Sie haben mit Ich danke ferner der Kommission, die fleißig für den Parteitag Minoritäten teine Vertretung in den Gemeinde- Körperschaften haben. I will ich an einem konkreten Beispiel erklären. Die Einführung dieses Wahlsystems für die Gemeinden wird den Recht dem ausgezeichneten Referat Moltenbuhrs die höchste Wert- gearbeitet hat, der Kommission für die Prüfung der Mandate und Arbeitern nach und nach vertraut machen mit der Forderung dieses schägung erwiesen und beschlossen, es im Drud erscheinen zu lassen. der Beschwerden, die ihre Arbeit geleistet hat und sich selbst dadurch Systems auch für andre Körperschaften." Molkenbuhr ist neben seiner parlamentarischen Thätigkeit, die ihn ausgeschlossen hat von der Teilnahme an den Verhandlungen. Dies Krause- Cheminiz: Ich stehe persönlich auf dem Standpunkt, außerordentlich in Anspruch nimmt, auch durch seine Agitationsthätigkeit Opfer hat sie gebracht im Interesse des Parteitages. daß diese Resolution abzulehnen ist. Wenn aus Frankfurt und Süd- sehr beschäftigt. Es würde ihm gewiß die Zeit gemangelt haben, deutschland betont wird, daß wir das Proportional- Wahlsystem ein- fein Referat vorher druckfertig auszuarbeiten und uns einzusenden. führen müßten, so geschieht das, weil man dort mehr als anderswo Wir mußten damit zufrieden sein, daß wir die Resolution mit dem den Standpunkt der Parität eingenommen hat. Es mag dem Grundgedanken seines Referates von ihm eingesandt erhielten. AehnAntragsteller bei seiner Resolution vorgeschwebt haben, daß man in lich wird es auch in andren Fällen liegen. Wenn die Anträge 118 Berlin das Proportional- Wahlsystem abgelehnt hat, das ist aber und 124 der Parteileitung zur Beachtung empfohlen werden, so glaube ich, wird auch den Antragstellern Genüge geschehen sein. nicht maßgebend. Ein Antrag auf Schluß der Debatte, von Schöpflin Leipzig Singer bemerkt, daß Antrag 124 jezt noch nicht zur Debatte befürwortet, von Eduard Schmid München befämpft, wird steht. Antrag 118 wird dem Parteivorstand zur Berücksichtigung überwiesen. Den Antrag 124 begründet
angenommen.
Die Mesolution 116 wird abgelehnt.
M
Wenn ich sagte, daß die Münchener Tage in der Partei nicht vergessen werden, so bezieht sich das nicht nur auf den Gegenstand, den ich eben dabei hervorgehoben habe, es bezieht sich auch auf die Arbeiten, die wir hier geleistet haben. Manche von uns, vor allem aber die Gegner und ihre Presse, haben geglaubt, daß hier in München ein Parteitag stattfinden würde, auf dem die Zerrissenheit, die Spaltung der Partei, den Hoffnungen der Gegner entsprechend, endlich einmal zur That wird. Ich habe nicht die Hoffnung, die Gegner in dieser Beziehung irgendwie belehren zu fömen. Die Gegner haben die Partei schon so oft auseinander fallen lassen, daß es auf einmal mehr oder weniger nicht ankommt.