Parteitag
München , 18. September. Beginn 83/4 Uhr. Den Vorsiz hat Genosse Vollmar. Es sind wieder eine große Anzahl von Beglückwunschungs- Telegrammen und Schreiben eingegangen; darunter Telegramme aus Amsterdam von der dortigen Partei, unterzeichnet vom Parteisekretär, und aus Bournemouth von der Redaktion der russischen socialdemofratischen Zeitschrift„ Schisn Posze". Die Diskussion über Buntt 3 der Tagesordnung: Bericht über die parlamentarische Thätigkeit
vird fortgesetzt.
Freitag, 19. September 1902.
abhalten lassen, und wenn diese meine Anregung erfüllt ist, wird es Ich möchte Ihnen mit allem Nachdruck die Annahme des An- möglich sein, alle die Aufgaben zu erfüllen, die Genossin gettin eben trages unsrer Berliner Freunde empfehlen, der sich auf die Forde- so anregend schilderte.
rung der Einführung des Achistundentages bezieht, aber
Eitzerodt- Krefeld:
Leyendecker- Höchst:
nicht etwa bon dem Gesichtspunkt aus, daß ich der Die Agitation für den Achtstundentag hat bei manchen Arbeitern, Stellung und Annahme desselben irgendwo den Beigeschmack besonders den gewerkschaftlichen, früher vielfach ein gewisses Lächeln eines Mißtrauensvotums oder auch nur eines leisen Tadels hervorgerufen. Das ist heute anders geworden, heute haben die gegen die verflossene Thätigkeit unsrer parlamentarischen Vertreter Arbeiter eingesehen, daß der Achtstundentag eine sehr wohl zu geben möchte. Ich erblicke vielmehr in der verhältnismäßig großen realisierende Forderung ist und auch in bürgerlichen Kreisen wagt Bahl von Anträgen, welche sich auf die Einführung des Achtstunden- man es nicht mehr, diese Forderung mit Hohnlachen zu beantworten. tages beziehen, einen kräftigen Vorstoß zum Ausbau des gesetzlichen Wir können deshalb den bezüglichen Anträgen sehr wohl zustimmen. Arbeiterschußes, überhaupt einen Ausdruck des dringenden Bedürfnisses Die Fraktion wolle zunächst ihr Augenmerk darauf richten, daß in und des zielklaren Wollens der proletarischen Klasse. Wenn in den letzten den staatlichen Betrieben der Achtstundentag eingeführt wird. Das Jahren vielleicht auf dem Gebiet des Arbeiterschußes weniger energisch wird wenigstens die Behörden zwingen, wenn auch nicht sofort den und nachdrücklich nach vorwärts gedrängt ist wie in manchen andren achtstündigen Arbeitstag einzuführen, fo doch die Arbeitszeit Zeiten, so erklärt sich das zum großen Teil daraus, daß die Zeit der ganz wesentlich zu reducieren. Die staatlichen Betriebe die privaten industriellen Betriebe nach sich Hochkonjunktur den proletarischen Massen die Reforminotwendigkeit müssen dann die weniger zum Bewußtsein gebracht hat. Das ist anders geworden ziehen. Neuerdings gehen die fiskalischen Werkstätten des durch das Gespenst der Krisis, das sich riesengroß vor dem Prole- Kriegsministeriums in Spandau daran, den Arbeitern einen SommerMit einer großen Anzahl von Delegierten habe ich Rücksprache tariat aufgerichtet hat. Die Krisis mit ihren Folgen legt gerade urlaub zu geben. So sehen selbst die Behörden allmählich die genommen über die gestrigen Ausführungen des Genossen Eichhorn- auch dem politisch kämpfenden Proletariat gegenüber den Gewerk- Berechtigung unsrer Forderungen ein. Wir müssen doch einen geMannheim, der die Fraktion beschuldigte, sie habe es in schaften eine edle Pflicht auf. Kein Zweifel, wir alle sind von Sym- wissen Druck auf die Fraktion ausüben durch Annahme dieser