Parteitag
der deutschen Socialdemokratie.
München , 20. September 1902. Sechster Verhandlungstag. Sonnabend- Sizung.
Beginn 83/4 Uhr; den Vorsitz hat Singer. Welker- Wiesbaden hat unter Zustimmung Bebels und unter Genehmigung des Bureaus folgende schriftliche Erklärung abgegeben: Der Abgeordnete Bebel hat mir vorgeworfen, mit meinen Ausführungen die Glaubensfreiheit angegriffen zu haben. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe behauptet, daß die Gewissensfreiheit noch nicht garantiert ist durch die Trennung von Kirche und Staat, daß außerdem die große Gewalt, die die Kirche auch ohne die staatliche Unterstützung über die Gemüter ausübt, gebrochen werden muß, daß auch die Eltern kein Recht haben dürfen, das Innenleben ihrer Kinder zu vergewaltigen durch die Ueberweisung derselben an eine Religionsgemeinschaft."
Seitens des Vorsitzenden einer gestern abend in München abgehaltenen öffentlichen Versammlung ist dem Parteitag die Mitteilung zugegangen, daß diese Versammlung die Annahme der Resolution 88 a empfiehlt.
Die Diskussion über die Anträge 99 Ziez und 127 Kümmel wird fortgesetzt. Zur Begründung seines Antrages erhält das Wort
Kimmel Hamburg:
Antrag garnicht beraten. Ich halte den Antrag gieß für ganz über- lich durch eine finanzielle Unterstüßung, wie sie dieser Antrag flüssig, nur im Vereine mit uns werden die Frauen etwas erreichen. verlangt. Ich bitte um Annahme des Antrages.
Bebel:
Wir haben in Hamburg 900 organisierte Genoffinnen, aber nur eine ganz fleine Zahl von ihnen beteiligt sich an der Agitation. In der Versammlung machen sie uns Vorwürfe, aber selbst mitarbeiten Ich bitte den Antrag dem Parteivorstand zur Erwägung zu dies Blatt, die wollen sie nicht. Höhere Posten nehmen sie ja an, doch in kleineren überweisen und nicht zu beschließen, daß unter allen Umständen unterstützt werden Stellungen, z. B. die von Distriktsleitern, wollen sie nicht hinein. Gazeta Ludowa ", Infolge des Vorgehens der Frauen, die Versammlungen einberufen an müsse. Sie haben aus den Ausführungen Auers entnommen, zu denselben Tagen, wo wir welche abhalten, hat sich in Hamburg schon welchen Konsequenzen es führen könnte, wenn wir zwei Blätter eine Nebenregierung entwickelt. Wie kommt eigentlich Frau Bieg unterstüßen. Ich wünsche nur, daß für den Fall, daß die an dazu, uns vorzuwerfen, daß wir die Frauenagitation nicht genommene Bolenresolution zu feinem Resultat, zu feiner Verständiunterstützen? Ich kann sie nur bitten, die beiden vor- gung führen sollte, alsdann der Parteivorstand die Möglichkeit habe, liegenden Anträge abzulehnen und es bei der Resolution 72 fich in dem neugegründeten Bolenorgan ein Organ zu verschaffen, von Mainz zu belassen. In Hamburg ist es bisher nicht zu Diffe- das die Richtung, die der Parteivorstand in dieser Frage vertritt, zur renzen getummen, man vermeide es daher, Differenzen herauf- Geltung bringen kann. Aber erst in dem Augenblick, wo eine Verzubeschwören. Ein Schlußantrag wird angenommen. ständigung nicht erzielt werden kann, für diesen Fall wollen Sie den Persönlich bemerkt Frau Ziek: Sie habe den Männern nicht Antrag zur Erwägung überweisen. mangelhafte Unterstüßung der Frauen vorgeworfen. Gegen die Winter- Beuthen: Unterstellungen, sie lasse sich nur deshalb zur weiblichen Vertrauensperson wählen, um ein Mandat zum Parteitag zu erhalten, müsse sie sich entschieden verwahren. Auf die übrigen persönlichen gehässigen Vorwürfe zu antworten, halte sie unter ihrer Würde. ( Bravo !)
