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Die

zeichnen könnte, wurde diesmal von vornherein vorgebeugt. Nach so strenge Inseratencensur aus wie die socialdemokratische Presse, Formen der Ausbeutung. Aber endlich in den Streit gedrängt, ers ihm bestieg nämlich Prälat Dr. von Daller die Redner- die ihrem Grundsatz geschäftlicher Sauberkeit zu Liebe auf große lebten die Arbeiter eine ſittliche und geistige Wiedergeburt. tribüne und erklärte als Vorsitzender der Centrums- Einkünfte verzichtet, wie denn auch unsre Presse nicht der Schwindel- Bretonen und Luxemburger fämpfen Schulter an Schulter mit seltener fraktion des bayerischen Landtages, daß er mit den Ge- pragis der" Post" huldigt, durch Vorspiegelung falscher Thatsachen Ausdauer, trop der entschlichsten Entbehrungen, bei höchst mangel­danken und Erörterungen Schädlers in allen Punkten völlig Inserenten anzulocken. Gerade jener gegen die Inseratenbeilage der hafter Unterstützung von auswärts. einverstanden sei. Freilich hat weder Herr Daller noch Herr Schädler Neuen Welt" gerichtete Antrag beweist, wie streng man in unfren Der Unternehmer rechnet aber noch immer auf die Aushungerung angegeben, durch welche Mittel sie den Kaiser künftig verhindern Kreisen über das Inseratenwesen denkt. Erlogen ist es, daß irgend der Streifenden und er wird von der Behörde namens der Arbeits­wollen, ähnliche Depeschen abzusenden. jemand die Aufnahme anstößiger Juferate verteidigt hätte. Erlogen freiheit" unterstüßt, nachdem er eine Anzahl Streitbrecher angeworben Es wird bei etwas Theaterdonner bleiben, und das ist es auch, daß die Verwaltung der Nenen Welt" dem Inseraten hat. Die polizeiliche Schuhriegelei der Ausständigen hört nicht auf. Centrum bleibt der ergebene Diener der Monarchie, die trot pächter teine Beschränkungen auferlegt hätte; in Wahrheit war die Den thätigsten Mitgliedern der neugeschaffenen Organisation werden Entrüstungsdepeschen Katholicismus und Centrum in preußischen Ausschließung derartiger Juferate fontraktliche Bedingung. Trotzdem allerlei Prozesse angehängt. Zuletzt hat die Regierung gar drei und deutschen Landen eifrig hegt. schlüpften ab und zu bedenkliche Inserate durch, und sofort erhob ausländische Streitende ausgewiesen, die Arbeiter fich ein heftiger Widerspruch aus den Reihen der Parteigenossen, Schneider, Kneip und Bernard. Dabei ist einer der Aus­Centrumsmaskerade. Im Anschluß an die Generalversamm deren Beschwerden auch durchaus als berechtigt anerkannt wurden. gewiesenen erst seit einigen Tagen Vater geworden, seine Frau liegt lung der Gesellschaft für sociale Reform in Köln , über die wir an Wir haben bisher noch nichts davon gehört, daß jemals das noch im Wochenbett.... Freilich ist der Fabrikant von Ourscamp- andrer Stelle dieses Blattes berichten, wurde am Montagabend eine gebildete und besigende Bürgertum gegen die Schamlosigkeiten des radikaler Parteigänger, aber ministerfreundlich gesinnt. öffentliche Versammlung abgehalten, die Gelegenheit gab, die Centrums- Inseratenmarktes feiner Blätter Protest erhoben hätte, die einen Von den ministeriellen beziv. ministerfreundlichen Socialisten demagogie in Arbeiterfragen zu beobachten. Der nationalsociale großen Teil ihrer Einnahmen ans Suppelei und Schwindel beziehen, haben bisher gegen den Wintürakt der Regierung nur die Herr Tischendörfer hatte in dieser Versammlung der vereinigten An- während die Presse des Proletariats sich inmitten der kapitalistischen Allemanisten protestiert. Ihr Pariser Sekretariat ſchließt seinen hänger bürgerlicher Limonaden- Socialreform die kläglichen Zustände Berderbuis ihre Sauberkeit zu bewahren weiß. Die" Post" richtet Protest mit der Erwartung, daß die Regierung diese heraus­des Vereins- und Versammlungsrechts in Deutschland dargestellt und also ihre Kapuzinerpredigt an eine falsche Adresse; freilich ist ihre fordernde Maßnahme zurücknehmen wird, will sie anders nicht alle sin freiheitliches Vereinsgesetz gefordert. Darauf trat der Centrums- ganze politische Thätigkeit nur eine einzige fortlaufende Reihe von freien Menschen und eine Menge ihrer Anhänger gegen sich auf­Abgeordnete Trimborn, der zugleich die Versammlung leitete, auf; Schwindelinseraten, die von den Industriebaronen bezahlt werden. bringen". Abwarten! er dantte dem Redner für ſeine Ausführungen, welche, wenn man bringen" auch im einzelnen nicht derselben Ansicht sei, wie Tischendörfer, doch ein Bild vollständig unhaltbarer Zustände gegeben hätten, die Haupt fächlich auf die Gesetzgebung zurückzuführen seien; man müsse daher entschieden auf eine Aenderung der letzteren dringen. Während Deutschland auf dem Gebiete der Arbeiterversicherung an der Spize aller Kulturnationen maschiere, stehe es auf dem Gebiete der Sicherstellung der Koalitionsfreiheit der Arbeiter veit hinter Frank­ reich , England und Amerika zurück. Ohne Ausgestaltung des Koalitionsrechts sei eine gesunde Arbeiterbewegung gar nicht denkbar. Den Arbeitern müsse dieselbe Freiheit gewährt werden, wie den Arbeitgebern."