Anträge. der verflossenen Session an der Einreichung von Anträgen fehlen pathie gegen die Gewerkschaftsbewegung erfüllt, die Bethätigung Andrerseits muß ich mein Befremden darüber ausdrücken, daß laſſen. Ich habe zu erklären, daß die anwesenden Delegierten und dieser Sympathie sind keine leeren Worte. Nur zu gut wissen wir, Arbeiter der staatlichen Betriebe wie der kaiserlichen Werften es vielihre Mandatgeber im Gegenteil höchlichst befriedigt sind von dem daß politische und gewerkschaftliche Bewegung einander ergänzen fach ablehnen, die berufenen Vertreter unsrer Partei, die Mitglieder was die Fraktion geleistet hat. Das Ziel der Vorwürfe müssen und zu einander gehören, aber durch die Krisis werden ge- der Reichstagsfraktion, mit dem genügenden statistischen Material unsre Gegner, nicht aber die Fraktion sein. Wir sind der Meinung, rade gegenwärtig die gewerkschaftlichen Kämpfe sehr erschwert zu versorgen. Der Anregung des Genossen Timm, betreffend die daß von letzterer z. B. in der Zolltariffrage das bestmögliche ge- und deshalb ist es erwünscht, die Gewerkschaften durch Schaffung einer speciellen Kommission für die Sammlung und Verleistet wurde, die Fraktion hat da alles gethan, um sich bei den den Ausbau des gesetzlichen Arbeiterschutzes zu entlasten. arbeitung von socialpolitischem Material, stehe ich sympathisch gegenInteressenten durch deren Befragung zu informieren, und diese wieder Aber auch noch andere Gründe zwingen uns, den Kampf über, das würde für den Parteivorstand eine wesentliche Entlastung durch ihre Berichterstattung auf dem Laufenden zu erhalten. Wenn um die gesetzliche Verbesserung des Arbeitsverhältnisses in den bedeuten. trotzdem noch Vorwürfe gegen die Fraktion erhoben werden, so ist Vordergrund zu schieben. Ich erinnere an den Zolltarif und den das eine Entgleisung. Für einen Ausbau des Arbeiterschutzes ist sie schmählichen Verrat des Centrums an den Arbeitern durch seine Ich möchte die Reichstagsfraktion bitten, sich der Arbeiter der allezeit eingetreten und hat Anträge gestellt, aber die Regierung und Stellung dazu. Mehr als je ist das Centrum dadurch in die Not- chemischen Industrien in besondrem Maße anzunehmen. Welchen die herrschenden Klassen hatten feine Zeit dazu. Man muß doch wendigkeit versetzt, wenigstens etwas zur Förderung wirklicher socialen Gefahren diese Arbeiter ausgesetzt sind, hat das furchtbare Unglück auch die Geschäftsordnung des Reichstages, nicht bloß die des badischen Reformarbeit zu thun oder aber durch die Unterlassungssünden auf von Griesheim gezeigt; der Durchführung der Bestimmungen der Landtages einigermaßen fennen und sich bemühen, sie frühzeitig diesem Gebiete den Nimbus der Arbeiterfreundlichkeit noch Gewerbeordnung muß mehr Aufmerksamkeit als bisher gewidmet tennen zu lernen.( Heiterkeit.) Ich bin ja auch nicht Mitglied des schneller zu zerstören, als es ohnehin der Fall ist. Auf die eine werden. In Höchst ist das Krankenhaus überfüllt von verunglückten Reichstages, aber ich habe deffen Geschäftsordnung doch sehr gut durch oder die andere Weise muß das politisch kämpfende Prole- Arbeitern der Farbenindustrie. In der nächsten Session sollte nochunfren Großglockner fennen gelernt.