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r. 219. 19. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 19. September 1902.

Lokales.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung.

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zu hoch und er verweigerte deshalb seine Zustimmung zur Abänderung Nachdem die beiden, ein Juwelier F. aus Berlin   und das Stuben= des Kassenstatuts.

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Auch in diesem Falle versagte die Gewerbe­deputation die vom Innungsvorstand beantragte Ergänzung der vom Gesellenausschuß verweigerten Zustimmung.

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mädchen B. aus Arnswalde  , im Hotel schon an einem Se I b st= mord gehindert worden, ging das Paar vom Hotel fort nach der Forstbaude zu. Ein Gendarm folgte ihnen und holte sie unterwegs In der gestrigen Sitzung gab es ein in gewisser Hinsicht recht Vor längerer Zeit hat die Gewerbe- Deputation den generellen ein. Beim Anblick des Gendarmen zog das Mädchen einen Revolver amüsantes Redegefecht über die Arbeiterfürsorge in tom Beschluß gefaßt, den hiesigen Innungen aufzugeben, zeitwveilig ver- und richtete die Waffe in den Mund. Der Schuß versagte jedoch. munalen und in privaten Betrieben. Den Anlaß dazu fügbare Junungsgelber bei der Deutschen Bank" zu hinter- Der Berliner   Juvelier konnte, weil der Gendarm bereits bei ihm bildeten die Verhandlungen über den bekannten im Juni von unsren legen. Hierüber führen die Dresdener Bank" und die stand, von der Waffe jetzt keinen Gebrauch mehr machen. F., welcher Genossen eingebrachten Antrag betreffend den Urlaub der Disconto Gesellschaft" Beschwerde. Sie erblicken in nach den bei seiner in Berlin   wohnenden Mutter eingezogenen Er­städtischen Arbeiter. Die socialdemokratische Fraktion forderte der Verfügung der Gewerbe- Deputationeine Gefährdung des Kredits und kundigungen geistesgestört sein soll, wurde in das Benno- Stift zu hierin für den städtischen Arbeiter nach einjähriger Dienstzeit einen des Renommees ihrer Institute und beantragen die Aufhebung der Arnsdorf   geschafft, während das Mädchen in ihre Heimat nach Arus­Verfügung. walde zurückgebracht wurde. alljährlichen Urlaub von sieben Tagen unter Fortzahlung des Lohnes, Dieser Antrag wurde abgelehnt und dabei hervorgehoben, daß der Ausschuß aber, dem der Antrag damals überwiesen worden war, die Deutsche Bank" nur ihrer vielen Filialen und des dadurch er- Absturz eines Berliner   Studenten in den Alpen. Der schlug jetzt der Versammlung vor, dem Magistrat zu empfehlen, daß leichterten Geschäftsverkehrs wegen bestimmt worden sei; eine Stredit- 23 Jahre alte cand. med. Ernst Lionnet, der aus Herzberg, nur den dauernd mit besonders schweren Arbeiten beschäftigten gefährdung andrer Bantinstitute sei von der Gewerbe- Deputation Bezirk Potsdam, stammt, unternahm bei starkem Nebel den vom Sulzfluhgipfel zur Tilisunahütte im Montafon  . Arbeitern und auch diefen erst nach fünfjährigem Dienst Urlaub ge- nicht beabsichtigt und könne durch ihren Beschluß auch nicht herbeider nicht genügend ausgerüstete junge Wann geriet bein währt werden möge. Genosse Stadtv. Hinze gab gestern namens geführt werden. Einstieg ins Kaarfeld zu tief in die Felswände. Er erhielt auf sein der socialdemokratischen Fraktion die Erklärung ab, daß diese, wie­Die öffentlichen Krankenhäuser find schon wieder überfüllt! Rufen von einem anderen Touristen, der ihn im dichten Nebel nicht wohl der Vorschlag des Ausschusses hinter ihren Forderungen zurück- Selbst in den gegenwärtigen ruhigen Zeiten genügen unsre öffent zu Gesicht bekam, die Zusicherung schleunigster Hilfe aus der Lindauer bleibt, im Augenblick mit dafür stimmen wolle. Sie betrachte aber lichen Krankenhäuser nicht dem Bedarf! Für eine an Mastdarmkrebs   Hütte. Von der Hütte brach ein gewiffer Anton Bonier auf, Lionnet welcher abends 6 Uhr als Leiche auffand. ihren Antrag nicht als hiermit erledigt, wie es der leidende Patientin war am Donnerstag durch Vermittelung der Auch von der Tilisunahütte, wohin die Nachricht ebenfalls gedrungen Ausschuß wolle, und werde ihn zu gelegener Zeit wiederholen. Berliner   Rettungsgesellschaft fein Platz zu erlangen; und das um war, stieg der Führer Alfons Tschofen