Berung des

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man

Für eine Aenderung des preußischen Wahlreglements Combes' Rede.- Kammernachwahl. hat sich der Ausschuß des nationalliberalen Wahlfomitees der Provinz Paris , 22. September. ( Eig. Ber.) Ministerpräsident Combes Westfalen ausgesprochen. Dem nationalliberalen Delegiertentag in hat mit ziemlicher Eile eine Gelegenheit gesucht und gefunden, die Eisenach soll der Antrag unterbreitet werden, an die preußischen Landtagsabgeordneten der Partei das Er- chauvinistischen Entgleisungen Belletans und, des Kriegsministers André namens der Nes fuchen zu richten, sofort bei Beginn der Session auf den Erlaß will, auch Schon hatte sich die Opposition eines neuen. weniger umständlichen Wahlreglements hinzuwirken, gierung zu desavonieren. als Belletanschen Reden einer neuen Angriffswaffe durch das schon für die kommenden Neuwahlen die Möglichkeit der das Kabinett bemächtigt. Die sonst gewerbsmäßig einer glatten Abwickelung des Wahlgeschäfts auch in den stark be- gegen Politiker suchten aus den chauvinistischen völkerten Wahlkreisen sicher gestellt wird, und eine gerechtere Ab- chauvinistischen grenzung der Wahlkreise, sowie zugleich die Beseitigung der dem Aeußerungen des Marineministers der Regierung einen Strid zu Wir haben kleinen Anlaß, die Ueberschätzung des deutschen ganzen Dreitlaffen- System Sohn sprechenden drehen. Der flerifal- monarchistische Abg. Denys Cochin fündigte eine bezügliche Interpellation an. Der solide, Temps" erwog bereits Versicherungswesens wiederum zu widerlegen. Wenn aber das Bezirksdrittelung energisch anzustreben." Centrum mit Herrn Trimborn und dieser ist einer der maß- ungeheuerlichkeit der Dreiflaffenwahl zu beseitigen oder auch nur zu Die braven Nationalliberalen sind weit entfernt davon, die die Notwendigkeit der Abfägung der zwei Minister und die Möglich­feit einer Ministerkrisis. Combes mußte sich also mit seiner gebenden Männer des Centrums in Arbeiterfragen der Ansicht ist, daß eine gesunde Arbeiterbewegung ohne freies Koalitionsrecht nicht mildern; im Gegenteil, fie fordern, daß der plutokratische Charakter Friedensrede beeilen, selbst wenn ihn Loubet entgegen dem ver­denkbar ist, so liefert Herr Timborn mit dieser Erklärung, welche die des Wahlsystems durch Beseitigung der Bezirksdrittelung noch dent- breiteten Gerücht dazu nicht gedrängt hätte. Auch hat er, wie bereits mitgeteilt, sehr deutlich gesprochen. Arbeiterfreundlichkeit hell erstrahlen lassen soll, vielmehr den Be- licher und krasser zur Geltung komme. weis der schönsten Vernachlässigung der Arbeiter= Protestantische Inquisition. 193 Geistliche der Provinz schaft durch das Centrum. Schleswig- Holstein verlangen in einer Eingabe an das Kultus Wäre das Centrum im Reichstag, wo es die herrschende und ministerium, daß der Kieler Professor der Theologie Baumgarten, entscheidende Partei ist, jemals entfernt so eifrig für die Schaffung der teuflischer Ketzerei hinreichend verdächtig sei, verbrannt, d. H. des freien Koalitionsrechts eingetreten, wie es jetzt für den Zoll- nach unsren modernen Sitten feines Amtes entsetzt werde. Als wich er eintritt, so wären die beklagenswerten Zustände im Vereins- Grund des Verlangens wird in dem pastoralen Rotwälsch der 193 und Versammlungsrecht längst gemildert. Aber das ist Centrumsart: u. a. das Folgende angegeben: Wenn man die Arbeiter durch erhöhte Kornzölle auszuhungern sich anschickt, dann ist es ersprießlich, einen Timborn vorzuschicken und sich in der Maske der Arbeiterfreundlichkeit zu zeigen!

