Nr. 221.
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Erscheint täglich außer Montags.
Vorwärts
Berliner Volksblatt.
512
19. Jahrg.
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Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Unser Parteitag.
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Sonntag, den 21. September 1902.
08 SEP
Expedition: SW. 19, Benth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
stellung der Grundlinien einer socialdemokratischen Gemeinde- torrupten russischen Justiz findet sich in dem Leitartikel politik durch Lindemann sind als wahre Muster- und Meister- der Kreuz- Zeitung" der Nummer 441. In demselben wird zur leistungen fachmännischer Kenntnis und klaren Urteils zu rühmen; Charakteristit der russischen Justiz folgender Fall erzählt: von diesen Referaten aus wird eine Fülle von Anregungen hinausgehen in die weiteren Kreise der Partei.
Ganz dem aktuellen Kampfe unsrer Tage galt Bebels Vortrag über die Reichstagswahlen. Bebel entronte in großen Zügen ein imposantes Bild der gegenwärtigen politischen Situation, er besprach die Bolltariffrage und ihre Aussichten, die Reichsfinanzfrage, die Militär-, Marine- und Kolonialangelegenheiten, die auswärtige Politit. Diese Rede, durchglüht von der hinreißenden Begeisterung des machtvollen Anklägers unsrer verrotteten Zustände, bedeutet die eigentliche Eröffnung des Reichstags- Wahlkampfes durch die Social: demokratie.
Wir haben die Berichte, die von den Verhandlungen des Parteitags aus München zu uns gelangten, mit froher Genugthuung gelesen. Es erweckt Empfindungen des Stolzes und großer Zuversicht, da wir die arbeitsreiche Parteiwoche überschauen und uns gestehen dürfen, daß unsre Vertreterschaft auf der Höhe der ihr gestellten Aufgabe stand, daß der Kriegsrat, der gehalten wurde, zu wertvollen und weite Aussichten eröffnenden Ergebnissen gelangte. Die Zeitungen der uns gegnerischen Parteien haben fich zum großen Teil reichlich, wie es sich gebührt, mit dem Parteitag beschäftigt. Sie haben verhältnismäßig ausführliche Berichte veröffentlicht, die allerdings oft sehr tendenziös zugespitzt waren, zuweilen geradezu Fälschungen enthielten; so wurde In der Beratung mannigfacher Anträge und Resolutionen tam das hier nebenbei zu streifen in dem Bericht zahlreicher das rege Leben zum Ausdruck, das unsre Partei erfüllt. Die Debürgerlicher Zeitungen eine Fülle häßlicher Schimpfworte, batten, die sich an diese Anträge fowie an den Geschäftsbericht des die gegen einen unsrer Redner gebraucht sein sollen, ver- Barteivorstandes und den Bericht der Reichstagsfraktion knüpften, zeichnet; wir konnten feststellen, daß dies nichts als gehässige Erfindung war. Die politische Kritik der Gegner beschränkte sich auf die Versuche, die Debatte über„ Neue Zeit" und" Socialistische Monatshefte" auszubeuten. Die einen mühten sich, aus dieser Auseinandersetzung wieder einmal den Vorwurf zu pressen, daß die Socialdemokratie die freie Meinungsäußerung erschwere; die andren, daß die Socialdemokratie innerlich zerspalten sei. Beiderlei Gerede ist schon darum überaus lächerlich, da es einerseits von den Blättern der scharfmacherischen Reaktion tommt, denen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit politische Hauptaufgabe ist, andernteils von den liberalen Parteien, die selbst in inneren Gegensägen zerrissen sind und jede Geschlossenheit vermissen lassen.
Die deutsche Arbeiterschaft zieht aus dieser Zeitschriften Debatte andre Schlüsse als Gegner, die nicht die Fähigkeit und nicht den Willen haben, den Sinn jener Vorgänge zu begreifen. Die Beitschriften- Debatte könnte als ein wenn auch nur schivacher Nachhall der Auseinandersetzungen vorhergehender Parteitage über den fogenannten Bernsteinstreit" erscheinen. Jn Wirklichkeit bedeutete fie jedoch nicht auch nur eine verminderte und vermilderte Fort fetzung dieses Streites, vielmehr zeigte sie, daß in unsrer Partei der lebhafte Wunsch besteht, auch den Rest der üblen Folgen jenes Streites zu beseitigen.