Die Abstimmung ergiebt dir Annahme des Antrages Biek. Der Antrag Kimmel ist dadurch erledigt. Weitere Anträge zu Punkt 9 Anträge zum Programm und zur Organisation" liegen nicht vor. Es folgt Punft 10:
,, Sonstige Anträge".
Singer schlägt vor, die vorliegenden Anträge folgendermaßen einzuteilen: a) Parteipreffe, b) Agitation, c) Alkoholfrage, d) Tages ordnung des nächsten Parteitages, e) Ort des nächsten Parteitages. Gegen diesen Vorschlag erhebt sich kein Widerspruch. Zum Punkt Parteipreffe"
liegen vor die Anträge 32, 37, 38, 39, 42, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 81, 82, 89, 94.) Antrag 81 erledigt sich dadurch, daß bereits jetzt entsprechend verfahren wird.
Ich bin nicht der Ansicht, der Frau Ziek gestern Ausdruck ge geben hat, und wir haben auch in Hamburg eine ganze Reihe von Genossinnen, die die Meinung der Frau Bieg nicht teilen, sondern ihren Standpunkt sogar verurteilen. Die Frauen müssen, wenn sie wirksam agitieren wollen, sich doch immer wieder an uns wenden. Der Antrag Zieg würde zur Folge haben, daß eine weibliche und eine männ liche Organisation entsteht und daß die Kräfte zersplittert werden. Auch in den Gewerkschaften wirken doch Personen beiderlei Geschlechts zusammen. Frau Biez ist ja Vertrauensperson für Ham burg , aber in organisatorischer Beziehung läßt ihr Vorgehen manches zu wünschen übrig. Das hat sich erst neulich bei der Einberufung der Versammlung in Hamburg gezeigt, wo Frau Zetkin das Referat hielt, da hat sie einen schönen Kuddelmuddel angerichtet. Wo es den Frauen möglich ist, die Mitgliedschaft in Wahlvereinen zu er werben, müssen sie mit uns zuſammen marschieren und ihre Sonder- 55 bindeleien lassen. Sie hatte eine Sekretärin, die eine Vertreterin, diese Vertreterin hatte eine andere Vertreterin, die aber verreist war,
Zu Antrag 89 erklärt Förster zur Geschäftsordnung, daß die Parteigenossen von Reuß in ihrer Gesamtheit von diesem Antrag durchaus nichts wissen. Der Antrag findet keine Unterſtügung. Unterstützt werden die Anträge 37, 39, 47, 48, 49, 51, 53, 54, und 94. Antrag 37 wird begründet von Gogowski- Posen:
und schließlich hat der Mann der Vertreterin der Vertreterin die liegende Agitationsmaterial, z. B. das auf dem Parteitag gebotene, Versammlung organisieren müssen.( Heiterfeit.)
Wir sind unsren polnischen Genossen schuldig, ihnen das vorin ihrer Muttersprache zugänglich zu machen. Das wird nur mög*) 32. Parteigenossen in Groß- Ottersleben: Den in der Provinz erscheinenden Parteiblättern ist von Zeit zu Zeit zur Hebung der Landagitation die Herausgabe eines den lokalen Verhältnissen angepaßten Agitationsblattes dadurch zu ermöglichen, daß ihnen auf Antrag eine materielle Unterstügung gewährt wird. 37. Die Agitationskommission und der Wahlverein für die Provinz Posen : Die in polnischer Sprache in Bosen erscheinende Wochenschrift„ Gazeta Ludowa " aus der Parteitasse finanziell zu unterſtügen.