( Heiterkeit.) Es ist notwendig, tariat die Früchte der Situation ernten, sei es in Gestalt eines mals eine Juterpellation eingebracht werden, die Aufklärung über daß die Fraktion durch unsre Mitarbeit unterstützt werde, es muß fräftigen Eintretens des Centrums für Reformen, sei es in Gestalt die Ursache des Griesheimer Unglücks und Bestrafung der ihr brauchbares Material geliefert werden, alle Arbeiterfreise sind einer Diskreditierung des Centrums bis auf die Knochen. Und noch Schuldigen fordert. Den Antrag 57 halte ich für kaum durchführverpflichtet, Material zu beschaffen und zwar solches Material, das ein andres! Der Zollincher wird ohne Zweifel bei den nächsten bar, man kann kein derartiges Flugblatt in einem solchen Umvon der Regierung und den herrschenden Parteien nicht wieder ver- Wahlen zu einem so glänzenden Siege der Socialdemokratie führen, fang herausgeben, weil es von der Landbevölkerung nicht verstanden nichtet werden kann, gegen das sich kein Einwand erheben läßt. daß das Lager der bürgerlichen Politiker dadurch von jener heiligen würde. Dazu müssen die Arbeitersekretariate, die Kartelle 2c. mitwirken, auch Furcht erfüllt sein wird, die die alleinige Quelle gelegentlicher Re- Reichstagsfraktion vielleicht mit einem den Landesverhältnissen entMan sollte Auszüge aus dem Thätigkeitsberichte der die Renten- Prüfungsstellen, Gewerbegerichts- Beifizer und namentlich formarbeiten der Bourgeoisie ist. Wir wissen genau, daß der Knüppel sprechenden Flugblatt unter der Landbevölkerung verteilen. Ent die Vertrauenspersonen in den kleinen Orten haben sich daran zu beim Hunde liegt und daß die bürgerlichen Parteien auch nicht zu legene Landkreise, die nicht die Mittel zur Verteilung der Flugbeteiligen; gerade in den kleinen Orten ist der Vertrauensmann der einem Jota mehr an Reformen sich verleiten lassen, als ihnen die blätter haben, müßten unterstützt werden. socialdemokratischen Partei das Sprachrohr der kleinen Leute und Furcht vor dem kämpfenden Proletariat abknöpft. Wie einmal zu den kein andrer. Wenn das geschieht, dann haben wir brauchbares Scharfmachern das Wort gesprochen ist: Meine Herren, wir arbeiten Material, wenn es wahr ist.( Heiterkeit.) Wir haben die Pflicht. ja nur für Sie! so wird die Socialdemokratie nach den Wahlen in Genosse Eichhorn hat gegen die Fraktion ganz ähnliche Vordie gemeinsamen Arbeiten zu verrichten und sie nicht der Fraktion der Lage sein, den gegnerischen Scharfmachern zu sagen: Sie haben würfe erhoben, wie sie seit Jahren von allen bürgerlichen allein zu überlassen.( Heiterkeit.) nur für uns gearbeitet. Diese Situation wird uns erlauben, einen Parteien, von den Freifinnigen, dem Centrum und den Konservativen energischen Druck auf das Parlament von außen auszuüben. Der gegen die Socialdemokratie erhoben werden. Er hat gesagt, daß auch Die Anträge, die für unsre Forderungen bezüglich des Arbeiter: ständige Berliner Briefschreiber der„ Neuen Zeit", deffen Leitartikel die socialdemokratischen Abgeordneten zu viel schwaßen und nicht schutzes, des Achtſtundentages eintreten, sind keineswegs von dem allein schon zur ständigen Lektüre des Blattes veranlassen sollten genug praktische Arbeit verrichten. Genoffe Eichhorn, den Vorwurf Gesichtspunkt aus gestellt worden, um unsrer Reichstagsfraktion einen( Sehr richtig!), Genosse Mehring, hat sehr richtig darauf hin- hast Du erhoben!