( Heiterkeit und Sehr gut!) Wer aber objektiv, ohne sich selbst Illusionen zu machen, die Frau Lily Braun : Den Ausführungen des Genossen Schultz kann ich mich voll- Berhandlungen des Parteitages verfolgt hat, der muß anerkennen, ständig anschließen, der Verwirklichung meines Antrages stehen keine dag trotz der Meinungsverschiedenheiten in Einzelfragen bei uns Singer: Die Antragsteller haben es mir nahegelegt, den Partei Schwierigkeiten entgegen. Ich will ja nur, daß Referate, die doch Ich will ja nur, daß Referate, die doch alle fich einig wissen in derjenigen Thätigkeit, die tag aufzufordern, diese Resolution als Manifestation gegen die principielle Fragen betreffen, vorher gedruckt werden, wie es auf zunächst unsre allererste und ernsteste Aufgabe ist, in der Thätigkeit zarische Brutalität zur Ehre und Bewunderung unsrer ruffifchen wissenschaftlichen Kongressen und bei unsrer italienischen Bruderpartei die Gesetzgebung so zu gestalten, daß die Arbeiterklasse bessere Genoffen einstimmig ohne Debatte anzunehmen.( Lebhaftes Bravo!) der Fall ist. Alle Referate können natürlich nicht vorher gedruckt Lebens- und Arbeitsbedingungen erlangt, in der Thätigkeit, die Erhebt sich dagegen Widerspruch? Das ist nicht der Fall, ich fonstatiere sein, aber bei wissenschaftlichen Fragen von principieller Bedeutung darauf hinausgeht, politische Zustände in Deutschland zu schaffen, die die einstimmige Annahme der Resolution.( Lebhafte Zustimmung!) ist das wohl möglich. Ich will meinen Antrag dahin abändern, daß es ermöglichen, Deutschland wirklich einen Stulturstaat zu nennen. Vor Eintritt in die Beratung des Antrags 125 erfärt Singer: ich von der Veröffentlichung des Wortlautes der Referate absehe Da wissen wir uns alle einig, und einmütig kämpft da der eine mit den andren, es herrschen feine Meinungsverschiedenheiten.( Lebhafter Der Antrag trägt im Gegensatz zu unsrer sonstigen Gepflogenheit und mich mit der Veröffentlichung der Grundzüge begnüge. Beifall!) Das sollten die Gegner endlich einsehen. die Unterschriften aller Antragsteller. Das ist deshalb geschehen, damit die Genossen sehen, daß er von den in Berlin domizilierenden
Es folgt die Beratung der Resolution 128.( Jm zweiten Absatz Beile 7 find die Worte wie ein Mann erhaben wird" ersetzt durch einmütig zusammenfindet".)
Pfannkuch:
Der Begriff, was eine principielle Frage ist, ist nicht immer Partei- Instanzen sowohl wie von der Kontrollkommiſſion in Ueber- festzustellen und organisatorische Fragen von dauernder Bedeutung giebt es überhaupt nicht. Ich glaube, Sie können sich damit begnügen, den Antrag dem Parteivorstand zur Berücksichtigung zu über weisen. Schmidt- Frankfurt a. M.
Ich bitte Sie um Annahme des Antrages; es handelt sich zwar um eine specielle Berliner Lofalangelegenheit, aber da es ein Parteitag. der zu Erfurt , war, wo der Ausschluß Wildbergers erfolgte, so muß auch die höchste Justanz eines Parteitages diesen Beschluß wieder aufheben, wenn der richtige Beitpunkt dazu gekommen ist. Ueber 10 Jahre sind nun seit dem Ausschluß verflossen. Wildberger, der außerhalb der Partei gestellt ist, hat sich immer mit ganzem Herzen mit der Partei indentifiziert. Im Streit der Meinungen sind damals Lie Entgleisungen geschehen, der Selbsterhaltungstrieb der Partei machte damals ein rücksichtsloses Vorgehen nötig. Inzwischen hat eine Reihe von Parteigenossen, die nach Erfurt beiseite traten, wieder Frieden mit der Partei gemacht. Jetzt sollten wir auch Wildbergers Rückkehr nicht erschweren. Seine Familienangehörigen empfinden es als eine Aechtung, daß er ausgeschlossen ist. Stimmen Sie deshalb unsrem Antrag zu.( Lebhafte Zustimmung.)