auf. Er konnte jedoch die Im weiteren Verlauf der Debatte stimmten die Redner der ver- 9 Uhr früh, nachdem um 8 Uhr morgens die Entlassungen aus den Spuren nur bis in die Felsen verfolgen und erhielt auf sein Burufen schiedenen freisinnigen Gruppen der Versammlung mit mehr oder städtischen Krankenhäusern stattgefunden hatten. Erst durch Anrufung teine Antwort, da der Absturz schon früher erfolgt sein mußte. Bon weniger wohlwollenden Worten den Vorschlägen des Ausschusses bei. der Deputation für die städtischen Krantenanstalten" gelang es, die Schruns   begab sich nach erhaltener Nachricht abends 1/28 Uhr der Erst der Stadtv. Fabrikant Flohr brachte einen andren on Strante unterzubringen. Mandatar der dortigen Alpenvereinssektion, Gerichtssekretär Geiger, hinein. Auch er erklärte sich einverstanden mit den Beschlüssen des mit fünf Führern und zwei Gendarmen zur Unglücksstätte. Früh Ausschusses, durch deren Annahme man sich noch gar nichts Zu den Censurstücken der Firma Nauck ut. Hartmann 1/26 Uhr brachten sie die Leiche nach Schruns  . Der Absturz erfolgte vergebe. Später werde man ja doch dazu gelangen, die Sache schreibt uns die Bereinigung der Milchhändlervereine: Die Firma 150 bis 200 Meter tief in der sogenannten Bänke gegen Tromoja 811. Die Uhr des Verunglückten zeigte 34. Die Schädeldecke ist abzulehnen. Der freifinnige Redner sprach für das, was er Nauck u. Hartmann hat versucht, die Zurückweisung des Säulen­das Juteresse der Gemeinde nannte, wie ein Privatunternehmer für anschlages der Milchhändler durch Berufung auf§ 9 des früheren zertrümmert. Auch sonst ist der Störper entseglich augerichtet. preußischen Preßgefeßes vom 12. Mai 1851 zu rechtfertigen. feinen bedrohten Profit. Er machte kein Geheimnis daraus, daß er Dieser Rechtfertigungsversuch ist jedoch nicht haltbar. Nach Auf einen berüchtigten Falschmünzer fahnden augenblicklich fürchtet, die Privatindustrie werde folgen müssen, der von den Herren Naud u. Hartmann angezogenen Bestimmung die Kriminalbehörden. Der Verbrecher betreibt als Specialität die wenn die Stadt Berlin   in dieser Weise in ihrer dürfen Anschlagzettel und Blakate unter allen Umständen Nach Herstellung von Hundertmartscheinen. Bis jetzt ist es ihm Arbeiter fürsorge fortfahre. Das Tempo sei bereits das richten für den gewerblichen Verkehr" enthalten. Als solche Nachricht zwar erst in zwei Fällen gelungen, derartige Falsifikate an den des Laufschritts! Der Herr hatte damit offenbar manchem seiner für den gewerblichen Verkehr stellte sich zweifelhaft die Bekanntmachung Mann zu bringen, aber man vermutet, daß er auch in Zukunft ver­Kollegen aus der Seele gesprochen, aber den Führern des Freisinns der Fleischerimmung über die Fleischteuerung und die dadurch bedingte inchen wird, falsche Scheine abzufezen. Die beiden angehaltenen war es peinlich, daß er seinen und seiner Freunde stillen Kummer Erhöhung der Fleischpreise dar: Unter die gleiche Bestimmung des Banknoten tragen das Datum 1. Juli 1898 und die Nummer so offen ausplauderte. Herr Rosenow fragte, was man denn Gesetzes würde auch der Anschlag der Milchhändler fallen, die in 0 536 791 D, fie sind in Lichtdruck hergestellt, mit Farbe übermalt, Uebereinstimmung mit ihrem Zeitungsinserat die Einwohnerschaft und Stempel und Nummer sind mit roter Farbe überzeichnet. Die draußen davon denken solle. Die socialpolitische Weisheit, die das aufforderte, sich des Geschäftsverlehre mit der Milchcentrale des Fafern der Rückseite sind durch grauschwarzen Lichtdruck hergestellt. Fabrikantengemit des Herrn Flohr ausgeplaudert hatte, wurde von Herrn Ring- Düppel zu enthalten, damit nicht auf dem Gebiete der Der Verausgaber der Scheine nannte sich Oberlehrer Frizz Schac unsrem Genossen Borgmann zerpflückt. Von Herrn Flohr rückte Milchversorgung dieselbe Teuerung eintrete, wie auf dem Gebiete der aus Wehlen   an der Glbe, er ist 40 bis 45 Jahre alt, hager, hat dann auch Herr Cassel vorsichtig ab. Genoffe Stadthagen   Fleischversorgung bereits eingetreten sci. Gerade über diesen Punkt gesunde Gesichtsfarbe, blondes Haar, blonden Schnurrbart und spricht zeigte, wie durch die Gesetzgebung dafür gesorgt ist, daß die Arbeiter- hat vor wenigen Monaten der Strafienat des Stammergerichts voll sächsischen Dialekt. fürsorge den Unternehmern nicht zu wehe thut, und beleuchtete die fommene larbeit geschaffen. In der Straffache gegen den Vorsitzenden der Bei der Arbeit verunglückt sind der 27 Jahre alte Schloffer Arbeiterfreundlichkeit" der Großindustriellen der Metallbranche, zu wisse Flugblätter, die die Boykottierung der mit dem Milchring Nutscher Otto Daebner aus der Gr. Frankfurterstr. 