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47. Parteigenossen in Hannover und Karlsruhe Bruchsal : Die" Neue Zeit" ist wieder in eine Monatsschrift umzuwandeln und der Bezugspreis möglichst billig anzusetzen. 48. Dieselben und die Parteigenossen in Heidelberg und Düsseldorf : Der Verlag der Sonntagsbeilage Die Neue Welt" ist anzuhalten, daß in der der„ Neuen Welt" beigefügten Annoncenbeilage nur solche Inserate Aufnahme finden, welche einen schwindelhaften Inhalt nicht haben.
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Ich bin der Meinung, daß wir die Erledigung der ganzen Antgelegenheit auf die bevorstehende Konferenz über die polnischen Angelegenheiten verlegen müssen und daß dieser Antrag am besten dem Barteivorstande übergeben wird zur Erledigung auf dieser Konferenz. ( Singer: Das ist ja eben beantragt.) Dann ziehe ich diesen Antrag zurück.
vorstand zur Erwägung überwiesen. Antrag 37 wird entsprechend dem Vorschlage Bebels dem ParteiDen Antrag 39 begründet
Genoffen entsprechenden Parlamentsbericht zu bringen. Wir zum Die Provinzpresse ist nicht in der Lage, einen den Wünschen der Beispiel müssen den telegraphischen Bericht aus einem bürgerlichen Blatt abbrucken. Auf die Dauer geht das nicht, ich bitte sie deshalb, den Antrag dem Parteivorstand zur Erwägung zu überweisen. Für selbstverständlich halte ich es, daß die Provinzpresse für die Kosten aufkommt.
Der Antrag wird dem Parteivorstand zur Erwägung überwiesen. Zur Begründung des Antrags 47 führt
aus, daß die Klagen über die ,, Neue Zeit" in der Hauptsache darauf zurückzuführen sind, daß sie wöchentlich erscheint. Diese Erscheinungsweise, entspreche in keiner Weise mehr den Bedürfnissen der Zeit. Der Leserkreis lasse sich nicht mehr ausdehnen, weil das Blatt für das Gros der Genossen viel zu teuer sei. Wenn es den Bedürfnissen mehr: entsprechen werde, wie das bei den„ Socialistischen Monatsheften" der Fall sei, dann würde es auch gelingen, mehr Abonnenten zu gewinnen, was es andrerseits wieder ermögliche mehr zu bieten. Es scheine auch, daß in der Redaktion mehr gespart werden könne und daß die Redaktionskosten in keinem Verhältnis zu den Leistungen stünden. Kautsky - Berlin :
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Ich bedauere sehr, daß wir uns hier mit dieser rein lokalen Angelegenheit beschäftigen müssen. Da aber Genoffin Zietz die Sache hier vorgebracht hat, so müssen wir, die wir die Sache in Hamburg miterlebt haben, uns an der Debatte beteiligen. Frau Bieg berief sich gestern auch auf mich für ihre Behauptung. Wir hatten uns verIch habe den Antrag unterstügt, bitte ihn aber abzulehnen. Die ständigt, es ist aber nicht wahr, daß wir uns im Sinne der Frau Unterstügung habe ich nur deshalb gewährt, um Gelegenheit zu Bieg verständigt hatten. Als wir in Hamburg durch die Mainzer haben, auf die Redaktionsverhältnisse der„ Nenen Zeit" einzugehen. Beschlüsse in die Lage kamen, das Vertrauensmännersystem für die Es sind hier Stimmen laut geworden, unser Redaktionsetat sei zu Männer zu beseitigen, setzte Frau Ziez es durch, daß troß jener hoch, es ist ein Vergleich zwischen unsrem Etat und dem der Mainzer Reorganisation die weiblichen Vertrauenspersonen beibehalten 38. Der Wahlverein Mezzi. Lothringen : Es sind die Mittel Socialistischen Monatsheften" gezogen worden. Ja es wurde sogar werden. Ein großer Teil der Hamburger Parteigenossen ist der flüssig zu machen zur Herausgabe einer Partei- Wochenzeitung für in auffälliger Weise Aufklärung verlangt über die Verhältnisse der Meinung, daß diese Beibehaltung nur un deswegen so sehr gewünscht Lothringen , die in deutscher und französischer Sprache erscheint.