Der Antrag weckt bei uns Erinnerungen, die nicht gerade erfreulicher Natur find. Eben war das Socialistengefeß gefallen, die Partei formierte sich aufs neue und sofort segte eine be: deutende Opposition ein. Da war die Erregung der Partei mehr als natürlich. Hunderte und Aberhunderte von Menschen hatten sich während des Socialistengesetzes zu Polizeispieldiensten hergegeben und für Judaslohn ihre Gefährten verraten. Da hatte die Partei alle Ursache, auf der Hut zu sein. Da ist es erklärlich, daß die Opposition der sogenannten Jungen" nicht mit der Ruhe behandelt wurde, wie wir sie heute behandeln würden. Den Jungen" muß es unter allen Umständen zu gute gerechnet werden, daß sie das Gute für die Partei wollten und daß böse Absichten bei ihnen nicht vorgelegen haben. Für die Partei aber galt es, die Truppen zu sammeln und es durfte keine Störung geduldet werden. Zu ungelegener Zeit hob die Opposition un gerechtfertigte Angriffe gegen die Partei. Auch wir litten damals an Hochgradiger Nervosität, die nicht nur die Jungen, sondern auch andere Parteigenossen, wenn sie Opposition machten, sofort zu spüren bekamen. Auch mir erging es so. Kaum war ich aus Erfurt zurückgekommen, da wurde im Hamburger Parteiorgan die Frage erörtert, ob ich wirklich noch in der Partei bleiben könne. Was das heißt, wird jeder fühlen, der innig mit der Partei berwachsen ist, mit allen Fasern an ihr hängt. und alles für Sie geopfert hat. Ihm tann nichts Schlimmeres paffteren, als wenn er infam aus der Partei ausgeschlossen wird. Inzwischen hat sich manches gemildert. Die Partei der Brüderlichkeit sollte auch die Partei sein, die vergeben und vergessen kann.( Bravo !) Elf Jahre stehen die damals Ausgeschlossenen außerhalb der Partei und das ist eine schwere Strafe gewesen. Deshalb sollten wir nicht bloß Wildberger wieder aufnehmen, sondern reine Arbeit liefern und den Beschluß vom 21. Oftober 1891, so weit er sich auf die Jungen bezieht, aufheben. Damit wäre die Bahn auch für die übrigen frei gemacht.( Bravo !) Dieses Beschlusses haben wir uns nicht zu fchämen, es ist ein hochherziger Beschluß, der uns allen zur Ehre gereicht.( Lebhafter Beifall.) Hierauf wird der Antrag Schmalfeld ohne weitere Debatte mit großer Mehrheit angenommen.( Bravo !)
Es folgt die Beratung derjenigen Anträge, die sich auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages
beziehen; die Anträge 77-79 find bereits durch den in der Alkoholfrage gefaßten Beschluß erledigt, Antrag 80 wird nicht unterstüßt, Antrag 107 ist zurückgezogen. Es bleiben noch übrig die genügend unterstügten Anträge 118 und 124.*) Den Antrag 118 begründet
Schulz- Magdeburg:
Wir haben auf diesem Parteitag, wie auf allen unsren Parteitagen, Arbeiten geleistet, die, wie wir hoffen und glauben dürfen, der Partei zum Vorteil gereichen. Wir haben wichtige Gegenstände verhandelt, wir haben die Arbeiter- Versicherung, die bei den gefeßgebenden Verhandlungen der nächsten Beit eine Hauptrolle spielen wird, vorbereitet. Die Partei hat hier in München die Grundsäge festgelegt, nach denen wir die Arbeiterversicherung ausgestattet zu sehen wünschen, und es wird Aufgabe aller Genoffent sein, diese Grundsäge in der Presse und in Versammlungen zu propagieren, damit der socialdemokratischen Fraktion des Reichstags die nötige Unterstügung zu teil wird. Wir haben auf dem wichtigen Gebiet der Gemeindepolitik den Anfang damit gemacht, allgemein gültige Grundsäge für das ganze Reich festzustellen, und wenn diese Arbeit auch noch nicht zu Ende geführt ist, so wird das doch der Sache nicht zum Schaden gereichen. Der Berichterstatter, Genosse Lindemann, dessen gutes und sicheres Referat die Grundlage für die Hierzu liegen vor die Anträge 83a( Parteitag des nächsten Jahresweiteren Arbeiten bilden wird, ist der erste, der anerkennt, daß eine Mitteldeutschland ) und 94. Nur der erstere findet die nötige Frage von solcher Wichtigkeit nicht furzer Hand erledigt werden Unterstügung. fann, wenn, wie es der Fall ist, Meinungsverschiedenheiten über einzelne Forderungen vorhanden sind.