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bestätigten die für unser Parteileben kennzeichnende Thatsache, daß bei uns nicht einzelne alles lenken und entscheiden, sondern daß breite Schichten politisch geweckter und teilnehmender Arbeiter wirkungsvolle Anregungen und Einflüsse üben.
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Ein ehemaliger Kutscher war, getragen von Weibergunst und Frechheit, auf Grund gefälschter Hochschulzeugnisse erst Friedensrichter, sodann Bauerntommissar und zuletzt Kreischef der Insel Oesel ge= worden. In diesen seinen Eigenschaften hatte er eine Menge von Ungeselichteiten, namentlich Erpressungen verübt. Die Bauern von Oesel verklagten ihn wiederholt beim Gouverneur. Der Gouverneur warf ihre klagen unter den Tisch. Endlich riß deren Geduld; sie wollten ihren Paschakommissar sei es verprügeln, sei es totschlagen. K. rettete sich jedoch rechtzeitig, es wurden sofort Soldaten beordert und die Aufrührer" festgenommen. Dieselben wurden dann hinterher zu 1-3 Jahren Arrestantencompagnie( gleich Zuchthaus) verurteilt; S. aber wurde Kreisdef. Bauernkommissar wurde zufälligerweise ein ehrlicher Mann, den die Bauern mun mit ihren Klagen bestürmten. Derselbe zauderte lange, endlich legte er dem Gouver neur dokumentarische Beweise über die Helden= thaten s. vor. Der Gouverneur warf sie gleichermaßen unter den Tisch. Den Zeitungen ivurde verboten, etwas gegen A. zu berichten. Da drang die Geschichte in ausländische Zeitungen, Kaiser Nitolaus II. erhielt selbst darüber Kenntnis. Nun wurde eine Untersuchung angeordnet. Man schickte nach Desel einen Untersuchungsrichter, der eben falls zufälligerweise ehrlich war. Derselbe stellte sofort die Usurpatoreigenschaft Sts. fest und zog ihn ein. Der Prozeß zog sich einige Jahre hin, mittlerweile wurde der ehrliche Nachfolger Sts., weil er gegen ihn geklagt, von den anderen Kollegen aus dem Dienst gegrault und mußte dar ben. Endlich die Gerichtsverhandlung in Riga : Se. tam, weil er sich als tüchtiger Russifitator" er wiesen hatte, anstatt mit 6-10 mit bloß 11/2 Jahren Ges fängnis davon; der Justizminister hat aber kurz darauf die volle Begnadigung Ks. durchgesetzt! Man wird das une erhört, unbegreiflich finden. Thatsächlich ist die Gra flärung ungeheuer einfach; alle Eingeweihten behaupten, daß Fälle von Rechtsverletzungen wie bei K. keine Ausnahme in der russischen Beamteupragis bilden, sondern eher die Regel."
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Dies trat besonders auch in der Debatte über die Thätig teit der Reichstagsfraktion hervor. Die Ausführungen der Genossen zu diesem Bericht bedeuteten eine einmütige Vertrauensfundgebung für die Thätigkeit unsrer Reichstagsabgeordneten. Aber zugleich erneuerten sie das Bewußtsein, daß nicht die parlamentarische Vertretung für sich die großen Fragen zu lösen vermag, fondern daß die Vertretenen, die Massen des Voltes es sind, deren Machtgewicht entscheidet und deren wuchtige Kraft darum stets von neuem geweckt, gesammelt und auf den politischen Kampfplaz geführt werden muß. So sehr sich dieser Thatsache gerade die Genossen der Fraktion be wußt sind, so sehr begrüßen sie es als unumgängliche Voraussetzung ihres Stampfes, daß vornehmlich in dem Ringen um den Achtstundentag die Massen selbst wieder und wieder aufgeboten werden. Möge der Appell, den vornehmlich Genoffin Bettin hinausrief in die Maffen der Arbeiterklasse, weithin und andauernd wirken! Möge in den bevorstehenden Wahltämpfen nicht nur die Brotwucherlosung erschallen, sondern zugleich Will die„ Kreuz- Zeitung " mun immer noch behaupten, daß die große Kulturfrage der Arbeitszeitverkürzung, des Achtstundentages Kalajew ein Verbrecher" sei, weil ihn russische Richter verurteilten? die Massen zum Kampf führen! Gegenüber der kraftvollen Durch Oder ist sie nicht vielmehr der Ueberzeugung, daß Kalajew ein fetzung dieser Kampfparole ist der kleine Streit über die Formu- politischer Märtyrer ist, dessen Ueberlieferung an die zarischen lierung der Achtstundentagsforderung für den Reichstag gänzlich Schergen eines der dunkelsten Blätter der preußischen Polizeigeschichte gleichgültig.