„ Neuen Zeit". Würde ich diese Auskunft verweigern, so könnte der wurde, um, wenn man von der allgemeinen Organisation fein 39. Parteigenossen in Karlsruhe : In Erwägung zu Anschein erweckt werden, als hätten wir Veranlassung irgend Manoat erhalten würde, sich von der Frauenversammlung ziehen, ob es sich nicht empfiehlt; für Partei- Organe in der Proving etwas zu verheimlichen. Unser Redaktionsetat beträgt 10 400 m. Mandat ausstellen zu lassen. Das habe ich auch einen den Raumverhältnissen dieser Blätter entsprechenden Reichstags- pro Jahr, davon entfallen 3000 M. auf Mehring, 2400 M. auf Wurm Frau Bieg Bieg gesagt. Sie fühlte fich dadurch allerdings bericht von Partei wegen herstellen zu lassen. und 5000 M. anf mich. Der Gehalt von Mehring müßte eigentlich auf schiver beleidigt. Trotzdem ist dies die Meinung vieler Hamburger 42. Parteigenossen Berlin IV: Ju unserm Partei- Organ, den Mitarbeiteretat gelegt werden. Wohl wirkt Mehring in dankens Genossen. Man hat sich ein besonderes Mandat nach Paris aus dem Vorwärts", ein Fremdwörter- Berzeichnis einzurichten, um in werter Weise an der Redaktion mit, aber der Hauptteil seiner stellen lassen von einer Frauenversammlung usw. Dabei haben wir manchen wichtigen Fragen ein leichteres Verständnis für die Leser Thätigkeit liegt in den Berliner Briefen. Es ist gesagt worden, Hamburger uns gegenüber der Frauenmitarbeit nie ablehnend ver- zu erzielen. gerade die regelmäßigen Mitarbeiter belasten die Neue Zeit" sehr. halten. Wir haben die Genossinnen gettin, gieß, Baader und Dieser Vorwurf fann sich nur gegen Mehring richten, denn er ist der Luxemburg in Hamburger Versammlungen gehört. Wir haben sie einzige ständig bezahlte Mitarbeiter. Dieser Vorwurf soll hoffentlich schlecht und recht gehört, hoch und niedrig, erster und zweiter Güte, nicht seine Spige gegen die Tendenzen von Mehring richten. Es wäre wir haben sie so genommen wie sie waren.( Große Heiterfeit.) etwas ganz Neues, wenn man die politischen Tendenzen eines ParteiNatürlich wird man uns nachher immer in schmetternden Trompeten genossen in der Weise bekämpfen wollte, daß man ihm den Brotkorb höher stößen verkünden, daß seien die Erfolge der Frauen gewesen. Die hängt. Finden Sie aber das Gehalt von Mehring zu hoch, so richten Sie Thätigkeit der Frauen ist bei der Delegiertenwahl von den Parteidamit einen indirekten Vorwurf auch gegen diejenigen Genossen, die genossen ganz richtig eingeschätzt worden. Wir konnten mit der früher unsre regelmäßigen Mitarbeiter gewesen sind.