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Die Welt geht unter! Furchtbare Enthüllungen verbreitet die Krenz- Zeitung" über den socialdemokratischen Parteitag. Sie bringt die folgende Zuschrift eines entgeisterten Patrioten:

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Am Sonntag, 14. d. M., befand ich mich in München . Das erste, was mir auf dem Bahnsteig des Central- Bahnhofes auffiel, waren zwei Männer, die mächtige Schilder trugen mit der Auf­schrift: Empfangsausschuß des Parteitages der deutschen Social­demokratie". Dagegen wird man ja nichts einwenden können. Einigermaßen erstaunt war ich aber, eines der großen Portale, durch die man den Querbahnsteig verließ, mit Kränzen und Ge winden schön geschmückt zu finden. Darüber waren Fähnlein in allerlei Farben angebracht, aber sämtlich mit großen roten Schleifen versehen. In der Mitte endlich prangten auf blutrotem Grunde die Worte:" Parteitag der deutschen Social­demokratie". Es macht doch einen eigenartigen Ein­druck, ein königlich bayrisches Staatsgebäude zu Ehren der Umsturzpartei mit den Farben der Revolution geschmückt zu finden. Mir wenigstens geht dies über die Gemütlichkeit."

Und das Blatt bemerkt dazu:

Wenn uns die vorstehende Nachricht von andrer Seite zu gegangen wäre, würden wir an ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln. Das Schreiben, in dem sie wiedergegeben wird, rührt jedoch von einem durchaus zuverlässigen Freunde unfrer Zeitung her, bei dem eine irrtümliche Auffassung seiner Wahrnehmungen ausgeschlossen

erscheint."

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In der Kammernachwahl von Libourne ( Gironde - Departement) wurde der Nationalist Joseph Brisson, dessen Mandat taffiert worden war, im ersten Wahlgang wiedergewählt. Er erhielt 8338 gegen 7905 linksradikale Stimmen. In den allgemeinen Wahlen hatte der Nationalist in der Stichwahl mit 8448 gegen 8358 Stimmen gefiegt. Bei der nur unerheblichen Stimmen verschiebung kommt dieser Nachwahl keine allgemeine Be deutung zu.