tritt für den Antrag ein. Die vorherige Veröffentlichung der Grund züge der Referate werde zu einer Diskussion in der Presse Veranlaffung geben und eine Klärung der Ansichten herbeiführen. Damit schließt die Debatte. Der Antrag 124, in der von der Antragstellerin in ihrer Begründung angeregten abgeänderten Fassung wird dem Parteivorstand zur Berücksichtigung überwiesen. Es folgen die Anträge über Zeit und
in
Ort des nächsten Parteitages.
Dr. Borchardt- Charlottenburg begründet 83a. Nachdem der vorige Parteitag in Norddeutschland und der diesmalige in Süd deutschland stattgefunden haben, glauben wir, daß nun Mitteldeutsch land an die Reihe kommen muß.( Bustimmung.) Im besonderen wären wir für Sachsen , vorausgesetzt, daß keine polizeilichen Schwierigkeiten vorhanden sind, sonst bringen wir Magdeburg in Vorschlag. Evert- Bremen wendet sich gegen den Antrag. Die Hauptsache fei, daß der vorgeschlagene Ort alle Einrichtungen besige, um die Geschäfte des Parteitages glatt erledigen zu können. Seifert- Mannheim tritt für Mannheim ein, wenn nicht diesmal dann das nächste Mal.( Heiterfeit.)
Singer stellt nunmehr auch die Anträge 72 bis 76, 104, 117 und 129 zur Debatte.
Wir haben aufs neue unsere Stellung zur der internationalen Socialdemokratie bekundet; durch den einstimmig gefaßten Beschluß, zahlreich in Amsterdam zu erscheinen, haben Sie gezeigt, daß die Bruderparteien aller Länder zu jederzeit auf die deutsche Socialdemokratie rechnen können.( Zustimmung.) Wir haben vor allem den Punkt der Tagesordnung, der uns zu allererst in die praktische Arbeit führen wird: die bevorstehenden Reichstagswahlen, in einer Weise erledigt, daß unsre Gegner darüber klar werden müssen, daß der famose Gedanke vom Kartell der sogenannten Opposition, von den Nationalliberalent bis hinüber zur Socialdemokratie, bei keinem einzigen unsrer Genossen auch nur einen Anklang von Verteidigung findet.( Zustimmung.) Wir haben in unsrem Beschluß erklärt, daß wir unser Ziel nur erreichen können, gestützt auf die eigne Kraft. 72 Stottbus, 83 Stettin , 104 Bielefeld finden nicht die erforder- Wir werden den Kampf führen in der principiellen Weise wie Wir haben den Genossen im liche Unterstützung; 74 empfiehlt Bremen , 75 Mannheim , 76 Dresden , bisher alle unsre Kämpfe. Lande die Richtschnur gegeben, auf daß ich zweifle nicht 117 Jena und 129 Leipzig . Leber- Jena : Nach Bremen fönnen wir im nächsten Jahre nicht daran, unsre Beschlüsse allerorts und allerseits respektiert werden. gehen, nachdem erst der vorjährige Parteitag in Lübeck stattgefunden wir gehen einem arbeitsreichen Jahre entgegen, einem Jahre reich hat. Was Dresden anlangt, so weiß ich nicht, ob wir dort so un- an Kämpfen, aber, wie ich überzeugt bin, auch reich an Erfolgen. Wir haben nun den Und wenn wir heute zurückblicken auf die Bergangenheit, so gehindert wie es notwendig ist, tagen können. Gedanken gefaßt, daß der Parteitag auch einmal in Jena stattfinden dürfen wir uns sagen, daß wir unsre Schuldigkeit gethan haben. fönnte. Jena ist nicht mehr das Philisternest wie früher,( Heiterfeit.) 