( Namen I Thätigkeit der Frauen unter feinen Umständen einverstanden 49. Die Parteigenossen in Breslau : Die Inseraten- Beilage Namen!) Ich werde sie nennen; es ist mir das Gerücht zu Ohren fein. Kimmel hat bereits gesagt, wie es mit der Thätig zur Neuen Welt" ist unter strengerer Kontrolle der aufzunehmenden gekommen, daß zu unfren regelmäßigen Mitarbeitern auch Bebel feir der Frau Zieg aussieht. Frau Bieß, die Hamburger Annoncen auch für die Zukunft beizubehalten. gehört, der angeblich für zwei Artikel jährlich 3000 m. bekommen Bertrauensperson, tann ihre Stellung in Hamburg nicht ausfüllen, 50. Die Parteigenossen in Görlik auban: Daß der soll, also für jeden Artikel 1500 m. Ich würde mich sehr freuen, wem sie sich auf den Triumphzügen ihrer Agitationsreisen durch Wahre Jacob" wieder wie in früheren Jahren mehr belehrende wenn ich in der Lage wäre, Bebel jeden Artikel mit 1500 m. Deutschland befindet. In einer Versammlung, die unter dem Druck Artikel bringt. honorieren zu können, ich würde es auch nicht als Schande eines Ereignisses stand, wie es glücklicherweise nicht alle Tage vor 51. Parteigenossen in Randow Greifenhagen: Der ansehen, wenn Bebel regelmäßiger Mitarbeiter der„ Nenen Zeit" tommt, hat Frau Zieß versucht, im Trüben zu fischen. Wenn eine Verkaufspreis des Arbeiter- Notizkalenders wird von 60 auf 50 Pf. wäre; aber er ist es nicht, er hat nie einen Pfennig Gehalt Verständigung zu stande kommen soll, so muß dies auf ganz andrer ermäßigt. Der Bezugspreis für Buchhandlungen und Kolporteure bezogen, ja er hat sogar niemals einen Pfennig Honorar für seine Grundlage geschehen. von der Verlagsanstalt bleibt unverändert. Die Inseratenblätter Artikel bekommen( hört, hört!). Die andren beiden, die als regels werden in Zukunft nicht mehr in die Mitte, sondern ganz zulegt am mäßige Mitarbeiter genannt sind, sind Bernstein und Schippel. Sie Schluffe des Kalenders eingeheftet. haben das gleiche Gehalt bezogen wie Mehring, und der das Gehalt reises erheben Protest gegen die illustrative und textliche Aus- gegen Bernstein , denn Sie werden doch nicht zugeben wollen, daß 54. Die Parteigenoffen des III. Hamburger Wahl von Mehring zu hoch findet, der richtet damit indirekt einen Vorwurf gestaltung der diesjährigen Mai- Beitung", die nicht den Erwartungen Sie Arbeit Mehrings quantitativ oder qualitativ hinter der Bernsteins entsprach, welche mit Recht an eine Mai- Beitung" mit solcher zurücksteht( sehr wahr!). Die eigentlichen Redaktionsgeschäfte besorgt Massenauflage gesetzt werden darf. Die Mitglieder wollen, daß Wurm. Nun könnte man ja sagen, zwei Redacteure sind zu viel für durch die Mai- Zeitung" in Bezug auf Illustration und Text das eine Wochenschrift. Das wäre richtig, wenn wir nichts andres zu Ich befinde mich leider in der Lage, einiges ganz Lokales und Beste geboten wird, was zu erreichen ist. thun hätten, als dafür zu sorgen, daß jede Nummer regelmäßig erPersönliches hier festzustellen. Ich muß gegen die Vorwürfe, die 55. Die Parteigenossen in Kaiserslautern : Der scheint und daß in ausreichender Zahl Manuskripte vorbanden sind. Genosse Koenen der Genossin Zieß machte, entschieden Verwahrung fünstlerischen Ausstattung der„ Mai- Zeitung"," März Beitung", Aber unsre Zeit wird noch durch eine andre Thätigkeit in Anspruch einlegen. Er hat spöttisch gemeint, ihre Agitationsreisen seien Neujahrsnummer usw. eine größere Aufmerksamkeit zu widmen, um genommen. Mehr und mehr hat sich die Gewohnheit herausgebildet, ja wahre Triumphzüge. Wer da weiß, wie die Genoffin Zieg zu verhindern, daß fünstlerisch minderwertige Erzeugnisse wie sie in daß wer eine Broschüre schreibt, einen Vortrag halten oder sonst arbeitet und die aufreibendste und anstrengendste Agitationsarbeit jüngster Zeit herausgegeben wurden, mit dem Grundsaße: für die Aufklärung haben will, sich an die Redaktion der" Neuen Zeit" um leistet( Sehr richtig!), der wird mir beistimmen, daß es nicht an Arbeiter ist das Beste gerade gut genug" fernerhin in Kollision Rat wendet. Es ist vielleicht unvorsichtig, das hier auszusprechen, denn ich gebracht ist, in diesem wegwerfenden Tone zu reden. Wer so fleißig geraten. fürchte, es wird jetzt eine Flut von Anfragen sich über uns ergießen. ist und zu jeder Zeit so auf der Schanze steht wie die Genossin Zietz, 52. Parteigenossen im III. Berliner Wahlkreis: Der( Heiterkeit.) Die Redaktion der„ Neuen Zeit" hat sich zu einem Arbeiterder hat es wahrlich nicht nötig, sich einen Posten als Vertrauens- Preis des Neuen Welt- Kalenders" ist auf 30 Pf. festzusetzen. fetretariat, zu einem Studentensekretariat, ja sogar zu einem Doktorenperson zu schaffen, um zu einem Mandat zu tommen. Was nun den 53. Parteigenoffen von Karlsruhe Bruchsal , Heidel- sekretariat, und ich kann Ihnen mitteilen allerdings unter dem Siegel Antrag Biezz betrifft, so handelt es sich nicht darum, eine eigne weib- berg, des I. Württembergischen Reichstags- Wahl der Verschwiegenheit( Heiterkeit) auch zu einem Professorensekretariat liche Sonderorganisation zu schaffen, sondern nur einen Mittelpunkt kreises und die Parteigenoffen zu Höppersdorf: Es jei in entwickelt, und unsre Thätigkeit erstreckt sich nicht nur auf für die agitatorische Kleinarbeit, damit wir die Frauen in die all- Bukunft für bessere tünstlerische Ausgestaltung der„ Maifest- Beitung" Deutschland . Die Bedeutung der Neuen Zeit" ist eine inter gemeine Bewegung einführen können. Es handelt sich also nicht um Sorge zu tragen. nationale, sie wird in allen Ländern gelesen, und aus allen Ländern eine weibliche Nebenregierung, um einen Weiberstaat im allgemeinen 81. Parteigenoffen in Dresden : Am Schlusse des Protokolls tommen Anfragen an uns, namentlich seit dem Tode Liebknechts. Staate, sondern nur darum, ein für die Organisation des weiblichen vom Barteitage sind die auf demselben angenommenen Beschlüsse Aber damit ist die Thätigkeit der Redaktion noch nicht erschöpft. Broletariats geeignetes Organ zu schaffen. Die Eigenart des weib- und Resolutionen wiederzugeben. Könnten wir die Manuskripte einfach zurücksenden, so wäre es sehr lichen Charakters, die Sonderstellung, welche die Frau im Hause 82. Parteigenossen in Le chhausen: Der Preis für das bequem, aber wir sind doch nicht bloß Redacteure, sondern einnimmt, verlangt, daß man ihr mit ganz andrer Kleinarbeit nach Parteitagsprotokoll darf 30 Bf. nicht übersteigen. auch Parteigenossen. Die Redaktion hat auch die Aufgabe, einen gehen muß als den Männern, die in den Kneipen, Werkstätten 2c. zu 89. Der Parteitag wolle beschließen: daß für Räuß ä. L. die schriftstellerischen Nachwuchs heranzubilden; diese unbrauchbaren fassen sind, während die Frauen, sobald sie Haussklavinnen werden, Sonntags- Beilage Neue Welt" vom 1. Januar 1903 beigefügt Manuskripte stammen oft von jungen Leuten, die vorläufig nicht in davon ausgeschlossen sind. Auch die socialdemokratischen Vereine wird und der Gesellschafter" in Wegfall kommt, da er uns das der Lage find, Brauchbares zu leisten, die aber sehr viel versprechen werden erst dann mehr weibliche Mitglieder bekommen, wenn wir nicht leisten kann, was wir von der„ Neuen Welt" erwarten. Die und denen wir unter die Arme greifen müssen. Das ist eine sehr weibliche Vertrauenspersonen befizen. Hamburg hat jetzt schon über Parteikasse möge uns wenn nötig unterstüßen. 900 weibliche Mitglieder. Bedenken Sie, daß sich darunter Hunderte Parteigenoffen von Reuß ä. L. befinden, die den Mann im Kamrfe um seine Ideale im politischen 94. Der Parteitag wolle beschließen: Die Genossen in Mülund gewerkschaftlichen Kampfe nicht mehr zu hindern suchen und daß hausen i. Elf. find, in Wahrung der gemeinsamen Intereffen des unter den socialdemokratischen Frauen Tausende sind, die ihre Kinder Parteiverbandes, bei der Wiederherausgabe der im März 1894 auf zu den Idealen des Socialismus erziehen. Sie wehren dem Mann seinen schlimmsten Feind ab, der am häuslichen Herd in Gestalt der Frau fizt. Bedenken Sie endlich, daß wenn wir die Kinder erobern, wir auch die Zukunft erobern.( Lebhafter Beifall).
Singer erklärt, daß er heute, um möglichst allen vorliegenden Anträgen gerecht werden zu können, streng an der durch die Geschäftsordnung bestimmten Redezeit für die einzelnen Reden festhalten werde. Die vorliegende Frage möge doch etwas aus den rein Totalen Verhältnissen herausgehoben und mehr auf das Gebiet allgemeiner Gesichtspunkte hinübergeleitet werden.
Die Behauptung der Genossin Zieß, daß die Hamburger sich in einer Versammlung ihrer Meinung angeschlossen hätten, ist un zutreffend. In der Versammlung wurde über den hier vorliegenden
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Grund des Diktaturparagraphen unterdrückten„ Mülhauser Volkszeitung" zu unterstüßen. Da das Gefeß über die Preſſe für Elsaß- Lothringen vom 8. August 1898, unter Aufrechterhaltung der bezüglichen Artikel des Napoleonischen Dekrets über die Presse vom 17. Februar 1852, das Wiedererscheinen des Blattes als Tageblatt von der vorgängigen Hinterlegung einer Kaution von 20 000 m. verzinslich zu 3 Proz., abhängig macht, so beauftragt der Parteitag die Parteileitung, diefe Kautionssumme mit Anwendung der üblichen SicherheitsBürgschaften zu stellen. 2. Emmel mit 20 Genossen.
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anstrengende und undankbare Aufgabe, undankbar, weil die jungen Leute oft nicht das halten, was sie versprechen. Namentlich mit den Studenten haben wir traurige Erfahrungen gemacht, sie werden Doktoren, Privatdozenten und dann kommt ihnen die wissenschaftliche Erkenntnis und was fie bei der Socialdemokratie gelernt haben, benüßen sie, um sie zu bekämpfen. Wurm hat außer seiner redaktionellen Thätigkeit auch noch eine Reihe von Beiträgen zu liefern, die nicht extra bezahlt werden. Mein Gehalt beträgt 5000 M. Ich gebe zu, eine ansehnliche Summe, aber wenn das Gehalt zu hoch ist, so bin ich nicht daran schuld, denn ich habe in den 28 Jahren, welche ich in der Partei thätig bin, niemals eine Forderung gestellt. Was mir gegeben ist, ist mir freiwillig gegeben worden, ich habe früher sehr gern für die Neue Zeit" für einen Monatsgehalt bon 150 M. gearbeitet. Diez hat meinen Gehalt immer frei