Dänemark .

die

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" Wir haben bislang es schweigend ertragen, daß- trotz aller Versicherung von hoher und höchster Stelle, man wolle den kon­Die Wahlen zum Landsthing, deren Resultat bereits nach fessionellen Charakter unsrer Landeskirche wahren und schützen immer wieder principielle Gegner der lutherischen Bekenntnisse an unfrer einem Telegramm mitgeteilt wurde, haben dazu geführt, daß die Landesuniversität angestellt sind, wir stehen jetzt vor der Frage, ob Zahl der Abgeordneten im dänischen Oberhause, die infolge ihrer wir dazu schweigen dürfen, daß die moderne Theologie uns die Parteistellung Anhänger des gleichen kommunalen Wahlrechts sind, legten Fundamente unfres Glaubens die Heilsthatsachen, auf von 17 auf 22 gestiegen ist, wovon 21 Liberale sind und einer Die Zahl der Estruppschen Konservativen ist von welchen unsre Erlösung beruht antastet und umzustürzen fucht. Socialdemokrat. die konservativen Sonderbündler der Wir bitten Ew. Excellenz, die Gefahren der kirchlichen Lage nicht 35 auf 29 gejunten, find ihrer 8 geblieben Gemäßigt Liberalen zu unterschätzen: die Abbröckelung der firchlich gläubigen Acht" Kreise, welche bisher das Salz der Kirche waren, die Propaganda sind von 3 auf 4 gestiegen, Wild Konservative sind drei des Katholizismus einem bekenntnislosen Protestantismus gegen in das Landsthing gekommen und die Agrarier haben von ihren eines eingebüßt. An eine Vermehrung der über, die Zunahme einer socialistischen Glaubens- und Be- beiden Mandaten tenntnislosigkeit bei den Massen!- wahrlich, diese handgreiflichen socialdemokratischen Vertretung im Landsthing konnte bei diesen Notstände reden eine deutliche Sprache. Wir sprechen daher Wahlen nicht gedacht werden, jedenfalls aber werden die nächsten die vertrauensvolle Erwartung aus, daß die in unsrer Landsthingswahlen, an denen Kopenhagen , Aarhus und andre größere Eingabe vom 8. Dezember 1890 ausgesprochene Bitte, bei Städte beteiligt sind, dazu führen. Durch die nun entstandenen den Besetzungen der akademischen Lehrstühle der theologischen Parteiverhältnisse im Landsthing ist zwar noch keine Mehrheit für Fakultät in Kiel mehr als bisher den konfessionellen Charakter der die Einführung des gleichen kommunalen Wahlrechts, der wichtigsten schleswig- Holsteinischen Landeskirche zu berücksichtigen", nunmehr der von der liberalen Regierung geplanten Reformen, gegeben, die Gehör finden werde, und daß insbesondere die Professur Regierung ist aber in den Stand gesetzt, sich durch Auflösung der für praktische Theologie nicht ferner einem vom König ernannten Landsthings- Abgeordneten eine solche Mehrheit Manne anvertraut bleibe, der dem Bekenntnis unsrer zu verschaffen. Kirche feindselig gegenübersteht."

Die evangelische Pfäfferei ist nicht minder unduldsam wie die katholische, und man kann es in der That verstehen, daß die Herren gelehrte Agenten des vollen, ungewässerten Glaubens statt der Halben und Lauen verlangen. Allerdings ist augenblicklich auch in der Theologie oben" die Politik der Mitte beliebt, und so wird Strafprofessor zur Seite segen.- man wohl dem verdächtigen Baumgarten höchstens einen vollgläubigen

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Amerika .