12. Wegner, der Milchhändler- Vereinigung, Wiesener, wurde ausgesprochen, daß ge- Paul Wegner aus der Wittestr. 15 zu Reinickendorf   und der 23jährige denen ja auch der freisinnige Herr Flohr gehört. Herr Flohr erarbeitenden Händler aussprachen; als Mitteilungen, die lediglich erst seit acht Tagen in der Eisenfabrik von Breest   u. Co. in der widerte kleinlaut, er habe mir seine persönliche Ansicht vorgetragen, den 3weden des Gewerbes dienen, nach der bezüglichen Bollantstraße beschäftigt war, sollte mit mehreren Arbeitern aber Genosse Ewald trat diesem Rückzugsversuch entgegen. Vorschrift des Reichs- Preßgesetzes von der Verpflichtung, den Namen Schließlich sekundierte dem freifimigen Arbeiterfreund" Flohr ein eines Druckers und Verlegers zu tragen, befreit sind. In den Urteils- usammen einen Träger von einem Bock herunter bringen. In folge eines Mißverständnisses schob er, statt mit zu heben, Mann, der stets dabei sein will, wenn es die Arbeiterschaft gründen wird ausgesprochen, es sei entscheidend, ob die Druckschrift, und so traf ihn der 7 Centner schwere Träger am linken Oberschenkel zu beschimpfen gilt die letzte Säule der ehemaligen Bürger- foweit es aus Form und Juhaft erkennbar ist, ausschließlich den und brachte ihm eine handgroße Wunde bei. Daebner wollte mit Die etwaige fouftige, feinem Wagen Fäffer holen. Als er diese am Engel- Ufer zurecht partei", Herr Pregel  . Die Herren Cassel und Rosenow   lehnten 3 we den des Gewerbes dient. dankend ab, aber die Zurückweisung der dreisten Beschimpfung der politische oder anderweite Bedeutung der Druckschrift stellte, schente das Pferd vor dem Geräusch und ging durch. Der wie die etwaigen focial­Arbeiter, die sich Herr Brezel erlaubt hatte, überwiesen sie unserm politischen oder sonstigen Motive oder der Umstand, daß die Genossen Borgmann, der dem Bürgerparteiler" so gründlich heim- Druckschrift nicht harmloser Natur ist. Dieſelben Erwägungen leuchtete, daß er sich einen Ordnungsruf holte. Die Abstimmung ergab sprechen zweifellos gegen die ablehnende Haltung der Firma Annahme der Vorschläge des Ausschusses]- auth des Passus, der Nauck u. Hartmann. Was die Milchhändler der Firma Naud u. Hart den Antrag vom Juni für erledigt erklärt. Gegen diesen Baffus mann vorwerfen, ist keineswegs eine besondere Parteilichkeit, sondern stimmten unfre Genossen und ein kleiner Teil der Freifinnigen. die durch kein Gesetz gerechtfertigte Neigung, an den Mitteilungen Einen bösen Streich spielte der Bufall gestern nachmittag Kurz und bündig war die Erörterung der Vorlage über die der Berliner   Einwohnerfchaft das Amt des Censors auszuüben. zwei Bodendieben. Die schon mehrfach bestraften Arbeiter" Kosten der Begrüßung des Königs von Italien  . Ge- Die Blindenauftalten ziehen um, die städtische Blindenſchule Schmidt und Schirrmeister hatten in der Nacht vorher in nosse Borgmann, den die Freisimmigen mit Ab's" begrüßten, von der Kürasfierstraße 28 und die städtische Blindenanstalt von der der Schönhauserstraße von einem Boden einen großen Bosten Wäsche erhob Einspruch dagegen, daß die städtischen Behörden sich Alten Jakobstraße 112 beide nach der ehemaligen 20 Gemeindeschule in gestohlen und ihre Beute einstweilen in einer Schankwirtschaft am an solchen Veranstaltungen überhaupt beteiligen, und schilderte in der Oranienstraße 26. Der Umzug hat am Montag begonnen und Weinbergsweg niedergelegt. Als sie nun gestern nachmittag den drastischen Ausdrücken, welche flägliche Rolle sie dabei spielen. Herr i morgen abend beendet. Zwei Möbelwagen machen jeden Tag Sack mit der Wäsche abholten, liefen sie gerade einem Kriminal­Obwohl sie diesem beteuerten, daß natürlich der gegenteiligen Ansicht. Die freifinnige Mehrheit beträgt. In der neuen Anstalt find 150 Männer und 80 Frauen unter­wikigte die Kosten, wie vorauszusehen war. gebracht; gegen 50 Kinder werden unterrichtet.