Schließlich ist hier der besonderen Konferenz der Ge nossinnen, die dem Parteitag vorausging, ein Wort zu sagen. Unfre Frauen haben sich auf ihrer Konferenz sehr eingehend mit der Frage der Heranbildung geeigneter Agitationskräfte beschäftigt. Zweifellos eine wichtige Frage. So richtig es ist, daß die Frau leichter von der Frau für unsre Jdeen gewonnen werden kann als vom Manne, so schwierig ist es auch, gerade Frauen zu öffentlicher agitatorischer Arbeit heranzuziehen. Der ewig unterdrückten, der politisch und bürgerlich rechtlosen Frau ist es unendlich
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bilden wird?!
Die Kreuz- Zeitung " wird sich um so mehr unsre Auffassung zu eigen machen müssen, als es in ihrem Leitartikel weiter heißt:
Uebrigens wird nirgends so viel Unfug mit den Begriffen, unzuverlässig"," verdächtig" und" revolutionär" getrieben, wie in Rußland . Als revolutionär gilt vielfach das bloße Verlangen nach Gesetzlichkeit, nach einer strengen Beobachtung der bestehenden Gesetze, denn eine strenge Durchführung der Gesetze würde ja die Allgewalt der Tschino wniti beschränken.
Kautsky hatte durchaus recht, daß der Aufschwung der„ Soc. Monatshefte" im wesentlichen nicht auf die persönliche Art der Redaktion zurückzuführen sei, sondern sich nur verstehen läßt als Folge des theoretischen Zwistes in der Partei. Nachdem sich aber längst die Ueberzeugung in der überwiegenden Mehrheit der Partei befestigt hat, daß die zwei Richtungen" jenes 3wvistes auf oft nur unbedeutende Meinungsverschiedenheiten in Einzelheiten zusammenschrumpfen, wie sie in einer großen politischen Partei geradezu selbstverständlich sind, warum so mußte die Frage unter unsren Genossen entstehen soll denn die eisige Trennung in der wissenschaftlichen Zeitschriften- Litteratur bestehen und fortdauern? Es giebt keine erfreulichere Bestätigung der von uns stets in diesen Dingen vertretenen Auffassung, als daß in München die GeJa sogar die Thaten Sfipjagius und seiner Nachfolger erscheinen noffen der sogenannten radifalen Richtung" ihren Unmut dagegen schwer, sich über die ihr durch die ihr durch eine rückständige Gesetz angesichts der standalösen russischen Mißwirtschaft, die ehrliche und richteten, daß die angeblichen Opportunisten" den Monatsheften" gebung gezogenen Schranken hinwegzusetzen. Nur wenigen anständige Menschen in den Kerker wirft und ausgemachte Schurken eines Privatunternehmers ihre schriftstellerischen Arbeiten zuwenden, ist das bisher gelungen, und wenn auch ihre Zahl in Ehrenstellen aufrücken läßt vergl. den obigen von der„ Kreuzanstatt der eifrigen Befehderin der Opportunisten", der offiziellen im Wachsen ist, so ist sie doch noch viel au flein. Viele Zeitung" erörterten Fall-, dem Leitartikler des konservativen Blattes Parteizeitschrift, der„ Neuen Zeit". Nichts kann die in Gegnerkreisen viele Kräfte sind nötig, unt die Millionen der weib beinahe entschuldbar:
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umgehende Legende der„ tiefen Gegensäze" heiterer beleuchten als diese erfreuliche Thatsache. Uns hat dieser Vorgang um so mehr erfreut, als in den Spalten des Vorwärts" die- es fei uns gegönnt, dies nebenbei zu sagen beiden Richtungen" stets einträchtig neben und mit einander gearbeitet haben.
