über die lange dauerte, als das Mittagessen eingenommen wurde. Für diese Ausführung dieser Vorschriften sei, und forderte zu diesem Zweck die unerhörte Anstrengung erhielten die kleinen Arbeiter neben freier Buziehung von Kontrolleuren aus dem Arbeiterstande. Redner Kost und Lagerstätte einen Wochenlohn von etwas über 5 Fr.( etwa brachte ein Amendement zu der Resolution ein, das neben dieser 4,20 m.) ausbezahlt. Der Frohnde- Ertrag, den die Jungen den Forderung die Verbesserung der Maßnahmen zur Verhütung von Eltern jetzt nach Hause bringen, beläuft sich auf ca. 60 M. Frau Berufskrankheiten und vollen Schadensersatz für die Verletzten und Helvetia   sollte sich doch nach dem Lose der Kleinen, die sie zu sich deren Hinterbliebenen verlangt. kommen läßt, etwas liebevoller erkundigen.

RE

Gerichts- Beitung.

Die Resolution Molkenbuhr wurde angenommen mit den Amendements Bömelburg und Zietz; auch die Aronssche Forderung der Organisation des Arbeitsmarktes gelangte zur Annahme. Die übrigen Abänderungen der Resolution Molkenbuhr waren unwesent licher Natur. Genehmigt wurde ferner ein von Singer amendierter Antrag Windhoff, wonach das Molkenbuhrsche Referat und die Debatte als Agitationsschrift verbreitet werden soll.

Milde Richter fand vor der Straffammer in Potsdam   der Hauptmann a. D. und Kaufmann May Heynich, der an­getlagt war, am 12. Juni d. J. an einem zehnjährigen Mädchen ein Hierauf referierte Singer in turzen fernigen Worten über den beantragte 9 Monate Gefängnis. Der Gerichtshof erkannte indessen vorgeschlagene Resolution, die die möglichst zahlreiche Beſchichung Sittlichkeitsverbrechen begangen zu haben. Der Staatsanwalt internationalen Kongreß in Amsterdam  . Die von ihm auf Freisprechung. Ohne Zweifel babe Seynich ein Sittlichkeits- des Kongresses als internationale Pflicht empfiehlt, wurde einstimmig verbrechen, das mit Zuchthaus bedroht sei, verübt, er hat aber an angenommen. dem Tage schon vormittags Moselwein und Schnaps und nachmittags Den Schluß des Tages bildete ein gründliches Referat mit einem andren 4 Flaschen Sekt und 2 Flaschen Rotwein ge- Lindemanns über Kommunal- Politit, das um 7 Uhr trunken, so daß er durch die dadurch entstandene Trunkenheit total abgebrochen wurde, um morgen fortgesetzt zu werden. seiner Vernunft beraubt gewesen ist.

Ein abstoßendes Bild bot eine Verhandlung, welche gestern

des Landgerichtsdirektors Müller stattfand. Der aus der Unter­

genommen zu haben.

Amerikas   Protest.

Die Ortskrankenkasse der Schneider in Berlin   hat in diefem vor der neunten Strafkammer des Landgerichts 1 unter dem Boris Lehte Nachrichten und Depeschen. Jahre in den Monaten Mai und Juni eine Untersuchung über die fuchungshaft vorgeführte Tischler Hermann Behn   ist ein vielfach Bukarest  , 18. September. Hier ist nichts von einer Protest­Wohnungsverhältnisse erkrankter Mitglieder veranstaltet, die, soweit vorbestrafter Mensch. Schon früher war er beschuldigt, mit seiner note in der Angelegenheit der Judenfrage bekannt. Abgesehen davon, bis jetzt Beröffentlichungen darüber vorliegen, grauenhafte Bustände jegt 16 jährigen Stieftochter unzüchtige Sandlungen vor- daß der amerikanischen   Regierung jede Berechtigung hierzu fehlt, zu Tage gefördert hat. Die Untersuchung bezog sich auf 1243 er­Als es zur Verhandlung kam, verweigerten hat die rumänische Regierung niemals die Bestimmungen des Berliner  frankte Mitglieder. Von diesen wurden 190 ohne eigene die Stieftochter wie die Ehefrau des Angeklagten ihre Aussagen, sodaß Bertrages, auch nicht solche, welche sich auf das Naturalisations Lagerstätte gefunden, worunter 173 weibliche und zugleich er wegen dieses Bergehens freigesprochen werden mußte und nur wegen verfahren erstrecken, verlegt. 173 Heimarbeiter waren. In feuchten oder dunklen Räumen Bedrohung der Seinen mit dem Verbrechen des Todschlags mit einer wurden 48 48 zumeist Lungenkranke angetroffen. Die Einzel- Buſabstrafe von einem Monat Gefängnis bestraft werden konnte. Wien  , 18. September.  ( W. Z. B.) Nach einer Mitteilung der schilderungen des Elends, das die Untersucher antrafen, wirken Raum aus dem Gefängnisse heraus, feste der Angeklagte sein ab- Länderbant hat sich der Beamte der Hauptkasse, Edmund Jeйinet, erschütternd. Die Ortstasse der Schneider hat sich durch die scheuliches Verhalten gegenüber seiner Tochter fort, bis diese sich heute nachmittag vor der Kassenrevision entfernt. Die vor­Untersuchung der Zustände, die ja auch von andern Kaffen voller Verzweiflung an ihren Vormund wandte und ihn um Schutz genommene Revision ergab große Unregelmäßigkeiten in der schon in gleicher Weise ausgeführt worden ist, nicht nur ein Verdienst bat. Pehn wurde wieder in Haft genommen. Seine Ehefrau hatte Checkgebarung; bisher wurde ein Abgang in Höhe von 1259 000 um die Oeffentlichkeit erworben, sondern sie hat sich damit auch selbst vor der Polizei die Abscheulichkeiten des Angeklagten ebenfalls be- Kronen festgestellt. einen erheblichen Dienst erwiesen. Durch die Untersuchung dieser fundet und hinzugefügt, daß ihr Ehemann gedroht habe, fie und Zustände setzt sie sich in den Stand, für Unterbringung aller ihre Tochter zu erschießen, falls er angezeigt werde. Im geftrigen Saitien meldet, ist die Armee des General Nord bei Limbé ge­Paris, 18. September. Wie die Agence Havas" aus Kap genügend behausten Stranken in Krankenhäusern zu sorgen und erreicht Termine wiederholte sich das frühere Vorkommnis. Frau damit natürlich viel leichter die Wiederherstellung der Unglücklichen. schlagen worden. Zahlreiche Tote bedeckten das Schlachtfeld. General und Tochter des Angeklagten erklärten wiederum unter Umso seltsamer muß es daher erscheinen, daß der Vorstand der Kaffe, Thränen, daß sie Salnave beabsichtigt, die Stadt demnächst anzugreifen. Die Be­von ihrem Recht der Zeugnisverweige wie das Anzeigenblatt der Schneider und Schneiderinnen Berling" wollten. Gebrauch machen ⑤0 war der Gerichtshof völkerung ist in große Unruhe versetzt. erfahren haben will, diese erste Wohnungsenquete auch die letzte sein denn nur auf das Zeugnis des Polizeibeamten angewiesen, der die Paris  , 18. September.  ( W. T. B.) Ueber die englischerseits laffen will. Es toste zu viel und sei ungeseglich, damit soll der Vorstand es begründen. Es mag ja sein, daß die Arbeit etwas Stieftochter zu Protokoll vernommen hatte. Staatsanwalt Böttger in Abrede gestellte Besetzung des Fürstentums Kelantan   durch foftet, aber das erspart die Kasse auf der andern Seite an Kranken, hielt dies für ausreichend, um den Angeklagten für überführt zu 300 englische Soldaten veröffentlicht die Agence Havas" folgendes geld und Kurkosten, sie diese Kranten durch Unter- erachten, er beantragte gegen ihn anderthalb Jahre Gefängnis. Der Telegramm aus Saigon  : Es ist sicher, daß 300 Siths Kelantan  Diese Besetzung ist überdies von der Presse Gerichtshof hielt es doch für notwendig, noch einige Gerichtsbeamte bejezt halten. bringung rascher im Strankenhause von der siamesischen   Regierung gefund machen kann. ob solche Untersuchung als ungefeßlich angesehen werden zu laden, welche bei der Vernehmung der Stieftochter des An- in Bangkok   besprochen, und könnte, darauf sollte es die Kasse doch erst noch ankommen lassen. geflagten zugegen gewesen waren. Es wurde ein neuer Termin nicht dementiert worden. England behauptet, die 300 Soldaten, die Kelantan   besetzt halten, gehörten nicht zur britischen Armee und seien Der nur berufen, um eine Leibwache für den Sultan zu bilden. Bir glauben kaum, daß sich eine Aufsichtsbehörde findet, die einer auf den 7. Oktober auberaumt. Ortstasse eine Untersuchung darüber verbietet, wie ihre erkrankten Gouverneur von Singapore   ist an Bord eines Kriegsschiffes in Mitglieder untergebracht sind. Wir halten das vielmehr für das Kelantan angekommen. gute Recht der Kasse, da sie ja auf Grund des§ 7 I. 1 des Stranken­bersicherungs- Gesetzes berechtigt ist, Strankenhauspflege auch für Leute mit Familie oder eignem Hausstand anzuordnen, wenn die Art der Krant­heit Anforderungen an die Behandlung oder Verpflegung stellt, denen in der Familie des Erkrankten nicht genügt werden fann. Dafür ist natürlich in den meisten Fällen die Beschaffenheit des eignen Haus­standes, der Wohnung, ausschlaggebend. Daher hat die Kaffe das Recht, sich von der Beschaffenheit der Wohnungen ihrer franten Mit­glieber zu überzeugen.

Und

"

wenn

rung

Dersammlungen.

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Paris  , 18. September.  ( W. T. B.) Der Kriegsminister hat Im Wahlverein des ersten Wahlkreises hielt am Donners­tag Stadtverordneter Borgmann einen lehrreichen Vortrag über heute die Enthebung des Oberstlieutenants de Saint- Rémy Kommunale Praxis". Redner betonte die Notwendigkeit, neben den von seiner Stellung bekannt gegeben, in Uebereinstimmung mit dem reichs- und staatspolitischen Dingen auch die Vorgänge in den Kom- Beschluß des Ministerrats, durch den der Oberstlieutenant zur Dis. munen im Auge zu behalten. An der Hand zahlreicher Beispiele position gestellt wird. Rom  , 18. September.  ( B. S.) Die Regierung hat die Protest­beleuchtete er die mangelhaften Verwaltungspraktiken in den kommu nalen Verbänden und unterzog die verschiedenen kommunalen Ein- versammlung untersagt, welche die Socialisten anläßlich der richtungen der Stadt Berlin   einer berechtigten Kritik. Besonders Zwischenfälle in Candala in der Nähe von Foggia   veranstalten wandte er sich gegen die staatliche Bevormundung der Kommunen wollten, wo während des Ausstandes mehrere Ausständigen von den Im Zeichen der Krisis. Der Centralverein für Arbeitsuach- und sprach sich dann energisch für die Schaffung eines einheitlichen Truppen erschossen wurden. Sydney  ( Cap Breton- Insel), 18. September.  ( W. T. B.) Der weis in Berlin   erstattet seinen Jahresbericht für 1901. Der Verein Kommunalprogramms aus. Letteres sei unbedingt notwendig, weil beherrscht den Berliner   Arbeitsnachweis nicht; meldeten sich doch bei trotz des miserablen Wahlrechts eine stetig sich vermehrende Zahl hier angekommene Nordpolfahrer Beary äußerte, die Expedition ihm im Jahre 1901 nur 41 319 Arbeitsuchende, während sich bei den unsrer Genossen in die Gemeindevertretungen eindringe und diese eine babe den Pol nicht erreicht, habe aber sehr wichtige wissenschaftliche Eine Diskussion über den beifällig Entdeckungen gemacht. Alle Teilnehmer an der Expedition befänden an ihn berichtenden Arbeitsnachweisen, deren Zahl von 60 im feste Richtschnur haben müßten. add sich wohl und freuten sich, in civilisierte Gegenden zurückzukehren. Januar auf 85 im Dezember stieg, 196 064 Arbeitsuchende l'anfgenommenen Vortrag wurde nicht beliebt. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

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