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Nutscher fiel vom Wagen, geriet mit dem rechten Fuß zwischen die Speichen eines Vorderrades, wurde geschleift, bis zwei Männer das Pferd zum Stehen brachten, und zog sich am Unterschenkel schwere Berlegungen zu. Beide Verunglückte wurden mit Lückschen Rettungs­wagen nach dem Lazarustrantenhause gebracht. Wegner war be­agen nach dem Lazaruskrankenhause gebracht. wußtlos.

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Caffel, der diesmal für die Gesamtheit der Freifinnigen sprach, war vierzehn Fuhren. Auch die Blinden helfen bei der Arbeit, indem beamten in die Finger. jeder seine Lieblingsstücke der Einrichtung selbst nach dem Wagen fie die Wäsche durch Kauf ehrlich erworben hätten, nahm

er sie doch mit auf die Revierwache. Während hier die Persönlichkeit der verdächtigen Männer festgestellt wurde, traf Die socialdemokratische Stadtverordneten Fraktion hat Um Verlegung der Geschäftsstunden an den Sonntagen gerade die Anzeige von den Diebstahl in der Schönhauser­folgenden Antrag eingebracht:" Die Versammlung ersucht den vor Weihnachten auf die Zeit von i Uhr nachmittags bis 10 Uhr Straße ein. Der Bestohlene wurde sofort nach der Wache geholt und Nun half tein Läugnen mehr, und abends beabsichtigt der Ausschuß der kaufmännischen und gewerb erkannte seine Wäsche wieder. Magistrat, darüber Auskunft zu erteilen, wie er diejenigen Mißlichen Vereine Berlins   eine Eingabe an das Polizeipräsidium zu die Spitzbuben wurden hinter Schloß und Riegel gesetzt. stände zu beseitigen gedenkt, welche sich in letzter Zeit in unsren richten. Bisher war es in Berlin   an den sogenannten freigegebenen Ein Paletotdieb ist wahrscheinlich in der Person eines früheren Frrenanstalten, insbesondere im Fall Ackermann, gezeigt Sonntagen erlaubt, die Läden von 8-10 Uhr vormittags und Eisenbahnassistenten ergriffen worden. Auf dem föniglichen haben." 2-8 Uhr nachmittags offen zu halten, wobei sich deutlich erwies, Leibamt hatte ein älterer Mann schon mehrere Ueberzieher versetzt.