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lichen Proletarier für unfre unsre hohen Ziele zu gewinnen. Beschlüsse wurden von der Frauenkonferenz zu dieser Frage nicht gefaßt und es kommt auch in der That nicht auf folche an, es fommit allein auf das wirken im Leben an. Kein Beschluß und kein noch so schöner Leitfaden kann herbeiführen, was Nur einem Moment aus dieser Debatte sei noch ein Wort ge nur das Ergebnis einer langen mühsamen Arbeit der Pioniere und widmet. Einige Genoffen thaten in München Aeußerungen, die einer langen Schulung im Leben, im Kampfe selber sein kann. In wiederum gegnerischer Mißverstand dahin deutete, als mache sich in diesem scheinbar äußerlich ergebnislos verlaufenen Verhandlungsunsrer Partei eine Stimmung bemerkbar, welche die„ grane Theorie" gegenstande sehen wir dennoch den Kernpunkt einer besonderen der Wissenschaftsforschung mißachte. Wäre dies der Fall, so wäre Frauenkonferenz neben dem socialdemokratischen Parteitage, auf es der beklagenswerteste Abfall von dem, was unsre Partei groß dem ja die Frau gleichberechtigt ist. Die lebhafte Aussprache darüber gemacht hat, was Lassalle in dem Worte:" Die Wissenschaft hat neue Anregungen gegeben, und nun gilt es, sie nutzbar zu machen und die Arbeiter" als Jdeal der deutschen Arbeiterbewegung aufstellte und mit neuem Eifer zu wirken. und was stets der Stolz unsrer Partei war. Wir wissen jedoch, Die Wünsche, die wir vor Wochenfrist an dieser Stelle dem daß jene Genossen sich allein gegen die verbitternde Art werden Parteitag zuriefen, fie haben sich vollauf erfüllt. In München ward wollten, in der hier und da der theoretische Meinungsstreit geführt gute Arbeit gethan, in München wurde trefflich und wuchtig gerüstet wurde. Befreit sich dieser Meinungsstreit stets mehr von diesen zu den schweren Kämpfen, denen die Partei, denen die deutsche ArbeiterSchlacken, so werden die Zeiten widerkehren, wo niemand mehr unsre klasse entgegengeht!- Theoretiker auch mit dem leisesten Spott des engherzigen Kirchenväter fums zeihen darf, wo die Arbeiterschaft zu ihren wissenschaftlichen Führern wieder in uneingeschränkter Hochachtung aufblickt, wo die Lust am theoretischen Disput wieder die weitesten Kreise der Partei ergreift.
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Politische Mebericht.
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" Die Ermordung Efipjagins und Bogoljepots war thatsächlich, und das ist das schlimme, in weiten Streifen populär. Die Mörder wären mit großer Wahrscheinlichkeit freigesprochen worden, wenn man sie vor ein Geschworenengericht gestellt hätte. Bezeichnend war die eisige Kälte, mit der fast alle russischenzeitungen über die Ermordung Ssipjagius zur Tagesordnung übergingen."