25 Jahre sind bei der nächsten Wahl seit Erlaß des Socialistens Für Quartier usw. wird genügend gesorgt sein. gefezes verflossen, des Gesetzes, das bestimmt war, die SocialZubeil- Berlin : Wir sind der Meinung, daß wieder einmal das demokratie zu vernichten. Aber die Socialdemokratie war es, die Centrum Deutschlands an die Reihe kommen muß, wohin auch die dies Gesetz seinem Vater, dem Fürsten Bismard, zerrissen vor die ärmeren Streise wegen der weniger langen Eisenbahnfahrt Delegierte Füße geworfen hat. Was ist unter dem Socialistengesetz, was ist Die zahl entienden können. Die Bedenken. daß in Dresden polizeiliche nach dem Socialistengesetz aus der Partei geworden? die Presse, die VerEingriffe zu befürchten feien, kann ich nicht teilen. Die Zeiten reiche Beschichung unsrer Parteitage, haben sich geändert. Bedenken Sie, daß wir früher auch in Bayern eine, die Agitation und vor allen Dingen die Wahlen haben feinen Parteitag abhalten konnten. Jetzt würde selbst Mecklenburg deutlich bewiesen, daß die socialdemokratische Partei Deutschlands zwar von der Macht der Reaktion einmal geschädigt, berührt werden uns feine Schwierigkeiten mehr bereiten.
Zustimmung.)
Ebert- Bremen: Ich bitte Sie dringend der Einladung der kann, daß man ihr allerlei Hindernisse in den Weg legen, daß man Bremer Genossen Folge zu leisten, wir haben Sie schon mehrmals ihre Borkämpfer ins Gefängnis werfen kann, daß aber die be= eingeladen, leider vergebens. Wir haben ja in Brenien heute eine freiende Idee des Socialismus, die befreiende Thätigkeit der Partei geordnete Parteibewegung, aber doch einen sehr schwierigen Stand. in keiner Weise eingeengt werden kann durch Polizeimaßregeln, Deswegen ist uns jede Unterstützung unsrer Agitation willkommen. mögen sie den Einzelnen noch so schwer treffen. Die 25 Jahre haben Der Beschluß, den nächsten Parteitag in Bremen abzuhalten, würde den Beweis geliefert, was die deutsche Socialdemokratie zu leisten die Bremer Genossen veranlassen, alles zu thun, um bei der nächsten Reichs- im stande ist. Getrost dürfen wir der Zukunft ins Auge schauen. tagswahl das Mandat wieder zu erobern, sodaß zum Parteitag die rote mit Sicherheit dürfen wir darauf rechnen, daß auch das nächste Fahne über Bremen weht. Auch die geographische Lage Bremens ist durch Jahr, welches uns vor die Reichstagswahlen und vor eine Reihe aus nicht ungünstig. Bremen hat als der bedeutendste Auswanderungs - andrer Wahlen stellt, nicht nur ein Jahr der Arbeit, sondern auch hafen( Große Heiterkeit) vorzügliche Eisenbahnverbindungen. Von ein Bremen aus werden die Genossen die beste Gelegenheit haben, den Jahr des Ruhmes, ein Jahr des Sieges sein wird.( Lebhafte internationalen Kongreß in Amsterdam zu besuchen.( Heiterkeit.) Auch Unfre Erfolge werden um so größer sein, je mehr jeder einzelne polizeiliche Eingriffe haben wir in Bremen nicht zu besorgen. von uns sich seiner Pflicht bewußt, alles aufbietet, diese Erfolge Ich brauche von dieser Stelle aus die Genoffen Sindermann- Dresden herbeizuführen. nicht an ihre Pflicht zu erinnern. Ich weiß, daß Sie fest entschlossen find, ihre Pflicht zu erfüllen. Aber angesichts des kommenden Jahres wollen wir dennoch von neuem geloben, alles aufzubieten, um bei Partei zu stärken. Wir wollen alles aufbieten, um auch innerhalb den nächsten Reichstagswahlen die Macht der Partei zu zeigen, die der heutigen Gesellschaft in die gesetzgebenden Körperschaften eine so stattliche Anzahl von Socialdemokraten hineinzubringen, daß man ohne die Socialdemokratie in Deutschland nichts mehr machen kann, auch keine Geseze mehr. Und wenn wir auch innerhalb der heutigen Verhältnisse die Gesetze noch nicht so gestalten können, wie wir es wünschen, so werden wir doch jedenfalls dazu im stande sein, sie besser zu gestalten, als unsre Gegner es wünschen.