Ganz besondere Beachtung verdient das Fiasko der Agra­rier in einem Lande wie Dänemark , wo die landwirtschaftliche Produktion die Haupterwerbsquelle bildet. Die Agrarvereinigung". der Bund der Landwirte Dänemarks , hatte es nach neunjähriger eifrigster Agitation und energischer Teilnahme an drei Follethings und zwei Landsthingswahlen zu zwei Landsthings- Abgeordneten und Die entsetzte Kreuz- Beitung" fennt noch nicht einmal die ganze, zu feinem Follethingsmandat gebracht. Nun hofften die Agrarier, es bei diesen Wahlen mindestens auf sechs Landsthingsmänner zu schreckliche Wahrheit. Im Wartejaal zweiter Klasse bringen und agifierten mit ganz besondrer Energie für die Wahl des man denke weiter Stlaffe- hatte der Empfangsausschuß seine Niederlassung. Socialdemokratische Kavallerie. Das Sächsische Vaterland" Präsidenten der Agrarvereinigung, Andersen- Rosendahl. Aber nicht Die Eisenbahndirektion becilte sich alle Wünsche hinsichtlich Ein- rügt in seiner letzten Nummer, daß es den Regierungen nicht gelungen allein er wurde nicht gewählt, sondern auch der eine von den zwei stellung von reservierten Wagen zu erfüllen. Das königlich bayrische wäre, die großen Gesichtspunkte, welche die rücksichtslose Bekämpfung Agrariervertretern im Landsthing wurde durch einen Liberalen ver­Hofbränbier man dente: staatliches Bier! stellte sich der Umsturzpartei gebieten, geltend zu machen und dadurch die drängt. Nichts beweist beffer, welch schwachen Anhang das unserm bereitwillig der roten Rotte zur Verfügung. Ja, selbst die Gleichgültigkeit der Arbeitgeber gegenüber der socialdemokratischen deutschen verwandte dänische Agrariertum unter der Landbevölkerung Um nicht in den Nuf der Nörgelei au Dänemarks besitzt. preußische Eisenbahnverwaltung beförderte dadurch, daß sie für Gefahr zu überwinden. die socialdemokratischen Delegierten Rundreisekarten anfertigte und kommen, versäumt das Sächsische Vaterland" nicht, der Reichs­ihnen in staatlichen Wagen Pläge anwies, den Umsturz. regierung einen großen Gefichtspunkt zur Ueberwindung der Social­Tammany Hall in St. Louis . Eine amtliche Korruption von demokratie an die Hand zu geben. Es schreibt: Wenn man alle diejenigen Rekruten, die sich als social- solchem Umfang, daß sie selbst in den Vereinigten Staaten Aufsehen Die Staatsanwaltschaft demokratische Agitatoren oder als deren Handlanger erregt, ist in St. Louis enthüllt worden. hervorgethan, ohne weiteres den berittenen Waffen zu bat neunzehn Stadträte wegen Annahme von Bestechungs­teilte, die eine dreijährige Dienstzeit haben, so würde geldern bei Gewährung städtischer Konzessionen verhaften lassen. dieje Pragis so manchen jugendlichen Heißsporn abhalten, der Dieſe Neunzehn beherrschten die Abstimmung des Stadtrates in allen Fällen. Sie hatten sich nach Art echter Spizbuben unter Socialdemokratie seine Unterstützung zu leihen. Das Sächsische Vaterland" will das dritte Dienstjahr nicht als Anrufung Gottes bei Todesstrafe gegenseitig verpflichtet, ihre Gannereien geheim zu halten. Eine Gesellschaft, welcher sie eine Strafe aufgefaßt wissen, sondern als eine Maßregel der Er­Straßenbahnkonzession verschafften, hatte ihnen ziehung. Wir können die Sorgen der Bliemchenkaffee­Konservativen voll nachempfinden, trotzdem möchten wir gegen den 150000 Dollar dafür bezahlt. Bei der Submission der städtischen Beleuchtung schlugen fie 47000 großen Gesichtspunkt einige Zweifelseinwände erheben. Daß man alle socialdemokratischen Rekruten zu Rittern stempeln und die Dollar für sich heraus. Für diese beiden Fälle hat das Gericht das Beweismaterial zur Stelle. Es wird aber als sicher an­Stavallerie zu einer socialdemokratischen Reinkultur machen will, dagegen haben wir ja nichts. Könnte aber das dritte Dienstjahr genommen, daß die 19 Verschworenen alle seit ihrem Amtsantritt den Rekruten statt zu bessern", nicht eher verbittern?- Außerdem gewährten städtischen Konzessionen auf diese Weise verschachert haben. ist die Frage nicht ganz unberechtigt, ob bei der Einnistung der Parteiunterschiede spielen bei solcher amtlichen Storruption niemals eine Rolle. Von den neunzehn Stadtvätern waren elf von den Socialdemokratie in einem bestimmten Truppenteile nicht das Unter- Stepublikanern und acht von den Demokraten erwählt worden. Unter offizier und Offiziercorps politisch inficiert werden könnte.