Die Gewerbe- Deputation des Magiftrate beschäftigte sich in daß die Vormittagsstunden für den Geschäftsverkehr so gut wie gar Die Beamten, denen das auffiel, ließen den Mann von der Polizei

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einmal feststellen und mun ergab sich, daß man es mit ihrer Sizung am Mittwochabend mit dem neuerlichen Beschluß der Berliner   Stadtfynode, betreffend die Schließung der Gast Die Fleischnot. Die Erhöhung der Fleischpreise haben auch einem ehemaligen Eisenbahnassistenten zu thun hatte, der aus und bereits wegen Diebstahls bes wirtschaften während der Kirchzeit an den Vormittagen der einen wesentlichen Mehrverbrauch an Pferdefleisch zur Folge. dem Dienste entlassen Der Verhaftete bestreitet, die Ueberzieher gestohlen Sonn- und Feiertage. Bekanntlich hat die Stadtverordneten Ver- Die Nachfrage nach diesem billigen Nahrungsmittel ist so gestiegen, straft ist. Er ist aber um so verdächtiger, als auf ihn die fammlung beschlossen, in dieser Sache mit dem Magistrat in ge- daß die hiesigen Pferdeschlächter für die Erwerbung von Schlacht zu haben. mischter Deputation zu verhandeln. Der Magistrat hat infolge diefes pferden schon 15-25 Broz. mehr zahlen als bisher und demgemäß Beschreibung eines Mannes paßt, der erst fürzlich im Prälaten" einen Ueberzieher stahl, diesen auf dem Bahnhof Alexanderplatz   in Beschlusses zunächst die Gewerbe- Deputation ersucht, ihrerseits ein auch die Preise für Fleisch- und Wurstwaren erhöht haben. Gutachten in der Angelegenheit abzugeben. Dieses am Mittwoch In Sachen der Fleischnot beschloß der Berliner   Haus- Verwahrung gab und nach kurzer Zeit wieder abholte, bevor der abgegebene Gutachten enthält mum die schärfste Verurteilung jener frauenverein eine große Frauenverfammlung zu veranstalten. Diebstahl angezeigt war. muckerischen Forderung, deren Verwirklichung als eine schwere Wie betont wurde, leiden unter der Fleischuot außer den Hausfrauen Schädigung nicht nur der Gastwirte, sondern der Gesamtbevölkerung vor allem die gemeinnügigen Institute, die für gesunde Bolts­bezeichnet wurde. Nach längerer Debatte beschloß die Gewerbe- ernährung sorgen sollen. Die Berliner   Boltstüchen müssen bei den Deputation auf Antrag des Stadtverordneten Borgmann, den Nenabschlüssen vom 1. Oktober ab 7 und 8 Pf. für das Pfund Fleisch Magistrat zu ersuchen, entschieden Stellung gegen den Beschluß der mehr zahlen, als bisher, wobei ihnen auch nur der Selbstkostenpreis Stadtfynode zu nehmen. angerechnet werden soll. Die hiesige Drechsler Jnnung ist vertragsmäßig ver Die königliche Bibliothek ist vom 22. bis einschließlich pflichtet, zu den Unterhaltungskosten der Berliner   Tischlerschule, in 27. September geschlossen. der auch die Drechslerlehrlinge unterrichtet werden, einen jährlichen

Fenerbericht. In der Nacht zum Donnerstag wurde die Wehr nach der Kaiser Wilhelmstr. 18g gerufen. Hier war furz nach Mitternacht   in einem Korbwarenlager ein Feuer ausgekommen, das einen großen Umfang anzunehmen drohte. Die Wehr mußte längere Zeit mit einer Schlauchleitung Wasser geben, um das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Unfug am öffentlichen Feuermelder lag einer Alarmierung zu Grunde, einer Alarmierung zu Grunde, die Donnerstag früh 1 Uhr nach dem Arkonaplay führte. Der Thäter konnte leider nicht gefaßt werden. In der Kruppstraße 9 twar durch Ueberkochen von Teer ein Brand entstanden, dessen