Die Notwendigkeit des Antrages ergiebt sich aus dem Schidial tritt für Dresden ein. Vereinsgefegliche Schwierigkeiten seien nicht der Resolutionen Moltenbuhr und Lindemann auf diesem Parteitage: 34 befürchten, Dresden liege geographisch sehr günstig, so daß es Es handelt sich bei den Referaten meist um Fragen, über die auch aus dem Osten beschickt werden könne. Die Genossen hätten in die Ansichten nicht geflärt sind. Wer sich informieren will, diesem Jahre die Vorzüge des Münchener Bieres kennen gelernt, sie könnten auch die des Bliemchentaffees kennen lernen.( Heiterkeit.) der kann das nicht, wenn die Resolutionen erst auf dem Parteitag verteilt werden. Die Resolutionen müssen eher im Wortlaut veröffentlicht werden. Große Arbeit erwächst den Referenten daraus empfiehlt Leipzig . Im nächsten Jahre seien 40 Jahre seit Gründung nicht, denn sie haben doch ihre Reflektionen gewöhnlich schon lange des Allgemeinen Arbeitervereins verflossen, man feiere also in Leipzig vor dem Parteitag fertig. Daß oft die Ansichten erst auf dem eine historische Erinnerung. Leipzig sei gut gelegen, an Lokalen Barteitag selbst geklärt werden, trifft nicht ohne weiteres zu, denn fehle es nicht, die Stadt besige eine Reihe von Vorzügen. Die der Referent, da er sein Material durchgearbeitet hat, ist sich doch Miẞstimmung gegen Leigzig sei unberechtigt. auch flar über das, was er will. Ich bitte Sie, den Antrag anzunehmen. Sollten Sie den weitergehenden Antrag 124 annehmen wollen, so bin ich bereit, meinen Antrag zu Gunsten des Antrags 124 zurückzuziehen.
Wir erkennen den Grundgedanken der Anträge 118 und 124 als berechtigt an. Aber die Annahme dieser Anträge würde nichts Wesentliches an den bestehenden Zuständen ändern können. Die Resolutionen zu den einzelnen Referaten müffen der Parteileitung, dem Parteivorstand und der Kontrollkommission vorher unterbreitet werden. Diese Körperschaften aber können doch nicht zu jeder beliebigen Zeit zusammentreten. Es geht also unter Umständen
Schöpflin- Leipzig
schließt sich den Ausführungen des Vorredners an und weist namentlich auf die bistorische Bedeutung von Leipzig hin.
Damit schließt die Debatte. Der Antrag 83 a wird zurück: gezogen. Die Wahl erfolgt durch Auszählung. Es entfallen auf Bremen 29, auf Mannheim 17, auf Dresden 101, auf Leipzig 53 und auf Jena 9 Stimmen. Der nächste Parteitag findet also in Dresden statt.( Beifall.)
Die Geschäfte des Parteitages sind damit erledigt. Singer:
Die Geschäfte des Parteitages sind beendet. Ich bin mir sicher,
Die Banner
Mit diesen Vorsägen gehen wir an die Arbeit. hoch! Vorwärts zur Arbeit! Vorwärts zum Siege! Wie immer, wenn wir auseinander gehen, so fassen wir auch heute all unser Hoffen und Sehnen, alle unsre Wünsche und alle unsre Entschlossenheit zusammen in den Ruf, der zwar jetzt noch als Sturmruf die Welt durchhallt, der aber einst der Siegesruf sein wird:
Die deutsche Socialdemokratie, sie lebe hoch! Die Versammelten stimmen dreimal in den Nuf ein und singen stehend den ersten Vers der Arbeiter- Marseillaise. Singer erklärt die Sigung für geschlossen. Schluß 6 Uhr.
nicht alles so glatt, wie fich die Antragsteller es denken. daß ich aus dem Herzen jedes einzelnen Mitglieds des Parteitags Lehte Nachrichten und Depelthen.