Nebenbei sollte man wirklich von den Eisenbahn- Verwaltungen, fofern sie ein Herz für ihr Fach haben, erwarten, daß sie gewisse Sympathien für die Socialdemokratie haben. Denn nirgends sind die Interessen und der Fortschritt des Verkehrs so gut aufgehoben, wie bei der Socialdemokratie, während die Konservativen nicht minder heftige Feinde des Verkehrsdusels" sind wie die Schwarzen.

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Die Politik der Schwindelinserate. Es ist unmöglich, all den Unsinn und all den Schwindel zu würdigen, den die bürgerliche Presse aus Anlaß unsres Münchener Parteitages hervorbringt. Unser Parteitag muß außerordentlich hieb- und stichfest sein, wenn die Gegner mur gegen die unreinlichen Gebilde ihrer eignen Phantasie zu wettern vermögen. Ganz Hervorragendes leistet auf diesem Ge­biete natürlich die Post". Da liest man z. B. einen schönen Artikel über Theorie und Praxis der Socialdemokratie, in dem bewiesen wird, wie die Socialdemokratie praktisch alles vermeidet, was ernstlich geeignet. wäre, die natürlichen Begierden und rohen Instinkte der Menschen zu zügeln"; das habe sich gezeigt bei dem Antrage, der verlangte, die Sonntags- Beilage des Vorwärts" sollte in ihrer Annoncen- Beilage alle schwindelhaften" und alle unfitt­Zum Schluß sei das Eingeständnis.des konservativen Partei- ihnen befinden sich auch neun Deutsche . Die Verhafteten haben lichen" Juferate, die vielfach Mißfallen in der Partei erregt hätten, Organs verbucht, daß die Erlasse des sächsischen und preußischen Kriegs- mächtige Freunde, und da sie auch viel Geld haben, vermeiden. Solch ein Antrag mußte natürlich der Partei, die an- ministeriums gegen die Bethätigung socialdemokratischer Gesinnung so wird es zu langwierigen Prozessen kommen. läßlich der lex Heinze besonders laut standalierte und jede Be- im Heere eigentlich zwecklos feien. Die periodische Durchsicht der Kasernenspinden habe bisher nur spärliche Ergebuiffe geliefert. 104. Sitzung der Zolltarif- Kommission.

kämpfung der Unfittlichkeit verwirft, recht unbequem sein, und man

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Wir freuen uns, daß sich das Vaterland" allmählich zu unsrer Meinung bekehrt hat.

Ausland. Frankreich .

Berlin , 23. September.

Die Specialdiskussion setzt ein bei den Positionen 30 und 31, Hopfen und Hopfenmehl, die von 60 auf 70, resp. 90 auf 100 m. in 1. Lesung erhöht wurden.

Speck will seinen Antrag 1. Lesung, den Zoll für Hopfen auf 50 M. herabzusetzen, nicht wieder einbringen, um nicht unnüz die Zeit hinzubringen. Redner polemisiert dann gegen v. Wangenheim, der 100 refp. 150 m. Zoll beantragt. Solche Zölle seien unamiehmbar. Nur die Schleuderware mache dem bayrischen Hopfen Konkurrenz. v. Wangenheim wiederholt zur Verteidigung seiner Anträge, seine gestrige Erklärung, daß landwirtschaftliche Korporationen diese Zölle wünschten.