Beitrag von 400 M. an die Stadtgemeinde zu zahlen. Mit diesem Polizeifittliche Irrgänge. Das polizeiliche Berbot des Zu Beitrag ist die Innung für das Etatsjahr 1901 noch im Rückstande, sammenarbeitens von Künstlern und Künstlerinnen vor den Alt, das Ablöschung indes bald erfolgen konnte. Mittwochnachmittag 3 Uhr da sie wohl eine Kaſſe, aber kein Geld in derselben hat, so daß be- im vergangenen Jahre in der Berliner   Künstlerschaft tiefe Er­reits das Bolizei- Präfidium wegen Beitreibung einer Forderung von regung hervorrief, ist zurückgenommen worden. Bildhauer Lewin- gingen in der Weißenburgerstraße 42 Kleidungsstücke und Möbel etiva 250 M. Das Bwangseinziehungsverfahren eingeleitet hat. An Funde hatte Berufung eingelegt, die nach langen Verhandlungen in einer Wohnung in Flammen auf, die aber noch im Reime erstickt gesichts dieser Kalamität ersucht der Innungsvorstand, der Junung und nach einem Gutachten des Senats der Akademie der Künste verden konnten. Gleichzeitig war in der Memelerstr.17 durch Weber­die schuldigen 400 M. zu stunden resp. zu erlassen. Die böse Ge- schließlich zu dem erwarteten günstigen Ergebnis führte. Nunmehr fochen von Fett in einer Küche ein Fener entstanden, das vom dritten werbe- Deputation ging jedoch hierauf nicht ein, beschloß vielmehr, fönnen diese Altstizzierungen, die durch jenes Verbot so plöglich gestört Buge bald abgelöscht wurde. Außerdem hatte die Wehr in der die Innung event. im Klagewege zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen waren, am 1. Oktober in den alten Räumen wieder beginnnen. Von wischenzeit noch Feuermeldungen von der Alazienstr. 12 und der zu bewegen. jebem Teilnehmer wird jetzt vorhergehende legitimierende An- Blankenfelderftr. 4 zu verzeichnen, die aber beide auf unbedeutende Die Sattler  , Riemer und Täschner Jnnung meldung verlangt werden, und eine aufs strengste durchgeführte Anlässe zurückzuführen waren. hat die Absicht, eine Jnnungs- Krankenkasse für die Gesellen usw. zu Kontrolle soll dafür sorgen, daß ein Eindringen fremder Elemente errichten. Leytere wollen aber von dieser Neugründung nichts wissen unmöglich ist.

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Aus den Nachbarorten.

und auch der Gesellenausschuß hat seine Zustimmung dazu versagt. Mit seinem Zweirad unter einen elektrischen Wagen geraten Mit welchem Recht? Eine Verfügung des Gemeindevorstehers Der Vorstand der Innung beantragte mumehr, die fehlende Zu- ist gestern abend der 33 Jahre alte Kaufmann Ostar Seebed aus in Steglit hat die dortigen Gastwirte in Aufregung gebracht. stimmung des Gesellenausschusses durch Beschluß der Gewerbe der Klopstockstraße 37. Seebeck kam die Charlottenburger   Chaussee Früher durften die Gemeindebeamten ihr Bier oder was sie sonst Deputation zu ergänzen. Diesem Ansinuen wurde von mehreren Mitgliedern der Deputation entschieden widersprochen und darauf entlang gefahren, überjah, als er den kleinen Stern treuzte, einen für ein Getränk zum Frühstück nehmen, von irgend einem in der beschlossen, die Zustimmung zur Errichtung der Krankenkasse zu ver- Straßenbahnwagen und geriet, da er sehr schnell fuhr und der Nähe wohnenden Gastwirt kommen lassen. Dies hat nun der neue Wagenführer nicht rechtzeitig mehr bremsen fonnte, unter die Platt- Gemeindevorsteher Buhrow verboten und angeordnet, daß die fagen. Auch die Personen- Lohnfuhrwerts Junung hat form. Schußmänner und Straßenbahn- Beamte befreiten den Ver- Beamten während der Dienſtſtunden ihre Getränke nur aus dem feiner Zeit und zwar mit Zustimmung des Gesellenausschusses" be unglückten, der ein Stück Weges gefchleift wurde, und brachten ihn atsteller entnehmen dürfen. Die Stegliger Gastwirte meinen schloffen, eine Innungs- Krankenkasse zu gründen. In dem Kassen mit einer Droschke nach der Charité. Hier stellte man Brüche des nun, daß der Gemeindevorsteher zum Erlaß einer derartigen An­statut war bestimmt, daß von den Mitgliedern der Kasse 26/7 Broz. rechten Oberarmis und des Nasenbeins und schwere innere Verordnung nicht berechtigt sei. In der letzten Sigung der Charlottenburger   Stadt­ihres Tagelohnes als Beitrag gezahlt werden sollten. Diese Belegungen fest. Selbstmordverfuch eines Berliner   Liebespaares. Recht verordneten- Versammlung wurde von der liberalen Fraktion ein stimmung fand jedoch nicht die Genehmigung des Oberpräsidenten, welcher forderte, daß der Beitragsfag auf 3 Broz. des Tagelohnes auffällig benahm sich ein Liebespaar, welches fich im Hotel Wang wie folgt lautender Antrag eingebracht: In Aubetracht der durch erhöht werden sollte. Dem Gesellenausschuß erschien dieser Beitrag in Brückenberg bei Krummhübel   in Schlesien   einlogiert hatte. die Grenzsperre entstandenen außerordentlichen Fleisch­

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