ihre infame Beleidigung Kalajews reuig zurücknehmen und mit aller Nach alledem darf man also erwarten, daß die Kreuz- Beitung" Schärfe in unsre Kritik der Auslieferung einstimmen wird. Das dürfen wir um so mehr erwarten, als immer unglaublichere Dinge über deutsche Polizei- Handlangerdienste gegenüber Ruß land bekannt werden. So geht uns folgende Meldung zu:
russischen Grenze geübten Ausweisungsmethoden bringt das Eine auffällige Erscheinung über die an der schlesischOberschlei. Tageblatt". Anschließend an die Mitteilung von der Belästigung eines Geistlichen schreibt das genannte Blatt:
„ Man lagt in Myslowitz ohnehin über den Eifer gewisser Ordnungsorgane, sich dienstlich hervorzuthun. Der Gendarm B. hat schon einmal einen russischen Unterthan, der, von Oestreich tommend, angeblich aufrührerische Schriften bei sich führte, ohne ihn erst der Myslowiger Polizeiverwaltung oder seiner vorgefegten Behörde vorgeführt zu haben, au das russische Gendarmeriekommando aus: geliefert. Der Beamte erhielt von der russischen politischen Aufsichtsbehörde 25 Rubel als Prämie und danach vom 3aren eine filberne Medaille für Eifer" am Stanislausbande. Von seiner eignen Behörde aber wurde ihm bedeutet, daß sein Verfahren nicht forrett war." den russischen Gendarmeriebeamten besichtigen lassen!- Derselbe Gendarm P. hat aber den Studenten Kalaje w
Berlin , den 20. September. Die ,, Kreuz- Zeitung " und die russische Revolution. Hatte die Zeitschriften Debatte dem Parteitag unerwartet erhebliche In unsrer vorgestrigen Nummer nagelten wir den schamlosen Beit genommen, so hat er andrerseits Zeit gewonnen durch das noch Versuch der„ Kreuz 8eitung" fest. Kalajew deshalb zu einem mehr unerwartete Ausbleiben einer Debatte über die Stellung Verbrecher zu stempeln, weil sich russische Gerichtslakaien nahme der bayrischen Genossen zur Wahlreform. gefunden hätten, die ihn zu siebenjähriger Verbannung Wir erachten es nicht als ein Unglück, daß diese Debatte ausblieb. nach Sibirien verurteilt hatten. Sei aber Kalajew ein Verbrecher", Die Meinungen hierüber sind vor dem Barteitag in der Bresse so sei auch gegen seine auf dem Wege der Abschiebung über die von reichlich zum Ausdruck gebracht worden. Unfre bayrischen Genoffen Grenze erfolgte Auslieferung an Rußland nichts einhaben gesehen, daß in weitesten Parteitreisen außerhalb Bayerns zuwenden. ihre Zustimmung zur Wahlrechts- Resolution für verfehlt gilt. Es Als wir vorgestern diese plump berlogene Folgerungsweise der Die Zolltarif- Besprechung der konservativen Frattion' bedarf nicht stets besonderer Parteitagsbeschlüsse, um Genossen zu Kreuz- Zeitung " entrüftet mit dem Hinweis darauf zurückwiesen, an der sich auch der Wilde" Dietrich Hahn beteiligte, hält ihre Beüberzeugen, daß sie einen Fehler begingen. daß auch der Kreuz- Zeitung " bekannt sein müsse, daß den schlüsse einftiveilen gebe im. Nach der„ Kreuz- Zeitung " sollen fie So konnte denn die gesamte übrige Zeit des Parteitages pofitiv ruffischen Justizbediensteten jeber politische Justiz mord einstweilen durchaus vertrauliche" bleiben. In der Sigung der fruchtbarem Werke gewidmet werden. Es bedarf hierüber an dieser zuzutrauen fei, ahnten wir nicht, daß die Kreuz- Zeitung " ber Generaldiskussion geäußerten Wünsche auf weiter. freitonservativen Fraktion wurden nach der" Post" die in Stelle feiner weiteren Besprechung, diese umfassende und gründliche selbst zwei Tage später diese allen kultivierten und anständigen gehenden Schuß der landwirtschaftlichen Interessen als ausArbeit spricht für sich selbst. Die Kritik, die Wolkenbuhr an die Westeuropäern geläufige Thatsache in der denkbar schärfsten Form fichtslos zurüdgestellt, das Festhalten an den deutsche Versicherungs Gesezgebung legte, und die Dar bestätigen würde. Diese Bestätigung der von Grund aus Kompromißbeschlüssen der ersten Lesung der Kommission