veranlaßte mit dem Hinweise darauf, daß der Annoncenteil Socialdemokratische Flugschriften und Zeitungen würden nicht in verpachtet sei und man deshalb keinen Einfluß darauf habe, die Kasernen verschleppt, davor warnten die Agitatoren ihre Lente die Antragsteller dazu, ihren Antrag zurückzuziehen. Dieser selbst. Das Vaterland" erklärt schließlich ganz refigniert: Hinweis hätte freilich die Antragsteller nicht befriedigen Wir fürchten, daß die aus Industriebezirken stammenden Res follen. Sie hätten sich erkundigen sollen, ob eine Genoffen" fruten mit wenigen Ausnahmen gerade so rot zur Reserve oder eine Bourgeoisfirma den Inseratenteil gepachtet habe, und übertreten, wie sie waren, als sie den Fahneneid überhaupt die Frage aufiverfen, ob die Partei es nicht für einen leisteten. Verstoß gegen ihre Grundsätze erkennen müsse, daß der Inseraten­teil an einen Unternehmer vergeben wurde, der ganz unbeschränkt darüber verfügen könne und, unbekümmert um fittliche oder reelle Grundsäge, aufnehme, was gut bezahlt werde, ohne daß die Partei der höchsten Zugend d. h. nach ihren billigen Phrasen- daran irgend etwas ändern könne.... Darum ist es doppelt nötig, daß bei dieser Gelegenheit der pharisäischen Partei einmal Molkenbuhr: Deutschland führt Hopfen mehr aus als ein, die Heuchlermaske vom Angesicht gerissen wird. Wie das vor Paris , 21. September. ( Eig. Ber.) Die Weber von Ourscamp darum ist ein Zoll unverständlich. Nur Oestreich führe Hopfen liegende Beispiel zeigt, hat die Socialdemokratie gar keine Be­rechtigung, sich als Wächterin und Tadlerin in Dingen des Er-( Seine et Oise ) stehen bereits seit 3 Monaten in einem Abwehr bei uns ein; sperre man diese Einfuhr ab, dann halte man auch werbes aufzuspielen, denn sie selbst beweist, daß ihr das gute Ge- streit wegen Lohnverkürzung. Die Ausdauer der Arbeiter ist desto ausländische Käufer vom deutschen Markt fern. Davon, habe der schäft höher steht, als die guten Grundsäge, denn wollte sie an anerkennenswerter, als sie sich zum erstenmal gegen die unternehmers Hopfenbauer keinen Vorteil; ebensowenig werde die Brau- Industrie die Verpachtung irgend welche beschränkende Bedingungen knüpfen, liche Bedrückung, die jahrelang in jeglicher Form auf ihnen lastete, geschützt. Der Zoll müsse in Oestreich preisdrückend wirken, das gebe dann würde der Bächter natürlich weniger zahlen." auflehnen. Zudem hat der Fabrikant es verstanden, in den Arbeitern einen Rückschlag zu Ungunsten des deutschen Hopfenbaues. Kommt Es zeugt von einem ungewöhnlichen Üngeschick des mit der vor jedes Solidaritätsgefühl zu ersticken, indem er sein Personal der Saazer Hopfen nicht herein, dann kommt mehr Bier ins Land aus der rückständigen Bretagne und und schädigt die Brau- Industrie. stehenden Entrüstung beauftragten Schreibers, daß er sich zum Angriff systematisch einerseits Bachnicke wendet sich gegen die Beschlüsse erster Lesung. gerade das Gebiet aussucht, auf dem, wie selbst die verbissensten andrerseits aus dem Großherzogtum Lugemiburg kommen ließ. Speck findet in Wolfenbuhrs Ausführungen eine gewisse In­Socialistentöter zugeben, die Socialdemokratie in jeder Hinsicht Die national gemischte Arbeiterschaft lebte in stetem inneren und ertrug geduldig die brutalsten und primitivsten konsequenz. Der Zoll drücke sich nie in voller Höhe im Preise aus, makellos und vorbildlich wirkt. Kein bürgerliches Blatt übt eine Hader

Ausweisung ftreifender Arbeiter.