( Eichhorn ruft: Das ist nicht wahr!) Wenn Tadel zu erteilen, sondern diese Anträge sind veranlaßt durch ganz gewiesen, daß der Zollwucher eine so außerordentlich günstige Eichhorn nächstes Jahr in den Reichstag kommt, könnte er vielleicht bestimmte Vorkommnisse im wirtschaftlichen und politischen Leben, Situation für die außerparlamentarische Aktion der Maffen schaffen die Aufnahme einer Bestimmung in die Geschäftsordnung herbeiunter denen die herrschende wirtschaftliche Krise die Hauptrolle spielt. würde, daß sie zu socialpolitischen Fortschritten ausgenutzt werden führen, wonach alle socialdemokratischen Initiativanträge zur Bes Die Arbeitsleistung steht nicht nur ihrer Qualität sondern auch ihrer tönne. Das ist aber auch nicht die Hauptsache. Die Situation bringt ratung kommen und alles andre zurückgestellt würde.( Heiterkeit.) Quantität nach im umgekehrten Verhältnis zur Arbeitszeit. Es ist auch einen großen Fortschritt für die Entwicklung unsrer Partei. Nur dann könnte er seine Forderungen praktisch durchführen. Es ist sehr wohl möglich, daß bei einer Berkürzung der Arbeitszeit das( Sehr richtig!) Wieder wird sich in unsrer Partei eine richtigere nicht richtig, daß die Fraktion zu wenig praktische Arbeit Unfre ganze Thätigkeit neben der Kritik Unternehmertum die Intensität der Arbeit so steigern kann, daß in der Schätzung der parlamentarischen Arbeit und der außerparlamen- geleistet habe. Ein praktischer Antrag türzeren Arbeitszeit mehr geleistet wird als in der längeren. Aber tarischen Aktion des Proletariats einstellen.( Sehr richtig.) In dieser bestand doch in praktischer Arbeit. nicht allein von diesem Gesichtspunkt aus sind wir eingetreten für die Verschiebung der Wertschägung zu Gunsten der außerparlamentarischen war der auf Einführung des Zehnstundentages. Wenn der Antrag Durchführung des Achtstundentages, sondern auch von der Erwägung aus, Aktion sebe ich einen außerordentlichen Vorteil für die Entwicklung der Berliner angenommen wird, so wird die Fraktion mit einer Aufdaß durch die Verkürzung der Arbeitszeit das Proletariat gestärkt werden des politischen Klassenkampfes. Es scheint fast so, als ob alle Angabe betraut, die sie in diesem Winter nicht mehr ausführen kann. foll in seinem Kampfe um die wirtschaftliche Emancipation. Ferner sind die träge, die hier gestellt sind, an einer Ueberschätzung dessen kranken, Es wäre doch richtiger, den Antrag auf dem nächsten Parteitag für Anträge speciell im Hinblick auf den Ausbau des Arbeiterinnenschußes was die parlamentarische Arbeit leisten kann, und an einer Unter- die nächste Reichstagsfraktion wieder einzubringen. durch politische Erwägungen veranlaßt. Die vom Reichsamt des schätzung dessen, was die außerparlamentarische politische Aktion des Hoch- Hanau: Diefe Wertung tritt vor allem Junern angeordnete Enquete bedeutet geradezu eine Verschleppung Proletariats leisten muß. Ich habe Eichhorns Bemerkungen nicht so tragisch genommen der Durchführung unsrer Forderungen bezüglich des Arbeiter- und auch in den bekannten Artikeln von Parvus zu tage. wie Kollege Fischer. Ich habe seine Worte nur so aufgefaßt, daß er des Arbeiterinnenschutzes. Bei den Erhebungen des Jahres 1899 ie schätzenswert, wie unentbehrlich die Aktion unfrer meinte, wir sollten neben der pflichtgemäßen Erledigung der Etatsüber den Umfang der Frauenarbeit in den Fabriken ist nachgewiesen parlamentarischen Vertreter auch sein mag, sie mögen mit Menschen- debatten mehr Zeit zur Begründung der Initiativanträge zu gewinnen worden, daß die Industrie nicht nur nicht geschädigt wird, sondern und mit Engelszungen