Noch schlimmer als mit dem Antrag 118, dessen Forderungen spreche, wenn ich den Münchener Genossen unsren allerwärmsten Dank soweit möglich schon jetzt erfüllt werden, steht es mit dem für ihre Thätigkeit ausdrücke, die sie dem Parteitag gegenüber entAntrag 124 von Lily Braun . Die Unmöglichkeit dieses Verlangens faltet haben.( Lebhafte, allseitige Zustimmung.) Nicht nur, daß
118. Die Berichterstatter über die einzelnen Punkte der Tagesordnung des Parteitages haben Resolutionen und Anträge, die sie dem Parteitag zur Annahme vorzuschlagen beabsichtigen, dem Partei vorstand so zeitig einzureichen, daß sie gleichzeitig mit den übrigen Anträgen schon vor dem Parteitag veröffentlicht werden können. Rudolph und 20 Genossen.
Panik in einer Kirche.
Frankfurt a. M., 20. September. Der Frankfurter Zeitung " sie thatkräftig vor und nach dem Parteitage uns in unfren Arbeiten wird aus New York gemeldet: Bei einem Kongreß der Negerunterſtügt haben, sie haben uns eine Reihe froher Tage bereitet. Baptisten - Gemeinschaft Shiloh" in Birmingham ( Alabama ) ent( Bravo ) und uns in so großartiger Weise Gastfreundschaft erwiesen, Baptisten- Gemeinschaft" Shiloh" in Birmingham ( Alabama ) entdaß wir alle hocherfreut uns in brüderlicher herzlicher Uebereinstim- stand in der Baptistenkirche eine entsetzliche Panit, bei der gegen mung mit den Münchener Genossen befunden haben. Die 80 Personen getötet, ebensoviel schwer und über 100 leicht Tage in München werden die Tage verlegt wurden. Während einer Rede des farbigen Schulmannes unvergessen bleiben, in München werden uns immer in der Erinnerung bleiben und Publizisten Brooker Washington, der etiva 2000 Personen eine Woche ernster Arbeit, aber auch der dicht gedrängten Menge zwei fröhlichen zuhörten, gerieten in der dicht gedrängten 124. Der Parteitag möge beschließen, daß in der Regel als eine Schlägerei. Einige Personen riefen darauf ebenso wie der Geschäftsbericht des Parteivorstandes und der Bericht Humors . Die kostbare Mischung von Ernst und Humor, die sich Neger in über die parlamentarische Thätigkeit bereits 4 Wochen vor dem Partei- gerade bei den Münchener Genossen findet, hat auch die Verhand- fight, fight", was von Fernstehenden als„ fire, fire" gedeutet tag gedruckt vorliegt, auch die Referate über die übrigen Punkte lungen unsres Parteitages wesentlich gefördert. Wir können also den wurde. Sämtliche Anwesende drängten infolgedessen den Ausgängen der Tagesordnung, soweit sie principielle oder organisatorische Münchener Genossen nicht dankbar genug sein. Jeder einzelne von Fragen von dauernder Bedeutung betreffen, vorher erscheinen, damit uns wird wünschen, daß, wenn der Parteitag einmal in die Stadt zu. Es kam zu schrecklichen Scenen. Männer und Frauen sprangen die Delegierten sich genügend orientieren und vorbereiten tönnen, tommt, in der er wohnt, es den Münchener Delegierten dort ebenso auf die Bänke; viele Personen fielen herumter und wurden von gut gefallen möge, daß sie sich dort ebenso heimisch und wohl fühlen Hunderten mit Füßen getreten. Im ersten Ansturme famen fast alle und der Diskussion ein breiterer Raum bleibt. Kinder ums Leben. Lily Braun und 20 Genossen. mögen, wie wir uns jezt in München gefühlt haben. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin .