Br. 220. 19. Jahrgang. 3. Beilage des„ Vorwärts ” Berliner Volksblatt, Sonnabend, 20. September 1902.
Krankenkassen und Aerzte.
1200 M. Gehalt 21,3 Bf.
Jahre lang hat der Verein die Gastwirtstasse ungeschoren gelassen, jezt, in demselben Augenblicke, in dem die Kaffe eine Erhöhung des Gesamtgehalte vornehmen will, greift er mit eiserner Faust zu.
Alfred Bernstein.
Partei- Nachrichten.
Münchener Humor.
täuschte. Noch will ich bemerken, daß meinerseits die Abgabe der Bücher erfolgte, mit Ausnahme einer mein Privateigentum bildenden leinen Hilfstratte. 2. Roßkopf.
Bom Genoffen Richard Lipinski erhalten wir eine Zuſchrift wegen unsrer Bemerkungen über die von ihm verlegte Schrift„ Der Mensch in der kommenden Gesellschaft". Genoffe Lipinski beschwert sich darüber, daß wir zwar ihn als Verleger, nicht aber den Verfasser des Buches genannt haben, und zieht daraus den Schluß, daß ein Boykott seines ganzen Verlages empfohlen werde.
Genosse Lipinski irrt darin. Es kam uns lediglich auf eine Kenn zeichnung der erwähnten Schrift an. Der Name des Verfassers, eines Herrn Carl oder Karl( die Schreibung ist verschieden auf dem Umschlage und dem Laufzettel) ist lediglich aus Bersehen weggeblieben. Im übrigen tommen wir gern dem Wunsche des Genossen Lipinski nach, das Nachstehende zu feiner Rechtfertigung mitzuteilen: brudt erhalten und wurde gebeten, den Vertrieb zu übernehmen. Ich habe das Buch bis auf Titel und Umschlag fertig ge Ich teile die Ansicht und Ausführung des Verfassers nicht und fand auch seine Schlußfolgerung nicht für einwandfrei. Lediglich zur Vereinfachung der geschäftlichen Disposition und weil der Verfasser mit Rücksicht auf feine Stellung als Verleger nicht genannt werden konnte, habe ich die Schrift als die meines Verlags bezeichnet. Ich habe mir stets Mühe gegeben, den Inhalt meiner Verlagswerke auf bas peinlichste zu prüfen, um nur Gutes bieten zu können. Wenn trotzdem einmal ein Fehlgriff erfolgt, so berechtigt es nicht, allge mein ungünstige Schlüsse auf den Gesamtverlag zu ziehen."
Parteipreffe. Genoffe Heinrich Schulz, zur Zeit leitender Redacteur der" Magdeburger Volksstimme", tritt mit dem 1. Oktober d. J. als leitender Redacteur in die Redaktion der„ Bremer Der Generalrat der socialistischen Partet in Belgien hat in feiner legten Sigung beschlossen, einen bejoldeten Parteisekretär anzustellen.
Das
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Zu diefem Thema erhalten wir eine weitere Zuschrift mit der Gewille juriſtiſch anfechtbare formale Momente find ihm Bitte um Veröffentlichung: gerade gut genug, um an einer notleidenden Kasse ein Ich bin feit fünf Jahren Arzt der Gastwirtstaffe und habe in Erempel. zu ftatuieren. Und notleidend ist diese kasse. Da dieser meiner Eigenschaft zu meiner Freude gesehen, daß alle Be- ist der große Gelvertstrantenverein, Duzende von Junungsstrebungen meiner im Vorstand sigenden Parteigenoffen, die von faffen, die die gewerkschaftlichen Brdingungen des Vereins nicht er einem rein socialistischen Geiste getragen waren, den Erfolg füllen. Heraus mit dem Fleberwisch! Weshalb geht Ihr nicht gegen nicht vermissen ließen. Man tann dem Vorstand keine stärkere Gegner vor? Wir, die wir nicht die Abficht haben, Eure Animosität gegen die Aerzte vorwerfen. Es sind zahllose Schläge mit den hinteren Partien unfres Körpers zu parieren, Beschwerden der Mitglieder gegen die Aerzte vorgekommen, Be- treten offen bor Euch hin. Allen Kollegen, die sich unsren schwerden, die einen nicht socialistisch geschulten Borstand ich höheren gielen widerfegen, werfen wir den Fehdehandschuh hin. spreche hier immer von den im Vorstand sigenden, die Majorität Weshalb ist gerade diese Staffe, der eine einzige Beitragserhöhung repräsentierenden Arbeitnehmern- zum Einschreiten gegen die die Existenz fosten tann, weshalb ist gerade diese Kaffe, die eine Aerzte bestimmt hätten. Der Vorstand beurteilte das Verhältnis gewaltige Stonturrenz mit der entsprechenden Innungstasse auszuder Aerzte zu den Mitgliedern von einer höheren Warte aus, immer halten hat, der Gegenstand Eurer zerstörenden Experimente? Wir, wieder nahm er eine der Situation gerecht werdende vermittelnde die wir ein Einsehen haben, die wir den hohen Wert der OrganiStellung ein. Im Laufe der Jahre hatte sich der Einfluß der fation, in diesem Falle auch den gesetzlich festgelegten, anerkennen, focialistischen Mitglieder des Vorstandes mehr und mehr Bahn gebrochen. werden als Streitbrecher" bezeichnet. Ist denn niemand da, der Kein Wunder, daß sich in den Reihen der maßgebenden Parteigenossen Euch zur Raison bringt? Ein großer Mann hat einmal gesagt: das Bestreben geltend machte, ein veraltetes System über den Haufen„ Der fleinste Arbeiterverein gilt fulturhistorisch mehr als die Schlacht zu werfen. Mehr Aerzte! lautete die Parole. In der medizinischen von Königgrät." Die Epigonen dieses Mannes, die Kleinen und und politischen Tagespresse war gegen die Ortstasse der Gastwirte Allerkleinsten, schimpfen denjenigen Streitbrecher, der Arbeiter schon lange eine gewisse Mißstinimung des Publikums zum Aus organisationen aufrecht erhalten will. Wir sind selbst dann noch druck gekommen. Noch nicht 20 Aerzte für 18 000 Mitglieder! Streifbrecher, wenn wir den Jüngeren unter uns einen Platz auf Welches ungeheuerliches Verhältnis! Der Vorstand mußte schließlich unserm Arbeitsfelde einräumen. Das verstehe, wer will. dem Drängen seines eignen Gewissens und der öffentlichen Meinung Es ist leicht, vom grünen Tische herab unsre Maßnahmen zu nachgeben, mußte der General- Versammlung eine Erhöhung der kritisieren. Ich wende mich vertrauensvoll an die Alten unter Euch, Aerztezahl empfehlen, selbstverständlich nur unter der Bedingung, an die Männer mit der schwieligen Faust und dem streuen Herzen. daß das gesamte Aerztehonorar nicht zu vermindern sei. Eine ver- Ich habe oft genug Schulter an Schulter mit Euch gestanden. Eure Bürger- Beitung" ein. nünftige Arbeitsteilung, eine planmäßige Regelung des ärztlichen Intereffen waren auch die meinigen. Jest sorgt dafür, daß unfre Dienstes schwebte den beteiligten Faktoren vor. Ein Mißverhältnis Grundsäge rein erhalten werden. Laßt nicht vom Kapitalismus war aber nach einer andren Richtung bin bemerkbar. Euch umgarnen! In unsrer Partei hat nicht derjenige den größten Für die Gastwirtskaffe besteht das Dienstaltersstufen- System;; still- Einfluß, der auf dem prallsten Geldsad sigt, sondern der, der im schweigen, ohne kontraktlichen Zwang, wurde das Honorar der ein- Kampfe sich am tapfersten gezeigt hat. zelnen Aerzte von Zeit zu Zeit erhöht. Das Anfangshonorar betrug Zu Nuz und Frommen aller derjenigen, die noch etwas lernen Aus Industrie und Handel. tausend, das Endhonorar nach einer längeren Reihe von Zwischen können und wollen, resümiere ich mich dahin: Der Vorstand der Wohlgemerkt! Die Leute, die zwei Gastwirtskaffe hat seine Aerzte bisher anständig honoriert und wird Die Versammlung der Vereinigung zur Wahrung der tausend Mark bezogen, hatten im Laufe des Jahres im Durchschnitt fie weiter anständig honorieren. Ihre Honorare übertreffen diejenige des Intereffen der Halbzeugverbraucher in Hagen ( Westfalen ), verteine größere Zahl von Patienten zu behandeln, als die Vereins der freigewählten Kaffenärzte. Zwar zahlt die Kasse pro treten durch 32 Walgiverke, beriet heute unter dem Vorsiz des Kollegen mit niedrigem Honorar. Zhalen beweisen! Der Vorstand der Kopf und Jahr weniger, als die dem Verein angefchloffene Kaffe Generaldirektors Schulmann- Witten über die Stellungnahme zum Staffe hat eine sorgfältige Statistit ausarbeiten lassen, eine Statistit, aber in Anbetracht dessen, daß keine Arzneiverschwendung betrieben Halbzeugverband. Es wurde von allen Seiten Klage geführt die Bände redet, die Sie gekünftelte Beweisführung des Fräulein wird, in Anbetracht dessen, daß viele Mitglieder der Gastwirtskasse über das Verhalten des Verbandes gegenüber den Verbrauchern. Dr. Whgodzinski wie ein Startenhaus zusammenwirft. Im Jahre das Krankenhaus aufsuchen und somit der kassenärztlichen Mißverhältnis zwischen den Preisen für Halbzeug 1900 bekam der beſtbezahlte Arzt 65,8 Pf. pro Konsulation, der am Behandlung entzogen werden, ist das Honorar pro Konsultation und fertige Fabrikate herbeigeführt sei derart, daß die Walzwerke schlechtesten Bezahlte 18 Pfennige; im Jahre 1901 bekam ein Arzt böher, als bei den oben genannten. Die Unterstügungsdauer thatsächlich unter Selbstkosten arbeiten müßten. Es sei erforderlich, mit 1800 M. Gehalt 78,9, Pf. pro Konsultation, ein andrer mit für die Mitglieder beträgt nur dreizehn Wochen. Eine Kaffe, daß der Halbzeugverband von seinem bisherigen Standpunkte abgehe die nicht im stande ist, ihren Mitgliedern 26 bis 52 Wochen Kranken- und die erbetene Preisermäßigung von 5 bis 7 1/2 m. pro Tonne Derjenige Arzt, der das hohe jährliche Honorar von 2000 Mart geld zu gewähren, gehört zu den notleidenden. Es ist mein fester zugestehe. Ferner wurde beschlossen, eine ausführliche Eingabe an bezieht, ist der einzige von allen, ber mit Genoffin Dr. Wygodzinsti Entschluß, dieser schwer bedrängten Kaffenorganisation auch weiterhin ben Halbzeugverband zu richten, in welcher die Lage der Walzwerke eine vollkommen übereinstimmt. Gehört diefer Mann, der sich in fom- zur Seite zu stehen, auch dann, wenn meine Name von übereifrigen gehend dargelegt, und die Hoffnung ausgedrückt wird, daß der binierter Sizung rühmt, eine jährliche Wohnungsmiete von viertausend Kollegen, die unsrer Partei angehören wollen, auf den Inder gesetzt Halbzeugverband den Wünschen der Verbraucher entgegenkomme. Mark zu zahlen, vielleicht auch zu den ärztlichen Proletariern? Wie wird, auch dann, wenn man den Versuch machen wird, mich wirt die Halbzeugverbraucher vom Halbzeugverband fühlen; ste fordern Der Verlauf der Versammlung zeigt deutlich, wie abhängig sich nag dem armen, im Vorstande sitzenden Kellner, der vielleicht ein schaftlich zu schädigen. Schlafgeld von monatlich sechs Mark zahlt, zu Mute gewesen sein, angesichts nicht, sondern petitionieren und hoffen. Ob bei diesem Hoffen und eines ärztlichen Proletariers, dessen jährliches Budget fich auf Zehns Harren viel herauskommen wird, möchten wir vorläufig noch betausende von Mark beläuft? Zahlen beweisen! Frl. Dr. Wygodzinski zweifeln. preist die hohen wirtschaftlichen Ziele des Vereins der freigewählten Rheinisch westfälisches Kohlensyndikat. In der heutigen Kaffenärzte. Thre Argumentation zielt dahin, daß die Beiratssigung wurde, der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" zufolge, Ortstasse der Gastwirte ihren Proletariern von Aerzten Die lustigen Habererverse, die auf dem Kellerfest in München beschlossen, für das letzte Quartal d. J. eine Fördereinschränkung die gewerkschaftlich" festgesetzten Lohn nicht bezahle. Natür- bei der Aufführung eines regelrechten Haberfeldtreibens vorgetragen von 24 Proz., wie bisher, der Zechenbefizer- Versammlung vor lich! Soweit ich mich besinne, ist das Honorar pro Konsultation wurden, haben unfren Lesern gewiß ebensoviel Spaß gemacht, wie zuschlagen. im Verein der freigewählten Kassenärzte in keinem Vierteljahr über den so derb gefrozzelten Opfern des Scherzes. Der Münchener 40 Pfennige hinausgegangen. Die Ortskaffe der Gastwirte zahlte pro Konsultation durchschnittlich im Jahre 1898 46 Pfennige, 1900 41 Pfennige, 1901 45 Pfennige, die Staffe hofft, daß pro 1902 die Konsultation mit über 50 Pfennige bezahlt werden wird. Die Ortstaffe der Gastwirte hat bisher an jährlichem Honorar für die firierten Aerzte 28 400 m. bezahlt, sie beabsichtigt, unter dem neuesten System 33 200 M. zu zahlen. Ich, als der Mann, dem die organisierten Gastwirtsgehilfen ihr Vertrauen schenken, hoffe, den Vorstand auf eine Gesamtiumme von 37 700 M. herauf zutreiben. Die neue Maßnahme des Vorstandes wird ihm von den reinsten Motiven dittiert; seine Beweisführung ist die denkbar klarste. Wir sind sicher, daß sich die Inserenten, unter denen viele Getreu unfrem Princip, überall den Hebel der Organisation anzusehen, Firmen von gutem infe find, un dieſe Ehre reißen werden. verkleinert er die Reviere. Die ärztliche industrielle Reservearmee" Unfren Lesern glauben wir einen Dienst zu erweisen, wenn wir maßregeln, um sie zur Anerkennung der von der Innung aufsoll von der Straße gebracht werden. Er will vorbildlich sie auf einige der günstigen Angebote aufmerksam machen. So gestellten Bedingungen zu zwingen. In derselben Weise geht die wirken, er will gleichsam ein Kabinettsstüd socialistischer Organisation empfiehlt als Gelegenheitsfauf die rithmlichst bekannte Dampf Sarburg- Wilhelmsburger Jnnung vor. Andrerseits ist auch die Herstellen. Rein gweifel! Auch das Dienstaltersstufeniystem wird baaripalterei Steglitz- Friedenau ausgezeichnet geschliffene Streitleitung nicht müßig gewefen. Sie hat über verschiedene noch fallen, die ältesten Aerzte sind wahrhaftig nicht immer die Rasiermesser aus beſtem osteuropäischem und westasiatischem Stahl. Innungsmeister aufs neue die Sperre verhängt. Das war notbesten. Ja, wird aber der eine oder andre Parteigenosse ein- Die rennomierte Firma B. 2 och empfiehlt Verlegern, die um Mit- wendig, um den Maßnahmen der Innung zu begegnen, und auch wenden: Wo bleibt denn die freie Arztwahl? Die präcije arbeiter verlegen sind, Revolver, allen erpreßgefeßlichen Anforderungen um zu zeigen, daß die Maurer von Hamburg und Umgegend nicht Antwort unsrerseits lautet darauf, daß wir in der freien entsprechend. Für Verleger wichtig ist auch die Empfehlung willens find, ihre Forderungen aufzugeben. Arztwahl" nur ein Provisorium sehen. Nieder mit dem eines jungen gewandten Redacteurs, zuverlässiger Ortho- Die gesperrten Jnnungsmeister, soweit sie nicht bewilligt haben, durch die unbeschränkte freie Arztwahl repräsentierten graph, der sowohl bernsteinisch wie kautskysch schreiben kann, ließen verlauten, es solle in nächster Zeit eine neue Aussperrung der System der wildesten Stonkurrenz, hoch die zielklare Organisation! über zahlreiche eigne, zum Teil noch neue Schlagworte mit ab- Maurer und Bauarbeiter vorgenommen werden. Ob dem wirklich So lange unsre Kräfte noch schwache find, so lange weite Kreise schraubbaren Gummistempeln verfügt, perfekter Ausschneider und so ist, mag dahin gestellt sein. Das eine aber ist sicher: der arbeitenden Bevölkerung unsren Bestrebungen apathisch gegenüber Nichtmitglied des Vereins Arbeiterpresse ist. Er ist bereit 16 Stunden Die Unternehmer sind eifriger als je bemüht, Arbeitskräfte stehen, haben wir uns mit dem bestehenden Wirtschaftssystem abzufinden; täglich zu sitzen und würde eventuell auch in ein passendes Geschäft von auswärts heranzuziehen. Durch Zeitungsinserate und durch auf die speciellen Verhältnisse angewendet wollen wir die unbeschränkte einheiraten. Agenten in allen Teilen Deutschlands , sowie in Holland , freie Arztwahl, die wir im Princip mißbilligen, immerhin noch ertragen. Epochemachend ist die Erfindung der Vereinigten Erfurter Destreich, ja sogar in Rußland werden Maurer und Bau Stellt sie doch einen wesentlichen Fortschritt gegen das frühere unent- Stempelwerke, die die vollständige Abschaffung der Redacteure durch arbeiter unter fabelhaften Versprechungen anzuwerben versucht. Durch wirrbare Chaos dar, einen Fortschritt, der uns allerdings anspornen Anwendung geeigneter Kautschufstempel gestattet. Jedermann kann Heranziehung großer Massen fremder Arbeitskräfte soll die Baufoll, eine höhere Stufe zu erklimmen. sie anwenden und jedermann kann deshalb sein eigner Redacteur arbeiterschaft Hamburgs dem socialen Elend preisgegeben, sollen die Nun aber verlangen zu wollen, daß alle Krankenkassen sich dem sein. Die Stempel enthalten alle gangbaren kritischen Schwänzchen", Gewerkschaften vernichtet werden. Das ist der Wille des Hamburger Verein der freigewählten Kaffenärzte bedingungslos unterwerfen wie Kommentar überflüssig".„ Sie!"„ Wer lacht da!" usw. Arbeitgeber- Verbandes, den die Behörden in weitgehendster Weise follen, das geht gegen meinen jocialistisch geschulten Verstand. " Blau und Grün" fordern, nachdem nun einmal alle andren unterstützen. Meine geschäßte Gegnerin, die Genoffin Dr. Wygodzinski, spricht Aufgaben gelöst sind, zur Gründung einer Centralwindel. mit wenig Einsicht und viel Behagen von dem Verein der frei was chanstalt auf. Die Sache wird schon schief gehen; hat sich gewählten Kassenärzte als einer Gewerkschaft". Das Fräulein wird doch Frau L. Lila ichon als Oberwindelwascherin empfohlen. noch mehrere logische Salto mortale unter dem mich erschreckenden Daneben bietet auch der Textteil des falschen Jiant vielerlei Jubel ihrer Anhänger vollführen. Nach der Anschauung des Fräulein Interessantes. In bekannten kräftigen Tönen vermöbelt Wp. einen Doktor des zum Ein Bühnenarbeiter- Ausstand ist am Mittwoch in der or hat auch die Standesit die zweite„ Gewerlichaft", der empfoblenen Artikel, ber zum Lang- und Sturgmachen eingerichtet zureden. bas Fräulein angehört. Ich würde der Genossin sehr dankbar sein, iogar bei Plazmangel ganz weggelassen werden kann, ohne daß der erfolgte, weil die Direktion die von den Arbeitern geforderte Lohnwenn sie vielleicht für den Anschluß dieser Gewerkschaften an die Busammenbang darunter leidet. Die Illustrationen muß man sehen, erhöhung von 90 auf 100 m. monatlich abgelehnt hat. Die Hilfs= und Coulissenarbeiter, die für jede Abendvorstellung 1 M. erhalten, in Hamburg domizilierte Generalkommission der Gewerkschaften was bei uns leider nicht der Fall ist. Deutschlands Propaganda machen wollte. Ich gehöre zu den Centralisten Auch die Litteraturkritik ist nicht vernachlässigt. So wird das in schloffen sich den Streifenden an, weil ihre Forderung, daß unter den Parteigenossen, die Genoffin vielleicht zu den Lokalisten. dem weltbekannten Verlage vou John Nobelhaus soeben erschienene ihnen auch für die Sonntagnachmittags- Vorstellungen eine Nun dann können wir eventuell den Genossen Legien und v. Elm Werk des Ede Zweifelholz( von einigen auch Zweifelsch.. Berart gezahlt werde, ebenfalls abgelehnt worden ist. ben Coulissen herrschte infolge dieses plötzlich ausdurch unsern Anschluß keine Freude machen, wohlan, Genoffin: genannt) mit verdientem Lobe ausgezeichnet. Man tennt ja die Hinter Wenn Sie dem Princip des loderen Föderalismus huldigen, dann virtuose Logik und die zielklare Sicherheit, mit der der Ver- gebrochenen Streits eine begreifliche Erregung. Alle nur irgend forgen Sie wenigstens dafür, daß sich Ihre Gewerkschaften mit den faffer die margistische Rabulistit fühn zusammenhaut. Warm verfügbaren Personen mußten mit Hand anlegen, die Couliffen Lokalisten verbinden. Die Kollegin fann sich darauf verlaffen: eine empfohlen wird auch das unter Mitwirkung von Tierärzten heraus- schieben" usw., um die Vorstellung, deren Abschluß sich über eine ärztliche Gewerkschaft, die auf socialistischem Boden steht, gleichviel gegebene Buch vom gefunden und kranken Wurm des in allen Stunde gegen sonst verspätete, programmmäßig ihrem Ende entgegenob auf lokalistischen oder centralistischen, wird sowohl von mir wie dem Wissenschaften beschlagenen Schriftgelehrten E. Manuel. Kaffenvorstande respektiert werden.
Alle Vergleiche hinten, der vom Fräulein Doktor angeführte weist eine schwerere Gehstörung auf, er ist lendenlahm. Soll die Methode des Vereins der freigewählten Kaffenärzte maßgebend werden für die weitere Entwicklung der Kassenärzte? Nimmermehr!
Nach der Meinung dieses Vereins ist das einzig anständige, von den Krankenkaffen zu zahlende Honorar pro Kopf und Jahr 31/2 M. Wenn die Fleischpreise weiter steigen, wenn das Brot noch mehr verteuert wird, dieses Minimum vielleicht auf 4 oder 5 M. erhöht worden. Der Arbeiter hat dann das Vergnügen, nicht nur den Brot und Fleischkorb in beträchtlicher, unerreichbarer Höhe zu erblicken, er hat auch die ärztliche Hilfe teurer zu bezahlen. Wo findet die den Krankenkassen aufgefegte Daumenschraube ihr Ende?
Was mein Gerechtigkeitsgefühl am meisten verlegt, find die diktatorischen Gelüste des Vereins gerade der Gastwirtskaffe gegenüber.
Humor hat noch weitere Opfer erforen. Eingewickelt in eine höchst interessante, von wahrhaft fittlichen Grundsätzen gestützte, principeill einwandsfreie Inseratenbeilage" aus angenehm gelbem Papier, erschien zur Feier des Parteitages ,, Der falsche faak", ein illustriertes Erbauungsorgan, für dessen Inhalt der eventuelle Verlag verantwortlich sein wird, während für die Inserate weder die Redaktion noch der Verlag verantwortlich sein mag. Da gegen erhalten die Inserenten auf den Zeilenpreis von 1,25 M. einen Preisaufschlag von 50 Proz., wenn sie die Verantwortung übernehmen.
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Im übrigen giebt der eventuele Berlag die für human refer beruhigende Versicherung, daß seine Vertreter an allen exponierten Stellen gepolstert und mit Panzerhemd und Hosen versehen find. Buschlagen hilft also nichts.
Zum Parteitagsbericht geht uns mit der Bitte um Aufnahme folgende Berichtigung zu: In dem Bericht der Controleure auf dem Parteitag find in Bezug auf Unterzeichneten Irrungen enthalten, die falsche Folgerungen nach sich führen mußten. Nichtig ist, daß die Leitung derjenigen hiesigen Institution, an welcher ich alle Barbestände zinstragend anfeste, insofern einen Fehler machte, ale fie vom Comptoir der Hanptiasse 200 M. zu wenig abschrieb. Selbstredend fonnte dieser Irrthum nicht verdeckt bleiben und mußte bei einer gelegent lichen Zinsberechnung sich aufhellen, was auch geschah. Ein im ver: gangenen Herbst unaufgeklärt gebliebener Berluft war Beranlaffung, daß ich mich bei der Vermögensaufstellung über obigen Fehler
Gewerkschaftliches.
Im Baugewerbe von Hamburg und Umgegend herrscht noch keineswegs Frieden zwischen den Unternehmern und den Arbeitern. Aus einem Aufruf, den der„ Grundstein" an die Maurer Deutsch lands richtet, geht hervor, daß im Gebiet des sogenannten VierStädte- Bundes die Differenzen zwischen den im Verband organisierten Maurern und den Baugewerks- Innungen noch in voller Schärfe bestehen. Die Hamburger Inmung hat die Aussperrung zwar offiziell aufgehoben, aber die einzelnen Unternehmer und das Innungsbureau find bemüht, die Hamburger Maurer und Bauarbeiter zu
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Um die sauberen Pläne der Unternehmer zu vereiteln, muß bis auf weiteres der Zuzug nach Hamburg Altona , Wandsbek und ilhelmsburg streng ferngehalten werden.
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Harburg
zuführen.
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Ausland. IT- 520 Der Ausstand in Decazeville hat bedeutend an Umfang zu genommen und ist jetzt ziemlich allgemein. Die Ausständigen beabsichtigen die Gruben sowie die Maschinen durch Arbeiter bewachen zu lassen. Man glaubt allgemein, daß der Streik von langer Dauer sein werde. Viele Grubenarbeiter haben Beschäftigung bei Landwirten angenommen. Bedeutende Gendarmerieverstärkungen sind eingetroffen. Ernste Zwischenfälle sind bisher nicht vorgekommen.
Eingegangene Druckschriften. Berlin SW, 1902. Berlag von Hermann Walther . Alkoholismus und Geistesstörung. Bon Dr. Hubert Schniker. Arbeitsteilung und Kulturfortschritt. Bon Rusticus. Berlin SW. Hermann Walther , Berlags- Buchhandlung G. m. b. H. Grütli- Kalender. Grütli- Buchhandlung in Zürich . 50 Cts.
1902.