reden, sie mögen die triftigsten Gründe suchen, Das ist ein Irrtum Eichhorn's, der sich aus dem Mangel daß es sogar in ihrem Interesse liegt, wenn die Arbeitszeit für haben, so würden sie doch bei den herrschenden Klassen nichts aus- näherer Kenntnis der Geschäftsordnung ergiebt. Es geht thatsächlich Arbeiterinnen von 11 auf 10 Stunden verkürzt wird. Das ist selbst richten, wenn nicht von außen der Druck eines erkenntnisreichen, nicht gut, die Verhandlung von mehr Anträgen zu erzwingen, als von königlich fächsischen Fabrikinspektoren und denen der übrigen eines geschulten, eines organisierten Proletariats hinzufäme. Des- jetzt schon geschieht. Dabei halte ich den Antrag für den AchtBundesstaaten bestätigt worden. Trozdem werden immer wieder halb begreife ich das Vorgehen der Fraktion, das den Anstoß zur stundentag für eine dankenswerte Anregung; gerade bei der aufs neue Erhebungen und nur Erhebungen veranstaltet. Andrerseits fräftigen Agitation, zur Förderung der Aktion außerhalb des Situation, in der wir uns befinden, ist eine recht ausgedehnte ist das Scharfmachertum an der Arbeit, um selbst gegenüber Parlaments geben muß. Wie der Riese Antaeus immer wieder Beteiligung ant den Etatsdebatten für 11118 die einzige den geringsten socialpolitischen Reformen Gegenaktionen ins Leben zu Kraft gewann, wenn seine Schultern den mütterlichen Boden der Möglichkeit, um alle Auregungen, die uns vom Parteitag und rufen. Als durch die Novelle zum Unfallversicherungs- Gesetz, durch die Erde berührten, so wachsen, so erweiterten sich die Kräfte der SocialNovelle zum Gewerbegerichts- Gesetz Kleine Verbesserungen für die demokratie, wenn sie die rechte, innige Berührung mit den Massen Arbeiter geschafft werden sollten, da waren es dieselben Lente, die hat.( Bravo !) selbst diese fleinen Reformen mit aller Kraft zu hintertreiben gesucht Timm- München: Haben. Angesichts der Lauheit der Regierung und andrerseits gegenüber dem Vorgehen des Scharfmachertums ist der Parteitag der
Frau Zieh- Hamburg:
stellen.
Was
von den Gewerkschaftskongressen gegeben werden, zum Ausdruck zu bringen. Dazu kommt noch eins: es ist Praxis, daß die Negierung bei Beratung von Initiativanträgen nicht erscheint und keine Antwort giebt. Bei den Etatsdebatten aber muß sie anwesend fein, Ich möchte die Aufmerksamkeit der Fraktion auf die Rechtslage der muß fie antworten. Timm hat mit Recht auf die Bedeutung guten Materials für die Fraktion hingewiesen, aber sein Vorschlag hat zur jenige Ort, wo die Arbeiterschaft mit allem Nachdruck, aller Präcision Arbeitersekretariate lenken. Trotz der klaren Erklärungen des Grafen Voraussegung, daß die Gewerkschaften in erster Linie die Sache in und aller Schärfe die Forderungen unsrerseits bezüglich des Arbeiter- Pojadowsly, die meines Erachtens ohne Silbenstechereien abgegeben die Hand nehmen und viel mehr Material als bisher zur Verfügung und Arbeiterinnenschutzes vertreten muß. Ganz irrig ist die von wurden, hat das Breslauer Oberlandesgericht doch wieder ein Urteil verschiedener Seite hervorgetretene Ansicht, besonders von seiten gegen ein Sekretariat gefällt und zu einer filbenstecherischen Ausder bürgerlichen Socialreformen aus, daß wenn der Arbeiter- legung der Worte gewerbsmäßig" und gefchäftsmäßig" gegriffen. Das steht in Widerspruch zu der flaren Erklärung der Regierung im Parvus hat mich außerordentlich scharf angegriffen, weil ich in schutz in erster Linie ausgebaut würde, dann die Frauen von den Reichstage. Daher sollte die Fraktion in dieser Beziehung eine der Rede, mit der ich im Auftrage der Fraktion unsre NotstandsArbeitsstätten verdrängt und durch männliche Arbeiter erjet Interpellation einbringen; in diefer soll bekannt werden, daß die interpellation begründete, nicht sofort den Achtstundentag gefordert würden. Wir wissen, daß der Ausbau des Arbeiterschutzes für Sekretariate mit großen Witteln gegründet würden, und daß jede habe. Diese Angriffe sind ganz unberechtigt, ich bin nur der bisdie männlichen Arbeiter vielmehr Verbesserungen auch für die Aus allen diesen Rechtsunsicherheit eine Schädigung für sie bedeutet. Weiter ist zu wünschen, herigen Praxis gefolgt, als ich den Zehnstundentag und die stufenweiblichen Arbeiter zur Folge haben würde. Erwägungen heraus sind die betreffenden Anträge gestellt. Gegen- daß ein Druck dahin ausgeübt wird, daß so bald als möglich eine nene weise Einführung des Achtstundentages gefordert habe. den Vorwurf betrifft, es werde Strankenversicherungs- Gesezgebung durchgeführt und diese Organi- dann weiter git biel über der Flauheit der Regierung und den reaktionären Bestrebungen fation so weit ausgebaut wird, als es das vorhandene Bedürfniß beim Gtat geredet, so will ich nur erwidern, daß meine des Unternehmertums müssen wir unsre Forderungen flar und präcise zum Ausdruck bringen. Das wird auch die Agitation im notwendig macht. Im allgemeinen aber habe ich den Eindruck und Kollegen und ich sich auf die Zeit freuen, wo die Etatsdebatten Lande für diese Forderungen in ein schnelleres Tempo bringen. Ich diesen gewinnt man immer mehr und mehr, wenn wir alles das wieder beginnen, da sie die einzige Gelegenheit bieten, die tiefverarbeiten wollen, was an Material interbreitet wird, wenn wir gehenden Schäden der bürgerlichen Gesellschaft aufzudecken.( Schr bitte deshalb, den Berliner Anträgen zuzustimmen. die nötige Fühlung mit den breiten Massen herstellen und erhalten richtig!) An dieser Thatsache kann auch Eichhorns Unzufriedenheit wollen, dann müssen wir früher oder später dazu kommen, daß eine nichts ändern. Bei den Etatsdebatten kann auch allein die so noteigne Instanz geschaffen wird, die planmäßig das Material vor- wendige Kritik an den Militär- und Marinewerkstätten geübt werden. bereitet. Diese Instanz soll im innigsten Kontakt mit den: Partei- Auch darf nicht vergessen werden, daß die Session nicht geschlossen, borstand stehen, sie soll eine Art Nebenministerium sein, über das der sondern nur vertagt worden ist. Der größte Teil unsrer Initiativ Vorstand die Aufsicht und oberste Leitung behält. Je mehr wir uns anträge ist noch nicht zur Beratung gelangt. Jeder Antrag, der ausbreiten, desto schwerer werden die Aufgaben des Vorstandes und seine jetzt gestellt wird, wäre eine ganz zweckloje Arbeit, weil er nicht zur Kräfte werden so viel in Anspruch genommen, daß beim besten Willen Beratung kommt. Bis zum Schluß dieser Legislaturperiode sind und den fähigsten Personen doch auf die Dauer die großen Aktionen taum mehr als ein oder zwei Schwerinstage zu erwarten. Die Regierung leiden müssen, wenn wir uns nicht dazu aufschwingen, die nötigen und die Mehrheitsparteien legen das Schwergewicht auf den Zolltarif; wir Justanzen zu schaffen. Wir haben eine ganze Reihe von Personen wollen aber, daß er nicht Gesegestraft erhält, während jene andern Der Antrag 92, der die Fraktion auffordert, dafür zu sorgen, Bernstein zum Beispiel die wir ganz gut auf einem andren Plaz ihn so rasch als möglich unter Dach und Fach bringen wollen. daß die in der Heimindustrie beschäftigten Portefeuillearbeiter den verwenden könnten, wo sie die verschiedenartigen Forderungen, die Deshalb sollen wir jetzt nicht solche Anträge, die doch nicht zur Bea Versicherungsgesehen unterstellt werden, geht nicht weit genug. Wir namentlich von den Gewerkschaften an uns kommen, ich erinnere an ratung kommen, stellen. Sie würden uns dadurch mur, die wir jetzt müssen das gleiche für die Heimarbeiter aller Berufe verlangen. den Bauarbeiterschutz, vorarbeiten und den Verkehr mit den Maffen vor dem schwersten politischen Kampf stehen, hindernd in den Weg Denn die Heimarbeit ist gleichbedeutend mit Arbeiterinnenelend. aufrecht erhalten. Obwol zum Beispiel die Aktion gegen den Zoll- treten. Der Antrag fann ja beim nächsten Parteitag wieder gestellt Hier muß endlich die Gesetzgebung eingreifen, die Heimarbeit macht tarif gut einsetzte, so habe ich doch das Gefühl, daß in jenen werden. fich wie ein eitriges Geschwür am Volfskörper bemerkbar. Nach Ein Gegenden, wo die katholische Arbeiterschaft ausschlaggebend ist, Eichhorn- Mannheim:
Leber- Jena : Auch ich bin mit der Thätigkeit der Fraktion im letzten Jahre einverstanden, wünsche aber, daß sie mit allem Nachdrucke den Achtstundentag fordert. Wir sehen, daß das Unternehmertum trop der wirtschaftlichen Krifis die Arbeitszeit nicht verkürzt, sondern sogar verlängert und Arbeiter entläßt oder die Löhne reduciert. Ich habe in meiner Thätigkeit in der optischen Werkstätte von Zeiß den Segen des Achtstundentages aus eigner Erfahrung fennen gelernt. Frau Kähler- Dresden :
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führung der Arbeiterschutz- Geseze bemühten sich die Arbeitgeber, die noch mehr geschehen konnte und das hätte von einer Central- Ich habe nur wenig auf die heftigen Angriffe zu erwidern, die Lasten, die ihnen die Gesetzgebung auferlegte, von sich abzuwälzen, instanz aus eingeleitet werden müssen. Wenn eine solche Instanz zum guten Teil auf völlig falschen Voraussetzungen beruhten. So indem sie so viel wie möglich ihre Produkte in der Heimarbeit geschaffen ist, dann werden dem Parteitag nicht immer so viele hat Genosse Leutert gegen Ausführungen polemisiert, die ich gar fertigstellen lassen. Infolge dessen hat die Heimarbeit einen ganz Specialanträge vorliegen. Ich bin weit davon entfernt, zu glauben, nicht gemacht habe; er hat mir unterstellt, ich hätte gesagt, unite gewaltigen Umfang angenommen, sie ist heute ein Hemmschuh jedes daß wir schon im jetzigen Augenblick dazu kommen werden, meinen Fraktion thue nichts. Ich weiß nicht, ob er mich nicht verstehen fulturellen Fortschritts, fie bringt nicht nur für die Produzenten, Vorschlag durchzuführen; es bestehen da verschiedene Hindernisse und konnte oder wollte, ich habe im Gegenteil gesagt, daß tüchtig sondern auch für die Konsumenten enorme Nachteile. Es ist an der namentlich wird das Gefühl obwalten, daß man nicht noch mehr gearbeitet wurde und daß wir sehr mit der Fraktion zufrieden sein Zeit, mit diesem schädlichen System zu brechen.( Beifall.) bezahlte Posten schaffen will. Aber wir dürfen uns dadurch nicht können. Das hindert aber doch nicht, eine kleine Frontveränderung